Nur eine kleine Anmerkung: Unter den Nobelpreisen ist der Friedensnobelpreis sowieso eine Art Witz und zwar aus folgenden Gründen:
Die Juroren sind größtenteils politisch besetzt. Wie viel Neutralität kann man einem Parlament oder einer politischen Gruppierung bei der Bewertung einer politischen Leistung schon zutrauen?
Der Friedensnobelpreis wird ganz offen nicht in erster Linie für Frieden und für die Abrüstung vergeben, sondern für andere (wünschenswerte) Dinge wie Aktivisimus für Demokratie und Menschenrechte. Demokratie und Menschenrechte sind aber etwas anderes als Frieden. Insofern widerspricht das Kommitee hier den letzten Wollen von Nobel selbst. Zudem der davon sprach, dass sich jemand "im letzten Jahr" für den Frieden eingesetzt haben müsste. Die Auszeichnung wird aber zumeist für ein Lebenswerk verliehen. Das könnte man zwar irgendwie rechtfertigen, z. B. das nur eien Welt, in der Demokratie und Menschenrechte überall gelten auch eine friedliche Welt ist...
Obama hat den Friedensnobelpreis praktisch dafür bekommen, dass er Obama ist.
Die Bewertung von historischen Ereignissen wie Kriegen, Friedensschlüssen oder dergleichen ist eigentlich nur historisch möglich. Wenn morgen früh ein wichtiges Abkommen unterzeichnet wird, kann es sein, dass es übermorgen schon gebrochen wird. Es wäre lächerlich, dafür einen Nobelpreis zu vergeben.
Es hat einen faden Beigeschmack den Nobelpreis den Politiker zu vergeben, der den Krieg initial angefangen hat, dafür, ihn beendet zu haben. Das ist historisch aber schon passiert.
Die Messung einer objektiven Leistung in Sachen "Friedfertigkeit" ist sowieso unmöglich. Nimmt man das wörtlich, dann müsste der Nobelpreis jedes Jahr an eine Friedenskirche gehen und die Amish müssten längst einen bekommen. Wenn die auf der Straße verprügelt werden, sagen jedenfalls Quellen, wehren diese sich nicht. Das ist ein Maß an Gewaltlosigkeit, das eigentlich kein Politiker für sich in Anspruch nehmen kann.
Eigentlich ist der Friedensnobelpreis nur noch so etwas wie die "Comedy"-Kategorie.
"Narren sind Alle, die es scheinen, und die Hälfte derer, die es nicht scheinen" ~ Gracian's Handorakel
Zitat von Johanes im Beitrag #2Die Bewertung von historischen Ereignissen wie Kriegen, Friedensschlüssen oder dergleichen ist eigentlich nur historisch möglich. Wenn morgen früh ein wichtiges Abkommen unterzeichnet wird, kann es sein, dass es übermorgen schon gebrochen wird. Es wäre lächerlich, dafür einen Nobelpreis zu vergeben.
Genau das hat Nobel aber gewollt. Er wollte ganz bewusst einen Preis in der Kategorie "es gibt nichts gutes außer man tut es". Also eine Auszeichnung für aktuelles Handeln außerhalb historischer Betrachtungen.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske". "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Johanes im Beitrag #2Die Bewertung von historischen Ereignissen wie Kriegen, Friedensschlüssen oder dergleichen ist eigentlich nur historisch möglich. Wenn morgen früh ein wichtiges Abkommen unterzeichnet wird, kann es sein, dass es übermorgen schon gebrochen wird. Es wäre lächerlich, dafür einen Nobelpreis zu vergeben.
Genau das hat Nobel aber gewollt. Er wollte ganz bewusst einen Preis in der Kategorie "es gibt nichts gutes außer man tut es". Also eine Auszeichnung für aktuelles Handeln außerhalb historischer Betrachtungen.
Richtig. Wobei seine Vorgabe sich speziell bei den Naturwissenschaften als nicht praktikabel herausgestellt hat. Der Preis sollte nach seinem Wunsch eigentlich vergeben werden für die beste wissenschaftliche Leistung des vergangenen Jahres. Faktisch wird er oft erst viele Jahre später vergeben. (Erstens weil wissenschaftliche Leistungen heutzutage oft über längere Zeit erbracht werden. Und zweitens, weil man abwarten will, bis ein wissenschaftliches Ergebnis sich als belastbar und bedeutsam erwiesen hat.)
Zitat von Johanes im Beitrag #2Nur eine kleine Anmerkung: Unter den Nobelpreisen ist der Friedensnobelpreis sowieso eine Art Witz und zwar aus folgenden Gründen: [list=1] [*]Die Juroren sind größtenteils politisch besetzt. Wie viel Neutralität kann man einem Parlament oder einer politischen Gruppierung bei der Bewertung einer politischen Leistung schon zutrauen? [
Richtig (wie auch die anderen Punkte).
Kleine Anmerkung: Der Literaturnobelpreis ist manchmal der "bessere" Friedensnobelpreis. Zumindest hat er weniger links-aktivistische Schlagseite.
Obwohl ja eigentlich die Literatur-Welt seit jeher deutlich links tickt (und natürlich auch viele Literaturnobelpreise in die linke Ecke gehen), gibt es immer wieder mal Preise wie den für die Kommunismus-Kririker Herta Müller und Solschenizyn. Oder auch den Literaturnobelpreis für einen reaktionären, anti-kommunistischen Politiker wie Churchill. (Churchill war sicher umfassend interessiert und seine "History of the English speaking peoples" mag auch ein gutes historisches Sachbuch sein. Aber Churchill ist bis heute der einzige Sachbuchautor der es zum Literatur-Nobelpreis geschafft hat. Daran sieht man schon, dass es im Kern NICHT sein literarisches Schaffen war, dass das Komitee da ehren wollte. Sondern sein Eintreten für den "freien Westen", dass dem Friedensnobelpreis-Komitee aber keine Würdigung wert war).
Zitat von Johanes im Beitrag #2Die Juroren sind größtenteils politisch besetzt. Wie viel Neutralität kann man einem Parlament oder einer politischen Gruppierung bei der Bewertung einer politischen Leistung schon zutrauen?
Eine gewisse politische Färbung wird sich vermutlich nie vermeiden lassen und das sowas den Ausschlag gibt, wenn es zwei vergleichbare Kandidaten gäbe, liegt in der Natur der Sache. Wir sind alle nur Menschen und das ich dazu neigen würde Trump besser zu beurteilen als jemand, der politisch gegenteilige Meinungen vertritt, ist nur menschlich. Aber es ist eine Frage der Graduierung und des Ausgleichs. Der Preis ist aber nicht erst seit Obama sondern eigentlich seit Arafat ein fertiger Witz. Wenn Massenmörder Preise für den Frieden bekommen, müsste eigentlich jeder andere Träger den Preis zurück geben. Und das man solche Nullnummern wie Obama, Gore oder auch die EU auszeichnet, zeigt eigentlich dass der Preis mit Frieden genau gar nichts zu tun hat. Hier ehrt die Linke ihre Vorkämpfer.
Zitat Die Bewertung von historischen Ereignissen wie Kriegen, Friedensschlüssen oder dergleichen ist eigentlich nur historisch möglich. Wenn morgen früh ein wichtiges Abkommen unterzeichnet wird, kann es sein, dass es übermorgen schon gebrochen wird. Es wäre lächerlich, dafür einen Nobelpreis zu vergeben.
Das finde ich nicht unbedingt so wichtig. Das Rabin und Peres für Oslo einen Preis erhielten, finde ich nahe liegend. Sie haben es versucht und dafür auch einen hohen Preis bezahlt. Das Arafat nie vorhatte sich an die Abkommen zu halten, sagt ja nichts über die beiden aus. Tatsächlich wird der Preis eigentlich für "Bemühungen" und nicht für Ergebnisse vergeben.
Zitat Eigentlich ist der Friedensnobelpreis nur noch so etwas wie die "Comedy"-Kategorie.
Das ist korrekt. Es war ja auch nur eine Randanmerkung.
Zitat von Johanes im Beitrag #2Nur eine kleine Anmerkung: Unter den Nobelpreisen ist der Friedensnobelpreis sowieso eine Art Witz und zwar aus folgenden Gründen: [list=1] [*]Die Juroren sind größtenteils politisch besetzt. Wie viel Neutralität kann man einem Parlament oder einer politischen Gruppierung bei der Bewertung einer politischen Leistung schon zutrauen? [
Richtig (wie auch die anderen Punkte).
Kleine Anmerkung: Der Literaturnobelpreis ist manchmal der "bessere" Friedensnobelpreis. Zumindest hat er weniger links-aktivistische Schlagseite.
Da das ja mein letztes Thema war, noch ein wenig Senf dazu.
Für alle sechs Nobelpreise gibt es ein spezielles Komitee, für die Bereiche Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften werden sie von der Königlichen Schwedischen Akademie gestellt, für Medizin vom Karolinska-Institut, und für Literatur von der Schwedischen Akademie. Diese Kommitees haben aber nur Vorschlagsrechte; die eigentliche Wahl wird von der gesamten Schwedischen Akademie getroffen. Anders ist es mit dem Friedensnobelpreis. Das Norwegische Nobelkommitee besteht aus fünf Mitgliedern, die vom norwegischen Parlament paritätisch gemäß der Parteienverteilung bestimmt werden. Diese fünf bestimmen auch den Preisträger. Zurzeit sind das: Jørgen Watne Frydnes, Asle Toje (Politologen), Anne Enger (ehem. Ministerin; Senterpartiet, früher mal liberal-konservativ; driftet seit 40 Jahren nach links), Kristin Clement (Ökonomin) und Gry Larsen (Politikerin, Sozialdemokratisch).
Den ersten politischen Knatsch hat es bekanntlich 1936 gegeben, als Carl von Ossietzky den Friedensnobelpreis bekam und Hitler daraufhin dekretierte, daß in Zukunft kein Deutscher mehr einen Nobelpreis überhaupt akzeptieren dürfe. Das hat dann zur Folge gehabt, daß Gerhard Domagk, der 1939 für seine Entwicklung des Prontosils als erstes wirksames Antibiotikum mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet worden ist, von der Gestapo verhaftet wurde und erst nach einer Woche freigelassen wurde, nachdem er a. öffentlich einen Treueeid auf das Regime abgelegt hat und b. gelobt hatte, 100.000 Reichmark des Preisgeld für die "Kriegsanstrengungen" zu spenden. Die Medaille und Urkunde hat er sich 1947 in Stockholm abgeholt; aber von dem Geld hat er keine Öre gesehen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Frank2000 im Beitrag #3Also eine Auszeichnung für aktuelles Handeln außerhalb historischer Betrachtungen.
Da haben Sie mich erwischt.
Zitat von Florian im Beitrag #5Der Literaturnobelpreis ist manchmal der "bessere" Friedensnobelpreis
Auch hier kann man zustimmen, was aber ebenfalls ein Problem aufwirft. Literatur im Dienst der Politik statt als autonome Kunstform. Ganz anders als etwa Musik oder Zeichnungen.
Zitat von Florian im Beitrag #5Aber Churchill ist bis heute der einzige Sachbuchautor der es zum Literatur-Nobelpreis geschafft hat
Das stimmt, werter @Florian bei allen Respekt, nicht. Theodor Mommsen 1902 für sein Werk als Historiker (!). Henri Bergson 1927 für sein philosophisches (!) Werk. Bertrand Russell hat 1950 den Literaturnobelpreis bekommen. Den hat er gewiss nicht für seine weitgehend unbekannten Kurzgeschichten erhalten, sondern für sein Werk als Philosoph. Soweit ich weiß für den historischen Abriss über die Geschichte der Philosophie im Abendlande.
Richtig ist, dass Churchill vielmehr der letzte Autor war, der als Sachbuchautor einen Nobelpreis erhalten hat. Soweit ich das sehe scheint danach höchstens noch ein Essayist, der aber auch Romane schrieb, geehrt worden zu sein. Mal abgesehen von der Tatsache, dass auch Churchill einen Roman verfasst hat...
Zitat von Llarian im Beitrag #6Das ist korrekt. Es war ja auch nur eine Randanmerkung.
Entschuldigen Sie, werter Llarian, dass ich diese Thread ein wenig gehackt habe.
"Narren sind Alle, die es scheinen, und die Hälfte derer, die es nicht scheinen" ~ Gracian's Handorakel
Puh. Gerade auf der Suche nach etwas völlig anderem über darüber gestolpert. Ich gehe zurzeit in Sachen "zeitgenössische Berichte" zur Materialsammlung zu einem völlig anderen Thema, Rubrik Berliner Lokalposse, die Zeitungen vom Herbst 1929 durch. Und finde zufällig das hier. Berliner Tageblatt, Morgenausgabe, vom 3. November 1929, S. 4:
Zitat "In Palästina wird gestreikt." Der Protest der Araber gegen die Balfour-Deklaration. Drohungen gegen England. (Telegramm unseres Sonderkorrespondenten)
Jerusalem, 2. November. Die arabische Presse spiegelt heute eden ganzen Hass des Arabertums gegen die Balfour-Deklaration wieder. Balfour wird als ein für England unheilvoller Staatsmann geschildert. Er habe seinerzeit zur Entrüstung der Welt den Burenkrieg entfesselt und später das Abkommen über die Aufteilung der Reparationszahlungen getroffen, das jetzt erst von Snowden im Haag gutgemacht werden musste. Was die sogenannte Balfour-Deklaration betreffe, so könne die ganze Welt sehen, wohin sie führe. Die Beseitigung dieser Deklaration sei notwendig. Das Blatt des Grossmuftis "Djamia-el-Arabia" schreibt, die Deklaration habe Palästina mit Blut bedeckt und Leben und Freiheit des Arabervolkes, das 13 Jahrhunderte in Palästina sitze, zugunsten eines fremden Volkes vernichtet. Der heutige Tag gäbe Anlaß, daran zu denken, welche Versprechungen England den im Weltkrieg geopferten Arabern gemacht und wie es gelogen habe. Die Zionisten hätten nur Misserfolge erlitten und die englische Politik in Schwierigkeiten gebracht. England versuche auch weiterhin, dem Arabertum den Todesstoss zu versetzen, aber das Rad der Zeit lasse sich nicht aufhalten, und England könne dem Schicksal nicht entgehen, das notwendigerweise aus der Unterjochung der Völker entstehen müsse. Das Arabertum der ganzen Welt werde dem palästinensischen Brudervolk gegen England und gegen die Zionisten kraftvoll beistehen.
(...)
Der Sekretär der arabischen Exekutive erklärte, friedliche Zustände würden nur dann eintreten, wenn die Balfour-Deklaration dahingehend interpretiert werde, dass man den Juden lediglich ein geistiges Heim in Palästina zugestanden habe. England müsse diese Interpretation bald vornehmen, sonst sei es zu spät. Die nächste Revolution werde zwar gewiss nicht die letzte sein, aber sie würde schon besser organisiert sein als die vorigen.
Das heutige Streikbild in Jerusalem ist deshalb ein eindringlich, weil der Streik zusammenfällt mit dem jüdischen Sabbat, an dem auch die jüdischen Geschäfte geschlossen sind. Die arabischen Schulen halten keinen Unterricht ab. Bereits am frühen Morgen sammelten sich arabische Kinder in Rudeln in der Altstadt und schrien: "Nieder mit den Juden!" Sie wurden von der Polizei auseinandergetrieben. Der Boykott geht verschärft weiter. Beispielsweise beschloss die Gemeinde Jaffa, die Elektrizität nicht mehr aus dem jüdischen Kraftwerk Ruthenberg zu beziehen. Beide Seiten, sowohl Araber wie Juden, sammeln im Ausland Geld, um den Kampf fortführen zu können. Die Zionisten wollen neuerdings acht Millionen Mark erhalten haben, und die Araber behaupten sofort, sie hätten eine ebenso grosse Summe zugewiesen bekommen. Die arabischen Bemühungen gehen dahin, den Boykott jüdischer Waren in allen arabischen Ländern durchzuführen. Die Stimmung ist äusserst gereizt.
Habe die Briten nicht den Arabern die Herrschaft über die ganzen vom Osmanischen Reich besetzen Gebiete versprochen, wenn diese an Seite der Britten gegen die Osmanen in den Krieg ziehen(Stichwort Lawrence von Arabien)? Das diese such dann durch die Balfourdeklaration hintergangen fühlen überrascht nicht.
Auslöser für die Unruhen im Oktober 1929 war der Zugang der Juden in Jerusalem zur Klagemauer an Yom Kippur. Nochmals B.T., Morgenausgabe, 25.10.1929, S. 4:
Zitat "Beim Emir Abdallah." Die Forderung der Araber nach dem arabischen Einheitsstaat.
AMMAN (Transjordanien, 24. Oktober) Gegenstand des Gesprächs war natürlich auch die Zionistenfrage. Darüber drückte sich der Emir ungemein diplomatisch aus. "Ich bin," sagte Abdallah, "auf offiziellem Posten. Ich wünsche jedem Volke von ganzem Herzen nur das Beste, und dieser Wunsch muss natürlich einschliessen, dass auch kein Volk das andere angreift und dessen Rechte verletzt. … Es handelt sich um ein Experiment der Juden. Wir Araber verteidigen uns, und was die übrigen Völker sagen, wird man sehen."
Im Anschluss an diese Unterredung hatte ich sodann eine zweistündige Besprechung mit dem transjordanischen Ministerpräsidenten Hassan Chalid Pascha, die neben den allgemeinen Weltfragen besonders die Fragen des Arabertums umfasste. Der Ministerpräsident meinte, die englische Mandatsmacht habe, da sie einerseits den Arabern, andererseits den Juden grosse Versprechungen gemacht habe, keine eichte Stellung. So sei eine schwierige Lage entstanden. Eine Änderung der Lage und der friede zwischen Arabern und Juden sei nur möglich, wenn die Juden die nationalen Rechte der Araber unangetastet ließen, von Bestrebungen, die auf nationale Herrschaft gerichtet sind, Abstand nähmen und sich rein wirtschaftlich betätigten. Ausserdem sei klar, dass eine nationale Existenz der Juden in Palästina ohne ewigen Waffenschutz einer dritten Macht unmöglich sei.
England habe etwas versprochen, was ihm nicht gehöre. Verharre England auf weitere Durchführung der Erklärung, so werde es in ungeahnte Schwierigkeiten kommen. Das Arabertum werde gegebenenfalls die Erklärung bewaffnet beseitigen! … Die Araber verlangen den Zusammenschluss von Palästina, Syrien und Transjordanien zu einem arabischen Einheitsstaat. Noch heftigere Sprache vernahm ich, als ich den Oberscheikh der Beni Sacher, namens Miskal Pascha, in der Steppe im Beduinenlager besuchte. Er sagte, dass gegen die Zionisten sich auch König Ibn Saud erheben werde. Die Araber seien national erwacht. Sie wüssten, dass sie nur mit Waffen ihr Recht erlangen könnten, sie würden, wenn nötig, diese auch gebrauchen und den Sieg schliesslich erringen.
"Transjordanien" meint das heutige Jordanien (weil diesseits des Jordan gelegen); nach 1922 britisches Mandatsgebiet. Vorher gehörte das gesamte Gebiet zum Osmanischen Reich. Auslöser für die Episode "Lawrence of Arabia" war der Vorstoß der türkischen Armee im Sommer 1915 bis Jerusalem, um in Ägypten die Engländer zu schlagen und damit die Kräfte auf den Schlachtfeldern in Europa zu schwächen. Das ist, ganz höflich gesagt, für die Türken erbärmlich ausgegangen. Die hohe Pforte war ja im Dezember 1914 auf Seite der Achsenmächte in den Krieg eingetreten (auf Betreiben des Berliner Auswärtigen Amtes ist Anfang Dezember 1914 beim Freitagsgebet in der Hagia Sophia die gesamte Umma zum Dschihad aufgerufen worden).
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