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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 4 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Noricus Offline



Beiträge: 2.362

10.03.2018 18:17
Heiko Maas wird Bundesaußenminister - na und? Antworten

Suchen Sie nicht nach der versteckten Kamera: Heiko Maas wird tatsächlich Bundesaußenminister. Und es ist völlig egal.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.220

10.03.2018 19:57
#2 RE: Heiko Maas wird Bundesaußenminister - na und? Antworten

Ich kopier das mal aus dem anderen Strang rüber, weils so hübsch paßt:

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag Das Dilemma der SPD
Nett. Manfred Haferburg heute auf der Achse. Bei Shakespeare heißt das: For 'tis sport to have the engineer / hoist with his own petard. / And it shall go hard (Hamlet, 3. Akt, 4. Szene).

Zitat
"Hier ein paar Auszüge aus dem Maas’schen Trump-Repertoire: Trump ist „unerträglich“, Trump hat „Doppelmoral“ und ist „aggressiv mit fehlendem politischen Kompass“, Trumps „lavieren ist fatal“, Trump „verrät das freiheitliche Erbe“, Trump „senkt das Niveau derartig, dass darunter die Außenpolitik leidet“, unter Trump „haben die USA ihre Rolle als Führungsnation verloren“, Trump „ermutigt Neonazis“, oder „AfD ist wie Putin, Erdogan und Trump“. Er machte sich auch über Trumps Israel-Besuch von Herzen lustig.

In seinem Meisterstück gegenüber Trump aber twitterte der liebe Heiko eine Warnung an Trump: „Selbst in 140 Zeichen kann man fast alles kaputtmachen. Um es wieder aufzubauen, reicht #Twitter selten. Be careful, Mr.President #Inauguration » (Rechtschreibung original)


http://www.achgut.com/artikel/demnaechst...im_weissen_haus



Aber es stimmt schon: es ist egal. Zum einen latürnich, weil es mittlerweile wirklich egal ist, was in unserer Politik abläuft. Die hätten auch Hape Kerkeling auf den Posten setzen können, sofern das protokollarisch pük drechselbar wäre. Wir sehen sowieso nur noch ein Satyrspiel. Zum andern, weil das Amt kaum Gestaltungsmöglichkeiten (und das schließt das Havarieren ein) bietet. Entscheidende Weichenstellungen, wie im Posting gezeigt, sind (bzw. waren mal, unter den Auspizien der alten Bonner Republik) Kanzlerchefssache. (Adenauer hat das ja im Anfang, nachdem wieder so etwas wie ein Auswärtiges Amt nötig wurde, im Nebenjob mit erledigt.) Es fällt überhaupt auf, daß das Außenamt bis in die 70er Jahre die ihm angemessenen kleinen Brötchen backte, und der im Neon der Medien fokussierte Wichtig/Symbolfaktor dem Botschafterkorps zugeordnet war. Die Aufladung des Amts erfolgte erst unter Genschman. Übrigens parallel zur Aufladung des Amts des BuPrä vom offiziösen Grüßonkel zum moralischen Papstersatz. (Wo ich gerade darüber nachdenke: dieser Vorgang, an der Gestalt von Weizsäckers festzumachen, ist neben dem Aufstieg der Grünen über das Themendreieck AKW-Nee, Startbahn West und Nachrüstung die erste greifbare Manifestation des Umbaus der hiesigen Politik von pragmatischer Verantwortungsethik weg hin zur blinden Gesinnungsethik, die Politik nur als die Fortsetzung des Kirchentags mit gleichen Mittel begreift und die mittlerweile alternativlos herrscht.)



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 7.065

10.03.2018 23:14
#3 RE: Heiko Maas wird Bundesaußenminister - na und? Antworten

Naja, so ein paar Problemchen sehe ich da aber schon, die zumindest unter seinem Amtsvogänger wohl sinnvoller abzuarbeiten möglich gewesen wäre.

Wie schon an mehreren Stellen, und gerade auch von Ulrich zitiert, geschrieben wurde, wird das Verhältnis zu den USA sich unter Maas nur weiter verschlechtern können. Er könnte der erste Außenminister werden, den der amerikanische Präsident nicht einmal mehr empfängt (zu gönnen wäre es ihm). Das Dumme ist nur: Das Verhältnis zu den USA ist wichtig. Extrem wichtig sogar. Wenn sich das Verhältnis zwischen den USA und Deutschland weiter verschlechtert (was bei einem linksradikalen Außenminister fast unumgänglich sein dürfte) wird das nicht nur die Handelsbilanz der Deutschen verschlechtern, es wird auch die NATO schädigen. Wir erleben derzeit einen sich verstärkenden Konflikt zwischen Ost und West. Es ist kein gutes Gefühl, wenn die Amis bald nicht mehr hinter uns stehen. Gar kein gutes. Gerade im Bezug auf den jämmerlichen Zustand der Bundeswehr.

Zum zweiten, das Land steht innerlich vor Unruhen. Und zwar vor massiven Unruhen. Man merkt es deutlich, die Flüchtlingsstimmung hat sich gedreht und wird sich, gerade jetzt wo sich die Groko anschickt die Schleusen wieder zu öffnen, noch weiter drehen. Es braucht gedrade in die dieser Lage dringend einen Aussenminister der Abkommen über Rückführungen schliesst und verhandelt. Das ist bei Maas völlig undenkbar. Das kann den Druck im Kessel nur weiter erhöhen.

Zum dritten, Europa bricht derzeit mehr und mehr auseinander. Die osteuropäischen Staaten haben schon keine Lust mehr, die Nordeuropäer wollen nicht für die Merkelschen Träume zahlen und der Süden braucht wieder Geld. Und jetzt kommt Heiko Maas, die Pfeife aus dem Saarland, und will den Osteuropäer erklären, dass sie keine Kohle mehr bekommen, wenn sie nicht den Deutschen ihre Flüchtlinge aufnehmen..... das kann ich mir richtig gut vorstellen.

Der Witz ist am Ende der: Die "Politik", so man dieses Gemurke der Regierung Merkel so nennen darf, der letzten Jahre war aus Deutschland eine Katastrophe und es bräuchte dringend einen Aussenminister, der gerade jetzt die wirklichen Freunde an den Tisch holt und sinnvoll mit den anderen spricht was geht und was nicht geht. In dem Moment einen Antifanten im Aussenamt zu haben ist einfach nur das Gegenteil dessen, was notwendig wäre. Das Ausland kann und wird nicht die Kohlen aus dem Feuer holen. Aber vielleicht würden sie uns etwas mehr bei Seite stehen und wenigstens keine neuen Kohlen nachwerfen. Mit Maas wird das exakte Gegenteil eintreten.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

11.03.2018 20:08
#4 RE: Heiko Maas wird Bundesaußenminister - na und? Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #3
Der Witz ist am Ende der: Die "Politik", so man dieses Gemurke der Regierung Merkel so nennen darf, der letzten Jahre war aus Deutschland eine Katastrophe und es bräuchte dringend einen Aussenminister, der gerade jetzt die wirklichen Freunde an den Tisch holt und sinnvoll mit den anderen spricht was geht und was nicht geht.


Ein solcher Außenminister war aber auch Gabriel nicht, siehe seinen Publicity-Stunt in Bezug auf Israel. Das Problem ist, dass ein in dem von Dir angeführten Sinne williger Chefdiplomat angesichts des außenpolitischen Analphabetismus, wie er in den Regierungen Schröder und Merkel zur akzeptierten Gewohnheit geworden ist, ohne jegliche Rückendeckung der Bundesregierung und der Bundeskanzlerin (und auch der veröffentlichten Meinung) dastünde. Denn eine interessengeleitete Außenpolitik, wie sie in der Bonner Republik immer betrieben worden war, gilt inzwischen als verwerflich. Die Besetzung des Auswärtigen Amtes mit Maas entstellt diesen Umstand zur Kenntlichkeit: Natürlich wird Maas ein schrecklicher Außenminister, aber andere Kandidaten wären auch nicht (viel) besser, weil das soeben beschriebene Problem ein strukturelles und nicht an der Person des Außenministers haftendes ist.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

11.03.2018 21:29
#5 RE: Heiko Maas wird Bundesaußenminister - na und? Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #1
Suchen Sie nicht nach der versteckten Kamera: Heiko Maas wird tatsächlich Bundesaußenminister. Und es ist völlig egal.


Man soll ja immer das Positive sehen. Immerhin kann Heiko Maas als Außenminister vermutlich weniger Schaden anrichten als in den meisten anderen Minsterämtern mit Ausnahme vielleicht der Entwicklungshilfe. Ich denke nicht, dass weltweit jemand deutsche Außenpolitik(er) noch ernst nimmt.

Gruß
hubersn

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