Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #22Ich finde es gibt passendere Vergleiche um das Problem einzukreisen, und dann erscheint die ganze Sache schon wieder in einem anderen Licht.
Das mag sein, lieber F. Alfonzo, aber ihrer ist es noch weniger:
Zitat Wenn sie als Musiker extrem geschmacklose Texte schreiben, bekommen sie eben keinen Vertrag mit Verlagen und Vetrieben, die sich auf Familienunterhaltung spezialisiert haben - was wohl auch ca. 90% des Marktes ausmacht. Dann müssen sie sich eben anpassen oder nach Alternativen umsehen. Ein Umstand über den sich kein Mensch beschwert. Völlig normal.
Richtig. Weil es viele Verleger gibt und keine Monopolsstruktur entstanden ist. Musiker finden Verlage, die auch geschmacklose Texte annehmen, genauso wie es bei Büchern beispielsweise ja auch den Kopp-Verlag gibt, der sagen wir mal schwierige Texte veröffentlicht. Schwierig wird es, wenn der danach folgende Vertriebsweg monopolisiert wird. Und solche Versuche hat es schon gegeben. Nehmen wir "Finis Germania", ein neudeutsch "umstrittenes" Buch. Dieses Buch war so böse, dass einige Zeitungen es auf ihrer Bestsellerliste verschwiegen. Sie liessen es schlicht verschwinden. Ein bis dato vergleichsweise neuer Vorgang, der auch viel Diskussion auslöste. Jetzt sind Beststeller Listen nichts dramatisches, aber jetzt stellen wir uns mal vor das Amazon nicht der brave Kapitalist wäre, der er nun einmal ist, und das Buch auch verbannte. Amazon ist noch nicht marktbeherschend, aber auch nicht so weit davon entfernt (bei digitalen Bücher ist das bereits ziemlich etabliert). Was ist wenn die Verantwortlichen beim Spargel stattdessen bei Amazon sitzen würden? Wäre das dann auch völlig normal? Probleme entstehen genau dann, wenn sich Monopole bilden, entsprechend ist ihr Vergleich mit dem Verlagswesen nicht treffend (es sei denn es gäbe einen nahezu allmächtigen Verlag und das ist sicher nicht der Fall).
Zitat Nur bei Facebook soll die Sache auf einmal völlig anders gelagert sein? Tut mir leid, ich erkenne da keinen Unterschied.
Weil sie den essentiellen Punkt nicht sehen der Facebook von den Verlagen unterscheidet. Wenn es 20 "Facebooks" gäbe, aber nur einen allmächtigen Verlag, dann wäre die Situation genau umgekehrt. Dummerweise gibt es aber Hunderte von Verlagen, aber nahezu nur ein Facebook. Und weil ich gerade dabei bin, es gibt noch einen weiteren, der nicht unerheblich ist: Ein Kunde ist in der Regel Kunde bei Dutzenden von Verlagen. Ich habe Bücher aus mindestens einem Dutzend Verlagen nur in meinem Vorrat an Fachbüchern. Aber in aller Regel sind die Kunden nur Kunde bei einem(!) sozialen Netzwerk. Was das Monopol ziemlich zementiert.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #25 So viel ich weiß, ist bei öffentlichen Veranstaltungen das Führen von Hieb- und Stoßwaffen ebenfalls verboten:
Haben wir nicht gerade etabliert, dass eine Disse gerade keine öffentliche Veranstaltung ist?
Ich denke weniger an eine Disse, sondern z.B. an ein Open Air (wo regelmäßig das Problem auftaucht, dass man wegen übereifriger Security nicht mal seinen mitgebrachten Apfel schälen kann).
Zitat von R.A. im Beitrag #16 Richtig. Dieses Problem ist bisher nicht geklärt, gerade auch bei den Liberalen nicht (für die Linken ist die Frage längst beantwortet in dem Sinne, daß die Unternehmen sich nach staatlichen Vorgaben richten sollen). FB ist nur ein Beispiel von vielen, und wir haben bisher keine echte Antwort. Die erste Antwort wäre die, daß es keinen Kontrahierungszwang geben darf - und dann wäre alles bei FB ok.
Dann darf man sich auch nicht wundern wenn Grundrechte eben im Orkus der Realität verschwinden. Und ich finde es ein bischen einfach sich auf den Standpunkt zurückzuziehen, dass sei eben nicht geklärt. Worüber reden wir denn hier?
Zitat Aber das war nicht mein Punkt. Sondern der Punkt war, daß es grundsätzlich bei einem Medium noch andere Aspekte gibt als bei der Post. Gewisse strafbare Sachen muß FB löschen, ganz unabhängig von Maas. Und es muß sich auch grundsätzlich überlegen, wie es mit dem Graubereich umgeht.
Wie grau war der Bereich denn hier? Für mich(!) ist die Löschung des Videos nur absolut folgerichtig in einer Zensurpolitik ala Kahane. Macht absolut Sinn. Jetzt, nachdem die Sache dann laut wurde, rudert Facebook zurück. Um es morgen hundertmal im Kleinen zu wiederholen. Das ist kein Graubereich. Wenn ich mich mit Leuten wie Kahane und Maas zusammensetze, dann ist es genau DAS was dabei rauskommt. Facebook hätte sich, genauso wie Apple und Google das tun, zurücksetzen können und auf die staatlichen Vorgaben warten können und dann dagegen vorgehen oder sich damit arrangieren können. Aber Facebook ist einen ganz anderen Weg gegangen. Und jetzt haben sie eben die Kahane/Maas Truppe im Haus. Und das ist KEIN Zufall.
Zitat Du müßtest also z. B. mit dem Leserbriefbereich einer Zeitung vergleichen, nicht mit den von Dir aufgeführten Unternehmen.
Nur dann wenn die Zeitung marktbeherschend wäre. Welche sollte das sein?
Zitat Weil es nicht existiert. Es gibt Alternativen zu FB (in Bezug auf die reine Kommunikationsfunktion), und noch wichtiger, man kann jederzeit eine neue aufmachen.
Na dann mach mal! Selbst Google ist daran gescheitert.
Zitat Die Alternative zur Telekom sind Vodaphone und Co. Die bieten völlig äquivalente Möglichkeiten.
Nicht bei den Backbones. Wenn die Telekom Dich ausschliessen wollte, könnte sie das effektiv tun. Egal ob Du einen Vertrag bei Vodafone oder 1&1 hast. Die nutzen alle die Infrastruktur der Telekom, und ich rede nicht von der letzten Meile.
Zitat Klingt nach Kartellbildung - die wäre wiederum verboten.
Jetzt willst Du es verbieten. Also verbieten wir Kartelle, weil sie Monpole bilden, aber keine Monpole, die sich selber bilden?
Zitat Ich sehe kein einziges Grundrecht, daß FB auch nur antasten könnte. Das kann nur der Staat mit seinen Zwangsorganen.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #28 Ich denke weniger an eine Disse, sondern z.B. an ein Open Air (wo regelmäßig das Problem auftaucht, dass man wegen übereifriger Security nicht mal seinen mitgebrachten Apfel schälen kann).
Zitat von Meister Petz im Beitrag #28 Ich denke weniger an eine Disse, sondern z.B. an ein Open Air (wo regelmäßig das Problem auftaucht, dass man wegen übereifriger Security nicht mal seinen mitgebrachten Apfel schälen kann).
Und die sind dann nicht privat?
Nein. Privat setzt voraus, dass der Teilnehmerkreis (EDIT: "nicht" gelöscht, ich komm schon selber durcheinander) abgegrenzt ist (jeder hat die Möglichkeit, eine Karte zu kaufen -> öffentlich) und die Teilnehmer in persönlicher Verbindung zum Gastgeber stehen (also eingeladen sind, wie beim Brombeerbeispiel von Minichamp).
Zitat von Meister Petz im Beitrag #28 Ich denke weniger an eine Disse, sondern z.B. an ein Open Air (wo regelmäßig das Problem auftaucht, dass man wegen übereifriger Security nicht mal seinen mitgebrachten Apfel schälen kann).
Und die sind dann nicht privat?
Normalerweise gibt es auf solchen Veranstaltungen eine Hausordnung, die regelt was nicht mitgebracht werden darf. In den wenigsten Hausordnungen werden Messer explizit angesprochen. Meist ist es ein Verbot von Waffen und anderen gefährlichen Gegenständen. Ob da ein Schweizer Taschenmesser darunter fällt, ist mir nicht klar. Sofern Messer nicht ausdrücklich verboten sind, verzichte ich auf meines nicht.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #28 Ich denke weniger an eine Disse, sondern z.B. an ein Open Air (wo regelmäßig das Problem auftaucht, dass man wegen übereifriger Security nicht mal seinen mitgebrachten Apfel schälen kann).
Und die sind dann nicht privat?
Normalerweise gibt es auf solchen Veranstaltungen eine Hausordnung, die regelt was nicht mitgebracht werden darf. In den wenigsten Hausordnungen werden Messer explizit angesprochen. Meist ist es ein Verbot von Waffen und anderen gefährlichen Gegenständen. Ob da ein Schweizer Taschenmesser darunter fällt, ist mir nicht klar. Sofern Messer nicht ausdrücklich verboten sind, verzichte ich auf meines nicht.
Klar. Aber um mal zum Ausgangspunkt zurückzukehren: Selbst wenn das nicht der Fall ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Security keine Sanktionen erleidet, wenn sie einen vom Gesetz verbotenen Gegenstand (nehmen wir der Einfachheit halber einen Butterfly, der darf in Deutschland überhaupt nicht besessen werden) nicht einzieht.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #33Klar. Aber um mal zum Ausgangspunkt zurückzukehren: Selbst wenn das nicht der Fall ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Security keine Sanktionen erleidet, wenn sie einen vom Gesetz verbotenen Gegenstand (nehmen wir der Einfachheit halber einen Butterfly, der darf in Deutschland überhaupt nicht besessen werden) nicht einzieht.
Wieso soll das Konsequenzen für die Security haben? Die Security darf ja nicht mal Gäste auf Waffen abtasten. Auf den wenigsten Veranstaltungen gibt es Metalldetektoren. Hat es für die DB Konsequenzen, wenn ein Fahrgast im Zug von der Polizei mit einem Butterfly erwischt wird? Ich denke nicht.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #33Klar. Aber um mal zum Ausgangspunkt zurückzukehren: Selbst wenn das nicht der Fall ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Security keine Sanktionen erleidet, wenn sie einen vom Gesetz verbotenen Gegenstand (nehmen wir der Einfachheit halber einen Butterfly, der darf in Deutschland überhaupt nicht besessen werden) nicht einzieht.
Wieso soll das Konsequenzen für die Security haben? Die Security darf ja nicht mal Gäste auf Waffen abtasten. Auf den wenigsten Veranstaltungen gibt es Metalldetektoren. Hat es für die DB Konsequenzen, wenn ein Fahrgast im Zug von der Polizei mit einem Butterfly erwischt wird? Ich denke nicht.
Ich impliziere, dass er den Besucher erwiesenermaßen wissentlich mit der Waffe reinlässt.
Edit: Natürlich darf sie nicht ohne Zustimmung abtasten. Aber dem Besucher den Einlass verweigern, wenn er sich nicht abtasten lässt...
Zitat von Llarian im Beitrag #26Weil sie den essentiellen Punkt nicht sehen der Facebook von den Verlagen unterscheidet.
Keine Sorge, ich sehe den Punkt schon. Facebook ist für Publizisten aufgrund seiner Reichweite bequem. Nur sehe ich nicht, dass sich daraus irgendein Anspruch auf Leistung ableiten ließe, da es sich eben NICHT um ein Monopol handelt. Man kann seine Texte bspw. auch bei der russischen Konkurrenz veröffentlichen. Oder in einem Blog. Man kann sogar eine eigene Zeitung gründen, wie bspw. Tichy erst bewiesen hat. Man kann ja selbst eine Kirche gründen. Das ist alles wesentlich umständlicher, aber diese Möglichkeiten gibt es nun mal. Facebook ist nicht der einzige Weg, seine Texte unter die Leute zu bekommen.
Und auch hier passt der Vergleich: Wenn ich mein Buch oder meine Musik von einem Großkonzern verlegen und vertreiben lasse, kann ich mit deren Expertise und Netzwerk auch Käuferschichten erreichen, zu denen ich als Selbstverleger oder Partner eines Hinterhof-Geschäfts niemals Zugang bekommen könnte. Man kann das im Prinzip auf jegliche Geschäftstätigkeit ausweiten. Aber so lange nicht ein Anbieter ein natürliches Monopol hat - wie es bspw. bei der Post der Fall ist, allerdings auch dort nur mit Einschränkungen - sehe ich keinen Grund zu irgendeiner Form von Kontrahierungszwang.
Ich habe eigentlich nur noch den Eindruck, dass die Leute, die sich ständig über FB beschweren (und damit meine ich Profis wie Journalisten und Politiker, wohlgemerkt, keine Privatleute) im Prinzip einfach nur keine Lust haben selbst eine Plattform aufzuziehen und sich ihre Leser mühsam zusammenzusuchen. Aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Und dass sie dann letztendlich ihre Leser die Zeche für FB bezahlen lassen, interessiert diese Leute dann auch nicht. Hauptsache sie selbst haben es schön bequem.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #36 Nur sehe ich nicht, dass sich daraus irgendein Anspruch auf Leistung ableiten ließe, da es sich eben NICHT um ein Monopol handelt. Man kann seine Texte bspw. auch bei der russischen Konkurrenz veröffentlichen. Oder in einem Blog.
Man kann. Es liest nur keiner. Genauso wie man auch sich auch ein Telefon vorstellen kann, dass nur einen von hundert Teilnehmern erreicht. Möglich ist das sicher, nur haben sie davon effektiv genau gar nichts mehr. Genau das ist ja der Kern des Monopols. Das Facebook durchaus nahezu hat. Es ist nicht vollständig, aber es ist auch nicht weit weg.
Zitat Facebook ist nicht der einzige Weg, seine Texte unter die Leute zu bekommen.
Aber es wird dazu. Und das ist der zentrale Punkt.
Zitat Aber so lange nicht ein Anbieter ein natürliches Monopol hat - wie es bspw. bei der Post der Fall ist, allerdings auch dort nur mit Einschränkungen - sehe ich keinen Grund zu irgendeiner Form von Kontrahierungszwang.
Die Post hat sicher vieles, aber schon lange kein natürliches Monopol mehr. Sie hat ein faktisches, das ist unbestritten. Aber analog zu dem, was Sie gerade schrieben: Man kann auch eine eigene Post aufmachen.
Zitat Ich habe eigentlich nur noch den Eindruck, dass die Leute, die sich ständig über FB beschweren (und damit meine ich Profis wie Journalisten und Politiker, wohlgemerkt, keine Privatleute) im Prinzip einfach nur keine Lust haben selbst eine Plattform aufzuziehen und sich ihre Leser mühsam zusammenzusuchen.
Nachvollziehbar. Weil schlicht nicht machbar. Genausowenig wie Sie eine neue Post hochziehen können oder eine neue Telekom. Google, die ja nun wirklich nicht klein oder blöd sind, hat es versucht. Und ist gescheitert. Das Problem bei sozialen Medien ist, dass der Kunde nicht Mitglied von mehreren Netzwerken wird.
Zitat Aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.
Nein, das ist es auch nicht. Nur gehts mir gar nicht selber um die Leute, die heute von Facebook gesperrt werden, mit Schattenbans überzogen oder zensiert werden. Es geht mir darum das wir irgendwann in einer Diktatur aufwachen, in der Meinungsfreiheit nur noch eine Floskel in einem alten Buch ist. Und dieser Tag ist nicht fern. Das Leben mag kein Wunschkonzert sein, aber es war mal in diesem Land ein vergleichsweise freies. Ich weiss nicht warum man das eintauschen sollte.
offen muss ich gestehen, Sie haben zum Teil recht. Dennoch bin ich in der Gesamtargumentation näher bei R.A.
Wenn ich Sie richtig verstehe, dann teilen Sie die Spieler in dieser Parti auf folgende Kategorien auf: 1.) Die guten Kapitalisten wie Amazon oder Apple. Denen ist der Content, den sie liefern, im Grunde egal, sie wollen nur Gewinne erzielen. So ähnlich wie sich die meisten Verlage nicht unbedingt für die Meinungsfreiheit einsetzen, wiel sie daran glauben, sondern weil es ihre Geschäftsgrundlage ist. 2.) Die Spieler mit Werten, ich würde sie die "Idealisten" nennen. So wie Google, denen zwar der Gewinn auch sehr am Herzen liegt, die aber ebenfalls einen gewissen Wert auf die Verbreitung von Informationen legen. Hier würde ich vielleicht noch die Wikipedia und (in Teilen) heise.de dazuzählen. 3.) Die Unterstützer wie eben Facebook, die aktiv bei Maaß mitgemacht haben.
Nun sind alle diese Gruppen verpflichtet, das Gesetz einzuhalten, doch machen sie das auf unterschiedliche Weise. Facebook hat sich bei der Errichtung von Löschzentren hervorgetan und daher, im Rahmen ihrer Argumentation, sozusagen mitgemacht. Google dagegen zeigt offen an, wenn Regierungen Anfragen an es gestellt haben. Deshalb sei Google eher auf der idealistischen Seite. Abschließend dann Apple und Amazon, die wie gute Kapitalisten zwar das Gesetz achten, die aber darüber hinaus keine politische Agenda fahren. Weder Pro, noch Contra irgendwas. Ich halte Ihre Einteilung für sehr interessant und es scheint auch erst Mal plausibel. Google scheint wirklich ernsthaft ein Interesse daran zu haben, Informationen möglichst vielen Leute zur Verfügung zu stellen. Nur ist das eben auch schon stark kommerzialisiert.
Die Frage lautet nur: Musste Facebook nicht auf die öffentliche Diskussion in Deutschland reagieren? Immerhin war Facebook der größte Aufhänger. Dagegen lässt sich natürlich argumentieren, dass Google viel cooler reagiert hat, als es in der öffentlichen Kritik stand ("Leistungsschutzrecht") und Twitter sich vornehm aus allem rausgehalten hat, bis das Gesetz in Kraft trat.
Auch der Vorwurf, dass Facebook eine bestimmte politische Agenda pusht lässt sich meines Erachtens durch den Link von R. A. entkräften.
Meines Erachtens lässt sich eben auch viel durch die Zusammenarbeit mit den Behörden erklären. Hier hat Facebook schon zum Selbstschutz versucht, sozusagen "vorauseilenden Gehorsam" zu leisten. Dass das nebenbei auf der Linie vieler Medien lag, kam Facebook nur gelegen. Diese Vorwurf, dass hier eine private Instanz statt Gerichten über Zulässigkeiten entscheiden, halte ich auch nicht für haltbar.
Hier im kleinen Zimmer sind auch viele Dinge verboten, die nach Meinungsfreiheit völlig gedeckt wären. Das ist auch okay, Zettel wollte einen Ort schaffen, in dem sachlich und logisch anhand von Argumenten, aber vornehmlich aus einer "liberalkonservativen" Sicht diskutiert wird. Aber selbstredend werden auch strafbare Inhalte gelöscht. Ich denke, niemand hier legt Wert auf eine gerichtliche Klärung darüber, ob ein Posting "noch zulässig" war oder nicht. Die Moderatoren haben ein Hausrecht. Und ebenso hat Facebook ein Hausrecht. Wenn FB morgen entscheiden würde, dass keine Bilder von Essen mehr gepostet werden dürfen, dann wäre das eben dort absolut gültig. Es würde zwar viele Leute verdrängen, aber das ist die Konsequenz der eigenen Handlung.
Das einzige, was bei mir Zweifel weckt ist, dass auch solche Leute, die Ahnung haben dürften wie Steinhöfel sich dieses Argumentes bedienen. Natürlich entscheidet FB anhand eines Gesetzes und nicht nur nach Hausrecht. Aber tun das die Moderatoren hier im kleinen Zimmer letztendlich nicht auch?
ist der Vergleich FB zum kleinen Zimmer eigentlich gerecht? Ich weiß es nicht. Das Forum wird zwar von Zettels Team betrieben, aber eigentlich ja auch von xorbor.de . Dort ist das kleine Zimmer als eines der aktivsten Foren (Platz 7) gelistet. Jetzt frage ich mal doof: Warum muss xorbor.de nicht auch eine Zensurstelle einrichten um das Gesetz einzuhalten. Die erforderliche Größe haben alle Foren gemeinsam wahrscheinlich schon?
Freundliche Grüße,
ffreiberger
Edit: Es heißt xobor.de
"Wie reziprok die Freundlichkeit ist, das sagt somit etwas aus über die Offenheit einer Gesellschaft; über die Freiheit, die in ihr herrscht." Zettel
Zitat von ffreiberger im Beitrag #39Dort ist das kleine Zimmer als eines der aktivsten Foren (Platz 7) gelistet.
Interessant. Aber es macht doch fast depressiv zu sehen, welche Foren mit welchen Themen die ersten sechs Plätze belegen, d.h. für die Internet-Nutzer attraktiver erscheinen ...
Müsste das NetzDG, bzw. seine Ausführung mit Löschungen und Sperren nicht mit dem Anti Diskriminierungs Gesetz AGG in Konflikt geraten? In Paragraph 1 heißt es ja schon, daß niemand wegen seiner Weltanschauung benachteiligt werden darf. Wenn ich nun eine rechtsextreme Weltanschauung habe?
Zitat von ffreiberger im Beitrag #39Dort ist das kleine Zimmer als eines der aktivsten Foren (Platz 7) gelistet.
Interessant. Aber es macht doch fast depressiv zu sehen, welche Foren mit welchen Themen die ersten sechs Plätze belegen, d.h. für die Internet-Nutzer attraktiver erscheinen ...
Mich eigentlich nich . Wenn die Menschheit sich nurmehr mit Motorrädern, Modelleisenbahnen *), Filmstars und dgl. beschäftigte, statt mit den Brutstätten der Bösartigkeit und des Krieges (= Politik, die wiederum eine Tochter der Religion ist) wäre allen gedient.
Die Fatalität von Meinungsdifferenzen betreffend Filmstar-Fragen dürfte gering sein, das Ausarten in ein Schlachtfeld vermutlich kein dringendes Thema, die Sehnsucht nach Feinden, typisch für alles Politgerede, wohl auch nicht.
Erst sobald sogenannte große Fragen auf den Tisch kommen, sieht das alles ganz anders aus.
Es lebe der unwichtige Kleinkram......
Ähm…okay, in einem Forum geht's um Militärfahrzeuge. Die lediglich spielerische Herangehensweise an diese Objekte abstahiert indessen vom eigentlichen Zweck dieser Dinger, also auch 'ne gute Idee.
…….und das Spielerische.
*) Das Hobby von Herrn Seehofer, zum Beispiel. Am besten, er beschäftigt sich nur noch damit und alles wird gut.
Zitat von R.A. im Beitrag #40 Aber es macht doch fast depressiv zu sehen, welche Foren mit welchen Themen die ersten sechs Plätze belegen, d.h. für die Internet-Nutzer attraktiver erscheinen ...
Also mich nun gar nicht. Die Bild verkauft sich auch besser als Spektrum der Wissenschaft. :)
Nein, ernsthaft, ich finde die Zahlen gar nicht mal schlecht. Gerade in den letzten Wochen habe ich zunehmend den Eindruck gehabt wir bedienen hier nur noch die eigene Echokammer und das liest sowieso kaum noch einer. Ich habe mir auch ehrlich überlegt (und tu es immer noch) es sein zu lassen, wenn es ohnehin nur noch von einem Dutzend Leuten gelesen wird.
Die Zahl der Zugriffe im Vergleich zur Mitgliederzahl spricht ziemlich für Zettel.Lese hier schon wesentlich länger, als ich einen (seltenen) Beitrag schreibe.Die Diskussionen hier sind vom Feinsten und so gar nicht mit denen anderer Seiten zu vergleichen.Erinnert ein wenig an die Rededuelle zwischen Schmidt und Strauß im Bundestag.......
Zitat von ffreiberger im Beitrag #39Dort ist das kleine Zimmer als eines der aktivsten Foren (Platz 7) gelistet.
Eben nur noch #97...
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat ist der Vergleich FB zum kleinen Zimmer eigentlich gerecht?
Nein. Ein soziales Netzwerk ist kein Forum. Deswegen hinkt der Vergleich. Man könnte, auch wenn es mir heftigen Widerspruch einbringen wird, ein soziales Netzwerk mit einer Kneipe/Bar/Clubhaus vergleichen. Da treffen sich dann die Leute und reden auch miteinander, aber niemand würde auf die Idee kommen den Wirt für den Inhalt der Gespräche verantwortlich zu machen. Ein Forum könnte man, je nachdem, mit einer der alten Zeitschriften vergleichen, wo einige Leser fragen gestellt haben und in der nächsten Ausgabe andere Leser dann die Möglichkeit hatten zu antworten. Sowas gab es vor Foren durchaus.
Wobei es auch unterschiedliche Foren gibt. Der Vergleich hinkt also doch an verschiedenen Stellen. Das Problem ist, dass in beiden Fällen eine Publikation erfolgt, die sich abstrakt an die gesamte Internetöffentlichkeit richtet.
Zitat Warum muss xorbor.de nicht auch eine Zensurstelle einrichten um das Gesetz einzuhalten. Die erforderliche Größe haben alle Foren gemeinsam wahrscheinlich schon?
Ich nehme an, dass es sich um eine Gesetzeslücke handelt. Sonst dürften wir hier davon ausgehen, dass auch hier Threads oder ganze Beiträge rückstandsfrei verschwinden...
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