KNOW IT ALL Can Wikipedia conquer expertise? by STACY SCHIFF Issue of 2006-07-31 Posted 2006-07-24
In Antwort auf:"On March 1st, Wikipedia, the online interactive encyclopedia, hit the million-articles mark, with an entry on Jordanhill, a railway station in suburban Glasgow. Its author, Ewan MacDonald, posted a single sentence about the station at 11 P.M., local time; over the next twenty-four hours, the entry was edited more than four hundred times, by dozens of people."
Sozusagen eine kleine Geschichte der Enzykloädie, nicht nur von Wikipedia. Hier der Link zum Artikel in der neuesten Ausgabe des New Yorker Magazines (jedem Interessierten offen, ohne Subskription).
The New Yorker at its best. Die Autorin, Stacy Schiff, ist - das habe ich gerade in der Wikipedia nachgesehen - Trägerin des Pulitzer-Preises 2000, für ihre Biographie "Vera" der Frau Nabokovs.
Typisch New Yorker, daß dort eine Pulitzer-Preisträgerin über ein so triviales Thema wie die Wikipedia schreibt, und typisch, daß sie es nicht nur stilistisch brillant, sondern in aller Breitet und Tiefe tut. Vollgestopft mit Informationen.
Vieles hatte ich nicht gewußt und auch nicht vermutet - zB die ungeheuer große Zahl der Umarbeitungen, die auch kleinste Beiträge erfahren. Oder die doch recht strenge Kontrolle, bis hin zum Einsatz von Web-Robotern, die nach böswilligen oder propagandistischen Einträgen Ausschau halten.
Typisch amerikanisch, daß jemand so etwas versucht hat wie die Wikipedia:
Das Demokratische daran - statt hochbezahlter Spezialisten kann jeder schreiben; wobei das bessere Fachwissen sich von selbst durchsetzt, weil halt ein Text beim gemeinsamen Editieren tendenziell immer besser wird. Im Einzelfall kann er schlechter werden. Aber statistisch wird derjenige, der mehr Fachwissen hat, den weniger Informierten häufiger korrigieren als umgekehrt.
Der Optimismus, sowas zu starten. In Deutschland hätte man erst mal "ausdiskutiert", was da alles schief gehen könnte - daß Extremisten und Spaßvögel so etwas mißbrauchen; daß Copyright verletzt werden würde; daß Pseudowissenschaft triumphieren würde usw. In den USA sagt man: "Try and see".
Und natürlich auch das Gigantische eines solchen Unternehmens. Das erste kulturelle Gemeinschaftswerk der Menschheit.
Aber ich denke, es funktioniert eben auch nur, wenn es gigantisch ist. Das heißt, wenn so viele Autoren an jedem Artikel mitarbeiten, daß ideologische Schieflagen, falsche Behauptungen usw. einfach statistisch verschwinden. Also bei einer internationalen Wikipedia.
Und deshalb liegen leider Welten zwischen der internationalen und der deutschen Wikipedia. Diese enttäuscht fast immer. Teils, weil Beiträge fachlich schlecht, wenn nicht regelrecht falsch sind. Vor allem aber auch, weil sie oft einseitig, wenn nicht ideologisch sind.
Ich benutze deshalb fast nur die internationale Wikipedia. Inzwischen viel häufiger als die Encyclopedia Britannica, die auf meinem Rechner immer im Hintergrund geladen ist.
Und die schönen braunen Bände der "richtigen" Britannica, die im Bücherregal stehen - die sind leider inzwischen sozusagen zu Schmuckstücken geworden.
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