Eine schöne und passende Zusammenfassung, lieber Ulrich!
Ein von mir recht geschätzter Kommentator hat für (recht ähnliche) Vorgänge in den USA inzwischen den Begriff "Clown World" geprägt. Und eigentlich ist das gar keine so schlechte Beschreibung. Unser komplettes politisches Management ist nur noch von Leuten durchsetzt und geprägt, deren intellektuelles Niveau irgendwo in der Höhe eines einfachen Schulkindes liegt, mit den selben Probleme Zusammenhänge zu erfassen und der selben Impotenz zwischen echten und eingebildeten Gefahren zu unterscheiden. Wir Kinder eben sind. Grölemeyer hatte am Ende wohl doch recht als er "Gebt den Kindern das Kommando, Sie berechnen nicht, Was sie tun" zusammen sang. Irgendwie haben wir es erfolgreich umgesetzt, nur das Ergebnis war nicht ganz so schön, wie es sich Herbert wohl vorgestellt hatte.
Zitat von Llarian im Beitrag #2Eine schöne und passende Zusammenfassung, lieber Ulrich!
Ein von mir recht geschätzter Kommentator hat für (recht ähnliche) Vorgänge in den USA inzwischen den Begriff "Clown World" geprägt. Und eigentlich ist das gar keine so schlechte Beschreibung. Unser komplettes politisches Management ist nur noch von Leuten durchsetzt und geprägt, deren intellektuelles Niveau irgendwo in der Höhe eines einfachen Schulkindes liegt, mit den selben Probleme Zusammenhänge zu erfassen und der selben Impotenz zwischen echten und eingebildeten Gefahren zu unterscheiden. Wir Kinder eben sind. Grölemeyer hatte am Ende wohl doch recht als er "Gebt den Kindern das Kommando, Sie berechnen nicht, Was sie tun" zusammen sang. Irgendwie haben wir es erfolgreich umgesetzt, nur das Ergebnis war nicht ganz so schön, wie es sich Herbert wohl vorgestellt hatte.
Clown World.
Mit der Verwendung dieses Begriffes sind Sie ganz schnell Nazi, da kann ich nur zur Vorsicht raten.
Ich selbst finde den Begriff Narrenschiff viel treffender. Viel mehr als die Narreteien auf der Bühne erschüttert mich, dass die Menschen, zwischen denen ich Jahrzehnte gelebt habe und die alle mit normalen Verstandeskräften ausgestattet sind, sich den Unsinn bieten lassen oder sogar zustimmen. Letztlich war die Entwicklung jedoch schon vor mindestens 30 Jahren absehbar. Eine Gesellschaft in der Judit Butler ein Professur statt einee stationären Langzeit Psychotherapie bekommt, hat bereits ein schwer gestörtes Verhältnis zur Realität.
Komplett OT, aber weil ich ja in Assoziationsketten denke. Stichwort "mal wörtlich genommen." Stephen Kings Pennywise aus IT ist ja allgemein geläufig. Barry B. Longyear fiel mir noch ein, der mal unverständlicherweise vor 40 Jahren, als der John W. Campbell Award noch so hieß, selbigen als "bester neuer SF-Autor überreicht bekommen hat.
Zitat Circus World (Kurzgeschichten und Romane)
1 Circus World (1981, Sammlung) Deutsch: Zirkuswelt. Moewig Science Fiction #3621, 1983, ISBN 3-8118-3621-8. 2 City of Baraboo (1980) Deutsch: Ein Zirkus für die Sterne. Moewig Science Fiction #3598, 1982, ISBN 3-8118-3598-X. 3 Elephant Song (1982) Deutsch: Wie die Elefanten starben. Moewig Science Fiction #3691, 1985, ISBN 3-8118-3691-9.
Baraboo ist in diesem Motivkomplex "Under the big top" geläufig, weil in dem ansonsten unbekanten Nest Barnum & Ringling, auf die der ganze Assoziations-Zirkus samt Freakshow & "Something Wicked This Way Comes" zurückgeht, ihr Winterquartier hatten.
Aber der hier brauchte etwas längeres Suchen: James Powell.
Zitat James Powell (born 1932) is a Canadian author of mystery and humorous short stories. Many of his 130 stories have been published in Ellery Queen's Mystery Magazine. He has been nominated twice for the Crime Writers of Canada Award for the Best Short Story and, in 1989, won the Ellery Queen Readers' Award for the story "A Dirge for Clowntown" featuring Inspector Bozo of the Clowntown Police.
Bozo, Inspector: - A Dirge for Clowntown, (ss) Ellery Queen’s Mystery Magazine November 1989 - Clowntown Pajamas, (ss) Ellery Queen’s Mystery Magazine February 2009 - Last Laugh in Floogle Park, (ss) Ellery Queen’s Mystery Magazine July 2011
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Jürgen Fritz hat heute (bzw. vorgestern; ich stolpere aber erst jetzt darüber) mal ein wenig in den RP-Sumpf geleuchtet. Ich verweise darauf, weil er auf die diversen Gerichtsurteile verlinkt.
Zitat Grüner Sumpf im rheinland-pfälzischen Umweltministerium?
Ulrike Höfken schied zusammen mit ihrem Staatssekretär Thomas Griese (Die Grünen) am 31. Dezember 2020 aus der Landesregierung aus, nachdem gerichtlich festgestellt wurde, dass zehn Jahre lang große Teile der Beförderungsverfahren für Beamte im rheinland-pfälzischen Umweltministerium „grob rechtswidrig“ vorgenommen worden waren. Gutsherrenart und Günstlingswirtschaft (Ämterpatronage)
Bereits im August 2020 hatte das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz (OVG) die Beförderungspraxis im rheinland-pfälzischen Umweltministerium in einzelnen Fällen als rechtswidrig eingestuft. Die Richter unter Vorsitz von Präsident Lars Brocker sprachen sogar von „grob rechtswidrigem“ Handeln, wie SWR Aktuell berichtete, von einem „von Willkür geprägten System“, das das Leistungsprinzip konterkariere und nicht einmal „im Ansatz rechtsstaatlichen Anforderungen“ genüge.
Das OVG sprach von einem „maroden Beförderungssystem“, das von „Willkür“ geprägt sei. Die Stellen seien weder ausgeschrieben worden, noch habe das Ministerium Leistung, Eignung und Befähigung der Bewerber festgestellt. Auch die Rhein-Zeitung berichtete darüber. In dem vorliegenden Fall erfülle die Stellenbesetzung noch nicht einmal im Ansatz rechtsstaatlichen Anforderungen. „Eine derart ohne jegliche Feststellung von Leistung, Eignung und Befähigung der Bewerber vorgenommene Beförderungsentscheidung ist rechtswidrig„, heißt es in dem Beschluss des OVG vom 27.08.2020 wörtlich.
Ein erfahrener Beamtenrechtler, der nicht genannt werden wollte, äußerte sich gegenüber dem SWR dergestalt, dass diese Argumentation von Griese eine Nebelkerze sei. Das Ministerium biege sich ein 16 Jahre altes Urteil von 2004 zurecht, um damit einen jahrelangen Rechtsverstoß zu rechtfertigen.
Nach dem OVG-Urteil beantragte die CDU-Fraktion eine Aktuelle Stunde im Landtag. Es handele sich um „ungeheuerliche“ Vorwürfe, sagte der rheinland-pfälzische CDU-Generalsekretär Gerd Schreiner: „Es ist ein trauriger Vorgang, wenn das höchste Verwaltungsgericht des Landes die Landesregierung mahnen muss, sich an die Verfassung zu halten“, so Schreiner. Er forderte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) auf, für „Klarheit in den eigenen Reihen“ zu sorgen. „Handelt es sich bei dieser Ämterpatronage nur um das Umweltministerium von Ulrike Höfken oder sehen wir die Spitze des Eisbergs?“ ... Das grün geführte Umweltministerium hat viele Stellen zehn Jahre überhaupt nie ausgeschrieben
Bis dahin (August 2020) aber nur um einzelne Beförderungen, die sich das Gericht näher angesehen hatte, nicht um die gesamte Beförderungspraxis im grünen Umweltministerium. Doch diese Filzpraxis ging noch viel tiefer, wie SWR-Recherchen aufzeigten. Das grüne Umweltministerium hatte nämlich, wie sich herausstellte, bei Beförderungen systematisch gegen Gesetze (Grundgesetz und Beamtengesetze) verstoßen. Und das nicht nur in ein, zwei, drei Fällen über einen kurzen Zeitraum, sondern über viele Jahre hinweg.
Doch das ist noch nicht alles. Aus dem Landesbeamtengesetz ergibt sich nämlich auch, dass Beförderungen ausgeschrieben werden müssen. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass der für die jeweilige Stelle, für die jeweilige Aufgabe am besten geeignete Beamte befördert wird. Die Rechtslage ist hier im Grunde völlig klar. Doch was machte man im Umweltministerium Rheinland-Pfalz?
Auch das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz hatte festgestellt, dass es rechtswidrig ist, Beförderungsstellen überhaupt nicht auszuschreiben. Und nun halten Sie sich bitte fest: Das grüne Umweltministerium hat solche Stellen zehn Jahre überhaupt nie ausgeschrieben. Das Ministerium hat dies 2020 dem SWR gegenüber bestätigt und zugegeben. ... Aus Zahlen, die des SWR vorlagen und die es direkt vom grünen Umweltministerium erhalten hatte, ging nun aber hervor, dass das rheinland-pfälzische Umweltministerium in den vergangenen zehn Jahren (2011 bis 2020) bei den meisten Beförderungen auf eine Beurteilung gänzlich verzichtet hat. Und zwar in 160 von 248 Fällen, also in 65 Prozent der Fälle. Interessant auch, das Ganze wurde mit den Jahren nicht besser, sondern offensichtlich immer schlimmer, je länger Die Grünen das Ministerium in ihrer Hand hatten. Denn in den vergangenen vier Jahren, von 2017 bis 2020, hatte das Ministerium sogar in fast 90 Prozent der Fälle (85 von 95) auf eine Beurteilung völlig verzichtet.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #6Jürgen Fritz hat heute (bzw. vorgestern; ich stolpere aber erst jetzt darüber) mal ein wenig in den RP-Sumpf geleuchtet. Ich verweise darauf, weil er auf die diversen Gerichtsurteile verlinkt.
Wenn Einstellungen und Beförderungen nicht rückgängig gemacht werden, den grünen Damen und Herren keine Strafen drohen, war das knallhartes, erfolgreiches Kalkül.
Zitat Der Ausfall, den es gar nicht geben darf, trifft die Rettungskräfte im Rhein-Sieg-Kreis mitten in der Unwetternacht der vorvergangenen Woche. Starkregen überschwemmt da bereits das Ahrtal und einige Regionen in der Eifel. Und ausgerechnet, als das Wasser steigt, Bewohner und Helfer in Lebensgefahr geraten, versagt nach dem Telefon- und dem Mobilfunknetz in weiten Teilen des Landkreises, der die Stadt Bonn umschließt, auch noch das digitale Behördenfunknetz. Dabei sollten sich Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienste gerade über dieses besonders gesicherte Netz auch dann noch zuverlässig austauschen können, wenn sonst nichts mehr funktioniert.
Genau das aber klappt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gerade dort nicht, wo die Gefahr am größten ist. Weil der Behördenfunk versagt, herrscht im Führungsstab des Kreises plötzlich Blindflug, kommen Lagemeldungen aus den besonders betroffenen und von einem möglichen Dammbruch der Steinbachtalsperre bedrohten Orten Rheinbach und Swisttal in der Leitstelle nicht mehr an. Am Ende greifen die Verantwortlichen auf ein Konzept aus der Steinzeit des Katastrophenschutzes zurück und schicken Erkunder mit Pkw, Notizbuch und Kugelschreiber ins Katastrophengebiet.
Der Netzausfall war kein lokales Phänomen im Bonner Hinterland. Auch aus dem von den Fluten noch härter getroffenen Kreis Ahrweiler berichten Einsatzkräfte von zunehmender Verzweiflung in den Führungsstäben, als in der Katastrophennacht immer mehr Teile des Kreisgebietes über den Digitalfunk plötzlich nicht mehr erreichbar sind. Steigende Fluten lassen Basisstationen des Netzes absaufen, reißen Stromleitungen und die Verbindungsleitungen zu den Vermittlungsstellen weg, über die die Funkzellen ans Kernnetz angebunden sind.
„Wozu“, zürnt nach der Katastrophe ein führender Katastrophenmanager aus einer betroffenen Region, „haben wir das milliardenteure Digitalnetz eigentlich aufgebaut, wenn es beim ersten großen Härtetest derart versagt?“ ...
Minutenlang kein Anschluss ins Netz
Denn die Liste der Mängel ist lang, wie sich in der Katastrophennacht und in den folgenden Tagen gezeigt haben. Nicht nur, dass der Funk über größere Distanzen wie im Ahrtal oder dem Rhein-Sieg-Kreis zeitweilig komplett ausgefallen ist. Auch da, wo die Technik zumindest prinzipiell noch funktionierte, berichten eingesetzte Rettungskräfte von massiver Netzüberlastung.
„Funksprüche abzusetzen, war teils minutenlang völlig unmöglich, weil der Verbindungsaufbau nicht klappte“, erzählen Helfer auch aus dem schwer getroffenen Umland von Aachen, aus dem Kreis Euskirchen sowie aus dem Rhein-Erft-Kreis, wo die Fluten unter anderem Teile von Erftstadt überflutet hatten. „Früher, beim alten Analogfunk, hast du die Sprechtaste gedrückt und konntest funken“, schimpft eine Führungskraft aus Erftstadt. „Heute musst du hoffen, dass dich das Netz überhaupt rein lässt.“
Dazu kommt, dass viele der rund 5000 Basisstationen bundesweit nur eine begrenzte Zeit ohne Netzstrom arbeiten. Teils sind die Batteriepuffer bereits nach zwei Stunden leer, andere nach vier oder sechs Stunden. Nur ein Teil der Stationen verfügt über eigene Notstromaggregate, Dieselgeneratoren oder Brennstoffzellen. An vielen Standorten war zwar für einen lokalen Stromausfall vorgesehen, dass Feuerwehren oder Technisches Hilfswerk einen Generator zu den Stationen bringen und Strom einspeisen. „Aber was machst du, wenn die Flut Straßen und Brücken weggerissen hat, über die du hättest zu den Stationen fahren sollen“, fragt sich ein Feuerwehrverantwortlicher, der in der Unwetternacht selbst zahlreiche Fahrzeuge in den Fluten verloren hat. „Wir hatten gar keine Chance, das Netz in Gang zu halten.“
Ups! Ich dachte, der digitale BOS-Funk würde lediglich die Sprach- oder Datensignale umcodieren, bevor sie gefunkt werden. Dann ist jedes Gerät autark, und eine Verbindung kommt dadurch zustande, daß zwei Geräte gleichzeitig betriebsbereit sind.
Daß man auf die Idee kommt, dafür Basisstationen zu benötigen, also im Grunde eine Variante des normalen Mobiltelefonienetzes, hätte ich nicht gedacht.
Früher konnten auch Amateurfunker noch erfolgreich Verbindungen zu Behörden herstellen und taten es auch in Katastrophenlagen. Wie ist das heute? Hat man "zur Sicherheit" diese Hilfen auch ausgesperrt?
Zitat von Llarian im Beitrag #2Unser komplettes politisches Management ist nur noch von Leuten durchsetzt und geprägt, deren intellektuelles Niveau irgendwo in der Höhe eines einfachen Schulkindes liegt, mit den selben Probleme Zusammenhänge zu erfassen und der selben Impotenz zwischen echten und eingebildeten Gefahren zu unterscheiden.
Da möchte ich widersprechen. Unser politisches Management besteht nicht aus Dummköpfen. Allerdings haben Gefahren für sie eine andere Natur, typischerweise nämlich das, was in der Presse negatives über sie steht, nicht, was wirklich schlimmes für andere passiert ist. Ich glaube, unser politisches Personal geht sehr klug vor, Gefahren in diesem Sinne aus dem Wege zu gehen. "Unschöne Bilder vermeiden".
Deswegen werden ja auch für diverse brisante Entscheidungen irgendwelche Kommissionen eingesetzt, die nicht aus demokratisch gewählten Mitgliedern bestehen. Ethikrat, Impfkommission, "KEF" fallen mir spontan ein. Sogar die EU-Kommission wird gerne dafür herangezogen.
in der Wirtschaftswoche und anscheinend auch bei dem Polizeiführungsstab ist das Problem wohl nicht richtig verstanden worden. Einfache Physik: Funk geht nicht durch Berge durch. Auch bei analogen Funkgeräten im 4m Band = UKW ist da nichts zu machen. Deshalb braucht man, um aus dem Tal irgendwo hinzukommen repeater oder Basisstationen, die oben auf dem Berggipfel stehen und dann die nächste Basisstation oder das andere Funkgerät erreichen sozusagen sehen können. Funktioniert so, daß das Funkgerät und der repeater auf der einen Frequenz sendet und auf einer anderen empfängt. bzw. bei digital gibt es einen Sendezeitschlitz und einen anderen Empfangszeitschlitz (also jeweils umgekehrt natürlich) . Die BOS Dienste haben auch im Flachland immer in dieser Art den Funkverkehr abgewickelt.
Dummerweise brauchen der repeater oder die Basisstation aber Strom. Für Stromausfälle hat man dann eine mehr oder weniger große Speicherbatterie. Die fängt normale Stromausfälle, geschätzt dauern die so eine Stunde, ab. Aber irgendwann ist eben Ende damit. Und ein komplett verschwundenes Versorgungskabel ersetzt man eben nicht in ein paar Stunden. Na klar, man kann da einen Stromgenerator hinbringen. Aber erst mal muß man einen haben und auch noch damit nach oben zur Station kommen! Sie kommen also immer irgendwann an die Grenze des technisch machbaren und auch für den Notfall wirtschaftlich sinnvollen.
Die digitalen BOS Funkgeräte können auch im direct mode von Funkgerät zu Funkgerät miteinander kommunizieren, aber auch da gilt nur wenn sie sich „sehen“ können. Also nur im Tal und nicht von Tal zu Tal.
Satelliten Funk wäre noch eine Möglichkeit, aber auch muß man Sicht zu den Satelliten haben. Und da ist man abhängig von Nicht Deutschen Betreibern.
Zu den digitalen Funkgeräten an sich: Ja, die Sprache wird digitalisiert und darüber hinaus auch noch ein bißchen verschlüsselt, so daß nicht jeder wie beim Analogfunk das abhören kann.
Der DARC → Funkamateure haben eine Seite eingerichtet:
Ups! Ich dachte, der digitale BOS-Funk würde lediglich die Sprach- oder Datensignale umcodieren, bevor sie gefunkt werden. Dann ist jedes Gerät autark, und eine Verbindung kommt dadurch zustande, daß zwei Geräte gleichzeitig betriebsbereit sind.
Daß man auf die Idee kommt, dafür Basisstationen zu benötigen, also im Grunde eine Variante des normalen Mobiltelefonienetzes, hätte ich nicht gedacht.
Früher konnten auch Amateurfunker noch erfolgreich Verbindungen zu Behörden herstellen und taten es auch in Katastrophenlagen. Wie ist das heute? Hat man "zur Sicherheit" diese Hilfen auch ausgesperrt?
Zitat von Emulgator im Beitrag #10Da möchte ich widersprechen. Unser politisches Management besteht nicht aus Dummköpfen. Allerdings haben Gefahren für sie eine andere Natur, typischerweise nämlich das, was in der Presse negatives über sie steht, nicht, was wirklich schlimmes für andere passiert ist. Ich glaube, unser politisches Personal geht sehr klug vor, Gefahren in diesem Sinne aus dem Wege zu gehen. "Unschöne Bilder vermeiden".
Doch. Es besteht aus Knallköpfen. Entschuldigung für das harte Wort; kleinere Kaliber passen nicht. Man muß das nur einmal mit den früheren Amtsträgern der letzten 70 Jahre vergleichen - gerade & vor allem, wenn es darum ging, Entscheidungen in Notlagen zu treffen. Von Adenauer angefangen über Brandt bis hin zu Schröder hatten die keinerlei Scheu vor "schlechter Presse," sondern vor schlechten Entscheidungen. Helmut Schmidt sei hier mal als deutlichstes Beispiel genannt. Diese Leute wußten, daß die Presse wild darauf war, ihnen aus allem Möglichen einen Strick zu drehen. Adenauers Westbindung, Brandts neue Ostpolitik, Schmidts Nachrüstung kamen nicht daher, daß sie gewartet und sich von irgendwelchen Pressezaren haben diktieren lassen: wie hätten wir's denn gern? - was das "Prinzip Merkel" ausmacht.
Das negative Urteil gilt durch die Bank. Man muß nur einmal einen Lindner mit Genscher vergleichen, um die Fallhöhe erahnen zu können. Wobei, Stichwort Genscher: daß der Terroranschlag in München 1972 in einem solchen Desaster endete, verdankte sich ja den fatalen Fehlentscheidungen Genschers aufgrund der noch nie dagewesenen Situation - gleiches gilt für den bayrischen Innenminister Merk. Das ist von der Presse jahrzehntelang nicht aufgegriffen worden. Aber intern hat das sofort zu tiefgreifenden Konsequenzen geführt, einschließlich der Gründung und Schulung der GSG 9. Und genau das fehlt heute. Nach jedem Griff in den Abort folgt nur noch Selbstlob, Fototermin (ob nun mit Flüchtilanten oder vor Trümmerhäusern) und Achselzucken: nun sind sie halt hier, nun ist's halt weg. Dieser Staat dient nur noch dem Zweck, dieser Truppe, die in der freien Wirtschaft nicht einmal Regale bestücken dürfte, Gelegenheit zu geben, sich als Retter des Universums in Szene zu setzen und die Bürger, die ihnen dieses Hobby finanzieren, nach Belieben zu beschimpfen und zu kujonieren.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Abgesehen davon sind unsere Kanzlerkandidaten (!) ja offensichtlich nicht mal dazu in der Lage, sich in der deutschen Schmusepresse einigermaßen seriös zu präsentieren. Siehe den Lach-Vorfall von Laschet; von der von Fettnapf zu Fettnapf hüpfenden Trampolina mal ganz zu schweigen. Wenn die mediale Selbstdarstellung deren Kernkompetenz sein soll, wäre das erst recht ein Ausweis für Dummheit.
Ich bin sehr oft in Holland. Da werde ich und der ganze Yachthafen schon mal aus dem Schlaf gerissen, wenn in Amsterdam ein Terrorist aktiv ist. Im gesamten Hafen schrillen dann die Mobiles. Undenkbar, daß es mit diesem Cell Broadcast so viele Tote gegeben hätte, wenn es einigermaßen rechtzeitig im gesamten Dorf aus jedem Haus Alarm geschrillt hätte.
Zitat von Aktualisiert am 30.07.2021-17:05Der Krisenstab des von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Landkreises Ahrweiler wurde präzise vor dem enormen Hochwasser gewarnt, das in der Nacht auf den 15. Juli das Ahrtal verwüstete. Die Kreisverwaltung erhielt neben online veröffentlichten Informationen im Laufe des Abends mehrere automatisierte E-Mails des zuständigen Landesamts für Umwelt, in denen auch der prognostizierte enorme Pegelstand von fast sieben Metern mitgeteilt wurden. Das sagte ein Sprecher des Landesamts der F.A.Z. Trotzdem rief der Kreis bis in den späten Abend nicht den Katastrophenfall aus und leitete zunächst keine Evakuierung ein.
In der Nacht auf den 15. Juli hatten Wassermassen das Ahrtal verwüstet. 135 Menschen starben, 766 wurden verletzt, 59 werden noch immer vermisst. Die Fluten trafen die meisten Menschen unvorbereitet. Dabei hatte das Landesamt für Umwelt schon am Nachmittag des 14. Juli Prognosen veröffentlicht, die den Pegel des sogenannten Jahrhunderthochwasser von 2016 (3,7 Meter) bei weitem überstiegen.
Die Kreisverwaltung wurde direkt informiert
Am frühen Abend prognostizierte das Landesamt zwischenzeitlich einen etwas reduzierten Pegelstand. Auf diese kurzzeitige Korrektur hatte sich zuletzt der für den Katastrophenschutz verantwortliche Landrat des Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), berufen als Erklärung dafür, warum es zunächst keine Evakuierung gab. Allerdings hob das Landesamt kurz danach die Prognose wieder an. Auch informierte es, wie die F.A.Z. nun erfuhr, um 21:26 Uhr die Kreisverwaltung direkt darüber, dass in Altenahr ein Pegel von 6,9 Metern zu erwarten sei – was später in etwa zutraf. Trotzdem wurde erst nach 23 Uhr der Katastrophenfall ausgerufen und eine Teil-Evakuierung angeordnet. Doch da waren die Wassermassen schon zu hoch.
Zitat von Aktualisiert am 30.07.2021-17:05 Dabei hatte das Landesamt für Umwelt schon am Nachmittag des 14. Juli Prognosen veröffentlicht, die den Pegel des sogenannten Jahrhunderthochwasser von 2016 (3,7 Meter) bei weitem überstiegen.
Die Prognosen würde ich gerne sehen auch die automatischen E-Mails.
Zitat
Zitat Die Kreisverwaltung wurde direkt informiert[
Bei einem solchen Hochwasser bei dem der Innenminister ins Krisengebiet zum Krisenstab fährt reichen automatisierte E-Mails?
Zitat Auch informierte es, wie die F.A.Z. nun erfuhr, um 21:26 Uhr die Kreisverwaltung direkt darüber, dass in Altenahr ein Pegel von 6,9 Metern zu erwarten sei.
Aus dem Gedächtnis war in einem alten Bericht von irgendeiner Zeitung noch die Rede von einem Anruf bei HVZ mit der ungläubigen Nachfrage. Da ist die Frage ob das Hochwasserinformationszentrum den Kreis informiert hat oder ob es die automatische Meldung bestätigt hat.
strubbi Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.
Zitat Im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler sehnen sich die Menschen einen Macher wie Schmidt herbei. Einen, den die Kanzlerin mit weitreichenden Kompetenzen versehen aus Berlin schickt, der das ganze Kuddelmuddel sauber koordiniert und den Notstand mit einem schnellen Wiederaufbau des Landkreises sach- und fachkundig überwindet.
Doch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer aus Mainz hat nur einen pensionierten Staatssekretär reaktiviert. Einen gelernten Verwaltungsbeamten, der nach dem Wunsch Dreyers „Auge, Ohr und starke Schulter für die Betroffenen vor Ort“ sein soll. Das ist zu wenig.
Im Katastrophengebiet an der Ahr leitet die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) den Krisenstab. Und die Kritik an den ADD-Bürokraten reißt an der Ahr nicht ab: Die Kompetenz der Katastrophenschützer der örtlichen Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) in Bad Neuenahr werde nicht genutzt, heißt es, private und öffentliche Helfer würden nicht koordiniert, und die Struktur des Krisenstabs bleibe ein Geheimnis.
Wer die Leute von THW und Feuerwehr unten an der Ahr fragt, wie die Katastrophenhilfe organisiert sei, erntet ein mildes Lächeln und bekommt den Hinweis, sich an die Leitstelle oben an der Heerstraße in Bad Neuenahr zu wenden. Die wüssten das vielleicht. Dort jedoch verneint man und wird an den ADD-Krisenstab in der Bundesakademie verwiesen, die etwa fünf Kilometer oberhalb der Stadt verborgen im Wald liegt. „Da finden sie die geballte Kompetenz in Bundfaltenhosen“, heißt es sarkastisch. Im Wald angekommen und die Hürden des Sicherheitschecks der Akademie übersprungen, wird man jedoch von einer Mitarbeiterin des THW freundlich abgewiesen. Alles geheim, top secret – und alles wohl mit wenig bis keiner Ahnung von Krisen-Management, wie die Realität Tag für Tag zeigt.
In den Ortschaften an der Ahr irrt die Feuerwehr der Bundeswehr mit ihren Brauchwasser-Containern planlos durch die Straßen. Wo das THW Schutt und Müll abladen soll, muss mancherorts mühsam erfragt werden. Die Ortsbürgermeister warten seit Wochen auf eine weitere Begutachtung der Häuser durch das Bauamt, um zu erfahren, was abgerissen werden muss und was stehenbleiben kann. Was ist mit dem durch Öl, Benzin und Chemikalien kontaminierten Schlamm, der das Ökosystem bedroht? Was mit dem meist ungereinigten Abwasser, das munter in die Ahr plätschert und für Seuchen wie Typhus weiter die Grundlage bilden kann. Was mit Schulen und Kindergärten? Was mit Mittelstand und Tourismus?
Es läßt sich leider nicht von der Hand weisen, daß all diese befähigungslosen Renommier- und Quotenweiber in der Politik, von Fond-of-Lying über Merkel und AKK bis "Malu" jede Menge handfesten Schaden anrichten.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #17Hat irgendjemand etwas anderes erwartet?
Zitat "Alles hat völlig versagt": Im Ahrtal packen frustrierte Helfer schon wieder zusammen
Helfer im Ahrtal wütend - noch immer ist unklar, ob sie Betriebskosten erstattet bekommen
Auf der Mülldeponie in Dernau fehlen beispielsweise die LKW, die den Müll abtransportieren. Bagger und Radlader stehen so unnötig herum und warten. Anderswo warten hingegen Laster, weil es zu wenig Bagger gibt. "Was hier fehlt, ist eine vernünftige Organisation", ärgert sich Lange. Eine Koordination gebe es nicht.
Wenn es diese gibt, ist sie zudem mit bürokratischen Hindernissen gespickt. Das THW soll die Bundeswehr mit der Dieselversorgung ablösen, verfügt aber nicht über große Tanklastwagen. "Auch sie wollen helfen, sind aber an ihre Befehlskette gebunden."
Die Konsequenz: Die Helfer packen zusammen. "Noch immer gibt es kein Signal, dass wir wenigstens die Betriebskosten erstattet bekommen", berichtet Lange und nennt ein Beispiel für unnötige Bürokratie. "Entsteht ein Schaden am Fahrzeug, müssen wir nachweisen, dass es vor Ort passiert ist. Wer kann das schon?"
"Ich kann es mir einfach nicht leisten, wenn ich auf den Kosten sitzenbleibe"
Zitat von Aktualisiert am 30.07.2021-17:05 Dabei hatte das Landesamt für Umwelt schon am Nachmittag des 14. Juli Prognosen veröffentlicht, die den Pegel des sogenannten Jahrhunderthochwasser von 2016 (3,7 Meter) bei weitem überstiegen.
Die Prognosen würde ich gerne sehen auch die automatischen E-Mails.
Die automatischen E-Mails habe ich mittlerweile erhalten und da gibt es unter anderem das Problem mit einer Prognose für Müsch, die 16:00 irgendwie mit älteren Daten als 13:00 berechnet wurde.
Zitat von strubbi77 im Beitrag #19 Thema ist, dass in Rheinland-Pfalz das Hochwassermeldezentrum deutlich schlechter aufgestellt war wie in anderen Bundesländern.
Generell bin ich nicht sehr überrascht, dass Laschet wegen der Versäumnisse in NRW ziemlich Feuer von den Medien bekommen hat, während Dreyer wegen eher größerer Versäumnisse in RP kaum in den Schlagzeilen war. Die linke Schlagseite der Medien bei der Arbeit.
Zitat von hubersn im Beitrag #20 Generell bin ich nicht sehr überrascht, dass Laschet wegen der Versäumnisse in NRW ziemlich Feuer von den Medien bekommen hat, während Dreyer wegen eher größerer Versäumnisse in RP kaum in den Schlagzeilen war. Die linke Schlagseite der Medien bei der Arbeit
Nun ja, in diesem Fall ist die Schlagseite aber berechtigt. Laschet bewirbt sich um das Kanzleramt, Dreyer nicht. Entsprechend ist es ja nur richtig, wenn sich Medien die Arbeitsleistung von Laschet ganz genau anschauen.
Und eigentlich hat Laschet da einen Elfmeter auf dem Silbertablett serviert bekommen: Ein Hochwasser, noch dazu in seinem eigenen Bundesland. Da hätte er alle Register ziehen können um als Krisenmanager groß rauszukommen. Schröder hat das 2002 die Wiederwahl gerettet (obwohl er als Kanzler viel weniger Gründe hatte, vor Ort in Gummistiefeln über die Deiche zu laufen als jetzt Laschet. Als Ministerpräsident ist er für dieses Thema nämlich viel mehr zuständig als ein Bundeskanzler.
Auch für Schmidt war ein Hochwasser der Moment, in dem er vom Landespolitiker zum "Kanzlermaterial" reifte.
Und bei aller Abneigung, die ich persönlich gegen meinen eigenen Ministerpräsidenten habe: Auch ein Söder hätte diesen Moment zu nutzen gewusst. Ich bin mir sicher, der hat schon Gummistiefel mit Rautenmuster in der Garderobe stehen um auch ja eine tolle PR-Show abziehen zu können.
Laschet hat den Elfmeter aber nicht nur verschossen - man hat den Eindruck, dass er gar nicht im Stadion war. Meine Güte, wie hätte er da glänzen können als großer Macher. Stattdessen bleibt in Erinnerung, wie er auf der Bühne rumkichert.
Sorry, das war schwach. Und es lässt einen erahnen, wie er als Kanzler agieren würde.* Deshalb ist es nur recht und billig, dass die Medien darauf anspringen.
* Mir PERSÖNLICH gefällt es übrigens deutlich besser, wenn ein Ministerpräsident in dieser Situation NICHT eine große Show abzieht (wie es Söder natürlich gemacht hätte). Entsprechend gefällt mir persönlich auch die relativ unaufgeregte Laschet-Methode im Umgang mit Corona recht gut (verglichen mit dem populistischen Söder-Aktionismus). Beim Wähler scheint dieser Laschet-Stil aber eher nicht gut anzukommen. Und es ist absolut legitim und sogar notwendig, dass die Medien den Wählern zeigen, wie Laschet in einer Krise reagiert.
Zitat von Florian im Beitrag #21Nun ja, in diesem Fall ist die Schlagseite aber berechtigt. Laschet bewirbt sich um das Kanzleramt, Dreyer nicht.
Ja, und wahrscheinlich bewirbt sich Dreyer in 4 1/2 Jahren auch nicht mehr als Ministerpräsident.
Zitat von Florian im Beitrag #21* Mir PERSÖNLICH gefällt es übrigens deutlich besser, wenn ein Ministerpräsident in dieser Situation NICHT eine große Show abzieht (wie es Söder natürlich gemacht hätte). Entsprechend gefällt mir persönlich auch die relativ unaufgeregte Laschet-Methode im Umgang mit Corona recht gut (verglichen mit dem populistischen Söder-Aktionismus). Beim Wähler scheint dieser Laschet-Stil aber eher nicht gut anzukommen. Und es ist absolut legitim und sogar notwendig, dass die Medien den Wählern zeigen, wie Laschet in einer Krise reagiert.
Natürlich erscheint Bescheidenheit und Zurückhaltung sympathischer. Ich glaube sogar, daß geht auch "dem Wähler" so, einschließlich mir. Zum notwendigen Handwerkszeug eines Politikers in einer Demokratie gehört aber, die öffentliche Aufmerksamkeit zu suchen und sich Mehrheiten zu beschaffen (Netzwerken). Wenn ein Politiker beides nicht beherrscht, kann er seine Vorhaben nur durchführen, indem er seine Anliegen als alternativloses Mittel zur Verhinderung des Weltuntergangs darstellen kann (sollte uns bekannt vorkommen). Söder zeigt diese Qualitäten trotz seiner ungünstigeren Ausgangsposition (CSUler sind in der CDU eher nicht so gut vernetzt, ein CSUler hat medial mehr Gegenwind als ein Gründer oder ein ehemaliger "Integrationsminister").
Die "unaufgeregte Methode" kann außerdem auch ein Zeichen für Unsicherheit sein, so daß in Situationen, in denen ein Eingreifen nötig ist, nicht oder zu spät gehandelt wird. Wir haben ja 16 Jahre hinter uns, in denen die Regierungsvorsitzende zugibt, daß sie "lieber erstmal nichts sagt".
Söders Vorstöße der letzten Zeit halte ich auch nicht durchweg für durchdachte Genialitäten (z.B. der Vorschlag, den russischen Impfstoff zu kaufen, manch absurde Rigiditäten bei der Pandemiebekämpfung). Man muß ihm aber zugutehalten, daß er weder abwartet, bis sich die öffentliche Meinung unstrittig herauskristallisiert hat, noch, daß seine Vorschläge nur Placebocharakter haben.
Zitat Tausende Bewohner im Ahrtal im Winter ohne Heizung Aktualisiert am 26.08.2021-12:32
Viele Opfer der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands müssen im Winter ohne Heizung auskommen. Da große Teile des Erdgasnetzes durch die Wassermassen im Juli zerstört wurden, könnten viele Menschen im Ahrtal zunächst nicht versorgt werden, teilte der örtliche Energieversorger EVM am Donnerstag mit. Für einen Teil der Betroffenen sollen Notunterkünfte bereitgestellt werden.
In Bad Neuenahr-Ahrweiler werden nach EVM-Angaben etwa 3500 Netzanschlüsse frühestens ab Dezember wieder Gas bekommen. Betroffen sei vor allem das Stadtgebiet nördlich der Ahr, sagte eine Sprecherin. Südlich der Ahr sollten die Haushalte im Laufe des Oktober wieder angeschlossen werden. Dann beginnt üblicherweise die Heizsaison mit ersten Frosttagen. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler bat die Energieversorger EVM und Ahrtalwerke, die Bürger mit alternativen Heizmöglichkeiten zu unterstützen. Das könnten mobile Flüssiggastanks oder eine Anbindung an das weniger zerstörte Fernwärmenetz sein, sagte Bürgermeister Guido Orthen.
Ein gewisser Teil der Anwohner werde aber nicht rechtzeitig eine Lösung bekommen. Für diese Menschen werde man Notunterkünfte in Form von Containern bereitstellen. Orthen sagte, es gehe vermutlich um einige hundert Betroffene. „Wir haben aktuell einen Bedarf für etwa 150 Personen.“ Die Zahl werde sich aber erhöhen, da vielen vermutlich erst jetzt bewusst werde, dass die Energieversorgung nicht überall sichergestellt sei. ... Nach Angaben der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) wurden im Ahrtal 133 Kilometer Erdgasleitungen und mehr als 7000 Netzanschlüsse sowie zahlreiche Gasdruckregel- und Messanlagen durch das Hochwasser beschädigt oder komplett zerstört. „Es handelt sich hier um das größte Schadensereignis in der Geschichte unseres Unternehmens nach dem Zweiten Weltkrieg“, erklärte Vorstandschef Josef Rönz. Die Reparaturen liefen mit Hochdruck. Da aber auch sämtliche Ahr-Überquerungen zerstört seien, sei der Wiederaufbau der Gasversorgung besonders aufwändig.
Die Entwicklung im Ahrtal und den Dutzend weiteren betroffenen Gebieten der Flutkatastrophe beobachte ich auch. Insbesondere nehme ich zur Kenntnis, dass:
- wie erwartet der WDR ne große Klappe hat und Null Selbstkritik wegen des monströsen Versagens in der Flutnacht. Niemand beim WDR - vom kleinen Redakteur bis hoch zur Geschäftsleitung - fühlt sich auch nur das kleinste bißchen schuldig oder verantwortlich. Die krallen sich obszöne Gehälter, aber dafür mal den Feierabend sausen lassen, um ein paar Dutzende Menschenleben zu retten - das kommt für diese Parasiten nicht in Frage - ebenso die diversen Behörden, Ämter & Politiker. Niemand fühlt sich schuldig oder verantwortlich. Das ist ekelhaft hoch 3 und ein perfektes Beispiel dafür, warum ich die Menschheit im Allgemeinen und die Deutschen im Besonderen derart verachte. Kein Ehrgefühl, keine Selbstkritik, kein Verantwortungsbewusstsein. - und wenn man es genau nimmt, gilt das für einen Großteil der Hausbesitzer auch. Denn auch, wenn die ÖR-Medien und die Ämter katastrophal versagt haben - so war die Information über die drohende Flut doch verfügbar. Wer in einem Gebiet häufiger Überflutung wohnt, sollte schon aus Selbstschutz solche Ereignisse genau verfolgen. Statt dessen Ignoranz und Naivität wohin man blickt.
Deutschland hat kollektiv versagt, vom Bürger bis hoch zum Ministerpräsidenten. Ein flächendeckendes Phänomen von Inkompetenz, Realitätsverweigerung und St Floriansprinzip. Dieses Land hat kein Recht mehr auf einen Platz in der Welt, weil bei uns Selbstaufgabe zum Prinzip erhoben wird.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig. “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Frank2000 im Beitrag #24 - und wenn man es genau nimmt, gilt das für einen Großteil der Hausbesitzer auch. Denn auch, wenn die ÖR-Medien und die Ämter katastrophal versagt haben - so war die Information über die drohende Flut doch verfügbar. Wer in einem Gebiet häufiger Überflutung wohnt, sollte schon aus Selbstschutz solche Ereignisse genau verfolgen. Statt dessen Ignoranz und Naivität wohin man blickt.
Das finde ich schon reichlich deplaziert, insbesondere im Hinblick darauf, dass die Hausbesitzer genauso wie alle anderen auch Steuern für die Katastrophenschutz bezahlen, um eben NICHT selber ständig darauf achten zu müssen, dass man in Gefahr gerät (weil man dann einen solchen Schutz kaum bezahlen muss). Davon mal ab, dass die letzte vergleichbare Flut (Heinrichsflut) nur schon gute 60 Jahre her ist, was nicht unbedingt ein häufiges Ereignis darstellt. Ebenso ist es etwas absonderlich, den Menschen indirekt vorzuwerfen, dass ihre Häuser vernichtet wurden. Selbst eine mehrwöchige Ankündigung hätte wenig genützt, wenn der Fluss vor der Tür steht und anklopft. Man kann an der Stelle noch sein Leben retten, aber das Hab und Gut bekommt man nicht geschützt, man kann sich nicht auf einen Fluß vorbereiten.
Zitat Deutschland hat kollektiv versagt, vom Bürger bis hoch zum Ministerpräsidenten. Ein flächendeckendes Phänomen von Inkompetenz, Realitätsverweigerung und St Floriansprinzip. Dieses Land hat kein Recht mehr auf einen Platz in der Welt, weil bei uns Selbstaufgabe zum Prinzip erhoben wird.
Es gibt die Regel, dass in Zettels kleinem Zimmer grundsätzlich kein Unsinn steht, bzw. nichts als solches qualifiziert wird. Aber hier bist Du so weit über das Ziel hinaus geschossen, dass Du nicht weit entfernt bist. Der Staat hat mit Sicherheit großflächig versagt, aber was wir an Solidarität auf Bürgerebene erleben ist beeindruckend. Wenn völlig wildfremde Menschen mit ihrem eigenen Gerät sich ins Ahrtal aufmachen, um dort tage- und wochenlang ihnen unbekannten Menschen helfen, einfach weil sie es können, dann ist das schon etwas, was einem den Glauben an vieles zurück geben kann. Wir erleben das in Zeiten eines völlig dysfunktionalen Staates und staatsnahem Apparates die Solidarität im kleinen wieder aufkeimt, ganz analog wie das vor 80 Jahren auch schon der Fall war. Es mag sein, dass vieles im Argen ist und Deutschland auf eine dunkle Zeit zuläuft, aber auch in dunklen Zeiten ist nicht alles hoffnungslos und Licht bleibt auch hier zurück.
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