Ja, lieber Zettel, nachdem es offenbar gelungen ist, die große Mehrheit der Bevölkerung davon zu überzeugen, daß es um nichts weniger als die Rettung der Welt ginge, scheint nichts mehr unmöglich! Es kommt wohl noch hinzu, daß man noch schnell das Maximum an Zwang etablieren will, bevor ebendiese Mehrheit mitbekommt, daß es seit 1998 nicht mehr wärmer geworden ist, selbst wenn man die Alarmistenzahlen zugrunde legt.
Als Vertreter der Generation Gelber Sack war ich natürlich schon soweit domestiziert (konditioniert), dass ich zu meinen Raucherzeiten meine Zigarettenschacheln feinsäuberlich in Plastikumhüllung, Verbundmaterialinnenleben und Kartonage trennte, allerdings konnte mich niemand bisher davon abbringen, dass ich völlig ökobilanzschädlich meine Joghurtbecher und Hering-in-Tomatensoße-Dosen vorher in der Geschirrspülmachine einer Generalreinigung mit abschließendem Trockengang unterziehe. Es steht zu erwarten, dass der Umweltblogwart demnächst bei mir sein Aufwartung macht um mich von diesem schändlichen Treiben abzubringen. Da freue ich nich schon richtig auf den feuchtschwülen Sommer, den ich durch meine Vergehen verurachen werde, denn die Erzeugung von Treibhausgasen von verrottenden Nahrungsmitteln ist bisher noch nicht durch eine Zwangsmaßnahmen verhindert worden.
In Antwort auf:Moderne Sortiertechnik hat den gelben Sack längst überflüssig gemacht. Dennoch läuft das unsinnige Milliardengeschäft weiter
Warum läuft es weiter: weil es eine so hervoragende gesamtgesellschaftliche Erziehungsmaßnahme ist.
In Antwort auf:Maximilian Monzel, Geschäftsführer des Zweckverbands Abfallwirtschaft im Raum Trier, weiß, wie Reformversuche enden. Zwei Jahre liegt ein Testlauf in seinem Gebiet mit gemeinsamer Erfassung von Verpackungs- und Restmüll bereits zurück. Die Ergebnisse waren vielversprechend – und verschwanden in den Akten von Umweltministerium und DSD. »Der Innovationsvorsprung, den wir Anfang der neunziger Jahre einmal hatten, ist verloren gegangen. Weil die Politik zögert, statt zu handeln«, klagt er. »Wir haben uns so in Regelungen verstrickt, dass sich nichts mehr bewegt.«
Diese Entwicklung muss doch niemanden mehr wundern. Die Dummheit schlägt doch schon lange Purzelbäume und der Abbau der Bürgerrechte in allen Bereichen in Deutschland wurde ja an anderer Stelle schon vorgestellt.
Die Sache mit den Standbyschaltungen geht schon seit Jahren so. Es wurde doch schon ausgerechnet, das in Deutschland jährlich ca. 20,5 Milliarden Kilowattstunden verschwendet würden, das im Vergleich eine Großstadt wie Berlin jährlich ca. 14 Milliarden Kilowattstunden elektrischen Strom verbraucht.
So ein Traumtänzer wie Olaf Tschimpke wird mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens von Umweltminister Hans-Heinrich Sander ausgezeichnet, na toll.
Aber es bedurfte gar nicht seiner wirren Forderung, nach Veröffentlichung des jüngsten Klimaschutzberichtes schlugen Politiker ja ohnehin Purzelbäume. Schlagartig wurde gefordert, dass Neuwagen ab 2010 nur noch 120 g CO2 Ausstoß je Kilometer haben dürften. Diese Forderung alleine würde schon bedeuten dass nur noch Kleinwagen dies erreichen. Zum Vergleich, ein Smart hat etwa 116 g CO2 Ausstoß je Kilometer. Diese Forderung ist gleichbedeutend wie der Unsinn von Herrn Tschimke.
Das Rauchverbot in Autos kreist auch schon länger, in der Vorstufe, wenn der Fahrer mit Kindern unterwegs ist.
In den meisten Gemeinden gibt es keine Brenntage mehr, Feuer im Garten um den Holzschnitt zu verbrennen sind verboten.
Das mit den Raumtemperaturen haben wir indirekt schon. In den Auslegungsvorschriften für Gebäude sind für einzelne Räume Temperaturen angegeben. Als planender Ingenieur dürfen sie davon so ohne weiteres nicht abweichen, weil die Berechnung mit höheren Temperaturen Pumpen und Rohrdimensionen erhöhen und man das dem Planer vorwerfen kann.
Wie wäre es noch mit einer Festlegung eines maximalen Warmwasserverbrauchs je Tag und Nutzer?
Dabei passiert dann aber das:
Dass auch umweltbewusstes Verhalten umweltschädliche Nebenwirkungen haben kann, zeigt der marode Zustand der Abwasserkanäle in Deutschlands Städten. Ausgerechnet der sparsame Umgang der Deutschen mit Wasser hat zur Folge, dass Sauerstoff im Kanal-wasser knapp wird und Abwässer zu einer aggressiven und fauligen Brühe werden. Die Probleme sind mittlerweile so gravierend, dass eine private Firma an der TU Berlin eine Stiftungsprofessur für Siedlungswasserwirtschaft finanziert, um möglichst rasch Lösungen zu finden.
Man wird uns bald vorschreiben, welche Leuchtmittel nur noch verwendet werden dürfen (Sparbirnen) das bedingt dann häufig den Kauf neuer Lampen, weil die Sparbirnen nicht reinpassen.
Vor Jahren hat man schon mal probiert Klimaanlagen verbieten zu wollen.
Es gab schon Anläufe Benzinrasenmäher zu verbieten.
Autos waschen auf dem eigenen Grundstück ist auch verboten, nicht nur die Motorwäsche.
Das Übernachten im Zelt (wild campen, wild zelten) außerhalb speziell gekennzeichneter Campingplätze ist verboten.
Es gibt auch schon jede Menge von Geräten, deren Einfuhr in die EU verboten wurde, die man allerdings in den USA und nicht EU-Ländern problemlos kaufen kann.
Die freie Wahl des Käufers ist schon lange nicht mehr gegeben.
Die EU und Deutschland werden das größte Gefängnis der Welt.
Der parlamentarische Arm des Öko-Filzes holt jetzt auch Schwung.
Wie Welt Online meldet, wollen die Grünen jetzt das im Bundestag durchsetzen, was ihre Spezis in den "Umweltverbänden" propagandistisch vorbereitet haben. Die unsägliche Bärbel Höhn forderte "die Einführung einer Obergrenze für die Neuzulassung von Pkws. Autos, die den doppelten CO²-Wert aufweisen, also 240 oder mehr Gramm emittieren, soll ab 2012 eine Zulassung grundsätzlich verweigert werden."
Den Hinweis auf das Interview mit Höhn verdanke ich Ökologismus.de.
Und das, wo uns eine Klima-Erkaltung ins Haus steht, laut SSRC und anderen Quellen (siehe auch den Thread von M.Schneider). Aber ums Klima ist es noch nie gegangen, sondern lediglich ums Verbieten und Abzocken.
In Antwort auf:»Wir haben uns so in Regelungen verstrickt, dass sich nichts mehr bewegt.«
Nicht ganz so wie in diesem von dir zitierten Satz, dear C. Nicht wir haben uns verstrickt, sondern es es ist der ökologisch-etatistische Komplex, der seine Stricke um uns schlingt, bis wir uns nicht mehr bewegen können.
Es ist schon deprimierend, wie die Bedrohung der Freiheit immer dort gesehen wird, wo sie irgendwann zuvor gelegen hatte.
Als in der Weimarer Republik die Freiheit durch Kommunisten und Nazis bedroht war, da haben Viele die alte kaiserliche Obrigkeit als die größte Bedrohung gesehen.
Als in den siebziger Jahren die Freiheit durch die bewaffneten Kommunisten der RAF und ihre sehr vielen Sympathisanten und Zuarbeiter bedroht war, da haben sehr Viele den Staat, der sich dagegen wehrte, als die größte Bedrohung gesehen.
Und heute, wo sich eine Entwicklung in Richtung Herrschaft des ökologisch-etatistischen Komplexes anbahnt, wie sie sich Wolfgang Harich nicht schöner hätte ausmalen können, da glauben viele Liberale allen Ernstes, unsere Freiheit werde durch Vorratsdatenspeicherung bedroht und durch die Überlegungen eines Innenministers, was man denn tun könne, wenn der erste große terroristische Anschlag in Deutschland kommt.
Es ist wie bei den Generalen, die bekanntlich immer denn vergangenen Krieg planen.
Die genaue redensart lautet "Generals always fight the last war."
Wobei man "last" doppelt interpretieren kann... ist es der vergangene Krieg (also nicht der jetzige), der ausgetragen wird, oder ist derjenige, der jetzt ausgetragen wird, der letzte Krieg für einen General, weil seine Taktiken im nächsten bereits obsolet sind ?
Nein, lieber Zettel, die Satiriker sind leider gegenüber der Realität harmlos! Ich hatte aus diesem Grunde schon fast aufgegeben, das, was die Engländer Fiction nennen, zu lesen - die Realität war allemal spannender, lustiger, dramatischer und auch obszöner! Dagegen ist etwa ein Schlingensief ein einziges Kalauerwürstchen, der mich noch nicht einmal zum Gähnen bringt. Ich werde noch einen Versuch mit Shakespeare machen...
Zitat von Thomas PauliNein, lieber Zettel, die Satiriker sind leider gegenüber der Realität harmlos! Ich hatte aus diesem Grunde schon fast aufgegeben, das, was die Engländer Fiction nennen, zu lesen - die Realität war allemal spannender, lustiger, dramatischer und auch obszöner! Dagegen ist etwa ein Schlingensief ein einziges Kalauerwürstchen, der mich noch nicht einmal zum Gähnen bringt. Ich werde noch einen Versuch mit Shakespeare machen...
Du sprichst mir wieder einmal aus dem Herzen, lieber Thomas. Und was Shakespeare angeht - ich habe zufällig kürzlich die BBC-Sendung über Heinrich VIII gesehen. Das war purer Realismus, was Shakespeare in den Königsdramen auf die Bühne gestellt hat!
à la Schlingensief uns mit Horror auf der Bühne schrecken zu wollen ist albern in einer Zeit, in der jeden Tag der Bildschirm mit Bildern von Gemordeten überquillt.
Was wir brauchen, das sind auf der Bühne Inszenierungen von klassischer Strenge und Schönheit. Das sind sorgfältig geschriebene, nachdenkliche, intelligente Bücher wie die vonArno Schmidt, Ernst Augustin und von G. W. Sebald. Nur so kann die Kunst wieder das werden, was sie immer war: Ein Gegenentwurf zur Realität, statt deren schlechtes Abbild.
Jetzt bin ich unversehens a bisserl ernst geworden, liebe Thomas. Sei's drum.
In Antwort auf:Was wir brauchen, das sind auf der Bühne Inszenierungen von klassischer Strenge und Schönheit. Das sind sorgfältig geschriebene, nachdenkliche, intelligente Bücher wie die vonArno Schmidt, Ernst Augustin und von G. W. Sebald. Nur so kann die Kunst wieder das werden, was sie immer war: Ein Gegenentwurf zur Realität, statt deren schlechtes Abbild.
Lieber Zettel,
sollte so etwas tatsächlich mal zu sehen sein, würde icm meine Aversion Aversion sein lassen uns tatsächlich in's Theater gehen! Großes Pfadfinderehrenwort!
Oh for a muse of fire that would ascend the brightest heaven of invention. A kingdom for a stage, princes to act, and monarchs to behold the swelling scene.
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