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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 18 Antworten
und wurde 2.762 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Noricus Offline



Beiträge: 2.362

25.01.2017 20:16
Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

"Welch noble Geste", tönt es sinngemäß aus dem Schlund der Alten Tante, und man hat fast den Eindruck, als sei Gabriels Verzicht auf die Kanzlerkandidatur der größte Akt der Selbstlosigkeit, seit Humphrey Bogart Ingrid Bergman in Casablanca ziehen ließ.

Habituelle Miesmacher wie der Verfasser dieser Zeilen denken, dass Gabriel einfach nicht das dem Untergang geweihte Schiff betreten möchte, und Schulz keine andere Wahl hat, als die rote, heiße Kartoffel in die Hand zu nehmen. Im Modalverbenstil ausgedrückt: Gabriel will nicht, Schulz muss.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

25.01.2017 20:27
#2 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Ich glaube, es ist die einzige Chance für Schulz, sich über die Wahl hinaus einen attraktiven Posten zu sichern. Gabriel könnte ihn Merkel jetzt als Außenminister aufdrängen, aber im Herbst wird sie ihn nicht mehr ins AA lassen, weil sie ihn schlicht und einfach nicht leiden kann. Als Kanzlerkandidat ist er als Nummer 2 im Kabinett gesetzt.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

25.01.2017 20:51
#3 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #2
Ich glaube, es ist die einzige Chance für Schulz, sich über die Wahl hinaus einen attraktiven Posten zu sichern. Gabriel könnte ihn Merkel jetzt als Außenminister aufdrängen, aber im Herbst wird sie ihn nicht mehr ins AA lassen, weil sie ihn schlicht und einfach nicht leiden kann. Als Kanzlerkandidat ist er als Nummer 2 im Kabinett gesetzt.

Gruß Petz


Da bin ich mir nicht so sicher. Den Außenminister wird Gabriel nicht hergeben. Im Vergleich zu einem erfolglosen Kanzlerkandidaten Schulz und als Amtsinhaber hätte er auch das deutlich bessere Standing für Postenansprüche.

Aber ich kann mir Schulz durchaus als Bundesminister vorstellen. Wenn Schwesig und Maas so etwas werden können, wundert mich gar nichts mehr.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.544

25.01.2017 21:56
#4 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat
Es ist schon schwer zu glauben, dass der Mann, der wesentlich dazu beitrug, dass das Europäische Parlament trotz seines dem Vertrag von Lissabon zu verdankenden Machtzuwachses regelmäßig den Erfüllungsgehilfen der Kommission oder des Rates spielte, hierzulande weniger unbeliebt als Gabriel sein soll.



Doch, das ist allen Ernstes so. Jedenfalls nach meiner zugegeben beschränkten Autopse (35 Jahre unsystematische Datensammlung bei nur einigen 100 Probanden). Und das liegt an der schizophren zweigeteilten Wahrnehmung der Pâte à la levure bruxellaise. Das Europäische Parlament wird als Entsorgungsplattform für am parlamentarischen RL an der Heimatfront gescheiterte Parteigenossen gesehen. Lottoaufsichtsrat in groß, nur daß nie eine Ziehung von 7 Nieten aus 49 Nullen erfolgt. Der krass konkrete Ärger mit dem byzantinischen Verhau aus Flächennutzungsordnungen & Gurkenkrümmungen ergibt sich aus der jeweils nationalen Umsetzung von deren Richtlinien. Die Kommission, der Rat, überhaupt die Nomenklatura steht dagegen für Das Friedensprojekt, die Bändigung des Chaos von den griechischen Hütchenspielern bis Lord Vladimort, Retter des Abendlandes inkl. Taler, Pax Mongolica 2.0 (vulgo Reisefreiheit) & jeder Menge symbolischem Klimbim von ESA bis ESO. Thematisch der Matière de Bretagne zuzuschlagen. Lanzelot Schulz & Gawain Juncker kreisen außerhalb der Bereiche, die einen bloßen Parteivorsitzenden im Fall von Packkontakt Punkte kosten können.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

26.01.2017 00:06
#5 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Erstaunlich ist es schon, denn wer auch immer der Kandidat der SPD zur Wahl wird, hat zumindest Aussenseiterchancen Kanzler zu werden und eine faire Chance danach Bundesminister zu werden. Das es für schwarz-grün reicht ist eher unwahrscheinlich, denn die geschwächten Grünen sind kaum in der Lage den "Bleed" der Union an die AfD zu kompensieren. Reicht einfach nicht.

Aber vielleicht möchte Gabriel auch schlicht kein Kanzler einer Volksfront werden. Vielleicht ist selbst ihm bewusst, dass das die derzeitige Talfahrt zu einem gewaltigen Sprung nach vorne verwandeln könnte und möchte nicht Teil des ganzen sein. Dann doch lieber den Elder-Statesman ala Fischer geben und in der einen oder anderen Talkshow Besserwissereien von sich geben. So oder so, aus dem Kalkül heraus kann er als Kandidat nur doppelt verlieren. Entweder die SPD stürzt ab, dann ist er schuld, oder er läuft Gefahr zu verlieren, und ist dann erst recht schuld.

Wirklich erstaunlich dagegen ist, dass die SPD ausgerechnet diesen abgehalfterten Westentaschenclown als Alternative aufbietet. Nicht nur dürfte er dem halben Wahlvolk nicht bekannt sein (und die Hälfte, die ihn kennt, wird ihn vielleicht nicht allzusehr schätzen), er hat auch die Ausstrahlung einer in Grünkohl eingelegten Tofubratwurst. Da war ja selbst Rudolph Sharping attraktiver und das greift schon sehr tief in die Kiste. Nein, ernsthaft: Haben die denn keinen anderen? Was ist aus dem Scholzomat geworden? Was ist mit unserem Zensurminister? Oder wie heisst dieser furchtbare Lautsprecher noch ? Ach ja, Stegner. Oder Schwesig. Oder Nahles. Letztere beiden hätten den "smarten" Vorteil, dass man jetzt schwätzen kann, man habe jetzt einen weiblichen Kandidaten (obschon das aufgrund des Merkel-Bonus dann auch nicht ganz so zieht). So oder so, konnte man nicht einen Kandidaten auswählen, den wenigstens die meisten Wähler kennen und zudem vielleicht nicht Martin Schulz ist ? Wenn die SPD diese Wahl nicht völlig in den Sand setzt (wovon ich ausgehe), dann sicher deswegen, weil die Alternativen noch viel schlechter sind. Aber sicher nicht wegen des Spitzenkandidaten. Wenn das die "Spitze" der SPD ist, dann weiss man auch, warum die mit ihrem Projekt 18 erfolgreich sind.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

26.01.2017 00:17
#6 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat
Wirklich erstaunlich dagegen ist, dass die SPD ausgerechnet diesen abgehalfterten Westentaschenclown als Alternative aufbietet. Nicht nur dürfte er dem halben Wahlvolk nicht bekannt sein (und die Hälfte, die ihn kennt, wird ihn vielleicht nicht allzusehr schätzen), er hat auch die Ausstrahlung einer in Grünkohl eingelegten Tofubratwurst. Da war ja selbst Rudolph Sharping attraktiver und das greift schon sehr tief in die Kiste. Nein, ernsthaft: Haben die denn keinen anderen? Was ist aus dem Scholzomat geworden? Was ist mit unserem Zensurminister? Oder wie heisst dieser furchtbare Lautsprecher noch ? Ach ja, Stegner. Oder Schwesig. Oder Nahles. Letztere beiden hätten den "smarten" Vorteil, dass man jetzt schwätzen kann, man habe jetzt einen weiblichen Kandidaten (obschon das aufgrund des Merkel-Bonus dann auch nicht ganz so zieht). So oder so, konnte man nicht einen Kandidaten auswählen, den wenigstens die meisten Wähler kennen und zudem vielleicht nicht Martin Schulz ist ?


Die wichtigste Aufgabe ist doch, einen hinzusetzen, der sowohl für die R2G-Fans als auch für die Gewerkschafter akzeptabel ist. Ersteres bedingt, dass es keinesfalls ein Mitglied der aktuellen Bundesregierung ist. Der Scholzomat ist noch weniger R2G kompatibel. Stegner kann schon in seinem eigenen Bundesland keiner leiden. In den anderen Landesregierungen gibt es niemand mit bundesweitem Profil. Also muss es ein blank slate sein, der trotzdem Zugkraft hat. So traurig es für eine einst stolze Volkspartei ist - der einzige Weg in die Waschmaschine (ich glaube ja, dass dieser "Spitzname" ebenso konstruiert ist wie seinerzeit Telespargel) führt über Würselen.

Gruß Petz

Free speech is so last century. (Brendan O'Neill)

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

26.01.2017 09:18
#7 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Man sollte noch daran erinnern, warum Schulz plötzlich muß: Eigentlich wollte er ja EP-Chef bleiben. Was ja auch ein viel schönerer Posten ist als Kanzler.
Aber obwohl seine Sozis sogar ihren Vertrag mit den Konservativen gebrochen haben, um Schulz im Amt zu halten, sind sie damit baden gegangen. Er ist also quasi arbeitslos und braucht dringend eine Anschlußverwendung.
Und die wird er auch kriegen.
So krass kann die SPD-Niederlage im Herbst gar nicht sein, daß ein SPD-Vorsitzender nicht trotzdem ersten Anspruch auf einen Kabinettsposten hätte.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

26.01.2017 09:26
#8 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #5
... er hat auch die Ausstrahlung einer in Grünkohl eingelegten Tofubratwurst.

Ein schöner Vergleich. Ich kann die Schulz-Begeisterung auch nicht nachvollziehen - aber innerhalb der SPD hat er tatsächlich einen hervorragenden Ruf. Ich bin immer wieder erschüttert, wie gestandene Sozis bei Nennung seines Namens feuchte Augen bekommen und vom großen Wahlsieg träumen.

Diese Begeisterung hat mit der letzten Europawahl zu tun. Die haben die meisten hier wohl schnell verdrängt, aber das war für die SPD ein Erdrutschwahlsieg mit 7% Zugewinn. Und das hatte schon wesentlich mit der Tofubratwurst zu tun, die taktisch geschickt die Wahl zum Duell der Spitzenkandidaten hingebogen hat. Und dabei persönlich bei den Wählern gut rüberkam.

Ansonsten sollte man auch nicht vergessen, daß die EU und ihre hohen Funktionäre bei den meisten Wählern ein ordentliches Ansehen genießen. Manche hier im Forum haben ein extrem unrealistisches und zu schlechtes Bild von der EU - das ist aber nicht repräsentativ. Die Wählerschaft hat eher ein unrealistisches und zu gutes Bild von der EU. Und das wird der SPD im Herbst Stimmen bringen.

Florian Offline



Beiträge: 3.179

26.01.2017 12:10
#9 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Was mir an der aktuellen Personalrochade übrigens am aller wenigsten gefällt ist die Personalie Zypries.

Nichts zeigt deutlicher die Verachtung der aktuellen Koalition für Wirtschafspolitik im Allgemeinen und die Marktwirtschaft im Besonderen als diese Personalentscheidung.

Zypries hat in ihrem ganzen Leben nicht einen Tag in der freien Wirtschaft gearbeitet, für die sie nun Entscheidungen treffen soll.
Zugegeben: das trifft auch auf Gabriel zu. Aber der war wenigstens ein Schwergewicht in seiner Partei (und konnte so auch parteiintern kritisierte Maßnahmen wie das Freihandelsabkommen mit Kanada durchdrücken). Zypries ist hingegen eine abgehalfterte Politikerin am Karriereende. Für den Bundestag kandidiert sie nicht mehr.

Zypries ist auch nie durch ein besonderes Interesse an wirtschaftlichen Themen aufgefallen (ich habe mir gerade das Kapitel "politische Positionen" auf ihrer Wikipedia-Seite angeschaut. Da gibt es durchaus prononcierte Positionen in Bereichen wie Familienrecht, Strafrecht, innere Sicherheit, Bürgerrechte, Datenschutz usw. Aber KEINE EINZIGE ihrer Positionen lt. Wikipedia hat einen wirtschaftspolitischen Schwerpunkt. Ist ja auch ok, nicht jeder Politiker muss sich für Wirtschaft interessieren. Aber muss man ausgerechnet einen solchen Politiker zum Wirtschaftsminister machen?)

Kurzum:
Ein weiteres Signal, wie wenig Gewicht Wirtschaftsthemen in der Bundesregierung haben.
Es ist ein Trauerspiel.

dari Offline




Beiträge: 189

26.01.2017 13:48
#10 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #9

Zypries ist auch nie durch ein besonderes Interesse an wirtschaftlichen Themen aufgefallen (ich habe mir gerade das Kapitel "politische Positionen" auf ihrer Wikipedia-Seite angeschaut. Da gibt es durchaus prononcierte Positionen in Bereichen wie Familienrecht, Strafrecht, innere Sicherheit, Bürgerrechte, Datenschutz usw. Aber KEINE EINZIGE ihrer Positionen lt. Wikipedia hat einen wirtschaftspolitischen Schwerpunkt.


Hmmm, könnte das vielleicht damit zusammenhängen, dass sie vorher was war? Ja genau, Justizministerin.
Nur so eine Idee...

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

26.01.2017 14:14
#11 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von dari im Beitrag #10
Hmmm, könnte das vielleicht damit zusammenhängen, dass sie vorher was war? Ja genau, Justizministerin.

Sie ist jetzt seit drei Jahren Staatssekretärin für Wirtschaft (was wohl auch Grund war, sie jetzt zu befördern).
Wenn sie in dieser Zeit ihre Schwerpunkte überhaupt nicht modifiziert hat, war sie wohl wirklich eine Fehlbesetzung.

dari Offline




Beiträge: 189

26.01.2017 15:26
#12 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #11
Zitat von dari im Beitrag #10
Hmmm, könnte das vielleicht damit zusammenhängen, dass sie vorher was war? Ja genau, Justizministerin.

Sie ist jetzt seit drei Jahren Staatssekretärin für Wirtschaft (was wohl auch Grund war, sie jetzt zu befördern).
Wenn sie in dieser Zeit ihre Schwerpunkte überhaupt nicht modifiziert hat, war sie wohl wirklich eine Fehlbesetzung.


Lieber R.A.,

was meinen Sie wie viel Gewicht es braucht, bis politische Positionen Eingang in die Wikipedia finden (es sei denn, man ändert selbst seinen Eintrag...). Und hinzu kommt, dass auch die Wiki-Community offenbar eine ganz eigene Meinung dazu hat, welche politischen Themen denn mitteilenswert sind. Da kommen Netzpolitik, Datenschutz oder dergleichen deutlich besser an als so dröge Hinweise, dass Frau Zypries nun schon seit vier Jahren nicht nur Staatssekretärin, sondern auch eine sehr engagierte Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt ist.

Man kann ja vieles über die Leistung oder Nichtleistung von Politikern sagen: Aber die politische Agenda einer Person allein über den entsprechenden Wiki-Eintrag zu definieren, finde ich nicht wirklich fair...

Florian Offline



Beiträge: 3.179

26.01.2017 16:00
#13 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von dari im Beitrag #12

Man kann ja vieles über die Leistung oder Nichtleistung von Politikern sagen: Aber die politische Agenda einer Person allein über den entsprechenden Wiki-Eintrag zu definieren, finde ich nicht wirklich fair...


Ok, aber wie sollten wir es sonst machen?
Vielleicht über die auf ihrer persönlichen Homepage veröffentlichten Stellungnahmen und Pressemitteilungen?
Habe ich gemacht. (http://www.brigitte-zypries.de/pressemitteilungen-2016/)
Ich finde da praktisch NICHTS, was ich unter dem Thema "Wirtschaft" einreihen würde.
(Wenn man mal von im engeren Sinne sozialpolitischen Themen absieht. Ja, eine Mitteilung zur "Flexirente" betrifft am Rande auch die Wirtschaft. Ist aber im Kern ein Sozial-Thema).
[Nachtrag:]
Fast schon bezeichnend: Es gibt unter den 40 Pressemitteilungen auf Ihrer Homepage aus dem Jahr 2016 genau eine, die sich mit dem aktuell sehr kontroversen Thema Außenhandel beschäftigt. Und zwar konkret zur (wirtschaftspolitisch eher randständigen) Frage, welche Rolle das Thema Kultur in den TTIP-Verhandlungen spielt.
Begeisterung für das Thema Wirtschaftspolitik kann auch auf dieser Seite nicht erkennen.

Ich habe wirklich nichts gegen Frau Zypries als Person.
Sie scheint mir (auch ausweislich dem was ich im Netz gefunden habe) eine überdurchschnittlich engagierte Politikerin zu sein.
Aber eben (a) ohne wirtschaftspolitische Erfahrung und (b) mit dem Ruhestand ab September 2017 vor Augen.

dari Offline




Beiträge: 189

26.01.2017 16:31
#14 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #13
Zitat von dari im Beitrag #12

Man kann ja vieles über die Leistung oder Nichtleistung von Politikern sagen: Aber die politische Agenda einer Person allein über den entsprechenden Wiki-Eintrag zu definieren, finde ich nicht wirklich fair...


Ok, aber wie sollten wir es sonst machen?
Vielleicht über die auf ihrer persönlichen Homepage veröffentlichten Stellungnahmen und Pressemitteilungen?
Habe ich gemacht. (http://www.brigitte-zypries.de/pressemitteilungen-2016/)
Ich finde da praktisch NICHTS, was ich unter dem Thema "Wirtschaft" einreihen würde.
(Wenn man mal von im engeren Sinne sozialpolitischen Themen absieht. Ja, eine Mitteilung zur "Flexirente" betrifft am Rande auch die Wirtschaft. Ist aber im Kern ein Sozial-Thema).
[Nachtrag:]
Fast schon bezeichnend: Es gibt unter den 40 Pressemitteilungen auf Ihrer Homepage aus dem Jahr 2016 genau eine, die sich mit dem aktuell sehr kontroversen Thema Außenhandel beschäftigt. Und zwar konkret zur (wirtschaftspolitisch eher randständigen) Frage, welche Rolle das Thema Kultur in den TTIP-Verhandlungen spielt.
Begeisterung für das Thema Wirtschaftspolitik kann auch auf dieser Seite nicht erkennen.

Ich habe wirklich nichts gegen Frau Zypries als Person.
Sie scheint mir (auch ausweislich dem was ich im Netz gefunden habe) eine überdurchschnittlich engagierte Politikerin zu sein.
Aber eben (a) ohne wirtschaftspolitische Erfahrung und (b) mit dem Ruhestand ab September 2017 vor Augen.



Ja, der Ansatz, nach Pressemitteilungen zu suchen, ist richtig. Allerdings findet sich auf der persönlichen Seite von Frau Zypries wenig mit Wirtschaftsbezug. Der Grund ist, dass alle Mitteilungen mit Bezug zur Tätigkeit als Staatssekretärin auf der offiziellen BMWi-Seite veröffentlicht werden.
http://www.bmwi.de/Navigation/DE/Service...sseservice.html
(einfach Mal Zypries als Suchbegriff eingeben...)

Wer es direkter haben will, der sollte auch mal bei Twitter reinschauen:
(https://twitter.com/brigittezypries?lang=de)

So jetzt aber genug, sonst komme ich hier noch als BZ-Fanboy rüber...

Martin Offline



Beiträge: 4.129

26.01.2017 16:42
#15 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von dari im Beitrag #14


Ja, der Ansatz, nach Pressemitteilungen zu suchen, ist richtig. Allerdings findet sich auf der persönlichen Seite von Frau Zypries wenig mit Wirtschaftsbezug. Der Grund ist, dass alle Mitteilungen mit Bezug zur Tätigkeit als Staatssekretärin auf der offiziellen BMWi-Seite veröffentlicht werden.
http://www.bmwi.de/Navigation/DE/Service...sseservice.html
(einfach Mal Zypries als Suchbegriff eingeben...)

Wer es direkter haben will, der sollte auch mal bei Twitter reinschauen:
(https://twitter.com/brigittezypries?lang=de)

So jetzt aber genug, sonst komme ich hier noch als BZ-Fanboy rüber...





Eigentlich würde ich erwarten, dass die SPD und die Bundesregierung Zypries' Eignung anpreisen, dann können sie ja auf entsprechende Referenzen verweisen.

Gruß, Martin

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

26.01.2017 19:59
#16 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #9
Ein weiteres Signal, wie wenig Gewicht Wirtschaftsthemen in der Bundesregierung haben.
Das ist ein struktureller Fakt, der mit den Ministern wenig zu tun hat. Siehe http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/me...edit-14839.html

Spätestens seit dem Abtritt Erhards ist "Wirtschaftspolitik" gleichbedeutend mit dem Herumpfuschen in einzelnen Märkten oder gleich der gesamten Volkswirtschaft, wenn es sich eignet, um kurzfristig ein paar Wählerstimmen an sich zu binden (zuletzt die Tengelmann-Posse). Man sollte dieses Ministerium besser gleich ins "Ministerium für angemaßtes Wissen" umbenennen.

Die Zypries-Sache sollte einen kalt lassen. Bis zur Wahl passiert da eh nichts Wichtiges. Die Frau ist nur eine Übergangskandidatin, die nach der Wahl ihren Posten wieder räumen wird - egal, wer dann regiert.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

27.01.2017 09:56
#17 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Auch die FAZ ist nicht von der neuen Ministerin überzeugt:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wi...01.html#GEPC;s6

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

27.01.2017 13:23
#18 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #13
Sie scheint mir (auch ausweislich dem was ich im Netz gefunden habe) eine überdurchschnittlich engagierte Politikerin zu sein.
Aber eben (a) ohne wirtschaftspolitische Erfahrung und (b) mit dem Ruhestand ab September 2017 vor Augen.


Sagen wir's mal so: Wenn die Besetzung von Posten irgendetwas mit fachlicher Qualifikation oder auch nur fachlichem Interesse zu tun hätte, hätte Nahles auch nicht Arbeitsministerin werden dürfen. Zumindest wenn man voraussetzt, dass das Ministerium um Idealfall von einer Person geleitet werden sollte, die selbst irgendwann mal gearbeitet hat.

Und was genau von der Leyen zur Verteidigungsministerin qualifiziert, hat mir bisher auch noch niemand überzeugend erklären können. Die war mit ihrem Fokus auf gesellschaftliche Themen im Familienministerium wesentlich besser aufgehoben, und hat es dort trotzdem zu einer 100%igen Quote des Totalversagens gebracht. Dementsprechend haarsträubend ist auch ihre Arbeit als Chefin der Bundeswehr.

Es geht bei der Postenbesetzung doch eigentlich nur um die "Beförderung" altgedienter Parteigrößen, wobei das Renommee des Ministeriums mit der Wertschätzung des Politikers im Einklang zu stehen hat. Alles andere ist völlig irrelevant.

Nebenbei: Als Zyniker könnte man auch behaupten, dass auch fachliche Qualifikation nicht immer sonderlich hilfreich ist. Das beste Beispiel dafür sitzt im Justizministerium.

crastro Offline



Beiträge: 212

27.01.2017 14:17
#19 RE: Die rote, heiße Kartoffel - Gabriel will nicht, Schulz muss Antworten

Die Frau Brigitte wird unsere Wirtschaft schon so richtig auf Trab bringen, da können wir sicher sein.....

Beim Schulz wäre mir der mit dem Vornamen "Axel" noch lieber gewesen; da weiss jeder, daß der ein paar mal zu oft die Birne hingehalten hat.

Aber die SPD spekuliert vermutlich auf des Deutschen sprachliche Assoziationen: Nach Schmidt und Schröder halt der nächste urdeutsche Name Schulz. Hat was.......

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