Die Sprüche von Frau Denzer haben mich doch sehr an Lenin, Ulbricht und den kleinen Postkartenmaler aus Braunau mit seinem klumpfüssigen Paladin erinnert. Motto: Es soll demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.
Dazu ein paar mehr Anmerkungen, ich hoffe, den ironischen Ton zu treffen: I. Es war klar, dass ein möglicherweise interstellarer Asteroid lange nicht groß genug ist: https://mindmatters.ai/2021/10/harvard-a...d-the-big-bang/ https://www.scientificamerican.com/artic...n-a-laboratory/ Diese Spekulation hat natürlich Anklang gefunden in Kreisen, welche von der Schöpfung des Universums bereits sehr überzeugt waren und daher nur noch die Frage zu diskutieren brauchten, durch wen das Universum erschaffen wurde. Und bei Leuten, die phantastischer Spekulation sehr zugeneigt sind oder ein solches Publikum bedienen. (Wobei, ausschließen kann man eine Schöpfung ja nicht und für denjenigen, der von einer ausgeht, könnte es durchaus eine Herausforderung sein. Bleibt nur noch eine Frage zu beantworten, "Warum braucht Gott ein Raumschiff?")
II. Der letzte Kaiser blieb wohl Herr in der verbotenen Stadt, weil die neue Republik China sich als Kompromiss auf einen Vertrag mit dem alten Kaiserhaus einließ. Der nicht minder geschäftstüchtige Hofstaat soll dies genutzt haben, um sich durch den Verkauf von Kostbarkeiten aus eben jener Stadt eine goldene Nase zu verdienen. Eventuell ist ja das der Ausweg, den wir brauchen? Einen Vertragsfrieden zwischen Volk und Regierung. Die Regierung lässt das Volk künftig in Ruhe und dafür dürften die wichtig spielen und das Tafelsilber außer Landes führen. Insgesamt noch eine kostengünstige Alternative, wie mir scheint.
III. Die Grünen scheinen jetzt schon langsam zur Einschätzung zu kommen, dass sie ihre Projekte nicht durchsetzen. Denn Hunde die im Vorfeld so laut bellen, beißen nicht. Hier muss das Parteivolk durch solche Werbeartikel in Stimmung gebracht werden, damit es was wird mit der Rot-Rot-Grünen Koalition. Scheitert nämlich die Mitgliederbefragung, stehen einige Leute in Berlin ziemlich dumm da. Wie hießt es schon bei Brecht, "der Vorhang auf und alle Rollen umbesetzt" oder so ähnlich. Dümmer stünden sie nur noch da, wenn der bereits gewählten Regierung plötzlich die Mehrheiten wegbrechen, weil man dummerweise mit der Fraktion statt mit der Partei verhandelt hat.
IV. Was die Ostseepipeline angeht: Das ist einfach mieses Storytelling. Man hat einen Bösewicht in der Geschichte gebracht und weil man zu schlecht war, einen neuen zu erfinden, wie konventioneller Strom, "der die Leitungen verstopft", hat man die Russen herausgekramt.
P.S.: Wir brauchen einen Kirk-Smilie.
Stand: 26.09.2021 In Erwartung des Wahlkaters 07.10. Medien sprechen von der Ampel-Koalition 17.11.2021 Nächste Woche wird der Koalitionsvertrag vorgestellt. to be continued
Die klassische Erzählung dazu ist Clifford D. Simaks "The Creator," 1935 in einem Amateur-Magazin, Marvel Tales, erschienen, weil das Thema "zu blasphemisch" war. (Wobei es sich da um ein Dönekes handelt, das Chronisten des Genres wie Sam Moskowitz immer gerne weiterreichen. Für einen Großteil der "skandalösen" Texte gilt das eher nicht (Philip Jose Farmers "The Lovers" gehört auch in die Kategorie) - oder es handelt sich um Texte, die auf die Bitte der jeweiligen Herausgeber geschrieben worden sind: doch mal "was ganz Kontroverses" zu schreiben, um mit dem eigenen Mut zu kokettieren. (Harlan Ellisons "Dangerous Visions" haben ja ganz bewußt damit gespielt. Nb. soll das letzte Konvolut an Erzählungen, für die dritte Lieferung, die Ellison seit 1974 angekündigt hatte und auf der er bis zu seinem Tod 2018 gehockt hat wie Fafner auf dem Drachenhort, im nächsten Jahr tatsächlich krass-konkret erschienen; Michael Straczynski (der Spiritus Rector von "Babylon 5") hat sich letztes Jahr dahintergeklemmt.)
Gemäß der Simulationshypothese sensu Nick Bostrom wäre das "Universum," das wir wahrnehmen, ja eh' eine Laborschöpfung, weil ja nur simuliert. Die Frage ist dann, wieviel davon aktuell simuliert ist; wieviele von uns NPCs, mithin auch nur Simulate darstellen. Strikt aufs Ultime geführt mündet das natürlich in Solipsismus. Tiplers "The Physics of Immortality" legt ja auch nahe, daß das "ewige Leben," mit der Rekreation aller Menschen, die je gelebt haben, auch per in ferner Zukunft zu schaffender Simulation ins Werk gesetzt wird - und daß wir möglicheriwese schon in dieser Simulation leben. (Da hat er übrigens Nikolai Fjodorov beerbt, der das als erster - soweit ich sehe - zum Kerngeschäft der zukünftigen Menschheit erhoben hat; nur hatte der um 1880 herum natürlich noch kein Konzept von "Simulation," sondern hat nur ein vages "irgendwas mit der Wunderwelt der Elektrizität" postuliert.)
Bei der Variante des materiell vorhandenen Universums haben wir es mit dem anthropischen Prinzip zu tun, wo sich die Frage stellt, warum die physikalischen Konstanten exakt so justiert sind, daß sie die Entstehung von Sternen und komplexem organischen Leben ermöglichen - bis auf die 5. Stelle hinter dem Komma. Lee Smolin hat das um die Variante des "kosmischen Darwinismus" ergänzt. Danach schnüren sich in den Singularitäten Schwarzer Löcher neuen Calabi-Yau-Konfigurationen ab und bilden ihrerseits wieder neue Universen mit eicht veränderten Konstanten. Irgendwann -so die Logik - muß ein Universum entstehen, in dem die Beginungen richtig austariert sind für die Entstehung von Leben.
Simaks Geschichte ist ganz nach der Art der frühen SF gestrickt und erstaunlich brachial (vor allem, wenn man die späteren Werke dieses Autors kennt): die platten Titelbilder von Frank R. Paul illustrieren das überaus adäquat. Zwei Erfinder bauen sich eine Dimensionskapsel, die den Weg in der unserem Kontinuum übergeordneten Kosmos bahnt und finden sich im Labor einem Wesens, daß eine ganze Reihe solcher Experimente zusammenmixt; mit der Implikation, daß unser Raum-Zeit-Gefüge nur eins in dieser Versuchsreihe ist.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4(Wobei es sich da um ein Dönekes handelt, das Chronisten des Genres wie Sam Moskowitz immer gerne weiterreichen. Für einen Großteil der "skandalösen" Texte gilt das eher nicht (Philip Jose Farmers "The Lovers" gehört auch in die Kategorie) - oder es handelt sich um Texte, die auf die Bitte der jeweiligen Herausgeber geschrieben worden sind: doch mal "was ganz Kontroverses" zu schreiben, um mit dem eigenen Mut zu kokettieren. (Harlan Ellisons "Dangerous Visions" haben ja ganz bewußt damit gespielt. Nb. soll das letzte Konvolut an Erzählungen, für die dritte Lieferung, die Ellison seit 1974 angekündigt hatte und auf der er bis zu seinem Tod 2018 gehockt hat wie Fafner auf dem Drachenhort, im nächsten Jahr tatsächlich krass-konkret erschienen; Michael Straczynski (der Spiritus Rector von "Babylon 5") hat sich letztes Jahr dahintergeklemmt.)
Wie, die Herausgeber haben Texte erwünscht, die sie dann nicht gedruckt haben?
Zitat Gemäß der Simulationshypothese sensu Nick Bostrom wäre das "Universum," das wir wahrnehmen, ja eh' eine Laborschöpfung, weil ja nur simuliert.
Hier muss ich Ihnen, werter Herr @Ulrich Elkmann , widersprechen. Bostrom vertrat in seinen Paper nicht die Simulationshypothese, sondern das Simulationsargument. Er stellte demzufolge nicht die Hypothese auf, dass wir in einer Simulation leben, sondern entwarf drei mögliche "Szenarien" von denen eines -- so lautet jedenfalls das Argument -- mit Sicherheit eintreten muss. Das Argument behauptet nur, dass die Wahrscheinlichkeit für alle drei Szenarien insgesamt 100% ergibt. Das lässt sich so veranschaulichen, dass wir die satirische Bauernregel "Kräht der Hahn auf den Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist", nur ausdrücken als: eine Wetteränderung hat die Wahrscheinlichkeit p und eine nicht-Änderung die Wahrscheinlichkeit 1-p.
Die drei Möglichkeiten lauten: 1. Die Menschheit stirbt aus, bevor wir die Möglichkeit haben Simulationen wie in Matrix durchzuführen. 2. Eine Zivilisation, die solche Simulationen durchführen kann, hat kein Interesse mehr daran sie durchzuführen. 3. Tritten weder (1) noch (2) ein, dann laufen ganz viele Simulationen der Vergangenheit und da in diesem Szenario die Anzahl der bloß simulierten Individuen jene der realen bei weitem übertrifft ist es wahrscheinlicher, dass wir selbst nur in einer Simulation leben. (Wenn die Simulationen einfach unmöglich sind? Dann tritt das erste Szenario ein, schätze ich. )
Bostrom hat explizit geschrieben, dass er sich auf keines der drei Szenarios festlegt, sondern ihnen nur Wahrscheinlichkeiten zuweist.
In den Händen von gewissen Millionären wird das 3. Szenario dann quasi zu Gewissheit, was sich dann wunderbar in die Anekdoten über die Exzentrik einreiht. Genauso wie Hawkings vor künstlicher Intelligenz warnt oder uns vor den Kontakt mit Außerirdischen abrät oder eben Loeb jetzt über Urknall-Aliens spekuliert.
Zitat Lee Smolin hat das um die Variante des "kosmischen Darwinismus" ergänzt.
Die Anwendung von Darwinismus auf die Kosmologie hat AFAIK wohl ältere Vorläufer. Wenn man aber so ein Szenario schon für plausibel hält, wieso dann nicht wirklich Intelligenz als "Booster" für neue Junguniversen?
Es ist klar, wieso das Gedankenspiel für Science-Fiction-Autoren unwiderstehlich sein kann.
Stand: 26.09.2021 In Erwartung des Wahlkaters 07.10. Medien sprechen von der Ampel-Koalition 17.11.2021 Nächste Woche wird der Koalitionsvertrag vorgestellt. to be continued
Zitat von Johanes im Beitrag #5Wie, die Herausgeber haben Texte erwünscht, die sie dann nicht gedruckt haben?
Hat etwas mit Ellisons Rolle als Krawall-Revoluzzer zu tun. Sam Mines & Co (William Crawford für Marvel Tales, später Charles Platt oder Al Sarrantonio für seine Horror-Anthologien) wollten provozieren und der "Restriktionen des Genres" brechen und haben auf kontroverse Texte gesetzt. Die haben sie natürlich gedruckt. Eins der Paradebeispiele im Genre ist Norman Spinrads Roman "Bug Jack Barron" von 1968, in dem er eine grelle Karikatur der zukünftigen Medienlandschaft zeichnet & seinen Antihelden, nach dem Motto von Howard Hughes gezeichnet, reichlichst mit Four-Letter-Words um sich werfen läßt. Weil New Worlds ab 1966, als es sich als "literarisches Avantgarde-Magazin" (statt als SF-Magazin alter Schule) definierte, die Leser dem aber nicht so recht folgen wollten & die Auflagenzahlen in den Keller sausten, hat Herausgeber Michael Moorcock das staatliche Förderung beantragt und bekommen. (Ich müßte es nachschauen, es waren entweder 1000 oder 2000 Pfund Sterling). Der Spinrad'sche Roman hat dann zur Streichung dieses Bonus geführt. Moorcock hat geklagt; das hat zu einem Musterprozeß geführt und zu einer Unterhausdebatte, in deren Verlauf das Wort "degeneriert" fiel. Das war lange Zeit das Genre-Äquivalent zum Strauß'schen "Ratten und Schmeißfliegen."
Bei Ellison liegt die Sache etwas anders. Der hat Anfang 1967 die Anthologie "Dangerous Visions" bei Doubleday herausgebracht, das auch im Zeichen von "Aufbruch" in Rockmusik und Swinging Sixties, Psychedelik, Rebel Chic - das volle Programm. Und Ellisons Dreh war: die Genre ist bieder & prüde: WIR bringen, was sich sonst keiner traut! (Das hat dem Buch nicht gutgetan, weil etwa Texte wie Philip Jose Farmers "Riders of the Purple Wage" nur noch auf die grellste Brechung sexueller Tabus setzen). Es gab aber genügend Qualität darin, um a. das Buch legendär zu machen und b. für die Beiträger eine kleine Viertelstunde des Ruhms im Genre einzufahren: Wir waren dabei! (Das war gewissermaßen das Woodstock avant le lettre des Genres.)
Ellison hat dann 1972 eine zweite Lieferung, "Again, Dangerous Visions" herausgebracht (wo dann andere Stars der New Wave vertreten waren, wie James Tiptree, Jr & Ursula K. Le Guin); das sind etwa 50 Texte. Gleich danach hat er mit den Vorarbeiten für Teil III begonnen. Und dann ist es schiefgelaufen - was allein auf Kosten Ellisons ging. Urpsrünglich war die Publikation für 1974 vorgesehen, dann 1976, dann ist D Oubleday abgesprungen, weil Ellison nicht geliefert hat, im Juni 1979 hat Ellison im Branchenmagazin Locus eine vorläufige Titelliste mit 79 Posten vorgelegt und immer fröhlich von jedem Debütanten im Genre Texte erworben, aber keinen Verlag gefunden - oder Interessenten im Vorfeld vergrätzt (Die letzte Liste von 1984 umfaßt 119 Texte). So um 1984 war auch dem letzten Beteiligten klar, daß das Projekt gescheitert war. Was im Verlagsgeschäft ja durchaus üblich ist. Nur Ellison nicht. Der wollte sein Konvolut unbedingt noch unter seinem Namen herausbringen. Christopher Priest hat die ganze traurige Geschichte mal in seinem Pamphlet "The Last Deadloss Visions" nachgezeichnet. Ellison - der seine Rolle als Klaus Kinski der SF ja weidlich kultiviert hat, hat sich aber geweigert, die Rechte an den Texten den Autoen zurückzugeben oder zu verkaufen. Deswegen hat das Unterfangen im Genre einen legendären Ruf. Obschon niemand heute mehr erwartet, daß hier "Impulse" davon ausgehen könnten und man mit "unerhörten Provokationen" noch wen hinter dem Ofen hervorlocken könnte. Die letzten, die das konnten, waren die Cyberpunks um Bruce Sterling & William Gibson, die ja mit der Mache kokettiert haben (John Shirley etwa).
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Da solches Lachen auf Wahlplakaten eher selten ist, habe ich mich beim Vorbeifahren immer wieder gefragt, warum die so lacht. Freut sie sich darauf, von meinen Steuern bald gut leben zu dürfen? Der Listenplatz war ja sicher. Jetzt hat sie die Katze aus dem Sack gelassen. Baden-Württemberg entwickelt sich zu einem radikalen grünen Nest, auf das der behäbig wirkende Kretschmann wohl nur mühevoll den Deckel halten kann. Finanzminister und Ehemann der grünen Bayerin Schulze (die für ein Eis mal nach Kalifornien fliegt) Danyal Bayaz hat das Internetportal zur Denunzierung von missliebigen Bürgern beim Finanzamt etabliert. Verkehrsminister Hermann versucht beharrlich, seine Mobilitätswende durchzudrücken. Alles für das Klima, bald vielleicht auch wieder für 'saubere Luft'. Nachdem in Stuttgart die Pragstraße nicht mehr den Grenzwert reißt, konzentriert er sich auf die Talstraße. Die hat er sich aufgespart, dort hätte er schon längst regulär (statt mit Passivsammlern) messen können. Jetzt fehlt nur noch die Zustimmung der EU zu einem neuen Grenzwert für NO2, dann kann Hermann sich wieder von der DUH verklagen lassen.
Also kein Wunder, dass Frau Detzer dem Caesarenwahn verfallen ist.
Zitat Dem kleinen Zyniker[TM], der hier ja stets mitschreibt, steht prompt das Bild vor dem geistigen Auge, daß sie vielleicht gar nicht ihr Amt aufgibt, sondern als „Dragon Lady“ weiter im Hintergrund das Geschehen lenkt und ihre nie zu Ende gehende Herrschaft fortsetzt.
Und prompt:
Zitat 7:07 Rebecca Boucsein Krisensitzung im Kanzleramt: Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich offenbar am Dienstagabend zu einer Krisensitzung mit den Spitzen der künftigen Regierungskoalition getroffen, um schärfere Maßnahmen gegen die eskalierende Covid-Krise zu besprechen. Merkels designierter Nachfolger Olaf Scholz (SPD), die beiden Parteivorsitzenden der Grünen, Robert Habeck und Annalena Baerbock, sowie FDP-Chef Christian Lindner unterbrachen nach Angaben einer mit der Situation vertrauten Person die Koalitionsverhandlungen in der SPD-Parteizentrale für das Treffen mit Merkel im Kanzleramt, meldet die Nachrichtenagentur Reutes.
Ergebnisse der Unterredung wurden bislang nicht bekannt. Merkel hatte am Montag in einer Klausurtagung der CDU-Spitze deutlich gemacht, dass ihr die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen. Sie wurde mit den Worten zitiert, der jüngste Anstieg der Infektionen sei schlimmer als alles, was Deutschland bisher erlebt habe. Eine Reihe von Länderchefs hatte am Dienstag auch eine Impfpflicht gegen das Coronavirus gefordert. Bisher hatte die Regierung Merkel einen solchen Schritt ausgeschlossen.
Ich halte Avi Loeb übrigens für einen Eulenspiegel, der die Thesen von andauernden Besuchen von ET, ob nun per Schulzzug/'Oumuamua (ZR berichtete) oder per Einschlag im Stillen Ozean (der Große Cthulhu läßt grüßen, & "Die Farbe aus dem All" natürlich, auch von Lovecraft. "Ph'nglui mglw'nafh Cthulhu R'lyeh wgah'nagl fhtagn..." ) keinen Moment wirklich glaubt, mit denen er aber durch die Presse zieht, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und den Blick auf die eigentlichen, ernsten Themen lenken möchte, mit denen er es in Harvard als Professor tatsächlich zu tun hat. (Dazu zählt u.a. der Nachweis, daß es mit dem JWST tatsächlich möglich sein könnte, Biomarker als Indiz für außerirdisches Leben in den Spektren von Planeten außerhalb des Sonnensystems nachzuweisen.)
Im vorigen Juli ist von ihm "Life in the Cosmos" erschienen, herausgegeben zusammen mit Manasvi Lingam, mit 1088 Seiten, Harvard University Press, 75$. Ich hatte zunächst wegen seiner Mediensperenzien ernsthafte Bedenken (obwohl: ein Handbuch zum Thema von Harvard UP müßte unbedenklich sein...). Aber der Wälzer erweist sich tatsächlich als grundsolider Überblick über sämtliche Theorieansätze und Überschlagungen zum Thema, einschließlich den Theoren über "andere chemische Grundlagen des Lebens" von Silizium an (ZR berichtete), mit jeder Menge Mathematik & Überschlagungen zur Goldilocks-Zone, zudem die Bedingungen etwa für von-Neumann-Sonden als Thema der 20 Kapitel, und die astrophysikalischen Voraussetzungen, die dahinter stecken - das bislang beste zum Thema (historisch natürlich nicht: das stammt von Michael D. Crowe, "The Extraterrestrial Life Debate" von 1986, aber das ist eine andere Baustelle).
Apropos "Außerirdische, die im Pazifik notwassern": Laut Lovecraft sind die Koordinaten von R'lyeh 47°9′ südlicher Breite, und 126°43′ östlicher Länge; der Meteor, um den es jetzt geht, wurde von einer Himmelsüberwachungskamera am 8. Januar 2014 bei 2,0941° südlicher Breite und 146,8761° östlicher Breite registriert. Recht gut passend ist der als Feuerball explodiert, so daß die Chance, da durch aufgefundene Trümmer falsifiziert zu werden, recht gering ist. Avi Loeb ist übrigens mit Amir Siraj der Autor, der 2019 durch die Nachberechnung der Flugbahn von CNEOS 2014-01-08 nachgewiesen hat, daß der Meteorit nicht aus dem Sonnensystem stammte:
"The 2019 Discovery of a Meteor of Interstellar Origin," Amir Siraj, Abraham Loeb. https://arxiv.org/abs/1904.07224 (das ist übrigens die vor 10 Tagen entsprechend erweiterte vierte Fassung.)
Wie schwer es in einem solchen Fall (Pun intended) ist, überhaupt Trümmer zu finden, kann man an dem Beispiel des Feuerballs sehen, dessen Spur im Dezember 1997 in Grönland von einer Überwachungskamera aufgezeichnet wurde und von dem sich bei der Suche im Sommer darauf tortz bemühter Bahnberechnungen keine Spur fand.
Ich erwarte übrigens nach 'Oumuamua und CNEOS 2014-01-08 noch eine dritte Visite. Seit Arthur C. Clarkes "Rendezvous with Rama" (ZR berichtete) wissen wir ja: "Die Ramaner tun alles dreifach."
Fun fact. Ziemlich genau in der Umgebung von R'lyeh befindet sich auch der "Raumschifffriedhof," zentriert um den "Punkt Nemo" als von allen bewohnten Flecken am weitesten abgelegenen Punkt in den Weltmeeren, bei 49,0273° Süd und 123,4345° W, da sind unter anderem die sechs russischen Saljut-Raumstationen, die "Mir," und die Tiangong-1-Station versenkt worden. Anscheinend hatten die Außerirdischen diese Idee schon vorher.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
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