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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 32 Antworten
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HR2 Offline



Beiträge: 917

22.05.2022 04:10
Für Ernährungsbewusste Antworten

Ein feiner Kanal, der diesem asketischen, modernen Flagelantismus mal unerhört und wissenschaftlich widerspricht.

Dicke sterben früher als Dünne? Blödsinn!

Todeskanal für Ernährungsmythen (lasst es euch gut gehen):

https://www.youtube.com/c/DasEULE

Frank2000 Online




Beiträge: 3.263

22.05.2022 07:24
#2 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Das ist krass. Unfassbar, ekelhaft, widerlich was da für abartige Vorgehensweisen von den diversen Ernährungssekten unterstützt werden. Geisteskrank, allesamt.

Zum Beispiel wie das InVitro-Fleisch der Veganer hergestellt wird. So was will ich mal in der Tagesschau sehen oder im Spiegel lesen...

___________________
Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

22.05.2022 13:48
#3 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #1
Ein feiner Kanal, der diesem asketischen, modernen Flagelantismus mal unerhört und wissenschaftlich widerspricht.

Dicke sterben früher als Dünne? Blödsinn!

Todeskanal für Ernährungsmythen (lasst es euch gut gehen):

https://www.youtube.com/c/DasEULE



Woher wusste ich, bevor ich den Link geklickt habe, dass das auf Pollmer hinauslaufen würde. Der selbe Pollmer der mit so lustigen Aussagen aufläuft wie "machen Sies schön knusprig, das ist ein Krebsschutz". Der Mann poltert gerne, aber wie immer wenn Leute viel zu sagen haben, ist da oftmals viel richtiges und auch viel sehr Unsinn bei.

Was nun speziell die Dicken angeht, so sei dem geneigten Leser einfach mal der Blick ins Altersheim seiner Wahl empfohlen, wo er oder sie dann mal nach dicken Menschen suchen darf.

Emulgator Offline



Beiträge: 2.833

22.05.2022 15:21
#4 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #3
Was nun speziell die Dicken angeht, so sei dem geneigten Leser einfach mal der Blick ins Altersheim seiner Wahl empfohlen, wo er oder sie dann mal nach dicken Menschen suchen darf.
Weil die Dicken länger kräftig genug fürs selbständige Wohnen sind und nicht ins Altersheim müssen? Oder weil Demenzerkrankungen, die einem selbständigen Wohnen im Wege stehen, auch mit Abmagerung einhergehen? Oder weil Sie meinen, die Dicken würden schon vor dem Altersheim sterben?

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

22.05.2022 15:51
#5 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #4
Zitat von Llarian im Beitrag #3
Was nun speziell die Dicken angeht, so sei dem geneigten Leser einfach mal der Blick ins Altersheim seiner Wahl empfohlen, wo er oder sie dann mal nach dicken Menschen suchen darf.
Weil die Dicken länger kräftig genug fürs selbständige Wohnen sind und nicht ins Altersheim müssen? Oder weil Demenzerkrankungen, die einem selbständigen Wohnen im Wege stehen, auch mit Abmagerung einhergehen? Oder weil Sie meinen, die Dicken würden schon vor dem Altersheim sterben?

Es war tatsächlich satirisch ausgedrückt, aber selbstredend letzteres. Das ist schlicht der Fall, aber eben ein knochentrockener Fall, daher habe ich es plakativer ausgedrückt.

Ersteres ist schlicht falsch, denn man kann für das Altersheim auch schlicht das Straßenbild bemühen. Alte, dicke Menschen gibt es nahezu gar nicht, weder im Altersheim noch auf der Straße. Alte, dünne Menschen gibt es dagegen reichlich. Menschen wie Helmut Kohl sind die absolute Ausnahme. Ein Zusammenhang zwischen Untergewicht und Demenz ist mir nicht bekannt (würde mich aber interessieren, wenn dem so ist). Meines Wissens ist es eher so das Adipositas das Risiko für Alzheimer und Demenz erhöht, nicht das wirklich adipöse Menschen überhaupt in großer Menge das relevante Alter erreichen.

Und das es eine extrem deutliche Korrelation zwischen Übergewicht und frühem Tod gibt, ist ein ziemlich gut bekannter medizinischer Fakt. Wobei mir interessanterweise mein Kardiologe mal erklärt hat, dass es tatsächlich eher wirklich mehr eine Korrelation ist als ein Kausalzusammenhang. Denn diejenigen Übergewichtigen, die sich ausreichend bewegen, sind nicht davon betroffen. Das Problem besteht eher darin das Übergewicht oftmals dazu führt, dass sich Leute zu wenig bewegen und es in der Folge zu Herzproblemen führt. Insofern würde ein Erbsenzähler (SCNR) richtigerweise darauf hinweisen, dass Übergewicht nicht verantwortlich ist für den früheren Herztod. Es ist am Ende die indirekte Folge des Übergewichts. Was wenig daran ändert, dass die Menschen sterben. Die Aussage "Dicke sterben früher als Dünne" ist dagegen unabhängig von dem genauen Effekt in ihrer simpeln Form richtig. Und nahe liegend, wenn man ehrlich ist.

Emulgator Offline



Beiträge: 2.833

22.05.2022 22:00
#6 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #5
Wobei mir interessanterweise mein Kardiologe mal erklärt hat, dass es tatsächlich eher wirklich mehr eine Korrelation ist als ein Kausalzusammenhang. Denn diejenigen Übergewichtigen, die sich ausreichend bewegen, sind nicht davon betroffen.
Die Meinung von Pollmer ist ja die, daß Dicksein keine eigenständige Krankheit ist sondern eher Symptom anderer Leiden, z.B. Streß, psychosomatische Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen. Fehlernährung oder Bewegungsmangel sind sicher auch Faktoren, aber nur weil es diejenigen sind, die man meint, am besten manipulieren zu können, heißt nicht, daß man an ihnen etwas ändern muß, wenn die Ursache sowieso woanders liegt. Gibt ja auch gertenschlanke Sofakartoffeln, die mehr Junkfood essen als mancher Dicke.

Hat eine gewisse Plausibilität, weil man in anderen Bereichen ähnlich lange von falschen Kausalitäten fest überzeugt war. Ein Beispiel ist die These, daß die Alzheimer'sche Krankeit von Amyloidablagerungen hervorgerufen wird. Man hat in den Hirnsektionen verstorbener Alzheimer-Patienten diese Ablagerungen gefunden und dann gedacht, sie seien die Ursache. Kürzlich ist dann ein Medikament in den klinischen Studien gescheitert, das die Bildung dieser Ablagerungen stoppen sollte und es theoretisch auch kann. Offenbar ist die Ätiologie doch etwas komplizierter. Leider sind unsere Erklärungsmodelle immer reduktionistisch und oft zu einfach für die Wirklichkeit.

HR2 Offline



Beiträge: 917

22.05.2022 23:00
#7 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #3

Woher wusste ich, bevor ich den Link geklickt habe, dass das auf Pollmer hinauslaufen würde. Der selbe Pollmer der mit so lustigen Aussagen aufläuft wie "machen Sies schön knusprig, das ist ein Krebsschutz". Der Mann poltert gerne, aber wie immer wenn Leute viel zu sagen haben, ist da oftmals viel richtiges und auch viel sehr Unsinn bei.



Sie sind ja Selbstoptimierer, geistig und körperlich. Das habe ich hier von Ihnen über Jahre gelesen.
Vielleicht egalisiert sich Ihr "Unsinn" mit Pollmers?

Jedenfalls ist Herr Pollmer ernst zu nehmen. Das muss man nur wollen und können.

HR2 Offline



Beiträge: 917

23.05.2022 00:04
#8 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #4
Zitat von Llarian im Beitrag #3
Was nun speziell die Dicken angeht, so sei dem geneigten Leser einfach mal der Blick ins Altersheim seiner Wahl empfohlen, wo er oder sie dann mal nach dicken Menschen suchen darf.
Weil die Dicken länger kräftig genug fürs selbständige Wohnen sind und nicht ins Altersheim müssen? Oder weil Demenzerkrankungen, die einem selbständigen Wohnen im Wege stehen, auch mit Abmagerung einhergehen? Oder weil Sie meinen, die Dicken würden schon vor dem Altersheim sterben?


Treffer...versenkt.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

23.05.2022 00:26
#9 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #6
Die Meinung von Pollmer ist ja die, daß Dicksein keine eigenständige Krankheit ist sondern eher Symptom anderer Leiden, z.B. Streß, psychosomatische Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen. Fehlernährung oder Bewegungsmangel sind sicher auch Faktoren, aber nur weil es diejenigen sind, die man meint, am besten manipulieren zu können, heißt nicht, daß man an ihnen etwas ändern muß, wenn die Ursache sowieso woanders liegt.

Das ist am Ende aber nicht mehr als ein Taschenspielertrick. Denn natürlich hat Übergewicht auch Ursachen, eine ganz triviale ist, dass man zuviel isst und man sich zuwenig bewegt (genaugenommen ist das DIE Ursache, zumindest auf den allergrößten Teil der Menschen bezogen). Und dann wird plötzlich nicht das Übergewicht sondern die Fehlernährung zur Ursache vom frühern Herztod. Was sachlich natürlich richtig ist, aber trotzdem nur ein Trick, weil es sich zunutze macht, dass der gemeine Mensch, wenn er den Begriff "Übergewicht" verwendet, er einen ganzen Blumenstrauß von Dingen meint, der eben diese Fehlernährung mit einschliesst. Aber selbst ohne diese Unschärfe mag ich solche Erklärungsmodelle nicht allzu sehr, weil sie menschliches Verhalten zu Krankheiten erheben. Ein Raucher ist nicht süchtig nach dem Glimmstengel, nein er ist suchtkrank. Der Alkoholiker sowieso. Beide sind nicht in der Lage ihr Verhalten zu ändern, weil sie ja krank sind. Und genau dieses Modell weitet man inzwischen auch auf Adipositas aus. Was eigentlich total daneben ist, weil es unterstellt, dass "die Dicken sowieso zu blöde sind ihr Verhalten zu ändern". Das ist die politisch moderne Version von Westernhagens Haßlied von 1978. Aber Verhalten und Krankheit sind verschiedene Dinge. Und fast jeder Mensch kann etwas an seinem Ernährungs- und Bewegungsverhalten ändern. Das ist keine Krankheit.

Zitat
Gibt ja auch gertenschlanke Sofakartoffeln, die mehr Junkfood essen als mancher Dicke.


Und die werden auch nicht alt.

Zitat
Hat eine gewisse Plausibilität, weil man in anderen Bereichen ähnlich lange von falschen Kausalitäten fest überzeugt war. Ein Beispiel ist die These, daß die Alzheimer'sche Krankeit von Amyloidablagerungen hervorgerufen wird. Man hat in den Hirnsektionen verstorbener Alzheimer-Patienten diese Ablagerungen gefunden und dann gedacht, sie seien die Ursache. Kürzlich ist dann ein Medikament in den klinischen Studien gescheitert, das die Bildung dieser Ablagerungen stoppen sollte und es theoretisch auch kann. Offenbar ist die Ätiologie doch etwas komplizierter. Leider sind unsere Erklärungsmodelle immer reduktionistisch und oft zu einfach für die Wirklichkeit.


Das ändert aber nichts an der Korrelation. Die Ursache mag eine andere sein, aber die Korrelation ist deutlich und stark ausgeprägt. Und die Aussage von HR2 weiter oben ist ja "Dicke sterben früher als Dünne? Blödsinn!". Und das ist eben total falsch. Denn die Korrelation ist unabhängig von der Ursache absolut richtig.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

23.05.2022 00:32
#10 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #7
Sie sind ja Selbstoptimierer, geistig und körperlich. Das habe ich hier von Ihnen über Jahre gelesen.

Dann haben Sie wenigstens etwas von dem mitgenommen, was hier steht.

Zitat
Vielleicht egalisiert sich Ihr "Unsinn" mit Pollmers?


Da ich hier keinen Unsinn schreibe wird das wohl nicht so recht passen. Nice try.

Zitat
Jedenfalls ist Herr Pollmer ernst zu nehmen. Das muss man nur wollen und können.


Nee, dass muss man weder können noch wollen. Der Typ macht sich zum Clown, er wird in der Fachwelt nicht ernst genommen und wettert halt es bischen im Internet. Solche Leute muss man nicht für drei Cent ernst nehmen. Sie können das gerne tun. Nur beschweren Sie sich bitte nicht, wenn Ihnen eines Tages dann der Arzt mal erklärt, dass der Herr Pollmer nicht wirklich ein Fundus von gesunder Lebensweise ist. :)

Zitat
Treffer...versenkt.


Stimmt, Sie sind versenkt. Passiert des öfteren. Ist nicht dramatisch.

Emulgator Offline



Beiträge: 2.833

23.05.2022 01:10
#11 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #9
Denn natürlich hat Übergewicht auch Ursachen, eine ganz triviale ist, dass man zuviel isst und man sich zuwenig bewegt (genaugenommen ist das DIE Ursache, zumindest auf den allergrößten Teil der Menschen bezogen).
Sie haben hier das Modell im Kopf, der menschliche Körper sei eine Art Kohlenhalde, die auf die oben hinaufgeschaufelt werde und unten zur Verbrennung entnommen werde. Wenn mehr hinaufgeschaufelt wird als verbrannt, wächst die Kohlenhalde.

Leider ist der Stoffwechsel nicht so simpel wie ein Kohlenkessel, sondern wird von diversen Hormonen gesteuert, die wiederum von diversen Drüsen ausgeschüttet werden. Ist da eine Drüse krank (z.B. die Schilddrüse), nimmt der Mensch zu. Das kann man auch nicht durch geringere Ernährung kompensieren, weil der Mensch dann einfach noch müder und noch bewegungsunfähiger wird. So eine endokrinologische Störung kann dermaßen beeinträchtigen, da sind die zugehörigen Figurprobleme noch die geringste Sorge.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

23.05.2022 03:00
#12 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #11
Zitat von Llarian im Beitrag #9
Denn natürlich hat Übergewicht auch Ursachen, eine ganz triviale ist, dass man zuviel isst und man sich zuwenig bewegt (genaugenommen ist das DIE Ursache, zumindest auf den allergrößten Teil der Menschen bezogen).
Sie haben hier das Modell im Kopf, der menschliche Körper sei eine Art Kohlenhalde, die auf die oben hinaufgeschaufelt werde und unten zur Verbrennung entnommen werde. Wenn mehr hinaufgeschaufelt wird als verbrannt, wächst die Kohlenhalde.

Leider ist der Stoffwechsel nicht so simpel wie ein Kohlenkessel, sondern wird von diversen Hormonen gesteuert, die wiederum von diversen Drüsen ausgeschüttet werden. Ist da eine Drüse krank (z.B. die Schilddrüse), nimmt der Mensch zu. Das kann man auch nicht durch geringere Ernährung kompensieren, weil der Mensch dann einfach noch müder und noch bewegungsunfähiger wird. So eine endokrinologische Störung kann dermaßen beeinträchtigen, da sind die zugehörigen Figurprobleme noch die geringste Sorge.

Und genau diese(!) Argumentation ist der Grund warum ich den Teilsatz "zumindest auf den allergrößten Teil der Menschen bezogen" dabei geschrieben habe. Denn natürlich gibt es Leute mit Schilddrüsenunterfunktion (oder diversen anderen, die noch seltener sind). Aber es sind nicht viele (auf die Schnelle nachgeschlagen jeder 10.) und die meisten davon sind medikamentös gut zu behandeln. Das erklärt nicht, dass ein Drittel der Bevölkerung deutlich zu dick ist und zwanzig Prozent adipös (in Amiland ist es sogar noch deutlich mehr), nicht einmal im Ansatz. Und im Unterschied zu Drüsendefekten nimmt Übergewicht deutlich zu.

Und natürlich ist der Stoffwechsel kein Kohlenkessel, er verhält sich bei den allermeisten Menschen aber grundsätzlich so. Natürlich immer der entsprechenden Dosis Salz. Aber wir reden ja über Verallgemeinerungen. Ich denke jedenfalls nicht, dass die Betrachtung der Ausnahme (des Defektes) besonders erhellend ist im Bezug auf die Allgemeinheit.
Und um es ganz plastisch auszudrücken (und hier darf sich jeder einschliessen, der keine entsprechende (diagnostizierte nicht vermutete) Erkrankung aufweist): Wenn mein Bauch wieder runder wird, dann hat das mit meiner Vorliebe für Schokolade und meiner mangelnden Selbstkontrolle zu tun und nicht damit, dass bei mir die Hormone nicht richtig fließen. Für meinen Bauch ist nur einer verantwortich: Ich selber.

Emulgator Offline



Beiträge: 2.833

25.05.2022 14:39
#13 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #12
Das erklärt nicht, dass ein Drittel der Bevölkerung deutlich zu dick ist und zwanzig Prozent adipös (in Amiland ist es sogar noch deutlich mehr)
In den USA liegt es beispielsweise daran, daß die verarbeiteten Lebensmittel nicht wie bei uns Haushaltszucker enthalten (Glukosesirup), sondern Zucker, der aus subventioniertem Mais gewonnen wird und Fruktose enthält. Fruktose wird vom Körper nicht direkt verstoffwechselt, sondern muß erst enzymatisch in Glukose (Traubenzucker) umgewandelt werden. Das Zeug ist "diät": Die Süßkraft ist stärker und der Energiegehalt bei gleicher Süßung deswegen geringer.

Bei urtümlicher Ernährung nimmt der Mensch vor dem Winter besonders viel fruktosehaltige Nahrung zu sich. Es war deswegen evolutionär vorteilhaft, Fruktose stoffwechseleffizient einzulagern und nicht sofort umzusetzen. Deswegen macht noch heute Nahrung mit höherem Fruktoseanteil dick.

Zitat von Llarian im Beitrag #12
Und natürlich ist der Stoffwechsel kein Kohlenkessel, er verhält sich bei den allermeisten Menschen aber grundsätzlich so.
Das heißt, Sie glauben, alle Nahrung könne gleich effizient sofort verwertet werden? Andernfalls wäre das Bild eines Vielstoffmotors mit angeschlossenem Raffinierie- und Kohlehydrierwerk passender: Diesel kann sofort verheizt werden, Kohle kann gut gelagert aber nur indirekt verbrannt werden, Schweröl muß erst vercrackt werden usw., und alles hat eine andere Effizienz. Vor allem muß man damit rechnen, daß die Umwandlungen selber noch viel Energie verbrauchen (die Verdauung selber macht beim Menschen schon ca. 30% vom Grundumsatz aus!)

Und einen Kohlenkessel oder Motor kann man in Pausen mal kalt werden lassen. Kann man das auch mit dem menschlichen Stoffwechsel? Wohl kaum! Also muß der menschliche Stoffwechsel immer irgendwoher Energie mobilisieren, sei es aus den Speicherreserven ("Speck") oder aus dem Bewegungsapparat, der zwar selber gebraucht wird, aber auch einen hohen Anteil am Grundumsatz ausmacht.

Damit der Motor nie ausgeht, ist des bei Energienachschubmangel daher konservativ günstiger, die Speckreservern, die kaum Ruheenergie verbrauchen, gar nicht so schnell abzubauen, sondern erst den Bewegungsapparat zu reduzieren.

Zitat von Llarian im Beitrag #12
mangelnden Selbstkontrolle
Selbstkontrolle braucht ein Mensch nicht, um seine Ernährung zu managen. Dafür gibt es Appetit, Hunger-, Sättigungs-, und Ekelgefühl. Wenn man Selbstkontrolle braucht, ist schon etwas falsch. Das ist so ähnlich, als wenn man einen Walkman auf den Ohren haben müßte, der "Einatmen-Ausatmen" sagt.
Oder würden Sie mangelnde Selbstkontrolle auch jemandem vorhalten, der Rückenschmerzen hat oder einen Übermüdungsbruch vom Marathon? Warum läßt sich jemand dazu hinreißen, zu lange unergonomisch zu sitzen oder einen Marathon zu laufen? Es wäre nur analog. Bei der Ernährung wie beim Sitzen und beim Sport hat der Mensch Gefühle, die ihm bei der Selbst- und Gesunderhaltung helfen.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

25.05.2022 16:55
#14 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #13
In den USA liegt es beispielsweise daran, daß die verarbeiteten Lebensmittel nicht wie bei uns Haushaltszucker enthalten (Glukosesirup), sondern Zucker, der aus subventioniertem Mais gewonnen wird und Fruktose enthält. Fruktose wird vom Körper nicht direkt verstoffwechselt, sondern muß erst enzymatisch in Glukose (Traubenzucker) umgewandelt werden.

Das mag in der Aussage stimmen, aber hier geht ein bischen was durcheinander: Haushaltszucker ist erst einmal ganz platt Sacharose. Und die besteht aus jeweils einem Teil Glucose und einem Teil Fructose. Es mag sein, dass die in den Gemischen später unterschiedlich zusetzen, aber die Basis enthält zunächst mal beide Monosacharide.

Aber das lenkt von der ursprünglichen Aussage ab: Die Menschen im Westen, in den USA wie auch in Deutschland, sind massiv zu dick. Und das erklärt sich nicht durch Drüsenunterfunktionen (wie Sie schrieben) sondern schlicht dadurch, dass die Leute zuviel essen.

Zitat
Bei urtümlicher Ernährung nimmt der Mensch vor dem Winter besonders viel fruktosehaltige Nahrung zu sich. Es war deswegen evolutionär vorteilhaft, Fruktose stoffwechseleffizient einzulagern und nicht sofort umzusetzen. Deswegen macht noch heute Nahrung mit höherem Fruktoseanteil dick.


Auch hier mag die Aussage stimmen (?), aber der chemische Weg ist durcheinander. Fructose kann nicht effizient gespeichert werden (eigentlich gar nicht). Das gebildete Fett kann eingelagert werden. Und das weiß nicht mehr aus welchem Zucker es gebildet wurde. Insofern reden wir nur über Mengen, nicht über Ursprung.

Zitat
Das heißt, Sie glauben, alle Nahrung könne gleich effizient sofort verwertet werden? Andernfalls wäre das Bild eines Vielstoffmotors mit angeschlossenem Raffinierie- und Kohlehydrierwerk passender: Diesel kann sofort verheizt werden, Kohle kann gut gelagert aber nur indirekt verbrannt werden, Schweröl muß erst vercrackt werden usw., und alles hat eine andere Effizienz. Vor allem muß man damit rechnen, daß die Umwandlungen selber noch viel Energie verbrauchen (die Verdauung selber macht beim Menschen schon ca. 30% vom Grundumsatz aus!)
Und einen Kohlenkessel oder Motor kann man in Pausen mal kalt werden lassen. Kann man das auch mit dem menschlichen Stoffwechsel? Wohl kaum! Also muß der menschliche Stoffwechsel immer irgendwoher Energie mobilisieren, sei es aus den Speicherreserven ("Speck") oder aus dem Bewegungsapparat, der zwar selber gebraucht wird, aber auch einen hohen Anteil am Grundumsatz ausmacht.


Es ist nicht alles ein Vergleich was hinkt, Motoren brauchen Pausen um abzukühlen, das hilft bei Erkenntnissen über menschliche Physiologie so gar nicht weiter. Und natürlich gibt es Effizienzverluste, ich kann nicht die Werte, die ich in einem Bombenkaloriemeter gemessen habe 1:1 auf den menschlichen Körper übertragen. Betonung liegt auf "nicht 1:1". Der Informatiker spricht gerne von O(1), wenn er meint, dass es auch mal einen Faktor dazwischen geben kann, den man vernachlässigen kann. Hier ist es ähnlich: Wenn ich reine Glukose verbrenne und einen Kalorienwert berechne und dann eine analoge Menge an Fructose berechne, haben trotzdem beide Mengen auf den menschlichen Körper unterschiedliche Wirkungen. Das ist so trivial, dass selbst kleine Kinder das wissen: Salat hat Kalorien, aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran dick fressen. Das bedeutet nicht, dass deswegen die Theorie nicht stimmt. Wenn ich einen Kuchen mit Sacharose backe und der seine 2000 Kalorien hat, und ich zweiten Kuchen mit Fructose backe, der dann nur 1500 Kalorien hat, dann ist das ein Unterschied. Aber kein so riesiger. Ich werde von beidem dick, wenn ich mich nicht genug bewege. Und damit bin ich beim Kohlenkessel, Allesbrenner oder Vielstoffmotor: Am Ende mitteln sich die Dinge bei den meisten Menschen raus. Ein dicker Mensch wird nicht dünn, weil er anfängt seine Cola mit Fructose zu süßen (künstliche Süßstoffe werden nicht umsonst auch in der Schweinemast verwendet). Und ein dünner Mensch wird nicht dick, weil er sich Sacharose auf seine Erdbeeren streut. Am Ende ist das IMMER eine Sache der Bilanz, und die Korrekturfaktoren, die man dabei berechnen könnte, machen am grundsätzlichen Effekt nichts aus.

Und nebenbei: Der Körper mobilisiert meines Erachtens und Wissens nach erst einmal den Zucker in der Leber, bevor er anfängt Fett zu verbrennen, deswegen verbraucht der Läufer auf den ersten paar Kilometern auch kein Fett.

Zitat
Selbstkontrolle braucht ein Mensch nicht, um seine Ernährung zu managen. Dafür gibt es Appetit, Hunger-, Sättigungs-, und Ekelgefühl. Wenn man Selbstkontrolle braucht, ist schon etwas falsch. Das ist so ähnlich, als wenn man einen Walkman auf den Ohren haben müßte, der "Einatmen-Ausatmen" sagt.


Das ist eine reichlich steile These, mal ab von dem abstrusen Vergleich. Das Problem besteht darin, dass die meisten Leute durchaus mehr Appetitgefühl haben, als sie eigentlich an Nahrung brauchen (Hunger erleben die meisten sowieso nie). Sich in dem Moment aber zu sagen "Ich esse jetzt nichts mehr", das ist der Teil, der schief geht. Und das ist mangelnde Selbstkontrolle. Wenn die Gefühlswelt das alles lösen würde, dann hätten wir fast kein Übergewicht. Und das ganze ist bei weitem nicht auf den Menschen reduziert: Wenn Sie einem Hund beliebig Nahrung hinstellen ist das Ergebnis in aller Regel ein fetter Hund (ich kenne auch die Aussage von diversen Hundesbesitzern ihr Hund würde platzen, bevor er was übrig ließe). Bei ihm scheint die Gefühlswelt auch nicht zu funktionieren, selbst wenn seine Drüsen perfekt arbeiten. In der Natur reguliert sich der Hund dadurch, dass ein fetter Hund nur schlecht jagen kann und dann wieder dünner wird. Wenn er beliebig Nahrung bekommt, klappt das nicht. Beim Menschen dagegen haben wir vergleichsweise beliebige Nahrungsmengen. Und das einzige was uns davor schützen kann ist aufhören zu essen.

Zitat
Oder würden Sie mangelnde Selbstkontrolle auch jemandem vorhalten, der Rückenschmerzen hat oder einen Übermüdungsbruch vom Marathon? Warum läßt sich jemand dazu hinreißen, zu lange unergonomisch zu sitzen oder einen Marathon zu laufen? Es wäre nur analog.


Und im Einzelfall auch stimme. Wenn jemand den Kick bei einer Sache wichtiger einschätzt als seine Gesundheit, dann ist das eine Form von mangelnder Selbstkontrolle. Es ist sicher unüblich in dem Zusammenhang, aber wie Sie korrekt schreiben, das ist eine, wenn auch ungewöhnliche, Analogie. Wenn ich weiß, dass mir etwas schadet, ich das aber trotzdem tue, weil mir die kurzfristige Belohnung wichtiger ist, dann ist das genau das: Mangelnde Selbstkontrolle. Man könnte passendere Vergleiche finden. Beispielsweise im sexuellen Bereich, bei Drogenkonsumenten oder bei vielen Straftätern. Die kurze Belohnung ohne Berücksichtigung der langfristigen Folgen.

Zitat
Bei der Ernährung wie beim Sitzen und beim Sport hat der Mensch Gefühle, die ihm bei der Selbst- und Gesunderhaltung helfen.


Oder auch nicht. Das ist auch GENAU das Problem: Beim Essen werden wir sehr kurzfristig belohnt, das Essen schmeckt gut und tut gut. Das ist ein Gefühl und das Gefühl tut gut. Die Erkenntnis aber "Das ist zuviel" ist eine intellektuelle Erkenntnis. Und die ist bei vielen eben schwächer ausgeprägt als das kurzfristige Lustempfinden. Es sind also gerade die Gefühle, die schaden. Und in dem Moment wo wir unseren Gefühlen den Vorrang vor der intellektuellen Erkenntnis einräumen, tun wir genau das: Wir kontrollieren uns nicht. Oder eben: Mangelnde Selbstkontrolle. Man kann das Argument führen: Manche Leute empfinden weniger Appetit (oder bei den Vergleichen oben "weniger Lust" oder "weniger Gier"). Und sind dadurch im Vorteil. Das stimmt auch. Wenn ich überhaupt keinen Appetit empfinde (solche Menschen gibt es wohl), dann werde ich auch nicht dick werden. Aber die meisten von uns empfinden Appetit. Und viele etwas mehr. Und die, die etwas mehr empfinden, müssen sich kontrollieren. Oder werden, wenn sie das nicht schaffen, dick.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.568

25.05.2022 22:47
#15 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Liest der hier mit? Scott Adams heute nachmittag in seinem Webcast (oder heute morgen, weil er den Tag in Kalifornien damit beginnt):

"Episode 1754 Scott Adams: Willpower Is Imaginary. Obesity Is A Knowledge Problem I Am About To Solve"

Zitat
3:35 Willpower doesn't exist, and obesity is a knowledge problem, an information problem.

32:31ff: I made this claim on Twitter that obesity is an information problem, not a willpower problem. Do you believe that I can make that claim stick? Do you believe I can persuade you in the next -I don't know: ten minutes - that obesity is an information problem primarily? Some of you have too much faith in me. Well, I will. I am going to convince you if you are not convinced, but I'm surprised you know I can, cause I probably wouldn't try it lest I knew I could. All right. So the few of you who let's say are doubting that I can do it. Now remember: I'm trying to persuade you. So if you don't mind I will tell you how I'm persuading you as I do it. Is that fair? Because otherwise it could be a little heavy-handed. So I'm going to tell you what I'm doing and you can opt out if you don't want to be persuaded: just don't watch.

So the first thing I'm gonna do is I'm gonna convince you that I'm qualified for the conversation. And so the first thing I need to do to do that is to prove that I use my own techniques and I'm not obese. So this is my shirtless self; it's a recent picture. So that's what I look like at age - I'm turning 65 in not too long, a few days. So, at age 65, that's what I look like. I know, it's a problem. At a certain age, nobody want to see without a shirt. I get it, I get it! But all I'm trying to demonstrate is that I use the method I'm going to teach you, and that it works. Here's the second thing: I wrote a bestselling book. Within it is a chapter which people talk about it al the time, which is how to fix their diet and fitness. So I've researched it, wrote a book, used the techniques, you could see the techniques on me, and since the book came out a number of years ago I have the benefit of the feedback. So people have told me "I've lost 80 pounds, I've lost 60 pounds" - a lot f them. A lot of people told me this. Now you see: I've researched it, wrote a bestselling book on it, I used the technique, and you can see the results. Again: I'm not saying I should be on the cover of a magazine. I Just saying using the techniques works for me. That's not enough to persuade you, so I'm saying it worked for lots of other people so now you know there's some social proof. That is persuasion.

Now for the final argument (let's make sure you can all see this). And it goes like this:

Most of you - or I think most people - believe they understand how diet works. If I said to you: what is a good thing to eat versus a bad thing, you'd say: well, a bad thing might be a chocolate cake, and a good thing might be broccoli. And I would say: A+! You nailed it. You know something about diet. If I said to you: is it better to take more calories - all things being equal nutritio-nwise - you'd probably say: fewer, fewer, if you're trying to lose weight or maintain weight maybe. So you would probably get most things right. In fact, on a scale of "no knowledge about diet" to "knowing everything that the most knowledgeable person in the world knows" you would be way up there, like way better than the uninformed. But one thing that you and the uninformed probably have in common - now, when I say "you," I don't really mean everyone of you. Some of you know more than I do, some of you know less. So you're all over the board, but just allow me to speak in general terms for simplicity, if you don't mind. Up there, you - that hypothetical you, might be a damn near genius about diet. And what you and the people who don't know a damn thing about diet have in common is - obesity. Because knowing a lot about diet doesn't do you a damn doog. It doesn't help. You have to get to the point where you really do know more than other people - like you really, really more more. And here's what I mean by more: more about how the brain works.

It's not enough to know what has more calories. It's not enough to know that package stuff might be worse for you than fresh stuff. It's not god enough to know that organic might be better for you than nonorganic. Most people in the general public know all that stuff. I'm talking about the stuff I'm going to teach you. How many people know this? That's the final, say, 10 percent. That's the 10 percent that allows you to maintain your weight, lose weight, manage it completely. And you have to know:

#1 - That willpower is imaginary. There's no such thing as willpower. Willpower is just something that is sort of a result. It's more like seeing the end of a race It doesn't tell you what was happening. It's just how you interpret it after the fact: "Oh, I didn't have enough willpower!" If you're trying to use your willpower - in other words: increase the amount of suffering you're willing to take (because that would be a rough definition of willpower). How much suffering are you willing to take now for some longer-term gain which you understand intellectually but you not getting that benefit right now. That's willpower, right? If that's what you're trying to use, you're probably obese, because it doesn't work. Your brain will eventually find a way to talk you out of hurting it. This is one of the most important thing you'll ever hear in your life: if you do something that hurts yourself, such a give yourself discomfort, your brain will find a way to make you too busy to do that anymore. It will injure some other part of your body if it can do it, it will give a trauma that will make you distracted so you won't do it. Your brain will talk you out of pain. It will make you go somewhere where you're not getting that pain. So if hurting yourself is how you're trying to maintain your health, it won't work. It won't work in the long run.

So you have to master the mental part of diet, which is way beyond just "what do you eat." If "what you eat and when" is the only thing you're working with, you've not even close enough knowledge to maintain your weight. Here's just a flavor of it: if you want a bigger picture of how to create a system, read this book "How to fail at almost everything and still win big." I'm going to hit the high points just to make the argument that information is what you need, not willpower. But the details of what information you need is more than what you see here.

Number One - what I call the "pleasure unit theory", is the observation that people need a certain amount of pleasure in their life. If you had no pleasure in your life whatsoever but you could eat a cheeseburger, nothing is going to stop you. That's a bit of knowledge that maybe you didn't know. You do not have willpower if you do have other pleasure in your life. You need a certain amount of enjoyment, or you will just kill yourself. You will injure yourself slow or fast, but you will not put up with no pleasure in your life. You can't do it. So, somebody who has no hope of any normal kind of pleasure, they become drug users, unfortunately. If you have no pleasure in your life but you have food how much food you're gonna eat? A lot. So the first thing you need to know is that you need to find a way to get your whole life under control. That's what will help you diet. If you have dating options, it easier to get on a diet, because you say to yourself: you know, I'm going on a diet, I'm gonna look better, feel better, have better sex - cause I've got all these options; all I have to do is lose some weight.

But suppose you think you didn't have any options? You gonna eat, because what else you got going? So the first thing you need to know is this piece of knowledge: your diet is not about your diet. It's the pleasure. You need pleasure, and you need to find a way to get it. Maybe you learn to enjoy a sport - you also get exercise. Maybe you fix your social life. Maybe you fix your dating life. Maybe you break up with someone who is toxic. You need to fix something to get more pleasure - or you don't have a chance working on your diet. Cause it's just an easy way to get pleasure.

Number Two - you can manage cravings. If you think about how much you like a specific food, it so to speak "baked into your DNA," then you have a knowledge problem. You don't have a willpower problem, you have a knowledge problem. Did you know, for example, that certain simple carbs will make you hungrier? If you are eating poor simple carbs, say, white rice and potatoes and white bread - those are great thing, I love those things - they are addictive. The more you eat the more you want. Did you know that? Did you know that if simply, let's say, one food that's a problem food, but didn't change anything else to your diet, you would have limited the amount of pain to basically imperceptible. So, for example, when I want to get rid of one problem food in my diet - sometimes I get addicted to Snickers candy bars - I go through like a cycle where I wean myself off them. All I have to do is make sure I eat everything else I'm still eating, the same amount, so I'm never hungry, cause I'm still just eating like always. It's just that one thing I don't do. And then it's easy. I think about it when I want it.

Two months later - and it's about two months - the thought of having a Snickers candy bar sound a little bit gross. And even if I were to taste one, that'd be like "I didn't know why I liked these before." It was true with diet Coke, it was true with a whole lot of problem food. So if you take only one problem food at a time, and making sure you're getting pleasure in different places, you won't even notice that you've replaced that one food with something that's a little bit healthier. So that's a knowledge: knowing that you can change your cravings by these micro-substitutions is knowledge, it's not willpower. It takes away the need for willpower.

Knowing that willpower is imaginary is probably the most important thing., 'cause if you work on changing your cravings or upping your knowledge you're doing the right thing. if you're trying to let's say you had squirrels in the attic - but you thought you had ghosts (cause you hear the noise in the attic): if you hire a ghostbuster, no matter of how many times they told you they cleared your house of ghosts, you still gonna hear the stuff in the attic 'cause it wasn't ghosts. If you're trying to lose weight with the thing called "willpower," you're putting all your enetgy in the wrong place. So it helps just to know it doesn't exist, so that you look somewhere else. It sounds like a small point, but it's actually the biggest point. If you believe this is real, that you are waiting for Santa Claus - and it doesn't matter how long you wait. Santa Claus isn't coming, Santa Claus is not real (sorry if anybody didn't know that!)

All right. Number Four: Figuring out how to find flavor. Did you know that the way you slice something will complete change you you perceive it, enjoyment-wise? I've done this experiment a number of times; I've done it on camera as well, in which you can take just a cauliflowers. Now, I know some of you don't like cauliflowers, this is just an example. If you take a chunk of cauliflower and try to take a bite out of it, it would not be very satisfying. If you took that same cauliflower, sliced it thin, smooched it in some salt and pepper on a breadboard and then ate it, it would be like a delicious chip that happened to had, maybe, a little too much salt. But the point is: you can take things that aren't delicious and turn them into something delicious fairly easily. Many of you have seen my avocado example, where instead of making guacamole and eating a bunch of chips and stuff that would just cause you to pack on the calories, I take a regular avocado, slice it in half, take out the pit, cup it with a knife so it's easy to scoop out, put some salt and pepper on it and just eat it directly. It's delicious. But if you just took a spoonful and ate it... you might like it, I mean, I could do that - but it's not gonna be delicious. So how do you find things that are generally good for you - now an avocado has a lot of calories, but it's a good kind of fat (if you didn't know that, it was a disadvantage - but most of you do). Did you know that eating peanuts, even though they're fat, is highly correlated with losing weight? Cause some kinds of fat are very satiating, and even though you take a hit on calories when you're eating them, they cause you not to eat for a longer period of time than you otherwise would have. Did you know that? Did you know that sometimes when you're sleepy, your brain interprets it as hunger. You ever have those days where you can't stop eating, and you don't know why? "Why am I so hungry today?" Well, usually you're eating simple cards as part of it; that's making you hungrier as you eat. But the other part is: maybe you're tired - and that's making you feel hungry. Did you know that?

Now, suppose you knew everything that I mentioned. If you read my book, you might know some of it. You can see now how many people didn't know those things, right? Have I mentioned anything yet that you said: Oh, I didn't know that! Probably. Because I'm talking about the stuff that people in the top, I don't know, 5% know, not the people who are in the top 90% - they don't know that stuff. You've got to get yet another level up, then everything is easy. And the "level up" is not willpower, it's just knowledge And you're almost there now.

So experiment continually with the shape and cut and flavor, find out how to add lemon and pepper or soy sauce of whatever to your food - cause they can make stuff delicious without adding a lot of carbs. Learn how to reframe. How many of you know to reframe? Well, you sort of know what I'm talking about. Let me give you a specific example. I've reframed alcohol to be poison - meaning that when I think of alcohol, just mentally, I think: "oh, alcohol is poison." And it makes it easier not to imbibe it, because I talked myself into it not being a beverage. It's not really a beverage, and it's not entertainment - it poison! Now, I shared that technique, not knowing that it would make any difference to anyone else, and I can't tell you how many people have come back and said "I completely took alcohol out of my life." I'm not talking about addicts. I'm not talking about alcoholics. I only talk about people who had too much alcohol in their life and wanted less. And a whole bunch of people say: I lost weight, gave up alcohol, and it was primarily just that reframe. Just calling it "poison." Just in your own mind. And that's it. Now, if you don't think you can reprogram your own brain to change your preferences - and that's what that was, that's a reframe that changes your preference from alcohol as entertainment to "wow, why would I drink poison?" It is that simple. It's just "focus and repetition." That's all it takes to end an association, really. Assiciation, repetition, and focus can reprogram your brain. So in that reframe example, it associates alcohol with poison - that's the "association" part. You focus on it, cause otherwise nothing happens. And then you repeat it. That's it. That's the entire technique. Did you know that?

Well, most of you are not hypnotists. Most of you have not studied persuasion enough to know it is that simple: that that little reframe should work. Doesn't mean it works for everybody, right, and everybody's individual. But yeah: that little reframe can completely reprogram a preference. I reprogrammed my preferences for Snickers candy bars, my preference for diet Coke. I got that out of my life. I reprogrammed my preference for a whole bunch of stuff. And it's all doable. And you can too. And that little reframe is just one way to do it. There are lots of ways to do it. That's just one way. So, simply knowing that you could reframe things and change your preferences, knowing that it's technique, and the technique is continuously experimenting with different flavors and foods, continuously learning, and continuously experimenting with reprogramming your own preferences. So that's the "technique" part. If you knew hypnosis this would all be more obvious. And if you understood a "system vs. goal" approach, which is really the macro-theme of my book - if you understood that, they you would be able to work your way into the knowledge on your own. In other words: if you knew systems vs. Goals, I wouldn't have had to tell you any of this. YOu would already have been exploring your own systems, and you would have ended up in the same place.

Now, this is my presentation. And this is based on an observation I made years ago. I would go out to eat with friends, and everybody would order whatever they were ordering. And you could look at the plates of the people, and you could see that the types of food they ate was perfectly correlated with my subjective opinion of their knowledge of diet. Like the more they knew, the more they likely had a certain kind of food, and the less they knew about diet, the more they had other kinds of food. And I thought: that can't be a coincidence. It can't be a coincidence that the knowledge is the thing. It feels like it should be the willpower, right? And then you eventually learn that willpower is not really a thing. It's the way you rationalize something after the fact. It's the way you perceive it. It's a subjective interpretation of what's happening. It's just not real. You can't pick up a handful of it, you can't get a bucket of willpower, I can't give it to you. Here's my final argument for why willpower isn't real: because you have it in some topics and not in others. If willpower were real, consistently the people who have it would be able to resist everything. Doesn't work that way. The people who can resist eating are recklessly drinking, or having too much reckless sex, or something. But people tend to be able to resist some things, and not others. It's not because they have willpower about one thing. If they had willpower they probably would just have willpower. But what we have is different urges. My urge for certain vices - let's say alcohol. I never had a great urge for alcohol. I enjoyed it in the past. I don't do it now. But I never had a great urge for it. If I did, I probably would do more of it. And I would say: "Oh, I didn't have enough willpower." But there was no willpower. I just had a greater urge. So once you understand that peoples' actions are based on their operating on greater urges, and some urges are greater than others, then you understand everything. Willpower isn't real.

Now, you say to yourself: "But Scott, what about the people who can say: I give up something today to get something better in the future. Isn't that pure willpower?" To which I say: Nope. Because I can change it with information. Here's some information - hypothetically: I take a picture of you today; I digitally age it to your future. And then I'll show you a picture of your future, and not too happy about the choices you made today. And it will reprogram you. It's information. I didn't change your willpower. I changed your information by allowing you to imagine what you would look like, reasonably, if you continue the path you're on. Some people can't imagine as easily what that's gonna look like, and then bring that pain to today. I appear to have willpower, but I think I have better information. In other words: I can really, really imagine myself suffering in the future for a decision I make today. That imagination of the future, I can bring it all into my stomach today. I think most people can do that Is that willpower? No. It's just imagination. And I can get you to imagine better as well. Just tell you to focus on it. I'm doing it right now. Let's do it right now. Watch me do this. And it won't change your willpower one bit I'm just going to change what you're focused on for a moment. Imagine yourself in the future, ten years from now. The difference is: did you allow your weight to get under control, or keep under control - or did you maintain a good weight today? Now imagine yourself ten years from now, walking barely up the stairs. Your sex life is gone, your self-esteem gone, your energy gone. Just imagine it. That's you, ten years from now - if you fuck up now. If you stick that, whatever that thing is, in front of you, if you put that in your face, and you chew it and put it in your stomach, and you keep doing that: that's you. Just imagine it. Right now I'm done. That's it. That was technique. Did I change your willpower? Nope. Cause willpower never existed. I couldn't change what doesn't exist. Did I change your knowledge? Yes. Not in a scientific way, but I added to your current understanding a little bit extra about what in future you could look like in two different scenarios. And that little bit of information that you brought forward into your present, changed what you know - how you process it, what you focus on. And in a very small way, some of you just got a boost. So that's technique. So, I rest my case: Obesity is an information problem that we imagine a willpower problem. And does anybody have any pushback? No - because you're all convinced.



https://www.youtube.com/watch?v=nsZPRNY9jCw



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



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26.05.2022 00:11
#16 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #15
Liest der hier mit? Scott Adams heute nachmittag in seinem Webcast (oder heute morgen, weil er den Tag in Kalifornien damit beginnt):

"Episode 1754 Scott Adams: Willpower Is Imaginary. Obesity Is A Knowledge Problem I Am About To Solve"
[...]
https://www.youtube.com/watch?v=nsZPRNY9jCw


Dann müsste er sein Buch aber schnell geschrieben haben. :)

Ich habe mir den Text mal durchgelesen, und nicht alles was er schreibt ist Unsinn. Da sind sicher sinnvolle Techniken dabei, das Umlabeln von Alkohol als Gift (was technisch nicht einmal falsch ist, sondern eine korrekte Beschreibung) ist etwas auf das ich genauso gekommen bin (auch ohne sein Buch). Und das man verschiedene "gesunde" Nahrungsmittel, die einem scheinbar nicht schmecken, einfach mal anders zuzubereiten ist auch nicht dumm (wenn auch nicht besonders neu), ich esse liebend gern gekochten Brokkoli, finde ihn aber scheußlich, wenn er angebraten wird. Das ist alles nicht blöde.

Die Grundthese ist dagegen m.E. nach völlig falsch, denn sie geht davon aus, dass menschliche Willenskraft nicht existiert. Das ist erst einmal sachlich Unsinn. Im Gegenteil, menschliche Willenskraft ist geradezu irre, wenn man sieht was manche Menschen durch puren Willen erreichen können: Einen Iron-Man gewinnt man nicht durch "mehr Information".
Im Kontext halte ich das, was er ausführt für einen Taschenspielertrick, wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob er ihn beabsichtigt: Er verkauft die Idee, dass man mit genügend Wissen einfach "gesündere" Nahrungsmittel konsumiert, und dadurch dann dünn wird. Weil es bei ihm funktioniert. Das einfach die Möglichkeit besteht, dass er selber den Drang nicht hat, noch andere Dinge zu essen, blendet er dabei aus. Denn mit seinem Snickers-Beispiel ist es nicht getan. Wenn ich beispielsweise ordentlich trainiert habe, dann reißt sich mein Körper um Kohlenhydrate. Und ihm ist völlig egal, ob die aus Snickers, Haferflocken, Schokolade, Gummibärchen oder Currywurst kommen. Der will einfach gefüttert werden, weil die Speicher (schönen Gruß von der Leber) leer sind und der Blutzucker im Keller ist. Dann isst der Mensch (ist auch wichtig, sonst ist das Training für den Fuß). Aber hier ist es wichtig irgendwann aufzuhören, auch wenn der Körper durchaus das Bedürfnis hat noch mehr zu futtern. Und hier hilft auch das gesunde Essen nicht viel, sich nach dem Training mit Salat vollzustopfen geht schief (und ich weiß wovon ich spreche). Hier muss man irgendwann sagen "Stop" und das ist ein Akt der Willenskraft. Adams blendet diesen aus, aber er findet auch bei ihm statt.

Überhaupt fehlt mir bei der ganzen Nummer der zweite Aspekt: Die Bewegung. Das richtige Essen genügt am Ende nicht. Um gesund zu leben braucht der Mensch auch Bewegung. Und die kommt nicht aus "mehr Information". Ich kann ein Lexikon in Sportwissenschaften sein, damit habe ich noch keinen Schritt gemacht. Und ich kann natürlich verschiedene Methoden der Bewegung ausprobieren, am Ende haben die aber alle eins gemeinsam: Sie sind anstrengend. Muskeln bewegen ist anstregender als sie nicht zu bewegen. Und dazu brauche ich Motivation, denn die Belohnung kommt nicht am Anfang vom Training sondern am Ende. Oder ganz platt: Jeder Lauf, egal ob 5, 15 oder 50 Kilometer, beginnt mit dem ersten Kilometer. Und das ist anstregend und verlangt Willenskraft. Die anderen nebenbei noch mehr..... Oder, um das Feld etwas zu variieren: Wer Krafttraining macht, der weiß dass die letzten zwei Wiederholungen die sind, die das allermeiste bringen (eigentlich fast alles). Dummerweise sind es auch die schmerzhaften. Wer das nicht bringt, kann kein ernsthaftes Krafttraining machen. Wer mal in einer echten Mucki-Bude war, der kennt das Stöhnen von allen Seiten. Das ist kein Stöhnen der Lust, das sind Schmerzen. Und Schmerzen erträgt man nur, wenn man den Willen dazu hat. Es ist viel leichter die Hantel nicht hoch zu nehmen.

Zusammengefaßt: Tricks, wie der Autor sie vorschlägt, das Umlabeln, das Testen von alternativer Zubereitung, das Substituieren von einem Lebensmittel durch ein anderes, das sind alles sinnvolle Helfer. Aber sie sind auch genau das: Helfer. Disziplin dagegen (um mal das böse Wort zu verwenden) ist dagegen universell und deutlich wichtiger. Wer Helfer hat, braucht weniger(!) Disziplin, aber brauchen tut er sie trotzdem.

HR2 Offline



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11.06.2022 00:30
#17 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #10

Nee, dass muss man weder können noch wollen. Der Typ macht sich zum Clown, er wird in der Fachwelt nicht ernst genommen und wettert halt es bischen im Internet. Solche Leute muss man nicht für drei Cent ernst nehmen. Sie können das gerne tun. Nur beschweren Sie sich bitte nicht, wenn Ihnen eines Tages dann der Arzt mal erklärt, dass der Herr Pollmer nicht wirklich ein Fundus von gesunder Lebensweise ist. :)



Drei Cent habe ich für Sie, lieber Herr Llarian, locker übrig: Ein Rumpelstilzchen aus dem Internet, dass sich nie zum Clown macht (leider zu deutsch),
dessen fundierte und meinungsstarke politische Analysen ich zu gerne lese. Als Ernährungswissenschaftler taugen Sie mir alledrings nicht mal zum Clown.
So ist das so, wie Sie sagen: Wenn man viel zu sagen hat, versteigert man sich auch mal in Sachgebiete von denen man keine Ahnung hat, aber eine Vorstellung:
So wie die Grünen von Energiewirtschaft.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

11.06.2022 14:39
#18 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #17
Als Ernährungswissenschaftler taugen Sie mir alledrings nicht mal zum Clown.

Wissens, das ist immer eine Frage was man auf die Beurteilungen von jemand gibt. Und jemand der ernsthaft Pollmer als Referenz für Ernährung heranziehen will und möchte, dessen Urteil ist, sagen wir mal übersichtlich in seiner Bedeutung.

HR2 Offline



Beiträge: 917

11.06.2022 23:22
#19 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #18
Und jemand der ernsthaft Pollmer als Referenz für Ernährung heranziehen will und möchte, dessen Urteil ist, sagen wir mal übersichtlich in seiner Bedeutung.


Ja eben, es könnte manchmal so einfach und übersichtlich sein. Aber nein, vor Ernährungswissenschaftlern ist heute keiner mehr sicher,
die stellen dir täglich nach mit ihren täglich neuen "Ideen".

Friss was dir schmeckt und es wird dir gut gehen, es wird dir gut tun.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

12.06.2022 01:04
#20 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #19
Friss was dir schmeckt und es wird dir gut gehen, es wird dir gut tun.

:)

Ich neige zu der Vermutung, dass Sie das nicht einmal selber glauben, aber Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei. Das schöne an solchen Thesen ist, dass sie im Wesentlichen nur den treffen, der sie auch selber glaubt.

HR2 Offline



Beiträge: 917

12.06.2022 20:51
#21 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #20
Zitat von HR2 im Beitrag #19
Friss was dir schmeckt und es wird dir gut gehen, es wird dir gut tun.

:)

Ich neige zu der Vermutung, dass Sie das nicht einmal selber glauben, aber Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei.


Da haben Sie ja jetzt ungewollt, vermute ich, ein Hauptargument geliefert:
Wenn es schmeckt, habe ich Spaß am Essen. Nicht ganz schlecht, oder?
Die Psyche generiert die Abwehrkräfte, nicht der Frass, den irgendwelche dahin und auch wieder weggelaufende
Ernährungswissenschaftler einem mit goldenen Herzen anempfehlen.

Drücken Sie sich ihnen Ungeniessbares rein? Lassen Sie das, in ihrem gesundheitlichen Interesse.
Sonst werde ich zur Mutter ;)

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

13.06.2022 01:02
#22 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #21
Wenn es schmeckt, habe ich Spaß am Essen. Nicht ganz schlecht, oder?

Spaß hat der Mensch an vielen Dingen, die ihm schaden. Der Mandelkern, der unser aller Verhalten steuert, schüttet leider sein ganzes Glück auch bei Dingen aus, die kurzfristig Spaß machen und langfristig verheerend sind. Natürlich(!) sollte essen schmecken, da sind wir absolut einig. Aber nicht alles was schmeckt ist gut für uns.

Zitat
Die Psyche generiert die Abwehrkräfte, nicht der Frass, den irgendwelche dahin und auch wieder weggelaufende Ernährungswissenschaftler einem mit goldenen Herzen anempfehlen.


Schön wärs. Nur ist dem leider nicht so. Sie können noch so eine tolle Psyche haben, wenn Sie sich mangelhaft ernähren, werden Sie ziemlich krank werden. Sie brauchen nur ein paar Wochen Vitamin-C auslassen, dann werden Sie und ihre Zähne bemerken, dass das keine gute Idee war. Konträr zu dem, was hier bis dato steht, ist meine Meinung zu Ernährungswissenschaftlern auch nicht so besonders hoch. Von Trennkost bis zur Atkins-Diät. Das heißt aber nicht, dass gerade die Grundlagen der Ernährungswissenschaft abwegig wären oder nicht durchaus experimentell überprüft wären. Zuviel Essen macht dick, da beisst die Maus keinen Faden ab.

Zitat
Drücken Sie sich ihnen Ungeniessbares rein?


Aber überhaupt nicht. Und es ist auch ein absoluter Irrtum zu meinen gesundes Essen müsse ungeniessbar sein. Ich habe mir vor einer Stunde ein wunderbar mariniertes Hähnchenbrustfilet gegönnt. Herrlich, ist mir fast auf der Zunge zergangen. Und ausgesprochen "gesund", so man das definieren kann, reich an Protein, wenig Fett und absolut nicht teuer. Für morgen habe ich einen Salatkopf im Kühlschrank, bischen Honig-Senf-Dressing nach eigenem Rezept, ist perfekt. Und übermorgen werde ich wohl wieder ein Pöttchen Gemüsesuppe mit ordentlich Paprika und Chilli-Schoten verbrechen. Und so weiter und so fort. Man kann durchaus sehr lecker gesund kochen und das auch durchaus ohne das es teuer wird. Das einzige was man kritisieren könnte wäre, dass es Zeit kostet und man kochen können muss. Wer nicht kochen kann und keine Zeit hat, der hat es schwerer. Aber wer am Tag eine Stunde dafür opfern kann (was ich ohnehin muss, weil ich für meine Kinder kochen muss), der kann sehr viel tun. Gesunde Ernährung bedeutet doch nicht Tofu und Soja. Es bedeutet auf Nährstoffe, Kalorien und Vitamine zu achten.

Zitat
Sonst werde ich zur Mutter ;)


Das wollen wir nicht, denn das klingt schmerzhaft. :)

HR2 Offline



Beiträge: 917

13.06.2022 01:49
#23 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #22
Zuviel Essen macht dick, da beisst die Maus keinen Faden ab.



Ja, und das ist gut so. Denn Wohlaibigkeit schützt nicht nur vor Krebs, sondern auch vor Hungersnot.
Fett zu speichern ist eine schlaue Idee der Natur, hat den Menschen überhaupt erst überleben und evolutionieren lassen.

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

13.06.2022 03:32
#24 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #23
Denn Wohlaibigkeit schützt nicht nur vor Krebs, sondern auch vor Hungersnot.

Oh ja, wenigstens ein paar Wochen. Und sie schützt noch viel mehr, zum Beispiel vor einem langen Leben. Sehr zuverlässig.

Zitat
Fett zu speichern ist eine schlaue Idee der Natur, hat den Menschen überhaupt erst überleben und evolutionieren lassen.


Und mancher bleibt halt gerne auf seiner Stufe der Evolution stehen. Offenkundig nicht nur Vogonen.

Krischan Offline




Beiträge: 609

13.06.2022 11:06
#25 RE: Für Ernährungsbewusste Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #24
Zitat von HR2 im Beitrag #23
Denn Wohlaibigkeit schützt nicht nur vor Krebs, sondern auch vor Hungersnot.

Oh ja, wenigstens ein paar Wochen. Und sie schützt noch viel mehr, zum Beispiel vor einem langen Leben. Sehr zuverlässig.

Zitat
Fett zu speichern ist eine schlaue Idee der Natur, hat den Menschen überhaupt erst überleben und evolutionieren lassen.

Und mancher bleibt halt gerne auf seiner Stufe der Evolution stehen. Offenkundig nicht nur Vogonen.



Lieber Llarian,
am Pöttchen Gemüsesuppe melde ich Interesse an - vielleicht ist das ja etwas für einen neuen Thread, "Llarians gesunde und schnelle Rezepte"

Und schön, dass die Essensdiskussion auch hier in Zettels Raum so emotional werden kann. Vielleicht sollten wir mal alle argumentativ etwas abrüsten. Wohlleibig heisst ja nicht gleich dick und fett. Und nicht jedes Essen muss immer gesund uned bekömmlich sein, aber der Großteil des Essens sollte diesen Ansprüchen genügen. Alles, was "zu" ist, ist problematisch: zu dick (ja, es gibt unproblematische Formen von Übergewicht - ich spreche hier nicht von Adipositas, aber mit meinem BMI von 28 fühle ich mich sehr wohl, laufe meine 15 Kilometer und bin kerngesund), zu dünn, zu fettig, zu süß, und ja, auch zu viel.

Wichtig ist doch aber, dies nicht auf die einzelne Mahlzeit runterzubrechen, sondern auf die Gesamtheit der Mahlzeiten. Also Gemüsesuppe, und dann auch mal gerne ein paar Weingummis (britisch!) oder Schokolade. Salat, und dann auch mal gerne Kuchen und Torte zum Geburtstag.

Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

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