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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 651 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.547

17.05.2017 00:12
Geoffrey Bayldon, 1924 - 2017 Antworten



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

17.05.2017 11:36
#2 RE: Geoffrey Bayldon, 1924 - 2017 Antworten

Ach ja, der Catweazle.
Schon eine Legende. Merkwürdigerweise ist der weitgehend an mir vorbeigegangen. Ich habe wohl damals einige Folgen gesehen, aber mir wenig gemerkt. Irgendwie fand ich die bezaubernde Jeannie attraktiver ;-)

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.547

17.05.2017 21:52
#3 RE: Geoffrey Bayldon, 1924 - 2017 Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #2
Irgendwie fand ich die bezaubernde Jeannie attraktiver ;-)


Vielleicht weil Barbara Eden irgendwie schnuckeliger war? Das ZDF hat I Dream of Jeannie dann aber, wie damals üblich, ausgesprochen lückenhaft ausgestrahlt. 65 Folgen von 139 zwischen 1967 und 1971. Stellt man übrigens immer wieder erstaunt fest: mit wie wenig "man damals ausgekommen ist". Von den 51 Folgen von The Avengers mit der Besetzung John Steed/Emma Peel sind damals nur 34 bei uns gelaufen. Bayldon hat übrigens da auch mal mitgespielt, als McNees Fahrer und Ko-Agent, passenderweise in der Episode "Escape in Time" Folge 3 der 5. Staffel. Anhand von Jeannie weiß ich übrigens, daß wir unseren ersten Fernseher am 19. August 1969 bekommen haben - und ich stelle verdutzt fest, daß das an einem Dienstag war. Ich hätte schwören können, daß das ein Mittwoch war.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.547

17.05.2017 23:02
#4 RE: Geoffrey Bayldon, 1924 - 2017 Antworten

Zitat von ZR
...als fish out of temporal water...



Es gibt Dinge, die glaubt man nicht. Unmittelbar nach dem heutnächtigen Posten widme ich mich mitternächtlicher Lektüre: der dritten Lektürefolge von John Christopher Hamms Paper Swordsmen: Jin Yong and the Chinese Martial Arts Novel, University of Hawai'i Press, 2005. Jin Yong werde ich eventuell demnächst noch das eine oder andere Posting widmen: der Mann ist im Westen komplett unbekannt; es gibt aber Gründe zur Annahme, daß es sich bei ihm seit einiger Zeit um den meistgelesenen Romanautor überhaupt handelt - vllt. ab von Frau Rowling (und wenn es sich hier nur um Schaulaufen seines Verlags handelt; frühere Pendants im Westen wären etwa Simenon und Agatha Christie). Jin Yong, geb. 1924, hat zwischen 1955 und 1972 in 12 z.T. überaus umfänglichen Unterhaltungsromanen (der längste umfaßt 5 Bände mit ~1800 Seiten) das moderne Wuxia-Genre in gedruckter Form begründet: also Schwertkämpfer, edle Helden, Thronverschwörungen. Jedem in Filmform geläufig: Crouching Tiger, Hidden Dragon. Dumas pêre ist da ganz bewußt Pate. Entstanden ist die spezielle Ausprägung unter den Bedingungen (freie Presse, massenhafter Bedarf nach Unterhaltungslektüre, hier speziell Bedarf nach täglicher Unterhaltunglektüre mit historisch schwingendem Resonanzboden) des Hongkong der 50er Jahre. Bildet sich auch, zur gleichen Zeit, in Taiwan heraus, dort aber wg. der strikten Zensur ohne jeden Rekurs auf irgendwelche dramatischen Wendepunkte der chinesischen Historie, was in der Hongkonger Variante unabdingbar ist.

Ich nehme die unterbrochene Lektüre auf S.66 wieder auf; auf S. 67 heißt es dann über ein weiteres Genre der Unterhaltungsliteratur genau dieser Zeit und dieses Orts:

Zitat von Paper Swordsmen
In order to understand these parameters and the particular significances accruing to them in the context of postwar Hong Kong, it will be useful to examine them in the context of another genre contemporary with New School martial arts fiction, one we have seen adumbrated in Fang Shiyu Journeys to the South Seas: the comedy of temporal, spatial, and cultural displacement. ... a genre that flourished in Hong Kong's newspapers in the 1950s and 1960s: comedies of displacement, in which figures of the China of legend find themselves adrift in the modern city. (67)

Because of its links with The Water Margin (=> uns als "Die Räuber vom Liangschan-Moor" geläufig) and thus the tradition of martial fiction, Beyond the Sea (Verfasser San Su*, OT: Haijiao Liangshanbo, 1953) will serve as a useful introduction to the basic features of the "comedy of displacement" genre. The tale begins where Jin Shengtan's truncated seventy-chapter version of Water Margin leaves off ... Lu Junyi, unable to sleep after the heroes' Grand Assembly, wanders out to gaze upon the stars that fill the heavens, to meditate upon the brevity of human life and to wonder what changes in the world a thousand years might bring. He finally falls into a drunken sleep and dreams that Mount Liang is ripped from the marsh in which it stands and whirled away to the ends of the earth. The legend tinxia taiping ("peace under heaven"), inscribed upon a placard hanging over the Hall of Loyalty and Righteousness, blurs and shifts before his eyes, changing first to writing in some foreign script, then to Taiping shan - that is, Victoria Peak. And so he finds himself in twentieth-century Hong Kong.

Here he finds turbaned Indians, towering buildings, airplanes and speeding motorcars. (69)



Komplett triviales OT: "San Su" war eins der Pseudonyme von Gao Dexiong, 1916-1981. Sein Zeitungsfortsetzungroman Shigougong ziji/Shigougongs Tagebuch, von 1954-1965 (!) in der Zeitung Xin wanbao abgedruckt, ist das wüstete Exemplar, das mir je untergekommen ist: die letzte Folge ist die 3085. Fortsetzung. Da hat der Arno nix gegen anzubieten.

Zitat von Arno Schmidt, Kaff auch Mare Crisium, 1960
Der Roman 'KLEINE MUTTI`' - 127. Fortsetzunk..... "Lies den amma - " bat es an meinem rechten Oberarm. ... (Aber sie war immer noch bei der 'KLEINEN MUTTI'): "Und wieso '127. Fortsetzung'? Das gipptz doch gar nie!" und begehrte zierlich auf. : "Das giebt es sehr wohl: bei 1 Schpalte DIN A4? Die entschpricht doch höchstns 2 Druckseitn: daß Du immer Alles besser wissen mußt." (75)



Die "Kleine Mutti" ist übrigens historisch belegt; zu sehen in Fanny Esterházys Arno Schmidt: Eine Bildbiographie (2016), auf S. 348.

https://www.amazon.de/Kleine-Mutti-130-A...t/dp/B001TKMML0

Zitat
Kleine Mutti in 130 Ausgaben (Wochenschrift) Broschüre – 1950
von A.D'Ancona (Autor)

Broschüre: 2080 Seiten
Verlag: Moderne Illustrierte Verlags-GmbH; Auflage: Wochenschrift (1950)



Ächz.

PS. Es handelt sich also nicht um einen Zeitungsabdruck, sondern um einen Heftroman in wöchentlichen Folgen, Typ Loreroman, bloß mit 15 Seiten Umfang statt der üblichen 64. Die Vorkriegsversionen, ab ca. 1905, vom "Luftpiraten" bis "Sun Koh", haben unweigerlich nur 32 S. Von wegen "2 Druckseiten".

PPS. Der Umfang der täglichen Fortsetzungen in der Hongkonger Presse findet sich bei Hamm, S. 46, wo er die erste Ausgabe der Unterhaltungsbeilage der Xianggang shangbao vom 4. April 1953 mit dem Aufruf zur Manuskripteinsendung zitiert: "800-1000 Zeichen pro Tag." (Die Zählung nach einzelnen hanzi ist bei chinesischen Texten üblich; entspricht aber nicht ganz "Worten"; der Anteil von "1 Zeichen = 1 Wort" lag mal bei >90 Prozent, hat im Lauf der Jahrhundert beständig abgenommen und liegt im modernen 普通话, Pǔtōnghuà - eben - bei etwa 46 Prozent.)



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

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