Der Artikel wäre wesentlich leichter zu verstehen, wenn mal Zitate aus den Texten dieses Rapers vorhanden wären. So bleibt doch alles sehr im vagen (übrigens auch bei dem verlinkten Artikel der Salonkommunisten).
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Mir geht es ja gar nicht darum, an Hand von Textkritik zu diskutieren, ob Kollegah ein Antisemit ist oder nicht (das ist bisweilen sehr mühsam, ich spreche aus Erfahrung). Das spielt auch für das Verhalten von Böhmermann keine Rolle. Gerade wenn er - was ich vermute - der Überzeugung ist, dass er keiner ist, ist es um so fragwürdiger, dass er sich weigert, das Thema zu diskutieren.
Den Hype um Böhmermann habe ich ohnehin nie verstanden. Er ist ja doch ein kleines Licht. Sein Erdogan-Gedicht war ja nun auch nicht der große Kracher.
Zitat aus dem Artikel: "Dass Böhmermann behauptet, sich als Moderator bei einer politischen Frage 'neutral rauszuhalten', ist der Witz des Jahrhunderts."
Wenn die Formulierung im Zitat authentisch ist, dann hat sein Witz ein starkes "Geschmäkle". Ich persönlich finde das auch nicht besonders witzig. Mit diesen Aussage impliziert Böhmermann nämlich, es sei für ihn als Moderator irgendwie geführlich, über Antisemitismus im Fernsehen zu reden. Das ist zwar nur als Scherz gemeint, wird aber die Verschwörungstheoretiker anheizen.
Der Witz basiert wohl auf einer Art "Meta-Witzigkeit". Er will das Thema ausklammern, wie es viele Moderatoren in solchen Situationen tun (könnte man sich auf MTV oder Viva vorstellen, dass ein Moderator dieses Thema wirklich seriös abhandelt), macht aber mit diesen Zitat sogar noch viel deutlicher auf diesen Aspekt aufmerksam. Die Bezugnahme auf die Verschwörungstheorien ist natürlich nur ironisch zu verstehen. Etwas anderes würde ich jedenfalls nicht unterstellen wollen.
Zitat: "Woher kommt also Böhmermanns 'Sprachlosigkeit', die Sehmisch wahrgenommen hat?"
Normalerweise würde ich sagen, er will die Promis nicht als Gäste verlieren. Niemand geht gern zu einem Interview, das in ein Verhör ausarten kann.
Aber in dem Fall haben wir es wohl einer mit der typisch deutschen Scheinheiligkeit zu tun, die mich in den letzten Jahren immer mehr zum Kochen bringt: Europa hat selbst eine Grenze im Süden, doch wenn Trump eine Bauen will, wird das als komplett wahnsinnig angesehen. Man tut so als sei seine Politik unter ausschließlich moralischen Gesichtspunkten zu Stande gekommen und gleichzeitig tut man alles dafür nur ja von dieser Politik zu profitieren.
Mein Text ist jetzt mehr oder weniger nur ein Ausdruck einer Gefühlsregung.
Schon klar, beim Thema Antisemitismus muß ein deutscher Fernsehmoderator neutral bleiben. Weil, explizites "dafür" gibt Ärger und ein "dagegen" gäbe Mecker vom Chef.
Zitat von Janboehmwenn man findet, dass jemand, der sich zur verantwortung deutschlands für den holocaust und die verbrechen des 2. weltkriegs bekennt, nicht „neutral“ ist und 122.247 follower hat
Man denke mal zurück an den Anlass zu diesem Artikel. Böhmi bietet vor einem Jahr dem Kollegah eine Plattform für seine Anti-Israel-Propaganda und hält sich neutral raus. Und jetzt stimmt er einerseits in das Wutgeheul über den Kollegah ein (an den er sich in der Sendung vor einem Jahr noch fürchtig rangewanzt hat) prangert er andere an, die beim Echo auch "Neutralität" fordern.
Aber vielleicht gelten ja ab 2 Mio Follower wieder andere Regeln...
Zitat von Meister Petz im Beitrag #7 Man denke mal zurück an den Anlass zu diesem Artikel. Böhmi bietet vor einem Jahr dem Kollegah eine Plattform für seine Anti-Israel-Propaganda und hält sich neutral raus. Und jetzt stimmt er einerseits in das Wutgeheul über den Kollegah ein (an den er sich in der Sendung vor einem Jahr noch fürchtig rangewanzt hat) prangert er andere an, die beim Echo auch "Neutralität" fordern.
Nun will ich dem JB aber mal zur Seite springen.
Die Situation 2017 beim Kollegah-Besuch (und Kollegah war ja auch in der Schulz + Böhmermann-Talkshow) ist dann doch etwas anders. Damals war Kollegah wohl vor allem wegen allgemeiner Beiträge und einer (unsäglichen) Palästina-Doku "in der Kritik". Böhmermann hat das – finde ich – klug gelöst. Er kann sich halt immer auf den "der ist sooooooo Meta"-Ruf verlassen, der ihn umhallt und nimmt das und sagt: So, wir reden hier jetzt nicht darüber *wenn* Du mir versprichst, diese Leute anzurufen. Und mit denen zu reden. Das hat Felix Blume dann auch gemacht und Böhmermann war recht fein raus. Weil er den Anspruch umschifft hat, immer diese oder jene "harte" Frage zu stellen. Sondern das Leute hat machen lassen, die dafür mehr Zeit haben und mehr Energie reinstecken können. Das ist übrigens dann auch passiert.
Jetzt sagt Böhmermann zu Kollegah das: wer mit edgelordigen holocaustreferenzen rumhantiert und album pr macht wie so hknkrz lösch dich youtubeabschaum ist kein opfer uncool & erbärmlich seit wir die nachfahren der mörder von 6 millionen unschuldigen menschen sind: immer! keine anderen layer verfügbar
Zitat Er kann sich halt immer auf den "der ist sooooooo Meta"-Ruf verlassen
Stimmt. Aber worauf er sich nicht verlassen kann, ist, dass man diesem Gangstarappa-Fanboy nicht abnimmt, dass er nicht weiß, womit er es zu tun hat bzw. die Texte nicht kennt. Und da PA sports feat. Kollegah mit "Hurensohn-Holocaust" schon 2016 erschienen ist, redet er sich da nicht raus. Wo war da die "eindeutige Positionierung"? Nix wars. Jetzt, wo die Debatte tobt, reiht er sich 100% ins Team Campino ein...
Zitat Er kann sich halt immer auf den "der ist sooooooo Meta"-Ruf verlassen
Stimmt. Aber worauf er sich nicht verlassen kann, ist, dass man diesem Gangstarappa-Fanboy nicht abnimmt, dass er nicht weiß, womit er es zu tun hat bzw. die Texte nicht kennt. Und da PA sports feat. Kollegah mit "Hurensohn-Holocaust" schon 2016 erschienen ist, redet er sich da nicht raus. Wo war da die "eindeutige Positionierung"? Nix wars. Jetzt, wo die Debatte tobt, reiht er sich 100% ins Team Camping ein...
Gruß Petz
Ich habe aber nicht in Erinnerung, dass er so tut, als wüsste er es nicht. Nur, dass er nicht drüber reden will.
Zitat von vielleichteinlinker im Beitrag #10Ich habe aber nicht in Erinnerung, dass er so tut, als wüsste er es nicht. Nur, dass er nicht drüber reden will.
Den Eindruck hatte ich bei Klaus Kleber und Ahmadinejad auch .
Aber mal im Ernst, ist Hurensohn-Holocaust weniger edgelordig, nur weil damals der Blätterwald nicht gerauscht hat. Ich finde es, um im Jargon zu bleiben, jedenfalls ziemlich pussymäßig vom Pol1z1stens0hn.
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