Peter ("Die kann mich mal") Struck ist natürlich dabei, der Oberpopulist Seehofer, gut für jede Heuchelei, ist natürlich dabei. Jetzt bin ich gespannt, wer alles sonst noch sein Nokia-Handy "zurückgibt".
wieder einmal beweist Herr Struck, daß ihm kein ökonomischer Sachverstand zur Verfügung steht. Außerdem scheint er zu denen zu gehören, die Empörung für eine absolut ausreichende Reaktion halten. Deshalb wird er sein feines Nokia-Handy bald wieder aus der Schublade holen...
Firmen kommen, Firmen gehen. Ich habe einmal kurze Zeit in einer Telefonfirma gearbeitet, die diese schwarzen Bakelitkästen herstellte. Dass es diese Firma nicht mehr gibt, ist nicht die Schuld der Firma, sondern der Käufer. Wer kauft denn noch diese Bakelitkästen? Ich habe auch einmal in bei einem Schreibmaschinenhersteller gearbeitet. Es gibt ihn nicht mehr.
Man kann nun diesen Firmen vorwerfen, sie hätten die Zeichen der Zeit nicht erkannt, sie hätten auf Handys, auf PCs umstellen sollen. So ein Vorwurf zeugt von Unkenntnis der wirtschaftlichen, personellen, technischen und strukturellen Zusammenhänge in solchen Betrieben. Die Firmen wurden also geschlossen, Arbeitsplätze gingen verloren. Aber dafür entstanden andere Firmen, Arbeitsplätze wurden geschaffen, sehr wahrscheinlich sogar wesentlich mehr Arbeitsplätze, wenn man die damit verknüpften Zubehörproduzenten, Verkaufsgeschäfte und Dienstleister mit einbezieht. Leider entstehen aber solche Firmen nicht unbedingt am selben Sitz wie die alte Firma, nicht einmal im selben Land. Innovation lässt sich eben nicht vergewaltigen. Aber Nokia hatte ja sogar neue Arbeitsplätze in Bochum geschaffen. Kein Dank dafür?
Nun ist es wieder so weit, neue, riesige Märkte öffnen sich im fernen Osten, es macht sicher Sinn, dort zu produzieren wo der Markt ist und die Herstellungskosten niedrig sind.
Wir verlieren damit leider einige Arbeitsplätze. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gross, dass wir das selbe Konsumgut nach kurzer Zeit noch billiger einkaufen können, weil es billiger hergestellt und grösseren Mengen vertrieben wird. Und für uns ist doch immer nur das Billigste gut genug, oder nicht? Wir bekommen mehr, ohne mehr auszugeben, bei gleichem Lohn steigt unsere Kaufkraft, nicht in Euro, aber in Gütern.
Ja, der Lauf der Welt ... meine Grosseltern würden diese Welt nicht mehr erkennen, wenn sie nochmals zur Welt kämen. Und sie wären erstaunt, wie gut wir leben.
Das ist richtig, aber den Vogel haben ja wieder unser Deppen im Amt abgeschossen.
Man gibt Nokia 90 Mio. € Fördergelder als Subventionen, von der Sache her ohnehin bedenklich, hat dann aber offensichtlich daran so wenig geknüpft, das man nun kleinlaut von Seiten der Politik zugeben muss, dass Nokia sich offensichtlich an alles gehalten hat.
Um mehr Sachlichkeit in der Debatte bemüht sich indes das Bundeswirtschaftsministerium. Im Fall Nokia liege keine "Subventionsabzocke" vor, so der parlamentarische Staatssekretär Hartmut Schauerte (CDU). Das Handy-Unternehmen habe sich offenbar an die Bedin-gungen gehalten, von denen die öffentlichen Fördergelder abhängig sind. Es werde lediglich noch geprüft, ob die zugesagte Zahl neuer Arbeitsplätze geschaffen worden sei, fügte Schauerte hinzu.
Hätte man die 90 Mio. nicht gezahlt, wäre der Staat um 90 Mio. reicher, bei ohnehin gleichem Endergebnis was die Werksschließung angeht.
In Antwort auf:Ende 1986 verkauft ITT New York den Unterhaltungssektor Europa und damit auch SEL an den französischen Konzern Alcatel (CGE) [608718]. Am 1.1.88 übernimmt der finnische Nokia-Konzern den Bereich Audio und Video von SEL und damit auch die Marken Schaub-Lorenz und Graetz [608804]. Nokia gründet damit die Nokia-Graetz GmbH, wobei sie auch den Namen ITT Nokia verwenden kann. Die Marke Graetz ist dem Einzelhandel vorbehalten. Das Greatz-Werk in Bochum gilt 1988 als grösstes seiner Art und produziert z.B. 1,2 Mio. Farbfernsehempfänger bzw. -Bausätze pro Jahr und 100'000 Videorecorder. Die Bildröhren kommen aus dem Werk Esslingen, die Lautsprecher aus Straubing [638966].
Dieses Werk wurde auf die Herstellung von Mobiltelephonen umgestellt, damit wurden Arbeitsplätze erhalten. Warum es für die Umrüstung Zuschüsse gab, liegt auf der Hand, Nokia hätte zu diesem Zeitpunkt sich eine andere Produktionsstätte aussuchen können und es wären 1988 2000-3000 Menschen auf der Straße gestanden. So attraktiv waren die Löhne ja gerade nicht für einen Investor. Nun wurde in zwanzig jahren 90 Millionen gezahlt, das entspricht 4,5 millionen im Jahr für 2000 Arbeitsplätze, also ein Zuschuss von 2.250 € pro Arbeitsplatz im Jahr, also ca. 200 € im Monat. Das wurde doch locker wieder reingeholt durch Lohnsteuer, Umsatzsteuer, Beiträge zur Sozialversicherung und auch noch ein erhebliche Betrag an Arbeitslosengeld eingespart.
OB die Subvention jetzt unbedingt notwendig war, vermag ich nict zu beurteilen, aber zumindest hat sie sich gerechnet, auch für die Steuerzahler. Es ist nun mal die üble Angewohnheit von erfolgreichen Managern, dass sie eben nicht nur bis zum nächsten Quartalsabschluss denken oder bis zur nächsten Landtagswahl/Bundestagswahl, sondern auch für längere zeiträume planen, die zum Teil 10 Jahre und mehr umfassen. Vielleicht was man ja in Helsinki schon etwas mehr über den ausgang der nächsten bundestagswahl und will sich nicht das auch noch antun.
Gönnen wir doch den Rumänen einfach mal, dass sie jetzt auch dazugehören, ein wirtschaftlich blühendes Rumänien ist doch ein sympathischerer Absatzmarkt als Saudiarabien. Und Nokia wird es verkraften, wenn Struck mit einem in Korea produziertem Samsung Mobiltelefon herumproletet. Der deutsche "Geiz ist geil"-Markt, ist ja nicht unbedingt der lukrativste.
INvestoren, die aus reiner Menschenfreunde Standorte beibehalten, sind rar und veschwinden schnell vom Markt. Eigentlich sollten wir das aus dem Schicksal der Ostzone ableiten können.
Besten Dank für die Informationen, ich wollte mich gerade danach erkundigen, ob denn die 90 Mio wirklich als Verlust abzuschreiben sind. Offenbar nicht ...
Was den Herrn Struck angeht, habe ich mich schon oft gefragt, wie dumm kann ich sein, um trotzdem ein Bundestagsmandat, ein hohes Parteiamt und einen Ministerposten zu bekommen. Wenn er so denkt wie er spricht, muss man ja schon fast von einem Grenzdebilen sprechen.
Übrigens wie ja auch schon C. angedeutet hat, ist anscheinend Nokia die letzte Firma, die noch Mobil-Telefone in Deutschland herstellt. Wenn also Herr Struck sein Nokia zurück gibt, und ein Gerät aus China kauft, was hat der damit erreicht?
Übrigens der gleiche der jetzt solche Krokodilstränen über Verlust von ca. 3000 Arbeitsplätzen vergiesst, ist einer der Hauptinitiatoren für den Mindestlohn, der nach Auskunft von führenden Wirtschaftsforschungsinstituten zu den Verlust von hundertausenden Arbeitsplätzen führen soll.
(Wobei angesichts der Beschreibung auf der Firmenseite nicht mehr eindeutig klar ist, ob die da noch Handy fertigen oder nicht. Ursprünglich wurde die Fab erst vor wenigen Jahren als Handy-Fabrik errichtet. Aber wahrscheinlich ist man da heute flexibel und fertig mal hier mal dort, je nach Bedarf.)
Berücksichtigt man Struck´s kürzliche Äußerungen zu Roland Koch, so sollte Herr Struck sein Büro doch lieber mal bitten, ihm allmählich ein neues Hirn zu besorgen. Sein altes scheint recht abgegriffen zu sein.
es wäre vielleicht günstiger, wenn man Herrn Struck dazu bringen könnte, mal sein Hirn zu benutzen, bevor er den Mund aufmacht... irgendwie macht mir sein Hirn den Eindruck von etwas nicht Gebrauchtem...
Danke für den Link. Aber auf das was in Wirtschaftsschulbüchern steht würd ich nicht viel geben. Gehabt hab ich eines, glaub ich, aber war nur ein unwesentlicher Bestandteil des Unterrichts, die Hauptsache war, dass Wirtschaft von jemanden unterrichtet wurde der noch Wirtschaftlich aktiv war, und Lehrer war nur sein Nebenjob.
aus dem Link:
In Antwort auf:Die ganze Bandbreite des antikapitalistischen Ressentiments taucht in den untersuchten Schulbüchern auf. Freie Marktwirtschaft, so das Lehrbuch „Team“ aus dem Schöningh-Verlag, geht nur einher mit einem „Nachtwächterstaat“.
Was ist daran antikapitalistisch? Einige liberale Denker würden das sofort unterschreiben. (Und anderen ist das noch zu viel.)
Appros wirtschaftlichen Schwachsinn in Schulbüchern: Da habe ich einen mathematischen Schwachsinn in einem Mathematikbuch(!) gefunden, da wurde glatt behauptet ein mittleres Einkommen zahle mehr Steuern als ein hohes: (genaue Zahlen weiß ich nicht mehr) 16.000 Euro Jahreseinkommen *25% 32.000 Euro Jahreseinkommen nur 33%
und weil 2*16=32 ist müsste das doppelt so hohe Einkommen nicht doppelt so hohe Steuer, was absolut wiederum 25% wären, sondern 2*25% zahlen, also das vierfache. Mit absoluten Zahlen wurde nicht argumentiert, sondern nur mit Prozent. Das in der 5. Klasse Gymnasium, aber dort scheinen Schüler mit einfachen Kopfrechnungen ein Problem zu haben, z.B ist es eine Unmöglichkeit ohne Überdrüber-Taschenrechner y=1/(3+x) zu zeichnen. Wie kann man da auch erwarten, dass Schüler mit Prozent umgehen können. Der Mathelehrer soll dort aber mit dem Buch nicht ganz glücklich sein.
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