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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 731 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

30.01.2019 23:26
"Зимняя ночь" / "Winternacht" Antworten



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

10.02.2019 20:09
#2 RE: "Зимняя ночь" / "Winternacht" Antworten

Hm, das klingt ja ganz interessant. Aber weder habe ich verstanden, warum solche Gedichte die kommunistische Exkommunikation nach sich ziehen, noch worum es da geht.
Ein Tipp für mich?

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

11.02.2019 13:25
#3 RE: "Зимняя ночь" / "Winternacht" Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #2
Hm, das klingt ja ganz interessant. Aber weder habe ich verstanden, warum solche Gedichte die kommunistische Exkommunikation nach sich ziehen, noch worum es da geht.
Ein Tipp für mich?

Tja, da geben Sie sich ja selbst die Antwort. Weil der kommunistische Apparatschik, der sich unter Kultur blut-und-bodennahe Volkstänze und die Errungenschaften der sozialistischen Gesellschaft feiernde Hm-ta-ta-Gesänge vorstellt, auch nicht versteht, warum es in solchen Gedichten geht, markiert er sie als reaktionär-individualistische Untaten für die runde Ablage und gibt darauf acht, den Verursacher nicht weiter zu ermutigen.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.260

11.02.2019 15:45
#4 RE: "Зимняя ночь" / "Winternacht" Antworten

Danke.

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.

Bodu Offline




Beiträge: 81

12.02.2019 22:01
#5 RE: "Зимняя ночь" / "Winternacht" Antworten

Hmmm. Etwas laienhaft mitgedacht.

Ein Gedicht, das im Wesentlichen in einer warmen Stube spielt. Draußen toben Winterstürme. Drinnen brennt eine Kerze. Das Fenster, das drinnen vom Draußen trennt, hält wie das Vorzeichen bei einem Musikstück das Leitmotiv vor: Pfeil und Kreis. Ying und Yang. Mann und Frau. Die weiteren Indikatoren des Themas aller Themen möge der geneigte Leser selber suchen: Eine Lovestory, die fast nur aus Andeutungen besteht, und deshalb bestenfalls in den Köpfen der Leser existiert. Was könnte daran politisch nicht korrekt sein?

Für mich liegt der Schlüssel des Verstehens im Entstehungsjahr: 1946. Der Schneesturm aus dem ersten Abschnitt, der keine Grenzen kannte, und durch die Welt fegte, kommt mir wie ein Bild vor für den entgrenzenten Krieg, den Weltkrieg, den "Russland" gewonnen hatte. (O.k., da gab es auch noch ein paar Alliierte, aber das ist eine andere Geschichte.) Wie reagieren die beiden, die im ganzen Gedicht weder Gesicht noch Namen bekommen? Anstatt mit zu marschieren bei den Paraden und den Sieg zu feiern, ziehen sie sich ins Private zurück. Ein Tête-à-tête, romantische Zweisamkeit, aber kein Wort von den Kindern zum Beispiel, denen dieses Paar das Leben und zum Erhalt der Revolution der Partei schenken könnten.

Irgendwann am Ende ist von Versuchung die Rede. Wer fromm sozialisiert ist, denkt sofort an die Paradies-Geschichte mit Adam, Eva, der Schlange und der Frucht. Aber denkste! Hier steht die Versuchung nicht am Anfang, sondern am Ende. Was ist da bloß los?

Im Umfeld der Versuchung begegnen religiöse Begriffe: die Flügel eines Engels, das Kreuz. In Deutschland füllten sich nach dem Krieg die Kirchen. In Russland auch? Das entzieht sich meiner Kenntnis. Doch der Autor scheint hier neben dem Rückzug ins Private eine zweite mögliche Reaktion auf die zahlreich-wie-Schneeflocken-Toten des Krieges anzudeuten: Der Rückzug ins Religiöse. Auch nicht so ganz im Sinne der Partei, die ein paar Jahre später und ein paar Werst westlich ohne Gott und Sonnenschein die Ernte einzufahren gedenkt. Und überhaupt: Rechtfertigte der Sieg nicht die zahllosen Opfer?

Grund genug für die Oberen, das Gedicht zu kassieren?

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