Der Umgang der Presse mit dem Fall in Halle finde ich ausdrücklich richtig.
Es ist der Umgang mit dem Fall in Limburg (und vielen, vielen weiteren derartigen Fällen), die nicht richtig sind. Die noch bessere Analogie zum Angriff auf die Synagoge in Halle ist übrigens der Angriff auf die Neue Synagoge in Berlin nur 2 Tage zuvor. (https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/20...sychiatrie.html ): Ein Mann überfällt mit einem Messer eine Synagoge, weigert sich stehen zu bleiben selbst als Sicherheitsbeamte ihn mit gezogener Pistole dazu auffordern. Näheres zu diesem "Mann" erfährt man nicht, nicht mal die Nationalität. Nur dass die Staatsanwaltschaft "derzeit keine Hinweise" auf islamistische Motive sieht (was - wenn man zwischen den Zeilen liest - wohl bedeutet, dass es sich um einen Moslem handeln muss). Es gibt auch keine Haftbefehl. Es wird lediglich wegen Hausfriedensbruch (!) ermittelt. Gegen einen Mann, der mit gezücktem Messer Absperrungen überwindet um in eine Synagoge zu gelangen... Die Tagesschau berichtet (natürlich) nicht. Und der RBB nennt den Tat, den die jüdische Gemeinschaft als "Anschlag auf eine Synagoge" bezeichnet, in der Überschrift seines Berichts "Messer-Vorfall". Ähnlich wie die Tagesschau ja die Tat in Limburg allen ernstes als "LKW-Vorfall" oder gar nur als "LKW-Fahrt" bezeichnet hat (Überschriften hier https://www.tagesschau.de/inland/lkw-limburg-103.html und hier https://www.tagesschau.de/inland/lkw-limburg-105.html)
Das ewige Beschweigen und Beschwichtigen ist nur noch traurig.
Ebenfalls ausdrücklich gut und richtig ist übrigens, dass die Medien den Opfern von Halle Namen und Gesicht gegeben haben. Denn auch das ist leider nicht üblich, wenn der Täter nicht ganz so nett ins gewünschte Raster passt. Die Opfer vom Breitscheidplatz sind bis heute im wesentlichen anonym und gesichtslos.
"Es ist dermaßen offenkundig, dass es einen anbrüllt"
Ich habe ganz bewusst bisher dazu nichts geschrieben, weil ich mit diesem Land nicht mehr klar komme. Ich fühle mich, als wäre ich geisteskrank, als hätte ich Verfolgungswahn oder sonst eine Persöhnlichkeitsstörung.
Denn die doppelten Maßstäbe sind so offensichtlich, dass es schmerzt. Aber außer mir scheint die keiner zu sehen. Wie nennt man das, wenn man glaubt, als einziger die Fakten zu sehen? Hybris?
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
Liebe Zimmerleute, man kann nun wirklich nicht genug den guten alten Max Liebermann zitieren, irgendwann geht einem die Luft aus.
Was mir auffällt: Attentäter aus Zuwandererkreisen, mit einem muslimischen Glaubenshintergrund, werden größtenteils als geistig gestört dargestellt - genaue Zahlen fehlen mir, aber gefühlt werden 90% der dem moslemischen Kulturkreis zuordenbaren "Vorfälle" einem geistig Gestörten unterstellt. Und natürlich sind es alles immer Einzelkämpfer, "lone wolves", die sich in Hinterzimmern radikalisiert haben. Ich frage mich nun - zieht die moslemische Religion geistig Gestörte an, oder sorgt die moslemische Religionsausübung bei einigen Menschen dazu, dass vorhandene Störungen verstärkt werden? Aus dem christlichen Kulturkreis ist mir (derzeit) so etwas nicht in großem Maßstab bewusst, wobei die Vergangenheit da durchaus genügend Beispiele liefert.
Zitat von Florian im Beitrag #2Der Umgang der Presse mit dem Fall in Halle finde ich ausdrücklich richtig.
Es ist der Umgang mit dem Fall in Limburg (und vielen, vielen weiteren derartigen Fällen), die nicht richtig sind.
Auf den Punkt das kritische am Sachverhalt geschrieben, der meines Ermessens sehr tiefgreifende Auswirkungen in der Gesellschaft hat. U.a. diejeniege, dass die Diskursfähigkeit der Gesellschaft abnimmt. Es sind genau diese doppelten Maßstäbe, die Institutionenvertrauen, das Vertrauen in Rechtsstaalichkeit und die gemeinsamen Werte schwinden lassen. Dieses vertrauen aber ist das Gerüst, welches unsere liberale Gesellschaft hält und in der Folge des Vertrauensschwundes errodiert und morsch wird. Im Weiteren befällt dann der Extremismus die Gesellschaft wie ein Pilz einen kranken Baum befällt.
Zitat von Florian im Beitrag #2Ähnlich wie die Tagesschau ja die Tat in Limburg allen ernstes als "LKW-Vorfall" oder gar nur als "LKW-Fahrt" bezeichnet hat
Gestern kam in den HR3 Nachrichten den ganzen Morgen die Meldung, dass es sich bei dem "LKW-Vorfall" in Limburg, um keinen terroristischen(!) Hintergrund, sondern um einen Einzeltäter(!) handelt. Als ob eine Einzeltat eine terroristische Tat ausschließen würde. Und auf solche Semantik verwendet man viele Tage nach der Tat noch eine ganze Nachrichtenmeldung.
Und wie Florian richtige sagt, steht dies im krassen Widerspruch zur (richtigen) Medialen behandlung des Vorfalls in Halle.
Diese Doppelzüngigkeit, diese schamlose, ideologisierte Verharmlosung dessen, was man nicht zuegeben möchte generiert Wut und Verzweifelung. Um das zu erkennen, muß man kein Psychologe sein.
Aber was machen wir uns Sorgen? Wenn die SPD erst ihre Gendergerechte, pipolare Doppelspitze hat, wird alles gut.
Herzlich
n_s_n
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von Krischan im Beitrag #4Attentäter aus Zuwandererkreisen, mit einem muslimischen Glaubenshintergrund, werden größtenteils als geistig gestört dargestellt
Das finde ich gar nicht so falsch. Wer islamistische Lehren ernsthaft glaubt ist eigentlich nicht weit weg von einer geistigen Störung.
Aber gilt das nicht für Nazis genau so? Mal ganz abgesehen davon, dass die eine gestörte Empathie haben müssen- die haben doch schlicht einen Sprung in der Schüssel...
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
Zitat von Larian: Wobei es ganz klar, das war auch schon bei dem Analogon Zschäpe so, keinen Unschuldigen trifft. Ich habe kein Problem damit, dass der Name genannt wird, das Gesicht gezeigt wird, dass man mit hunderten Polizisten haarklein nach allem sucht, was Mittäter identifizieren könnte und das man den Täter für die nächsten 100 Jahre einsperrt und den Schlüssel wegwirft.
Ich möchte hier widersprechen, lieber Larian. Ich unterstelle, dass Sie hier etwas deftig formulieren wollten, um Ihre Abscheu vor der Tat auszudrücken. Ist es aber nicht so, dass gerade im Falle einer besonders widerwärtigen und verabscheuungswürdigen Tat besonders darauf geachtet werden muss, dass auch der Täter einer solchen Tat nach rechtsstaatlichen Grundsätzen behandelt wird? Das gilt sowohl für die Medien als auch die Rechtsprechung. Selbstverständlich muss auch das Umfeld haarklein untersucht werden, es muß nach möglichen Komplizen gefahndet werden. Alles richtig, aber bitte mit den Mitteln des Rechtsstaates. Um nicht missverstanden zu werden, auch mir ist diese Tat zutiefst widerwärtig und verabscheuungswürdig.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #7Aber gilt das nicht für Nazis genau so? Mal ganz abgesehen davon, dass die eine gestörte Empathie haben müssen- die haben doch schlicht einen Sprung in der Schüssel...
Lieber Frank2000, das ist natürlich eine Binsenweisheit, und also solche zwar wahr, aber ohne weiterführende Aussagekraft Und auch hier ist es sicherlich ein weites Spektrum, von Leuten, die ganz bewusst Nazi-Sprech und -Symbolik einsetzen, bis zu denen, die dann eben zur Waffe greifen und Selbstjustiz üben. Gilt eigentlich für jegliche Ideologie, egal welcher Coleur.
Gleichwohl: Bei muslimischen Zeitgenossen scheint mir das Potential an "Irren" irgendwie größer zu sein, auch den Sprung zu äußerst gewalttätigem, brutalem, sadistischen Verhalten scheinen aus dem muslimischen Umfeld deutlich mehr Personen zu tun als bei anderen, vergleichbaren Religionen und Kulturen. Mir fällt es halt schwer, zwischen Islamismus und "moderatem Islam" eine halbwegs vernünftige Grenze zu ziehen - der Islamist ist ja eigentlich der, der den Koran wortwörtlich (und auch oft sinngemäß) interpretiert, der moderate Moslem muss ja bewusst viele Gebote ignorieren, um halbwegs angepasst klarzukommen. Nun kann man beim Christentum und Judentum ähnlich argumentieren - das können die gelehrten Zimmerleute hier wesentlich besser und wortmächtiger als ich. Allerdings sehe ich beim Islam eine besondere Eigenschaft, einen Absolutheitsanspruch, der den anderen Buchreligionen so nicht eigen ist, jedenfalls nicht in der gegenwärtigen Ausprägung. Es wurde ja schon sehr oft darauf hingewiesen, dass eine besondere Eigenschaft des Islam die Inklusion von Staatswesen und Religion ist, ja, die jüdisch-christliche Trennung von Staat und Kirche ist im Islam schlicht als Konzept nicht vorhanden.
Mein Gedankengang ist folgender: Wenn ein Moslem den Koran in Gänze ernst nimmt, müsste er als Moslem eigentlich an der wirtschaftlichen und kulturellen Speerspitze der Menschheit stehen. Das suggeriert ja der Koran - strenge Befolgung der Regeln und Wohlverhalten wird mit irdischen und jenseitigen Gütern sowie Macht über andere belohnt. Die normative Kraft des Faktischen spricht aber eine andere Sprache - in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle sind die Strengst-Gläubigen eben nicht bevorzugt, im Gegenteil, sind eher sozial deklassiert, von Macht ganz zu schweigen. Dieser Kontrast zwischen Anspruch und Wirklichkeit führt dann zu Übersprungshandlungen, nach dem Motto: Wenn die Realität nicht mit dem Glauben übereinstimmt, dann ändern wir die Realität halt ab. (Parallelen zu anderen Totalitarismen drängen sich auf). Hier ist das Spektrum bestimmt breit, von familiärer Gewalt über Macho- und Imponiergehabe bis eben hin zu Terror.
Bitte seht es mir nach, wenn dieser Gedankengang etwas unausgegoren ist, ich möchte hier auf keinen Fall verallgemeinern. Mir ist bewusst, dass dies ein "weites Feld" ist. Gleichwohl ist dies meine Wahrnehmung. Ich bin hier gerne bereit, mich eines besseren belehren zu lassen.
Zitat von Krischan im Beitrag #9 der Islamist ist ja eigentlich der, der den Koran wortwörtlich (und auch oft sinngemäß) interpretiert, der moderate Moslem muss ja bewusst viele Gebote ignorieren, um halbwegs angepasst klarzukommen. Nun kann man beim Christentum und Judentum ähnlich argumentieren - das können die gelehrten Zimmerleute hier wesentlich besser und wortmächtiger als ich. Allerdings sehe ich beim Islam eine besondere Eigenschagft, einen Absolutheitsanspruch, der den anderen Buchreligionen so nicht eigen ist, jedenfalls nicht in der gegenwärtigen Ausprägung.
Was man nicht unterschätzen darf: Der Koran hat im Islam eine komplett andere Bedeutung als die Bibel im Christentum.
Die von den Religionen selbst propagierte "offizielle" Sicht ist so:
Christentum (und auch Judentum): Die Bibel ist von Menschen verfasst. Menschen sind fehlbar. Was sie schreiben ist offen für Interpretationen. Besonders auffallend natürlich im Neuen Testament: Da gibt es 4 Evangelien nebeneinander. Sie schildern zwar alle das Leben Jesu. Aber jeweils aus einem anderen Blickwinkel. Zum Teil auch im Detail widersprüchlich. Noch krasser dann in der Apostelgeschichte und den diversen Apostel-Briefen. Es gibt durchaus theologische Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Aposteln. Petrus war z.B. der Meinung, dass nur Juden christlich getauft werden dürfen. Paulus wollte auch Nicht-Juden taufen. Solche sehr fundamentalen Streitpunkte spiegeln sich auch in den Apostelbriefen wider. In der Bibel ist die kontroverse Diskussion über die (von Menschen formulierte) Heilslehre also von Anfang an angelegt. Es ist insbesondere auch offen zur Diskussion, welche Teile der Bibel man nun Ernst nehmen muss und welche nicht. Wenn in irgendeinem Korintherbrief steht, dass man ehebrecherische Frauen steinigen soll, dann ist das eben letztlich nur die Privatmeinung von z.B. Paulus. Diese hat zwar durchaus Gewicht - immerhin stammt die Aussage ja von der gewichtigen Autorität Paulus. Es ist aber nach christlicher Lehrmeinung KEIN expliziter göttlicher Befehl. Und es ist daher auch erstmal keine Ketzerei, wenn man eine Aussage von Paulus abwägt gegen z.B. eine Aussage aus dem (ebenfalls von Menschen verfassten) Johannesevangelium.
Die offizielle islamische Sicht ist hingegen, dass der Koran Wort für Wort von Gott selbst formuliert ist. Mohammed hat diese Worte lediglich zu Papier gebracht. Wenn nun in einer Koransure steht, dass ehebrecherische Frauen zu steinigen sind, dann IST das ein göttlicher Befehl. Diesen Befehlt nicht wörtlich zu nehmen ist daher schlicht Ketzerei. Allerhöchstens kann noch darüber diskutiert werden, wie ein konkreter Fall unter dieses Gesetz zu subsumieren ist. DASS es sich hier aber um von Gott stammendes und somit unumstößliches Gesetz handelt, kann aber nicht diskutiert werden. Der Islam ist daher im Kern ideologisch intoleranter als das Christentum.
Natürlich gibt es in der Geschichte des Christentums viele Fälle von Intoleranz. Aber diese Intoleranz ist nicht im gleichen Maße im Bibelverständnis selbst fundiert wie dies beim moslemischen Koranverständnis der Fall ist.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #7Aber gilt das nicht für Nazis genau so? Mal ganz abgesehen davon, dass die eine gestörte Empathie haben müssen- die haben doch schlicht einen Sprung in der Schüssel...
Ich frage mich aber auch, ob man nicht einen Sprung in der Schüssel haben muss, diese Doppelmoral hinzunehmen und auch noch mit allen rhetorischen Mitteln zu verteidigen? Das lässt sich kaum noch mit kognitiver Dissonanz erklären. Oder es ist eben doch eine gezielte Kampagne.
Zitat von Krischan im Beitrag #4Attentäter aus Zuwandererkreisen, mit einem muslimischen Glaubenshintergrund, werden größtenteils als geistig gestört dargestellt
Das finde ich gar nicht so falsch. Wer islamistische Lehren ernsthaft glaubt ist eigentlich nicht weit weg von einer geistigen Störung.
Etwas zu glauben oder nicht zu glauben hat für sich genommen keinen Krankheitswert. Es ist auch nicht krank, etwas zu glauben, was man mit gewissem Vernunfteinsatz als unglaubwürdig erkennen kann. Man nennt diesen Vorgang "irren".
Problematisch und irrig ist es umgekehrt, das Verhalten Dritter zu pathologisieren, weil man sich selbst von ihnen in seiner Ruhe gestört fühlt.
Wenn jemand wirklich krank ist, benötigt er im Gegenteil die Hilfe der Gesunderen. Wegwerfend zu denken "der ist ja krank" hilft weder dem Kranken, weder der Gesellschaft und auch nicht einem selber. Denn Gesunde können sehr wohl absurden Glaubenssätzen anhängen, die verheerende Auswirkungen auf Dritte haben, wenn man sein Verhalten an ihnen ausrichtet. Daher entbindet der Glaube an die eigene seelische Gesundheit nicht von der Verantwortung sich selber Rechenschaft über seine Glaubenssätze abzulegen. Besonders gesund fühlten sich beispielsweise nicht zu unrecht die Personen, die an den Glaubenssatz von einem "lebensunwerten Leben" glaubten und besonders konsequent dem wegwerfenden Denken über Kranke anhingen.
Zitat von Martin im Beitrag #11Ich frage mich aber auch, ob man nicht einen Sprung in der Schüssel haben muss, diese Doppelmoral hinzunehmen und auch noch mit allen rhetorischen Mitteln zu verteidigen? Das lässt sich kaum noch mit kognitiver Dissonanz erklären. Oder es ist eben doch eine gezielte Kampagne.
Ich habe mir vor ein paar Monaten mal die Einladungen zu den einschlägigen Diskussionsveranstaltungen in den "selbstverwalteten Räumen" angeschaut. Die Nachwuchsintellektuellen von den Fakultäten, an denen man keine Mathematik braucht, diskutieren ernsthaft darüber, ob man die Subsumtion der einen unter die Klasse der Ausgebeuteten und Marinalisierten noch aufrechterhalten soll.
Die Welt ist eben komplizierter geworden, seit "die proletarische Klasse" nicht mehr wie im Urtext mit Bauern und Arbeitern identifiziert werden kann, sondern man sich seine neuen Klassenzuschreibungen konstruieren muß, um der wissenschaftlichen Weltanschauung gegen alle Gegenargumente, die die Wirklichkeit liefert, treu zu bleiben.
Zitat von Florian im Beitrag #2Der Umgang der Presse mit dem Fall in Halle finde ich ausdrücklich richtig.
Es ist der Umgang mit dem Fall in Limburg (und vielen, vielen weiteren derartigen Fällen), die nicht richtig sind. Die noch bessere Analogie zum Angriff auf die Synagoge in Halle ist übrigens der Angriff auf die Neue Synagoge in Berlin nur 2 Tage zuvor.
Die bessere Analogie ist der Amoklauf in Vorarlberg vor drei Jahren, damals hat der ein Neonazi mit einer Kalaschnikow zwei Menschen erschossen und mehrere weitere verletzt. https://vorarlberg.orf.at/v2/news/stories/2775854/ Damals hielt sich die Presse auch eher zurück.
Zitat von nocheiner im Beitrag #8 Ich möchte hier widersprechen, lieber Larian. Ich unterstelle, dass Sie hier etwas deftig formulieren wollten, um Ihre Abscheu vor der Tat auszudrücken. Ist es aber nicht so, dass gerade im Falle einer besonders widerwärtigen und verabscheuungswürdigen Tat besonders darauf geachtet werden muss, dass auch der Täter einer solchen Tat nach rechtsstaatlichen Grundsätzen behandelt wird? Das gilt sowohl für die Medien als auch die Rechtsprechung.
Nun, die Einseitigkeit, bzw. nicht Gleichbehandlung habe ich ja thematisiert, lieber nocheiner. Davon ab sehe ich aber nicht, dass dem Täter hier etwas besonders Unrechtes angetan wird. Die Veröffentlichung seiner Person ist ein Verstoss gegen die Gleichbehandlung, aber nicht gegen den Rechtsstaat. Ich habe nie so richtig verstanden warum die Persönlichkeitsrechte eines Täters seine Bloßstellung unterbinden sollen. Man kann das -zurecht- argumentieren, so lange der Täter nicht feststeht. Das ist hier aber sicher nicht der Fall. Natürlich kann man selbst hier ein (reichlich absurdes) mutmaßlich dazusetzen. Aber das ist schon etwas fragwürdig. Er ist der Täter, daran gibt es wenig zu deuteln. Und auch sonst sehe ich wenig was mich an rechtsstaatlichen Grundsätzen zweifeln ließe. Die Zahl der Ermittler ist kein Verstoß gegen rechtsstaatliche Prinzipien. Wenn ich mir den amerikanischen Rechsstaat ansehe (den ich für deutlich besser funktionierend halte als den deutschen), so würde diese den Täter nicht ein bischen besser oder anders behandeln.
Zitat Um nicht missverstanden zu werden, auch mir ist diese Tat zutiefst widerwärtig und verabscheuungswürdig.
Da sind wir sicher einig. Das gilt nur in meinen Augen für nahezu jeden Mord (und auch die allermeisten Mordversuche). Bei Licht betrachtet ist es ein Mord wie viele andere auch. Er ist weder besonders brutal noch unbedingt verwerflicher als andere Morde. Die meisten Menschen morden aus Hass. Und ich sehe nicht warum jemand der aus seinem Alltagsfrust heraus mordet unbedingt verwerflicher handeln sollte als jemand, der das aus religiösem Wahn tut. Ich denke das man jeden Mörder so behandeln sollte wie man Balliet behandelt (mal ab von der mutmaßlichen Problematik weiter oben). Abgesehen davon meine ich nicht, dass irgendein Mörder besondere Rücksicht bekommen sollte.
Zitat von Krischan im Beitrag #4Attentäter aus Zuwandererkreisen, mit einem muslimischen Glaubenshintergrund, werden größtenteils als geistig gestört dargestellt
Das finde ich gar nicht so falsch. Wer islamistische Lehren ernsthaft glaubt ist eigentlich nicht weit weg von einer geistigen Störung.
Das ist aber eine recht gefährliche und schwierige Folgerung. Denn von den weltweit 1,6 Milliarden Muslimen dürfte locker die Hälfte in diese Kategorie fallen. Und wenn wir die Christen noch dazu nehmen, würde eine solche Folgerung zwischen einer und zwei Milliarden Menschen weltweit einer pathologischen Störung zuordnen.
Zitat von Krischan im Beitrag #4 Was mir auffällt: Attentäter aus Zuwandererkreisen, mit einem muslimischen Glaubenshintergrund, werden größtenteils als geistig gestört dargestellt - genaue Zahlen fehlen mir, aber gefühlt werden 90% der dem moslemischen Kulturkreis zuordenbaren "Vorfälle" einem geistig Gestörten unterstellt. Und natürlich sind es alles immer Einzelkämpfer, "lone wolves", die sich in Hinterzimmern radikalisiert haben.
Das ist eben das Narrativ, dass der deutsche Mainstream (und nicht nur der) permanent zu verkaufen sucht: Der Islam ist nicht das Problem sondern immer nur einzelne Irre. Man kann das auch durchaus so sehen und begründen und tatsächlich haben die allermeisten Attentäter mehr oder minder psychische Probleme, die sie mit ihrer Tat zu kompensieren suchen. Die Unehrlichkeit des Narrativs zeigt sich aber gerade am akuten Fall: Denn der "deutsche" Attentäter hat genauso (und das noch ziemlich offenkundig) schwer einen an der Waffel. Genauso wie nebenbei auch der Prototyp des "Nazi-Attentäters" Anders Breivik (bei dem sich sowohl Paranoia als auch Narzissmus selbst für den Laien gut beobachten lassen). NUR: Für solche Täter gilt die "Entschuldigung" einer psychischen Störung nicht. Sie sind nicht nur unzweifelhaft schuldig, sie haben auch nie ein wie auch immer auch nur irgendetwas relativierendes Element an sich.
Zitat Ich frage mich nun - zieht die moslemische Religion geistig Gestörte an, oder sorgt die moslemische Religionsausübung bei einigen Menschen dazu, dass vorhandene Störungen verstärkt werden?
Gute Frage. Es geht aber auch beides. Das Problem scheint mir nicht zuletzt darin zu liegen, dass der Islam Menschen, deren gesellschaftliches Standing sehr schlecht ist, die Möglichkeit gibt sich über andere zu erheben. Oder um es anders zu sagen: Es gibt vielen Menschen die Möglichkeit einen Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren. Das trifft auch gerade auf viele Attentäter zu. Die christliche Religion ermöglicht das eben nicht, weil Jesus mehr oder minder "alle Menschen liebt" und niemand hervorhebt, weil er ein getaufter Christ ist. Will sagen: Jeder kann sich als Christ fühlen und damit vermeintlich sein Leben verbessern, aber es ergibt sich dadurch kein gesteigertes Selbstwertgefühl. Übrigens gibt es hier eine interessante Gemeinsamkeit mit den echten Neonazis. Die bedienen nämlich etwas ganz ähnliches. Sie adressieren Menschen (meistens Männer) deren gesellschaftliche Position eher schwach ist und gaukeln ihnen eine Aufwertung durch ihre Herkunft vor.
Zitat von Krischan im Beitrag #9 Bitte seht es mir nach, wenn dieser Gedankengang etwas unausgegoren ist, ich möchte hier auf keinen Fall verallgemeinern. Mir ist bewusst, dass dies ein "weites Feld" ist. Gleichwohl ist dies meine Wahrnehmung. Ich bin hier gerne bereit, mich eines besseren belehren zu lassen.
Dem Gedankengang kann ich folgen, lieber Krischan, und das meiste würde ich auch teilen (beim Absolutheitsanspruch bin ich nicht ganz so sicher, den haben durchaus auch andere Religionen in sich, und die bringen trotzdem keine Massenmörder hervor).
Aber ich möchte das Ganze an einer Stelle relativieren, bevor man den Islam zu monokausal für gewisse Entwicklungen betrachtet: Kultur. Ich kenne durchaus einige Moslems, auch aus meinem betrieblichen Umfeld, und die sind zwar durchaus gläubig (teilweise sogar ziemlich gläubig), aber die würden sich trotzdem morgen keinen Sprengstoffgürtel umschnallen. Weil sie schlicht nicht so erzogen sind. Der Wert menschlichen Lebens, die Fähigkeit Mitleid und Empathie nicht nur für Mitglieder der eigenen Gruppe, sondern auch für Fremde zu empfinden, ist ein kultureller Wert. Und, ganz steil gesprochen: Ein weltweit nicht universeller. Das man jemandem am Straßenrand nicht verhungern lässt ist, sorry es in aller Brutalität zu sagen, eben nicht selbstverständlich. Es gibt etliche Länder in denen das vergleichsweise normal ist. Man vergleiche mal wie Kriege in Europa geführt wurden, wie Kriege im nahen Osten geführt werden, wie Kriege in Russland geführt werden. Da sind himmelweite Unterschiede. Und diese sind kulturell bedingt. Natürlich ist der Islam ein Teil der jeweiligen Kultur und mit Sicherheit auch anteilig sehr stark. Aber eben auch nicht alleine. Wenn beispielsweise der so "verwirrte" Eritreer, der neulich das achtjährige Kind vor die Bahn "geschubst" hat (nennen wir es beim Namen: "brutal ermordet" hat) sich als Christ herausstellt, würde mich das weder überraschen noch schockieren und würde er sich als islamisch herausstellen, würde ich auch kein "ja klar, typisch" daraus machen. Sondern es erst einmal darauf zurückführen, dass in Eritrea andere Werte und vor allem eine andere Kultur herrscht. Und zwar eine, in der die hierzulande undenkbare Tat ein Kind zu ermorden, eben nicht so undenkbar ist.
Der Islam ist in meinen Augen ein Teil des Problems, vermutlich ein gewaltiger Verstärker, aber das Problem besteht nicht nur aus diesem. Sondern darin, dass eine völlig verantwortungslose wie irre selbsternannte politische Elite zwei Millionen Menschen aus gänzlich anderen Kulturkreisen in die deutscher Gesellschaft importiert hat, ohne auch nur den Funken zu reflektieren, welche Probleme sich damit auf kultureller Ebene ergeben. Sie reden immer vom Islam und stellen sich darunter den formell islamischen Praktikanten vor, der in Deutschland aufgewachsen ist und zu denen gehört, die kulturell deutlich stärker assimiliert sind, als sie selber zugeben würden. Das ist ein ähnliches Zerrbild wie zu meinen, weil man Roberto Blanco in der Glotze gesehen hat, dass eine Million Schwarzafrikaner genau so drauf sind. Das sind die nicht. Genauso wie die Million, die man aus Syrien oder Afghanistan importiert hat. Diese Menschen sind mit der bisher in diesem Land gelebten Kultur nicht kompatibel. Und sie werden es auch nicht. Um es plakaktiv wie blöd auszudrücken: Wenn morgen der nächste "Mann" mal wieder in der Innenstadt jemandem wegen einer Nichtigkeit abmessert, dann hat das tatsächlich nur am Rande mit dem Koran zu tun. Es hat etwas damit zu tun, dass der intrinsische Wert menschlichen Lebens, die Empathie für den anderen, etwas ist, was er nie gelernt hat. Und auch nicht mehr lernen wird. Jeder forensische Psychiater kann einem lang und breit erklären, dass man Empathie nicht lehren kann, wenn sie nicht in der (frühen!) Kindheit gelernt wird. Aber die Soziointellektuellen ala Hofreiter, Roth, Bedford-Strohm oder Göring-Eckart, die machen das schon. Weil sie ja schon so viel in ihrem Leben hinbekommen haben.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.