Ich glaube, daß es ein Brendan O'Bama nicht so schwer hätte, bei den Rechtslibertären (Freiheitsforum, Liberty, wo die Diskussion Hoppeseidank jetzt schon wieder Formen annimmt, inwieweit Pigmentierung und IQ zusammenhängen) und den Rechtsliberalen (Dein Blog und Artverwandte) etwas wohlgefälliger behandelt zu werden, als dieses Barack Obama zuteil wird! Schade eigentlich!
Disclaimer: Mein Wunschkandidat wäre Ron Paul! Meine secon best Lösung (nicht: Er-Lösung!) ist aber Barack Obama!
P.S.: die Insinuation, jemand werde nur wg seinem Minoritätenstatus gewählt, ist eh so eine rechtsbürgerliche Unsitte. Erinnere mich noch, wie dieser bräsige Markwort seinerzeit uns weismachen wollte, Wowereit habe gegen Steffel nur wegen seines Outings gewonnen! Muhaha!
Zitat von DDHIch glaube, daß es ein Brendan O'Bama nicht so schwer hätte, bei (...) den Rechtsliberalen (Dein Blog und Artverwandte) etwas wohlgefälliger behandelt zu werden, als dieses Barack Obama zuteil wird! Schade eigentlich!
Dieser Glaube, lieber DDH, ist falsch.
Ich weiß zwar nicht, was Sie mit "Artverwandten" meinen, aber was meinen Blog angeht: Dort würde jeder, der als Heilsbringer auftritt, exakt so behandelt werden wie jetzt Barack Obama.
Wenn Sie dort mitlesen, dann wissen Sie ja, daß ich für rechte Extremisten so wenig Sympathie habe wie für linke. Ebenso hätte ich für einen rechten Demagogen O'Bama so wenig Sympathien wie jetzt für den linken Demagogen Obama.
Das liegt, daran, daß ich für Vernunft bin. Ich finde den Stil Obamas nicht nur abstoßend, sondern auch gefährlich.
Da werden ja auch Heilserwartungen geweckt, die er, sollte er Präsident werden, natürlich nicht erfüllen kann.
Da wird im Stil aller Populisten suggeriert, er es gebe keine Parteien mehr, es gebe nur noch Amerikaner (Den ich da paraphrasiere, der war auf seine Art ja auch ein Populist ).
Und wie geschrieben - würde jemand mit diesem Stil Obamas als Rechter aufreten, dann würde das ja quer durch unsere Medien so gesehen werden.
Ich möchte aber darauf hinweisen, daß in der Vergangenheit, sogar in der jüngsten, immer wieder Amerikaner, die nicht von dunkler Hautfarbe waren, mit auch nicht mehr Erfahrung für das Präsidentenamt kandidiert haben, ohne daß man gefragt hat, ob sie mit dunkler Hautfarbe auch eine Chance gehabt hätten (und das wäre für die USA sogar eine legitime Frage). Der Jüngste war John Edwards. Erinnerst du dich an Dan "Potatoe" Quail, den GHW Bush sogar zum Vizepräsidenten gekürt hat?
Zitat von DDHP.S.: die Insinuation, jemand werde nur wg seinem Minoritätenstatus gewählt, ist eh so eine rechtsbürgerliche Unsitte.
Ob rechtsbürgerlich, weiß ich nicht, lieber DDH. Unsitte würde ich es auch nicht nennen, sondern einen Irrtum. Jedenfalls, was das Netto-Ergebnis in Stimmen angeht.
Wenn Sie die US-Presse verfolgen, dann wissen Sie, daß über die Auswirkungen des Umstands, daß Obama einen schwarzen Vater hat, sehr unterschiedliche Auffassungen herrschen. Mein Eindruck ist, daß mehr Kommentatoren darin einen Nachteil sehen als einen Vorteil.
Dieses Thema des versteckten Rassismus wurde zuerst bei den Vorwahlen in New Hampshire diskutiert und dann vor allem, als Clinton die Bemerkung machte, Martin Luther King hätte zwar die richtigen Ideen gehabt, aber es hätte eines Präsidenten Johnson bedurft, um sie auch zu realisieren. Das wurde von vielen so verstanden, daß sie andeuten wollte: Schwarze können zwar predigen, aber nur die Weißen können auch handeln
Zitat von DDHErinnere mich noch, wie dieser bräsige Markwort seinerzeit uns weismachen wollte, Wowereit habe gegen Steffel nur wegen seines Outings gewonnen! Muhaha!
"Muhaha"? Kannte ich noch nicht. Ist das ein Ausruf der Zustimmung oder der Ablehnung?
Was Wowereit angeht - ich kenne keine Untersuchung darüber, wie sich sein Outing ausgewirkt hat. Man kann da natürlich viel spekulieren. Vielleicht hat es ihm geholfen, vielleicht ihm geschadet.
Vielleicht ist - das würde meiner persönlichen Erfahrung entsprechen - den meisten Berlinern auch schlicht wurscht, wie ein Politiker sein Sexualleben gestaltet.
Zitat von ReaderIch bin entsetzt über solche Gedankenspiele. Ich möchte aber darauf hinweisen, daß in der Vergangenheit, sogar in der jüngsten, immer wieder Amerikaner, die nicht von dunkler Hautfarbe waren, mit auch nicht mehr Erfahrung für das Präsidentenamt kandidiert haben, ohne daß man gefragt hat, ob sie mit dunkler Hautfarbe auch eine Chance gehabt hätten (und das wäre für die USA sogar eine legitime Frage).
Für das Amt des Präsidenten, dear Reader, hat meines Wissens in letzter Zeit niemand kandidiert, der weder als Gouverneur Regierungserfahrung noch als langjähriger Senator oder Abgeordneter Erfahrung in Washington hatte.
Obama war bis vor weniger als vier Jahren ein Lokalpolitiker in Illinois. Bundesweit bekannt wurde er erst dadurch, daß er auf der Convention der Demokraten 2004 die Keynote Speech halten durfte. Im Senat ist er jetzt seit gerade mal drei Jahren; er wurde am 4. Januar 2005 erstmals als Senator vereidigt.
Daß er jetzt ein Kandidat mit großen Erfolgsaussichten ist, hat mit seinem schwarzen Vater meines Erachtens nichts zu tun. Auch nicht mit seinen bisherigen Verdiensten oder seinen politischen Positionen. Es liegt so gut wie ausschließlich daran, daß er als Redner eine charismatische Wirkung auf sein Publikum hat.
So etwas hat es meines Wissens in den modernen USA noch nicht gegeben. Auch Kennedy hat sein Publikum zwar zu begeistern gewußt, aber er hat es nicht mit Heilsversprechen in eine quasi-religiöse Verzückung versetzt.
Kommt dir, dear Reader, nicht auch das kalte Grausen, wenn du einen solchen Auftritt Obamas im TV siehst? Wenn du siehst, wie die jungen Leute sich benehmen wie in der Pfingstgemeinde? Wenn du erlebst, wie er mit leerem Gerede, faszinierend vorgetragen, Beifallsstürme erntet?
Zitat von ReaderDer Jüngste war John Edwards. Erinnerst du dich an Dan "Potatoe" Quail, den GHW Bush sogar zum Vizepräsidenten gekürt hat?
Oder Al Gore, der als Vizepräsident ja auch nicht gerade als Leuchte galt.
Mit den Vizepräsidenten, dear Reader, ist das so eine Sache in den USA. Sie haben ja eigentlich nix zu tun als auf den Tod des Präsidenten zu warten.
Und dem Senat präsidieren, gut.
Ansonsten steht es im Ermessen des Präsidenten, mit welchen Aufgaben er seinen Vizepräsidenten betraut. Das kann wenig sein, wie bei Quail oder bei Nixons Vize Agnew. Es kann viel sein, wie jetzt bei Cheney.
Diese unklare Position des Vizepräsidenten gehört meines Erachtens zu den Schwächen des amerikanischen politischen Systems.
Oft suchen sich die Kandidaten ihren Running Mate nach rein wahltaktischen Überlegungen aus. So wurde zB Lyndon Johnson Vizepräsident - Kennedy brauchte einen Southern Democrat, um in den Südstaaten die Stimmen zu holen, die er als Katholik von der Ostküste niemals bekommen hätte.
nachdem ich von Anfang an den Eindruck hatte, dass Sie Barack Obama mit Ihrer "Berichterstattung" nicht gerecht werden, habe ich mich näher mit ihm und mit John McCain beschäftigt - und das Ergbnis ist, dass ich mittlerweile Barack Obama für die bessere Wahl halte.
Ich halte insbesondere Ihre Vorwürfe gegen Barack Obama für maßlos überzogen, unsachlich und nicht nachvollziehbar. Ein Demagoge ist er nicht - und ausnahmslos alle Kandidaten, die sich jetzt noch im Rennen um die Präsidentschaft befinden, sind Populisten. Anders kann man in einer Demokratie nach westlicher Prägung auch keine Wahlen gewinnen - auch Angela "mehr Freiheit wagen" Merkel nicht, von Ihrem ehemaligen Liebling Nicolas "Ich will die Kaufkraft stärken" Sarkozy ganz zu schweigen.
Bei McCain hingegen kann ich nur feststellen, dass er sich nicht für etwas einsetzt, sondern im Moment nur einen Wahlkampf gegen Mitt Romney führt und zwar auf eine Art und Weise, die ich im besten Fall als altbacken, im schlimmsten Fall als unter die Gürtellinie zielend bezeichnen möchte; seine Auftritte in Fernseh-Debatten sind lahm und seine Reden substanzlos und langweilig. Im Moment hat er fast die Hälfte der Republikaner hinter sich, aber von den Republikanern, die er bis jetzt nicht überzeugt hat, wird ihn ein großer Teil nicht wählen, und zwar aus nachvollziehbaren Gründen.
Alles in allem finde ich Barack Obama in jeder Hinsicht überzeugender.
Und den Presseclub habe ich völlig anders wahrgenommen als Sie; nach meinem Eindruck wurden alle dort besprochenen Kandidaten positiv dargestellt, nicht nur Barack Obama. Die teilnehmenden Journalisten haben sich bemüht, deutlich zu machen, wo die Stärken und Schwächen der Kandidaten nach Wahrnehmung der amerikanischen Wähler liegen - und diese Darstellung entsprach ziemlich exakt dem, was auch ich nach Studium der mir zugänglichen Quellen über die amerikanischen Wähler sagen könnte.
Vor dem Super Tuesday meldet CNN einen dramatischen Umschwung zugunsten von Obama.
Bisher hatte Clinton in den bundesweiten Umfragen stets deutlich vorn gelegen. Die letzte Umfrage von CNN/Opinion Research Corp. für CNN zeigt jetzt erstmals einen Vorsprung von Obama (49 zu 46 Prozent). CNN weist darauf hin (lobenswerterweise!), daß der Unterschied von 3 Prozentpunkten nicht signifikant ist.
Es gibt bei CNN aber auch noch einen "Poll of polls", eine Zusammenfassung diverser Umfragen; etwas sehr Nützliches. Danach liegt Clinton bundesweit mit 45 Prozent noch knapp vor Obama mit 43 Prozent. Allerdings stammen nicht alle dieser Umfragen aus den letzten Tagen.
Bei den Republikanern liegt im "Poll of polls" McCain weit vor Romney (45 zu 24 Prozent).
Es sieht also im Augenblick so aus, als sei McCain der ziemlich sichere Kandidat der Republikaner, während es bei den Demokraten ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt, mit einem Trend zugunsten von Obama.
Zugleich sehen die Amerikaner die Wirtschaft als das wichtigste Problem an. Und zugleich trauen sie in Bezug auf die Wirtschaft Romney mehr zu als McCain und Clinton als Obama. Etwas seltsam.
Gebe Marian recht. Wenn Obamas Erfolg auch nur einen Sinn hätte, nämlich Rassisten zur Weißglut zu treiben, dann wäre das Grund genug, ihm diesen Erfolg zu wünschen.
Politisch ist natürlich auch nicht viel von ihm zu erwarten. Nur halt weniger viel Schlimmes als von Huckabee, Romney, McCain, Clinton. Der einzig wirklich gute Präsident wäre Ron Paul. Aber da wäre mehr als ein Wunder nötig...
Hier noch ein Artikelchen über die "Rassenfrage" (Gott, wie das schon klingt! ):
Zitat von DDHWenn Obamas Erfolg auch nur einen Sinn hätte, nämlich Rassisten zur Weißglut zu treiben, dann wäre das Grund genug, ihm diesen Erfolg zu wünschen.
Rassismus, lieber DDH, ist erst dann überwunden, wenn es für die Beurteilung eines Kandidaten völlig wurscht ist, ob er schwarz, braun, gelb, weiß oder sonst was ist. Und wenn es auch niemanden mehr gibt, der Rassisten zur Weißglut treiben möchte.
Die USA sind auf dem Weg dorthin, Gott sei dank. Obamas Beliebtheit hat ja mit seiner "Rasse" nichts zu tun (welche eigentlich? Er ist ebenso "weiß", wie er "schwarz" ist).
Seine Beliebtheit hat erst recht nichts mit seiner bisherigen politischen Leistung zu tun (welcher?). Sie liegt so gut wie ausschließlich daran, daß er ein herausragender Redner ist; einer, wie es ihn in den USA im letzten Jahrhundert nicht gegeben hat. Ein Showman allererster Qualität.
Wäre das so bei einem rechten Politiker, dann würden die Bedenkenträger bei uns das schreiben, was in meiner Satire steht. Nur ist er - für amerikanische Verhältnisse - ein Linksaußen. Also sieht man das Offensichtliche nicht.
Zitat von DDHDer einzig wirklich gute Präsident wäre Ron Paul. Aber da wäre mehr als ein Wunder nötig...
Dem sympathischen, höchst ehrenwerten Ron Paul, der in seinem grundsoliden Auftreten das genaue Gegenteil Obamas ist, würde, lieber DDH, vermutlich ein riesiger Schreck in die Glieder fahren, wenn er wirklich Präsident werden müßte.
Er gehört aus meiner Sicht zu denjenigen, denen man wünscht, daß ihre Argumente gehört werden, die man aber nicht wirklich an der Macht sehen möchte. Typ Erhard Eppler.
Obama ist weniger "erfahren" (i.e. verfilzt) als die anderen. So what?
Außerdem ist er das zweitliberalste Pferd im Rennen, wenn man nicht in neoliberalenüblicher Manier den Kriegsetatismus/Rüstungskeynesianismus der GOP-Leute auf der Aktivseite verbucht.
Hinzu kommt etwas mehr Wirklichkeitsnähe und etwas weniger Neigung zu Zwangskollektivismus als bei Hillary:
Vermutlich der intelligenteste und auch einer der integersten Politiker der SPD in der alten Bundesrepublik.
Aber als Minister eine Katastrophe. Mit seiner Prinzipienreiterei ist er Helmut Schmidt so auf die Nerven gegangen, daß er ihn in Kabinettsitzungen kaum ertragen konnte. Ministerpräsident von Baden-Würrtemberg ist er zum Glück nie geworden.
Solche Geister sollten sich mit Schreiben und Reden zu Wort melden; es ist immer gut, wenn den Praktikern des politischen Geschäfts radikales Denken entgegengehalten wird. Aber sie sollten niemals selbst an die Macht streben, die radikalen Denker.
Ja, lieber DDH, in gut 24 Stunden beginnt CNN mit der Wahlsendung, die diesmal wohl bis in den frühen deutschen Morgen dauern wird.
Meine Tipps sind nicht sehr originell: McCain wird Romney haushoch schlagen, und bei den Demokraten wird Clinton den Osten gewinnen und Obama den Süden. Spannend wird, wer es in den traditionell roten Staaten schafft, und wer in Californien.
Wenn Obama einen großen Teil des Hispanic Vote bekommen sollte, dann wäre das ein weiterer Beleg dafür, daß das Thema "Rasse" in diesem Wahlkampf keine entscheidende Rolle spielt.
wenn Sie Zeit haben, dann sehen Sie sich bitte einmal dieses kleine Interview von Wolf Blitzer mit Obama an.
Obama hatte in letzter Zeit beharrlich verkündet, er werde binnen genau 16 Monaten nach Amtsantritt sämtliche US-Truppen aus dem Irak abziehen. Nicht ein Jahr, nicht ein halbes Jahr oder eineinhalb Jahre. Nein, genau 16 Monate. Man sollte offenbar sehen, wie genau er das schon plant.
Und nun hören Sie sich bitte einmal an, wie er jetzt herumeiert. Dann haben Sie einen der Gründe verstanden, warum ich nichts von Obama halte: Wie einst Gerhard Schröder erweckt er den Eindruck der Entschlossenheit und Prinzipientreue, legt sich aber - ganz anders als Hillary Clinton - so gut wie nie konkret fest, sobald jemand nachhakt, wie das jetzt Blitzer getan hat.
Der zweite Grund ist diese Attitüde des Erlösers und Heilsbringers, dieses Gerede von der Gemeinsamkeit aller Amerikaner à la "Volksgemeinschaft". Wäre er ein Konservativer, dann würde das in Deutschand pures Entsetzen auslösen.
Schade, daß Sie meiner kleinen Satire dazu so wenig abgewinnen können.
Mir gefällt sie; ich habe sie eben noch einmal nachgelesen.
Ihre jüngste Invektive gibt mir Gelegenheit, zusammenzufassen, was mich an Ihrem Anti-Obama smear stört:
1.) Für mich ist das, was Obama in dem Interview mit Blitzer gesagt hat, kein Herumeiern. Ich kann keinen Widerspruch zu dem erkennen, was er auf seinen eigenen Homepage zu dem Thema äußert. In Verhandlungen mit der irakischen Regierung mit der Maßgabe zu gehen, dass der Truppenabzug nach 16 Monaten abgeschlossen sein soll, folgt der gleichen Logik, die Befürworter eines Angriffs auf den Iran zu Grunde legen: Wenn wir am Anfang keine klare Linie haben und kein klares Ziel haben, dann werden wir nicht ernst genommen.
Aber der Einfachheit halber nehmen wir mal an, dass Sie recht haben und Obama also herumeiert:
2.) Im Moment geht es nicht um die Präsidentschaft, sondern um die Vorentscheidung in den jeweiligen Lagern. Jetzt Obama flip-flopping vorzuwerfen, heißt also, Hillary Clinton zu empfehlen. Entschuldigung, aber es ist völlig lächerlich, bei der Wahl zwischen einer Kandidatin, die lügt, wenn sie den Mund aufmacht und einem Kandidaten, der in einem für einen Politiker absolut vertretbaren Maße herumeiert, die Wahl der Lügnerin zu empfehlen.
3.) Da es sich um eine parteiinterne Vorentscheidung handelt, wird man den Demokraten zugestehen müssen, dass für sie entscheidend ist, wer von den beiden Kandidaten die besseren Chancen gegen McCain hat. Das war bis vor ein paar Wochen nach Meinung der "Experten", des Partei-Establishments und der Basis eindeutig Hillary Clinton. Mittlerweile sind die "Experten" gespalten, das Partei-Establishment schwenkt zu Obama über und die Basis hat sich entschieden, weder auf die "Experten" zu hören, noch auf das Establishment.
Es ist völlig klar, dass Hillary Clinton gegen John McCain keine Chance haben würde. Die Obama-Anhänger können jetzt in Umfragen viel erzählen, aber sie werden weder für Hillary Clinton Wahlkampf machen, noch werden sie sie wählen. Und die konservativen McCain-Gegner werden sie auch nicht wählen. Damit ist ein Sieg McCains vorprogrammiert.
Da sowohl McCain als auch Clinton bereits während der parteiinternen Vorentscheidung plumpes Negative Campaigning betreiben (im Gegensatz zu Obama, bei dem diese Taktik nicht im Vordergrund steht und der sein sparsam dosiertes Negative Campaigning sehr intelligent aufzieht), ist auch völlig klar, dass ein Wahlkampf zwischen McCain und Clinton in eine nie dagewesene Schlammschlacht ausarten würde. Und das Letzte, was Amerika will und was Amerika braucht, ist, dass sich zwei alte, verbrauchte Politiker monatelang mit Dreck bewerfen. Das sagen alle Umfragen, das lese ich in den Zeitungen und das sagen mir meine Freunde (allesamt hart arbeitende, nüchterne Konservative, die sich für Barack Obama erwärmen können, von Michelle Obama hingerissen sind - und McCain glasklar ablehnen).
Sie können ja von mir aus noch monatelang auf Obama rumhacken und McCain preisen (so, wie sie damals wochenlang auf Royal rumgehackt und Sarkozy gepriesen haben, wovon sie jetzt nichts mehr wissen wollen), aber sinnvoller wäre es, sich von den Umfragen ab- und dem amerikanischen Volk zuzuwenden.
4.) Dem verhassten Gegner flip-flopping vorzuwerfen, ist die älteste Wahlkampftaktik, die sich denken lässt - und die schon deshalb zu verurteilen ist, weil sie den Charakter von Politik völlig verkennt.
5.) Wenn Sie vielleicht nochmal nachlesen wollen, was ich geschrieben hatte? Ein bedingungsloses Endorsement für Obama werden Sie daraus nicht ableiten können. Dass ich Obama für besser geeignet als Clinton und auch für besser geeignet als McCain halte, heißt nicht, dass ich besonders begeistert von ihm bin. Und für Europa wird es absolut keinen Unterschied machen, jedenfalls, was die Forderungen angeht, die von der neuen Regierung an uns gestellt werden werden.
6.) Sie werfen Obama vor, herumzueiern vor; früher haben sie ihm mangelnde Verantwortung vorgeworfen, weil er die Truppen sofort aus dem Irak abziehen will. Sie ändern also jeweils ihre Angriffsrichtung. Man könnte auch sagen: Sie eiern herum.
zunächst einmal Dank dafür, daß Sie sich die Zeit für eine ausführliche Antwort genommen haben.
Ich will Punkt für Punkt antworten, allerdings a bisserl mehr allegro con brio als fortissimo.
Da es etwas länger geworden ist, gibt es zwei Teile.
Und gelegentlich wird, der Einfachkeit halber und damit es nicht noch länger wird, meine Antwort so aussehen, daß ich leichte Korrekturen an Ihrem Text vornehme, so daß ich ihm dann zustimmen kann. Durch Streichung und Ersetzen. So, wie man es etwa tun würde, wenn man zusammen an einem Ms arbeitet.
Zitat von Marian Wirth Ihre jüngste Invektive Antwort gibt mir Gelegenheit, zusammenzufassen, was mich an Ihrem Anti-Obama smear text stört:
1.) Für mich ist das, was Obama in dem Interview mit Blitzer gesagt hat, kein Herumeiern.
Hier, lieber Marian, ist die Passage des Interviews, übe die wir reden. Die Stellen, die meinen Vorwurf des Herumeierns begründen, habe ich hervorgehoben.
BLITZER: Let's start with Iraq. You want all U.S. combat forces out of Iraq within 16 months. She says she would start withdrawing combat forces within 60 days but she is not willing to give an end date, a timeline when that withdrawal would be complete.
Are you sure you want to tie your hands to that 16-month date if you're president of the United States? You don't know what's going to happen over the next 16 months.
OBAMA: Of course you don't know. And I will always reserve the right to make adjustments in strategy as we go along. (…)
So, this is a difference between myself and Senator Clinton. I think that you've got to at least set a timetable for withdrawal. (…)
BLITZER: I'm going to get to that, but I just want to leave it open -- nail this down. If the 16-month deadline that you've imposed, if you see that there is a need for some flexibility, you are open to that; is that right?
OBAMA: Wolf, my job will be to keep the American people safe as commander in chief, and I will make decisions on the basis of what's required to keep them safe.
Lieber Marian, können Sie mir sagen, was Obama nun angekündigt hat? Einen Abzug binnen 16 Monaten (was Clinton nicht will) oder einen Abzug zu einem Termin, über den je nach Situation entschieden werden soll (was Clinton auch will)?
Zitat von Marian Wirth In Verhandlungen mit der irakischen Regierung mit der Maßgabe zu gehen, dass der Truppenabzug nach 16 Monaten abgeschlossen sein soll, folgt der gleichen Logik, die Befürworter eines Angriffs auf den Iran zu Grunde legen: Wenn wir am Anfang keine klare Linie haben und kein klares Ziel haben, dann werden wir nicht ernst genommen.
Das mag vernünftig sein. Nur ist es nicht das, was Obama am 1. November der New York Times gesagt hat. Da ist mit keinem Wort davon die Rede, daß die 16 Monate eine Verhandlungsgrundlage sein sollen.
Obama sprach dort sogar von 14 bis 15 Monaten, und zwar auf der Grundlage einer Rechnung, daß er eine bis zwei Brigaden pro Monat abziehen wird und es dann, wenn er das Amt übernimmt, nur noch 100.000 Soldaten geben wird. Die Zahl von 16 Monaten bezieht sich auf die jetzige Truppenstärke.
Auch hier wieder die entscheidenden Passagen des Interviews:
Q. Following that up, what is your schedule for withdrawing forces from Iraq? How fast would these withdrawals be carried out? What time frame?
A. Based on the conversations we’ve had internally as well as external reports, we believe that you can get one to two brigades out a month. At that pace, the forces would be out in approximately 16 months from the time that we began. That would be the time frame that I would be setting up. (…)
Q. If you saw that the Iraqi government, under the duress of American withdrawals, was not making progress or if sectarian violence was beginning to increase in Iraq, would you call a halt to withdrawals or proceed anyway?
A. I think that it is important to understand that there are no good options in Iraq. (...) But what I don’t want to do is to make our withdrawal contingent on the Iraqi government doing the right thing because that empowers them to make strategic decisions that should be made by the president of the United States.”
Wenn Worte noch einen Sinn haben, dann hat Obama damals - das ist jetzt gerade mal ein Viertel Jahr her - nicht von 16 Monaten als einer Verhandlungsbasis gesprochen, sondern von einem bindenden Zeitplan. Lediglich lokal will er, so geht aus anderen Stellen hervor, flexibel sein - in der einen Gegend des Irak schneller, in einer anderen langsamer abziehen. Aber innerhalb von 16 Monaten sollte der Abschluß abgeschlossen sein.
Sollte. Denn jetzt auf einmal ist davon keine Rede mehr.
Soweit der erste Teil. Doch der zweite folgt sogleich.
Zitat von Marian WirthIm Moment geht es nicht um die Präsidentschaft, sondern um die Vorentscheidung in den jeweiligen Lagern. Jetzt Obama flip-flopping vorzuwerfen, heißt also, Hillary Clinton zu empfehlen.
Aber nein. Erstens empfehle ich überhaupt nichts und niemanden; dazu lesen in ZR zu wenige mit, die in den USA wahlberechtigt sind.
Und zweitens würde ich, wenn, McCain empfehlen.
Zitat von Marian Wirth Entschuldigung, aber es ist völlig lächerlich falsch, bei der Wahl zwischen einer Kandidatin, die lügt, wenn sie den Mund aufmacht der Unwahrhaftigkeit vorgeworfen wird, und einem Kandidaten, der in einem für einen Politiker absolut vertretbaren Maße herumeiert, die Wahl der Lügnerin ersteren zu empfehlen.
Ich empfehle weder noch.
Zitat von Marian WirthEs ist völlig klar, dass Hillary Clinton gegen John McCain keine Chance haben würde.
In den Umfragen ist das keineswegs klar. Hier die letzten Daten von CNN/Opinion Poll:
Die Umfragen der anderen Institute sind ähnlich. Das Einzige, was man sagen kann, ist, daß McCain sowohl mit Obama als auch mit Clinton ungefähr gleichauf liegt. Er könnte beide schlagen (anders als alle anderen republikanischen Kandidaten) und könnte von beiden geschlagen werden.
Zitat von Marian WirthSie können ja von mir aus noch monatelang auf Obama rumhacken und McCain preisen (so, wie sie damals wochenlang auf Royal rumgehackt und Sarkozy gepriesen haben, wovon sie jetzt nichts mehr wissen wollen),
Wie kommen Sie denn darauf, lieber Marian? Vielleicht sind Sie so freundlich und lesen noch einmal nach, was ich zum Wahlkampf in Frankreich geschrieben habe? (Folgen 14 bis 24 der Serie "Gedanken zu Frankreich").
Ich habe Bayrou bevorzugt, als hier in Deutschland noch kaum jemand den Namen kannte, und ich habe ihn bis zum Tag vor dem ersten Wahlgang bevorzugt. Kann es sein, daß Sie Sarkozy und Bayrou verwechseln?
Und übrigens, lieber Marian: Von allem, was ich geschrieben habe, will ich noch "etwas wissen". Vor allem freue ich mich, wenn es nachgelesen wird. Deshalb mache ich mir ja die Mühe, das alles hier im "kleinen Zimmer" zu verlinken.
Zitat von Marian WirthDem verhassten Gegner flip-flopping vorzuwerfen, ist die älteste Wahlkampftaktik, die sich denken lässt (...)
Es stimmt halt manchmal, und manchmal stimmt es nicht. McCain zum Beispiel zeigt, daß man auch bei seinen Überzeugungen bleiben kann.
Zitat von Marian Wirth Wenn Sie vielleicht nochmal nachlesen wollen, was ich geschrieben hatte? Ein bedingungsloses Endorsement für Obama werden Sie daraus nicht ableiten können. Dass ich Obama für besser geeignet als Clinton und auch für besser geeignet als McCain halte, heißt nicht, dass ich besonders begeistert von ihm bin.
Das freut mich. Ich hatte, ehrlich gesagt, bis zu Ihrem letzten Beitrag überhaupt nicht geahnt, daß Sie für Obama sein könnten. Für seinen bedingungslosen Anhänger habe ich Sie ganz gewiß nicht gehalten.
Zitat von Marian Wirth Sie werfen Obama vor, herumzueiern vor; früher haben sie ihm mangelnde Verantwortung vorgeworfen, weil er die Truppen sofort aus dem Irak abziehen will. Sie ändern also jeweils ihre Angriffsrichtung. Man könnte auch sagen: Sie eiern herum.
Sagen wir, ich versuche Obama bei seinem Eiern zu folgen.
Solange sein Wort galt, innerhalb von 16 Monaten vollständig abzuziehen, habe ich diesen Plan kritisiert. Nachdem er jetzt nicht davon abrückt, aber auch nicht dazu steht, werfe ich ihm Herumeiern vor.
vielen Dank für Ihren Hinweis auf das Interview in der New York Times. Nachdem ich das gelesen habe, kann ich Ihren Vorwurf des Herumeierns erst recht nicht verstehen. Gegenüber der NYT hat Barack Obama nämlich im Grunde nichts anderes gesagt als gegenüber CNN:
Zitat von Interview With Barack Obama, The New York Times, November 1, 2007Based on the conversations we’ve had internally as well as external reports(1), we believe that you can get one to two brigades out a month. At that pace, the forces would be out in approximately 16 months from the time that we began. That would be the time frame that I would be setting up. That also gives us time to make sure that we are strengthening the Iraqi forces. Obviously, I would prefer that we start this process now, but let’s assume that there are 100,000 troops when I get there, that means that we’re talking 14 to 15 months from now.
According to all the reports(1), we should have been well along our way in getting the Iraqi security forces to be more functional. We then have another 16 months after that to adjust the withdrawal and make sure that we are withdrawing from those areas, based on advice from the military officers in the field(2), those places where we are secured, made progress and we’re not just willy-nilly removing troops, but we’re making a determination(3) – in this region we see some stability. We’ve had cooperation from local tribal leaders and local officials, so we can afford to remove troops here. Here, we’ve still got problems, it’s going to take a little bit longer. Maybe those are the last areas to pull out.
(...)
Once it’s clear that we are not intending to stay there for 10 years or 20 years(4), all these parties have an interest in figuring out how do we adjust in a way that stabilizes the situation.
(...)
(1) Deutlicher kann man eigentlich nicht ausdrücken, dass der Plan (was eigentlich auch selbstverständlich ist) nur auf Informationen basiert, die Barack Obama im Moment vorliegen. Die Informationen, die dem POTUS vorliegen, dürften darüber hinaus gehen.
(2) Das ist die zweite deutliche Einschränkung. Sowohl in seinem Wahlkampfmaterial, als in seinen Interviews betont Barack Obama, dass für ihn die Sicherheit für die Truppen wichtig ist. Wenn ihm nun die Militärs vor Ort sagen, dass seine Pläne die Sicherheit der Truppen gefährden, dann wird er natürlich seinen Zeitplan auf den Müll werfen. Und das wird er dann auch den Leuten erklären können, die ihn nur gewählt haben, weil er einen sofortigen Beginn des Abzugs versprochen hatte.
(3) Es ist mir schon klar, dass sie diese Festlegung so verstehen wollen, dass Barack Obama die Truppen bedingungslos aus dem Irak abziehen will. Dass ich die Festlegung anders verstehe, habe ich bereits erläutert.
(4) Hier wird das, auf das er sich festlegen will, doch genau beschrieben, in völliger Übereinstimmung mit dem, was er in dem CNN-Interview gesagt hat. Es soll ein klares Signal an die irakische Regierung gesandt werden, dass sie sich nicht auf die dauerhafte Präsenz einer kämpfenden bzw. gefechtsbereiten Truppe von nennenswertem Ausmaß verlassen soll. Das ist genau das Gegenteil von dem Signal, das McCain jetzt schon aussendet. Insofern liegen da zwei wunderbar klar definierte Alternativen auf dem Tisch.
Mit dem "once" macht er allerdings eine weitere (die dritte) Einschränkung, die im CNN-Interview nicht vorkommt. Danach wäre es immer noch möglich, dass die irakische Regierung sein klares Signal nicht ernst nimmt und keine Anstalten macht, Vorkehrungen für die Zeit nach einem Truppenabzug zu treffen. Dann hat Obama ein Problem. Und es kann durchaus sein, dass er dann - und erst dann - anfängt, herumzueiern.
jetzt sind wir, glaube ich, ein wenig auf das Gebiet der Philologie geraten. Es ist schwer zu entscheiden, welche Interpretation eines Texts richtig und welche falsch ist.
Obama ist, als er dieses NYT-Interview Anfang November gab, allgemein so verstanden worden, daß er einen Abzug binnen 16 Monaten ankündigte. Sonst hätte ihn ja auch Blitzer nicht unter dieser Voraussetzung gefragt.
Vielleicht haben Sie Recht, und er hat sich auch damals ein Hintertürchen offengehalten, nur hat es keiner gemerkt.
Ich schlage vor, daß wir diesen Punkt nicht weiter vertiefen, weil er nicht entscheidbar ist. Ich bleibe bei meiner Interpretation, respektiere aber Ihre als auch vertretbar.
Heute Nacht, als wir beide die Berichterstattung verfolgten, ist mir noch einmal deutlich geworden,warum ich gegen Obama solche Bedenken habe. (Ich würde ihn aber, just for the record, nie mit solchen Ausdrücken belegen, wie das die Medien in meiner Satire in Bezug auf Brendan O'Bama tun).
Haben Sie gesehen, wie McCain und Obama vor die Kameras gegangen sind? Alle anderen hatten sich schon erklärt, erst Huckabee, dann Romney, dann eine glückliche, fast ausgelassen wirkende Clinton.
Dann wurde gemeldet, daß McCain sprechen wird. Es wurde dorthin geschaltet. McCain machte es, wie es seine Art ist, unpathetisch, ironisch, sachlich. Er müsse sich jetzt wohl an den Gedanken, gewöhnen, der Frontrunner zu sein.
Und während McCain noch sprach, trat Obama auf.
CNN behalf sich zunächst damit, beide auf getrennten Leinwänden zu zeigen, aber den Ton von McCain weiterlaufen zu lassen. Dann entschied sich die Redaktion, die Übertragung der Rede von McCain, die erst ein paar Minuten gelaufen war, abzubrechen und zu Obama zu schalten.
Und der hielt nicht die übliche Dankesrede eines Kandidaten nach der Wahl, sondern er veranstaltete ein regelrechtes Wahlkampf-Spektakel.
Das war grob unfair gegenüber McCain; es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, daß keiner der Kandidaten in solchen Fällen auftritt, solange ein anderer noch spricht. Und es verstieß noch gröber gegen ein zweites ungeschriebenes Gesetz: Daß die Kandidaten diesen ihnen kostenlos gewährten Auftritt nicht mißbrauchen, um Kampagne zu machen.
Genau das tat Obama. Einer der Kommentatoren bei CNN bemerkte dazu, er habe offenbar das Geld für einen bezahlten Spot sparen wollen.
Und inhaltlich war es eine pure Wahlrede. Mit allem, was Obama-Reden für mich so unerträglich macht.
Dieses Erzeugen einer Atmosphäre kollektiver Verzückung.
Diese Art, wie er das Publikum animierte; zum Schluß war es eine Art Wechselgesang, in dem abwechselnd er und das Publikum "Yes, we can" riefen. Wie im Motivations-Seminar, das habe ich schon mal so geschrieben.
Und am Schlimmsten: Diese Heilsversprechen. "I will heal America" hat er tatsächlich gesagt, und die Welt gleich mit dazu. Er hat von einem Movement gesprochen und alle Amerikaner - ob schwarz, ob weiß, ob Latinos, ob arm, ob reich - aufgefordert to join the Movement. Er hat versprochen, daß mit seiner Wahl alles ganz anders werden würde.
Lieber Marian, können Sie nicht verstehen, daß es mich bei solchen Auftritten schaudert?
Ja, gewiß, die Begeisterung, der Zirkus gehören zu solchen Wahlkämpfen in den USA dazu; das hat schon Toqueville beschrieben. Aber das, was Obama abliefert, hat eine andere Qualität. Nochmal: Wäre er ein Rechter, dann würden die Kommentatoren bei uns das sehen und es so verurteilen, wie ich es in der Satire bechrieben habe. Man sieht es nur deshalb nicht, weil er ein Linker ist. Und natürlich, weil er ein "Schwarzer" sein soll (was er ja nicht ist).
Eine der überraschendsten Wahlanalysen gestern beinhaltete, daß es keine bessere Prädiktor-Variable dafür gibt, ob ein Demokrat Obama oder Clinton gewählt hat, als das Einkommen: Bis zu einem mittleren Einkommen wählt man Clinton, ab einem mittleren bis zu den hohen Einkommen wählt man Obama.
Auch in den Universitätsstädten hat Obama seine Strongholds. Daß ausgerechnet dieser Mann, der an ein dumpfes Gefühl der Volksgemeinschaft und an eine quasi-religiöse Heilshoffnung appelliert, die Gebildeteren anspricht, das ist für mich das Bedenklichste.
Er spricht sie nicht mit Argumenten und Analysen an; die fehlen ja bei ihm so gut wie völlig. Er spricht ihr "Bauchgefühl" an.
Wie kann das sein, daß er damit gerade bei denjenigen erfolgreich ist, die gelernt haben sollten, daß "Volksgemeinschaft" eine Lüge von Populisten ist und daß die Politik nicht dazu da ist, das Heil auf Erden zu bescheren, sondern vernünftige Lösungen zu finden?
bis zum drittletzten Absatz war das der erste Beitrag über Barack Obama von Ihnen, den ich als fair empfunden habe.
Ich kann Ihre Abneigung gegen Barack Obama sehr gut verstehen. Ich teile diese Abneigung nur nicht. Warum Barack Obama gerade bei Gebildeten so gut ankommt, werde ich in einem eigenen Eintrag zu erklären versuchen. Ich denke, dass mir das gelingen wird, weil ich ja selbst davon betroffen bin.
Und da sie "ungeschriebene Gesetze" ansprechen: Innerhalb der demokratischen Partei gibt es offenbar jede Menge davon - und Hillary Clinton bricht eines nach dem anderen. Ohne das Brechen von ungeschriebenen Gesetzen hätte Barack Obama weder gegen Hillary Clinton noch gegen John McCain eine Chance. Und John McCain ist nun weiß Gott nicht der gütige, gewissenhafte, rechtschaffene Waisenknabe, als den sie ihn hier darstellen. Er hat Barack Obama schon mehrfach attackiert, obwohl er sich noch gar nicht mit ihm im Wahlkampf befindet. Und die Anti-Romney-Spots von ihm werde ich auch nicht so schnell vergessen.
Barack Obama tritt ja gerade mit der Maßgabe an, "ungeschriebene Gesetze" zu brechen; so lange er keine geschriebenen Gesetze bricht, habe ich daran nichts auszusetzen. Ach übrigens: dass George W. Bush, Ihrer Meinung nach einer der besten US-Präsident aller Zeiten, im Jahr 2000 John McCain nur mit einer Lügen-Kampagne bremsen konnte, ist Ihnen schon noch bewusst, oder? Dagegen war das, was Barack Obama heute nacht gemacht hat, harmlos. Es hat ja keiner CNN zum Umschalten gezwungen.
In Antwort auf:Er spricht sie nicht mit Argumenten und Analysen an; die fehlen ja bei ihm so gut wie völlig. Er spricht ihr "Bauchgefühl" an.
Naja. Weil es eh egal ist. Was ein Politiker sagt. Man kann einen Politiker niemals nach dem Inhalt all dessen beurteilen, was er gesagt hat. Sondern man muß noch den Kontext der Worte wissen. Man muß akzeptieren, daß sounsoviel Lüge dabei ist. Bei jedem.
Und wenn man das akzeptiert hat, muß man noch die politische Kenntnis haben, den Kontext der Worte zu beurteilen. Und das ist noch schwieriger, als die gelegentliche Halbwahrheit (Eierei, Lüge) zu akzeptieren. Man kann in einer Zeit, wo man über vieles schnell veralterndes Wissen haben muß (Versicherungen, Gesetze, Porto, Modems, ... ) nicht erwarten, daß die Leute auch noch Fachleute sind, in welchem Kontext welche Worte eines Politikers wie zu bewerten sind.
Ich finde das wirklich illusiorisch, vom Wähler zu erwarten, daß wir die Politiker nach rationalen Gesichtspunkten bewerten. Das können wir genausowenig, wie wir entscheiden könnten, welchen "Goldring" wir uns schenken lassen wollten - wir wissen nicht, woran wir erkennen könnten, was Gold ist.
Die Zeiten der Rationalität neigen sich definitiv dem Ende zu, vielleicht hat es sie nie gegeben (es stimmt wohl nicht, daß Tucholsky sich umgebracht hat, weil er die schwedische Sprache für so kalt hielt).
In Antwort auf:Er spricht sie nicht mit Argumenten und Analysen an; die fehlen ja bei ihm so gut wie völlig. Er spricht ihr "Bauchgefühl" an.
Naja. Weil es eh egal ist. Was ein Politiker sagt. Man kann einen Politiker niemals nach dem Inhalt all dessen beurteilen, was er gesagt hat. Sondern man muß noch den Kontext der Worte wissen. Man muß akzeptieren, daß sounsoviel Lüge dabei ist. Bei jedem.
Es gibt aber große Unterschiede, und das kann man gerade bei den jetzigen amerikanischen Kandidaten sehen.
Der Nüchternste ist Ron Paul. Der sagt das, woran er glaubt, und scheint - mit trauriger Miene zwar, aus der nur manchmal ein Lachen herausblitzt - der Überzeugung zu sein, daß die Menschen doch verstehen müssen, daß er das Vernünftige sagt.
Nüchtern ist auch McCain. Nüchtern, sachlich, sehr oft bissig. Manchmal sehr formelhaft, fast altersstarrsinnig wirkend. Aber wahrscheinlich war er immer schon so, sonst hätte er Vietnam nicht überlebt.
Clinton appelliert auch nicht ans Gefühl. Sie versucht mit ihrem Wissen, ihrer Kompetenz zu überzeugen. Sobald sie Effekthascherei betreibt, macht sie es so ungeschickt, daß es jeder merkt.
Huckabee hatte ich mir völlig anders vorgestellt. Er ist ja ein gelernter Prediger, aber er entspricht überhaupt nicht dem Klischee des Bigotten. Wie McCain ist er witzig und oft selbstironisch. Er wirkt "in sich ruhend", im Zweifel eher leise und vorsichtig, dabei unerschütterlich in seinen Prinzipien.
Das sind diejenigen, die mir rational vorkommen, auch ganz überwiegend ehrlich. Bei Clinton halte ich zwar ihre Politik - vor allem zum Thema Irak - für verhängnisvoll; aber als Person gehört sie für mich auch in diese alles in allem positive Kategorie.
Jetzt kommen die zwei, die meines Erachtens ganz anders sind.
Romney sieht nicht nur aus wie ein Schauspieler, sondern er wirkt auch in seinem Auftreten auf mich so. Immer glatt, immer mit einem oberflächlichen Spruch auf den Lippen. Von dem würde ich nicht nur den berühmten Gebrauchtwagen nicht kaufen. Sondern auch bei einer Currywurst, die er mir verkauft, würde ich gucken, ob auch Curry drauf ist.
Und das gilt noch viel mehr für Obama (ich schildere jetzt, nicht wahr, meinen subjektiven Eindruck). Da ist alles Show. Der Mann ist so sehr Show, daß er wahrscheinlich völlig ehrlich ist, wenn er seine Show abzieht. Wenn er verkündet, er werde die Amerikaner einen und die Welt heilen. Nothing less than that.
Nur ist aus meiner Sicht weniger das Showhafte seines Auftretens, dieser ganzen Person kritisch. Das ist es, was mich unmittelbar stört, wenn ich ihn erlebe und sehe, wie er die Menschen "magnetisiert", wie man früher sagte. Sie in eine kollektive Verzückung versetzt.
Sondern wirklich kritisch sind aus meiner Sicht die Gefahren, die von so jemandem ausgehen, wenn er die Macht eines US-Präsidenten hat.
Ich habe George W. Bush mehrfach mit Kennedy verglichen (damals im Schrippe-Forum; ich glaube, auch hier schon einmal). Beide hatten/haben eine gefährliche Risikobereitschaft. Ich fürchte, die von Obama ist noch viel größer.
So, wie dieser Mann offenbar von sich selbst überzeugt ist - "Was soll angesichts dessen, was über Obama geschrieben wird, noch über die Wiederkunft Christi geschrieben werden?" hat ein Kommentator sarkastisch gefragt -, kann das doch nur fürchterlich in die Hose gehen.
Entweder scheitert er sehr schnell an der Realität und erkennt, daß die Welt doch etwas zu schwer ist, um von Barack Obama gestemmt zu werden.
Oder er versucht es wirklich und verhebt sich ganz fürchterlich.
ich denke, die Diskussion über Obama wird hier noch lange andauern; ich werde in ZR noch viel über ihn schreiben.
Ihr Beiträge sind mir sehr wichtig, weil Sie einerseits ein Kenner der USA sind und andererseits eine so deutlich andere Meinung von Obama haben als ich. Eine, die ich nicht verstehe, aber die ich schon gern verstehen würde.
Also, wenn Sie weiterdiskutieren mögen, wäre mir das eine große Freude. Vorerst würde ich Sie bitten, falls Sie die Zeit dafür erübrigen können, die Rede von Chicago nachzulesen. Sie haben Sie ja in der Nacht zu gestern sicher auch gesehen.
Aber erst das Lesen hat mir das richtig deutlich gemacht, wie populistisch sie war, wie sehr als ein Führer, als ein Heilsbringer Obama auftrat.
Da spricht nicht einer von vier, fünf verbliebenen Bewerbern, die alle gern Präsident der USA werden wollen. Da spricht ein Erlöser, der ankündigt, er werde die USA heilen, die Welt erneuern.
Hier nur ein paar Auszüge:
Our time has come. (Cheers, applause.) Our time has come. Our movement is real. (Cheers, applause.) And change is coming to America. (Cheers, applause.) (...)
And today, on this Tuesday in February, in states north and south, east and west, what began as a whisper in Springfield has swelled to a chorus of millions calling for change. (Cheers, applause.) It's a chorus that cannot be ignored, a chorus that cannot be deterred. (...)
So tonight I want to speak directly to all those Americans who have yet to join this movement but still hunger for change. They know it in their gut. They know we can do better than we're doing. They know that we can take our politics to a higher level. (...)
We are the hope of the future, the answer to the cynics who tell us our house must stand divided, that we cannot come together, that we cannot remake this world as it should be.
We know that we have seen something happen over the last several weeks, over the past several months. We know that what began as a whisper has now swelled to a chorus that cannot be ignored -- (cheers, applause) -- that will not be deterred, that will ring out across this land as a hymn that will heal this nation -- (cheers, applause) -- repair this world, make this time different than all the rest. Yes, we can.
Let's go to work. Yes, we can. Yes, we can. Yes, we can.
(Chants of "Yes, We Can! Yes, We Can!")
"... eine Hymne, die diese Nation heilen wird, die diese Welt erneuern wird, die unsere Zeit verschieden machen wird von jeder anderen Zeit. Ja, wir können es. Laßt uns an Werk gehen. Ja, wir können es. Ja, wir können es. Ja, wir können es."
Lieber Marian, erfaßt nicht auch Sie ein Schaudern, wenn Sie das lesen?
Können Sie verstehen, daß ich mich frage, was eigentlich schlimmer wäre - daß Obama mit diesem Programm, die Welt zu heilen, sogleich scheitert, oder daß er wirklich dieses Erlösungswerk beginnt?
mich erfasst immer ein Schaudern, wenn ich sehe, wie ein Kandidat vor eine riesengroße Menschenmenge tritt und in diesem Augenblick ein tausendfacher hysterischer Schrei ertönt und alle genau genormte Schilder in den Farben der USA mit dem Namen des Kandidaten hochhalten. Und das ist so, seit ich amerikanische Wahlkämpfe verfolge. Warum jetzt ausgerechnet Obama (und nur ihm) Show und Inhaltsleere vorgeworfen wird, ist nun wiederum mir völlig unverständlich.
Die Rede von Obama verursacht mir kein Schaudern mehr, weil ich sie ein paar Mal gesehen habe. Es ist seine Standard-Rede. Mir verursacht ein Schaudern, wenn jemand sagt: Yes, I can. ICH kann es - und nur ich. Nur ich kann den Demokraten wieder das Weiße Haus sichern (ganz tolles Ziel, dass außer Hillary selbst keinem weiterhilft). Nur ich kann die Sicherheit Amerikas garantieren.
Bei Obama dagegen: WE. Und wen meint er mit WE? Alle, die wollen.
Ich werde mein Möglichstes tun, Ihnen zu erklären, warum er so einen Anklang findet. Dabei werde ich mich in meinem kommenden B.L.O.G.-Eintrag auf drei Leute konzentrieren, die weiß sind, hoch gebildet und nüchtern - und die alle drei nichts davon haben, dass sie ihn unterstützen.
Warum Sie Ihr Unverständnis an der Bildung festmachen, ist mir übrigens nicht klar: Sowohl Michelle Obama (Princeton, Harvard) als auch Barack Obama (Harvard) sind Ivy League-Absolventen. Die Ivy League ist ja wohl selbst jetzt noch die Eliten-Schmiede schlechthin (und war es noch viel mehr zu dem Zeitpunkt, als die Obamas ihre Abschlüsse gemacht haben). Obwohl das so ist, sind amerikanische Akademiker (besonders die von der Ivy League) sowas von links, dass dagegen jede Juso-Hochschulgruppe wie eine CV-Burschenschaft erscheint. So, und jetzt tritt ein Ivy-League-Absolvent, der noch dazu Chefredakteur der Harvard Law Review war, als Kandidat an - mit einer Frau, die ebenfalls Ivy-League-Absolventin ist und dazu noch beruflich erfolgreicher als er. Und ausgerechnet bei diesen beiden wundern Sie sich, dass die von gebildeten Leuten unterstützt werden - nach all' den Pappnasen, die sich für die Demokraten in den vorhergehenden Wahlen als Kandidaten präsentiert haben?
Damit hängt zumindest ein kleiner Teil meiner Überzeugung zusammen, dass Barack Obama ein geeigneter Kandidat ist: Wenn ich mir das Personal in allen deutschen Parteien anschaue und es mit den Leuten vergleiche (das trifft auf alle Kandidaten zu, die sich um die Kandidatur beworben haben, inklusive Gravel, Kucinic und Paul), dann könnte ich heulen. Von ihrem Lebenslauf, von ihrer Ausbildung und von ihren Erfolgen im Berufsleben her betrachtet, sind alle amerikanischen Kandidaten (auch die für Senat und Repräsentantenhaus) besser geeignet, als die Taxifahrer, Stewardessen, Supermarktleiter, Geschichtslehrer und Juristen (von der Uni gleich in den Landtag), die bei uns im Angebot sind (wobei der Supermarktleiter dann auch noch Jura studiert hat und einer der wenigen in der Union ist, der logisch stringent argumentieren kann). Und allein eine solche Präsidentschafts-Wahlkampagne zu managen (wiederum sind alle Kandidaten gemeint), ist schon eine unglaubliche Herausforderung. Und da muss ich mich dafür rechtfertigen, dass ich einen Harvard-Juristen, der (soweit ich das sehen kann) bisher alle beruflichen und privaten Ziele erreicht hat, die er sich jeweils gesetzt hatte, für geeignet halte? Tut mir leid, aber ich finde das sehr, sehr erstaunlich.
Und da Sie Barack Obama fortwährend mit allen Demagogen und Rattenfängern in einen Topf werfen, die Ihnen gerade einfallen, habe ich noch eine zweite Frage: So weit mir bekannt ist, hat bis jetzt noch jeder Demagoge von einigem Format seine Ziele zuvor schriftlich fixiert und relativ öffentlich gemacht. (Dass und warum ihre grundlegenden Werke am Anfang keiner ernst genommen hat, steht auf einem anderen Blatt) Sobald sie dann an der Macht waren, haben sie sofort damit begonnen, ihre Agenda Punkt für Punkt abzuarbeiten. Und ausgerechnet von Obama, der seit Jahrzehnten in der Öffentlichkeit steht (als Community Organizer, als Jura-Dozent und als Abgeordneter), ist keine solche Agenda bekannt (mir jedenfalls nicht). Warum unterstellen Sie ihm also, dass er ein Demagoge ist?
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