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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 234 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.193

20.12.2021 15:00
Paul Scheerbart, "Der Halleysche Komet" (1909) Antworten

Ein kleiner Spaziergang mit Abstechern.

https://zettelsraum.blogspot.com/2021/12...sche-komet.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Publius Offline



Beiträge: 127

24.12.2021 05:41
#2 RE: Paul Scheerbart, "Der Halleysche Komet" (1909) Antworten

Ich wünsche allen Zimmerleuten und Lesern von Zettels Raum frohe Weihnachten! Dazu noch ein paar Weihnachtsgedichte.




Ruhig sein, nicht ärgern, nicht kränken,
Ist das allerbeste Schenken;
Aber mit diesem Pfefferkuchen
Will ich es noch mal versuchen.

(Von Theodor Fontane [1819 – 1898])



Die Nacht vor dem heiligen Abend
da liegen die Kinder im Traum.
Sie träumen von schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.
Und während sie schlafen und träumen

wird es am Himmel klar-
und durch den Himmel fliegen
drei Englein-wunderbar.
Sie tragen ein holdes Kindlein,

das ist der heilige Christ,
das ist so fromm und freundlich
wie keins auf Erden ist.
Und wie es durch den Himmel

still über die Häuser fliegt,
schaut es in jedes Bettchen
wo nur ein Kindlein liegt.
Und freut sich über alle,

die fromm und artig sind,
denn solche liebt von Herzen
das gute Himmelskind.
Heut schlafen noch die Kinder

und sehen es nur im Traum,
doch morgen tanzen und springen
sie um den Weihnachtsbaum.

(Von Robert Reinick [1805 – 1852])



Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend' geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit!

(Von Joseph von Eichendorff [1788 – 1857])



Nun kommen die vielen Weihnachtsbäume
aus dem Wald in die Stadt herein.
Träumen sie ihre Waldesträume
weiter beim Laternenschein?

Könnten sie sprechen! Die holden Geschichten
von der Waldfrau, die Märchen webt,
was wir uns erst alles erdichten,
sie haben das alles wirklich erlebt.

Da stehn sie nun an den Straßen und schauen
wunderlich und fremd darein,
als ob sie der Zukunft nicht recht trauen,
es muss doch was im Werke sein.

Freilich, wenn sie dann in den Stuben
im Schmuck der hellen Kerzen stehn,
und den kleinen Mädchen und Buben
in die glänzenden Augen sehn,

dann ist ihnen auf einmal, als hätte
ihnen das alles schon mal geträumt,
als sie noch im Wurzelbette
den stillen Waldweg eingesäumt.

Dann stehen sie da, so still und selig,
als wäre ihr heimlichstes Wünschen erfüllt,
als hätte sich ihnen doch allmählich
ihres Lebens Sinn enthüllt;

als wären sie für Konfekt und Lichter
vorherbestimmt, und es müsste so sein,
und ihre spitzen Nadelgesichter
sehen ganz verklärt darein.

(Von Gustav Falke [1853 – 1916])



Die heil'gen Drei Könige aus dem Morgenland,
sie frugen in jedem Städtchen:
"Wo geht der Weg nach Bethlehem,
ihr lieben Buben und Mädchen?"
Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht,

die Könige zogen weiter,
sie folgten einem goldenen Stern,
der leuchtete lieblich und heiter.
Der Stern bleibt stehn über Josefs Haus,

da sind sie hineingegangen;
das Öchslein brüllt, das Kindlein schrie,
die heil'gen Drei Könige sangen.

(Von Heinrich Heine [1797 – 1856])



Hirten wachen im Feld;
Nacht ist rings auf der Welt;
Wach sind die Hirten alleine
Im Haine.

Und ein Engel so licht
Grüßet die Hirten und spricht:
„Christ, das Heil aller Frommen,
Ist kommen!”

Engel singen umher:
„Gott im Himmel sei Ehr!
Und den Menschen hienieden

Sei Frieden!”

Eilen die Hirten fort,
Eilen zum heiligen Ort,
Beten an in den Windlein
Das Kindlein.

(Von Peter Cornelius [1824 – 1874])



Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,

denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!

Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

(Von Anna Ritter [1865 – 1921])


Gruß

Publius

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