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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 1 Antworten
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Reader Offline



Beiträge: 803

13.12.2007 08:12
Secular Europe’s Merits Antworten

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The New York Times
O P I N I O N

Op-Ed Columnist
Secular Europe’s Merits
By ROGER COHEN
Published: December 13, 2007
ST. ANDREWS, Scotland

The cathedral here, on which work began in the 12th century, was once the largest in Scotland, until a mob of reformers bent on eradicating lavish manifestations of “Popery” ransacked the place in 1559, leaving gulls to swoop through the surviving facade.

... The Continent has paid a heavy price in blood for religious fervor and decided some time ago, as a French king put it, that “Paris is well worth a Mass.”

Romney, a Republican presidential candidate, was dismissive of European societies “too busy or too ‘enlightened’ to venture inside and kneel in prayer.” He thereby pointed to what has become the principal transatlantic cultural divide.

Europeans still take the Enlightenment seriously enough not to put it inside quote marks. ...

... a new American religiosity. Romney’s speech and the rapid emergence of the anti-Darwin Baptist minister Mike Huckabee as a rival suggest how estranged the American zeitgeist is from the European.

.....

Zum Artikel:
http://www.nytimes.com/2007/12/13/opinion/13cohen.html?hp

-

Anm.:
Der amerikanische republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat kürzlich eine "Grundsatzrede" über seinen persönlichen Glauben und seine Zugehörigkeit zur "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" gehalten. Ein anderer Mitbewerber, Mike Huckabee, ein ehemaliger Prediger, legt Wert darauf, sich als "christlicher Kandidat" darzustellen.
R.r

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.12.2007 18:11
#2 Aufklärung und Religion; die USA und Europa Antworten

Dear Reader,

es ist interessant - und wahrscheinlich ist es so auch gut und richtig -, daß skeptische Intellektuelle wie Cohen das eigene Land kritischer sehen als die jeweils anderen Länder, oder hier den anderen Kontinent.

Wo ist das Verhältnis von Staat und Kirchen mehr vom Geist der Aufklärung geprägt - in Europa oder in den USA?

Cohen meint in Europa, und er hat gute Gründe. Ich würde eher denken: In den USA.

Daß in staatlichen Schulen vom Steuerbezahler besoldete Lehrer Religionsunterricht erteilen, das wäre in den USA undenkbar. Und erst recht, daß davon nur eine Religion profitiert, und von ihr wieder nur zwei denominations.

Ich benutze den englischen Ausdruck, dear Reader, denn wie soll man das übersetzen? Konfession, Religion, Bekenntnis, Glaubensgemeinschaft?

Jedenfalls drückt dieses Wort aus, daß in den USA kein Unterschied zwischen "Konfessionen" und "Sekten" gemacht wird; daß alle, die sich zu einer Gemeinschaft des Glaubens zusammenschließen, vor dem Gesetz gleich sind.

Und es ist ja auch so, daß sie zwar jede Freiheit haben, ihre Religion auszuüben - aber ohne daß der Staat ihnen dabei hilft. Weder durch Religionsunterricht noch durch eine staatlich eingetriebene Kirchensteuer.

Und andererseits: Daß ein Staat ernsthaft erwägt, die Scientoloy Church zu verbieten, das wäre für Amerikaner auch undenkbar.

Was immer man von diesen Leuten hält (ich halte absolut nichts von ihnen) - welche Unverschämtheit des Staats ist es, sich anzumaßen, ihnen ihren Status als Glaubensgemeinschaft abzusprechen und sie gar zu verbieten.



Mag sein, dear Reader, daß ich Deutschland zu negativ sehe und die USA zu positiv (spiegelbildlich zu Cohen).

Aber mir will scheinen, daß der Geist der Aufklärung das Verhältnis der USA zur Religion schon seit zweieinhalb Jahrhunderten erfaßt hat, während wir hier in Old Europe ihn immer noch erwarten.

Herzlich, Zettel



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