Im harten Überlebenskampf um öffentliche Aufmerksamkeit und Spendengelder haben sich bestimmte Verhaltensweisen als nützlich erwiesen.
· Mehrheit beanspruchen. Behaupten Sie, die Meinung der Mehrheit zu vertreten, auch wenn Sie im Augenblick der einzige Mensch im Universum sind, der diesen Unsinn vertritt. Die meisten Menschen neigen dazu, das zu glauben, was ihrer Meinung nach die Mehrzahl der anderen Menschen glaubt. Bei der Frage "Mehrheit wovon?" können sie großzügig verfahren. "Die Mehrheit der führenden / relevanten /verantwortungsbewussten / fortschrittlichen Wissenschaftler ist meiner Meinung" überzeugt schnell und ist auch nicht falsch, da Sie es sind, der bestimmt, wer zur Referenzgruppe gehört.
· Netzwerk bilden. Bilden Sie mit Genossen aus anderen Kampfkadern ein Kartell der gegenseitigen Bestätigung und Bewunderung nach der Devise: "Lobst du mich, dann lob ich dich". Schon haben Sie die Zustimmung einer "kritischen" Öffentlichkeit, die Sie selbst geschaffen haben.
· Behauptungen wiederholen. Ermutigen Sie möglichst viele aus Ihrer kleinen, aber aktiven Anhängerschaft, mit der Darstellung persönlicher Leiden an die Öffentlichkeit zu gehen. Das schafft den Eindruck, als ob viele Menschen tatsächlich negative Erfahrungen gemacht hätten. Ihre Behauptungen bekommen damit eine Bestätigung, welche die Wahrheitsvermutung steigen lässt.
· Autoritäten gewinnen. Es spielt keine Rolle, dass Ihre Behauptungen in der Fachwelt als völlig unbewiesen gelten, wenn es Ihnen gelingt, einen Sympathieträger auf Ihre Seite zu ziehen. Treten Sie gemeinsam mit einem Schauspieler, Sportler, oder einer lokalen Berühmtheit auf und Ihr Anliegen gewinnt an Glaubwürdigkeit.
· Schockbeispiele geben. Als besonders wirkungsvoll haben sich dramatische Fallgeschichten erwiesen. Nehmen Sie zur nächsten Pressekonferenz ein Kind mit, das eine besonders deutliche und bedauernswerte Behinderung aufweist. Damit können Sie die langweiligen Statistiken Ihrer Gegner vom Tisch fegen.
· Verwirrung stiften.
1. Stellen Sie eine alarmierende Frage an den Anfang Ihrer Rede: "Sind Ihre Kinder in Gefahr?". Sprechen Sie von Schadstoffen und krebserregenden Substanzen in der Umwelt, ohne objektive Daten über Art, Menge und Ort dieser Substanzen anzugeben. Wenn Sie jemand fragt, ob diese Stoffe für Menschen wirklich schädlich sind, so antworten Sie, dass mündige Menschen das Recht haben, sich Sorgen zu machen. Der Fragesteller erscheint dann als eine finstere Persönlichkeit, die Ihnen dieses Recht streitig machen will.
2. Stellen Sie Zusammenhänge her, wo keine sind: "Ein krankes Kind ist schon zuviel. Ich verabscheue Ihre Unterstellung, dass es normal sei, Kinder zu vergiften". Wirkungsvoll ist auch die Frage: "Wie viele Todesfälle muss es noch geben, bevor Sie Ihre Meinung ändern?".
3. Setzen Sie absolute Maßstäbe, die Ihr Gegner niemals einhalten kann: "Können Sie garantieren, dass meine Kinder in 20 Jahren nicht Krebs bekommen?"
· Panik erzeugen. "Wir können nicht auf die Wissenschaft warten. Wir müssen jetzt handeln."
· Skeptiker diskreditieren. Diese als unehrlich, nicht vertrauenswürdig, inkompetent, voreingenommen, rassistisch, sexistisch, korrupt, nicht auf der Höhe der Zeit, von der Industrie gekauft, darstellen. Entlarven Sie Ihre Gegner als Agenten profitgieriger Kapitalisten: "Es ist bekannt, dass Sie Auftragsforschung für die XY-AG durchgeführt haben." Wenn die Gegenseite fragt, welchen Nutzen die von Ihnen geforderten Staatsausgaben haben, dann antworten Sie: "Was ist Ihnen wichtiger, die Menschen oder das Geld?"
Opferrolle wählen. Stellen Sie sich selbst als den uneigennützigen Vertreter einer entmachteten Bevölkerungsmehrheit dar, die von einem zahlenmäßig kleinen aber übermächtigen Gegner (Kapital, orthodoxe Wissenschaft) misshandelt/ geschädigt/ dessinformiert wird. Sehr schnell haben Sie als "Querdenker" die Sympathie der Medien.
· Begriffswahl beherrschen. Erfinden Sie sensationelle Namen für eingebildete Probleme. "Multiple Empfindlichkeit für Chemikalien" und "Golfkriegs-Syndrom" sind gute Beispiele. Gebrauchen Sie emotionale Begriffe statt quantifizierender Aussagen. Falsch: "Der Kläger hat ein um 0,001% höheres Risiko als die Gesamtbevölkerung, an Krebs zu erkranken." Richtig: "Der Kläger hat ein höheres Krebsrisiko". Diese Aussage ist nicht falsch und bringt Ihnen erheblich mehr Medienaufmerksamkeit als die quantifizierende Aussage.
· Unterwerfung belohnen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Bürgertum gegenüber totalitären Persönlichkeiten zu einer Beschwichtigungspolitik neigt. Diese äußert sich bei Unternehmern unter anderem durch:
1. Sponsoring Ihrer Aktionen, 2. Inanspruchnahme Ihres Know-hows zur Entwicklung von Öko-Bilanzen, 3. Durchführung von Öko-Audits gegen Honorar, 4. Beratung gegen Honorar, 5. Weckung von Umweltbewusstsein bei Mitarbeitern gegen Honorar.
Wenn ein Unternehmer gezeigt hat, dass er bereit ist, sich bedingungslos ihrer Führung zu unterwerfen, dann sollten sie großzügig sein und seine Unterordnung durch einen Ökopreis belohnen (intern "grüner Nasenring" genannt). Jenen Unternehmern, die es weiterhin wagen, ihnen öffentlich zu widersprechen, sollten sie in Zusammenarbeit mit ihren Genossen in Bürokratien und Medien demonstrieren, was Meinungsführerschaft bedeutet.
Die Sozialisten aller Parteien rechtfertigen die "Gesetzliche Krankenversicherung" als das bestmögliche aller denkbaren Versicherungssysteme. Wenn dem so ist, dann müssen die Grundsätze der GKV auch in anderen Bereichen ihre segensrei-che Wirkung entfalten. Wir wollen am Beispiel der Kfz-Versicherung zeigen, dass eine Übertragung der GKV-Regeln auf den Autoversicherungssektor nicht nur möglich, sondern drin-gend geboten ist.
Folgende Änderungen sollten von unseren vorsorgenden Politikern zu unser aller Wohle durchgesetzt werden:
· Ab sofort ist eine "Rundum- sorglos- Vollkasko- Versicherung" für alle Fahrzeughalter mit einem monatlichen Arbeitseinkommen von weniger als 4.000 Euro Pflicht.
· Es ist ein Geschenk der Politiker an ihre glücklichen Wähler, dass diese Versicherung nicht nur Unfallschäden abdeckt, sondern auch Reparaturen, die auf normalen Verschleiß zurückgehen, einschließlich Ölwechsel, Lackpflege und Wellness- Kur-e für Vielfahrer.
· Die Versicherungsprämie bestimmt sich nicht nach den Eigenschaften des Fahrzeugtyps oder des -Halters, sondern berechnet sich als Prozentsatz von dessen Arbeitsverdienst.
· Die Autos der im Haushalt des Versicherungsnehmers wohnenden Kinder sind beitragsfrei mitversichert, ebenso das Zweitauto einer/s nicht berufstätigen Ehefrau/ -mannes. Das ist ein Erfordernis der "sozialen Gerechtigkeit", die in jedem Wahlkampf neu definiert wird.
· Im Schadensfall sind die Autohersteller gesetzlich verpflichtet, bis zu 6 Wochen kostenlos ein Ersatzfahrzeug zu stellen. Diese "Autofortgewährung im Schadensfall" wäre eine von der Arbeiterbewegung erkämpfte soziale Errungenschaft, ohne die unser Land unsozial bleiben müsste.
· Der Fahrzeughalter darf nicht selbst mit einer Kfz-Werkstatt seiner Wahl einen Reparaturvertrag abschließen. Gesetzlich anerkannt sind nur Kollektivverträge, die der Kfz-Landesversicherungsverband mit der Kfz-Innung vereinbart. Diese Kollektivverträge bedürfen der staatlichen Genehmigung, um wirksam zu werden.
· Die Kfz-Werkstatt darf nicht ihre tatsächliche Reparaturleistung in Rechnung stellen, sondern bekommt von der Versicherung nur Pauschalbeträge, die sich nach dem landesweiten Kostendurchschnitt in ähnlichen Fällen orientieren.
· Die Kfz-Versicherer legen ein globales Reparaturbudget fest, dass die Werkstätten nicht überschreiten dürfen. Die Kfz-Innung bestimmt für jede einzelne Werkstatt den Höchstbetrag, bis zu dem sie Zahlungen der Versicherung erhalten darf.
· Hat eine KFZ Werkstatt zu viele Reparaturfälle und überschreitet dadurch das ihr zugewiesene Reparaturbudget, dann zahlt sie die Überschreitungskosten an die Versicherung zurück.
· Wenn sich in einem schnee- und eisreichen Winter die Unfälle häufen, müssen die Versicherungsnehmer lange auf eine Reparatur warten. Häufig werden dann die Schäden am Auto nur notdürftig ausgebessert.
· Sollte der TÜV mit der so ausgeführten notdürftigen Reparatur nicht einverstanden sein, muss natürlich die Werkstatt als Verursacher der schlampigen Arbeit dafür aufkommen.
· Die Kfz-Werkstätten dürfen nur Ersatzteile einbauen, die vorher in einem langwierigen Genehmigungsverfahren vom Staat für Reparaturzwecke freigegeben wurden. Begründung: "Auch von der kleinsten Schraube kann das Leben des Fahrzeughalters abhängen ". Nur staatliche Bürokraten haben die moralische und technische Qualifikation, in diesen Fragen zu entscheiden.
· Wettbewerb der Werkstätten ist gesetzlich verboten. Nicht nur die Preise sind den Werkstätten vorgeschrieben, sondern für sie gilt auch ein Werbeverbot, die Aufhebung der Niederlassungsfreiheit und die staatlich reglementierte Zulassung zur Be-rufsausübung.
· Ja gut, einige winzige kleine Schönheitsfehler hat das System, daran wird auch täglich mit ganzem Einsatz der politischen Koalition gearbeitet aber wir haben doch gelernt, 100% tige Dinge gibt es nicht, und hier haben wir doch nun wirklich ein Optimum des Machbaren erreicht, außerdem können wirklich alle Beteiligten damit zufrieden sein, nun hört doch mal auf, immer alles am Standort Deutschland schlecht zu reden:
· die Kfz-Werkstätten genießen den Wettbewerbsschutz;
· die Kfz-Versicherer wissen es zu schätzen, dass sie in einem regulierten Markt nicht von unberechenbaren und anspruchsvollen Verbrauchern abhängig sind;
· viele Versicherungsnehmer freuen sich über die Geschenke der Politiker, nur weni-ge von ihnen fragen, wer das alles bezahlt und alle beteiligen sich mit Begeisterung am beliebten Gesellschaftsspiel: "Wetten, dass es mir gelingt, aus der Kfz- Versicherung mehr rauszuholen, als ich eingezahlt habe? ";
· die Politiker freuen sich darüber, Gutes tun zu dürfen, auch wenn sie dafür die Last auf sich nehmen müssen, Entscheidungen für andere Menschen zu treffen, die dazu, nach allgemeiner Übereinkunft, nicht selbst in der Lage sind.
· Na ja, allerdings haben wir da in letzter Zeit von einem wirklich schäbigen, kapitalistischen und unsozialen Verhalten verschiedener Werkstätten gehört. Da fliegen doch tatsächlich verschiedene KFZ- Meister immer zum Wochenende nach England und nach Dänemark, um dort ganz ungeniert ausländische Autos zu reparieren.
· Man muss sich dieses unpatriotische Verhalten mal reinziehen. Die unterlaufen hier unser so sorgfältig aufgebautes, soziales KFZ- Reparatursystem, entziehen ihre Arbeitskraft den deutschen reparaturbedürftigen Versicherten und kassieren dafür auch noch völlig überhöhte Löhne im Ausland. Das ist ein Skandal, der ein Nachspiel auf EU – Ebene haben wird.
· Wo kommen wir denn hin, wenn sogar Mitgliedsländer der EU total überhöhte Löhne zahlen und damit deutsche Gastarbeiter geradezu sklavisch zwingen, jedes Wochenende in andere Länder zu fliegen, um zu schuften. Von der ganzen Umweltbelastung durch diese Fliegerei mal ganz zu schweigen?
Aber da haben wir politisch schon Vorkehrungen getroffen, das ist der Vorteil, wenn man als Land der größte Nettozahler der EU ist, da kann man natürlich schon mal Druck auf diese infamen Staaten ausüben, sich gefälligst an sozial ausgewogene deutsche Löhne anzupassen. Und überhaut, die sollen ihren Schrott gefälligst selber reparieren. Wir haben schon genug mit den polnischen Gastarbeitern zu tun die hier laufend Spargel stechen, nachher haben wir in Deutschland mit dieser KFZ Praxis auch noch zu wenig Leute im Land, die den frischen Spargel essen, wenn sich hier jeder im Ausland rumtreibt.
Ökofanatiker und politische Phantasten werden ja nicht müde, uns das Autofahren vermiesen zu wollen, und wenn schon überhaupt der Bürger noch Auto fahren muss, dann doch bitteschön mit umweltverträglichen Biokraftstoffen.
Da werden uns in rosaroten Farben von unserem Umweltminister Zahlen um die Ohren gehauen, was da alles möglich sei.
Da werden die Mineralölkonzerne per Gesetz gezwungen eine bestimmte Menge an Biodiesel oder Ethanol beizumischen. Die Probleme die das gerade bei älteren Fahrzeugen verursachen kann war natürlich das Problem des Autofahrers.
Es ging dann so weit, das mittlerweile plötzlich die Hersteller von Margarine Alarm schlugen, weil sie nicht mehr genügend Rapsöl für die Ernährung bekamen.
Es ist daher an der Zeit mal nachzurechnen, was denn wirklich möglich ist.
Da die tabellarischen Möglichkeiten der Darstellung im Blog nicht so viel hergeben, habe ich das in der anhängenden pdf- Datei mal getan.
Im Prinzip ist die Kernaussage in Ihrem PDF-Dokument schon richtig.
Andererseits möchte ich auch darauf hinweisen, dass man am Anfang der Energieerzeugung duch Wind (Windräder) auch meinte, maximal so 2% des benötigten Energiebedarfes abdecken zu können.
Heute sind wir da bei Zahlen, die Richtung 20%(!) gehen und das nur durch Windkraft.
Allerdings um den Preis einer völlig verschandelten Landschaft!
Ehe das jetzt in einem Plädoyer für Atomkraft ausartet beende ich für heute meinen Beitrag und wünsche alles Gute.
Für die Windkraft gab es eine Steigerung, da ist Ihre Aussage richtig, aber für die Erzeugung größerer Mengen Biodiesel gibt es keine Chance, weil die feststehenden Randbedingungen nicht veränderbar sind.
· Die Gesamtbodenfläche ist nicht zu vergrößern.
· Die benötigte Fläche für die Landwirtschaft (Lebensmittel) nicht zu verkleinern.
· Die Menge erzeugter Biomasse pro ha nicht zu vergrößern, sogar im Gegenteil, wenn die Ökofanatiker auch noch auf Handelsdüngereinsatz verzichten, bricht die erzeugte Biomassenmenge geradezu lawinenartig ein.
· Die aus einer Tonne Biomasse zu erzeugende Diesel- oder Ethanolmenge ist auch nicht zu vergrößern.
Mehr Stellschrauben gibt es aber nicht.
Das heißt, mehr als die 6-7% sind in Deutschland nicht machbar, auch in Zukunft nicht.
Auch die 20% Windkraft sind reine Illusionen.
Wie sind denn die wirklichen Fakten? Die eigentliche Stromerzeugung in Deutschland erfolgt durch vier Energiearten, Kerntechnik 27.5%, Braunkohle 26.1%, Steinkohle 22.8% und Gas ist noch mit 10.2% daran beteiligt.
Und dann ist Schluss, alles andere hat allenfalls noch akademischen Wert. Wasser 4.5%, Wind 4,1%, Sonne 0,1% und Sonstiges 4,7%.
Kurz gesagt, die Atomkraft ist schon heute die größte Säule, und Wind und Sonne werden niemals einen Industriestaat versorgen können. Dies sind nur die irrationalen grünen Wunschträume von Laien. Dazu kommen noch die Erzeugungskosten, die Z.B. bei der Windkraft rund 4 mal- und bei der Sonne rund 22 mal so hoch liegen wie bei der Kernenergie.
Zitat von M.SchneiderDie eigentliche Stromerzeugung in Deutschland erfolgt durch vier Energiearten, Kerntechnik 27.5%, Braunkohle 26.1%, Steinkohle 22.8% und Gas ist noch mit 10.2% daran beteiligt. Und dann ist Schluss, alles andere hat allenfalls noch akademischen Wert. Wasser 4.5%, Wind 4,1%, Sonne 0,1% und Sonstiges 4,7%. (...)
Dazu kommen noch die Erzeugungskosten, die Z.B. bei der Windkraft rund 4 mal- und bei der Sonne rund 22 mal so hoch liegen wie bei der Kernenergie.
Lieber M. Schneider, das wirft eine Frage auf, von der ich nicht weiß, ob jemand das schon einmal durchgerechnet hat: Diese sogenannten alternativen Energien sind nur solange überhaupt marktfähig, wie sie massiv subventioniert werden. Das geht einigermaßen, solange sie einen geringen Anteil an der Gesamtenergie haben.
Angenommen, es wäre nun irgendwie zu schaffen, ihnen den von den Rotgrünen gewünschten hohen Anteil zu verschaffen - woher sollen dann die Subventionen dafür kommen? Aus Steuererhöhungen? Oder sollen diese "alternativen Energien" dann blich steigern würde? Und zugleich der deutschen Industrie einen massiven Wettbewerbsnachteil gegenüber zB der französischen verschaffen, der billiger Atomstrom zur Verfügung steht.
Die Leute sollen eben Energie sparen, lautet die gängige Antwort der Rotgrünen. Nur funktioniert dieses "Sparen" ja zunächst einmal so, daß man investieren muß. Wobei "man" wieder überwiegend der Steuerzahler ist.
Unser Nachbar hat gerade die nach Süden zeigende Hälfte seines Dachs mit Solarkollektoren pflastern lassen. Sieht gar nicht mal so schlecht aus, wie ich befürchtet hatte. Aber diese Investition könnte sich niemals amortisieren, wenn nicht der Steuerzahler gleich doppelt Transferleistungen an diesen Nachbarn überweisen würde - für den Bau der Anlage und für den Solarstrom, den er zu einem irrwitzig überhöhten Preis ins Netz einzuspeisen darf. Gesetzlich verbrieft.
Die Kohle wird nur noch bis 2017 in Deutschland abgebaut werden, dann ist Schicht im Schacht... nur werden unsere Politiker der deutschen Steinkohle nochmal nachweinen, doch dann wird es zu spät sein... denn ein einmal geschlossenes Bergwerk kann nicht einfach mal so wiedereröffnet werden...
Lieber M. Schneider, das wirft eine Frage auf, von der ich nicht weiß, ob jemand das schon einmal durchgerechnet hat: Diese sogenannten alternativen Energien sind nur solange überhaupt marktfähig, wie sie massiv sub-ventioniert werden. Das geht einigermaßen, solange sie einen geringen Anteil an der Gesamtenergie haben.
Na klar doch, da kann ich durchaus mit einigen Fakten dienen.
Zuerst einmal was den Blödsinn der Grünen angeht, die Leute sollen sparen. Folgendes ist in den letzten 40 Jahren geschehen:
Nach einer Prognose der Bundesregierung von 1973 hätte in Deutschland der heutige Energieverbrauch bereits 1980 erreicht sein müssen. Tatsächlich hat eine Entkoppelung von Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum stattgefunden. Je 1000 DM reales Bruttoinlandsprodukt wurden 1960 insgesamt 840 kg Rohstoffe und Energieträger benötigt, in 1999 waren es nur noch 447 kg. Der Endenergieverbrauch je 1000 DM reales BIP entwickelte sich ähnlich: er fiel von 146 kg Steinkohleeinheiten (SKE) in 1960 auf 97 kg SKE in 1999.
Die deutsche Wirtschaft wuchs in den neunziger Jahren um 11,5%, während der Energieverbrauch in diesem Zeitraum von 318 auf 316 Millionen Tonnen SKE zurückging. In 1990 wurden in Deutschland je 1000 Dollar reales BIP 92,6 kg Erdöl verbraucht, in 1999 nur noch 84,4 kg Erdöl. Diese Zunahme in der Produktivität des Energieeinsatzes lässt sich weltweit beobachten. So ist die Energieintensität, d. h. der Energieeinsatz je Einheit des BIP, in den USA von 1920 bis 2000 um 40% gesunken. In 1981 mussten die USA noch 13,7% ihres BIP für Energie aufwenden, in 2001 waren es nur noch 7,2%.
Wir haben also sowohl in der Industrie wie auch bei den privaten Haushalten massive Einsparungen in den letzten 40 Jahren erlebt. Besonders nach der Ölkrise in den 70 er Jahren wurde massiv an der Umgestaltung des Energieverbrauchs mit Erfolg gearbeitet.
Das heißt zwar nicht, das es nicht noch weitere Möglichkeiten gibt, aber mathematisch gesprochen ist die Einsparungskurve eine asymptotische Kurve. Am Anfang kann man mit wenig Mitteln viel sparen, im Laufe der Zeit muss man aber immer mehr Aufwand betreiben um auch nur noch einen kleinen Einsparungserfolg zu haben. Das heißt also, die Kosten/ Nutzenrechnung geht dann nicht mehr auf.
Unsere heutigen Einsparungspotentiale sind eben dieser Art. Noch vorhanden, aber zunehmend schwerer erreichbar und häufig nur noch mit Nachteilen an anderer Stelle erkaufbar.
Soviel erst ein mal zu dem ewigen Versuch der Grünen, Industrie und Bürgern ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen, weil sie nicht genug sparen.
Kommen wir nun mal zu den Subvensionen:
Durch grüne Politik werden die Bürger mit staatlichen Machtmitteln gezwungen, Energieformen zu subventionieren, die auf dem Markt niemals konkurrenzfähig wären. Im Jahr 2002 betrugen die den Stromverbrauchern politisch auferlegten Sonderlasten 8,3 Milliarden Euro. Dazu gehören 4,2 Milliarden Euro für die Ökosteuer, 1 Milliarde Euro Subventionen für die Kraft-Wärme-Kopplung und 1 Milliarde Euro für erneuerbare Energien.
Zur Geldvernichtungsmaschine Windkraft.
Die Stromverbraucher müssen das windige Hobby der Grünen teuer bezahlen. Das EEG garantiert einen Festpreis von 9,1 Cent je Kilowattstunde, der während der 20 Jahre währenden Abnahmepflicht allmählich sinkt, aber auf diese Periode gerechnet im Durchschnitt immer noch 8 Cent/kwh beträgt. Dieser politisch erzwungene Preis bringt für die Begünstigten einen warmen Geldregen. Im Jahr 2001 wurden rund 2.000 Windräder in Betrieb genommen. Die Subventionen für die in diesem Jahr neu hinzugekommenen Windanlagen werden in den nächsten 20 Jahren 8,2 Milliarden Euro betragen.
Allgemein lässt sich sagen, dass 1.000 Megawatt Windstrom in den 20 Jahren ihrer politischen Förderung Subventionen in Höhe von 3 Milliarden Euro verursachen.
Insgesamt sind in Deutschland 15.000 Windkraftanlagen installiert, die den größten Teil der 2,6 Milliarden Euro verschlangen, die in 2003 als Subventionen für erneuerbare Energien aufgebracht wurden.
Das bedeutet auch, lieber Zettel, wir Bürger zahlen die Zeche nur bedingt über höhere Steuern, wir zahlen sie vor allem durch höhere Energiekosten.
· Die Grünen behaupten, dass ihre Subventionierung der Windkraft viele Arbeitsplätze geschaffen hat. Tatsächlich beschäftigen die Hersteller von Windrädern 42.000 Arbeitskräfte, dies jedoch zu einem hohen volkswirtschaftlichen Preis. Jeder Arbeitsplatz in diesem Wirtschaftszweig wird mit 40.000 Euro pro Jahr subventioniert.
· Fakt ist aber, ein subventionierter Arbeitsplatz existiert in Wirklichkeit gar nicht und wird verschwinden, weil die Regeln der Marktwirtschaft auf Dauer verhindern, dass er bestehen bleibt.
Dieses Geld wäre ohne staatliche Windförderung produktiver verwendet worden.
Man fragt sich, wann werden die Grünen den Einsatz von Mähdreschern verbieten und befehlen, die Getreideernte mit Sense und Dreschflegel einzubringen? Das würde garantiert viele Arbeitsplätze schaffen.
Sieht man sich die Gesamtsubvensionen an:
· Zählt man alle Staatshilfen zusammen, kommt man auf die unfassbare Summe von 156 Milliarden Euro Subventionen pro Jahr. Das bedeutet, gut ein Drittel unseres Steueraufkommens geht für Subventionen drauf.
Das ganze Land könnte wieder frei durchatmen, wenn es den Ausstieg aus den Illusionen wagt. Würden wir die Subventionen nur um 20 Prozent kürzen, könnte der Spitzensteuersatz nach Berechnungen des Kieler Weltwirtschaftsinstituts von 48,5 auf 42,2 Prozent sinken, der Eingangssteuersatz von 19,9 auf 17,3.
Schafften wir alle Subventionen ab, würde gar ein Spitzensteuersatz von 16,9 Prozent reichen, der Eingangssteuersatz fiele auf sagenhafte 6,9 Prozent.
Werden die Steinkohle in Deutschland nicht auch massiv subventioniert?
Die Kohle wird nur noch bis 2017 in Deutschland abgebaut werden, dann ist Schicht im Schacht... nur werden unsere Politiker der deutschen Steinkohle nochmal nachweinen, doch dann wird es zu spät sein... denn ein einmal ge-schlossenes Bergwerk kann nicht einfach mal so wiedereröffnet werden...
Es ist richtig, die Steinkohle wird auch massiv subventioniert.
Auf jeden Beschäftigten im Pütt kommen so pro Jahr rund 60.000 Euro Staatsgelder. Dafür könnten wir alle Kumpel nach Hause schicken und jedem auch noch einen Luxusurlaub auf Mallorca spendieren. Trotzdem soll es mit der Kohleförderung mindestens bis 2012 oder 2017 weitergehen.
Gut, das ist die eine Seite.
Bei der Kohle gibt es aber zwei weitere Überlegungen.
Solange wir Kohle im Land haben und auch fördern können, Sparrowhawk sprach das Problem mit einer abgesoffenen Grube an, können wir uns noch zu einem Teil energetischer Erpressungen erwehren. Wir wären sogar in der Lage Benzin daraus herzustellen.
Ich erinnere an das berühmte Fischer-Tropsch-Verfahren. Mit dem Verfahren lassen sich unter Niederdruck aus Synthesegas - dieses wiederum ist aus Kohle zu gewinnen - verschiedene flüssige Kohlenwasserstoffe erzeugen. Zum Beispiel Benzin.
Süd Afrika hat dieses 1925 in Deutschland entwickelte Verfahren perfektioniert, weil es durch die Apartheitspolitik lange Jahre boykotiert wurde und selber sehr viel Kohle hat.
Bei den heutigen Spritpreisen wäre eine solche Herstellung immer rentabel.
Das wäre also ein wichtiger Aspekt den man überlegen muss.
Dazu kommt, Deutschland ist führend in der Welt mit Bergwerks- Ingenieurwissen. Dies würden wir logischerweise einbüßen, wenn wir gar keine Gruben mehr betreiben.
Also man sieht, das Thema Kohlesubversionen hat doch deutlich mehr Facetten.
In Antwort auf:Das wäre also ein wichtiger Aspekt den man überlegen muss.
Man fördert teuer deutsche Kohle, anstatt billigere Energieträger aus dem Ausland zu kaufen, mit der Folge, dass wenn diese ausländischen Energieträger teurer werden, also teurer als deutsche Kohle zu fördern, die deutsche Kohle schon verbraucht ist, eine tolle Strategie.
In Antwort auf:Dies würden wir logischerweise einbüßen, wenn wir gar keine Gruben mehr betreiben.
Ich bin mir sicher sogar einige deutsche Gruppen sind rentabel genung um ohne Subventionen zu überleben. Falls nicht sind günstigere Wege möglich um dieses Wissen zu sichern, als großflächigen Kohleabbau.
In Antwort auf:Auf jeden Beschäftigten im Pütt kommen so pro Jahr rund 60.000 Euro Staatsgelder.
Um fair zu bleiben: Nicht alles davon bekommt der Arbeiter, Maschinen kosten Geld, Technologiesicherung wurde schon erwähnt. Mein Vorschlag: Anstatt die Kohleförderung umständlich über Subventionen zu sichern, einfach in den Strompreis (und den Preis der anderen Produkte aus Kohle) miteinbeziehen, selbst damit ist Kohlestrom billiger als Wind (wiederum ohne Subventionen!).
Man fördert teuer deutsche Kohle, anstatt billigere Energieträger aus dem Ausland zu kaufen, mit der Folge, dass wenn diese ausländischen Energieträger teurer werden, also teurer als deutsche Kohle zu fördern, die deutsche Kohle schon verbraucht ist, eine tolle Strategie.
Sie haben mich nicht verstanden. Es geht nicht darum billigere Energie im Ausland einzukaufen. Das kann man tun, so man sie kaufen kann oder besser gesagt kaufen muss. Das bedeutet aber dann Erpressbarkeit. z.B. durch Gaslieferungen aus Rusland.
Der Subventionspreis ist in diesem Fall der Preis dafür, nicht vollständig erpressbar zu sein. Es ist der gleiche Preis den ein Land für die Erhaltung einer sündhaft teuren Armee zahlt. Nicht erpressbar zu sein.
Ich bin auch sicher, dass man die Kohle nicht unbedingt subventionieren müsste, wenn man sich mehr Gedanken machen würde wie man sie besser nutzen kann, außer sie nur zu verbrennen.
Wer braucht Energie in Form von Kohle? Hauptsächlich Stahlwerke und E-Werke. Wenn diese der Meinung sind langfristige Versorgungssicherheit rechtfertigt einen höheren Preis, dann sollen sie ihn auch zahlen, und nicht den Steuerzahler das machen lassen.
Warum gibt es ein staatliches Interesse an Versorgungssicherheit, aber kein gleichgroßes privates? Denkt der Staat weniger kurzfristig, oder denkt er schon den nächsten Krieg, der sich mit Versogung aus einheimischen Rohstoffen länger durchhalten lässt?
Ist in Zeiten der EU eine nationale Energiepolitik nicht ein wenig überholt?
Muss sich ein Staat (oder die EU) überhaupt in die Energiewirtschaft einmischen? (Einen freien Energiemarkt vorausgesetzt.)
"Warum gibt es ein staatliches Interesse an Versorgungssicherheit, aber kein gleichgroßes privates?"
Lange Zeit waren Dinge wie Transport, Post- und Fernmeldewesen, ebenso wie die Energieversorgung größtenteils in staatlicher Hand, so daß sich kein privates Interesse herausbilden konnte. Die Privatisierung dieser Bereiche brachte zum einen den Nachteil, daß z.T. in Oligopole hineinprivatisiert wurde (z.B. bei den "Großen 4" im Energiewesen), teilweise Monopole nach wie vor bestehen (z.B. hat die Telekom nach wie vor das Monopol bei der "letzten Meile"), und zum anderen sind Privatfirmen nicht an Versorgungssicherheit interessiert, sondern an Gewinnen und Aktienkursen.
Erfolgreiche Privatisierung im Telekombereich: Mobilfunk, geringe Kosten (verglichen mit ehemaligen Mondpreisen in den Anfängen des Mobilfunkes), nahezu Versorgungssicherheit.
Im Gegensatz dazu sind andere Privatisierungen eher Scheinprivatisierungen, z.B. Hauptaktionär eines ehemaligen Staatsbetriebes ist der Staat bzw. Land, d.h. Geschäftstätigkeit dieses "privaten" Unternehmens bleibt Gegenstand der Tagespolitik, Vorstände und Manager werden nach Parteibuch ausgewählt, Misswirtschaft wird durch staatliche Garantien, Kredite "belohnt", usw. Mitbewerbern dieser "privaten" Unternehmen werden Hindernisse in den Weg gelegt, z.B. Mindestlöhne für Zustelldienste die in Konkurenz zur Post stehen, oder eine Reduzierung von Handymasten wird gefordert und durchgesetzt, ein landeseignes W-LAN-Netz ist von den Bestimmungen nicht betroffen, usw. Ein freier Markt sieht anders aus, trotzdem werden Missstände fast ausschließlich dem angeblich freien Markt zur Last gelegt.
Ich befürchte Sie haben mich immer noch nicht verstanden oder wollen es nicht?
Ich weiß von früher aus dem liberty Forum, das Sie ja auch besuchen, das dort häufig Extremstandpunkte wie „gar kein Staat“ propagiert werden.
Das ist für mich reiner weltfremder Blödsinn. Die Frage kann nicht lauten Staat oder kein Staat, sie kann nur lauten wie viel Staat will man und daraus resultierend die Festlegung, welche Aufgaben hat der Staat.
Zettel hat es schon mehrfach gesagt und dem stimme ich so auch zu, der Staat ist in erster Linie für den Schutz der Bürger nach außen und nach innen da. Er muss also hoheitliche Aufgaben wahrnehmen, weil das nicht die einzelnen Bürger können und die Industrie auch nicht, die hat andere Aufgaben.
Jeder Staat leistet sich eine Armee. Nach Ihrer Logik sollte das dann wohl die Wirtschaft oder einzelne Bürger organisieren? Oder eine Polizei oder Berufsfeuerwehr?
Jede Annahme, diese Dinge seien ohne einen Staat zu organisieren sind doch reine Illusionen, und Sie könnten auch keinen Beispielstaat, oder wie soll ich den überhaupt nennen, wenn es keinen Staat gibt, benennen, in dem das je gemacht wurde. Nein lieber Feynman, eine solche Annahme ist noch weltfremder wie die kommunistische Illusion.
Die Versorgungssicherheit ist ein nationales Interesse. Ein Staat würde ohne Energieversorgungssicherheit schon seine Verteidigungsfähigkeit verlieren, vom fehlenden Schutz seiner Bürger in allen Bereichen, Krankenhäuserversorgung, Polizei, Feuerwehr Lebensmittelversorgung usw. ganz zu schweigen.
Also ist logischerweise dies vom Staat zu leisten.
Wie wollen Sie das denn bitteschön von der Industrie leisten lassen, oder gar von privaten Bürgern? Wenn die Industrie etwas macht, dann machen einzelne Konzerne etwas, was unmittelbar sie selber angeht aber nicht mehr. Dafür müssen ja schließlich auch die Kosten getragen werden.
Wie kommen Sie auf die Idee, Wirtschaftsbetriebe tragen die Kosten für eine landesweite Energiesicherheit? Und überhaupt, wie soll das in der Praxis gehen, sollen die Betriebe und private Bürger einen handelnden Ausschuss bilden, soll der die Politik ersetzen, vom Verfassungsgericht als vierte Kraft im Staat legalisiert werden und soll der dann bei jedem Bürger Geld sammeln?
Lieber Feynman, nehmen Sie es mir nicht übel, aber Sie haben über das was Sie da propagiert haben nicht weit genug nachgedacht.
Außerdem wäre für eine solche Organisation Politik notwendig, auch länderübergreifende Politik. Konzerne sind keine Politiker, sie haben nicht mal die rechtlichen Möglichkeiten Aufgaben der Legislative zu übernehmen.
Was die EU angeht ist zu sagen, solange es noch keine Regelungen über gemeinsame Streitkräfte und auch gegenseitige Hilfe bei Versorgungsengpässen gibt, ist selbstverständlich solange die eigene Regierung verantwortlich.
Da sie in der Vergangenheit hier schon Mises zitiert haben, empfehle ich ihnen mal bei Mises die negativen Konsequenzen von Interventionismus nachzulesen:
Muss sich ein Staat (oder die EU) überhaupt in die Energiewirtschaft einmischen? (Einen freien Energiemarkt vorausgesetzt.)
Der Staat mischt sich gar nicht in die freie Energiewirtschaft ein, das ist eine völlig falsche Annahme bei der Versorgungsdebatte. Wir reden nicht um die Einmischung in einen Konzern wie die EON, wir reden über die Entscheidung eines Staates, bestimmte eigene Energieressourcen zur eigenen Sicherheit offen zu halten. Das hat mit Aussagen von Mises gar nichts zu tun. Der wollte nicht den Staat abschaffen und wir reden hier auch nicht von Interventionismus.
Hier geht es um die einfache Frage eines Staates, will er sich seine heimischen Kohlevorkommen offen halten, aus verschiedenen Gründen, und wenn ja, leistet er sich dann die dazu notwendigen Kosten. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Der freie Markt ist hiervon überhaupt nicht betroffen, weswegen Ihr Hinweis auf Interventionismus völlig ins Leere geht.
Keine Sorge ich will ja verstehen, anstonsten könnte ich mir daieses Forum auch sparen. Ich gebe auch zu, dass ich in der "keine Staat/wenig Staat"-Frage mich nicht festlegen will, den heutigen Staat halte ich übertrieben (Steuerlast, Reglementierungswut).
Staat, ja. Hier widerspreche ich ihnen genausso wenig wie Mises, aber wie viel Staat? (Das möchte ich hier an dieser Stelle bitte nicht diskutieren.)
Verteidigung, ja. Aber wie viel darf die Verteidigung kosten? Die Nato sagt 2% vom BIP. Enegiereserven sind für einen Krieg extrem wichtig, Japan hatte 1941 nicht so viele, daher die extrem aggresive Expansion. In China ist die Lage (vielleicht) ähnlich: http://www.upiasiaonline.com/Security/20...n_warfare/2118/ Hier wird dem Autor des vorigen Artikels Unfähigkeit unterstellt: http://china-pla.blogspot.com/2008/01/mo...rei-pinkov.html Deutschland bezieht viele vitale Waffensysteme aus dem Ausland, soll heißen sie sind Gemeinschaftsentwicklungen wie APAR (Radar der F-124 Fregatte), oder komplett aus dem Ausland (z.B. Mk. 41 VLS inkl. Raketen auf den Fregatten).
Ein Staat, z.B. Japan um 1940, hat ein nicht unbedingt sehr friedliches Interesse an Energiesicherheit, alleine schon aus pazifistischen Gründen, ziehe ich es vor, dass sich der Staat aus der Energiefrage heraushält.
Heimische Produkte zu subventionieren bzw. ausländischen dem Eintritt in den heimischen Markt zu erschweren ist Interventionismus. Mises gibt zu, dass um eine heimische Rüstungsindustrie zu erhalten, gewisse Maßnahmen nötig sind, aber der Preis dieser Maßnahmen soll dann bitteschön ins Rüstungsbudget miteinbezogen werden. Ob er das in der Energiefrage auch so sieht ist fraglich. Den Hinweis der Vorsorgesicherheit in Kriegszeiten kann man auf so ziemlich jede Industrie anwenden, was aber letzlich im Merkantilismus enden würde.
In Antwort auf:Wie kommen Sie auf die Idee, Wirtschaftsbetriebe tragen die Kosten für eine landesweite Energiesicherheit?
Nicht die landesweite, nur die des Betriebes! Ein Betrieb ... Nein noch einfacher: Um ein Einfamilienhaus zu heizen gibt es viele Möglichkeiten: Holz, Kohle, Öl, Gas, ... Wir haben zuhause ein Holzofen der auch Kohle schluckt (und vieles andere auch ), die Versorgung mit Holz ist billig, zurzeit, am Versorgungssichersten wäre ein eigener Wald, aber der ist teuer. Wie immer wir uns auch entscheiden, die Kosten tragen wir. Das sollte auch für alle anderen Energieverbraucher gelten.
Heimische Produkte zu subventionieren bzw. ausländischen dem Eintritt in den heimischen Markt zu erschweren ist Interventionismus.
Tut ja keiner. Deutschland bezieht seine Energie im Wesentlichen ja aus dem Ausland.
Nicht die landesweite, nur die des Betriebes!
Darum geht es aber nicht, es geht nur um die landesweite Energiesicherheit.
Noch mal, es geht ausschließlich um die Frage, ob Deutschland, das große Kohlevorkommen hat, derzeit auch noch mehrere Gruben unterhält, diese Gruben weiter offen halten will, um gegebenenfalls auf die Kohle als Ausfallsicherheit zurückgreifen zu können. Wenn man die Gruben nämlich nicht permanent offen hält, saufen sie im wahrsten Sinne des Wortes ab. Dann hätte sich das Thema Kohle als Reserve erledigt. Eine abgesoffene Grube wieder zu öffnen ist viel zu teuer und würde auch zu lange dauern.
Außerdem, Sie reden dauernd vom Kriegsfall, davon war bei mir aber in der Ursprungsaussage gar nicht die Rede. Erpressungen laufen auch in Friedenszeiten. Außerdem muss es nicht mal um Böswilligkeiten gehen. Es können auch aus ungewollten Gründen Lieferengpässe entstehen, die ein Land in Schwierigkeiten bringt.
Deutschland hat z.B. eine Bevorratung von 22 Mio. Tonnen. Das reicht für etwa 90 Tage. Das hat mit Krieg gar nichts zu tun, gehört deshalb auch nicht in den Verteidigungsetat.
So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Hoheitliche Aufgaben, das ist klar, können nicht in Privathände gegeben werden. Ebensowenig Angelegenheiten der Justiz, der Strafverfolgung und der Steuern. Über andere Scahen müsste man diskutieren, nur wenn dann privatisiert wird, dann auch richtig und nicht mit dem Staat als 51% Anteilseigner... das wäre dann ja wieder staatlich.
Die ganze Nokiadebatte hat mal wieder gezeigt, wie Politiker Gewerkschaften und Arbeitnehmer denken. Dazu muss hier wirklich mal grundsätzlich etwas gesagt werden:
Es ist das Grundübel in Deutschland, dass man es sich hier in den letzten 50 Jahren im rosa Wolkenkuckucksheim gemütlich gemacht hat, „Sozial“ zum Fetisch erhoben hat, sich völlig von der normalen marktwirtschaftlichen Realistik verabschiedet hat und auch geglaubt hat, man könne diesen weltfremden Standard entgegen allen anderen Ländern, unseren Konkurrenten auf den Weltmärkten, beibehalten.
Man muss es sich mal klar machen was da in diesem Zusammenhang Nokia so geredet wird.
Da sagt eine Angestellte, sie habe dem Werk ihre besten Jahre gegeben und sich immer eingesetzt und nun würde sie entlassen weil man das Werk schließt.
Ja, hallo, geht’s noch? Ein Arbeitnehmer schließt einen Anstellungsvertrag, darin steht welche Aufgabe er zukünftig zu erledigen hat und wie viel Lohn und Urlaub er dafür bekommt, und Ende.
Das er gefälligst sich einzusetzen hat um seinen Job so gut wie möglich zu machen versteht sich von alleine! - Und wo bitte steht in einem Arbeitsvertrag, dass der Angestellte die Stellung bis zur Rente haben würde, was ja wohl aus dem Vorwurf dieser Angestellten herausklingt?
Überhaupt gewinnt man bei solchen Aussagen den Eindruck, es war für den Arbeitgeber eine Riesenehre, dass der Arbeitnehmer in seiner ganzen Großzügigkeit überhaupt geruhte eine Arbeit bei ihm anzunehmen.
Unglaublich.
Die Arbeitnehmer hatten lange bei Nokia einen (wahrscheinlich) guten Job, gutes Geld, sie sollten froh sein, dass sie ihn hatten, und nun ist es an der Zeit wieder was neues zu suchen.
Aber in Deutschland sind ja schon Jugendliche so unflexibel, dass sie ihren Heimatort nicht verlassen wollen um eine Lehre oder eine Arbeit anzunehmen, weil ja ihre Freunde dort leben.
Man glaubt, wenn man in einem Betrieb gelernt hat, müsse dieser Betrieb einen auch übernehmen. Überhaupt kreist doch in den Köpfen der Arbeitnehmer der wirre Gedanke, nach der Ausbildung in den Betrieb einzutreten und dann bis zur Rente dort bleiben zu wollen.
Da wird dann rumgejammert, man bekäme keinen neuen Job mehr.
· Nach Meinungsumfragen hat etwa die Hälfte der Arbeitnehmer große bis sehr große Angst vor Arbeitslosigkeit. Wenn jemand seine Arbeitslosigkeit als fürchterlichen Schicksalsschlag begreift und sich offenbar nicht zutraut, in absehbarer Zeit wieder gleichwertige Arbeit zu finden, dann zeigt dies, dass dieser Arbeitnehmer nach eigener Einschätzung eine Arbeitsstelle hat, in der er über seinem Marktwert bezahlt wird und dass er überzeugt ist, so vorteilhafte Bedingungen nicht noch einmal aushandeln zu können.
Ja und was ist mit älteren Arbeitnehmern? Gute Frage. Auch hausgemacht das Problem.
Die Kosten für ältere Arbeitnehmer steigen immer mehr, weil der hälftig durch den Arbeitgeber zu zahlende Sozialteil steigt. Der Lohn steigt auch, obwohl die Flexibilität und die Bereitschaft sich weiterzubilden in Deutschland Mangelware sind. Es ist in Deutschland völlig undenkbar, dass der Lohn eines älteren Mitarbeiters vielleicht mal nicht mehr steigen könnte oder gar etwas zurückgehen könnte um die Mehrkosten des Betriebes zu kompensieren. Nein, das ist ja geradezu Majestätsbeleidigung.
Weiterbildung, so glaubt das Gro der Arbeitnehmer müsse in Form vom Arbeitgeber bezahlten Sonderkursen während der normalen Arbeitszeit erfolgen.
Ein völlig lächerlicher verquaster Unsinn! Jeder Arbeitnehmer hat schon im Eigeninteresse die Pflicht sich weiterzubilden und damit seine Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt zu steigern. Diese Kosten trägt dann auch noch der Arbeitgeber.
Dazu kommt das deutsche Kündigungsrecht, das die Betriebe um so mehr knebelt, je älter ein Arbeitnehmer ist.
· Der Kündigungsschutz ist ein eklatanter Verstoß gegen den liberalen Grundsatz, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sein sollen. Die Schutzgesetzgebung verweigert dem Arbeitgeber Rechte, die dem Arbeitnehmer zugestanden werden. Damit wird die eine Partei eines Arbeitsvertrages privilegiert, die andere diskriminiert. Dadurch wird der Gleichheitsgrundsatz verletzt und die Vertragsfreiheit aufgehoben.
· Wenn der Arbeitnehmer durch das Gesetz so behandelt würde, wie heute der Arbeitgeber, dann hätten wir Sklaverei, denn so bezeichnet man ein Arbeitsverhältnis, das vom Arbeitnehmer nicht gekündigt werden könnte. Wie bezeichnet man den umgekehrten Fall, in dem sich ein Arbeitnehmer ganz legal einem Arbeitgeber aufzwingen kann, der ihn nicht weiter beschäftigen möchte bzw. kann?
Hier liegen die Gründe, warum Arbeitgeber ungern ältere Arbeitnehmer einstellen. Das hat man sich mit diesem ganzen Sozialklüngel selber eingebrockt. Unter genau diesen Problemen leiden übrigens auch Schwerbehinderte:
· Schwerbehinderte Menschen haben im Vergleich zu nichtbehinderten Menschen einen zusätzlichen Schutz vor Kündigung des Arbeitsverhältnisses. Die Kündigung eines schwerbehinderten Menschen ist nur wirksam, wenn eine Arbeitgeberin oder ein Arbeitgeber vorher die Zustimmung des Integrationsamtes bekommen hat. Schwerbehinderten Menschen können wegen ihrer Behinderung Nachteile auf dem Arbeitsmarkt drohen. Der besondere Kündigungsschutz soll diese Nachteile ausgleichen.
Ich sage dazu, es waren weltfremde Idioten, die sich das ausgedacht haben. Dieses Gesetz hat in der Praxis dazu geführt, dass niemand einen Behinderten eingestellt hat. Selbst die Öffentliche Hand hat in eigenen Reihen gemauert.
Das gleiche Problem trifft junge Mädchen. Sie fallen mit Schwangerschaft aus. Das führt insbesondere bei kleinen Betrieben zu großen Problemen. Die tragen Kosten für nicht mehr erbrachte Arbeitsleistung, viel schlimmer jedoch, es fehlt die Arbeitsleistung. Weil man den Betrieb verpflichtet hat den Arbeitsplatz frei zu halten, bekommt der Betrieb auch keinen neuen Arbeitnehmer. Der will ja oh Wunder, ganz in Tradition mit deutscher Unflexibilität, nicht eine Arbeitsstelle annehmen, die er nur so lange haben kann, bis die alte Angestellte aus dem Mutterschaftsurlaub zurück kommt.
Stellt der Arbeitgeber nun gezwungenermaßen eine neue Angestellte ein, so kann er sicher sein, dass seine ehemalige Angestellte aus dem Mutterschaftsurlaub kommt und ganz dienstbeflissen behauptet wie viel und gerne sie doch arbeiten wollte und nun habe der schlimme Arbeitgeber einen neuen Angestellten eingestellt. Weil sie ja nun da nicht mehr arbeiten könne verlange sie eine Abfindung, die sie dann auch vom Arbeitsgericht zugesprochen bekommt.
Welches Recht ist das? Ein Arbeitnehmer bekommt eine Abfindung, weil er gekündigt wurde. Wofür, dafür das er dem Arbeitgeber Probleme und Kosten gebracht hat?
Und die Spitze ist ja sogar noch, ein Arbeitgeber der bei einer Neueinstellung fragt, ob die Betreffende schwanger ist, darf von dieser völlig legal belogen werden. Man ist schon schwanger und erschwindelt sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eine Anstellung mit späterer Abfindung. So etwas nennt man normalerweise Betrug, nicht so in Deutschlands Arbeitswelt.
Kein Wunder, das Arbeitgeber sauer sind und solche Arbeitnehmer gar nicht mehr einstellen. Darunter leiden dann natürlich auch die, die sich vernünftig verhalten. So ist das eben, wenn man einen solchen Sozialstaat aufbaut. Da haben viele die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Nun wird wieder das ganze Szenario mit Abfindungen und Sozialplänen aufgetischt wozu es weder im Arbeitsvertrag eine Vereinbarung gab, noch einzusehen ist, wozu ein Betrieb zu solchen einseitigen Belastungen gezwungen wird.
Da wird so wirres Zeug geredet, die ganze Lebensplanung der armen Arbeitnehmer sei durch die Entlassung kaputt gemacht worden.
Mir stehen die Haare zu Berg, wenn ich so etwas höre. Wie darf ich das verstehen, haben die Arbeitnehmer in ihrem Arbeitsvertrag eine Klausel gehabt, ihre Anstellung gilt bis zur Rente bei steigendem Gehalt? Oder haben die Arbeitnehmer von Geburt an eine Lebensplanungs-Erfüllungsversicherung mitbekommen, dass sie glauben man habe ihnen etwas kaputt gemacht?
Wo kann den ein mittelständiger Arbeitgeber eine solche Lebensplanung machen? Er kann ein Ziel haben und versuchen es zu erreichen, nicht mehr. Rückschläge muss er jederzeit einkalkulieren und verkraften, Ende. Das Gleiche muss ja wohl erst Recht für Arbeitnehmer gelten, die noch nicht mal mit persönlichem Kapital bei Rückschlägen haften, wie das der kleine mittelständige Arbeitgeber tun muss.
In anderen Ländern gilt „hire and fire“.
Jeder, der mal in Deutschland Arbeitgeber mit festen Angestellten war ist froh, wenn er keiner mehr ist. Das gilt für die am schlimmsten gebeutelten Arbeitgeber, den deutschen Mittelständler.
Die Großkonzerne hingegen beantworten den deutschen abgehobenen Unsinn mit Firmenschließungen, bzw. mit Verlagerungen der Produktion ins Ausland.
Es wurde auch an anderer Stelle darüber sinniert, hämisch, wie ich es sehe, das Nokia wohl etwas blöde sei, weil der neue Standort viel mehr Kosten verursachen würde wie man bisher in Deutschland habe, bis hin zu höheren Maschinenabnutzungen wegen schlechter ausgebildeter Arbeitnehmer.
Ob es sich rechnet wird man sehen. Bisher habe ich jedoch noch nicht von einem ausländischem Betrieb gehört, der erst von Deutschland ins Ausland abwanderte und dann zurück nach Deutschland gekommen ist. Das wird wohl seine Gründe haben, offensichtlich hat sich der Umzug unter dem Strich dann doch gerechnet.
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