... und eine Meckerecke über die Unfreiheit in Europa gibt's gratis dazu in diesem Artikel, der mal wieder auch die Überschrift hätte bekommen können: "Amerika, du hast es besser!"
In Antwort auf:Wir können den gesunden Menschenverstand nicht gesetzlich regeln. Die Sichtweise, solche Dinge in Gesetzesform zu gießen, um die Art zu ändern, wie die Menschen persönlich ihr Leben gestalten, halte ich nicht für gute Politik.
Wie recht er hat! Solche Gesetze haben noch eine weitere. perverse Konsequenz: Wir werden dazu erzogen, Risiken im Leben nach ihrem Geldwert einzuordnen. Das Nichttragen von Sicherheitsgurten - dort wo Gurten Pflicht sind - trägt zwei Risiken in sich: 1. Man setzt sich dem Risiko einer Geldstrafe aus. 2. Man setzt sich dem Risiko einer schwereren oder tödlichen Verletzung aus.
Das Risiko der Geldstrafe besteht in jedem Fall, wenn man erwischt wird, auch wenn man sich keiner objektiven Verletzungsgefahr aussetzt. Das Risiko einer ernsthaften Verletzung kann ich selbst beurteilen. Wenn ich am Sonntagmorgen von meinen Haus bis zum Bäcker im nächsten Dorf 20km gemütlich auf Dorfstrassen fahre, ist nicht nur die Unfallgefahr an und für sich extrem gering, das Risiko einer ernsthaften Verletzung ist kleiner, als das Risiko, von einem Meteoriten getroffen zu werden. Ich nehme also das Risiko auf mich. Wenn mich aber der Dorfpolizist vor der Bäckerei dabei erwischt, entscheidet er nicht nur, dass ich mich gesetzeswidrig einem extremen Risiko ausgesetzt habe, er entscheidet auch noch, dass ich das nicht tun darf. Am Nachmittag treffe ich mich dann mit eben dem selben Dorfpolizisten an der Felskante unweit von unserem Dorf, wo wir uns gemeinsam mit Para Glidern in die Tiefe stürzen .....
Als ich mit Autofahren anfing, gab es keine Sicherheitsgurten. Später gab es dann die Befestigungspunkte, aber die Gurten musste man selbst montieren (was ich auch tat). Dann kam die Anschnallpflicht. Umfragen ergaben damals, dass über 80% der Befragten für die Anschnallpflicht waren. Bei Kontrollen auf Autobahnen wurde eine Gurtentragerate von knapp 35% ermittelt, in Städten lag die Rate noch weit darunter ....
Die Angst vor einer Geldstrafe ist offenbar grösser als die Sorge um das eigene Leben. Auch wenn ich die Gurten prinzipiell immer trage, behalte mir auch heute noch vor, die Gurten dann nicht anzulegen, wenn ich den Sinn dafür nicht einsehe.
P.S.: In Autos mit Airbags ist das Tragen von Gurten immer dann empfohlen, wenn das Risiko auch eines leichten Auffahrunfalls oder Frontalzusammenstosses besteht. Ein explodierender Airbag im Gesicht führt zu unschönen Gesichtsverformungen!
Nicht nur, daß solche Vorschriften erwachsene, freie Bürger entmündigen wollen. Sie führen ja auch - was ich immer mehr als noch schlimmer sehe - dazu, daß wir alle zu Kriminellen werden.
Jeder übertritt irgendwann diese Gesetze. Wenn er sich nicht anschnallt. Wenn er im Auto ohne Freisprecheinrichtung telefoniert.
Der Busfahrer in meinem Artikel, wenn er einen Rollstuhlfahrer nicht in der Kälte warten läßt. Wenn jemand in einer Kneipe raucht. Demnächst vielleicht, wenn er auf dem Schwarzen Markt eine Glühbirne kauft, wenn er verbotenerweise seinen PC nachts nicht ausschaltet usw.
Das ist das Herrschaftsprinzip aller Dikaturen: Man muß jedem Bürger jederzeit einen Gesetzesverstoß nachweisen können.
Nur dann hat man ihn wirklich in der Hand. Also überzieht man das Land mit einem Netz von Verboten.
Nein, wir haben noch keine Öko-Diktatur. Aber wir haben sehr, sehr viele Mitmenschen, die sie sich wünschen. Wobei sie natürlich davon ausgehen, daß sie selbst dann zur Öko-Nomenklatura gehören werden. So, wie sie oder ihre Geistesverwandten in der DDR zur Nomenklatura des Sozialismus gehörten.
Mit dem Föderalismusreförmchen ist die Kompetenz hierfür den Ländern zugefallen. Nur gemerkt hat es anfangs niemand - u.a., weil fälschlicherweise davon ausgegangen wurde, dass der Bund es über das Arbeitsrecht machen würde.
Als dann allen Beteiligten klar wurde, dass die Länder darüber zu entscheiden hätten, da fielen die beiden magischen Worte: Flickenteppich und Kleinstaaterei. Und auf die beiden magischen Worte reagiert der Durchschnittsdeutsche so wie ein Pawlowscher Hund: Der Geifer läuft ihm aus dem Maul - nur nicht vor Appetit, sondern weil er das halbe Abendland in Gefahr sieht, wenn in Bundesland X andere Regeln als in Bundesland Y gelten. Jetzt haben dafür alle Länder im Prinzip die selben Rauchergesetze; mit marginalen Änderungen und Ausführungsbestimmungen erweisen die Länder allenfalls ihrer eigenen Ehrpusseligkeit noch einen symbolischen Dienst.
Man hätte die Kompetenz also gleich beim Bund lassen können, da es schlichtweg unvorstellbar ist, dass ein Land ausscheren würde. Allein die Vorstellung, dass Berlin sagen würde: Und wenn in 15 Ländern absolutes Rauchverbot herrscht, bei uns wird weitergequalmt wie bisher ist doch schon unvorstellbar. Und wenn es nur für 2 Jahre wäre, getreu dem Motto: Erstmal schauen, wie es bei denen läuft, wenn es gut läuft, dann übernehmen wir es. Nee, solche Vorschläge haben keinen Sinn mehr, wenn erst die beiden magischen Wörter gefallen sind.
In Antwort auf:Eine Verordnung der EU verbietet es städtischen Busfahrern in allen Ländern Europas, einen Rollstuhl- Fahrer aufzunehmen, wenn sich bereits einer in ihrem Wagen befindet
Ich bin ein (manchmal allzu) rational denkender Mensch. Ich verstehe nicht, was einen Menschen motiviert, überhaupt auf die Idee zu kommen, zwischenmenschliche Beziehungen, Hilfsbereitschaft und Entgegenkommen reglementieren zu wollen. Und was ich noch weniger verstehe, dass es nicht nur einen Menschen gibt, der diesen Drang verspürt, sondern eine genügend grosse Anzahl, um ein solches Gesetz erlassen zu können. Würde man mir einen solchen Vorschlag unterbreiten, müsste ich mit einem Lachkrampf in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
In Grossbritannien scheint das grosse Mode zu sein, meist begründet mit dem Hinweis auf Versicherungsfragen. Dieses Blog besteht fast nur aus solchen Absurditäten: http://nannyknowsbest.blogspot.com/
Zitat von TobiasAllein die Vorstellung, dass Berlin sagen würde: Und wenn in 15 Ländern absolutes Rauchverbot herrscht, bei uns wird weitergequalmt wie bisher ist doch schon unvorstellbar. Und wenn es nur für 2 Jahre wäre, getreu dem Motto: Erstmal schauen, wie es bei denen läuft, wenn es gut läuft, dann übernehmen wir es.
So ist es, lieber Tobias.
Nur, warum ist es so? Was in aller Welt wäre schlimm daran, wenn - ich glaube, dieses Beispiel wurde irgendwann im vergangenen Jahr genannt - jemand in Hessen in einer Kneipe nicht rauchen darf, und dann geht er ins Nachbardorf ins Thüringische, und da darf er?
Das wurde damals sozusagen als Horror-Szenario zitiert. Das Chaos, das Ende jeder Ordnung in Deutschland wie Sie es geschrieben haben.
Und wie ist es in den USA? Hier ist der Wikipedia-Artikel, der genaue Auskunft gibt.
Erstens, eine bundesweite Regelung wäre gar nicht möglich, weil verfassungswidrig. Welchen Grund sollte es denn geben, daß das Rauchverbot bundesweit einheitlich geregelt wird? Wenn es keinen gibt, dann verbietet das die Verfassung.
Zweitens, die einzelnen Staaten haben die unterschiedlichsten Regelungen getroffen.
Drittens, in vielen Staaten ist noch nicht einmal auf Staatsebene eine einheitliche Regelung in Kraft. Sondern die einzelnen Gemeinden haben das jeweils für sich entschieden.
Es lohnt sich, in dem Artikel ein wenig nach unten zu scrollen und sich das eine oder andere anzusehen; zum Beispiel im Staat Indiana.
Dann bekommt man eine Vorstellung davon, was es heißt, in einem freien Land zu leben.
Herzlich, Zettel
PS: Herzlich willkommen im kleinen Zimmer! Ich wünsche Ihnen, daß es Ihnen hier gefällt - und uns weitere Beiträge von dieser Qualität.
PPS: Für alle, die stark genug sind, den Anblick eines Flickenteppichs zu ertragen - hier ist der für die Raucher-Gesetzgebung in den USA:
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