Zitat von DagnyDie SPD wird verlieren und Stimmen an Grüne und CDU abgeben müssen. Die FDP wird sich halten oder sogar leicht verlieren, wenn FDP-CDU Wechselwähler zur CDU zurückgehen. Die Kommunisten können vielleicht am linken Rand der SPD Wähler hinzugewinnen, andererseits dürften die Kommunisten kaum mehr als Protestwählerpotential haben. Die CDU wird ggf. Wähler aus dem Lager der Nichtwähler zurückgewinnen, die von Kochs Rumpelwahlkampf enttäuscht waren. So, dann gegeb wir Zahlen hinzu: CDU mind. 42, SPD 30, Grüne 10, Linke 6, FDP 8, Rest 4 Das gäbe dann eine Schwarz-Gelbe Mehrheit, auch wenn sie knapp ist.
Klingt plausibel, aber das ist ja eine sehr eigenartige Wahl, und wer weiß, was die Wähler daraus machen.
Nicht nur vorgezogene Neuwahlen, Wahlkampf in Konkurrenz zum Christkindl. Sondern auch noch die Emotionalisierung durch den Wortbruch einerseits, das Verhalten der Vier andererseits. Dann auch noch die Kommunisten erstmals eine politische Kraft.
Die SPD wird an die Kommunisten verlieren, die sie hoffähig gemacht hat. Sie wird an die Grünen kräftig verlieren, die in dem ganzen Gerangel als die weitaus verläßlichere Partei erschienen. Sie wird an die CDU diejenigen verlieren, die sie nur aus Ärger über Koch gewählt hatten.
Aber vielleicht kann ihre strahlender junger Spitzenkandidat das ja alles ausgleichen. Gümbelmania!
Zitat von Zettel Sondern auch noch die Emotionalisierung durch den Wortbruch einerseits, das Verhalten der Vier andererseits. Dann auch noch die Kommunisten erstmals eine politische Kraft.
Ich wuerde mir wuenschen, die SPD wuerde auf bayerische Verhaeltnisse zurechtgestutzt. Selbst 25% sind noch zu viel, wenn ich mir ansehen muss, wie die SPD mit Mandatstraegern umgeht, die nicht der Parteilinie folgen:
Wo waren die Parteiauschluesse, der Druck der Strasse als Frau Skarpelisch-Scherk (?) Kanzler Schroeder in der Vertrauensfrage zu Fall bringen konnte? Damals ging es um Afghanistan, wenn ich mich recht entsinne.
Der Bauer im Spiel ist doch Mr. Doppelname (ich kann mir den leider nicht merken). Um im Schachbild zu bleiben, das Schwergewicht Scheer ist doch eher ein Turm, der gerade aus der Schusslinie der gegnerischen Laeufer gebracht wird, aber im Hintergrund immer noch die Koenigin (=Eine emanzipierte Schachfigur und nicht die Dame) deckt.
Mit Schach-Vergleichen kommt man bei Scheer nicht weiter. Er ist schlicht die Ratte, die das sinkende Schiff verläßt - als einer der Hauptverantwortlichen für das Desaster in Hessen macht er sich rechtzeitig aus dem Staub, bevor es nach der Wahlniederlage Verantwortung zu übernehmen gilt.
Schon dreist - ausgerechnet die SPD schlägt ein "Fairneß-Abkommen" vor. Mal abgesehen davon, daß schon im letzten Wahlkampf die Unfairheiten vorwiegend von Seiten der SPD kamen - die sollen erst einmal lernen, mit den eigenen Genossen fair umzugehen, bevor sie solche Vorschläge machen.
Was mir bei der Berichterstattung um Scheer sauer aufstoesst:
Da wird der Right_Livelihood_Award konsequent als DER Alternative Nobelpreis mit etwas voellig zu Unrecht in Verbindung gebacht. (Ich gebe zwar zu, den Preis auch erst gerade nachgeschlagen zu haben, aber ich bin auch kein Journalist, der sowas anstaendig (=wikipedia) recherchieren muss).
Zitat von DagnyWas mir bei der Berichterstattung um Scheer sauer aufstoesst: Da wird der Right_Livelihood_Award konsequent als DER Alternative Nobelpreis mit etwas voellig zu Unrecht in Verbindung gebacht. (Ich gebe zwar zu, den Preis auch erst gerade nachgeschlagen zu haben, aber ich bin auch kein Journalist, der sowas anstaendig (=wikipedia) recherchieren muss). http://en.wikipedia.org/wiki/Right_Livelihood_Award
Mich hat das, liebe Dagny, immer schon gewundert - daß der Begriff "Nobelpreis" nicht geschützt ist.
Offenbar kann ja jeder Kaninchenzuchtverein seinem Meisterzüchter einen Nobelpreis verleihen, nur muß er vermutlich "Kaninchen" davorsetzen.
Zitat von R.A.Mit Schach-Vergleichen kommt man bei Scheer nicht weiter. Er ist schlicht die Ratte, die das sinkende Schiff verläßt - als einer der Hauptverantwortlichen für das Desaster in Hessen macht er sich rechtzeitig aus dem Staub, bevor es nach der Wahlniederlage Verantwortung zu übernehmen gilt.
Das ist auch meine Vermutung, lieber R.A. (nein, richtiger gesagt: Sie haben etwas geschrieben, und es hat mir, wie oft, sofort eingeleuchtet).
Scheer ist ja kein Berufspolitiker wie Ypsilanti. Er hat viele Alternativen - er kann sich seinen Geschäften widmen, er kann sich auf die Öko-Lobby konzentrieren.
Bisher war er ja gar nicht im Landtag. Was also sollte ihn veranlassen, sich jetzt um ein Mandat zu bemühen, auf den Oppositionsbänken? Das ist nix für einen, der in jedem zweiten Satz "ich" sagt.
Und ihn in ein "Team" aufnehmen, das eh nicht regieren wird - das macht auch für Ypsilanti nicht viel Sinn. Deren Entscheidung auch das gewesen sein dürfte, denn sie ist ja weiter "an Bord"; freilich in anderer Funktion als der Maat Gümbel.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Es ist die bekannte Masche von Otto Köhler, einer der unangenehmsten Figuren des deutschen Journalismus: Er will Everts treffen, hat aber in deren Dissertation offenbar nichts gefunden, was sich für seine Agitprop eignete. Also geht er nach dem bekannten Prinzip der Infektion durch Berührung vor: Auch beim Doktorvater Jesse ist er offenbar nicht recht fündig geworden, aber der hat mit anderen zusammen ein Buch herausgegeben, und die wiederum usw. usw.
Man kann bei Köhler völlig sicher sein, daß er Zitate so montiert, daß sie den jeweils für seine Agitation intendierten Sinn ergeben. Zum Beispiel will er den Eindruck erwecken, daß Jesse und seine Mitherausgeber irgendwelche Sympathien für Rechtsextremisten hätten. Davon kann selbstverständlich keine Rede sein; aber man kann Zitate so montieren, daß beim Leser dieser Eindruck entsteht.
Zu Köhlers Methoden - auch das ein Klassiker der kommunistischen Agitprop - gehört es, zunächst einmal ein assoziatives Umfeld herzustellen. Daß in der Uni Chemnitz jemand über Stiefel für die Bundeswehr forscht, hat nun wirklich nicht das Geringste mit der Dissertation von Carmen Everts zu tun. Es dient allein dazu, beim Leser die gewünschten Assoziationen zu erzeugen.
Köhler war eine Zeitlang eine Art Hofnarr beim "Spiegel", wo er sich in einer wöchentlichen Kolumne auslabern durfte. Er schied im Unfrieden und hat sich mit einer "Biografie" Rudolf Augsteins gerächt, die mit zum Widerlichsten gehört, was ich jemals gelesen habe.
...Der verlinkte Artikel bringt mich auf eine subversive Idee.
Wer die vier SPD-Dissidenten unterstützt, moege doch für 25E die Dissertaion der Frau Everts kaufen?
(wie viele Exemplare müsste man bestellen, um das Buch in die Sachbuch-Bestseller-Listen zu bringen?) ((Es wird vermutluch nicht so viele Exemplare geben oder ist das Book-on-Demand?)
Noch ein schönes Detail: Laut FAZ hatte sich Scheer schon seinen neuen Arbeitsplatz im Wirtschaftsministerium zeigen lassen und Umbauten geordert: Ein Schlafzimmer und ein Bad. Das kontrastiert doch wunderbar zu seiner jetzigen Entrüstung mit der er sich verbitten will, er wäre auf das Amt scharf gewesen.
Nicht dass wir das hessische Satyrspiel aus den Augen verlieren...
Zitat von FAZNach parteiinternen Zahlen, die FAZ.NET vorliegen, verlor allein der SPD-Bezirk Hessen-Süd vom 1. Januar bis zum 1. Juli 2008 unter dem Strich 949 Mitglieder.
...
Einen deutlichen Anstieg der Austrittszahlen verzeichnete die Partei im zweiten Quartal, nach dem Wortbruch Frau Ypsilantis und dem Druck der SPD-Spitze auf die Abgeordnete Dagmar Metzger, die SPD wegen ihres Neins zum Linkskurs zu verlassen und ihr Mandat zurückzugeben.
...
Unterdessen kündigte der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Münchhausen in Nordhessen, Hans-Martin Seipp, an, einen Parteiausschluss Ypsilantis zu beantragen.
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