Zitat Beide Beispiele demonstrieren auch sehr schön, daß der wissenschaftskritische Satz "die Forschung finde ja doch nur, wonach sie sowieso gesucht habe", also allein Bestätigungen für ihre vorgefaßten Ausgangshypothesen, zumindest in diesem Bereich nichts weniger als falsch ist.
Da wäre es sicher interessant, mehr Details zu den Entdeckungsgeschichten zu wissen. Daß die Forschung nur das findet, wonach sie sowieso gesucht hat, stimmt sicher insofern, wie bei Forschern der Nonkonformismus mangelt, dem eigenen Resultat nach eingehender Prüfung doch mehr zu glauben als der "herrschenden Lehrmeinung". Man hätte ja auch stets die eigene Beobachung als Meßfehler verwerfen können, dessen Ursache man nicht findet. Dasselbe hätte auch in der Publikationspipeline passieren können.
Zitat von Emulgator im Beitrag #2...wie bei Forschern der Nonkonformismus mangelt, dem eigenen Resultat nach eingehender Prüfung doch mehr zu glauben als der "herrschenden Lehrmeinung". Man hätte ja auch stets die eigene Beobachung als Meßfehler verwerfen können, dessen Ursache man nicht findet. Dasselbe hätte auch in der Publikationspipeline passieren können.
Ohne das jetzt ausgezählt zu haben: das dürfte sich etwa in einem Verhältnis von 50 zu 50 bewegen. Aussortieren & Meßehler sind in Prä-Publikaitonsprozess, gerade auch bei der Begutachtung im Vorfeld der Publikation in Peer-Review-Prozess, üblich. Da Forscher sich hier ungern eine blutige Nase holen, und natürlich auch unter einem gewissen Zeitdruck stehen, gehen die schon sicher, daß sie einigermaßen auf der sicheren Seite sind. Andererseits entpuppen sich zahlreiche Deutungen von Beobachtungen eben als falsch oder inkorrekt. Bei den Planetensichtungen hat es (die erste gab es 1917) mindestens 6-12 verfrühte Fehlalarme gegeben (die bekaanteste war 1977). Das ist keine Schande, wenn an sauber arbeitet und nicht 'a la Pons & Fleischman mit der "kalten Fusion" einen Riesenbock schießt. Es gibt natürlich auch den "klassischen Fall", im Sinn von Thomas Kuhn, wo das alte Erklärungsmodell so eingefahren/plausibel/allgemein akzeptiert ist, daß das mehr als ein paar Jahrzehnte Datensammlung bedarf, um es zum Einsturz zu bringen. In der Astronomie ist das eher nicht der Fall: hier ergibt sich das durch genauere Daten, neue Beobachtungsmethoden, oder dadruch, daß man im Sonnensystem mittlerweile vor ort nachsehen kann: das alte Modell der Mars war ja ein "Planet mit Leben" (wenn auch womöglich nur mit Flechten; Anfang der 60er gab es praktisch keinen Astronomen mit Kenntnis zum Thema, der auf eine toe Welt getippt hätte; in den Aufsätzen der Zeit 1952-62, als der "Weltraumgedanke" populär wurde, zieh sich das wie ein roter Faden durch); die Gluthölle der Venus mit 450°C & dem 100fachen Atmosphärendruck im Vergleich zu terra kam ebenfalls völlig überrraschend; ditto die 1998 nachgewiesene beschleunigte Expansion des Universums. Die Astronomen haben sich daran gewöhnt, daß ihr Feld alle paar Jahrzehnte mal kräftig umgebaut wird. Die Idee, daß Forscher darauf geeicht sind, nur ihr "Vorurteile" bestätigt zu finden, kommt aus dem soziologischen Blick auf dieses Biotop - und natürlich erweitert von Leuten, die hier politische Agenden setzen wollen. Und zum zweiten von Vertretern von "Außenseiterpositionen", deren Hypothesen nicht reüssiert haben (in schöner Regelmäßigkeit fällt dann der Name Galilei) - aus welchen Gründen auch immer. Man kann als Metapher dabei die Zwiebelschalen nehmen: im Kern die 1000x abgetesteten Sicherheiten, wieter draußen immer abenteuerlicher werdende Hypothesen und ganz außen vor Undiskutierbares wie Hörbigers Glacialkosmologie oder "der Tunguska-Meteorit von 1908 war ein explodiertes Raumschaiff".
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
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