Ich habe auch extreme Probleme mit den offiziellen Statistiken. Trotzdem der Fairness halber:
1. "Das Durchschnittsalter war 1950 ungefähr 36, im Jahr 2000 dagegen 40. Die Bevölkerung ist im Schnitt älter. Was trivial(!) dazu führt, dass im Jahr 2000 auch mehr gestorben wurde"
Das kann man so nicht sagen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist nur ein Effekt. Dagegen muss man das ständig steigende Durchschnittslebensalter halten. Das ist auch gestiegen und kann den Effekt eines steigenden Durchschnittsalters kompensieren.
2. Das man auf die Gesamtbevölkerung keine Übersterblichkeit errechnet, wird wohl mit der Untersterblichkeit bei den jungen Menschen zusammenhängen. Die Grippewelle ist dieses Jahr ausgefallen und viele andere Todesarten auch.
3. Ziemlich sicher gibt es eine Übersterblichkeit bei den über 80jährigen. Und diesen Teil der Toten - und NUR diesen Teil der Toten - verbuche ich als Corona-Tote. Die absoluten Sterbezahlen sind völlig uninteressant, so lange wir nicht "gestorben MIT" von "gestorben AN" trennen können. Aber die Übersterblichkeit bei den Ü80 sind Corona-Tote.
4. Jetzt gibt es genau zwei offene, ethisch extrem schwere Fragen:
- Wieviel Lebensjahre sind bei den Ü80 wirklich verloren gegangen und macht es einen Unterschied, ob Corona nur ein paar Monate oder Jahre oder gar Jahrzehnte geraubt hat?
- Bis zu welchem Punkt können praktisch kaum betroffene Bürger gezwungen werden, Lebensqualität in EXTREMEN Ausmaß zu opfern, um anderer Leute Leben zu retten? Immerhin sind schon tausende um Haus und Hof gebracht worden, eine ganze Generation junger Menschen wächst unter im Sinne des Wortes unnatürlichen und unmenschlichen Bedingungen auf (den Kinder einzusperren und der Spielgefährten und der Eindrücke einer erlebbaren Öffentlichkeit zu berauben ist unmenschlich)?
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig. “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
Zitat von Frank2000 im Beitrag #2 Das kann man so nicht sagen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist nur ein Effekt. Dagegen muss man das ständig steigende Durchschnittslebensalter halten. Das ist auch gestiegen und kann den Effekt eines steigenden Durchschnittsalters kompensieren.
Kann es nicht. :) Nein, das Argument ist natürlich richtig, die Lebenserwartung arbeitet dagegen. Es gibt aber zwei ziemlich gewichtige Gründe, warum das nicht ganz so schwer ins Gewicht fällt. Zum einen: Die Lebenserwartung steigt sehr gemäßigt an, sie ist innerhalb der Betrachtung eines Jahres nur schwer zu messen. Wichtiger ist aber eine zweite Größe: Das kommt vor allem den jüngeren zugute. Die Lebenserwartung steigt durch bessere Medizin, aber auch durch besseres Verhalten, bessere Ernährung, mehr Sicherheit, etc. pp. Vieles davon betrifft uns im Alter nicht mehr. D.h. das wo gerade wirklich viel gestorben wird, kommen viele dieser Effekte nicht mehr zum Tragen. Nehmen wir ein älteres Beispiel: Humaninsulin. Humaninsulin hat die Lebenserwartung von Diabetikern erheblich erhöht. Aber vor allem die von jungen Diabetikern. Wenn ich mein Leben lang Schweineinsulin bekommen habe, dann erhöht es mir mit 80 Jahren meine Lebenserwartung fast gar nicht mehr, wenn ich es dann bekomme. Der Effekt ist natürlich nur schwer zu quantifizieren, eben weil die Lebenserwartung eine abhängige Größe der betrachteten Zahlen ist. Ich weiß nur nicht, ob man wirklich so argumentieren kann: Wir sperren das Land zu, weil sich ansonsten unsere Lebenserwartung dieses Jahr nicht in dem selben Maße erhöht wie im letzten Jahr.
Zitat 2. Das man auf die Gesamtbevölkerung keine Übersterblichkeit errechnet, wird wohl mit der Untersterblichkeit bei den jungen Menschen zusammenhängen. Die Grippewelle ist dieses Jahr ausgefallen und viele andere Todesarten auch.
Das ist schlicht falsch, lieber Frank. Richtig ist, dass es eine Untersterblichkeit bei jungen Menschen gibt (ich führe die eher darauf zurück, dass man weniger verunfallen kann, wenn man zuhause sitzt), aber richtig ist auch, dass diese von der Größenordnung her fast irrelevant ist. Simpel gesprochen: Junge Menschen sterben nur sehr, sehr selten.
Zitat 3. Ziemlich sicher gibt es eine Übersterblichkeit bei den über 80jährigen. Und diesen Teil der Toten - und NUR diesen Teil der Toten - verbuche ich als Corona-Tote. Die absoluten Sterbezahlen sind völlig uninteressant, so lange wir nicht "gestorben MIT" von "gestorben AN" trennen können. Aber die Übersterblichkeit bei den Ü80 sind Corona-Tote.
Und schon diese Übersterblichkeit gibt es in Deutschland nicht. Das ist ja der Witz dabei. Ich empfehle wirklich unbedingt das Video anzusehen, auch wenn es eine Stunde kostet. Wir haben auch bei alten Menschen keine auffällige Übersterblichkeit.
Zitat - Wieviel Lebensjahre sind bei den Ü80 wirklich verloren gegangen und macht es einen Unterschied, ob Corona nur ein paar Monate oder Jahre oder gar Jahrzehnte geraubt hat?
Ich würde schon sagen, dass das einen gewaltigen Unterschied macht, aber die Statistik dürfte kaum zu führen sein. Das würde darauf hinaus laufen man könne bei jedem Menschen nach einem Ankreuztest sagen wie lange der noch leben wird, das wird irgendwann zu diffizil. Aber es reicht m.E. nach das Argument der Paniker zu zerflücken, die meinen es wären 9 Jahre. Denn stellen wir uns mal die Grundgesamtheit der "Alten" vor, mit einem Altersschnitt von dieser Gesamtheit bei 82 Jahren. Eine Submenge davon sind ja die "Corona-Toten". Und jetzt legen wir eine Verteilung darüber, die wir in "sehr krank" bis "sehr gesund" aufteilen. Die "sehr gesunden" haben die höchste Lebenserwartung, die "sehr kranken" die geringste. Und jetzt wird diese Grundgesamtheit gleichmäßig mit Corona infiziert. Erwarten wir jetzt ein Sterben unabhängig von der Gesundheitsverteilung? Weil: Dann wären das die besagten 9 Jahre. Aber das wird natürlich nicht passieren, im Gegenteil, Corona wird den linken Ast abräumen, weil Leute, die schon krank sind, die, wie sich der Pathologe Püschel so treffend ausdrückte, sich bereits in einem Sterbeprozess befinden, natürlich extrem anfällig gegen Infektionen sind. Insbesondere gegen eine Pneumonie. Das ist auch eigentlich jedem klar, der wenigstens ein bischen Neutralität mitbringt. Es stirbt eben nicht der 82 jährige Marathonläufer, der noch jeden Tag 8 Kilometer durch die Gegend trabt sondern es stirbt der 82 jährige frühere Kettenraucher, der schon drei Bypässe in der Brust trägt und an der Sauerstoffflasche hängt. Er hatte auch vorher keine neun Jahre.
Zitat Bis zu welchem Punkt können praktisch kaum betroffene Bürger gezwungen werden, Lebensqualität in EXTREMEN Ausmaß zu opfern, um anderer Leute Leben zu retten? Immerhin sind schon tausende um Haus und Hof gebracht worden, eine ganze Generation junger Menschen wächst unter im Sinne des Wortes unnatürlichen und unmenschlichen Bedingungen auf (den Kinder einzusperren und der Spielgefährten und der Eindrücke einer erlebbaren Öffentlichkeit zu berauben ist unmenschlich)?
Das ist die goldene Frage. Aber genau genommen reden wir da gar nicht drüber: Nach meinen Erfahrungen ist die Paniker Fraktion ja gar nicht bereit diese Frage offen zu debattieren. Stattdessen wird gelogen was das Zeug hält. Es werden Übersterblichkeiten erfunden, es werden absurde Lebenserwartungen postuliert, es werden Gefahren herbei beschworen, die sich regelmäßig in Luft auflösen, alles, um die Diskussion gerade nicht führen zu müssen. Gleichzeitig werden die verheerenden Folgen für hunderttausende von Bürgern, der Freiheitsverlust, der Verlust an Rechtsstaat, einfach negiert. Das ist keine ehrliche Diskussion. Die Paniker wissen inzwischen schon lange, dass sie nackt sind. Sie können es nur nicht zugeben. Wer soll denn zugeben, dass er soviel Mist gebaut hat? Das ist ein genereller psychologischer Effekt, den ich nicht nur bei Politikern beobachte: Jeder, der bei der Flüchtlingskrise hurra gerufen hat und Teddybären geworfen, KANN heute nicht zugeben, dass das falsch war. Er kann schlicht nicht. Wenn ich mich zu einem Thema nicht äußere, dann bin ich noch vergleichsweise frei meine Meinung anzupassen. Aber so wie ich anfange eine Meinung zu entwickeln, schlimmer noch, eine aufzuschreiben, oder noch schlimmer, danach zu handeln, kann ich immer weniger zurück. Es geht nicht. Es gehört sehr, sehr viel dazu einen lange vertretenen Argumentationsfehler einzuräumen. Selbst die, die es schaffen, brauche dafür oft Jahre. Versuch mal einen 68 zu finden, der bereut, was er damals gesagt oder getan hat. Das sind sehr, sehr übersichtlich wenige.
Und ich glaube deshalb werden wir diese Diskussion nicht führen können. Wir sind dafür schon viel zu weit fortgeschritten. Wir werden nur noch die Debatte führen ob wir noch in einem Rechtsstaat leben wollen oder ob wir die Machtergreifung zulassen. Aber über Menschenleben reden wir nicht mehr.
Der aktuelle Anteil der postiv Getesteten bzw. möglicherweise Infizierten in der Bevölkerung beträgt zur Zeit 0,29 %. Ne tödliche Pandemie sieht für mich anders aus.
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