Ich glaube nicht, werter Llarian, dass eine Umfrage unter den Mitarbeitern ein abweichendes Ergebnis gebracht hätte. Ob das dann daran gelegen hätte, dass sich niemand getraut hätte, anders zu votieren oder tatsächlich die Mehrheit stramme Anti-AfDler sind...
Wobei selbst letzteres schon sehr wahrscheinlich ist. 15% für die AfD heisst 85% dagegen.
Wenn man mich so vor 20 Jahren, als Linksradikale noch nicht die Schaltstellen der Macht erobert hatten, gefragt hätte: "Wie wär's? Wollen wir ein Zeichen setzen gegen Grüne und Linke? Den Firmennamen verhängen, wenn die in der Stadt einen Parteitag haben?"
Vielleicht hätte ich da auch zugestimmt...
Es ist doch nun mal so, dass es immer viel leichter ist, eine Mehrheit GEGEN etwas zu organisieren. Die meisten Parteien, Interessensvertretungen, Volksinitiativen, Vereine oder Religionen kommen doch kaum auf ein paar Prozent. Selbst ein Fünftel der Wohnbevölkerung (=20 %) bedeutet immer noch: 80% sind anderer Meinung.
Deswegen war es bisher auch in Deutschland üblich, Mobbing und Einschüchterung von solchen Gruppen a) nicht an den Arbeitsplatz zu tragen und nicht in die Vereine und b) staatlicherseits solche Mobbingversuche aktiv zu verurteilen und zu dämpfen.
Was würde passieren, wenn jemand so etwas vorschlagen würde, weil beispielsweise Moslems einen Kongress abhalten (oder wie immer die das nennen). Immerhin stellen die Moslems nur 10% - was bedeutet, dass immerhin 90% der schon länger hier Lebenden keine Moslems sind.
Dass eine solche Meinungsäußerung aktuell undenkbar wäre, ist mir klar. Es geht erstmal um die Zahlenverhältnisse.
Wenn wir diese Büchse der Pandora öffnen - und offensichtlich geschieht das gerade - dann wird sich IMMER eine Gruppe im einstelligen oder niedrig zweistelligen Prozentbereich finden, die wir mal eben aus dem öffentlichen Leben und der gesellschaftlichen Debatte rausmobben können.
Jahresversammlung des ADAC? Kongress der chemischen Werke Deutschlands? Schützenvereine? Agrarverband (die Bauern riskieren mit ihren aktuellen Demos, Zielscheibe der GM-Polizei zu werden)?
Das ganze begann mit dem linken Krieg gegen die öffentlichen Gelöbnisse bei der Bundeswehr. Inzwischen bestimmt die GM-Polizei , welche Veranstaltungen an Unis stattfinden dürfen, welche Mieter in den Berliner Szenevierteln wohnen dürfen, wer Restaurants betreten darf und wer nicht, welche Autos rumfahren dürfen oder was in Kantinen serviert wird. Die Gutmenschen-Polizei (um das böse Worte von der SSS zu vermeiden: Szene-SS) bestimmt das öffentliche Leben.
Und das wäre auch dann so, wenn wir eine GM-Polizei durch Abstimmung legitimieren würden. Weil der Tugendterror die Mehrheit auf seiner Seite hat. Das ist das PRINZIP des Tugendterrors und deswegen unterscheiden sich die Leute, die das VW-Logo abdecken auch nicht von den guten alten Blovkwarten. Die hatten ja auch die Mehrheit hinter sich.
Der Schutz von Minderheiten und neuen gesellschaftlichen und politischen Strömungen ist eine Basis der Demokratie. Seit Merkel und Co am Ruder sind, ist das Wissen um die Säulen der FDGO immer weiter verloren gegangen.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
Aus meiner Sicht ist das - Entschuldigung - pipifax.
Seit ca. 10-20 Jahren beobachte ich staunend mit offenen Mund, wie die Vorstände der Autobauer und Energieversorger Beifall klatschen, wenn in der Deppen-Waschmaschine in Berlin mal wieder ein neuer Deindutrialisierungsbeschluss gefasst wurde. Ich habe mich jedes mal gefragt, ob ich eigentlich zu doof bin die geheime Agenda der Industrie zu entdecken; inzwischen bin ich mir aber sicher: Es gibt keine.
Die einzige Frage, die weiterhin offen bleibt ist die, warum die Aktionäre diesen Blödsinn mitmachen. Denn die sollten ein Interesse (und bei Großaktionären auch: die entsprechende Marktkenntnis) haben um solchem Treiben sofort Einhalt zu gebieten.
Was mich wiederum zum aktuellen Beispiel VW bringt: Die größten Aktionäre sind m.W. Porsche und irgendein arabischer sovereign wealth fund... warum lassen die sowas mit sich machen?
Gab auch Wortmeldungen in den Kommentaren, die bestritten, daß diese Aktion von den Angestellten ausging.
Aber das ist alles auch sehr komisch: Verdammt! Wir heissen Volkswagen...Volk...das ist schlimmer als Autobahn! Laßt uns umbenennen: Versatile Wehicles oder so ;)
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #3Seit ca. 10-20 Jahren beobachte ich staunend mit offenen Mund, wie die Vorstände der Autobauer und Energieversorger Beifall klatschen, wenn in der Deppen-Waschmaschine in Berlin mal wieder ein neuer Deindutrialisierungsbeschluss gefasst wurde. Ich habe mich jedes mal gefragt, ob ich eigentlich zu doof bin die geheime Agenda der Industrie zu entdecken; inzwischen bin ich mir aber sicher: Es gibt keine.
Früher war es natürlich, für sein eigenes wirtschaftliches Überleben sich zu engagieren. Im Zeitalter der Hypermoral sind wirtschaftliche Interessen per se geächtet. Daher darf man sie nicht offen vertreten. Wenn man dennoch an Gesetzesvorhaben (mäßigend) mitwirken will, muß man nach außen hin mitspielen. So könnte gedacht werden.
Und dann gibt es noch einen anderen Aspekt: Deutschland ist als Markt und Produktionsstandort für die noch deutschen Unternehmen schlichtweg nicht mehr wichtig.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #3Seit ca. 10-20 Jahren beobachte ich staunend mit offenen Mund, wie die Vorstände der Autobauer und Energieversorger Beifall klatschen, wenn in der Deppen-Waschmaschine in Berlin mal wieder ein neuer Deindutrialisierungsbeschluss gefasst wurde. Ich habe mich jedes mal gefragt, ob ich eigentlich zu doof bin die geheime Agenda der Industrie zu entdecken; inzwischen bin ich mir aber sicher: Es gibt keine.
Früher war es natürlich, für sein eigenes wirtschaftliches Überleben sich zu engagieren. Im Zeitalter der Hypermoral sind wirtschaftliche Interessen per se geächtet. Daher darf man sie nicht offen vertreten. Wenn man dennoch an Gesetzesvorhaben (mäßigend) mitwirken will, muß man nach außen hin mitspielen. So könnte gedacht werden.
Und dann gibt es noch einen anderen Aspekt: Deutschland ist als Markt und Produktionsstandort für die noch deutschen Unternehmen schlichtweg nicht mehr wichtig.
Alles richtig. Kann aber nicht die ganze Erklärung sein.
Es geht mir wie F.Alfonzo: auch ich verstehe die deutschen Unternehmer und Manager oft nicht.
Ich bin z.B. bei einer bayerischen IHK in einem (kleinen) Ehrenamt. Und bin oft erschüttert, welche Positionen dort in den Gremien vertreten werden. (Typischerweise sitzen in diesen Gremien solide Mittelständler. Typ Metallbauunternehmer mit 200 Mitarbeitern. Oder Autohausbesitzer mit 8 Filialen. Oder vielleicht auch ein Sparkassen-Vorstand. Die CSU hat in diesen Gremien immer noch solide absolute Mehrheiten).
Selbst in diesen Kreisen ist z.B. keine deutliche Opposition gegen die Energiewende spürbar. Da gibt es etliche Leute, die "Friday for Future" ganz wichtig finden. Die sich kritisch über die "gierigen Vermieter" äußern. Trump ist auch in diesen Kreisen sehr unbeliebt. Merkels Flüchtlingspolitik wird in keinster Weise hinterfragt (in den Gremien geäußerte Kritik geht häufig eher in die Richtung, dass zu rigide (!) abgeschoben wird) usw.usf. Und zwar nicht nur in großen Sonntagsreden. Sondern auch in persönlichen Gesprächen unter 4 oder 6 Augen sind das verbreitete Positionen. Ich erlebe da gestandene bayerische Metall-Arbeitgeber, die von der Wichtigkeit und Richtigkeit der Energiewende tief überzeugt sind.
Wenn man das erlebt, dann wird einem erst so richtig bewusst, wie total der Sieg des grünen Zeitgeistes in unserer Gesellschaft ist. Selbst diejenigen, die persönlich und wirtschaftlich von den Grünen ganz sicher nichts gutes erwarten können, leisten gegen deren Themen keinen Widerstand mehr.
Zitat von Florian im Beitrag #7Ich erlebe da gestandene bayerische Metall-Arbeitgeber, die von der Wichtigkeit und Richtigkeit der Energiewende tief überzeugt sind.
Wenn man das erlebt, dann wird einem erst so richtig bewusst, wie total der Sieg des grünen Zeitgeistes in unserer Gesellschaft ist. Selbst diejenigen, die persönlich und wirtschaftlich von den Grünen ganz sicher nichts gutes erwarten können, leisten gegen deren Themen keinen Widerstand mehr.
Laut Ludwig Bamberger verhielt sich schon im 19. Jahrhundert ein großer Teil des deutschen Bürgertums teils helfend, teils apathisch gegenüber dem Sozialismus. Er verglich das Bürgertum mit einem zum Tode verurteilten, der noch selbst das Holz zum Scheiterhaufen trägt. Offenbar ist es nicht neu, dass eine bestimmte Gesellschaftsschicht sich für eine Sache begeistern kann, obwohl sie Gefahr läuft, das erste Opfer zu werden. Erklären kann ich mir das auch nicht... .
Zitat von Publius im Beitrag #8Erklären kann ich mir das auch nicht... .
Menschen und Tiere zeigen in Furchtreaktionen vier Reaktionsmuster: Flucht, Immobilität und Bewegungsstarre, Abwehr durch Aggression und Beschwichtigung durch Unterordnung. Meines Erachtens handelt es sich hier um Beschwichtigungsverhalten. Mit Beschwichtigungsverhalten geht oft mit einher, dass man die Aggression der man ausgesetzt ist, nicht mehr als solche wahrnimmt.
Zitat von Publius im Beitrag #8Erklären kann ich mir das auch nicht... .
Menschen und Tiere zeigen in Furchtreaktionen vier Reaktionsmuster: Flucht, Immobilität und Bewegungsstarre, Abwehr durch Aggression und Beschwichtigung durch Unterordnung. Meines Erachtens handelt es sich hier um Beschwichtigungsverhalten. Mit Beschwichtigungsverhalten geht oft mit einher, dass man die Aggression der man ausgesetzt ist, nicht mehr als solche wahrnimmt.
Sorry, das ist Küchenpsychologie. (Die von mir geschilderten Unternehmer sind ja auch nicht in unmittelbarer Furchtsituation.
Nein, die Erklärung ist m.E. eher der allgemeine Zeitgeist, den sich auch ein Unternehmer nicht entziehen kann: wenn - durchaus typisch - die Gattin von ihrem Kaffeekränzchen grün bewegte Ideen nach Hause bringt und die eigene Tochter begeistert bei Friday for Future mitmacht, wie soll der Unternehmer sich da verhalten? Wenn er die Ideen der beiden nicht ernst nimmt, hängt der Haussegen schief. Wenn er es auf die Spitze treibt, isoliert er sich ggf. sogar in der eigenen Familie. Wer will das schon? Da ist es doch viel einfacher, den Gesslerhut zu grüßen. Also wird halt die Solaranlage aufs Firmendach geschraubt und in der Betriebskantine der Veggie-Day eingeführt. Und um dann nicht vor sich selbst als Idiot dazustehen wird man diese Entscheidungen (und die diesen zugrunde liegende Moral) immer als sinnvoll verteidigen. Und schon hat der grüne Zeitgeist das nächste Opfer verschlungen...
Der dominante Zeitgeist erklärt vielleicht die Reaktionen zur heutigen Zeit, jedoch kaum die Beobachtungen Ludwig Bamberger auf die ich mich in erster Line bezogen habe. Natürlich ist meine These spekulativ, allerdings dürfte Beschwichtigungsverhalten so universell sein, das es anormal wäre, wenn es sich nicht auch auf die Politische Einstellung auswirkt. Zu welcher Politischen Strömung man tendiert fällt wird eher im Stammhirn getroffen und weniger aufgrund rationaler Überlegungen.
Nein, die Erklärung ist m.E. eher der allgemeine Zeitgeist, den sich auch ein Unternehmer nicht entziehen kann: wenn - durchaus typisch - die Gattin von ihrem Kaffeekränzchen grün bewegte Ideen nach Hause bringt und die eigene Tochter begeistert bei Friday for Future mitmacht, wie soll der Unternehmer sich da verhalten? Wenn er die Ideen der beiden nicht ernst nimmt, hängt der Haussegen schief. Wenn er es auf die Spitze treibt, isoliert er sich ggf. sogar in der eigenen Familie. Wer will das schon? Da ist es doch viel einfacher, den Gesslerhut zu grüßen. Also wird halt die Solaranlage aufs Firmendach geschraubt und in der Betriebskantine der Veggie-Day eingeführt. Und um dann nicht vor sich selbst als Idiot dazustehen wird man diese Entscheidungen (und die diesen zugrunde liegende Moral) immer als sinnvoll verteidigen. Und schon hat der grüne Zeitgeist das nächste Opfer verschlungen...
Ich kann mich nur wiederholen: Der Dreh- und Angelpunkt des Problems ist die Medienlandschaft. Öffentlich-rechtliche und private Fernseh- und Radiosender, regionale und überregionale Tageszeitungen, Wochenzeitungen und Nachrichtenmagazine berichten einfach weitestgehend homogen grün. Auch der durchschnittliche Unternehmer bekommt darüber seinen Input. Und von 100 Beiträgen, die er zum Themenkomplex "Klima" zur Kenntnis nimmt, werden etwa 90 mehr oder weniger auf FfF-Linie sein. Kritische, vorsichtige Beiträge, die es natürlich auch gibt, gehen in dieser Masse unter. Ausser man ist gezielt auf der Suche nach solchen Beiträgen.
Zitat von Florian im Beitrag #7Ich bin z.B. bei einer bayerischen IHK in einem (kleinen) Ehrenamt. Und bin oft erschüttert, welche Positionen dort in den Gremien vertreten werden. ([...] Die CSU hat in diesen Gremien immer noch solide absolute Mehrheiten).
Nun bin ich nicht in solchen Gremien und nicht in Bayern zuhause, kann aber aus anderem Umfeld, welches ich ähnlich wie das Ihre verorten würde gleiches berichten.
Letztlich sind es nicht die Grünen selbst, die mich von Tag zu Tag mehr beunruhigen, sondern dieser Umstand. Dass Söder die CSU derzeit zu einer bayrisch passenden Variation zu diesem grünen Zeitgeist umgestaltet spricht diesbezüglich Bände.
Während die AfD sich mit ihren immer mehr antifreiheitlichen Gedanken der Ächtung ausgesetzt sieht, wird das gleiche geistige Gift an dieser Stelle als Heilsbringer und Verheißung umarmt. Dabei sind nur die Ängste, denen man die Freiheit verkauft, andere.
Es ist gespenstisch. Es ist erschütternd.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat Während die AfD sich mit ihren immer mehr antifreiheitlichen Gedanken der Ächtung ausgesetzt sieht, wird das gleiche geistige Gift an dieser Stelle als Heilsbringer und Verheißung umarmt. Dabei sind nur die Ängste, denen man die Freiheit verkauft, andere.
Sehe ich nicht so. Die AfD sieht sich der Ächtung ausgesetzt wegen ihrer immer mehr völkischen Identitätspolitik. Freiheit interessiert da überhaupt nicht, das Thema ist parteienübergreifend weitgehend durch.
Aber die Parallele stimmt trotzdem in gewisser Hinsicht, denn die minderheitszentrierte Identitätspolitik auf der Linken wird zwar vielleicht nicht gerade als Heilsbringer umarmt, aber doch toleriert und gilt irgendwie als schick und modern..
Zitat von Florian im Beitrag #10Sorry, das ist Küchenpsychologie.
Ist es das?
Sie widersprechen sich selbst in der Folge, wie ich finde:
Zitat von Florian im Beitrag #10wenn - durchaus typisch - die Gattin von ihrem Kaffeekränzchen grün bewegte Ideen nach Hause bringt und die eigene Tochter begeistert bei Friday for Future mitmacht, wie soll der Unternehmer sich da verhalten? Wenn er die Ideen der beiden nicht ernst nimmt, hängt der Haussegen schief. Wenn er es auf die Spitze treibt, isoliert er sich ggf. sogar in der eigenen Familie. Wer will das schon? Da ist es doch viel einfacher, den Gesslerhut zu grüßen.
Zitat von Michel im Beitrag #9Flucht, Immobilität und Bewegungsstarre, Abwehr durch Aggression und Beschwichtigung durch Unterordnung.
Was ist dieses Grüßen des Gesslerhutes nun anderes als Fluchtverhalten und Beschwichtigung?
Und noch eine persönliche Anmerkung. Ich habe eine Grün bewegte Gattin (Kaffeekränzchen braucht es nicht, Erziehung und ÖRR reicht völlig aus) und eine schulpflichtige Tochter. Ich kenne alle Varianten: Flucht (in ein anderes Zimmer), Bewegungstarre (wortlos dasitzen und nicht weiter wissen), Aggression (Streit), Beschwichtigung (Ja sagen und Thema wechseln). Alles andere als Beschwichtigung ist auf Dauer nicht praktikabel, wenn man nicht dauerhaft fliehen möchte.
Das verrückte dabei: Glaubt man an den ganzen Kram, lege ich realiter mit Abstand den kleinsten CO2 Abdruck und die geringste Umweltverschmutzung in unserer Familie hin. Ob Müll, Auto, Strom, Heizung,... ganz egal. Mein Verhalten wird dabei geprägt von einer Erziehung, die auf Ökonomie und Genügsamkeit Wert legte. Gegenüber einer Erziehung die auf richtiges Bewusstsein Wert legte.
Es ist wie im großen: Auf der einen Seite das richtige Bewusstsein auf der anderen Seite Ökonomie, die den Konflikt - warum auch immer - scheut.
Herzlich
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Zitat von Meister Petz im Beitrag #14wegen ihrer immer mehr völkischen Identitätspolitik. Freiheit interessiert da überhaupt nicht, das Thema ist parteienübergreifend weitgehend durch.
Da hast du natürlich Recht. Das erklärt dann auch warum die Einschränkung der Freiheit zugunsten eigener Ängste und Werte kein Thema ist. Es geht nicht um Freiheit, sondern um ein moralisches Politikverständnis, das in Deutschland leider schon immer eine letale Bedrohung der Freiheit war.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #14die Identitätspolitik auf der Linken
Ich dachte hier weniger an den Identitätsquatsch der Linken (der ist machtpolitisch nur Schmuck am Nachthemd) als vielmehr an das, was man heutzutage für Umweltschutz hält. Mit diesem haben die Linken ein Thema gefunden, hinter dem sie Mehrheiten versammeln und Ideologien durchgesetzt werden können.
Der Umweltschutz ist die tödliche Bedrohung der Freiheit im Deutschland des beginnenden 21ten Jahrhunderts. Vielleicht kann man ihn in mancher Hinsicht mit dem Darwinismus vergleichen, der das eingehende 20te Jahrhundert vergiftete.
Herzlich
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Zitat von Lalelu im Beitrag #12Der Dreh- und Angelpunkt des Problems ist die Medienlandschaft. Öffentlich-rechtliche und private Fernseh- und Radiosender, regionale und überregionale Tageszeitungen,
Absolut.
Ich habe gerade vor ein paar Wochen mit einem guten Freund gesprochen.
Er hält mich für klug, moderat, gewissenhaft. Er versteht meine Argumente. Er findet sie interessant aber er glaubt Sie nicht, weil sie der Instanz des ÖRR widersprechen. Zu einer Überprüfung zwecks Validierung meiner Argumente kommt es nie.
Für eine tragende Schicht unserer Gesellschaft sind im Widerspruch zur ÖRR Berichterstattung stehende Aussagen mindestens obskur und nicht satisfaktionsfähig.
Die Wirkung des Massenmediums „Fernsehen“ ist hier fatal. Der ÖRR in meinen Augen eine Katastrophe. Das ist mir noch mehr bewusst geworden, seit ich durch meine kleine Tochter über die „Kindernachrichten“ gestolpert bin. Diese hemmungslose Ideologisierung von Kindern ist erschreckend. Und in diesem Zusammenhang erscheint mir der aktuelle Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes, um die „Kinderrechte“ zu stärken, beängstigend.
Lassen Sie mich kurz Richard Feynman zitieren:
Zitat Don't just teach your students to read. Teach them to question what they read, what they study. Teach them to doubt. Teach them to think.
Wie weit sind wir davon in der öffentlichen Bildung Deutschlands entfernt.
Herzlich
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"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Das die Öffentlich-rechtlichen Medien noch eine so hohe Glaubwürdigkeit besitzen finde ich sehr erstaunlich. Ich bekomme aus meinem Umfeld öfter mit, wie sich über tendenziöse und falsche Berichterstattung beschwert wird, falls ein Thema angeschnitten wird, mit dem sich ausgekannt wird. Aber es findet keine Transferleistung statt. Kein Hinterfragen, warum nur gerade dieser eine Beitrag tendenziös ist, während alle anderen Themen vermeintlich seriös und objektiv behandelt werden.
Zitat von Florian im Beitrag #10Also wird halt die Solaranlage aufs Firmendach geschraubt
Das klingt so widerwillig. War es nicht dieses Klientel, die als erstes ganz freiwillig sich eine PV-Anlage aufs Firmendach geschraubt haben? Weil man damit ziemlich gut absahnen konnte.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #14Sehe ich nicht so. Die AfD sieht sich der Ächtung ausgesetzt wegen ihrer immer mehr völkischen Identitätspolitik.
Gibt es dazu eigentlich Belege?
Ist der Wandel eines definitiv völkisch motivierten Politikers wie Höcke vom Ausschlusskandidaten des Bundesvorstands zum Exponenten der "Mitte der Partei" kein Beleg für die immer mehr völkisch-identitäre (nicht im Sinne der Gruppierung "IB" sondern im Sinne meiner ursprünglichen Formulierung) Ausrichtung dieser Partei?
Zumindest für Höcke habe ich das mal nachgewiesen. Allerdings sollte man mal erwähnen, dass nur in Deutschland eine völkische Identitätspolitik gleichgesetzt wird mit "Nazi, der andere Menschen vergasen möchte" oder "Geisteskranke Einstellung".
In China, der Türkei und 100 weiteren Staaten ist eine völkische Identitätsbildung völlig akzeptiert - und zwar interessanter Weise auch von den Leuten akzeptiert, die das bei Deutschen für Geisteskrank halten.
Ich selbst halte dieses Thema für die größte Schwachstelle der AfD-Politik. Nicht, weil ich anderen vorwerfe, sich als "Deutsches Volk" fühlen zu wollen. Das werfe ich den Chinesen ja auch nicht vor. Oder den Japanern.
Sondern weil ganz klar eine kollektive Komponente mitschwingt, also die Absicht, das "deutsche Volk" nötigenfalls auch gegen seinen Willen wieder zum "Deutschen Volk" zu formen. Also so was wie ein Erziehungsauftrag.
Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang, dass der linke Mainstream mit dem WERKZEUG "Volkserziehung" überhaupt kein Problem haben. Die Menschen zu etwas zu zwingen und auch Verhaltenskontrolle und Gehirnwäsche einzusetzen, ist aus Sicht der Linken zwingende Voraussetzung für den Eintritt ins Öko-, Arbeiter- und Bauernparadies.
Ach nein, die Bauern haben sich grade selbst diskreditiert.
Jedenfalls ist jeder (!) Linke, den ich kenne, ein glühender Befürworter von Volkserziehung, gesteuerten Medien, "Erziehungsauftrag der Schulen" und Verhaltenskontrolle. Wirklich jeder.
Sie flippen nur bis zum Amoklauf aus, wenn sie den Eindruck haben, der politische Gegner könnte auch die Absicht haben, diese Werkzeuge zu nutzen.
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Zitat von Emulgator im Beitrag #20Gibt es dazu eigentlich Belege?
Um ehrlich zu sein, hätte ich hier wohl differenzierter zustimmen müssen, als ich es tat.
Es scheint mir offensichtlich, dass die Begründungen für die praktizierte Ausgrenzung der AfD hoch korreliert mit dem Vorwurf des völkischen Charakters dieser Partei sind. Was man von solcher Begründung hält, vor dem Hintergrund dass das auch schon zu Luckes Anfängen gegen die AfD in Stellung gebracht wurde ist eine andere Frage.
Mittlerweile hat die AfD allerdings einflussreiches und gut vernehmliches Personal, mit dem ich mich nicht gemein machen möchte. Ob das völkisch ist, will ich gar nicht beurteilen. Mir reicht, dass es antifreiheitlich und totalitär geprägt zu sein scheint. Soweit diese Position als Mitte der Partei zu bezeichnen, nur weil der Vorsitzende das in einer euphorischen Wahlnacht in die Microphone zum Besten gab, würde ich persönlich allerdings nicht gehen. Die AfD gärt noch. Was dabei herauskommt scheint mir noch nicht abschließend entschieden, auch wenn sie mehr und mehr Schlagseite bekommt und ich dem Urteil des geschätzten Werwohlfs - der die AfD als sinnvolle politische Kraft abgeschrieben hat - nicht widersprechen mag. Möglicherweise wird die Entwicklung in der Union mit entscheiden was aus der AfD noch werden wird.
Letztlich ging es (zumindest mir) darum zuzustimmen, dass die Ablehnung der AFD nicht aus dem Eintreten für Freiheit heraus erfolgt, sondern aus moralischer, gesinnungsethischer Sicht. Wir haben in der aktuellen politischen Landschaft Komplemente, die kaum mehr Platz für Freiheit lassen. Die einen verkaufen sich dabei sogar als Lordsiegelbewahrer der Freiheit und kommen damit durch.
Herzlich
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Nicht in einer euphorischen Wahlnacht, sondern am darauffolgenden Tag bei der Bundespressekonferenz vor einem ganzen Saal von Journalisten (großteils kritisch, aber auch die inoffizielle Hauspostille JF war da). Herrn Gauland ist nicht die verbale Maus ausgerutscht, er wusste um die Situation, um den Kontext und die Tragweite seiner Aussage.
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #23Doch mag die Entwicklung in der Union mit entscheiden was aus der AfD noch werden wird.
Nein. Die Entwicklung in der AfD und bei ihren Wählern entscheidet das, und sonst gar nichts. Die AfD und Herr Gauland sind, so sie denn als bürgerlich wahrgenommen werden wollen, für ihr Reden und Tun selber verantwortlich, und sollten auch daran gemessen werden. Nicht an der Union, nicht an den Medien, nicht an den Grünen. Denn wenn es etwas gibt, was man als grundlegend für "Bürgerlichkeit" betrachten sollte, dann ist es dafür einzustehen, was man tut und nicht die Schuld bei anderen zu suchen.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #24Nicht in einer euphorischen Wahlnacht,
Trotzdem verstehe ich das nicht als den Versuch einer inhaltlichen Festlegung, sondern als politische Taktiererei.
Wenn Habeck den Trittin oder Hofreiter zur Mitte der Partei erklärt, werde ich ihm das auch nicht glauben. — Obwohl!?😈
Zitat von Meister Petz im Beitrag #24Die Entwicklung in der AfD und bei ihren Wählern entscheidet das, und sonst gar nichts.
Und du glaubst, das diese Entwicklung eine Funktion mit einem einzigen Argument ist? Eine Entwicklung frei von äußeren Einflüssen? Das erstaunt mich.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #24als bürgerlich wahrgenommen
Darum wer die AfD heute wie wahr nimmt, geht es mir nicht. Es ging mir um die Entwicklung dieser Partei in einem dynamischen Umfeld. Ohne die Wertung vorweg nehmen zu wollen.
Ich akzeptiere vollkommen, dass die AfD für dich ein rotes Tuch ist. Ich stimme mit vieler deiner Kritik an dieser Partei (mittlerweile) überein und habe (mittlerweile) kaum etwas von den Hoffnungen übrig, die ich zu Beginn der verrutschenden Kräfteverhältnisse im Parlament hatte. Deswegen sehe ich die AfD aber aktuell nicht als rotes Tuch.
Das wird sich möglicherweise an dem Tag ändern, wo sie mit ihren Vorstellungen realen Einfluss in der Gesetzgebung gewinnt. Doch ich halte diese Gefahr für aktuell so fern, wie auch hypothetisch. Faktisch wird die bürgerliche Freiheit derzeit nur von ihren politischen Gegnern gewürgt. Und dass die Apologeten der Freiheit nicht aus den Puschen kommen, kann man der AfD nicht vorwerfen.
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