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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 50 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
Llarian Offline



Beiträge: 7.120

13.04.2023 02:20
Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Ein kleines "Haha" für Anheuser-Busch, die neueste Firma, die erkennen muss, dass "Everything woke turns to shit" keine neue Erkenntnis ist.

flobotron Offline



Beiträge: 331

13.04.2023 07:42
#2 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Ihr Resümee, dass der Großteil der Amerikaner und auch Deutschen sich kaum für die woken, linksgrünen Themen interessieren sehe ich auch so.
Nur leider haben wir hier in Deutschland die Situation, dass sich die Politik, Medien und links-Grünen Lebenswelten in Berlin in einer fast komplett isolierten Blase aufhalten und es kaum Kontakt in die wirkliche Welt von normal arbeitenden Menschen kommen.
Die öffentlich-rechtlichen Medien sind hier der große Gatekeeper, der die Blase aufrecht hält.
Um Deutschland wieder auf den Pfad der Vernunft zu führen müssen Staat und Medien getrennt werden.

Was dir Bud Light Kampagne angeht, da hätten die sich besser bei Sternburg orientieren sollen.
Wer es nicht kennt, das ist einfachsten und billigstes Bier von der Tanke. Sie versuchen auch garnicht anderes zu sein.

„Ich würds trinken, wenn’s teurer wär“
„Kein Sponsor der WM 2022“
„Wenn es nicht so nach Bier schmecken würde, vielleicht“

Das war Zielgruppen orientiertes Marketing.
Un kam sogar bei den auf die Schippe genommenen Hippstern gut an.

herki Offline



Beiträge: 97

17.04.2023 13:13
#3 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Ein ganz großer Vorteil ist das jetzt viele Amerikaner die ich kenne das viel viel bessere Yuengling Lager kaufen

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

18.04.2023 09:40
#4 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Das faszinierende für mich (nachdem ich seit Kindesalter nicht mehr in den USA war und wirklich überhaupt keine Ahnung vom Leben der Menschen dort habe) an dem Artikel ist ja, dass Bud Light ein blue collar-Bier ist. Hätte ich nicht erwartet. Vor allem schon deshalb nicht, weil das ja einen reduzierten Alkoholgehalt hat, dessen Nutzen ich eher bei den Yuppies (und Frauen) verortet hätte. Das ultimative USA-Proletenbier war nach meinem Vorurteil das Pabst Blue Ribbon Zeug.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.540

02.05.2023 21:35
#5 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von 2 May 2023
Bud Light’s sales have apparently continued dropping since the announcement of its partnership with transgender advocate Dylan Mulvaney caused significant backlash.
The St. Louis Post-Dispatch reported Monday:

Zitat
In the week that ended April 22, the brand’s in-store sales plummeted more than 26%, according to figures reported by Bump Williams Consulting, a Connecticut-based firm that specializes in the alcoholic beverage industry.
And the decline is only accelerating. The week before, sales dropped by 21%. The week before that, it was 11%.


Despite the controversy, it remains the bestselling beer in the country, according to Bump Williams, who is the founder, president and CEO of the agency.
But if the drop in sales continues, Williams said, “then Bud Light is in serious trouble this year. And I think it runs the risk of losing that No. 1 position at the end of calendar year 2023 to Modelo Especial.”



https://www.breitbart.com/economy/2023/0...erious-trouble/



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.540

04.05.2023 23:40
#6 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat
Matt Wallace @MattWallace888
BREAKING: Anheuser-Busch CEO just disavowed the Bud Light Dylan Mulvaney partnership (after another big dip in sales) saying “it was not a campaign” and blaming an outside ad agency for approving it “without management awareness”
6:13 PM · May 4, 2023


https://twitter.com/MattWallace888/statu...157351933362177

Zitat
Anheuser-Busch CEO FINALLY disavows Dylan Mulvaney Bud Light partnership and says 'it was not a campaign' after firm sent letter to retailers blaming an outside ad agency for approving it 'without management awareness' as sales crash 26%
Bosses of Anheuser-Busch claim that the partnership with Mulvaney was 'not a formal campaign or advertisement'
Their former chief creative officer branded the decision to work with the trans influencer as a 'calamitous mistake'

The CEO of Anheuser-Busch has unceremoniously disowned the disastrous Dylan Mulvaney stunt – insisting it was 'not a campaign' as a letter to retailers says it was 'just one can'.

He added that the company is 'providing direct financial support' to the frontline workers impacted by the boycott.

Doukeris said: 'We need to clarify the facts that this was one camp, one influencer, one post and not a campaign.


https://www.dailymail.co.uk/news/article...-retailers.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

05.05.2023 19:18
#7 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #6
Zitat:Matt Wallace @MattWallace888
BREAKING: Anheuser-Busch CEO just disavowed the Bud Light Dylan Mulvaney partnership (after another big dip in sales) saying “it was not a campaign” and blaming an outside ad agency for approving it “without management awareness”
6:13 PM · May 4, 2023


Die Nummer rettet die auch nicht mehr und dient eigentlich nur dazu, damit das Management sich irgendwie aus der Affäre ziehen kann ohne gefeuert zu werden. Was ein Fehler ist, denn man sollte sie alle zusammen feuern.

Das Problem war nicht Dylan Mulvaney. Der Typ ist ein Schreihals und die meisten Leuten reagieren da gar nicht tiefer drauf. Das Problem ist, dass Anheuser Busch in Form ihre Marketing Tante (der lieben Frau Heinerscheid) den eigenen Kunden ins Gesichts gespuckt hat, als sie nicht nur die Kampagne bestätigt(!) hat, sondern auch klar gesagt hat, was sie unterm Strich von den eigenen Kunden hält. Und diese Frau durfte das mehrere Tage lang hoch halten, ohne dass das irgendeiner im Management problematisch fand. Erst als der Boykott langsam Zähne entwickelte wurde die Frau aus der Öffentlichkeit genommen. Auch nicht gefeuert, sondern nur aus der Schusslinie genommen.
Anders gesagt: Das Managment hat lange erst einmal abgewartet und immer erst reagiert, wenn es gar nicht mehr anders ging. Und wer will schon "Bier" von einem solchen Konzern kaufen. Da wird schon viel mehr kommen müssen als das. Seit Wochen versuchen die die ganze Nummer auszusitzen und die letzten Äußerungen sind da nicht wirklich eine Änderung. Den ganzen Verein feuern und sich zu entschuldigen, das könnte noch was retten. Wobei: Könnte. Denn angesichts der nicht allzu großen Qualität des Produktes ist eine große Rückkehr der Kunden eher unwahrscheinlich. Alles was man früher hatte war der Ruf. Und der ist ruiniert.

Die Nummer ist gelaufen. Und das ist auch ganz gut so. Der nächste Konzern wird sich überlegen müssen, ob das so clever ist.

Florian Offline



Beiträge: 3.179

05.05.2023 20:28
#8 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #7
Der nächste Konzern wird sich überlegen müssen, ob das so clever ist.


Um das ganze Thema "politisches Engagement" mal rein aus unternehmerischer Sicht zu analysieren:

Entscheidend ist hier, ob man ein Massen- oder ein Nischenprodukt hat.

Bei einem Massenprodukt (und da ist Bud Lite natürlich das allerbeste Beispiel) sollte man sich politisch möglichst neutral verhalten.
Schließlich will man weite Teile der Bevölkerung erreichen. Und JEDE politische Äußerung, egal in welche Richtung, wird dadurch immer einen Teil der Kundschaft verprellen.
Ganz besonders gilt das in den zur Zeit politisch stark gespaltenen USA.

Ganz anders ist es, wenn man ein Nischenprodukt hat. Also ein Produkt mit einer engen Zielgruppe.
Da kann es ganz im Gegenteil sehr wirkungsvoll sein, wenn man sich politisch zugespitzt äußert. Ja, klar, man verärgert 50% der allgemeinen Bevölkerung. Was aber ganz egal ist, solange man für eine enge Zielgruppe dadurch maximal interessant wird.
Ein aktuelles Beispiel aus der Getränke-Branche: Anscheinend gibt es ein Getränk namens "Berliner Luft", dass nun ganz woke in "BerlinerInnen Luft" umbenannt wurde.
Vermutlich findet eine Mehrheit der Deutschen so was eher doof. Ist aber egal: Solange ich dadurch für eine bestimmte Klientel unheimlich interessant werde, ist das mich als Nischenanbieter ein ausgesprochen cleverer Marketing-Schachzug.

Nun ist der allgemeine Trend ja eine immer stärkere Ausdifferenzierung der Produkt-Welt.
Echte Massenprodukte (wie Bud Lite oder Coca Cola) gibt es immer weniger. Dafür immer mehr Nischenprodukte.
Meine Prognose ist daher, dass wir in den nächsten Jahren leider noch viel mehr politisch aufgeladenes Marketing erleben werden.
Und dass - leider - diese Form von Marketing für sehr viele Unternehmen auch positive Wirkung haben wird. (Nur eben nicht für Massenprodukte wie Bud Lite oder zuvor schon Gilette).

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

05.05.2023 21:01
#9 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #8
Bei einem Massenprodukt (und da ist Bud Lite natürlich das allerbeste Beispiel) sollte man sich politisch möglichst neutral verhalten. Schließlich will man weite Teile der Bevölkerung erreichen. Und JEDE politische Äußerung, egal in welche Richtung, wird dadurch immer einen Teil der Kundschaft verprellen.
Ganz besonders gilt das in den zur Zeit politisch stark gespaltenen USA.

Sie haben natürlich Recht. Oder: Fast Recht. Denn auch bei Massenprodukten hängt es natürlich davon ab, wer die eigentlichen Konsumenten sind. Die beiden Negativ Beispiele Gilette und Bud Light sind vor allem deshalb so gut getroffen worden, weil ihre Werbung gezielt gegen die Hauptklientel gerichtet war. Gilette hatte ja noch die Hoffnung, dass man mit dem woke bei der männlichen Kundschaft punkten könnte, bei Bud Light war das Ganze wirklich bis zum gehtnichtmehr hirnverbrannt. Woke Yuppies trinken schon kein Bier, aber auch dann erst recht kein Bud Light. Bud Light ist ein Bier für Leute, die für wenig Geld viel Bier kaufen wollen. Also vor allem Arbeiter. Einfache Leute. Oder selbst Verbindungsstudenten. Hauptsache es knallt. Aber die Klientel, die man mit woker Werbung ansprechen kann, trinkt gerade kein Bud Light. Und wird das auch in Zukunft nicht tun. Whoopie Goldberg kann sich ganz furchtbar über den Boykott aufregen, aber sie wird die Plörre nie selbst trinken.

Andere Konzerne dagegen wie meinetwegen Nike, gehen davon aus, dass sie ebensoviele woke Käufer haben wie nicht woke. Und einfache Leute kaufen die Schuhe nicht. Sie können sich das Woke leisten.

Zitat
Vermutlich findet eine Mehrheit der Deutschen so was eher doof. Ist aber egal: Solange ich dadurch für eine bestimmte Klientel unheimlich interessant werde, ist das mich als Nischenanbieter ein ausgesprochen cleverer Marketing-Schachzug.


Das ist ja auch in Ordnung. Ich brauche keine Bionade, keine Fritz Cola und auch keine "BelinerInnen Luft". Ich kaufe das dann halt nicht. Ist nur fair. Dafür würde ich Jeremys Razor kaufen, wenn ich denn könnte (die liefern leider nicht nach Deutschland). Ich finde daran per se nichts schlimmes. Im Gegenteil. Woke ist nur der grüne Zeitgeist, die Mehrheit der Bevölkerung ist eben nicht woke. Soll sich jeder nur klar positionieren. Bei Bud Light stellt sich die Frage nicht (da ich ohnehin keinen Alkohol trinke und erst recht kein billiges Bier), aber auch mit dem Gilette Spot kann ich leben. Ich kaufe das halt nicht mehr und Wilkinson macht auch gute Klingen. Und deutlich günstiger nebenbei. Ich gehe doch auch nicht in eine Antifa-Kneipe, habe aber kein Problem damit, dass es sowas gibt (so lange ich nicht daneben wohnen muss).

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

05.05.2023 23:53
#10 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Irgendwie habe ich dennoch den vagen Verdacht, dass die Mehrheit der politisch polarisierenden Reklame eher auf ein wokes Zielpublikum gerichtet sein wird.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

06.05.2023 00:19
#11 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #10
Irgendwie habe ich dennoch den vagen Verdacht, dass die Mehrheit der politisch polarisierenden Reklame eher auf ein wokes Zielpublikum gerichtet sein wird.

Das ist auch nahe liegend. Für woke Werbung wird man eher selten verdroschen. Geht dagegen eine Firma hin und verwendet eher explizit nicht-woke Werbung (so wie beispielsweise ein großes Smoothie-Hersteller das schon mal tut), dann geht der woke-Mob extrem schnell auf die Barrikaden und droht auch schon mal mit Gewalt. Das ist nicht nur in der Werbung eine Tendenz in der Gesellschaft: Linke These und Argumente kann ich problemlos überall äußern, das ist völlig undramatisch (wenn ich es nicht total übertreibe und auch dann eher selten), äußere ich dagegen rechte Positionen gerate ich sowohl ins moralische Abseits oder, wenn das nicht fruchtet, werde ich auch ganz schnell persönlich inklusive Familie bedroht. Das ist inzwischen fast das Standard-Konzept der radikalen Linken.
Die wenigsten Angriffe finden auf Grüne statt, es ist die AfD die attackiert und bedroht wird. Da ist die Werbung nur der Spiegel von. Was meinen Sie warum Anheuser Busch es nicht wagt Frau Heinerscheid schlicht raus zu schmeissen? Die mögen zwar den Boykott nicht, haben aber nicht weniger Angst vor dem roten Mob und seinem "friedvollen Protest".

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.540

06.05.2023 01:29
#12 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Es kommt noch etwas anderes hinzu, nämlich die Déformation professionelle der Werdebranche. Und bei der ist des seit den sechziger Jahren Standard, die Einstellung zu haben: wir verkaufen kein Produkt - jedenfalls nicht in erster Linie - sondern eine Haltung, ein Gefühl, ein Ambiente. Wie beim Marlboromann: Weite, Coybos, Lagerfeuerromantik. Mit welcher Marke das verbunden ist, ist zwetirangig. Es kommt allein auf die Verpackung an. Zum einen wörtlich, zum anderen durch das Ambiente, das der Zuschauer oder Leser reflexartig mit dem Produktnamen assozieren soll. Das ist natürlich Behaviorismus reinsten Wassers, aber zu dessen Hochzeit hat Madisno Avenue und in deren Gefolge der Rest der Branche - jedenfalls da, wo Marktmechanismen greifen. Woanders erübrigt sich das mangels der Möglichkeiten, mit dem geldbeutel abzustimmen. Hinzu kommt eine gehörige Portion Zynismus in der Branche: wir können den Käufern alles andrehen. Das stimmt zwar so nicht, aber warum manche Werbekampagnen es zu einem überwältigenden Erfolg bringen (und in der Hinsicht war die deutsche Abteilung mal weltweit führend, vom VW Käfer - "und läuft und läuft und läuft" bis zur Bahn "alle reden vom Wetter"). Das liegt jetzt aber auch schon zwei Generationen zurück - und die Branche hat entgegen aller Erwartungen ein ziemlich schlechtes Gedächtnis. Zumal sich diese Faktoren nicht sauber analysieren und reproduzieren lassen, sondern immer viel Glück und Zeitumstände mit hineinspielen.

Und die Werbebranche hat eben 20 Jahre lang gesehen, daß Politik und Medien tatsächlich jeden woken Quatsch bis zum Erbrechen bedienen können und trotzdem verkaufen: sie werden eingeschaltet, sie werden immer wieder gewählt. In der Bubble dieses Metier kommt da so an, daß das tatsächlich der wirkliche Geist der Zeit ist, den es zu bedienen gilt. Und bei Nichterfolg wird, wie in Politik + Medien, eben die Dosis erhöht.



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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

06.05.2023 01:40
#13 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Ich glaube nicht, dass irgendeiner dieser Top-Management-Psychopathen Angst vor dem Linken Mob hat. Persönlich können sie sich problemlos schützen, und wenn die Aggros dann anfangen Läden und Kunden kaputtzuschlagen, sind sie moralisch und juristisch auch in keiner Weise dafür verantwortlich. Zumindest würden sie sich mit Sicherheit nicht verantwortlich fühlen.

Das Phänomen, dass Konzernchefs dem politischen und medialen Mainstream nachlaufen und selbst dann noch Beifall klatschen wenn dieser ihnen ankündigt das eigene Geschäftsmodell zu zerstören, ist ja inzwischen altbekannt (denken sie an die deutschen Konzerne und die Energiewende); ich habe lange darüber nachgedacht, warum sich diese Leute trotzdem so verhalten, und die einleutendste Erklärung wäre: Narzissmus. Ab einem gewissen Punkt reicht es nicht mehr, nur Geld zu verdienen, sondern man muss sich ein Denkmal setzen. Deshalb bauen diese Leute Museen, gründen Charities usw. Dafür braucht man aber die Politik und Medien im Rücken, die die Bewunderung generieren, sonst funktioniert das alles nicht und man ist nur Scrooge MacDuck. Oder Donald Trump.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.540

06.05.2023 01:58
#14 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #13
Ab einem gewissen Punkt reicht es nicht mehr, nur Geld zu verdienen, sondern man muss sich ein Denkmal setzen.



Da fällt mir gerade ein, WAS es war, das ich vorhatte, noch in meinem Posting in Sachen "Danuri" von vor einer Stunde anzumerken, und dann vor lauter Bildsalat verschwttzt habe. Nämlich im Zusammenhang mit dem Leicester-Codex, in dem Leonardo die Ursache des Erdscheins asl erster korrekt beschrieben hat - und wem die Handschrift heute gehört. Nämlich jemandem namens Bill Gates. Der hat ihn am 11.11.1994 auf einer Auktion von Christie's in New York ersteigert und dafür 30 Millionen und 802 Tausend US-Dollar hingeblättert. Womit die 72 Seiten seitdem das teuerste Manukript der Welt sind.



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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

06.05.2023 02:04
#15 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #12
Es kommt noch etwas anderes hinzu, nämlich die Déformation professionelle der Werdebranche. Und bei der ist des seit den sechziger Jahren Standard, die Einstellung zu haben: wir verkaufen kein Produkt - jedenfalls nicht in erster Linie - sondern eine Haltung, ein Gefühl, ein Ambiente.


Da kommt dann aber eher indirekt das zum Tragen, was Florian beschrieben hat: Es kommt auf das Produkt an; je generischer es ist, um so dringender braucht es ein Image um einen großen Marktanteil zu erreichen; und das Image sollte dann an die Kundenzielgruppe angepasst sein. Zigaretten sind ein sehr gutes Beispiel. Das Lieblingsbeispiel der deutschen Marketingleute wäre ja die Ritter-Sport-Schokolade, ein maximal mittelmäßiges Produkt, dessen herausragende Eigenschaft darin besteht, dass die Tafeln quadratisch statt rechteckig sind.
Nischenprodukte dagegen haben meist schon ein Image, da beschränkt sich die Werbung eher auf die Abgrenzung zur Konkurrenz oder darauf, irgendeine Form von Präsenz zu zeigen um nicht in Vergessenheit zu geraten; wie es beispielsweise bei den Luxusmarken auf dem Automobilmarkt der Fall ist.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #12
Und die Werbebranche hat eben 20 Jahre lang gesehen, daß Politik und Medien tatsächlich jeden woken Quatsch bis zum Erbrechen bedienen können und trotzdem verkaufen: sie werden eingeschaltet, sie werden immer wieder gewählt. In der Bubble dieses Metier kommt da so an, daß das tatsächlich der wirkliche Geist der Zeit ist, den es zu bedienen gilt.


Ich glaube eigentlich nicht, dass das von der Werbebranche ausgeht, denn die können auch anders, wenn der Auftrag entsprechend gestaltet ist. Ich würde sogar behaupten, dass Werbeleute gerne gegen den Mainstream arbeiten, ganz einfach weil es damit einfacher ist gute Pointen und einprägsame Slogans zu entwickeln (analog zu einem Kabarettisten, bspw.). Letztendlich müssen die aber machen was die Auftraggeber verlangen, und da liegt dann der Hund begraben.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.540

06.05.2023 02:21
#16 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #15

Ich glaube eigentlich nicht, dass das von der Werbebranche ausgeht, denn die können auch anders, wenn der Auftrag entsprechend gestaltet ist. Ich würde sogar behaupten, dass Werbeleute gerne gegen den Mainstream arbeiten, ganz einfach weil es damit einfacher ist gute Pointen und einprägsame Slogans zu entwickeln (analog zu einem Kabarettisten, bspw.). Letztendlich müssen die aber machen was die Auftraggeber verlangen, und da liegt dann der Hund begraben.



Das war mal so, und deswegen gab es ja auch diese unverwechselbaren Kampagnen, die Älteren bis heute im Gedächtnis sind. Und die eben mit Signaturfiguren arbeiteten, dem Hustinettenbär, oder als Extremfall Lurchi, der sich ja völlig von der Schuhmarke Salamander abkoppelte. Das HB-Männchen, Clementine, Frau Antje. Ich habe die These im Hinterkopf, daß ohne diese spezielle, sagen wir Geschmacksrichtung der deutschen Werbung - die sich auch erst Ende der 50er Jahre entwickelt hat - vorher findet man das bei der Durchsicht alter Spots fürs Fernsehen und vor allem fürs Kino nicht - sich die Sketche von Loriot nicht so entwickelt hätten, wie sie es dann taten. Das hörte aber Anfang der 90er Jahre auf. Ich weiß nicht, ob es mit dem Aufkommen des Privatfersehens zusammenhängt. Es wurden in der Werbespots keine Geschichten mehr erzählt, keine Situationen mehr entfaltet. Herr Kaiser von der Humbug-Mülleimer dürfte der letzte Mohikaner gewesen sein. Das ist auch öfters in Beirägen zum Thema bis ca. zum Jahr 2000 etwa im "Merkur" oder der "Neuen Rindschau" angeschnitten worden, daß sich die ganze Branche (zumindest in Deutschland) um diese Zeit umgestellt hat.



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Frank2000 Offline




Beiträge: 3.430

06.05.2023 12:11
#17 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #7

Ich glaube nicht, dass irgendeiner dieser Top-Management-Psychopathen Angst vor dem Linken Mob hat. Persönlich können sie sich problemlos schützen, ...



Das sehe ich anders. Es gibt nur extrem wenige Menschen, die gleichzeitig so reich sind und ihr Privatleben so vollständig isolieren konnten und wollten. Die allermeisten Menschen der selbsternannten "progressiven Elite" haben massenhaft Kontakt mit dem linken Mob. Wenn es zu einer Hetzjagd kommt, ist niemand sicher, denn der linke Mob kennt weder Mitgefühl noch Toleranz oder überhaupt eine ethische Grenze.

Da werden die Kinder in der Schule gemobbt und/oder verprügelt; da wird die Ehefrau beim Einkaufen gedemütigt. Da werden Herzblätter in die Briefkästen der Nachbarn geworfen, der Arbeitgeber wird bedroht. Da werden die Autos zerstört, das Haus angegriffen. Beim Stammrestaurant stellen sich Schläger auf, die den Eigentümer und die Gäste bedrohen, dass man "doch wohl nicht in einem Restaurant essen wolle, in dem auch Xy verkehre". Die Mülltonne wird nach "belastendem Material" durchwühlt. Das Sportstudio oder der Verein in dem man Mitglied ist, wird belästigt.

Jeder, wirklich JEDER mit Macht und Einfluss in Deutschland weiß, was die linke SS unternimmt, um Menschen und deren Familien zu vernichten. Die Medien berichten darüber nicht; aber diese Selbstzensur bedeutet nicht, dass die das selbst nicht wüssten.

In Deutschland herrscht der nackte Terror von links. Gedeckt von den ör-Medien. Niemand ist dem gewachsen.

___________________
Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske".
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

06.05.2023 13:04
#18 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #13
Ich glaube nicht, dass irgendeiner dieser Top-Management-Psychopathen Angst vor dem Linken Mob hat. Persönlich können sie sich problemlos schützen, und wenn die Aggros dann anfangen Läden und Kunden kaputtzuschlagen, sind sie moralisch und juristisch auch in keiner Weise dafür verantwortlich.

Ich sehe es wie Frank. Die machen sich schon Sorgen. Und zurecht. In Amiland sind wir inzwischen so weit, dass die ersten Psychopathen sich angeschickt haben die obersten Repräsentanten des Staates beim Surpreme Court anzugreifen, ihre Familie anzugreifen, nicht nur zu bedrohen. Justice Kavanaugh hatte im letzten Jahr noch Glück, dass die US Marshals den (bewaffneten(!))Täter aufgriffen, bevor er zur Tat schreiten konnte, aber die Sache war schon ziemlich übel (keine Sorge, in der deutschen Presse steht sowas nicht). Bill Gates, der damals reichste Mann der Welt, konnte von seinen Sicherheitsleuten nicht davor geschützt werden eine Torte ins Gesicht zu bekommen. Da kann sich niemand, betont niemand(!), problemlos schützen. Ganz simpel: Es würde ja den Vorstand von Anheuser Busch nichts kosten die gute Frau Heinerscheid zu opfern. Damit könnte man sehr schnell einen Deckel auf die Sache machen. Die könnten die Frau auch problemlos mit einer Millionsumme bestechen, damit sie sich still feuern lässt. Das wäre gemessen an dem Boykottschaden lächerlich billig. Machen die aber nicht. Weil die Schiss haben. Weil die alle Schiss haben. Was verdient denn so ein Spitzenmanager? 5 Millionen? 20? Und davon soll er für den Rest seine Lebens für sich und seine Familie Security bezahlen, ein separates Leben führen und ständig auf der Hut sein? Nee, im Leben nicht. Die stellen sich lieber ihren Aktionären als dem linken Mob.

Zitat
und die einleutendste Erklärung wäre: Narzissmus. Ab einem gewissen Punkt reicht es nicht mehr, nur Geld zu verdienen, sondern man muss sich ein Denkmal setzen. Deshalb bauen diese Leute Museen, gründen Charities usw. Dafür braucht man aber die Politik und Medien im Rücken, die die Bewunderung generieren, sonst funktioniert das alles nicht und man ist nur Scrooge MacDuck. Oder Donald Trump.


Bei einigen ist das bestimmt so. Beispielsweise Soros oder Gates. Aber auch Zuckerberg oder Page. Oder im Deutschen Leute wie Kaeser oder Zetsche. Solche Leute brauchen den Applaus von Politik und Medien. Aber wer ist der Chef von Anheuser Busch? Nobody knows, nobody cares. Die sind nicht seit Jahren auf dem woke Zug, und die werden auch nie richtig woke werden können. Ich weiß nicht was die geritten hat, aber ich gehe tatsächlich davon aus, dass denen nicht bewusst war, was die Frau Heinerscheid da veranstaltet. Und danach hatten sie Schiss sie zur Verantwortung zu ziehen. Das selbe Spiel haben wir auch bei Gillette gesehen. Das war im Nachhinein ein Riesendesaster und man hat versucht es auszusitzen. Man fürchtet den woken Mob, aber man legt nicht nach. Einmal verbrannt reicht. Das ist auch der Unterschied: Die wirklich woken so wie Disney oder meinetwegen Google legen nach. Denen sind ihre wirtschaftlichen Interessen tatsächlich sekundär, die machen Politik. Aber das ist keine Mehrheit. Und Anheuser Busch wird sich genauso wie Procter und Gamble in den kommenden Jahren sehr zurück halten sowas noch einmal zu veranstalten.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

06.05.2023 13:10
#19 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #15
Ich würde sogar behaupten, dass Werbeleute gerne gegen den Mainstream arbeiten, ganz einfach weil es damit einfacher ist gute Pointen und einprägsame Slogans zu entwickeln (analog zu einem Kabarettisten, bspw.). Letztendlich müssen die aber machen was die Auftraggeber verlangen, und da liegt dann der Hund begraben.


Kleine Randnotiz noch, denn mir ist noch etwas dazu eingefallen. Als der Gillette Spot neu war, gab es auch im kleinen Zimmer Leute, die sich auf den Standpunkt gestellt haben, dass der Skandal gewollt war und jede Werbung am Ende gute Werbung sei. Und insofern Gillette alles richtig gemacht habe. Ich habe dem damals vehement widersprochen. Und ausgesprochen Recht behalten, denn die Verkäufe von Gillette wurden durch den Spot nachhaltig geschädigt, so dass P&C eine Milliardensumme abgeschrieben hat. Es mag sein, dass Werbeleute ihre Arbeit leichter finden, wenn sie provozieren können. Aber das Ergebnis ist am Ende in aller Regel sehr, sehr schlecht. Benetton hat nicht von seiner Schockwerbung profitiert. Gillette eben auch nicht. Und die Bud-Light Einbrüche sind für Anheuser Busch eine Katastrophe. Es mag ja sein, dass viele Tilli und Frau Antje blöd und langweilig finden. Dennoch haben Tilli und Frau Antje mehr für das Markenimage und am Ende die Verkäufe von Butter und Spülmittel getan als der ganze woke Mist zusammen.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.540

07.05.2023 15:54
#20 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #16
Das hörte aber Anfang der 90er Jahre auf. Ich weiß nicht, ob es mit dem Aufkommen des Privatfersehens zusammenhängt.

Danisch gestern zum Thema:

Zitat


Als ich noch Student war, war Werbung noch eine Kunstform, gab es noch richtig gute Werbungen. Die Langnese- oder die C&A-Werbung war noch der Brüller. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass wir damals sogar ins Kino gegangen sind, um nur Werbung anzusehen? Damit meine ich nicht die vor dem Film eingeblendete Werbung, die damals – wie beispielsweise die Langnese-Werbung – an sich schon eine Sehenswürdigkeit war, und manchmal besser als der Hauptfilm. Es gab damals in Karlsruhe Vorführungen in der Schauburg, in denen nur Werbung gezeigt wurde: Die Cannes-Rolle, die besten Werbefilme eines Jahres. Das war, als Werbung noch aus richtig tollen, faszinierenden Kurzfilmen bestand. Oder zumindest mal aus einer charakteristischen Idee. (Ich habe gar kein Auto…)

Wir haben damals richtig gerne Werbung geguckt. Nicht, dass wir das dann auch gekauft hätten (außer wenn direkt nach der Langnese-Werbung der Langnese-Wagen ins Kino kam). Aber Werbung zu gucken war damals ein richtiger, eigener Spaß. Ich habe in meinem Filmarchiv eine ganze Sammlung alter Werbungen, und auf Youtube findet man ganze Sammlungen, sortiert nach Jahren.

Ich könnte mich jetzt spontan an viele gute Werbungen der 80er Jahre, aber an keine gute der letzten 10 Jahre erinnern.


https://www.danisch.de/blog/2023/05/06/b...rnommen-werden/

Doch, ich schon. An eine. Genauer: zwei. Der zweite war der "Supergeil"-Spot mit Friedrich Liechtenstein von 2014.
Und der erste war dieser:
https://www.youtube.com/watch?v=fYWv1oD3dv8

Das war's aber auch schon.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

07.05.2023 18:18
#21 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #18
Die wirklich woken so wie Disney oder meinetwegen Google legen nach. Denen sind ihre wirtschaftlichen Interessen tatsächlich sekundär, die machen Politik.


Glücklicherweise scheint es inzwischen so zu sein, dass die Big-Tec-Monopolisten sich ihrer Sache nicht mehr sicher sein können. KI könnte eine disruptive Innovation sein, zudem scheint die Politik zunehmend die Konzerne an die Kette nehmen zu wollen.

Es ist schon erstaunlich, wie sich die Lage innerhalb der letzten Jahre verändert hat.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

07.05.2023 21:08
#22 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Liegt's am Alter, oder am künstlerischen Geschmack?

Ich kann mich an die TV- und Radiospots aus den 80ern auch noch gut erinnern, und fand die im Kindesalter schon grauenhaft. Alles irgendwo nach Schema X, glaubwürdig wie ein Staubsaugervertreter, und abgeschlossen mit einem fußnägelaufbiegenden Jingle ("Waschmaschinen leben länger mit Persil"). Das war sicherlich einprägsam (wie gerade demonstriert), aber für mich fürchterlich nervtötend. Ich konnte mit der 80er-Ästhetik allerdings auch grundsätzlich nicht viel anfangen; wäre in dem Jahrzehnt nicht der Metal erfunden worden, man könnte es problemlos aus den Geschichtsbüchern streichen.

Ab Mitte der 90 wurden die Werbespots zumindest etwas witziger (vor allem die Radiowerbung), zum Teil auch ziemlich krawallig, aber ich fand das kreative Spektrum sehr viel größer.

Llarian Offline



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07.05.2023 22:17
#23 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #21
Glücklicherweise scheint es inzwischen so zu sein, dass die Big-Tec-Monopolisten sich ihrer Sache nicht mehr sicher sein können. KI könnte eine disruptive Innovation sein, zudem scheint die Politik zunehmend die Konzerne an die Kette nehmen zu wollen.

Die Politik würde die Konzerne gerne für sich einspannen. Und tut das auch. Wenn man sieht was bis zur Übernahme von Twitter durch Musk zwischen Twitter und dem FBI gelaufen ist, dann kann man nur völlig schockiert dastehen und nicht mehr wissen, was man dazu noch sagen soll. Da ist zumindest auf linker Seite nicht der allergeringste Wille die im Sinne von Freiheit an die Kette zu nehmen sondern rein in dem Sinne, dass man sie an die Kette nehmen will, um sie auf den politischen Gegner zu hetzen.
Davon ab glaube ich nicht ansatzweise daran, dass KI die Technologie wäre, die Big-Tech in der Macht beschränkt, ganz im Gegenteil. Da KI eben nicht simpel ist, ist das eher ein Machtinstrument. Ich glaube die Macht von Big-Tech scheitert eher daran, dass der ganze linke Dreck, den sie seit Jahren propagieren, von sich aus scheitert. Linkes Denken ist mit der Realität nicht kompatibel und wir sehen es gerade mit aller Gewalt scheitern. Und Big-Tech scheitert einfach nur mit.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

07.05.2023 22:29
#24 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #22
Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Liegt's am Alter, oder am künstlerischen Geschmack?

Wenn jemand Metal als die Größe der 80er Jahre deklarieren möchte: Unbedingt am künstlerischen Geschmack. Zu 100%.

Zitat
Ich kann mich an die TV- und Radiospots aus den 80ern auch noch gut erinnern, und fand die im Kindesalter schon grauenhaft. Alles irgendwo nach Schema X, glaubwürdig wie ein Staubsaugervertreter, und abgeschlossen mit einem fußnägelaufbiegenden Jingle ("Waschmaschinen leben länger mit Persil").


Zum einen: Das war Calgon. Persil war "da weiß man, was man hat". Aber ich glaube der Kollege Danisch hat sich da auf andere Beispiele bezogen, wie beispielsweise "Like Ice in the sunshine" von Langnese. Und das war schon ein ziemlich guter Werbefilm. Oder so dumme Sprüche wie "Super Ingo! Nicht Diesel". Oder eben auch nur so halblächerliche Spots wie "Isch habe gar kein Auto.". Ich habe keine Ahnung was die heute in der Werbung so senden (da ich immernoch keine Glotze habe), aber Werbung kann grundsätzlich durchaus unterhaltsame Aspekte haben. Und mir persönlich ist es dreimal lieber, wenn Frau Antje den Käse aus Holland bringt oder Tilli ihre Hände in Geschirrspülmittel reinigt, als wenn uns mir Aldi erklärt, wie toll sie intern Minderheiten fördern.

Zitat
Ich konnte mit der 80er-Ästhetik allerdings auch grundsätzlich nicht viel anfangen; wäre in dem Jahrzehnt nicht der Metal erfunden worden, man könnte es problemlos aus den Geschichtsbüchern streichen.


Ganz im Gegenteil: Die 80er Jahre haben ein sehr positives Lebensgefühl vermittelt, ganz ähnlich eigentlich wie das Jahrzehnt davor, aber etwas freier. Die neue deutsche Welle repräsentiert ziemlich gut das Lebensgefühl dieser Zeit und das war durch und durch positiv. Böse Zungen würden so weit gehen und sagen: Es war das letzte freie Jahrzehnt, geradezu der Hochpunkt einer Entwicklung zur Freiheit hin. Natürlich verklärt man seine Jugend, aber kaum ein Jahrzehnt in den letzten 100 Jahren war so positiv besetzt. Und Vokuhilas kann man auch einfach verdrängen.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

07.05.2023 22:55
#25 RE: Fünf Milliarden Dollar für Bier. Oder für nicht Bier. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #24
Wenn jemand Metal als die Größe der 80er Jahre deklarieren möchte: Unbedingt am künstlerischen Geschmack. Zu 100%.


und

Zitat von Llarian im Beitrag #24
Ganz im Gegenteil: Die 80er Jahre haben ein sehr positives Lebensgefühl vermittelt, ganz ähnlich eigentlich wie das Jahrzehnt davor, aber etwas freier.


Ich hatte mich ja auf die Ästhetik bezogen, und Werbung ist nun mal auch eine Kunstform. Genau wie Popmusik irgendwo ein Spiegel des gesellschaftlichen Massengeschmacks. Und das fand ich alles (und finde es bis heute) ziemlich furchtbar. Hat mich sehr negativ geprägt, glaube ich. Und einen großen Einfluss darauf gehabt, dass ich eine sehr individualistische Persönlichkeit entwickelt habe.

Zitat von Llarian im Beitrag #24
Zum einen: Das war Calgon. Persil war "da weiß man, was man hat". Aber ich glaube der Kollege Danisch hat sich da auf andere Beispiele bezogen, wie beispielsweise "Like Ice in the sunshine" von Langnese. Und das war schon ein ziemlich guter Werbefilm. Oder so dumme Sprüche wie "Super Ingo! Nicht Diesel". Oder eben auch nur so halblächerliche Spots wie "Isch habe gar kein Auto.".


Danke für die Korrektur, der Jingle hat also gut genug verfangen um mich zu foltern, aber den Zweck nicht erfüllt, weil ich das falsche Produkt gekauft hätte. Was auch kein Wunder ist, weil das damals wie erwähnt alles Schema X war.
Mir fällt dazu gerade ein gutes Beispiel ein: Die Fantastischen 4 haben in einem alten Text mal eine Fernsehwerbung eingearbeitet ("er ist so locker leicht dass er in Milch schwimmt"), und ich hatte mit einem Freund eine Diskussion darüber, ob mit dem Slogan die Milchschnitte oder die Milky Way-Riegel beworben wurden. Wo ist die Kreativität, wenn man sich nicht mal mehr an des beworbene Produkt erinnern kann?

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