Es gibt aus meiner Sicht tatsächlich eine Option, aus der Nummer raus zu kommen. Die besteht allerdings nicht darin, vergangene Fehleinschätzungen einzugestehen. Und diese Option taugt auch als Erklärung dafür, dass gerade jetzt, kurz bevor es voraussichtlich dann endlich wärmer wird, nochmal eine dritte Welle zumindest teilweise herbei getestet und bei den Maßnahmen die Schraube massiv angezogen wird.
Wenn dann nämlich in ein paar Wochen eine massive Entspannung zu beobachten ist (aufgrund saisonaler Rückgänge im Infektionsgeschehen und zunehmender Durchimpfung), können sich die Protagonisten selbstgefällig auf die Schulter klopfen und die pandemische Notlage -natürlich nur aufgrund ihres beherzten Durchgreifens - für beendet erklären.
Das Narrativ bleibt intakt, der Exit aus der Spirale ist aber möglich.
Zitat von Libertad im Beitrag #2Ich habe einen bescheidenen Funken Hoffnung.
Es gibt aus meiner Sicht tatsächlich eine Option, aus der Nummer raus zu kommen. Die besteht allerdings nicht darin, vergangene Fehleinschätzungen einzugestehen. Und diese Option taugt auch als Erklärung dafür, dass gerade jetzt, kurz bevor es voraussichtlich dann endlich wärmer wird, nochmal eine dritte Welle zumindest teilweise herbei getestet und bei den Maßnahmen die Schraube massiv angezogen wird.
Wenn dann nämlich in ein paar Wochen eine massive Entspannung zu beobachten ist (aufgrund saisonaler Rückgänge im Infektionsgeschehen und zunehmender Durchimpfung), können sich die Protagonisten selbstgefällig auf die Schulter klopfen und die pandemische Notlage -natürlich nur aufgrund ihres beherzten Durchgreifens - für beendet erklären.
Das Narrativ bleibt intakt, der Exit aus der Spirale ist aber möglich.
Vielleicht. Insbesondere das im geplanten Bundesgesetz der Lockdown-Automatismus Ende Juli wieder ausläuft, macht durchaus Hoffnung, dass dieses Szenario angestrebt wird und auch möglich ist. Ohne ein automatisches Auslaufen des Gesetzes müssten die Automatismen nämlich wieder durch ein aufwändiges Gesetzgebungsverfahren mit Anhörung aller Möglichen Organe und der Opposition aktiv und bewusst aufgehoben werden - und das würde Wochen an Diskussionen bedeuten, warum plötzlich bei den gleichen Inzidenzen im nächsten Herbst/Winter (dann mit der indischen Mutante, gegen die aktuelle Impfstoffe noch nicht so wirken) keine Maßnahmen mehr notwendig sind und keine Panik mehr geboten ist.
Sicher ist das aber nicht. Irgend jemand wird in der 4. Welle (bzw. der ersten Welle in "quasi einer neuen Pandemie", da neue Mutante und angesichts der Impfstoffresistenz eher als "neue Pandemie" zu bezeichnen als die britische Mutante) den Verantwortlichen öffentlich und medienwirksam unter die Nase reiben, dass nach der Logik des noch Mitte 2021 verteidigten Paradigmas der Verzicht auf Lockdown und Ausgangssperre unverantwortlich ist - und damit einscheidende Maßnahmen gerechtfertigt wurden. Und man bedenke: Nach der Bundestagswahl, in genannter 4. Welle (sei sie im Herbst, im Winter oder nächste Frühjahr), regiert Bundeskanzlerin Baerbock.
Zitat von Libertad im Beitrag #2 Wenn dann nämlich in ein paar Wochen eine massive Entspannung zu beobachten ist (aufgrund saisonaler Rückgänge im Infektionsgeschehen und zunehmender Durchimpfung), können sich die Protagonisten selbstgefällig auf die Schulter klopfen und die pandemische Notlage -natürlich nur aufgrund ihres beherzten Durchgreifens - für beendet erklären.
Eine ähnliche Hoffnung hatte ich bei den Impfungen. Wenn die Impfungen da sind, und die Todeszahlen entsprechend von wenig auf "nicht mehr messbar" sinken würden, man gesichtswahrend aus der ganzen Nummer aussteigen würde. Es wäre zwar immer noch eine Lüge, aber wir könnten irgendwie weiter machen. Es wäre genau genommen nicht einmal notwendig gewesen, dass der Impfstoff irgendetwas bewirkt hätte, er wäre einfach das Fanal gewesen, dass man brauchte.
Das Problem ist, dass die Protagonisten inzwischen angefangen haben ihre Lügen selber zu glauben (wie der Mann in der Geschichte), deswegen haben sie den Exit nicht gewählt. Und damit ergeben sich zwei neue Probleme: Zum einen, ein Absinken ist gar nicht garantiert. Die Dunkelziffer war schon immer locker eine Potenz über dem tatsächlichen Geschehen, das weiß man spätestens seit der (von Regierung und Drosten-Lager massiv bekämpften) Heinsberg-Studie. Wenn wir jetzt durch ein massives Testdiktat das Dunkelfeld massiv erleuchten, können wir das Potential für neue "Fälle" um den Faktor 10 erhöhen. Wer sagt, dass wir im Sommer so niedrig sein werden? Zumal, bei den massenhaften Tests, alleine durch die positiven Testfehler schon alleine eine Inzidenz im höheren zweistelligen Bereich zustande kommt. Aber selbst unter der Annahme, dass der Sommer uns hilft und wir für wenige Monate wieder leben dürfen. Was ist im nächsten Winter? Wer sagt, dass die Impfung das Problem in dem Sinne wirklich löst?
Verstehen Sie mich nicht falsch liebe(r) Libertad, aber ich glaube nicht mehr wirklich an eine Lösung, die aus der Politik kommt. Ich glaube die einzige Chance zur Wiederherstellung des Rechtsstaates, ja überhaupt der Freiheit in diesem Land, besteht nur noch darin, wenn wir anfangen uns massiv zu wehren.
Ja, das ist eher wahrscheinlich als nicht. Die Frage ist aber: in welcher Konstellation? Grün-Schwarz wäre kritisch, da ist durchregieren wahrscheinlich. R2G: die Linke, so sehr ich sie verabscheue, könnte bremsen. Außerdem hätten wir dann eine Opposition, die geschlossen aus dem mehr oder weniger bürgerlichen Lager kommt und eine Union, die hoffentlich begreift, dass sie sich auf ihre ursprünglichen Werte zurück besinnen muss, will sie nicht den Weg einer anderen ehemaligen Volkspartei gehen. Ampel: ich habe die FDP neu schätzen gelernt, als ihr nicht regieren lieber war als schlecht zu regieren. Schließlich ging das mit dem schlecht regieren schonmal mächtig in die Hose, eigene Programmatik konnten die Liberalen gegen Merkel nicht durchsetzen. Aber sie konnten einige Angriffe auf Bürgerrechte verhindern. Insofern bin ich gerade sehr ambivalent, was ich mir für den Fall wünschen soll, dass diese Option real im Raume steht.
Das "in der eigenen Lüge gefangen zu sein" ist in der Tat ein schwieriges politisches Problem.
Es kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Gerade auch wenn es politische Opposition zu einer Maßnahme gibt, kann sich diese "strukturelle Lüge" ganz besonders gut festsetzen, weil vorhandene Opposition umso mehr dazu zwingt, die eigenen Reihen zu schließen. Schönes Bespiel: Das Flüchtlingsthema. Gerade weil die AfD 2015 von Anfang an Widerspruch äußerte - und gerade weil die AfD für diesen Widerspruch so verteufelt wurde - fällt es bis heute so schwer, selbst krasse Fehler in der Flüchtlingspolitik nüchtern zu korrigieren. CDU-Politiker XY hat 2015 jeden als Nazi bezeichnet, der gegen Merkels Flüchtlingskurs war. Wie kann er später jemals auch nur leise Kritik an Merkels Kurs äußern, ohne vor der Welt (und vor sich selbst) als Nazi dazustehen?
Ähnlich ist das aktuell auch bei der Corona-Politik. Gerade weil von der AfD hier Widerspruch kommt, kann niemand der nicht als Nazi erscheinen will, diesen Widerspruch aufnehmen. In der Realität ist der Widerstand gegen die Corona-Politik zwar verblüffend breit über das politische Spektrum gestreut (auf den entsprechenden Demos sieht man neben Deutschland-Fahnen auch verblüffend viele Regenbogen-Fahnen). Aber das befreit nicht von der Kontaktschuld: Die AfD kritisiert die Corona-Politik. Also dient jede Kritik an der Corona-Politik der AfD. Also ist jeder, der diese Kritik äußert ein AfD-Sympathisant und somit ein Nazi. Diskussion beendet.
"Verstehen Sie mich nicht falsch liebe(r) Libertad, aber ich glaube nicht mehr wirklich an eine Lösung, die aus der Politik kommt. Ich glaube die einzige Chance zur Wiederherstellung des Rechtsstaates, ja überhaupt der Freiheit in diesem Land, besteht nur noch darin, wenn wir anfangen uns massiv zu wehren."
Ja, Sie könnten damit Recht haben. Und leider ist die deutsche Neigung zum Widerstand eher rudimentär ausgeprägt. Ob sich das ändert, wenn die Menge der Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben, hinreichend groß ist (sie haben dies kürzlich mal ausgeführt), weiß ich nicht. Aber der Druck im Kessel wird größer. UK findet mehr und mehr zur Normalität zurück. Schweden hat sie kaum verlassen - unter Ausbleiben der Apokalypse. Letzteres wird hier Dank ausgeprägtem Framing kaum wahrgenommen, ersteres aber schon. Und unsere westlichen Nachbarn werden irgendwann in die offene Rebellion switchen, die Freiheitsliebe der Franzosen ist zu groß, um dauerhaft vor dem Staat zu buckeln.
Ich nehme aber auch wahr, dass sich langsam (sehr langsam, zu langsam) auch in der Medienlandschaft etwas tut. Zwar wird meist die Auseinandersetzung mit offenem Visier gemieden, aber die kritischen Kommentare ob der Sinnhaftigkeit des Theaters nehmen zu - meist punktuell, auf einzelne Aspekte der Maßnahmen bezogen, aber es passiert.
Und natürlich kann ich mir eine nahezu beliebig hohe Inzidenz herbei testen, das ist klar. Aber sollte in 6 Wochen bei andauernd hohen Werten im Bereich 150-300 (oder gar weiter steigenden) kaum noch gestorben werden, wird diese Kennzahl nicht mehr als Begründung zu halten sein. Die Kritik daran ist ja jetzt schon da, und nicht nur aus den vermeintlichen "Schwurblerkreisen". Natürlich, es wäre nicht das erste Mal, dass dann eine Neue aus dem Hut gezaubert wird. Aber das glaube ich nicht. Und eine weitere Verschiebung von Wahlumfragen von Union zu Grünen wird auch - vor allem bei Laschet - nicht unbemerkt bleiben. Ich glaube tatsächlich, dass es unserer aktuellen Bundesvorturnerin mindestens egal, wenn nicht sogar ganz Recht, ist, sollte die Union die Wahl im Herbst mit Pauken und Trompeten verlieren. Aber Laschet will Kanzler werden. Und so wenig ich ihn schätze, für völlig verblödet halte ich ihn nicht. Ob er dann darauf setzt, sich härter und autoritärer als die grüne Kamarilla zu gebärden oder die Chance erkennt, durch konsequentes Eintreten für eine Rückkehr zur Normalität tatsächlich Profil zu gewinnen, weiß ich nicht. Für möglich halte ich beides.
Zitat von Libertad im Beitrag #7 Ja, Sie könnten damit Recht haben. Und leider ist die deutsche Neigung zum Widerstand eher rudimentär ausgeprägt.
Ich würde auch nicht mehr Mehrheiten rechnen. Das ist ja meine große Enttäuschung an der Demokratie. Die derzeit herrschende Geriontokratie wird beispielsweise nie irgendwelche Politik interessieren, die wirklich die Interessen von Jugendlichen und Kindern aufgreift. Genausowenig ist eine Politik mehrheitsfähig, die Leistungsträger berücksichtigt, wenn längst mehr als die Hälfte der Wähler als Empfängern besteht. Wie ein Widerstand tatsächlich aussehen kann, ich weiß es gar nicht unbedingt. Ich sehe nur keine Hoffnung im derzeitigen politischen Betrieb.
Zitat Aber sollte in 6 Wochen bei andauernd hohen Werten im Bereich 150-300 (oder gar weiter steigenden) kaum noch gestorben werden, wird diese Kennzahl nicht mehr als Begründung zu halten sein.
Weniger gestorben wird jetzt schon. Und zwar deutlich. Wir haben im Moment eine erhebliche Untersterblichkeit, ein Harvest Effekt wie er im Buche steht. Ich wollte schon etwas dazu schreiben, aber ich finde, ich schreibe im Moment schon genug. :)
Zitat Und eine weitere Verschiebung von Wahlumfragen von Union zu Grünen wird auch - vor allem bei Laschet - nicht unbemerkt bleiben.
Das wäre auch meine Hoffnung gewesen. Und dann steckte nach Ostern Laschets Kopf schon wieder im Hintern der Kanzlerin. Mal ganz real: Der Mann hat einfach kein Format. Er hat nichts wofür er steht, er ist nicht besonders helle und er hat dar Rückrat eines Schilfblatts. Selbst wenn er jetzt drehen würde, wie glaubhaft wäre das?
Zitat Ich glaube tatsächlich, dass es unserer aktuellen Bundesvorturnerin mindestens egal, wenn nicht sogar ganz Recht, ist, sollte die Union die Wahl im Herbst mit Pauken und Trompeten verlieren.
Ich glaube das es das feste Ziel von Frau Merkel ist, dass die Union die Wahl verliert. Die Partei der Kanzlerin sind die Grünen. Nicht erst seit gestern, es war ein rein historischer Zufall, dass der demokratische Aufbruch damals bei der CDU landete. Alternativen wären möglich gewesen. Merkel ist auch nie in die CDU eingetreten. Ich habe mich auch eine Weile gefragt, warum Angela Merkel noch auf ihre letzten Tage den Rechststaat zum Teufel jagen will. Sie hat nicht mehr soviel davon, ich glaube nicht so recht an die Theorien, dass sie ernsthaft glaubt, die Partei würde sie noch einmal bitten. Ich glaube das Merkel den Rechtsstaat schleift und ihn damit auf die Herrschaft der Grünen vorbereitet, nur das deren Schachtelteufel das Klima und nicht Corona ist.
Zitat von Florian im Beitrag #6Das "in der eigenen Lüge gefangen zu sein" ist in der Tat ein schwieriges politisches Problem.
Hmmm, werter Llarian und Florian,
aber da fallen mir doch auch Herbert Wehner und Nikolei Chrustschow und noch noch ein paar andere ein. Also so absolut scheint das ja dann doch nicht zu sein. Welche Beweggründe es da tatsächlich gegeben haben mag...
Es mag zwar schwierig sein, aber unmöglich sicherlich nicht!!
Zitat von Agotbronn im Beitrag #8Inhaltlich gehe ich voll mit. ich nehme aber an, gemeint ist als Jahr der Wirtschaftsvernichtung 1923 = Inflation, nicht 1926.
Ich bin hier ja auch d'accord. Die Effekte werden dieselben sein. Nur aus anderem Anlaß. Die Hyperinflation 1922/23 fußte ja in den immensen Kosten des verlorenen Weltkriegs und der Deckelung der Preise in der Kriegswirtschaft. Das brach schon 1919 als schmerzhafte Inflation los, errreichte dann aber Anfang 1922 dreistellige Prozentzahlen. Ab da ist eine Inflationsspirale mit keinen Mitteln mehr aufzufangen, und die vorhandenen Mittel waren unter den Bedinungen von Versailles entsprechend bescheiden. Die Ruhebesatzung erfolgte im Januar 23 ja, weil das Reich seine monatlichen Reparationszahlungen an Paris nicht mehr bedienen konnte.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Agotbronn im Beitrag #8Inhaltlich gehe ich voll mit. ich nehme aber an, gemeint ist als Jahr der Wirtschaftsvernichtung 1923 = Inflation, nicht 1926.
Ich bin hier ja auch d'accord. Die Effekte werden dieselben sein. Nur aus anderem Anlaß. Die Hyperinflation 1922/23 fußte ja in den immensen Kosten des verlorenen Weltkriegs und der Deckelung der Preise in der Kriegswirtschaft. Das brach schon 1919 als schmerzhafte Inflation los, errreichte dann aber Anfang 1922 dreistellige Prozentzahlen. Ab da ist eine Inflationsspirale mit keinen Mitteln mehr aufzufangen, und die vorhandenen Mittel waren unter den Bedinungen von Versailles entsprechend bescheiden. Die Ruhebesatzung erfolgte im Januar 23 ja, weil das Reich seine monatlichen Reparationszahlungen an Paris nicht mehr bedienen konnte.
Nicht zu vergessen, das deutsche Bürgertum hatte seine Ersparnisse aus ideologischen Gründen in Kriegsanleihen (60% der Kriegskosten) angelegt. Die wurden dann vom Reich in der Hyperinflation getilgt.
Ich habe jetzt wirklich darüber nachgedacht, ob ich diesen Effekt vielleicht selbst unbewusst zum Opfer gefallen bin. Erscheinen mir manche Dinge plausibler als sie sind, weil ich sie verteidige?
Ich denke, aus dem Internet und vielleicht sogar dem realen Leben kennen wir ja alle so Gestalten, die behaupten Einstein widerlegt zu haben oder sogar die Quadratur des Kreises entdeckt zu haben. Vielleicht sind das eigentlich ja ganz vernünftige Leute, die sich nur furchtbar verrannt haben?
Zitat von Llarian im Beitrag #4Eine ähnliche Hoffnung hatte ich bei den Impfungen. Wenn die Impfungen da sind, und die Todeszahlen entsprechend von wenig auf "nicht mehr messbar" sinken würden, man gesichtswahrend aus der ganzen Nummer aussteigen würde. Es wäre zwar immer noch eine Lüge, aber wir könnten irgendwie weiter machen. Es wäre genau genommen nicht einmal notwendig gewesen, dass der Impfstoff irgendetwas bewirkt hätte, er wäre einfach das Fanal gewesen, dass man brauchte.
Ich hatte dieses Gefühl bei den Impfungen nie. Ich habe darüber keine Sekunde nachgedacht, dass dies als Fanal genutzt würde. Nach Ihrer diesbezüglichen Äußerung habe ich mich gefragt, warum eigentlich nicht.
Und die Antwort ist leicht: Natürlich wäre das eine Option gewesen, wenn es nur darum gegangen wäre, irgendwie aus der Maßnahmenspirale raus zu kommen. "Wir haben jetzt Impfstoff, es wird sich mittelfristig entspannen, alles wird gut."
Aber es hätte sich nicht geeignet, dies als eigenen Erfolg zu verkaufen. Dafür wurden einfach zu viele Fehler gemacht bei diesem Thema. Und ich glaube, es geht um etwas anderes. Nicht um die Sache, um den Exit aus den Maßnahmen oder die Bekämpfung der Pandemie. Sondern darum, dabei (auch vor sich selbst) gut auszusehen. Sich und anderen einreden zu können: "Unser Handeln hat das Land gerettet." Und dazu ist ein jetzt nochmal verschärfter Lockdown prima geeignet. Die reale Inzidenz (nicht die gemessene und veröffentlichte) wird aller Voraussicht nach in den nächsten Wochen drastisch fallen. Die Zahlen der "im Zusammenhang mit Corona" Gestorbenen (kommen sie bitte nicht mit aktueller Untersterblichkeit, Harvest Effekt und ähnlichen Gedöns, das interessiert keinen) werden sich ebenfalls der Nulllinie annähern. DAS kann man verkaufen. WIR haben EUCH gerettet. WIR haben EUCH EURE FREIHEIT GESCHENKT! (über das vorherige Stehlen derselben hüllen wir den Mantel des Schweigens).
Ich bin mir alles andere als sicher, ob es so kommt. Das Alternativszenario ist allerdings erschreckend düster.
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