Hochsommer. Brütende Hitze überm Land. Das barometrische Minumum sorgt für einen reibungslosen Übergang von einem sehr heißen Juli in einen hoffentlich altmodisch heißen August.
Abkühlung kann ich auch keine beschaffen, aber vielleicht ein klein wenig Erheiterndes? Ich habe mich zum Beispiel heute beim Lesen der folgenden Figaro-Kritik amüsiert. Ich finde sie gut, sehr gut sogar. Die feine Federführung hat mich erheitert. Besonders der letzte Satz.
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Salzburger Festspiele: Die Hochzeit des Figaro
Die Presse Feuilleton Freitag, 28.Juli 2006, Seite 25 Figaro: Trauung und Triebe - da gibt's nichts zu lachen! VON WALTER WEIDRINGER Figaro in Salzburg. Nikolaus Harnoncourt und Claus Guth deuten die Oper als tristes Beziehungsmusikdrama.
Das so gar nicht zu einer Opera Buffa zu passen scheinende Wort "Endzeitstimmung" fließt Walter Weidringer aus der Feder, "ein schwermütiges Spiel über Lust - verklemmte, freudlose triebhafte Lust ohne Erfüllung und Genuß", Claus Guths hinzuerfundenen Cherubim hält er trotz der guten schauspielerischen Leistung des Darstellers, der "allerlei poetische, schöne Theatereffekte" erspielte, für "den zentralen Missgriff der Regie". "Anna Netrebko ..... sang auch hübsch und sauber". "Komödie zu Grabe getragen", steht über dem letzten Absatz seiner Kritik, die er so abschließt: "Die Komödie "Figaro" war damit zu Grabe getragen. Doch wie das schon so ist mit Begräbnissen: Vergnügen sind sie keines, aber nachher ist man froh, dort gewesen zu sein."
Und hier ein Bild aus der Axtszene bei der Premiereaufführung der "Hochzeit des Figaro" in Salzburg am vergangenen Mittwochabend. Bringt die düstre Stimmung eindringlich rüber, sag ich. ;-)
Ich würde mich freuen, wenn ihr in diesen nicht immer leichten Zeiten das eine oder andere zum Aufheitern geeignete Bonmot mit uns teilen würdet.
Ja, das ist eine gute Idee, dear Reader, einander in diesen Zeiten a bisserl aufzuheitern.
Muß ja nicht gleich der kleine Freuhupfer sein, , aber vielleicht doch das eine oder andere Schmunzerl.
Was nun den Figaro angeht - freut mich, daß es zumindest ein Teil der Kritik so ähnlich wahrgenommen hat wie wir.
Es ist halt für Regisseuer schwer, immer wiede eine neue, originelle Interpretation zu finden. Alles schon mal dagewesen, und man möchte als Künstler natürlich was Neues machen.
Manchmal ist das Ergebnis grandios, wie bei Zadeks überdrehten Shakespeare-Inszenierungen oder Ruth Berghaus' Interpretation des "Freischütz" als deutscher Totentanz.
Und vielleicht war es ja auch jetzt beim Figaro eine sehr gute Inszenierung; das kann man am Bildschirm im Grund nicht beurteilen.
Nur möchte ich, ganz egoistisch und ganz kulinarisch-hedonistisch, beim Figaro gern Spaß haben und nicht mit Konflkiten belästigt werden.
Wenn ich die sehen möchte, dann können das Ibsen, Strindberg, Tschechow und Mitstreiter immer noch besser.
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