König Fußball ist entthront. Das Tennis hat ihm die Krone weggenommen. Was sich emotional richtig anfühlt, hält auch einer nüchternen Analyse stand: Angelique Kerber war am Samstag einfach fabelhaft. Warum sie nach Ansicht eines begeisterten Amateur-Sportkritikers das Wimbledon-Finale der Damen völlig zu Recht gewonnen hat, kann man an dieser Stelle lesen.
Zitat von Noricus im Beitrag #1König Fußball ist entthront.
Nein. Mal abgesehen davon, daß ich Tennis nach wie vor für grottenlangweilig halte (für die Zuschauer, selber spielen macht schon Spaß) - irgendwelche Einzelerfolge à la Kerber sind interessant für die Hardcore-Fans, mehr aber nicht. Es ist kaum vorstellbar, daß irgendeine Tennis-Siegesserie zu einem Autokorso führen würde ...
Ist es eigentlich ein Naturgesetz, dass wir fast immer zu denselben Themen bloggen (wenn Du mal bloggst)? Immerhin war diesmal unser Schwerpunkt ein anderer.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat von R.A. im Beitrag #2Mal abgesehen davon, daß ich Tennis nach wie vor für grottenlangweilig halte (für die Zuschauer, selber spielen macht schon Spaß) - irgendwelche Einzelerfolge à la Kerber sind interessant für die Hardcore-Fans, mehr aber nicht. Es ist kaum vorstellbar, daß irgendeine Tennis-Siegesserie zu einem Autokorso führen würde ...
Letzteres ist war, bei ersterem würde ich sagen: Kommt drauf an. Ja, viele Matches sind langweilig. Wenn zwei Aufschlagriesen und Returnzwerge aufeinandertreffen wie z.B. im Match Isner-Anderson: grottenlangweilig. Wenn sich zwei Grundlinienackerer beharken: sterbenslangweilig (war früher mit den langsameren Schlägern auf Sand aber noch schlimmer - ich denke da an ein Finale am Rothenbaum zwischen Frank Solomon und irgendeinem Spanier, dessen Namen ich vergessen habe). Aber wenn das Line-Up stimmt und der Belag halbwegs fair ist (also eher Australian und US Open als Roland Garros oder Wimbledon), dann können da schon packende Sachen dabei herauskommen. Und bei den Frauen: Kerber gegen Williams fand ich z.B. sehr ansehnlich. Gegen Fußball wird Tennis aber nie eine Chance haben. Fußball ist der "natürlichere" Sport. Man braucht noch nicht mal das echte Spielgerät und ein echtes Feld dazu. Dosen als Ball, ein paar Klamotten als Torstangen und ein Parkplatz, das reicht. Auch die Zahl der Beteiligten kann fast beliebig variieren. Obwohl: Wenn ich daran denke, wie populär Cricket in Indien ist...
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Zitat von Werwohlf im Beitrag #4Gegen Fußball wird Tennis aber nie eine Chance haben. Fußball ist der "natürlichere" Sport.
Weiß nicht. Auch bei Tennis gibt es ja schlichtere Formen (Tischtennis, Badminton), die von sehr vielen Leuten gespielt werden. Viel wichtiger ist m. E., daß Fußball ein Mannschaftssport ist und daß neben der reinen Technik die Psychologie so eine große Rolle spielt. Natürlich spielt die auch beim Tennis eine gewisse Rolle - aber gerade bei der WM hat man wieder gesehen, wie Spieler und Mannschaften mit erstklassiger Papierform es nicht geschafft haben, als Team zusammen zu finden, sich ausreichend zu motivieren und ihre theoretische Leistungsfähigkeit auch auf den Platz zu bringen. Auch bei anderen Sportarten kann man mal einen guten oder schlechten Tag haben, aber beim Fußball ist das eine entscheidende Komponente. Noch dazu, wenn die Mannschaftsmoral nicht unwesentlich vom Publikum beeinflußt wird - das gibt es m. W. kaum woanders. Und entsprechend gehen die Fans auch ganz anders mit - sie wissen, daß sie im Stadion durchaus eine entscheidende Rolle spielen können. Und verhalten sich dann auch beim Public Viewing so, als würde die Mannschaft das mitkriegen.
Zitat von Werwohlf im Beitrag #3Ist es eigentlich ein Naturgesetz, dass wir fast immer zu denselben Themen bloggen (wenn Du mal bloggst)? Immerhin war diesmal unser Schwerpunkt ein anderer.
Ich könnte zugleich Dir und mir schmeicheln, wenn ich schriebe: Great minds think alike. Das Problem ist bei mir die von Dir in der Klammer angesprochene Frequenz: Ich habe eigentlich stets 5 bis 10 (freilich wechselnde) Themen im Kopf, zu denen ich gerne etwas veröffentlichen würde, aber mir fehlt - was die abgetriebenen Blogbeiträge betrifft - in 80 Prozent der Fälle die Zeit und in 20 Prozent der Fälle die Lust. Mein Kerber-Artikel war in seinen Grundzügen rund 1 Stunde nach dem Ende der Partie in meinem Kopf fertiggestellt. Ich brauchte nur noch die Muße, ihn zu Editor zu bringen.
Aber Du kannst beruhigt sein: Wie ich sehe, haben unsere beiden jüngsten Beiträge nicht allzu viel miteinander zu tun. Ach ja: Ich bin vermutlich der fünfte Leser Deines Blogs, wenngleich einer, der mangels RSS-Feed oder wie dieses neumodische Zeug heißt, nicht gleich bei jeder Neuveröffentlichung vorbeischaut.
Zitat von Noricus im Beitrag #7Ich bin vermutlich der fünfte Leser Deines Blogs, wenngleich einer, der mangels RSS-Feed oder wie dieses neumodische Zeug heißt, nicht gleich bei jeder Neuveröffentlichung vorbeischaut.
(Was keinen RSS-Feed hat, ignoriere ich grundsätzlich mit ganz wenigen Ausnahmen. Für fast jeden, der kein RSS hat, gibt es reichlichst Ersatz bei solchen, die einen haben.)
Zitat von hubersn im Beitrag #6Inwiefern ist denn Tischtennis eine "schlichtere Form" von Tennis? Das ist mal eine spannende Behauptung.
Das sollte kein Religionskrieg werden ;-) Ich wollte damit nur sagen, daß man für Tischtennis weniger Aufwand bei Material und Raum treiben muß - es ist also auch für Einsteiger fast so leicht auszuprobieren wie beim Beispiel mit dem kickenden Jungs.
Zitat von hubersn im Beitrag #6Inwiefern ist denn Tischtennis eine "schlichtere Form" von Tennis? Das ist mal eine spannende Behauptung.
Das sollte kein Religionskrieg werden ;-)
Ich habe vorsichtshalber nachgefragt nach den zweifellos invaliden Gründen bevor ich die Idee komplett verwerfe
Zitat Ich wollte damit nur sagen, daß man für Tischtennis weniger Aufwand bei Material und Raum treiben muß - es ist also auch für Einsteiger fast so leicht auszuprobieren wie beim Beispiel mit dem kickenden Jungs.
Man braucht für Tischtennis eine Platte mit Netz, einen leicht kaputtbaren Ball und Schläger. Und weitestgehende Windstille. Für Tennis eine Straße, einen unzerstörbaren Ball, eine Schnur als Netz und Schläger. Ich würde sagen das sind leichte Vorteile fürs Tennis bezüglich der leichten Zugänglichkeit.
Bei uns auf der Straße wurde definitiv Tennis gespielt. Für Tischtennis musste man ins Freibad (weil da die einzigen beiden Platten weit und breit standen) und auf Windstille hoffen oder den einzigen Plattenbesitzer im Ort überreden, seine Garage zu öffnen.
Zitat von hubersn im Beitrag #10Man braucht für Tischtennis eine Platte mit Netz, einen leicht kaputtbaren Ball und Schläger. Und weitestgehende Windstille. Für Tennis eine Straße, einen unzerstörbaren Ball, eine Schnur als Netz und Schläger. Ich würde sagen das sind leichte Vorteile fürs Tennis bezüglich der leichten Zugänglichkeit.
Bei uns auf der Straße wurde definitiv Tennis gespielt. Für Tischtennis musste man ins Freibad (weil da die einzigen beiden Platten weit und breit standen) und auf Windstille hoffen oder den einzigen Plattenbesitzer im Ort überreden, seine Garage zu öffnen.
Als jemand, der auch vom Tischtennis zum Tennis wechselte: Als "Spontansport" sind beide gegenüber dem Fußball klar im Nachteil. Ein Vorteil des Tischtennis ist aber, auf weniger Platz mehr Spielpaarungen zu ermöglichen (und man nenne nicht das Erfordernis einer Halle - die wünschte ich mir als Tennisspieler im deutschen "Sommer" schon zu oft herbei...).
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
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