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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 812 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Llarian Offline



Beiträge: 7.120

08.02.2023 02:35
Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Das Wort zum Dienstag.

flobotron Offline



Beiträge: 331

08.02.2023 08:09
#2 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Ich bin hier mehrfach nicht qualifiziert, als Preuße und als seltener Talkshowzuschauer, um über die Verleihung von Karnevalsorden zu urteilen.
Aber einen Orden für

„die Individualität, Beliebtheit und Mutterwitz in sich vereinen, vor allem aber Humor und Menschlichkeit im Amt bewiesen haben.“

An Baerbock und Strack-Zimmermann zu verleihen finde ich schon seltsam…
Sind die Damen denn in irgendeiner Weise mit humoristischen Äusserungen aufgefallen?

Die eine erklärt uns im Krieg mit Russland und die andere tritt eng verhandelt mit der Rüstungsindustrie als Falke in Talkshows auf.

Ich find beides nicht zum lachen.

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

08.02.2023 10:11
#3 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Humor kann beides sein: Eine subversive Attake auf den Macht oder ein hämisches Lachen über vermeintlichen Gegner.

Das alles entspringt dem linken Selbstbild, eine rebellische Minderheit gegen einen übermächtigen Feind zu sein. In unserem Fall ist es die immer weiter nach rechts schwenkende CDU, sonst ist es eben das rassistische, heteronormative Patriarchat.
Als dezidiert nicht-Linker, dessen Position nicht einfach nur eine Karrikatur sein soll, muss man höllisch aufpassen, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten. Einige Beobachtungen, aus denen die Linken die Berechtigung ihres Selbstbildes ableiten, lassen sich durchaus machen. Die andere Seite unterscheidet sich meistens nur in Bewertung und Interpretation.

Es muss aber auch den Linken endgültig auffallen, dass sie Leute zurücktreten oder durch Boykottaktionen wirtschaftlich extrem schädigen können, während man so etwas bei Konservativen fast nie beobachtet.
Zurzeit wird grade ein Computerspiel verteufelt, weil es entfernt etwas mit einer Fantasy-Autorin zu tun hat. Und diese Autorin begreift sich durchaus selbst als Links.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

08.02.2023 13:50
#4 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von flobotron im Beitrag #2
Sind die Damen denn in irgendeiner Weise mit humoristischen Äusserungen aufgefallen?

Wie Claudio Casulo auf der Achse gestern schrieb: Frau Baerbock ist des öfteren unfreiwillig komisch, weil ihr die Beherrschung der deutschen Sprache gelegentlich schwer fällt (vom Englisch noch nicht angefangen). Aber bei Frauen geht das, früher hielten auch viele Verona Pooth (ehemalige Feldbusch) für recht clever und das sie ihre Sprachschwierigkeiten nur spielen würde.

Zitat
Ich find beides nicht zum lachen.


Dämlich Aussagen an einer Stelle disqualifizieren nicht dafür Humor zu haben. George Bush zum Beispiel, von dem diversen ziemlich dämlich Aussagen bekannt sind, soll einen ziemlich guten Sinn für Humor haben und man sagt ihm nach, dass er durchaus über sich lachen kann. Ich kann nur an der Rede von Strack-Zimmermann wenig witziges finden, mal ab von der im Karneval ja nicht ungewöhnlichen Selbstbeweihräucherung. Beschimpfungen und Hetze sind kein Humor, egal wie sehr man versucht das in lustige Sprache zu kleiden.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

08.02.2023 14:10
#5 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #3
Humor kann beides sein: Eine subversive Attake auf den Macht oder ein hämisches Lachen über vermeintlichen Gegner.

Korrekt, aber man sollte die Situation gut unterscheiden: Das gerade Humor gerne zur Subversion benutzt wird kann man gut in den historischen Witzen aus der DDR oder aus dem dritten Reich ersehen. Aber auch für das Lachen über vermeintliche oder echte Gegner fällt mir ein gutes Beispiel ein: Ich habe nämlich wenig Zweifel, dass ein Herr Putin (in Strack Zimmermanns Sprache "der Vodkazwerg" (obwohl ich vermute, dass sie mehr davon trinkt als er)) durchaus darüber lachen kann, wenn ihm berichtet wird, was für ein effektives Massaker man am Gegner wieder angerichtet hat. Häme wird sicher vom Lachenden als witzig betrachtet, aber es bleibt Häme. Und Häme sagt viel über den Character aus.

Zitat
Zurzeit wird grade ein Computerspiel verteufelt, weil es entfernt etwas mit einer Fantasy-Autorin zu tun hat. Und diese Autorin begreift sich durchaus selbst als Links.


Sollen die mal verteufeln, nach bisherigem Stand wird das Ding einschlagen wie eine Bombe (und seit Jahren reizt es mich in den Fingern mal wieder ein Vollpreisspiel zu kaufen, denn normalerweise warte ich immer ein gutes Jahr ab, um nur ein Drittel zu bezahlen). Aber den zwei anderen Aussagen möchte ich widersprechen: Das Spiel hat nicht "entfernt" mir ihr zu tun, sondern zentral. Hogwarts und das ganze Harry-Potter Universum ist untrennbar mit Rowling verbunden. Sie hat es sich nicht nur ausgedacht, sie ist es auch, die es weiter treibt und weiter entwickelt. Man könnte durchaus sagen: Es gehört ihr. Und niemand würde es wagen ein solches Spiel ohne sie zu entwickeln. Gemessen an der Größe des Spiels (ganz eindeutig AAA Titel) wird sie daran auch mit aller Sicherheit einen satten zweistelligen Millionenbetrag verdienen. Und zum zweiten: Rowling ist links, ausgesprochen links. Sie ist auch eine ausgesprochen dezidierte Feministin. Ihr Fehler aus Sicht der heutigen Linken (die ja in ihrer eigenen Logik immer radikaler werden muss) ist, dass sie Männern nicht zugesteht auf Wunsch eine Frau zu sein. Sie ist der Meinung eine Frau ist eine Person, die mit einem XX Chromosomensatz geboren wurde. Eine Position die bis vor fünf Minuten eigentlich universell geteilt wurde. Man könnte auch sagen: Sie ist links, aber kein Spinner.

Auch wenn es ein Randaspekt ist: Ich hoffe das die Linke das Spiel so richtig verteufelt und jeden verflucht, der es spielt oder kauft. Ich hoffe dass Böhmermann seinen ganzen Hass darüber auskübelt der ihm auf der Seele brennt. Ich hoffe dass sich die vereinte Linke mit aller Gewalt darüber auskotzt und ihren Bannstrahl möglichst hell scheinen lässt. Und das sie dann alle zusammen daran ersticken mit welchen Verkaufszahlen das Ding aufschlagen wird. Denn abgestimmt wird nicht bei Monitor, Welke oder anderen Vollpfosten, sondern abgestimmt wird mit den Füßen. Und es wird zeigen was für eine bornierte und lächerliche Randgruppe die radikale Linke am Ende ist. Lumos.

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

08.02.2023 15:03
#6 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #4
früher hielten auch viele Verona Pooth (ehemalige Feldbusch) für recht clever und das sie ihre Sprachschwierigkeiten nur spielen würde.


Was hat sich denn aktuell geändert?

Zitat von Llarian im Beitrag #5
Aber auch für das Lachen über vermeintliche oder echte Gegner fällt mir ein gutes Beispiel ein:[...] Und Häme sagt viel über den Character aus.


Das ist natürlich ein Beispiel, das sehr aktuell ist und gut Abscheu erregt.

Zitat von Llarian
Ich hoffe das die Linke das Spiel so richtig verteufelt und jeden verflucht, der es spielt oder kauft. Ich hoffe dass Böhmermann seinen ganzen Hass darüber auskübelt der ihm auf der Seele brennt. Ich hoffe dass sich die vereinte Linke mit aller Gewalt darüber auskotzt und ihren Bannstrahl möglichst hell scheinen lässt. Und das sie dann alle zusammen daran ersticken mit welchen Verkaufszahlen das Ding aufschlagen wird. Denn abgestimmt wird nicht bei Monitor, Welke oder anderen Vollpfosten, sondern abgestimmt wird mit den Füßen. Und es wird zeigen was für eine bornierte und lächerliche Randgruppe die radikale Linke am Ende ist. Lumos.



Natürlich, je häufiger solche Aktivitäten keinen Erfolg erzielen, umso geringer wird in Zukunft ihre Wirkung sein (wer schließt sich schon gerne erfolglosen Unternehmungen an?) und umso geringer die Furcht davor.

Man sollte aber hier auch nicht in Häme verfallen, weil die andere Seite hier den kürzeren zieht. Die Mehrheit der Gamer sieht sich als apolitisch und kümmert sich einfach nicht so sehr um die Tagespolitik und die meisten Fans der bewussten Schriftstellerin werden sich auch weiterhin selbst als progressiv verorten und eher nach Ausflüchten suchen, wieso sie doch spielen.

Eloman Offline



Beiträge: 251

08.02.2023 15:15
#7 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Also ich habe mich über "Texas" köstlich amüsiert. Aber Helge Schneider ist schon speziell. Als meine Frau und ich im Nachfolger "00Schneider - Jagd auf Nihil Baxter" waren, hatte sich der Kinosaal nach 30 Minuten zur Hälfte geleert. Mann kann ihn wohl nur hassen oder lieben. Über MASZ (die Abkürzung hab ich gerade irgendwo gelesen) kann man eigentlich nur weinen. Dass eine solche Figur in der FDP nach oben gespült wurde zeigt mal wieder, wie dünn die Personaldecke der FDP, aber auch aller anderen politischen Parteien in Deutschland ist.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.542

09.02.2023 00:48
#8 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Ich bin mal gemein und zitiere Herrn Merz bei einem solchen Anlaß. Aachen, 2006:

Zitat

2. Berlin erklären wir zum polnischen Hoheitsgebiet. Nur so werden wir die Kaufkraft der Rentner signifikant erhöhen. Die polnische Regierung verpflichtet sich im Gegenzug, in diesem Gebiet bis zu einer Million bisher deutscher Rentner anzusiedeln. Von 300 Euro Rente kann in Deutschland schließlich keiner mehr leben, in Polen aber schon, allein wegen der wesentlich geringeren Lebensunterhaltungskosten.

3. Der Bundeshaushalt wird saniert durch einen Verkauf der deutschen Schulden an einen großen amerikanischen Pensionsfond, im Volksmund: an eine Heuschrecke. Als Sicherheiten werden wir übertragen: die Alpen, den Schwarzwald, den Kölner Dom, die Rüdesheimer Drosselgasse sowie Rothenburg o.d. Tauber und das Münchender Oktoberfest. Der Erwerber kann die Objekte nach zwei Jahren freihändig verwerten, wir haben ihm bereits den Verkauf an italienische Hedgefonds empfohlen. Lachen Sie nicht! Italien ist schließlich der Beweis dafür, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.

4. Bei den Arbeitslosen gehen wir ebenfalls einen ganz neuen Weg. Wir sind bereits dabei, einen großen Teil der uns bekannten Dauerarbeitslosen zu entlassen. Das hat anfangs natürlich wieder keiner verstanden, aber das macht schließlich jeder erfolgreiche Manager, er entlässt Leute, die zuviel an Bord sind. Wir haben bereits drei Millionen Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen und aus Deutschland ausgewiesen. Die restlichen zwei Millionen, überwiegend jugendliche Arbeitslose werden wir voraussichtlich an asiatische Länder abgeben. Jürgen Rüttgers verhandelt derzeit in meinem Auftrag über die Einführung einer sogenannten "Blond Card" mit Indien. Wir nennen das Programm: "Kinder für Inder."

5. Auch bei der Landesverteidigung werden wir massiv sparen. Als Privatmann halten sie sich ja schließlich auch keinen persönlichen Polizisten. Warum sollten wir das als Staat also tun? Die Bundeswehr wird abgeschafft und für feierliche wie für traurige Anlässe - Zapfenstreich, Beerdigungen, Entlassungen von Bundesministern und zu ähnlichen Benefiz-Veranstaltungen - durch eine Trachtengruppe unter der Führung von Karl Moik ersetzt. Zu Sondereinsätzen kann nach wie vor Johannes Heesters hinzugezogen werden.

9. Die territoriale Bereinigung unseres Portfolios im Osten werden wir durch spektakuläre Zukäufe im Westen ergänzen. Wir wollen durch Zukäufe in den emerging markets wachsen. Wir befinden uns seit einigen Wochen in Verhandlungen mit Frankreich, wir wollen das Elsass zurückkaufen. Die Franzosen sträuben sich noch, sind aber in einer extrem schlechten Verhandlungsposition, seitdem Paris von marodierenden Afrikanern aus den ehemaligen Kolonien zur Hälfte besetzt wurde und in Marseile jetzt ein islamischer Kalif regiert. Frankreich braucht das Geld, es wird uns das Elsass günstig überlassen.

Berlusconi hat uns darüber hinaus Südtirol zum Kauf angeboten. Südtirol würde durchaus in unser Produkt-Portfolio passen. Dort gibt es noch eine ausgeprägte Landwirtschaft und Landwirtschaft gehört nach wie vor zu den deutschen Kernkompetenzen.



https://www.aachener-zeitung.de/der-weis...ut_aid-32618615

Und wenn ich schon mal dabei bin...

Zitat
Die Aachener Jecken waren begeistert, als CDU-Politiker Merz witzelte: Die Bundeswehr solle man durch Trachtengruppen ersetzen, Mecklenburg-Vorpommern an die Russen verkaufen. Doch die "Aachener Zeitung" fand heraus, Merz hat abgekupfert. Seine lauwarme Erklärung: In keiner Rede sei alles neu.

Doch die gefeierte Ansprache stammt größtenteils nicht von Merz, sondern ist aus dem Internet-Satiremagazin "zyn.de" kopiert. Dort hatte "zyn.de"-Mitarbeiterin Monika Rieboldt im Mai 2003 ein fiktives Interview mit dem ehemaligen Siemens-Chef Heinrich von Pierer aufgeschrieben, der im Jahre 2010 als Bundeskanzler seine Sanierungserfolge für Deutschland resümiert.

Merz wörtlich: "Ich habe allerdings einige Gedanken übernommen aus einem Text, den ich vor längerer Zeit zugeschickt bekommen habe, und von dem ich nicht wusste, dass er auch schon veröffentlicht worden war. Aber selbst wenn ich es gewusst hätte: Es gibt keine Rede dieser Welt, in der alles neu ist." Außerdem könne es im Karneval vorkommen, dass ein Witz zweimal erzählt werde.

Dass der Elf-Punkte-Plan schon andernorts erschienen sei, "konnte ich nicht ahnen". An den Verfasser der Mail könne er sich nicht erinnern.



https://www.spiegel.de/panorama/karneval...e-a-400599.html

Niemand schreibt eine Büttenrede ganz allein...



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

09.02.2023 01:35
#9 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #6
Was hat sich denn aktuell geändert?

Nix. Ist schlecht formuliert. Damit ist gemeint, dass Verona Pooth früher mal öffentliche Aufmerksamkeit hatte. Ist heute eher nicht so.

Zitat
Natürlich, je häufiger solche Aktivitäten keinen Erfolg erzielen, umso geringer wird in Zukunft ihre Wirkung sein (wer schließt sich schon gerne erfolglosen Unternehmungen an?) und umso geringer die Furcht davor.


Das ist die Idee. Und erschwerend kommt hinzu, dass jeder Fan von solchen Erfolgen sich von der linken Argumentation abgestossen fühlen kann, weil sie ihn persönlich angreift.

Zitat
Man sollte aber hier auch nicht in Häme verfallen, weil die andere Seite hier den kürzeren zieht.


Ich freue mich immer wenn linke Zensurbemühungen scheitern. Ist das schon Häme?

Zitat
Die Mehrheit der Gamer sieht sich als apolitisch und kümmert sich einfach nicht so sehr um die Tagespolitik und die meisten Fans der bewussten Schriftstellerin werden sich auch weiterhin selbst als progressiv verorten und eher nach Ausflüchten suchen, wieso sie doch spielen.


Ich wäre da nicht so sicher: Vor Jahren hatten wir auch die Killerspieldebatte und da sind einige Beiträge aus Richtung der CDU extrem schlecht angekommen. Und das bleibt bei vielen im Gedächtnis. Und wer ein großer Fan von Harry Potter ist (und das sind gar nicht so wenige Jugendliche), der wird etwas fremdeln, wenn die extreme Linke Frau Rowling mit Dreck bewirft. Es ist nach meinem Dafürhalten strategisch dumm sich an Frau Rowling abzuarbeiten.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

09.02.2023 01:44
#10 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von Eloman im Beitrag #7
Also ich habe mich über "Texas" köstlich amüsiert.

Ich sage ja, ich lebe im falschen Universum.

Zitat
Aber Helge Schneider ist schon speziell. [...] Mann kann ihn wohl nur hassen oder lieben.


Es ist nicht so, dass ich Helge Schneider nicht mag. Und ich meine nicht nur Katzeklo. Ich sehe ihn gerne in Interviews (und finde ihn absolut nicht blöde) und ich kann sogar mit "Es gibt Reis, Baby" was anfangen. Mein Problem ist: Im ganzen Film Texas gibt es nur eine witzige Szene. Da wo er versucht mit seinem Hut das Schild "Naturschutzgebiet Ebbegebirge" zu verdecken. Im Nachhinein habe ich inzwischen erfahren, dass auch die Szene nur deshalb in dem Film ist, weil sie sonst das Geld der Filmförderung nicht bekommen hätten. Der Rest ist einfach nicht witzig. Da schaue ich mir eher noch eine echte Büttenrede an, und die sind meistens auch nicht witziger als ein sinkender Öltanker.

Zitat
Über MASZ (die Abkürzung hab ich gerade irgendwo gelesen) kann man eigentlich nur weinen. Dass eine solche Figur in der FDP nach oben gespült wurde zeigt mal wieder, wie dünn die Personaldecke der FDP, aber auch aller anderen politischen Parteien in Deutschland ist.


Ich habe den Eindruck die FDP besteht nur noch aus solchen Figuren. Buschmann, der den Rechtsstaat einstampft und auch noch stolz drauf ist. Lindner der die Atomdebatte meint per "Basta" zu beenden. Und eben MASZ, bei der man den Eindruck hat, sie befinde ich mit Annalena Baerbock in einem Wettbewerb um die agressivste Rethorik. Wer ist denn da noch?

Eloman Offline



Beiträge: 251

09.02.2023 10:13
#11 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #10
...Der Rest ist einfach nicht witzig.

Ich vergewaltige einfach mal die lateinische Sprache und antworte: De humoribus non est disputandum.
Oder mit Hape Kerkeling: "Hurz!"

Bezgl. der FDP: Mit Guido Westerwelle war der letzte Liberale in der FDP verstorben. Der kümmerliche Rest ist nur noch ne Karrieristenbande. Wie sagt der Kölsche: Kenne mer nit, bruuche mer nit, fott damit.

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

09.02.2023 10:49
#12 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #9
Und erschwerend kommt hinzu, dass jeder Fan von solchen Erfolgen sich von der linken Argumentation abgestossen fühlen kann, weil sie ihn persönlich angreift.


Ja, aber das wird erfahrungsgemäß nicht zu einer tieferen Betrachtung führen. Niemand wird sich die Frage stellen, "wie kommt es eigentlich, dass wir auf so eine Sache so unangemessen reagieren?", sondern was passieren wird, ist, dass einige Leute froh sind, wenns vorbei ist und sie spielen können.

Allerdings spielen die Linken hier, unfreiwllig -- oder genauer getrieben durch wenige "Aktivisten" -- mit dem Feuer. In der Vergangenheit gab es bei sowas manchmal Abspaltungen und eventuell werden die Karten jetzt neu gemischt.

Zitat von Llarian
Vor Jahren hatten wir auch die Killerspieldebatte und da sind einige Beiträge aus Richtung der CDU extrem schlecht angekommen. Und das bleibt bei vielen im Gedächtnis. Und wer ein großer Fan von Harry Potter ist (und das sind gar nicht so wenige Jugendliche), der wird etwas fremdeln, wenn die extreme Linke Frau Rowling mit Dreck bewirft. Es ist nach meinem Dafürhalten strategisch dumm sich an Frau Rowling abzuarbeiten.



Jugendliche ist falsch.
Viele der Jugendlichen, die Sie meinen, sind heute über 30 und erinnern sich aus Kindertagen daran.

Das Problem ist auch, dass Frau R.s Kommunikation nicht zum Bild einer bösen, haßerfüllten Person passt.

Zitat von Llarian im Beitrag #10
Ich habe den Eindruck die FDP besteht nur noch aus solchen Figuren.


Für mich ist Faesers Vorstoß zur Vorratsdatenspeicherung der letzten Prüfstein. Die faktischen Argumente sind nicht anders als bei Leuthaus-Schnarrenberger.
Wie viel Liberalität ist noch übrig.

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

11.02.2023 02:52
#13 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von flobotron im Beitrag #2
Ich bin hier mehrfach nicht qualifiziert, als Preuße und als seltener Talkshowzuschauer, um über die Verleihung von Karnevalsorden zu urteilen.
Aber einen Orden für

„die Individualität, Beliebtheit und Mutterwitz in sich vereinen, vor allem aber Humor und Menschlichkeit im Amt bewiesen haben.“

An Baerbock und Strack-Zimmermann zu verleihen finde ich schon seltsam…
Ohne jetzt auf Baerbock oder MASZ einzugehen: Sie haben nicht verstanden, was solche Orden und Preise wirklich tun. Sie schmücken nicht den Empfänger sondern den Stifter. Der Stifter will den Glanz und die Berühmtheit des Empfängers auf sich übertragen. Warum sollte der Ordensverleiher tatsächlich aus selbstlosen Gründen, rein aus Verehrung der Musen oder Tugenden, den Geehrten auswählen?

Nehmen wir als Analogie ein unumstritten großartiges Kunstwerk. Wer das Kunstwerk bemängelt, schmälert sein öffentliches Ansehen, da die Großartigkeit des Kunstwerkes ja unumstritten ist. Er stellt sich außerhalb des allgemeinen Konsens. Man kann sich so als Sonderling und Querkopf präsentieren, nicht aber als verläßliches Glied des Gemeinwesens. Will man Kunstgeschmack beweisen, rühmt man das unumstrittene Kunstwerk.

So ähnlich ist es mit den Orden. Zusätzlich binden sie den Geehrten an den Verleiher, günstiger als eine Oligarchenyacht, aber nicht weniger nützlich für den Verleiher. Entsprechend sind in den obersten Stufen des Bundesverdienstkreuzes Staatchefs und Monarchen überrepräsentiert. In den seltensten Fällen haben sie jemals mehr für Deutschland und das deutsche Gemeinwesen getan als ein DRK-Kreisvorstand.

Diese "Ehrungsumkehrung" funktioniert natürlich nur deswegen, weil solche Orden und Ehrenzeichen behaupten, sie würden Personen ehren, damit sie ein Beispiel seien. Ob eine Ehrungsumkehr vorliegt, kann man ganz einfach daran erkennen, ob die Laureaten die öffentliche Beachtung überhaupt noch brauchen. Wenn nicht, dann schmückt sich nur der Ordensverleiher.

Übrigens kann man diesen Gedanken auch auf ganz andere Akte der Kritik übertragen: Etwa der Würdigung von im Ausland öffentlich geächteten Menschenrechtsaktivisten. Ist mit ihrer Auszeichnung wirklich gemeint, die Menschen, bei denen der Ordensverleiher in hohem Ansehen steht, zur Nachahmung aufzurufen? Oder ist damit gemeint, daß der Ordernsverleiher den Mut und den Aktivismus der Laureaten auf sich übertragen will, um sein eigenes Ansehen im Inland zu mehren?

Oder betrachten wir die aktuellen Petition, mit der sich sinkenden Sternchen wie Käßmann, Schwarzer, Wagenknecht in die Öffentlichkeit schieben. Geht es ihnen wirklich darum, für einen detailliert durchdachten und funktionierenden Plan zu weibeln, der die militärischen Kräfteverhältnisse und unsere Interessen einbezieht? Oder geht es ihnen darum, eine Petition als Bühne zu nutzen, um sich mit Gedanken an Humanität, Verantwortung, Verhinderung des drölfzigsten Atomweltkrieges usw. zu schmücken?

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.542

27.02.2023 00:06
#14 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #9
wenn die extreme Linke Frau Rowling mit Dreck bewirft. Es ist nach meinem Dafürhalten strategisch dumm sich an Frau Rowling abzuarbeiten.


Nach Roald Dahl jetzt die Nr. 3:

Zitat
James Bond books rewritten to remove ‘offensive’ references
It comes days after a row over the editing of Roald Dahl’s books

Racial references have been removed from Ian Fleming’s James Bond novels following a sensitivity review.

Terms such as the n-word, which featured in his writing from the 1950s and 1960s, have been edited out of new editions of the 007 books, which are set for reissue in April.

Some depictions of Black people have also been reworked or removed, but references to other ethnicities, including the use of a term for east Asian people and Bond’s mocking views of Oddjob, Goldfinger’s Korean henchman, remain.

Revised lines include Bond’s assessment in Live and Let Die that African would-be criminals are “pretty law-abiding chaps I should have thought, except when they’ve drunk too much”, which has been changed to “pretty law-abiding chaps I should have thought”.



https://www.independent.co.uk/arts-enter...n-b2289747.html

Übrigens jährt sich in 6 Wochen zum 70. Mal der Tag, an dem der erste 007-Roman, Casino Royale, bei Jonathan Cape erschienen ist: am 13. April 1953.

Wobei, ich zitier' mal:

Zitat
For the first five books (Casino Royale, Live and Let Die, Moonraker, Diamonds Are Forever and From Russia, with Love) Fleming received broadly positive reviews.[107] That began to change in March 1958 when Bernard Bergonzi, in the journal Twentieth Century, attacked Fleming's work as containing "a strongly marked streak of voyeurism and sado-masochism"[108] and wrote that the books showed "the total lack of any ethical frame of reference".[108] The article compared Fleming unfavourably with John Buchan and Raymond Chandler on both moral and literary criteria.[109] A month later, Dr. No was published, and Fleming received harsh criticism from reviewers who, in the words of Ben Macintyre, "rounded on Fleming, almost as a pack".[110] The most strongly worded of the critiques came from Paul Johnson of the New Statesman, who, in his review "Sex, Snobbery and Sadism", called the novel "without doubt, the nastiest book I have ever read".[111] Johnson went on to say that "by the time I was a third of the way through, I had to suppress a strong impulse to throw the thing away".[111] Johnson recognised that in Bond there "was a social phenomenon of some importance",[111] but this was seen as a negative element, as the phenomenon concerned "three basic ingredients in Dr No, all unhealthy, all thoroughly English: the sadism of a schoolboy bully, the mechanical, two-dimensional sex-longings of a frustrated adolescent, and the crude, snob-cravings of a suburban adult."[111] Johnson saw no positives in Dr. No, and said, "Mr Fleming has no literary skill, the construction of the book is chaotic, and entire incidents and situations are inserted, and then forgotten, in a haphazard manner."[111]


https://en.wikipedia.org/wiki/Ian_Fleming

Kingsley Amis hat genau dagegen gehalten, als er 1965 "The James Bond Dossier" publiziert hat - wo er übrigens nachweist, daß die Bond-Romane mindestens so voller Schoten stecken wie die Thriller von Dan Brown, von der Geographie bis zur Waffentechnik.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.542

27.02.2023 13:02
#15 RE: Anmerkungen zu einer Büttenrede. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #14

Übrigens jährt sich in 6 Wochen zum 70. Mal der Tag...


Richtich vermutet:

Zitat
🚴‍♀️🚴‍♀️ Jenny 🚴‍♀️🚴‍♀️@jen_moxon
So the books have been rewritten and will be released to coincide with the 70th anniversary of Casino Royale. I genuinely hope no one buys a single acopy ://www.gbnews.uk/entertainment/james-bond-books-rewritten-by-sensitivity-experts-to-remove-ian-flemings-racist-language/448805
9:38 AM · Feb 27, 2023


https://twitter.com/jen_moxon/status/1630125244261228544



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

 Sprung  



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