"Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun."
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Dann erlaube ich mir mal den advocatus journalici zu geben: Die Titelzeile ist in dem Sinne nicht falsch. Ich erlaube mir an dieser Stelle auf Benjamin Franklin zu verweisen: "They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety."
Die Schutzfunktion des Staates ist, war und wird nie absolut sein. Das darf sie auch aus gutem Grunde nicht, denn ein absoluter Anspruch an Sicherheit wäre nicht nur gleichbedeutend mit dem Ende des Rechtsstaates sondern auch mit jeder Freiheit an sich. Wir haben uns lange vor der Merkel-Krise daran gewöhnt, dass der Rechtsstaat eben auch dem absoluten Streben nach Sicherheit Grenzen setzt. So haben wir beispielsweise keine Folter in Deutschland, obschon das durchaus mit dem Anspruch nach absoluter Sicherheit konform gehen würde. Ebenso lassen wir auch Straftäter nach angemessener Strafe (manche sagen zu geringer) wieder auf die Strasse. Von einem Sicherheitsstandpunkt her wäre das sicher nicht richtig, da die Wahrscheinlichkeit, dass jemand straffällig wird, bei einem Vorbestraften deutlich höher ist. Insofern ist die grundsätzliche Aussage, dass man dem Schutz des Bürgers nicht den Rechtsstaat opfern darf, durchaus in sich schlüssig.
Nur geht der Artikel von einer ganz grundsätzlichen Fehlannahme aus: Das der Aufenthaltsstatus der Flüchtlinge automatisch mit dem Rechtsstaat zusammenhängt. Denn das ist gerade nicht der Fall. Der Rechtsstaat stirbt keinesfalls durch ein restriktives Aufenthaltsrecht. Auch nicht durch das Nichtvorhandensein eine Asylrechtes. Oder durch geschlossene Grenzen und ein restriktives Einwanderungsrecht. Was uns der Autor aufnötigen will, ist das der "Genralverdacht" gegen Flüchtlinge automatisch gegen den Rechtsstaat verstösst. Und DAS ist mit Sicherheit nicht der Fall.
Zitat von Llarian im Beitrag #3Die Schutzfunktion des Staates ist, war und wird nie absolut sein.
Selbstverständlich nicht. Nur ging es hier um die expresse Aufgabe dieser Funktion, um den Bürger sich selbst zu überlassen. Und wenn der Autor von wehrhafter Zivilgesellschaft faselt, dann läuft das letztlich auf die Aufgabe des Gewaltmonopols hinaus. Kann man machen. Nur sind in Gegenden, wo das nicht mehr sanktioniert wird, die Zustände so, daß man nicht mehr von Staat sprechen kann. (Was man trotzdem, gesichtswahrungshalber tut. Etwa von "libyischer Regierung").
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
PS. Wenn ich gemein drauf & mir nach Trias wäre, hätte ich auch noch diese Schote anhängen können, mit der die Jungen Liberalen heute mal wieder die ganz besondere Geschmacksrichtung illustriert haben, die der Duft der Freiheit annehmen kann:
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4Jetzt mit einem kleinen PS, da auch die FAZ um Anpassung an neue Standards der Berichterstattung bemüht scheint.
Das kann nicht wahr sein Weil Polen-Bashing gerade en vogue ist?
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4Jetzt mit einem kleinen PS, da auch die FAZ um Anpassung an neue Standards der Berichterstattung bemüht scheint.
Das Bild ist sowieso ein Höhepunkt deutscher Gerichtsberichterstattung. Außer einer Person in Robe und einem Typen, der sich eine Mappe vor das Gesicht hält, sind nur Justizbeamte im Bild (erkennbar an Aufschriften und Schulterklappen). Wie die FAZ da zwei Angeklagte ausmachen will, entzieht sich meinem Vorstellungsvermögen.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
OT. Aber momentan scheinen so einige Leute komplett hohl zu drehen. Das hier ist nicht irgendwer. Jürgen Doeschner sitzt seit 2011 als Energieexperte in der Chefredaktion des WDR. Und der tweetet, für jedermann sichtbar, heute abend dies:
Zitat Jürgen Döschner @jdoeschner Folgen Mehr #Dieselgate - Wo drastische Taten fehlen, müssen wenigstens drastische Worte her: Deutsche #Automafia vergast jedes Jahr 10.000 Unschuldige
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #9OT. Aber momentan scheinen so einige Leute komplett hohl zu drehen. Das hier ist nicht irgendwer. Jürgen Doeschner sitzt seit 2011 als Energieexperte in der Chefredaktion des WDR. Und der tweetet, für jedermann sichtbar, heute abend dies:
Zitat Jürgen Döschner @jdoeschner Folgen Mehr #Dieselgate - Wo drastische Taten fehlen, müssen wenigstens drastische Worte her: Deutsche #Automafia vergast jedes Jahr 10.000 Unschuldige
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Ein weiterer Schritt in den Untergang.Hoffmann von Fallersleben meinte dazu ca.1850:
Nicht Mord, nicht Bann, noch Kerker nicht Standrecht obendrein es muß noch stärker kommen soll es von Wirkung sein. Ihr müßt zu Bettlern werden müßt hungern allesamt Zu Mühen und Beschwerden verflucht sein und Verdammt Euch muß das bißchen Leben so gründlich sein verhaßt daß Ihr es fort wollt geben wie eine Qual und Last Erst dann vielleicht erwacht noch in Euch ein besserer Geist Der Geist, der über Nacht noch, Euch hin zur Freiheit heißt
"Automafia vergast jedes Jahr 10.000 Unschuldige." Dieser Satz des Experten Doeschner macht mich sprachlos. Er ist an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten. EDIT
Zitat Jürgen Döschner @jdoeschner Folgen Mehr Für d Verwend d Wortes "vergasen" entschuldige ich mich ausdrücklich. War nicht m Absicht, d Abgasskandal in Beziehung z Holocaust z setzen 00:40 - 31. Juli 2017
zum Artikel aus dem Tagesspiegel: Dann sollte man hierzulande konsequenterweise aber auch das Waffenrecht von Arizona oder Texas einführen. Dann kann der Bürger sich wenigstens selbst verteidigen. zum Artikel aus der FAZ: Stinkt übelst nach rechtsbeugung. Wenn das kein Mord war, was ist dann ein Mord überhaupt? Wenn in Heidenau ein Skinhead nen Syrer erschlägt?
Zitat von Llarian im Beitrag #3Die Schutzfunktion des Staates ist, war und wird nie absolut sein. Das darf sie auch aus gutem Grunde nicht, denn ein absoluter Anspruch an Sicherheit wäre nicht nur gleichbedeutend mit dem Ende des Rechtsstaates sondern auch mit jeder Freiheit an sich.
So sehe ich es auch. Anders ausgedrückt: Der Rechtsstaat dient gerade dem Schutze des Bürgers. Eine
Wir haben uns lange vor der Merkel-Krise daran gewöhnt, dass der Rechtsstaat eben auch dem absoluten Streben nach Sicherheit Grenzen setzt. So haben wir beispielsweise keine Folter in Deutschland, obschon das durchaus mit dem Anspruch nach absoluter Sicherheit konform gehen würde. Ebenso lassen wir auch Straftäter nach angemessener Strafe (manche sagen zu geringer) wieder auf die Strasse. Von einem Sicherheitsstandpunkt her wäre das sicher nicht richtig, da die Wahrscheinlichkeit, dass jemand straffällig wird, bei einem Vorbestraften deutlich höher ist. Insofern ist die grundsätzliche Aussage, dass man dem Schutz des Bürgers nicht den Rechtsstaat opfern darf, durchaus in sich schlüssig.
Zitat von Llarian im Beitrag #3Nur geht der Artikel von einer ganz grundsätzlichen Fehlannahme aus: Das der Aufenthaltsstatus der Flüchtlinge automatisch mit dem Rechtsstaat zusammenhängt. Denn das ist gerade nicht der Fall. Der Rechtsstaat stirbt keinesfalls durch ein restriktives Aufenthaltsrecht.
Das stimmt zwar, aber es ein Mangel an Rechtsstaatlichkeit liegt trotzdem vor, nämlich auf einer weniger beachteten Seite: Der Staat lobt einerseits ein Asylrecht für politisch Verfolgte im Ausland aus, gewährt es aber nur bei Antragstellung im Inland. Wie praktisch, daß nicht alle politisch Verfolgten bei uns Asyl beantragen können, weil sich nicht alle eine Einreise leisten können!? Solche Hürden sind nicht rechtsstaatlich. Warum gewährt man die Asylantragstellung nicht im Ausland, wenn doch die Visumvergabe im Ausland ebenfalls möglich ist?
Damit anschließend das Asylrecht nicht völlig wertlos ist, hat man die rechtsstaatlich absurde Regelung erfunden, daß man erst illegal einreisen muß und dann die illegale Einreise durch den Asylantrag (nicht durch dessen Billigung!) rückwirkend straffrei wird. Normalerweise denkt man, daß das Strafwürdige an illegaler Einreise vor allem in der unangemeldeten Einreise liegt, so daß die Einreise unerwünschter Personen unterbunden werden kann. Aber dies Strafwürdige bleibt bestehen mit so einer nachträglichen Antragstellung, die gar nicht einmal ernst gemeint sein muß. Es ist nicht rechtsstaatlich, eine Legalisierung eines Tatbestandes zugewähren, die dessen Strafwürdigkeit nicht Rechnung trägt.
Der "Mitnahmeeffekt" dieser Regelung, der weder für Rechtsstaat noch für die Sicherheit der Bürger gut ist, ist, daß auch gewöhnliche Kriminelle ihre illegalen Einreisen durch Asylanträge (auch aussichtslose) "reinwaschen" können. Anschließend wird man diese Menschen nicht mehr los, weil eine unfreiwillige Abschiebung per Flugzeug aus Sicherheitsgründen (alle Passagiere müssen im Havariefall ungefesselt sein) letztlich unmöglich ist.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #9seit 2011 als Energieexperte in der Chefredaktion
Wie wird man eigentlich Experte, hier Energieexperte? Braucht man ein abgeschlossenes Studium der Physik (Energie ist ja ein physikalischer Begriff)oder ein anderes naturwissenschaftliches Studium? Vielleicht Maschinenbau? Vielleicht auch ein paar Jahre als wiss. Assistent in einem natürwissenschaftlichen Institut oder in einem Konzern, wo die Energie eine Rolle spielt? Wo sammelt ein Experte seine Erfahrungen, um Experte zu werden? Zur Beurteilung stehen ja doch of sehr komplexe Fragestellungen.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #9seit 2011 als Energieexperte in der Chefredaktion
Wie wird man eigentlich Experte, hier Energieexperte? Braucht man ein abgeschlossenes Studium der Physik (Energie ist ja ein physikalischer Begriff)oder ein anderes naturwissenschaftliches Studium? Vielleicht Maschinenbau? Vielleicht auch ein paar Jahre als wiss. Assistent in einem natürwissenschaftlichen Institut oder in einem Konzern, wo die Energie eine Rolle spielt? Wo sammelt ein Experte seine Erfahrungen, um Experte zu werden? Zur Beurteilung stehen ja doch of sehr komplexe Fragestellungen.
In Politik-Sprech wird der Begriff "Experte" anders benutzt als in der Alltagssprache. Es bedeutet einfach "jemand, der sich mit dem jeweiligen Politikfeld beschäftigt".
Nehmen wir mal ein Beispiel: Dieter Janecek ist wirtschaftspolitischer Experte der Grünen im Bundestag (https://www.swr.de/swr2/programm/sendung...tm9b/index.html). Wie äußert sich nun dieses Expertentum? Ist er vielleicht Unternehmensberater? Hat er Wirtschaft studiert? Hat er in verantwortungsvollen Positionen in der Wirtschaft gearbeitet? Nein, natürlich nicht. Es bedeutet einfach, dass er Mitglied im Bundestagsausschuss für Wirtschaft ist. Dass er sich mit den Themen auskennt, die in diesem Ausschuss besprochen werden. Dass er die offizielle Fraktionslinie in diesen Fragen wesentlich prägt.
(Konkret hat Herr Janecek Politiologie studiert. Seine einzige Beschäftigung außerhalb der Universität war als Angestellter der Grünen Partei und als Abgeordneter. In der "Wirtschaft", für die er ja "Experte" ist, hat er in seinem ganzen Berufsleben noch keinen einzigen Tag gearbeitet.)
Bei Journalisten funktioniert dieses Expertentum natürlich ganz genauso. Das ist einfach derjenige in einer Redaktion, der über ein Thema betreut und darüber schreibt.
Zitat von Florian im Beitrag #17In Politik-Sprech wird der Begriff "Experte" anders benutzt als in der Alltagssprache. Es bedeutet einfach "jemand, der sich mit dem jeweiligen Politikfeld beschäftigt".
Vielen Dank, lieber Florian, für die Antwort auf meine etwas provokante Frage. Wenn wir einmal unterstellen, dass eine abgeschlossene Berufsausbildung (z.B. Studium oder Lehre) und insbesondere dann eine mehrjährige Tätigkeit in diesem Beruf ganz wesentlich zur Qualifikation eines Menschen beitragen, dann fällt es schwer, bei einer völlig fehlenden praktischen Erfahrung in einem Beruf, ja im Berufsleben überhaupt viel Expertise zu vermuten.
Zitat von nocheiner im Beitrag #18Wenn wir einmal unterstellen, dass eine abgeschlossene Berufsausbildung (z.B. Studium oder Lehre) und insbesondere dann eine mehrjährige Tätigkeit in diesem Beruf ganz wesentlich zur Qualifikation eines Menschen beitragen, dann fällt es schwer, bei einer völlig fehlenden praktischen Erfahrung in einem Beruf, ja im Berufsleben überhaupt viel Expertise zu vermuten.
Das kommt auf den Kontext an. Ausbildung und Berufserfahrung braucht man, um selber gewisse Arbeiten erledigen zu können.
Aber der Politiker ist ein reiner Entscheider, wie der Manager im Unternehmen. Der Geschäftsführer z. B. einer Baufirma kann gelernter Jurist oder BWLler sein, nicht unbedingt Maurer oder Elektriker.
Zitat von Florian im Beitrag #17 In Politik-Sprech wird der Begriff "Experte" anders benutzt als in der Alltagssprache. Es bedeutet einfach "jemand, der sich mit dem jeweiligen Politikfeld beschäftigt".
[...] Dass er die offizielle Fraktionslinie in diesen Fragen wesentlich prägt.
Früher (und z.T. heute noch) nannte man so jemanden übrigens "X-politischer Sprecher der Partei/Fraktion Y". Das ist gewöhnlich auch die Selbstbezeichnung. Sich selbst einen Experten zu nennen, erscheint ja oft etwas anmaßend.
Zitat von R.A. im Beitrag #19Aber der Politiker ist ein reiner Entscheider, wie der Manager im Unternehmen. Der Geschäftsführer z. B. einer Baufirma kann gelernter Jurist oder BWLler sein, nicht unbedingt Maurer oder Elektriker.
Gut, das sehe ich ein. Die Jurisprudenz ist aber auch ein Fach, das Tätigkeiten in vielen Berufsfeldern ermöglicht. Der Jurist als Manager der Baufirma arbeitet m.E. auch in seinem Beruf und gewinnt hier Erfahrung als Jurist. Er hat Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Verträgen und gewinnt dadurch einfach auch Erfahrung in den "Niederungen" des täglichen Lebens. Vielleicht sehe ich das zu eng. Mir fällt lediglich die große Zahl von Experten auf, über die ich mich manchmal wundere, und ich frage mich dann, wie man so etwas wird.
Zitat von Florian im Beitrag #17 In Politik-Sprech wird der Begriff "Experte" anders benutzt als in der Alltagssprache. Es bedeutet einfach "jemand, der sich mit dem jeweiligen Politikfeld beschäftigt".
[...] Dass er die offizielle Fraktionslinie in diesen Fragen wesentlich prägt.
Früher (und z.T. heute noch) nannte man so jemanden übrigens "X-politischer Sprecher der Partei/Fraktion Y". Das ist gewöhnlich auch die Selbstbezeichnung. Sich selbst einen Experten zu nennen, erscheint ja oft etwas anmaßend.
Das ist sicher korrekter. Und so lange ein Politiker kein komplett übersteigertes Ego hat, wird er sich selbst sicher auch "x-politischer Sprecher" nennen und nicht "x-Experte". Die Bezeichnung "X-Experte" ist allerdings in den Medien sehr verbreitet.
Kleine nicht repräsentative Stichprobe mit Anzahl Google-Fundstellen:
Zitat von nocheiner im Beitrag #21 Mir fällt lediglich die große Zahl von Experten auf, über die ich mich manchmal wundere, und ich frage mich dann, wie man so etwas wird.
Durch Selbstzuschreibung. Der Begriff ist inzwischen zu 100% entwertet. Schön ist ja das Bonmot, dass Experten die sind, die einem morgen erklären können, warum ihre Prognosen von heute nicht eingetroffen sind. Auch gut ist ja die Formulierung "Da kommt nacher so ein Experte und macht das". Da weiss man gleich das da irgendeine ahnungslose Nulpe kommt.
Und Politik und Journalismus haben dem ganzen ja noch die Krone aufgesetzt: Da ist die Zuschreibung Experte nahezu sicherer Beleg dafür, dass der Betreffende keinerlei Ahnung vom Thema hat.
Zitat von R.A. im Beitrag #19Der Geschäftsführer z. B. einer Baufirma kann gelernter Jurist oder BWLler sein, nicht unbedingt Maurer oder Elektriker.
Ja, aber der Geschäftsführer würde sich nicht Experte nennen. Den Experten bringt er vielleicht mit, aber selber wird er sich das in aller Regel nicht attestieren. Wenn er es doch tut, macht er sich kaum weniger lächerlich als die ganzen Energie-, Finanz- und Rentenexperten der Politik.
Zitat von Llarian im Beitrag #24Ja, aber der Geschäftsführer würde sich nicht Experte nennen.
Politiker nennen sich auch selten selber so. Das ist üblicherweise eine Zuschreibung der Medien, weil "Experte" schlicht kürzer und griffiger ist als "X-politischer Sprecher". Und es gehört nun mal zur Natur der Sache, daß Politiker weit häufiger in den Medien vorkommen als Geschäftsführer.
Aber wenn z. B. eine Podiumsdiskussion über Energieversorgung veranstaltet wird, dann sitzt vielleicht auch der Geschäftsführer der lokalen Stadtwerke dabei, und wird als "Experte" angekündigt. Obwohl er von Hause aus sonstwas gemacht hat. Aber nach einigen Jahren Tätigkeit in der Branche hat er normalerweise genug Ahnung, um das beurteilen zu können (und kann das vielleicht besser in Zusammenhänge einordnen als ein gelernter Elektroingenieur, der sich nur mit Details beschäftig).
Oder als anderes Beispiel: Ein uns beiden gut bekanntes in Nordbayern lebendes Pelztier hat Philosophie studiert. Aber durch jahrelange Tätigkeit in der Branche deutlich mehr Ahnung von Energieversorgung als das komplette Bundesumweltamt. Da ist die Bezeichnung "Experte" völlig gerechtfertigt.
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