Zitat Noch etwas: Latif hat sich mit seinen Aussagen nicht auf unsere Gegenwart bezogen, sondern auf einen Zeitraum der noch 30 Jahre in unserer Zukunft liegt. Nobster, Heute 05:37
Erkenntnis Eins: Im eigentlichen Artikel wird Schnee überhaupt nicht erwähnt. Sondern nur in der Unter-Überschrift. Das Zitat lautet: "Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben", sagt der Wissenschaftler Mojib Latif
Der Artikel stammt aus dem Jahr 2000. Dass mit "in Zukunft" ein Zeitraum gemeint sein könnte, der im Jahr 2023 noch 30 Jahre in der Zukunft liegt, steht in dem Artikel nirgendwo. Von daher: Latifs Aussage bezog sich nicht auf irgendeine extrem ferne Zukunft - und sie ist daher nachweislich falsch.
Wenn man allerdings weiß, wie solche Artikel erstellt werden, dann muss man Latif vielleicht auch in Schutz nehmen: Überschriften werden oft erst ganz am Ende erstellt und von anderen Personen als der Hauptartikel. Und entsprechend werden oft auch nur die Artikel-Texte einem Interviewpartner zur Autorisierung vorgelegt, aber nicht die Überschriften. Und nachdem die Überschrift sich im restlichen Artikel überhaupt nicht wiederfindet, könnte genau das auch damals passiert sein.
Erkenntnis Zwei: Latif ist in diesem Artikel überraschend differenziert. Er verbreitet keine übertriebene Panik. Und er stellt auch klar, dass nicht alle Wetter-Probleme menschengemacht sind. Aus Sicht der heutigen Klima-Fanatiker klingt er stellenweise schon fast cancel-würdig. Zum Beispiel hier:
Zitat Ein Zusammenhang zwischen der Erwärmung und den immer häufiger auftretenden Flusshochwassern in Deutschland sowie den vermehrten starken Sturmfluten an der Nordseeküste sei nicht nachzuweisen.
Oder hier:
Zitat Immer folgenreichere tropische Wirbelstürme führt der Experte allerdings nicht auf die globale Erderwärmung zurück. "Dass bei Hurrikanes, Taifunen und Zyklonen immer mehr Menschen ums Leben kommen und immer höhere Sachschäden zu beklagen sind, liegt vor allem daran, dass zwischen Florida und Bangladesch immer mehr Menschen in bedrohten Gebieten siedeln", sagt Latif.
Zitat Mojib Latif: Ich habe das damals so nicht gesagt. Insofern gehe ich mit der Kritik gelassen um. Der Spiegel hat mich damals falsch zitiert. Meine Prognose bezog sich nicht auf das Jahr 2010, sondern auf die Zeitspanne zwischen 2050 und 2100 sowie auf den Fall, dass keine Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen werden.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2Ich erwarte stündlich, daß irgendeine Korüfähe in Sachen "am 30. Mai ist der Weltuntergang" den seligen Polarwirbel ausgräbt, neudeutsch "polar vortex" - 2009, wenn ich mich recht erinnere, zuerst aus dem 🎩 gezaubert
Zitat Ein neuer Klimabericht warnt, dass die Erde kurz davor steht, gefährliche Wendepunkte zu überschreiten. Einer davon könnte eine Eiszeit in Europa auslösen.
Die Erde steht kurz davor, mehrere gefährliche Wendepunkte zu überschreiten. Das geht aus einem neuen wissenschaftlichen Bericht hervor. Die Wendepunkte beschreiben Veränderungen, die in nur wenigen Jahren eintreten und massive Auswirkungen auf die Menschheit haben könnten.
Fünf Wendepunkte stehen bevor
Tim Lenton ist Professor für Kimawandel an der University of Exeter. Er ist der Autor des Berichts. Lenton warnt: "Wir stehen schon kurz davor, fünf gefährliche Wendepunkte zu überschreiten."
Doch nicht nur Korallenriffe und Tropenwälder sind durch die Überschreitung der Wendepunkte bedroht. Veränderungen in der Ozeanzirkulation des Atlantiks könnten erhebliche Auswirkungen auf das Klima in Europa haben.
"Als britischer und europäischer Bürger bin ich am meisten über einen Wendepunkt besorgt, der den subpolaren Wirbel im Nordatlantik betrifft", sagt Lenton.
Zitat Um zu verhindern, dass diese Wendepunkte irreversibel überschritten werden, zählt jede noch so kleine Veränderung des Klimas. Berichte wie der von Professor Lenton sind ein drängendes Warnsignal.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Wenn hier verstockte Klimaketzer partout kein Einsehen haben wollen, dann liegt das nur daran, daß nicht genügend "kommuniziert" wird. Wir brauchen dringend mehr solcher Vermittler, mehr Stellen und viel mehr Geld dafür. "Nature," aktuelle Ausgabe.
Zitat WORLD VIEW 05 December 2023 Climate researchers need support to become scientist-communicators Scientific institutions must create roles so that researchers can provide the deep public engagement necessary to respond effectively to the escalating impacts of climate change.
More such roles are urgently needed. This year has seen record-breaking heat and extreme-rainfall events globally, and that’s just a preview of what is likely to come. Already, I often take calls and give media interviews all day and sometimes straight through the night, because there simply isn’t anyone else available. I estimate that I spend more than 1,100 hours each year, the equivalent of more than 6 months of 8-hour working days, on public-facing communication.
More climate scientists clearly want to do this work. There is a highly motivated and diverse pool of talented researchers who would make excellent scientist-communicators.
I’ve been very fortunate to find support, but maintaining it requires continuous justification to institutions and funders, and involves cobbling together disparate funding sources. Even as I write this, it’s unclear whether there will be funding to extend my present role beyond the next six months. Many scientist-communicators have encountered the same struggle.
It’s often worse for scientists from marginalized groups, despite the urgent need for diverse climate communicators.
Funders need to support this change by considering public and community engagement a core component of climate science. New programmes and calls for proposals specifically aimed at supporting a wide range of public-facing climate-change work will be key. Agencies must go beyond considering such activities as supplementary to research (for example, as the US National Science Foundation’s ‘broader impacts’ requirement currently does), and instead embrace them as a core part of the proposed work.
Climate scientists are ready and waiting to meet the communication and engagement challenges that the coming years will bring, and forward-thinking institutions and funders must urgently find the means to support them. Such support is essential if the world is to respond successfully and equitably to the climate emergency.
Die Klimagretel hat das auch so gesehen, bevor sie aus lauter Frust und bei passender Gelegenheit auf 24/7-Antisemitismus umgeschult hat.
Zitat Thunberg sieht eine große kapitalistische Verschwörung gegen das Klima. Schuld seien Politiker, die „immer noch Knechte der Ölmultis und der Großfinanz“ seien (S. 228). Die Medien hätten versagt, auch wenn sie zugesteht, „dass der Journalismus die ersten winzigen Schritte dazu unternimmt, über diese Krise zu berichten“ (S. 167). Zufrieden wäre sie erst, wenn über nichts anderes als über das Klima berichtet würde: „Eigentlich sollte das jede Stunde unserer täglichen Nachrichten, jede politische Diskussion, jedes Business-Meeting und jede Minute unseres Alltagslebens beherrschen. Aber das geschieht nicht.“ (S. 331)
Zitat von Llarian im Beitrag #23...die gehen alle davon aus, dass man sie nicht an ihre Prognosen erinnern wird...
Latif? Ist das der Latif, der 1997 sowas wie eine "Eiszeit" für die nächsten 20 Jahre vorhergesagt hat?
Gruß Morn <>< ______________________________________ Dieses ganze "nachhaltig" Lebenwollen ist purer und realitätsferner Kitsch, Dekadenzerscheinung einer übersättigten und risikolos lebenden städtischen Elite. R.A. 2018
Zitat Norwegen: Oslo will öffentlichen Nahverkehr bis Ende 2023 komplett emissionsfrei anbieten - 31. Dezember 2022 Stephan Hartmann
Der öffentliche Nahverkehr in Oslo soll bis Ende 2023 komplett elektrisch betrieben werden. Damit wäre die norwegische Hauptstadt die weltweit erste Kapitale, in der durch den ÖPNV keine klimaschädlichen Abgase mehr in die Luft geblasen werden.
In der norwegischen Hauptstadt Oslo sind am 16. April auf einen Schlag 183 neue Elektrobusse in Betrieb gegangen. Die Fahrzeuge vom Typ Solaris Urbino 18 electric werden in den Linienbereichen 1 (Innenstadt Nord-Süd) und 2 (Innenstadt Ost-West) eingesetzt.
Bestellt hatte der Verkehrsbetreiber Unibuss die 183 E-Gelenkbusse wie berichtet im Januar 2022. Für den polnischen Hersteller war es seinerzeit der größte Auftrag der Firmengeschichte. Die 18 Meter langen Gelenkbusse verfügen über Batteriepacks mit 500 kWh Kapazität und werden nur noch via Kabel im Depot geladen – anders als frühere Generationen, die noch unterwegs über Stromabnehmer auf dem Dach versorgt wurden. Da die neuen Fahrzeuge mit ihrer Reichweite von bis zu 250 Kilometern während ihrer Tages-Einsätze nicht mehr nachgeladen werden müssen, reicht das Depot-Laden über Nacht aus.
Geladen wird ein Großteil der Fahrzeuge in einer der größten Elektrobus-Depots Skandinaviens, das parallel zur Inbetriebnahme der Busse eröffnet wurde. „Die Busanlage Stubberud ist ein wichtiger Baustein, um den Übergang zu emissionsfreien Bussen in Oslo zu erleichtern. Mit dieser modernen Einrichtung ist alles bereit für einen noch effizienteren Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel der Hauptstadt“, sagt Cato Hellesjø, CEO der Unibuss-Muttergesellschaft Sporveien. Die restlichen Fahrzeuge werden im bestehenden Depot Alnabru geladen.
Zitat Redaktion 7. Dezember 2023 12:40 Eiskalt erwischt: Winter legt neue Elektrobus-Flotte in Oslo lahm Elektrobus-Debakel in der norwegischen Hauptstadt Oslo: Die Kältewelle hat die neuen, angeblich fortschrittliche Elektrobusse lahmgelegt. Die Batterien versagen bei winterlichen Temperaturen.
In Oslo ist der öffentliche Verkehr komplett zusammengebrochen. Schuld daran sind die 183 neuen Elektrobusse der Stadt, die der eisigen Kälte nicht gewachsen sind. Der Verkehrsbetreiber bestätigt: Die Elektrobusse sind im Winter einfach nicht zuverlässig genug: „Die Reichweite der Elektrobusse nimmt bei Kälte drastisch ab. Die Batterien sind schneller leer.“ Insgesamt waren etwa 140 Abfahrten betroffen.
Die betroffenen Linien werden von hochgelobten neuen, elektrischen Gelenkbussen befahren – angeblich die Zukunft der Mobilität. Sie wurden erst um April geliefert. Doch schon im ersten Winter zeigen sie ihre Schwächen: Die 183 Elektro-Gelenkbusse von Solaris, ausgestattet mit einem 500 kWt-Batteriepaket, versagen kläglich. Die bittere Realität: Die eisigen Temperaturen in Oslo setzen den Elektrobussen so zu, dass ihre Reichweite dramatisch schrumpft. Die versprochene Reichweite von über 250 Kilometern wird bei Weitem nicht erreicht.
Eine kleine Anmerkung übrigens noch zu Meister Kachelmann, der ja die die, die sich über Latif belustigen, zu Schlappschwänzen erklärt, die nicht wissen was Frost und Kälte ist. In seinen Augen wissen es die Russen vermutlich auch nicht, die derzeit den größten Schneesturm seit 50 Jahren erleben, bei Temperaturen unter -50 Grad und mehr Schnee, als selbst die Russen irgendwie beseitigen können.
Alles wohlstandsverwahrloste Schlaffis, da muss erst mal ein Kachelmann kommen und denen zeigen wo der Hammer hängt. Aber vielleicht betrifft die Latifsche Wetterprognose auch Russland nicht, er meinte vielleicht nur Castrop Rauxel.
Seit es am Samstag hier in München Schnee gab, wurden die E-Busse auch nicht rausgelassen. Gestern fuhren die dann wieder.
Gruß Morn <>< ______________________________________ Dieses ganze "nachhaltig" Lebenwollen ist purer und realitätsferner Kitsch, Dekadenzerscheinung einer übersättigten und risikolos lebenden städtischen Elite. R.A. 2018
Das ist einer jener Scherze, die beim Nachgraben immer besser werden.
Zitat von 20 April 2023The buses are equipped with a dusk and rain sensor, as well as a feature that automatically detects driver fatigue. The e-buses have been equipped with a special Scandinavian thermal insulation package consisting, among other things, of additional insulation in the side walls and ceiling and underbody around the wheel arches, double-glazed side windows, as well as heating mats installed in the floor in the area of the entrance doors. In addition, snow chains can be installed on the Urbino 18.75 electric bus.
Zitat ”We at Unibuss AS are truly satisfied with the bus delivery to this grand project which is a true milestone for us to reach our goal to have 100% electrical buses in our city bus fleet by mid-2025. Solaris has done a thorough and solid job in getting this delivery in place, just in time, for start of operations (16 April 2023) and that in a very challenging supply chain environment. Now we count on their local Norwegian team by to maintain and service the buses in an excellent way as we have another 12 years of cooperation in front of us. Looking forward to it!, said Henrik Anderberg, Technical Director Unibuss AS.
So ein öffentliches "wir freuen uns darauf!" wird von den Bewohnern des Olymps bekanntlich gerne als sportliche Herausforderung angenommen. (Der kleine Zyniker brummt gerade vor sich hin, daß "20. April" und "12 weitere Jahre" schon mal gar nicht angehen...)
Zitat Brittany Davies - 30 October 2023 COP26
Paving the way toward climate-friendly transportation, Norway is once again making headlines with its ambitious plan to transform the way people commute around its capital city.
The country has already made significant headway in expanding sales of personal electric vehicles, and now the city of Oslo is set to meet an ambitious goal four years early by upgrading almost all of its diesel buses to electric by the end of the year, CleanTechnica reported.
As part of a bold emissions reduction plan, the switch to electric buses will help Norway reach its goal of cutting emissions by 95% compared to 2009 levels by the end of the decade, per CleanTechnica.
According to Norway’s emissions reduction plan, these changes in the transportation sector could contribute to more than a 40% cut in polluting gases.
The project includes creating a zero-emissions zone in the heart of the city that will allow only EVs, further encouraging the transition to electric cars. Much of the city’s public transportation has already made the change, including many of its ferries, municipal vehicles, and even the ice machines that maintain local skating rinks, CleanTechnica reports. ... With reduced fuel and maintenance costs, the new fleet is expected to offset its upfront cost within a decade. “The maintenance is cheaper, it’s also cheaper for the operators … all in all, this is a win-win situation,” Vice-Mayor Sirin Stav told Reuters.
Earlier this year, 183 articulated electric buses were delivered to serve popular routes around Oslo, reported CleanTechnica. This provided quieter, more comfortable transportation to about 150,000 commuters each day.
Another 137 buses are expected by the end of the year, bringing Oslo closer to a fully emission-free public transportation system.
Die Wartung ist günstiger... 100 Millionen Euro hat der Spaß gekostet.
Zitat “Unibuss is very pleased with the selection of Solaris as the supplier of the largest bus fleet in any tender in Norway.” The contract is worth about 100 million euros, according to Solaris.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #34 Die Wartung ist günstiger... 100 Millionen Euro hat der Spaß gekostet.
Hier wird übrigens ein SEHR wichtiges Thema für E-Busse angesprochen.
Bei mir in der Region habe ich da etwas lokalpolitischen Einblick: Es ist zur Zeit groß in Mode, dass die örtlichen kommunalen Verkehrsbetriebe auf E-Busse umsteigen. Was da oft unterschätzt wird ist das Wartungsproblem.
Konventionelle Busse werden von etablierten Herstellern (wie z.B. Mercedes) produziert und haben in Deutschland eine bestehende Werkstatt-Infrastruktur.
Bei E-Bussen werden die Ausschreibungen oft von irgendwelchen chinesischen oder türkischen Unternehmen gewonnen. Nur: Die haben keine Werkstatt-Infrastruktur. Entsprechend werden die dann oft von nicht darauf spezialisierten Werkstätten repariert - und das kann extrem ins Geld gehen. Neulich habe ich bei meiner örtlichen Werkstatt einen E-Bus gesehen dessen bei einem kleineren Unfall demolierte Front dort repariert wird. Die Werkstatt musste sich dafür notwendige Werkzeuge erst selbst bauen (!), weil es die schlicht nicht gab. Das sind hidden costs, die bei der Erstanschaffung gerne übersehen werden. Gut für die Norweger, wenn sie - anders als viele deutsche Verkehrsbetriebe - das Problem von Anfang an auf dem Schirm haben.
Das Stichwort lautet "wenn." Und da könnte es durchaus etwas hapern - was aus den reinen Medienmeldungen, die aktuell umgehen, natürlich nicht ersichtlich wird. Aber: Die Osloer haben ja komplett umgestellt - oder wollten es zumindest, mit 183 Bussen auf einen Schlag im April und einer zweiten abschließenden Tranche von 137 jetzt im Dezember (das wird jetzt hübsch, wenn das Stornierungen und/oder Regresforderungen laut werden). Von den gelieferten Fahrzeugen stammen 102 aus Polen, 81 von MAN. Ich nehme mal an, mit der ersten Lieferung hat man den Innenstadtbereich abgedeckt, Jott-we-deh sollte anschließend folgen. Aber: das ist komplett ohne Probebetrieb umgesetzt worden, ohne erst einmal 2, 3 Wintereinsätze abzuwarten, um beim Weltklimaretten die Nase vorn zu haben. Insofern könnten solche Erklärungen mit Nahezu-null-Unterhalt schlicht aus den Powerpoint-Präsentationen der Anbierter weitergereicht worden sein.
Zum Vergleich: in Münster gehen sie schon etwas länger mit einer solchen Weltrettung um. Man kann das recht kommode vergleichen: Münster ist fast genau halb so groß wie Oslo; über das Stadtgebiet verteilt verkaufen 22 Buslinien, um Vergleich zu 60, mit 130 Bussen statt 320. Der Probebetrieb hat 2015 begonnen, auf en unmittelbaren Innenstadtbereich beschränkt, und dabei ist es auch geblieben (obwohl die Pressestelle der Stadt alle paar Jahre mal wieder etwas von 90% aller Fahrten werden bis 2025 elektrisch..." und ziemlich variablen Planzielen meldet). Die Flotte war bis zum vorigen April auf 22 Busse angewachsen; 2022 kamen 6 hinzu, sämtlich wie gehabt von der niederländischen Firma VDL, die ein Wartungswerk vor Ort hat. In diesem Frühjahr sind 6 weitere Modelle, diesmal aus dem Haus Mercedes, hinzugekommen. Ich gehe davon aus, daß der Probebetrieb nicht so schnell abgeschlossen sein wird.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #31Der öffentliche Nahverkehr in Oslo soll bis Ende 2023 komplett elektrisch betrieben werden. Damit wäre die norwegische Hauptstadt die weltweit erste Kapitale, in der durch den ÖPNV keine klimaschädlichen Abgase mehr in die Luft geblasen werden.
Die wohlverdiente Schadenfreude über das Bus-Fiasko mal aussen vor gelassen, muss ich mich über den "Klimaschutz-Vorreiter" Norwegen sowieso immer wieder kaputtlachen. Als ob es für das Klima einen Unterschied machen würde, ob die ihr gefördertes Öl und Gas selbst nutzen oder exportieren. Wenn es aus der Erde geholt wird, wird es auch irgendwo verbrannt; daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Norweger selbst in einem gigantischen Gebirge wohnen und mit Wasserkraft das ganze Land elektrifizieren könnten.
Der norwegische Plan ist für das Klima in etwa so sinnvoll wie der deutsche Plan, die eigenen Kraftwerke abzuschalten und den Strom dann aus dem nahen Ausland zu importieren, wo sie dann wieder aufgebaut werden um die Nachfrage decken zu können. Einziger Unterschied: Der norwegische Plan kann sich finanziell lohnen, der deutsche führt garantiert zum Ruin.
Wer das Klima vor dem CO2-Untergang retten will, sollte Öl und Gas in der Erde lassen. Pustekuchen.
Zitat von Morn im Beitrag #33Seit es am Samstag hier in München Schnee gab, wurden die E-Busse auch nicht rausgelassen. Gestern fuhren die dann wieder.
Kleine Anmerkung zu dem Thema: Mir ist sowieso nicht ganz klar, warum dieses bisschen Schnee ein derartiges Chaos verursacht. Bei der Bahn / MVV, ok, die standen schon immer auf Kriegsfuß mit allen Jahreszeiten (da will ich aufgrund der großen Distanzen auch gerne zugestehen, dass es nicht trivial ist die Infrastruktur einsatzbereit zu halten). Aber die MVG ist mir aus der Vergangenheit doch etwas robuster in Erinnerung. Ein halber Meter Schnee ist in München nicht soo ungewöhnlich, das habe ich schon mehrmals erlebt. Früher war es dann aber nach meiner Erinnerung so, dass am nächsten Morgen zum Berufsverkehr wieder alles gefahren ist. Das war dieses mal anders.
Woran liegt's? Personalmangel? Inkompetenz? Geldmangel? Wäre mir auch nicht aufgefallen, dass sich jemand von der MVG dazu mal konkret geäußert hätte...
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #38Kleine Anmerkung zu dem Thema
Sachstandsmeldung von der anderen Kante des Weißwurstäquators. Ich wohne hier in einer Kleinstadt im nördlichen Münsterland. 15.000 Einwohner, keine Stadtverwaltung, aber dafür Kreisstadt, für einen Landkreis mit 450.000 Ew. Aus Jahrzehnten Erfahrung war es so, daß bei etwas heftigerem Schneefall spätestens am folgenden Morgen die auswärts führenden Straßenverbindugnen geräumt warne, wenn auch je nach Heftigkeit mitunter erst provisorisch, und drei Tage später sämtliche Nebenstraßen samt der Gassen. Ende Februar hatten wir den einzigen zünftigen Schneesturm des vergangenen Winters, zwischen 20 und 30 Zentimetern. Keine Katastrophe, aber durchaus bemerkbar. Es hat drei Tage gedauert, bis die Verbindungsstraßen in die umliegnden Ortschaften frei ewaen, und während der 10 Tage, die sich die weißte Pracht gehalten hat, ist auf keiner einzigen wieteren Straße geräumt und/oder gestreut worden. Auch da hat sich niemand bemüßigt gefühlt, zu erklären, ob das am Mangel von Arbeitskräften, Räumfahrzeugen oder Streumateriel liegen könnte.
Immerhin scheinen sie ein wenig daraus gelernt zu haben, weil es in der vorigen Woche wie gewohnt wieder rund lief.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #37 ob die ihr gefördertes Öl und Gas selbst nutzen oder exportieren
Ich verweise ja des öfteren darauf, daß sich politische Entscheidungen unmittelbar vorausgegangenen Erfahrungen verdanken, die dann jahrzehntelang Nachlauf haben. Üblicherweise im Zusammenhang mit Kriegsführung (Eingreifen oder nicht), aber eben auch in solchen ökonomischen Weichenstellungen. Die Erschließung der Gas- und Ölfelder in der Nordsee, sowohl von englischer wie notrwegischer Seite, war eine unmittelbare Folge der ersten Ölkrise von 1973, um nie wieder durch ein arabisches Ölembargo erpreßbar zu sein. Die Norweger verdanken ihren gesamten wirtschaftlichen Wohlstand diesen Exporten; das BIP liegt bei 160% des EU-Durchschnitts. Und dieser gewalitge Exportmarkt (im Vergleich zu einer relativ kleinen Bevölkerung von 5,5 Millionen) hat auch seit dem ANlaufen vor 50 Jahren zuverlässig die Entwicklung anderer heimischer Industrieproduktion verhindert, anders als etwa in Schweden oder Finnland, weil man ja alles bequem importieren konnte.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #39Die Norweger verdanken ihren gesamten wirtschaftlichen Wohlstand diesen Exporten; das BIP liegt bei 160% des EU-Durchschnitts. Und dieser gewalitge Exportmarkt (im Vergleich zu einer relativ kleinen Bevölkerung von 5,5 Millionen) hat auch seit dem ANlaufen vor 50 Jahren zuverlässig die Entwicklung anderer heimischer Industrieproduktion verhindert, anders als etwa in Schweden oder Finnland, weil man ja alles bequem importieren konnte.
Vielleicht noch eine Zahl dazu, auf die ich gerade gestoßen bin, nachdem ich ein bisschen was über Norwegen gelesen habe: Die haben dort über 30GW installierte Wasserkraftwerksleistung. Und das bei einer Bevölkerung von 5 Millionen. Das würde für ein Drittel der deutschen Stromversorgung reichen, bei einer Bevölkerung von 80 Millionen und wesentlich mehr Industrie.
OK, diese Zahlenspiele sind mit Vorsicht zu genießen, weil elektrische Leistung an sich nicht viel bringt wenn sie geographisch nicht zur Nachfrage passt; aber ich denke es dürfte energetisch kein großes Problem darstellen, den gesamten Bedarf des Landes mit Wasserkraft zu bedienen. So gesehen ist das durchaus sinnvoll.
Norwegen ist m.W. auch das einzige europäische Land, das über die Exporte einen sovereign wealth fund betreibt; etwas, was man eher von Rohstoffexportierenden Ländern im mittleren Osten kennt. Nebenbei der größte der Welt nach assets under management. Ich weiss zwar nicht, in was die das Geld investieren, aber wenn man das smart macht braucht man tatsächlich keine Industrie, man kauft einfach die in anderen Ländern auf und lebt von den Dividenden.
Der norwegische SWF ist 1,3 Billionen Dollar schwer; wer das Geld vernünftig investiert, hat eine netto-Rendite von 5-10% im Jahr; gehen wir mal von konservativen, durchschnittlichen 6% im Jahr aus. Das wären dann 78 Mrd. Dollar pro Jahr; bei einer Bevölkerung von 5,5 Mio. entspricht das ca. 14.000$ jährlich Rendite pro Nase. Dafür muss der Deutsche lange riestern...
Als Bonus obendrauf kommt noch die Tatsache, dass einem die Inflation relativ egal sein kann weil sich das Konto mit den Verkäufen inflationsrobuster Rohstoffe von selbst wieder füllt.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #37... muss ich mich über den "Klimaschutz-Vorreiter" Norwegen sowieso immer wieder kaputtlachen. Als ob es für das Klima einen Unterschied machen würde, ob die ihr gefördertes Öl und Gas selbst nutzen oder exportieren. Wenn es aus der Erde geholt wird, wird es auch irgendwo verbrannt; daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Norweger selbst in einem gigantischen Gebirge wohnen und mit Wasserkraft das ganze Land elektrifizieren könnten.
Der norwegische Plan ist für das Klima in etwa so sinnvoll wie der deutsche Plan, die eigenen Kraftwerke abzuschalten und den Strom dann aus dem nahen Ausland zu importieren, wo sie dann wieder aufgebaut werden um die Nachfrage decken zu können. Einziger Unterschied: Der norwegische Plan kann sich finanziell lohnen, der deutsche führt garantiert zum Ruin.
Wer das Klima vor dem CO2-Untergang retten will, sollte Öl und Gas in der Erde lassen. Pustekuchen.
100% Zustimmung. Die Norweger sind wirklich die größten Klima-Heuchler überhaupt und übertreffen damit sogar noch die Deutschen.
Ja, klar: Sie setzen auf Elektro-Autos und auf Wasserkraft. Und ihr Sovereign Wealth Fund hat sehr ambitionierte Klima-Ziele. Aber all das ist natürlich nur Augenwischerei:
Wenn man mit Elektro-Autos fährt gelangt dadurch ja nicht weniger CO2 in die Atmosphäre. Es ist einfache Physik: Das EINZIGE, was den CO2-Ausstoß wirklich (physisch) reduziert ist, wenn weniger fossile Brennstoffe verbrannt werden. Und Norwegen hätte da einen wunderbaren Hebel (wenn ihnen CO2-Begrenzung wirklich wichtig wäre): nämlich das Öl im Boden zu lassen.
Statt dessen fördert Norwegen jede Menge Öl. Und ganz egal, für was die Verkaufserlöse genutzt werden: durch diese Förderung steigt der CO2-Ausstoß. Aber immerhin kann man die Verkaufserlöse nutzen, um sich durch vordergründig grüne Investments besser zu fühlen...
Zitat von Florian im Beitrag #42Das EINZIGE, was den CO2-Ausstoß wirklich (physisch) reduziert ist, wenn weniger fossile Brennstoffe verbrannt werden.
In erster Näherung. Aber beim näheren Hinsehen wird's (wie üblich) komplexer. Mal abgesehen, ob CO2 wirklich "ein Problem" darstellt, was ich als dezidierte Klimaleugner ja bestreite. Setzen wir es mal der Diskussion halber als gegeben. Durch den erhöhten CO2-Gehalt der Atmosphäre kommt es nachweislich zu vermehrtem Pflanzenwuchs (die Waldfläche der Erde hat zwischen 2000 und 2020 um 131 Millionen Hektar zugenommen). Tropischer Regenwald ist KEINE CO2-Senke, die großen Senken sind, in dieser Reihenfolge: die Laubwälder der gemäßigten Zonen, die Nadelwälder, Feuchtgebiete und Grassteppen. Die Verweildauer des CO2 im unteren Bereich der Atmosphäre wurde früher von den Kliemerkämpen apodiktisch mit ∞ gesetzt, längere Feldstudien in den letzten 15 Jahren haben einen Durchschnittswert um 30 Jahre, zum Teil mit Schwellenwerten von 5 Jahren, ergeben. All diese Zahlen sind mit breiten Irrtumsmargen versehen. Zwischen 20 und 50 Prozent des gesamten Sauerstoffs in der Erdatmosphäre wird von Kieselalgen, Diatomeen, erzeugt; sie machen 40% der Biomasse in den Meeren aus. Das CO2, das zur Bildung des Kalkskelettes dieser Einzelzeller gebunden wird, wird nach deren Tod nicht wieder freigesetzt, sondern sammelt sich als Sedimentschicht am Meeresboden, wo es nach ein paar Jahrmillionen per Subduktion im Erdmantel verschwindet. Erhöhte Oberflächentemperaturen (und erhöhtes CO-Angebot) führen zu einer entsprechenden Zunahme an Kieselalgen. Und jetzt geben wir noch drauf, daß der Output an CO2 durch menschliche Aktivitäten 3 Prozent der jährlichen Emissionen beträgt.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #38Mir ist sowieso nicht ganz klar, warum dieses bisschen Schnee ein derartiges Chaos verursacht.
Mein Eindruck ist, dass sehr wenig geräumt wurde. Haltestellen waren zunächst fußgängerseitig gar nicht erreichbar sondern zum Teil nur über die Straße. Letzten Mittwoch (zu Erinnerung: der Schnee kam am Samstag) brauchte ich über zwei Stunden für den Heimweg, was sonst in knapp 30 Minuten gelingt. Auf eine Erklärung seitens MVG wäre ich auch gespannt.
Gruß Morn <>< ______________________________________ Dieses ganze "nachhaltig" Lebenwollen ist purer und realitätsferner Kitsch, Dekadenzerscheinung einer übersättigten und risikolos lebenden städtischen Elite. R.A. 2018
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #43Aber beim näheren Hinsehen wird's (wie üblich) komplexer.
Es ist, nebenbei bemerkt, auch auf ökonomischer Ebene nicht so einfach wie von Florian oder mir dargestellt; ein Förderungsstop in Norwegen hätte natürlich nur dann einen (kleinen) Effekt, wenn die fehlende Menge stattdessen nicht anderenorts zusätzlich aus der Erde geholt würde. Anreize gäbe es dann sicher, weil ein Ausstieg Norwegens den Preisen kurzfristig wohl einen schönen Schub verleihen würde.
Aber so ein Argument würde ich nur jemandem durchgehen lassen, der den Folgen des eigenen Handelns eher gleichgültig gegenübersteht (bspw. einem Drogenhändler: "Wenn ich es nicht mache, macht's eben ein anderer; da ist es besser ich werde selbst reich"). Jemand, der im Panikorchester fleissig mittrötet sollte dann bitteschön auch danach handeln und nicht versuchen die Leute für dumm zu verkaufen. Und am ärgerlichsten ist dabei - wie so oft - dass der Dummverkauf auch noch funktioniert und überhaupt keinen Gegenwind aus der Presse verursacht, weil von denen offenbar niemand intellektuell dazu in der Lage ist, dieses Greenwashing zu durchschauen.
Zitat von Morn im Beitrag #44Auf eine Erklärung seitens MVG wäre ich auch gespannt.
Dieses ständige Wegducken der Verantwortungsträger wird tatsächlich langsam zur Pest. Ich verstehe auch nicht wirklich worin bspw. das Problem für Stadt (die, nebenbei bemerkt auch die verdammte Pflicht hat der Öffentlichkeit Rede und Antwort zu stehen) oder Verkehrsgesellschaft bestünde, öffentlich zu erklären, dass man nicht ausreichend Personal hat. Das ist ja nicht deren Schuld.
In mir baut sich schön langsam die Befürchtung auf, dass die Verantwortlichen selbst nicht wissen, was das Problem ist (oder noch schlimmer: nicht mal erkennen dass es eins gibt); das wäre dann ziemlich fatal.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #43Aber beim näheren Hinsehen wird's (wie üblich) komplexer.
Es ist, nebenbei bemerkt, auch auf ökonomischer Ebene nicht so einfach wie von Florian oder mir dargestellt; ein Förderungsstop in Norwegen hätte natürlich nur dann einen (kleinen) Effekt, wenn die fehlende Menge stattdessen nicht anderenorts zusätzlich aus der Erde geholt würde. Anreize gäbe es dann sicher, weil ein Ausstieg Norwegens den Preisen kurzfristig wohl einen schönen Schub verleihen würde. .
Schon richtig. ABER: Wir dürfen glaube ich davon ausgehen, dass früher oder später ALLES, was wirtschaftlich aus der Erde geholt werden kann auch aus der Erde geholt werden wird. Ganz egal was Norwegen macht: Saudi-Arabien wird sein Öl auf jeden Fall irgendwann fördern. Wenn Norwegen als Anbieter ausfällt, dann wird Saudi-Arabien tendenziell schneller fördern (weil es etwas bessere Preise bekommt). Wenn Norwegen heute viel fördert, wird Saudi Arabien seine eigene Förderung tendenziell etwas strecken (weil heute der Preis relativ niedrig ist im Verhältnis zu erwarteten zukünftigen Preisen). Aber IRGENDWANN wird jeder Tropfen saudisches Öl gefördert werden.
Wenn Norwegen eine Wirkung auf den über die Zeit kumulierten CO2-Ausstoß aus fossilen Quellen haben will, dann kann es den nur dadurch haben, dass es selbst sein Öl in der Erde lässt. Was es aber nicht tut. Ich will das auch gar nicht moralisch verurteilen. Ökonomisch (und aus Sicht des wirtschaftlichen Nutzens für die eigene Bevölkerung) macht Norwegen sehr viel sehr richtig. Was ich aber verurteile ist die norwegische Heuchelei: sich selbst als besonders klimafreundlich darzustellen, obwohl man den einzigen echten Hebel, den man hätte, ganz bewusst nicht einsetzt.
Zitat von Florian im Beitrag #47Aber IRGENDWANN wird jeder Tropfen saudisches Öl gefördert werden.
Das wage ich zu bezweifeln, weil die Grenzkosten irgendwann nicht mehr durch technischen Fortschritt unter Kontrolle gehalten werden können. Es ist eher so, wie Sie es im ersten Satz beschreiben: Was sich betriebswirtschaftlich lohnt, wird aus der Erde geholt werden. Und da spielen natürlich zwei Parameter mit rein: Zum einen Die Erschließungs- und Förderkosten (die tendenziell sinken, ein Grund dafür, warum sich Propheten wie der Club of Rome mit ihren Prognosen regelmäßig bis auf die Knochen blamieren*) und andererseits die Marktpreise, die determinieren, ob es sich überhaupt lohnt das Zeug aus der Erde zu holen.
Ein Förderstop in Norwegen hätte deshalb vermutlich nicht die erwünschte Substitution zur Folge (z.B. der Ersatz von Gaskraftwerken durch Kernkraftwerke), weil der Preis nicht lange genug so hoch bleibt, dass sich das lohnen würde.
Das aber nur am Rande, über die Unlogik und Scheinheiligkeit der norwegischen Politik muss man deshalb nicht streiten.
*kleine Anekdote, die ich zu dem Thema gerne erzähle: Ich hatte in der 9. Klasse im Englischunterricht (mitte der 90er) ein Lehrbuch, das noch aus den 70ern übriggeblieben war (Schulbücher sind teuer, da kann man froh sein, wenn sie neu genug sind dass man nicht Fraktur lesen lernen muss). Da gab es ein Kapitel zum Energie-Thema, in dem stand dass die bekannten Öl-Reserven der Welt bis 1992 reichen werden; war vor knapp 30 Jahren schon ein guter Lacher. Faszinierend dabei ist, dass die Untergangspropheten und ihre Jünger aus ihrem vergangenen Vollversagen auch nichts lernen, man verschiebt das Ende der Welt einfach alle 20 Jahre um 20 Jahre nach hinten. Für mich persönlich war dieses Erlebnis durchaus prägend, daher erinnere ich mich auch noch daran; eines dieser Aha-Erlebnisse, die man als Jugendlicher hat, die zur Erkenntnis führen dass man nicht alles glauben darf was irgendwer behauptet.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #48 *kleine Anekdote, die ich zu dem Thema gerne erzähle
Aus eben dieser Schiene (ich meine, daß sie auch irgendwo in den Kellern dieses Forums schon zu finden ist). Das geht erheblich weiter zurück. Die Angaben nehme ich aus Daniel Yergins "The Prize: The Epic Quest for Oil, MOney and Power" - innerhin von 1990, also zeitversetzt ebenso antik wie das obige Beispiel. Yergon verweist auf den gut 800 Textseiten (& ca. 100 S. Fußnoten) seines epischen Überblicks über Umfang und Geschichte der industriellen Nutzung des Kohlenwassserstoffe mehr fach daruaf, daß die Ölindustrie von Anfang an unter exakt diesen malthusiansichen Knappheitserwartungen operiert hat. Zu Anfang, als die erstsn Felder noch entlang der Nordostküste der USA erschlossen wurden, gab es die sichere Erwartung, daß der Weltvorrat in 5 Jahren erschöpft sein würde. Kurz nach der Jahrhundertwende, als in Baku am schwarzen Meer die ersten Förderungen begann (und das georgische Väterchen seine Partei mit Banküberfällen dort finanzierte - seine Nachfolger haben dafür die Mineralölsteuer eingeführt) stand der Horizont bei 10 Jahren. Das war der Grund, warum ein Mechaniker namens Henry Ford um 1906 auf die Idee verfallen ist, seine Doktorautos nicht mehr stückweise von Hand zusammenschrauben zu lassen, sondern seriell nach der Methode der Schweinezerlegung in Chicago. Das Kalkül war, daß er die Produktion nach Kräften erhöhen mußte, um ein geamchter Mann zu sein, bevor in 10 Jahren die pferdelosen Kutschen mangels Betriebsstoff wieder außer Mode kämen.
Ende der 1920er Jahre, als die Erschließung der Felder in Texas am Golf von Mexiko begann, sollte der Weltvorat für 20 Jahre halten; in den 1950ern, als der Nahe Osten erschlossen wurde, erst Persien, dann Saudi-Arabien, waren es 30, zu Zeiten der Club of Rome 35, Ende der 80er Jahre 40. Der Zeithorizont hat noch NIE abgenommen, trotz des exponentiellen Wachstums des Vebrauchs; es ist seit gut 35 Jahren der Fall, daß rund 80% sämtlicher Primärenergie auf fossilen Brennstoffen beruht. Und daß es in vielen Fällen, beim Lastentransport per Wasser und Straße, beim Luftverkehr, vor allem in der Landwirtschaft keine Substitution durch irgendwelche Spielzeuge möglich sein wird, von denen die Grünen halluzinieren, wenn sie zu viele Kugeln Eis inhaliert haben. 🍧🍨😵
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.