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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 26 Antworten
und wurde 2.050 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.12.2008 18:28
KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten
Einmal angenommen, es hätte in der hessischen SPD Überlegungen gegeben, bei der Wahl Ypsilantis die unsicheren Kantonisten dazu anzuhalten, ihre Linientreue per Fotohandy zu dokumentieren.

Wie wäre das technisch gegangen? Sehr einfach: Stimmabgabe per Stanzen eines Lochs in den Stimmzettel. Handy einschalten, auf Filmen stellen. Erst das eigene Gesicht filmen und dann das Handy auf den gestanzten Stimmzettel richten. Oder in umgekehrter Reihenfolge.

Elementary, my dear Watson. Frau Ypsilanti aber sagt dazu: "Und es ist sowieso absurd. Es gab so vorgestanzte Abstimmungszettel, denen hatten wir ja auch zugestimmt, wie wollen Sie die fotografieren?"

Tja, wie? Wer so herumstottert wie Frau Ypsilanti, statt auf eine einfache Frage mit einem einfachen ja zu antworten, der erhöht nicht eben seine Glaubwürdigkeit.
Dagny Offline



Beiträge: 1.096

15.12.2008 18:37
#2 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Warum antwortet sie nicht mit "ja"?

Vielleicht weil sie als Politikerin gelernt hat, sich in Phrasen zu flüchten?
Vielleicht weil Politiker sich nicht festnageln lassen wollen.
vielleicht weil sie sich gerne reden hört?
Vielleicht weil an dem Vorwurf etwas drann ist? Aus der Luft wird das Gerücht nicht gekommen sein, vermute ich - und sei es, dass es ein Gerücht im Sinne des "Sie könnten doch Kuchen essen" ist, welches zwar nicht wörtlich gesagt wurde, aber die Geisteshaltung, die Stimmung treffend beschreibt.

Das Interview passt in dieses Bild.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

15.12.2008 19:15
#3 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

ich bin mir bnicht ganz sicher. Bei ihr kann ich mir auch vorstellen,
dass ihre Berater ihr gesagt haben, sie solle nichts sagen.

Angesichts ihrer Dreistigkeit könnte sie doch notfalls einfach lügen. Und selbst wenn, sollte sich herausstellen, dass die Aussage "Ja, ich gebe Ihnen mein Wort" gelogen sein, wird die Lüge keine Beachtung finden. Der Skandal an sich wäre ja schlimm genug.

Also ich glaube, sie sagt es nicht, weil sie dumm ist.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.12.2008 20:47
#4 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von Dagny
Warum antwortet sie nicht mit "ja"?
Vielleicht weil sie als Politikerin gelernt hat, sich in Phrasen zu flüchten?
Vielleicht weil Politiker sich nicht festnageln lassen wollen.
vielleicht weil sie sich gerne reden hört?
Vielleicht weil an dem Vorwurf etwas drann ist? Aus der Luft wird das Gerücht nicht gekommen sein, vermute ich - und sei es, dass es ein Gerücht im Sinne des "Sie könnten doch Kuchen essen" ist, welches zwar nicht wörtlich gesagt wurde, aber die Geisteshaltung, die Stimmung treffend beschreibt.

Unter der verlinkten Adresse bei Phoenix kann man sich das Interview ansehen - und einen Eindruck von der Unsicherheit, mimisch und in der Stimme, bekommen, der bei Ypsilanti das Herumgestotter begleitete.

Das klang (für mich) nicht, als redete sie herum, weil sie sich gern reden hört. Übrigens habe ich von der "ganz ausführlichen Darlegung der Sachverhalte", auf den sie zunächst verweist, nie etwas gehört oder gelesen.

Was hätte die hessische SPD auch "ganz ausführlich darlegen" sollen, wenn nichts gewesen war als Kantinengespräche, von denen Ypsilanti erst - das sagte sie in dem Interview auch - aus dem "Spiegel" erfahren haben will?

Sie hat nach meinem Eindruck zuerst versucht, dem Thema auszuweichen, indem sie nichts sagte. Und dann, indem sie herumredete.



Eine anderer Frage ist es, liebe Dagny, ob es sich lohnt, sich noch mit Ypsilanti zu beschäftigen. Schäfer-Gümbel ist jetzt ja interessanter.

Ich frage mich, was los gewesen wäre, wenn nicht dieser Sozialdemokrat einen kommunistischen Aufruf unterschrieben hätte, sondern wenn jemand aus der CDU oder der FDP auch nur einen Aufruf, sagen wir, von Jörg Haider unterschrieben hätte.

Daß es (trotz unserer gemeinsamen publizistischen Bemühungen, liebe Dagny ) offenbar keinen Gümbel-Skandal geben wird - das ist ein Skandal.

Herzlich, Zettel

Florian Offline



Beiträge: 3.135

15.12.2008 21:12
#5 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

In Antwort auf:
Wie wäre das technisch gegangen? Sehr einfach: Stimmabgabe per Stanzen eines Lochs in den Stimmzettel. Handy einschalten, auf Filmen stellen. Erst das eigene Gesicht filmen und dann das Handy auf den gestanzten Stimmzettel richten. Oder in umgekehrter Reihenfolge. Elementary.


Ganz so elementar ist es dann doch nicht.
Als SPD-Abgeordneter hätte man dies ganz einfach unterlaufen können, indem man NACH ENDE der Filmaufnahme zusätzlich noch ein zweites Loch bei "Koch" stanzt. Damit wäre der Stimmzettel ungültig. Und eine ungültige Stimme wirkt faktisch gegen Ypsilanti, die ja eine absolute Mehrheit ALLER Abgeordneter gebraucht hätte.

Im übrigen kann ich das Dilemma von Ypsilanti bei dieser Frage schon verstehen.
Sie kann ja nicht alles wissen, was auf den Fluren so besprochen worden ist.
Deshalb kann sie ernsthaft das geforderte pauschale Ehrenwort, dass kein Abgeordneter bedrängt wurde, in dieser Form nicht geben. Andererseits wollte sie natürlich nicht einfach antworten "Nein, dass Ehrenwort kann ich Ihnen so nicht geben". Denn das hätte nun wirklich blöd ausgesehen. Daher (vermute ich) das Herumgeeiere. Die Frage war hier wirklich nicht ganz fair.

(Es tut mir sehr leid, dass meine erste Wortmeldung in diesem ganz hervorragenden Blog ausgerechnet eine Ypsilanti-Verteidigungsschrift sein. Denn mein Gesamteindruck vom Charakter dieser Frau dürfte sich eigentlich mit dem von Zettel ziemlich genau decken).


Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.12.2008 21:31
#6 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von Florian
In Antwort auf:
Wie wäre das technisch gegangen? Sehr einfach: Stimmabgabe per Stanzen eines Lochs in den Stimmzettel. Handy einschalten, auf Filmen stellen. Erst das eigene Gesicht filmen und dann das Handy auf den gestanzten Stimmzettel richten. Oder in umgekehrter Reihenfolge. Elementary.

Ganz so elementar ist es dann doch nicht.
Als SPD-Abgeordneter hätte man dies ganz einfach unterlaufen können, indem man NACH ENDE der Filmaufnahme zusätzlich noch ein zweites Loch bei "Koch" stanzt. Damit wäre der Stimmzettel ungültig. Und eine ungültige Stimme wirkt faktisch gegen Ypsilanti, die ja eine absolute Mehrheit ALLER Abgeordneter gebraucht hätte.

Raffinierte Idee, lieber Florian, Chapeau!
Zitat von Florian
Im übrigen kann ich das Dilemma von Ypsilanti bei dieser Frage schon verstehen. Sie kann ja nicht alles wissen, was auf den Fluren so besprochen worden ist.

Sicherlich nicht. Aber wenn sie geantwortet hätte: "Ich gebe Ihnen mein Wort, daß es nach meinem besten Wissen keinerlei solche Bestrebungen gab, und Sie können sicher sein, daß ich es gewußt hätte, wenn so etwas geplant worden wäre", dann wäre Schier gewiß zufrieden gewesen.
Zitat von Florian
(Es tut mir sehr leid, dass meine erste Wortmeldung in diesem ganz hervorragenden Blog ausgerechnet eine Ypsilanti-Verteidigungsschrift sein. Denn mein Gesamteindruck vom Charakter dieser Frau dürfte sich eigentlich mit dem von Zettel ziemlich genau decken).

Sie sind herzlich willkommen, lieber Florian! Kritische Geister sind hier besonders willkommen.

Herzlich, Zettel

C. Offline




Beiträge: 2.639

16.12.2008 00:54
#7 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von Zettel
Eine anderer Frage ist es, liebe Dagny, ob es sich lohnt, sich noch mit Ypsilanti zu beschäftigen. Schäfer-Gümbel ist jetzt ja interessanter.


Ist er das? Schäfer-Gümbel ist Ypsilanti ohne Scheer, aber mit der Lizenz zur Volksfront-Koalition. Es ist allerdings rührend, wie er von der Qualitätspresse gebobbelt wird, aber auch das hatten wir schon bei Frau Ypsilanti.


http://www.iceagenow.com/
Kaltfront bringt bis zu 20 Zentimeter Neuschnee
Montag, 8. Dezember, 13:41 Uhr

Reader Offline



Beiträge: 803

16.12.2008 07:36
#8 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von Zettel

Ich frage mich, was los gewesen wäre, wenn nicht dieser Sozialdemokrat einen kommunistischen Aufruf unterschrieben hätte, sondern wenn jemand aus der CDU oder der FDP auch nur einen Aufruf, sagen wir, von Jörg Haider unterschrieben hätte.
Herzlich, Zettel




Böse Zungen hätten ihm (oder ihr) gar himmlische Beziehungen unterstellt!

In dulce jubilo ....

str1977 ( gelöscht )
Beiträge:

16.12.2008 10:29
#9 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Naja, das "gebene Wort" von Frau Y. ist ohnehin nichts mehr wert.

Ich halte ihr Verhalten zwar für unerträglich und sicher hätte sie nicht so rumeiern müssen, aber Herr Schlier spielt sich halt auch als Untersuchungsrichter auf. Er kann Frage stellen, fordern kann er nichts.

Wider die Jornalistenherrschaft!

Gruß,
str1977

Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon.
Aber beide sind aus Stein gemacht.

Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.

Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.

str1977 ( gelöscht )
Beiträge:

16.12.2008 10:33
#10 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von Dagny
... dass es ein Gerücht im Sinne des "Sie könnten doch Kuchen essen" ist, welches zwar nicht wörtlich gesagt wurde, aber die Geisteshaltung, die Stimmung treffend beschreibt.


Es beschreibt aber die Geisteshaltung überhaupt nicht.

Das Kuchen-Zitat ist eine Verleumdung einer jungen, unerfahrenen und überfordeten Königing durch xenophobe Schmierfinken.

Warum sollte man Marie-Antoinette, die nichts getan hat und dafür mit dem Leben bezahlt hat, mit Frau Y. zu vergleichen, die ihr Wort gebrochen und damit ihr politisches Desaster herbeigeführt hat.

Gruß,
str1977

Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon.
Aber beide sind aus Stein gemacht.

Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.

Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.

str1977 ( gelöscht )
Beiträge:

16.12.2008 10:37
#11 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Ich kann Florian nur zustimmen!

Allerdings frage ich mich, ob nun auch in Deutschland die Unsitte des Stanzen Einzug gehalten hat?

Gruß,
str1977

Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon.
Aber beide sind aus Stein gemacht.

Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.

Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.12.2008 11:04
#12 Wer ist Schäfer-Gümbel? Antworten
Zitat von C.
Zitat von Zettel
Eine anderer Frage ist es, liebe Dagny, ob es sich lohnt, sich noch mit Ypsilanti zu beschäftigen. Schäfer-Gümbel ist jetzt ja interessanter.

Ist er das? Schäfer-Gümbel ist Ypsilanti ohne Scheer, aber mit der Lizenz zur Volksfront-Koalition. Es ist allerdings rührend, wie er von der Qualitätspresse gebobbelt wird, aber auch das hatten wir schon bei Frau Ypsilanti.

Der Aufruf "Hands off Venezuela", den Schäfer-Gümbel unterschrieben hat, dear C., hat es ja in sich: Dahinter steckt der deutsche Ableger ein britischen trotzkistischen Organisation um die Zeitschrift "Der Funke", die sich inzwischen auch zu der Sache geäußert hat. Von der trotzkistischen Ideologie kann man sich zum Beispiel in diesem Beitrag ein Bild machen. Der Häuptling dieser deutschen Gruppe ist ein gewisser Hans-Gerd Öfinger, der ganz oben unterschrieben hat, direkt hinter den hervorgehobenen Abgeordneten, zu denen Schäfer-Gümbel gehört.

Jedem, der auch nur mal a bisserl in der SPD gearbeitet hat, weiß, daß es von Seiten der Trotzkisten ständig Versuche der Beeinflussung und Unterwanderung gibt. Inzwischen richten sich diese Bemühungen auch auf die PDS, die das anders als die alte KPD und DKP bisher toleriert; die Entristen sind ja über die WASG zu ihr gekommen, und sie kann sie vorerst deshalb nicht so behandeln, wie Leninisten gemeinhin mit Trotzkisten umspringen.

Daß Schäfer-Gümbel nicht gewußt haben soll, bei wem er da unterschreibt, ist ausgeschlossen - es sei denn, er wäre wirklich ein naiver Dummkopf. Der ist er nicht, also wußte er, mit wem er sich da solidarisiert. Jeder Juso kennt die Trotzkisten und überlegt sich, wie er sich ihnen gegenüber verhält.

Und dieses Verhalten von Schäfer-Gümbel erlaubt, dear C., meines Erachtens den Schluß, daß in dem Konfirmandenanzug einer steckt, den man sich noch genauer wird ansehen müssen.

Der ist nicht so harmlos, wie er hinter seiner Brille guckt. Vermute ich inzwischen jedenfalls.

Herzlich, Zettel
R.A. Offline



Beiträge: 8.171

16.12.2008 12:15
#13 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten
Da muß man gar nicht filmen oder sein eigenes Gesicht mit ablichten: Die Stimmzettel wurden extra für diese Wahl hergestellt, waren den Abgeordneten nur während des Wahlvorgangs zugänglich - und jeder bekam nur einen.

Wer es also schafft, einen gelochten Stimmzettel zu knipsen, hat doch schon seine Stimmabgabe dokumentiert, es kann ja nur sein Stimmzettel gewesen sein.

Aber in der Tat: Das Herumdrücken von Yps sagt schon viel.

Edit: Gerade lese ich noch Florians Idee mit der ungültigen Stimme.
Interessant - aber ob da einer drauf gekommen wäre?
Aber um sich unschuldig zu geben, hätte das einfache Photo der korrekt abgegebenen Stimme gereicht - kann doch keiner ahnen, daß hinterher ungültige Stimmen auftauchen ...

Die interessante Frage wäre übrigens, wie leise der verwendete Locher ist.
Bei zwei Loch-Geräuschen bei einer Stimmabgabe wäre der Betreffende ja schon überführt.
Dagny Offline



Beiträge: 1.096

16.12.2008 12:17
#14 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von str1977

Warum sollte man Marie-Antoinette, die nichts getan hat und dafür mit dem Leben bezahlt hat, mit Frau Y. zu vergleichen, die ihr Wort gebrochen und damit ihr politisches Desaster herbeigeführt hat.


Es ging nicht darum, die Luegnerin Y. in die naehe einer Marie-Antonette zu ruecken, sondern es ging mir darum deutlich zu machen, dass allein das Geruecht, die Abstimmung zu Fotographieren die Stimmung in der Partei beschreibt.
Marie-Antonette hat das mit dem Kuchen wohl nicht gesagt, aber es hat die Stimmungsmache im Volk beschrieben.
In diesem Sinne meinte ich das - Y. hat das mit dem Handy vermutlich auch nie gesagt, aber irgendwer anderes hat es laut gedacht.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.12.2008 12:58
#15 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von R.A.
Die interessante Frage wäre übrigens, wie leise der verwendete Locher ist.
Bei zwei Loch-Geräuschen bei einer Stimmabgabe wäre der Betreffende ja schon überführt.

Und Frau X könnte auch von ihrem Stimmzettel ein Foto mit ihrem eigenen Handy gemacht haben und eins mit dem Handy von Frau Z, das sie ihr zu diesem Zweck geliehen hat ...

Und so können wir, angeregt durch die Idee von Florian, nach Lust und Laune weiterspinnen.

Daß man überhaupt solche Überlegungen anstellt, zeigt - darauf wurde ja schon in diesem Thread hingewiesen -, was inzwischen der hessischen SPD alles zugetraut wird.

Es sind leninistische Methoden, die da Einzug gehalten haben. Nicht nur bei solchen Kontrolltechniken, sondern im ganzen Entscheidungsprozeß. Erst hat Ypsilanti mit Vertrauten entschieden, die Volksfront anzustreben. Dann wurde die Fraktion auf Linie gebracht, ganz zum Schluß die Mitgliedschft der SPD.

Geradezu ein Musterbeispiel für Demokratischen Zentralismus. Der "Psychoterror" (so Zastrow) ist nur die sozusagen technische Seite dieses Versuchs, die hessische SPD wie eine kommunistische Partei zu führen.

Herzlich, Zettel

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

16.12.2008 13:01
#16 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von R.A.
Da muß man gar nicht filmen oder sein eigenes Gesicht mit ablichten: Die Stimmzettel wurden extra für diese Wahl hergestellt, waren den Abgeordneten nur während des Wahlvorgangs zugänglich - und jeder bekam nur einen.
Die interessante Frage wäre übrigens, wie leise der verwendete Locher ist.
Bei zwei Loch-Geräuschen bei einer Stimmabgabe wäre der Betreffende ja schon überführt.


Mir ist nicht klar, warum solche Folien-Loch Stimmzettel bestellt wurden? Was ist an denen manipulationssicherer als an anderen Stimmzetteln?

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

16.12.2008 13:34
#17 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von Dagny
Was ist an denen manipulationssicherer als an anderen Stimmzetteln?

Es ging wohl darum, daß dann keiner das Wahlgeheimnis unterlaufen kann, indem er sein Wahlkreuz ungewöhnlich gestaltet. Da hat es schon Fälle gegeben ...
Dagegen ist ein Loch ein Loch.

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

16.12.2008 13:45
#18 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von R.A.
Zitat von Dagny
Was ist an denen manipulationssicherer als an anderen Stimmzetteln?

Es ging wohl darum, daß dann keiner das Wahlgeheimnis unterlaufen kann, indem er sein Wahlkreuz ungewöhnlich gestaltet. Da hat es schon Fälle gegeben ...
Dagegen ist ein Loch ein Loch.


Wer zaehlt denn aus und wer sieht die Stimmzettel danach ein?
Eine Handschrifterkennung funzktioniert ja nur, wenn die SPD-Abgeordneten -sagen wir mal- statt einem Kreuz eine Zahl hineinschreiben und der Wahlleiter dann nachzaehlt, wer wie abgestimmt hat.

(Als Wahlleiter wuerde ich diese Stimmen allesamt fuer unguerltig erklaeren)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.12.2008 14:17
#19 Geheime Abstimmungen und Manipulationen Antworten

Zitat von Dagny
Eine Handschrifterkennung funzktioniert ja nur, wenn die SPD-Abgeordneten -sagen wir mal- statt einem Kreuz eine Zahl hineinschreiben und der Wahlleiter dann nachzaehlt, wer wie abgestimmt hat.
(Als Wahlleiter wuerde ich diese Stimmen allesamt fuer unguerltig erklaeren)

Es gab, liebe Dagny, nach meiner Erinnerung immer wieder mal Gerüchte, daß zB SPD-Abgeordnete in einem anderen Bundesland vergattert wurden, Kugelschreiber einer bestimmten Farbe zu verwenden. Man kann auch sonstwie den Stimmzettel kennzeichnen - an einer bestimmten Stelle einen unauffälligen Strich machen, dergleichen.

Die Idee war - nach meiner Erinnerung -, daß der SPD-Mann in der Zählkommission das dann überprüft. Gibt es soviele gekennzeichnete Stimmzettel wie SPD-Abstimmende, dann kann man sicher sein, daß ein Abweichler nicht aus den eigenen Reihen kommt.

Natürlich sind das alles kommunistische Methoden. Und die Kommunisten waren es ja auch, die mit der gekauften Stimme des Julius Steiner bei dem gescheiterten Mißtrauensvotum gegen Willy Brandt den größten solchen Coup gelandet haben.

Ohne das MfS wäre damals Rainer Candidus Barzel Kanzler geworden; die Ernennungsurkunde war schon ausgefertigt. Und wenn ich mich nicht sehr täusche, hat ein Nachrichtensprecher auch schon versehentlich die Meldung vom neuen Kanzler Barzel vorgelesen, die vorbereitet worden war.

Steiner wurde überführt oder hat - das weiß ich nicht mehr - von sich aus gestanden. Was sonst das MfS damals noch alles versucht und erreicht hat, welche Rolle Herbert Wehner gespielt hat, ist meines Wissens nie ganz aufgeklärt worden. Jedenfalls war danach Brandt im Grunde Kanzler durch das MfS.

Herzlich, Zettel

PeterCoyote ( Gast )
Beiträge:

16.12.2008 14:45
#20 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

"Sie kann ja nicht alles wissen, was auf den Fluren so besprochen worden ist." - technisch betrachtet zutreffend. Inhaltlich jedoch nicht. In ihrer Position trägt Ypsilanti die ganze Verantwortung für das Geschehen. Das bringt solche ein Amt nun einmal mit sich. Wenn es ihr nicht passt, so soll sie ihre Positionen in der SPD aufgeben. Am besten ganz raus aus der SPD. Dabei soll dsie am besten noch die gesamte Parteilinke mitnehmen. Der Wähler wird es danken.

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

16.12.2008 14:50
#21 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von PeterCoyote
"Sie kann ja nicht alles wissen, was auf den Fluren so besprochen worden ist." - technisch betrachtet zutreffend. Inhaltlich jedoch nicht.


Stimmt. Das Alphatier 'Parteichef' verantwortet es, wenn im Rudel Mist gemacht wird. Zumindest so grober Mist, dass es keine Einzelmeinung mehr ist, die ein Hinterbaenkler im Sommerloch kundgetan hat.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

16.12.2008 15:57
#22 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von Dagny
Eine Handschrifterkennung ...

Nein, geschrieben wird da nichts.
Aber es gab schon Fälle, da wurden die Kreuze nicht wie normal als X gemacht, sondern stehend als +.
Das fällt schon ausreichend auf, und das sind trotzdem unzweifelhaft gültige Stimmen.

str1977 ( gelöscht )
Beiträge:

17.12.2008 12:55
#23 RE: Geheime Abstimmungen und Manipulationen Antworten
Zettel,

die Methoden sind keineswegs kommunistisch. Solche Machenschaften kann man ganz unabhängig von der politischen Grundeinstellung einsetzen, sei kommunisitsch, sozialistisch, liberal, konservativ, was auch immmer.

"die Ernennungsurkunde war schon ausgefertigt."

Sie meine wohl vorbereit bzw. aufgesetzt - ansonsten wäre Bundespräsident Heinemann ein Dokumentenfälscher.

Ich frage mich immer noch, warum nun der Lochstanzunfug bei uns einziehen soll. Die Wähler sollen Kreuzchen machen und gut ist. Wir brauchen weder Stanzapparate noch Wahlmaschinen noch Computer dafür.

Gruß,
str1977

Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon.
Aber beide sind aus Stein gemacht.

Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.

Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.

str1977 ( gelöscht )
Beiträge:

17.12.2008 12:58
#24 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von Dagny
Zitat von str1977

Warum sollte man Marie-Antoinette, die nichts getan hat und dafür mit dem Leben bezahlt hat, mit Frau Y. zu vergleichen, die ihr Wort gebrochen und damit ihr politisches Desaster herbeigeführt hat.


Es ging nicht darum, die Luegnerin Y. in die naehe einer Marie-Antonette zu ruecken, sondern es ging mir darum deutlich zu machen, dass allein das Geruecht, die Abstimmung zu Fotographieren die Stimmung in der Partei beschreibt.
Marie-Antonette hat das mit dem Kuchen wohl nicht gesagt, aber es hat die Stimmungsmache im Volk beschrieben.
In diesem Sinne meinte ich das - Y. hat das mit dem Handy vermutlich auch nie gesagt, aber irgendwer anderes hat es laut gedacht.


Dann bin ich ja beruhigt.

Gruß,
str1977

Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon.
Aber beide sind aus Stein gemacht.

Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.

Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 1.997

18.12.2008 05:25
#25 RE: KKK: Warum sagte sie nicht einfach ja? Antworten

Zitat von Dagny
Warum antwortet sie nicht mit "ja"?


Weil man den selben Fehler nicht zweimal macht. Ich glaube, Frau Y. wird in ihren ganzen Leben nie wieder den Satz "Eine Zusammenarbeit wird es definitiv nicht geben" sagen, vermutlich vermeidet sie, um ganz sicher zu gehen, in Zukunft jegliche Vokabeln, die sie überführen könnten, wie z.B. ja, nein, sicher, niemals, definitiv, usw.
Politik ist schon ziemlich krank.

- F. Alfonso

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