Da ja hier auch einige Astronomie-Interessierte dabei sind habe ich einen Link auf ein Interview mit einem Astronomen gesetzt, der auf die Gefahr eines Asteroiden-Einschlages hinweist.
Wann können wir uns endlich aufraffen, weltraumgestützte Kernwaffen vorzuhalten, die im Falle einer Gefahr einen anfliegenen Körper abzulenken vermögen?
(Wobei man je nach Flugkörper auch anderen Taktiken als eine bloße Kernwaffenexplosion anwenden muss, um Schaden von der Erde fernzuhalten. Es lassen sich nämlich nicht alle Objekte durch Explosion ablenken.)
Danke, lieber Pelle, für den Hinweis auf dieses Interview!
Ja, die Gefahr ist da und wird notorisch unterschätzt. Sie ist weit größer - vor allem wären die Folgen ungleich fürchterlicher - als der GAU eines AKWs, der in den Köpfen spukt. Ich habe hier früher einmal darauf hingewiesen.
Zitat von PelleWobei man je nach Flugkörper auch anderen Taktiken als eine bloße Kernwaffenexplosion anwenden muss, um Schaden von der Erde fernzuhalten. Es lassen sich nämlich nicht alle Objekte durch Explosion ablenken.
Das stimmt. Ich habe mich vor Jahren einmal damit befaßt. Es gibt mindestens ein halbes Dutzend mögliche Verfahren. Man könnte zum Beispiel ein Sonnensegel auf dem Asteroiden befestigen, so daß der Sonnenwind ihn langsam aus der Kollisionsbahn trägt. Man könnte ein großes Raumschiff zu ihm schicken, dessen Gravitation die Bahn beeinflussen würde. Man könnte auf ihm eine Rakete landen lassen, die ihn durch Zünden ihrer Triebwerke aus der Bahn bringt. Und so fort.
Grundsätzlich gibt es zwei Ziele: Entweder den Asteroiden zerstören oder seine Bahn ändern.
Das Sprengen mittels einer Atombombe ist vermutlich die einfachste Methode, aber auch die risikoreichste. Wenn der Start einer solchen Sonde schief geht, dann könnte es ärgerlich werden.
In Antwort auf:Man könnte auf ihm eine Rakete landen lassen, die ihn durch Zünden ihrer Triebwerke aus der Bahn bringt.
Das würde enorme Mengen an Treibstoff erfordern, was alle Möglichkeiten übersteigt den dort hin zu bringen.
In Antwort auf:Wenn der Start einer solchen Sonde schief geht, dann könnte es ärgerlich werden.
So schlimm auch wieder nicht. Seit 45 sind über 2000 Atombomben explodiert. Ein Test wurde mit einer scharfen Polaris-Interkontinetalrakete durchgeführt. Bis in den 60er war es üblich Bomber mit scharfen Bomben In der Luft zu haben, Abstürze inklusive, einige Bomben hat man bis heute nicht gefunden. Gesunkene (Atom)-U-Boote mit Atomwaffen, alles schon da gewesen. Voriges Jahr hat es Aufregung gegeben, nur weil eine B-52 Atombomben an Bord gehabt hat.
Zum Sprengen selber: Eine Explosion auf oder über der Oberfläche bringt eher wenig, also wie bekommt man die Bombe unter die Oberfläche, in Hollywoodfilmen wird gebohrt, nur wie soll auf einem Asteroiden, quasi ohne Gravitation, gebohrt werden? Um eine Loch in eine Wand zu bohren reicht es nicht das der bohrer die Wand berührt, man muss Kraft aufwenden. Bei Erdbohren reicht die Gewichtskraft des Bohrers. Am Asterioden, Raketentriebwerke? Es gibt eine Methode Atombomben unter die Erdoberfläche zu bringen. Atombomben wie B61 mod 11 schlagen mit Überschallgeschwindigkeit in den Boden ein, und explodieren unterirdisch, bei einem Gewicht von 540 kg, ist sie auf einen Asteroiden transportierbar. Der Einschlag muss mit einigen Hundert Metern pro Sekunden passieren, einen Einschlag mit einigen km/s würde die Bombe zerstören, und sie wäre nicht mehr zündfähig. Es sind schon Sonden auf Asteroiden gelandet, ein Einschlag mit einer bunkerbrechenden Atomwaffe wäre machbar.
danke für den wie immer sehr informativen Beitrag!
Zitat von Feynman
In Antwort auf:Man könnte auf ihm eine Rakete landen lassen, die ihn durch Zünden ihrer Triebwerke aus der Bahn bringt.
Das würde enorme Mengen an Treibstoff erfordern, was alle Möglichkeiten übersteigt den dort hin zu bringen.
Das dürfte von der Masse des Asteroiden abhängen und von der Größe des benötigten Impulses. Jedenfalls ist auch diese Lösung vorgeschlagen worden.
Die meisten Ideen gehen aber mehr in die Richtung, einen kleinen Impuls über eine lange Zeit wirken zu lassen. Also statt eines kurzen burst wie bei einer Rakete irgendetwas, das den Asteroiden langsam, ganz langsam aus seiner Bahn befördert. Prinzip wie bei der Ionenrakete.
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