Danke für diesen tollen Beitrag. Ich bin der gleichen Auffassung und das Phänomen Merkel haben Sie gut beschrieben.
Ich habe mittlerweile für Lügenpresse-Rufer Verständnis. Während man vor ein paar Jahren den Medien durchaus vorwerfen konnte, sich auf bestimmte Probleme zu fokussieren und andere dafür gar nicht zu thematisieren, aber bewusste Tatsachenverdrehung hätte ich den Medien vor einigen Jahren nicht vorgeworfen.
Es gab ja schon Anzeichen im Falle von Akif Perinci, dass deutschen Journalisten offenbar gehirnamputiert oder bösartig wie Julius Streicher sein müssen, wenn sie unfähig sind, korrekt zu zitieren. (Nazi-Vergleich ist im Trend.) So macht sich der deutsche Medienbetrieb im "Fall Chemnitz" alle Mühe, den Vorwurf der Lügenpresse zu erhärten.
Ich bin heute Morgen mit dem Deutschlandfunk aufgewacht. Es ging um Maaßen, Maaßen und Maaßen. Ich empfand die ganze Diskussion für surreal, bezweifelte Maaßen doch nur die Authentizität der "Hetzjagd"-Szenen, was eigentlich jeder mit gesundem Menschenverstand erkennen muss.
Und ist es nicht irre, dass solche Videos immer verwackelt und zu kurz sind? Mich erinnert das an Ufo-Videos: Nie reicht der Film (heute würde man sagen: Speicherplatz). Oder der Akku geht leer. Die Qualität ist auch immer ungewohnt schlecht, was daran liegen muss, dass die Aliens immer nachts kommen.
Nun wusste jeder, worauf es in Chemnitz hinausläuft. Warum gibt es nur dieses eine Video? Warum wird uns nur ein Schnipsel präsentiert? Warum ist keiner fähig, über längere Zeit eine Kamera auf eine Sache zu halten? Fast jeder Erwachsene läuft doch heute mit einem Smartphone rum, das eine Technik enthält, da hätte sich Leni Riefenstahl damals die Finger nach geleckt.
Da alle von Hetzjagden und Pogromen sprechen: Wann entblödet sich der erste linke Politiker und behauptet, in Chemnitz hätte ein Holocaust stattgefunden?
Zitat von Jakob Nierstein im Beitrag #2Ich bin heute Morgen mit dem Deutschlandfunk aufgewacht. Es ging um Maaßen, Maaßen und Maaßen. Ich empfand die ganze Diskussion für surreal, bezweifelte Maaßen doch nur die Authentizität der "Hetzjagd"-Szenen, was eigentlich jeder mit gesundem Menschenverstand erkennen muss.
Ich habe gestern auch beim Autofahren ein bisschen DLF gehört.
Da gab es im Vorfeld der Wahlen einen Beitrag zu Schweden. Die Einleitung ging dann etwas so: Es gibt Behauptungen, dass in Schweden die Kriminalitätsraten explodieren, allerdings bestätigt das die Polizei nicht. Darauf aufbauend kam dann der Bericht zu den Parteien.
Da habe ich mir - nachdem eben Maaßen in den Nachrichten zuvor das große Thema war - mal kurz eine analoge Berichterstattung über Chemnitz vorgestellt: Es gibt Behauptungen, dass es in Chemnitz Menschenjagden gegeben hat. Die Polizei und der Chef des Verfassungsschutzes bestätigen das aber nicht. Fertig.
Warum geht das nicht? Darüber kann man sich Gedanken machen.
Ich möchte meinen Unmut teilen. Ich mich heute bei zeit-online angemeldet, weil ich ein paar Sachen kommentieren wollte und zwar bei unter diesem Artikel:
Meine Kommentare waren kritisch, aber doch anständig. Ich bin eigentlich immer anständig. Vielleicht zu intelligent und deshalb gefährlich. Keiner wurde veröffentlicht. Aber das hätte ich wissen müssen. Ich wurde vor zwei, drei Jahren bei ZON gesperrt. Grund: "Hetze". Das habe ich schon damals nicht verstanden und konnte ich mir damit erklären, dass es ein typischer Studentenjob sein muss, die Kommentare zu checken, bevor sie veröffentlicht werden. Und Studenten sind ja meistens links.
Diese Angst vor der Widerrede, vor dem Widerspruch, kommt mir bekannt vor. Ich habe die DDR nicht lange erlebt. Ich wurde 1982 geboren. Kindergarten und Schule fand ich schlimm. In den zwei Schuljahren in der DDR war mir die Propaganda bereits bewusst. Mich interessiert aber das Leben in der DDR und ich lese die Artikel beispielsweise von Vera Lengsfeld sehr aufmerksam, habe etliche Videos auf Youtube darüber gesehen, in denen die Opfer die Repressalien beschreiben. Und ich kann verstehen, wenn die Menschen, die schon 1989 auf die Straße gingen, sich heute wieder an die Zeit von einst erinnern. Selbst das Aussprechen von offensichtlichen Wahrheiten konnte in der DDR zu Repressalien führen. Im StGB der DDR gab es einen Paragraphen 99. Dort hieß es:
Zitat (1) Wer der Geheimhaltung nicht unterliegende Nachrichten zum Nachteil der Interessen der Deutschen Demokratischen Republik an die im § 97 genannten Stellen oder Personen übergibt, für diese sammelt oder ihnen zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe von zwei bis zu zwölf Jahren bestraft.
(2) Vorbereitung und Versuch sind strafbar.
Das konnte beispielsweise das Sammeln von Ausgaben des Neuen Deutschlands sein. Die alten Artikel hätten die SED und die Regierung in die Bedroullie bringen können. Gebrochene Versprechen der politischen Führungen wären ja dokumentiert gewesen.
Es kommt nicht von ungefähr, dass sich der Widerstand gegen die jetzige Politik im Osten stärker formiert, speziell in Sachsen, die schon in der DDR ein wenig eigenwilliger waren.
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