Ich habe heute den Delegiertenparteitag der AFD live auf Phoenix verfolgt. Meine Wahlentscheidung fällt oder steht in dem Umgang der Partei mit Meuthen. Dieser wurde heute mit 69% wiedergewählt. Ein guter Wert angesichts des "Flügel" in der Partei.
Meuthen stellt sich mir als der aufrechteste Politiker dar, der zu dieser Zeit in der politischen Landschaft wandert. Ich halte ihn für absolut authentisch. Er tritt für wirtschaftsliberale und konservative Politik ein, in einer Partei, die medial täglich hingerichtet wird. Warum tut sich dieser Mann das an? Aus Überzeugung. Und er trotzt dabei auch dem inneren Feind des tumb-völkisch-nationalen Flügels. Das ist Stress pur!
Dabei muß ich auch mal dem öffentlich-rechtlichen Sender Phoenix danken, der es mir erlaubt hat, ein Bild von der AFD ohne journalistische Filter machen zu können. Klar, in den Pausen referierten studierte Politikwissenschaftler als Warner und Mahner. Geschenkt.
Es war übrigens sehr unterhaltsam als Gedeon zu den verbliebenen Rücken und Nacken der Delegierten redete, die nicht die Halle verlassen hatten, sich ihm dabei aber demonstrativ von hinten zeigten.
Für mich ist schade, dass Curio knapp nicht als zweiter Bundessprecher gewählt wurde. Engagierte Journalisten hätten sich an diesem Mathematiker und Kirchenmusiker hart abarbeiten müssen. Denn er ist rhetorisch brillant. Nun gut, Chrupalla ist an diese Stelle gewählt. Ein Malermeister aus dem Osten. Was mich an ihm stört, ist, dass er sich auf kritische Nachfrage der Deligierten zum Existenzrecht Israels äussern musste: Er bekannte sich zu diesem unmissverständlich, bezweifelte aber völkerrechtlich die Siedlungspolitik der Israels. Für mich hat er sich da disqualifiziert. Er wurde dann knapp vor Curio mit 54% gewählt. Schade!
Zitat von Florian im Beitrag #10Da ist es doch viel einfacher, den Gesslerhut zu grüßen.
Der Geßlerhut ist m. E. nicht der passende Vergleich. Der war als Symbol gedacht und wurde so verstanden und es ging um Unterwerfung.
Das groteske am aktuellen "Klimaschutz" ist, daß er nicht als Symbol gesehen wird, sondern als wirksame, zumutbare und ausreichende Maßnahme. Selbst die meisten Propagandisten dieser Ideen sind davon völlig überzeugt (und wirken deshalb auch sehr überzeugend).
Einerseits die groteske Überschätzung der negativen Folgen eines Klimawandels, andererseits die Annahme, man könne durch leichte Verhaltensänderungen ein "klimaneutrales" Leben erreichen. Es klingt doch sehr vernünftig, das dann auch zu tun. Auch für Mittelständler und Sparkassenvorstände.
Die IPCC-Kritiker haben sich wahrscheinlich zu sehr darauf konzentriert, die Treibhaus-Modelle selber anzugreifen. Obwohl da die Diskussion am schwierigsten ist und die IPCC-Fans auch eine Menge valider Argumente anführen können. Viel zu wenig wurde dagegen über die hanebüchenen Behauptungen zu den Folgen einer Erwärmung geredet. Und erst recht zu wenig über das komplette Fehlen eines realistischen Gesamtkonzepts für eine "klimaneutrale" Gesellschaft. Da fällt es dann schwer, gegen alle möglichen Einzelmaßnahmen zu argumentieren.
Zitat von R.A. im Beitrag #27Viel zu wenig wurde dagegen über die hanebüchenen Behauptungen zu den Folgen einer Erwärmung geredet.
Wenn Sie das in einer Diskussion mit einem passionierten Klimakatastrophenpropheten behaupten, wird der Ihnen sofort mit dem Stern-Report kommen, der geradezu apokalyptische Geldsummen in den Raum wirft, die uns der Klimawandel kosten wird, und aus dem sodann gefolgert wird, dass quasi beliebig teure Anstrengungen sich trotzdem rechnen.
Zitat Und erst recht zu wenig über das komplette Fehlen eines realistischen Gesamtkonzepts für eine "klimaneutrale" Gesellschaft. Da fällt es dann schwer, gegen alle möglichen Einzelmaßnahmen zu argumentieren.
Das realistische Gesamtkonzept heißt "100% Kernenergie". Relativ preiswert zu haben. Wenn man Kernenergie aber als Lösungsmöglichkeit ausschließt, wird es sehr sehr ambitioniert. Und damit sehr sehr teuer. Aber der passionierte Klimakatastrophenprophet wird Ihnen glaubwürdig versichern, dass uns das doch die Rettung des Planeten jederzeit wert sein muss. Man muss nur weniger Fleisch essen, mehr regionale Produkte kaufen und Plastiktüten vermeiden. Ab und zu das Auto stehen lassen, und die ganz Extremen schlagen noch vor, Fernflugreisen zu unterbinden. Mit Ausnahme von Klimaschutzkonferenzen natürlich.
Das Ausmaß an Analphabetismus in wirtschaftlichen Fragen ist erschreckend.
Zitat von hubersn im Beitrag #28Wenn Sie das in einer Diskussion mit einem passionierten Klimakatastrophenpropheten behaupten, wird der Ihnen sofort mit dem Stern-Report kommen, ...
Zitat Soll er ruhig. Ich rede gerne über den Stern-Report und dessen blödsinnige Behauptungen. Wie schon gesagt: Es wird viel zu wenig darüber geredet. Denn hier sind die IPCCler viel angreifbarer als bei den Modellen.
Dann haben wir gerade mal die Stromerzeugung "klimaneutral". Aber nicht die Wohnungsheizung und den Straßenverkehr und diverse andere Bereiche. Natürlich könnte man mit beliebig viel Atomstrom auch diese Bereiche noch "neutralisieren", ist aber extrem teuer, umweltschädlich (wg. Akkus) und das Verkehrssystem ist dann nur noch eingeschränkt brauchbar.
Zitat:Das Ausmaß an Analphabetismus in wirtschaftlichen Fragen ist erschreckend.
Richtig. Und wir reden hier nicht einmal von komplexen makroökonomischen Fragen. Sondern von schlichten Grundrechenarten: Selbst wenn alle diese Kleinmaßnahmen die von ihren Anhängern behaupteten Effekte hätten, würden sie addiert nur eine lächerlich kleine Änderung bewirken.
Zitat von hubersn im Beitrag #28Wenn Sie das in einer Diskussion mit einem passionierten Klimakatastrophenpropheten behaupten, wird der Ihnen sofort mit dem Stern-Report kommen, ...
Soll er ruhig. Ich rede gerne über den Stern-Report und dessen blödsinnige Behauptungen.
Der Stern-Report ist ja nur einer von vielen dieser ökonomischen Katastrophenprophezeiungen. Man kommt gar nicht mehr nach mit den ganzen fehlerhaften großen und kleinen Details in der "einschlägigen" Forschung. Ich habe mal versucht, auf dem Laufenden zu bleiben, was die Proxy-Studien angeht. Keine Chance. In jeder Diskussion kommt irgendeiner mit irgendeiner neuen Studie, die angeblich die alte verifiziert, die zwar auf grottenfalschen Dingen basierte, aber irgendwie kann man trotzdem auf dasselbe Ergebnis kommen. Bis man diese neue Studie dann auseinander genommen hat, wird schon wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben. So passiert bei MBH1998 und viele folgende. Einen Pudding an die Wand nageln ist einfacher.
Übrigens passiert dasselbe regelmäßig bei den Kernenergiediskussionen, wenn einer mit Storm van Leeuwen ums Eck kommt.
Zitat Wie schon gesagt: Es wird viel zu wenig darüber geredet. Denn hier sind die IPCCler viel angreifbarer als bei den Modellen.
Nichts ist leichter angreifbar als die Modelle. Aber schon das wird nicht kapiert. Naja, die Datenbasis zur Bestimmung der tatsächlichen bisherigen Erwärmung ist auch leicht angreifbar, aber das interessiert auch niemanden.
Zitat
Zitat Das realistische Gesamtkonzept heißt "100% Kernenergie".
Dann haben wir gerade mal die Stromerzeugung "klimaneutral". Aber nicht die Wohnungsheizung und den Straßenverkehr und diverse andere Bereiche.
Oh ihr Kleingläubigen...
Wohnungsheizung mit Nachtspeicheröfen oder strombetriebenen Wärmepumpen ist doch nun wirklich ein ausgelutschtes Konzept. Ersteres schön preiswert, solange der Strom in Massen zur Verfügung steht und Effizienzverluste keine signifikanten Nachteile entstehen (was bei Kernenergie ja der Fall ist - gleichmäßig hohe Nachfrage kostet kaum mehr als wechselnde Nachfrage). Letzteres sehr effizient. heutzutage selbst in der preiswerteren Luft-WP-Variante. Da kann die EE-Variante - sei es solarthermische Unterstützung, Biogas oder EE-Strom der ebenfalls per Nachtspeicheröfen oder WP heizt - weder kosten- noch umwelttechnisch mithalten.
Mobilität ist per Kernenergie ebenso zu 100% und ohne unbedingten Rückgriff auf akkugestützte Fahrzeuge möglich. Stichwort thermische Wasserstofferzeugung und Synthese flüssiger Kohlenwasserstoffe. Und die Bahn fährt bekanntlich prima mit Atomstrom, wie die Deutsche Bahn mit Neckarwestheim I jahrzehntelang gezeigt hat.
Aber wenn man Stromerzeugung, Bahnstrom, Warmwasserbedarf sowie gut geeignete industrielle Prozesse (Mittel- bis Hochtemperaturbereich, da wo heute noch viel Kohle und Gas eingesetzt wird) per Kernenergie befeuert, hat man ja schon 60% der Emissionen locker eingespart. Da muss man Individualverkehr und LKWs nicht zwingend sofort angehen. Ist ja nicht so, dass man die erforderlichen Kraftwerke alle in 10 Jahren kurz mal gebaut hätte.
Zitat Natürlich könnte man mit beliebig viel Atomstrom auch diese Bereiche noch "neutralisieren", ist aber extrem teuer, umweltschädlich (wg. Akkus) und das Verkehrssystem ist dann nur noch eingeschränkt brauchbar.
Falsch, siehe oben. Erst die Kernenergie kann Hirnfürze wie "Windgas" oder "Wasserstoffwirtschaft" zur Wirtschaftlichkeit bringen (gemessen an der heutigen Situation). Wobei: leicht teurer als bisher könnte es natürlich schon werden, aber das ist mehr der Regulatorik der Kernkraftwerke geschuldet als etwas anderem. Tatsache ist aber: was immer man mit den EEs anstellen kann, mit der Kernenergie geht es einfacher und preiswerter und kompatibler mit der jetzigen Welt.
Zitat
Zitat Das Ausmaß an Analphabetismus in wirtschaftlichen Fragen ist erschreckend.
Richtig. Und wir reden hier nicht einmal von komplexen makroökonomischen Fragen. Sondern von schlichten Grundrechenarten: Selbst wenn alle diese Kleinmaßnahmen die von ihren Anhängern behaupteten Effekte hätten, würden sie addiert nur eine lächerlich kleine Änderung bewirken.
Ich muss immer schmunzeln, wenn wieder jemand mit "Verzicht auf allzu viele Flugreisen", "Weniger Auto fahren", "Vermeidung von Plastik" und "Mehr regionale Produkte" das Klima retten will. Das ist so unglaublich dämlich. Eine Bildungsmisere nebst zeitlich sehr gut passender Journalismusmisere die kaum begreifbar scheint.
Ich muss immer schmunzeln, wenn wieder jemand mit "Verzicht auf allzu viele Flugreisen", "Weniger Auto fahren", "Vermeidung von Plastik" und "Mehr regionale Produkte" das Klima retten will. Das ist so unglaublich dämlich. Eine Bildungsmisere nebst zeitlich sehr gut passender Journalismusmisere die kaum begreifbar scheint.
An diesen kleingeistigen Einzelvorschlägen zur Rettung der Welt (mein Lieblingsbeispiel ist da das Dosenpfand) zeigt sich immer sehr schön die religiöse Komponente der ganzen Klima- und Umweltsache. Es geht ums Büßen für das Seelenheil, denn so irre kann man eigentlich gar nicht sein ernsthaft anzunehmen, dass diese Dinge irgendeinen spürbaren Effekt hätten.
Weil aber nur die wenigsten Menschen hochgradig masochistisch veranlangt sind, darf man es mit dem Büßen auch nicht übertreiben. Also trägt man seine Einkäufe in der Papiertüte zum SUV. Und am besten büßt es sich ohnehin mit Maßnahmen, die nur andere (oder die zumindest stärker) und nicht einen selbst betreffen.
P.S. Die ökonomische Ahnungslosigkeit zeit sich dann meist erst auf den zweiten Blick. Wenn man dem klimaschützenden Stadtbewohner, der mit dem Fahrrad und der Jutetasche zum Einkaufen radelt mal fragt, wie der Ökosupermarkt seine Waren eigentlich in die Innenstadt bekommen soll, wenn es keine Diesel-LKW mehr gibt. Denn der Gemüseanbau in der City dürfte sich als schwierig erweisen, und mit dem Fahrrad ins Umland zum Einkaufen zu fahren ist auch nicht nach jedermanns Geschmack. ;)
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #31Wenn man dem klimaschützenden Stadtbewohner, der mit dem Fahrrad und der Jutetasche zum Einkaufen radelt mal fragt, wie der Ökosupermarkt seine Waren eigentlich in die Innenstadt bekommen soll, wenn es keine Diesel-LKW mehr gibt. Denn der Gemüseanbau in der City dürfte sich als schwierig erweisen, und mit dem Fahrrad ins Umland zum Einkaufen zu fahren ist auch nicht nach jedermanns Geschmack. ;)
Dieser nette Webfehler der Schönen Neuen Grünen Welt zieht sich ja durch alle Aspekte, soweit die Infrastruktur betrifft. Wie denn bitte die Äcker mit E-Traktoren bestellt werden sollen; wie die bis zu 5000 t Beton fürs Fundament der Windmühlen angeliefert (und überhaupt erst mal bereitgestellt) werden sollen. Die meisten letzten Meilen für den Bahntransport sind nicht elektrisiert. Die Synthese von Kunstdünger in Meilern nach Haber-Bosch dürfte auch nett werden; wahlweise die Kapitalgenerierung durch Exportwaren, um das außerhalb des Klimanotstandsgebiets einzukaufen. Die prinzipielle Nicht-Unterscheidung zwischen Individualverkehr, öffentlichen Verkehrsmitteln und Warentransport, die die Diskussion schon lange prägte, bevor die Energiewende losgetreten wurde (das hatte ja schon einen Bart, als Joschka F. 1998 mit seiner 5-Mark-Forderung in den Bundestagswahlkampf zog) dürfte kein Zufall sein. Das fällt in die gleiche Kategorie von Blindheit wie "irgendwo weht immer Wind/Netz ist Speicher".
Gemüseanbau: aus dem Rückblick fällt auf, wie still es um das Stichwort "Urban Gardening" geworden ist, mit dem vor 15, noch vor 10 Jahren, diverse Ökotopien garniert wurden. Die einzige Schleifspur, die das Mem hinterlassen hat, dürften die God's Gardeners in Margaret Atwoods "Oryx and Crake"-Trilogie sein. Geistige Eidgenossen erinnern sich bei solchen Stichworten womöglich noch an die Bilder aus der Schweiz aus der "großen Zeit", als in Zürich und andernorts diverse Stadtparks und urbane Grünflächen unter den Pflug genommen wurden. Das lief ab 1940 unter dem Stichwort des "Plans Wahlen" oder der Anbauschlacht.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
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