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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 40 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.02.2009 12:13
Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Populismus jetzt auch in der US-Regierung.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

04.02.2009 12:34
#2 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Genauso läuft es ja auch in Deutschland: Gehaltskürzung für Bankvorstände, die unter den staatlichen Rettungsschirm wollen.

Hier tritt folgendes Problem auf:
Eine Bank muss eine bestimmte Eigenkapitalquote haben.
Wenn sie in Schwierigkeiten gerät, gibt es grundsätzlich 2 Möglichkeiten, dies zu erreichen:
(a) Erhöhung des Eigenkapitals
(b) Reduzierung der Bilanzsumme (d.h. des Kreditgeschäfts)

Wenn der Vorstand sich für (a) entscheidet, schadet er dem eigenen Geldbeutel.
Wenn er sich für (b) entscheidet, verschärft er die volkswirtschaftliche Lage.

Welches Menschenbild liegt eigentlich zugrunde, wenn die Bundesregierung allen Ernstes Bankvorstände dafür wirtchaftlich bestrafen will, dass sie die volkswirtschaftlich bessere Variante wählen?
Da wird ja schon ein gehöriges Maß an Altruismus voraus gesetzt (wobei ja perverserweise die Notwendigkeit der Gehaltsdeckelung gerade mit der fehlenden Gemeinwohlorientierung der Spitzen-Banker begründet wird).




Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

04.02.2009 12:48
#3 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Das nächste Problem ist, dass die Banken ja auf Unmengen von faulen Krediten sitzen. Über kurz oder lang werden sie also die Kreditvergabe reduzieren müssen - und haben das auch durchaus schon gemacht. Und bei wem ist das am sinnvollsten? Bei Kreditnehmern schlechter Bonität.

Wie nicht anders zu erwarten, haben schon Politiker in den USA gegen die gierigen Banker gewettert, die an die Armen keine Kredite mehr vergeben.

Gerade wurde auch bekannt, dass AmEx Karteninhabern die Limiten senkt, die häufig bei WalMart einkaufen - anscheinend hat diese Klientel ein höheres Ausfallrisiko. Das führte dann auch zu einem mittleren Aufschrei.
http://meganmcardle.theatlantic.com/arch...a_gold_mine.php

An einer Kontraktion und einer Korrektur verschiedener Geschäftspraktiken kommen wir nicht vorbei (siehe auch Sparquote in den USA). Natürlich geht das mit reduzierten Konsummöglichkeiten einher, und das trifft besonders die Armen (und die arbeitslosen Banker). Deswegen schlechte Praktiken zu perpetuieren, wird das Problem nur verlängern.

--
The act of defending any of the cardinal virtues has to-day all the exhilaration of a vice. - Gilbert Keith Chesterton, "A Defence of Humility" (in The Defendant)

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

04.02.2009 12:54
#4 Populismus: Buy American Antworten

Noch ein populistischer Knieschuss: im Stimulus-Paket steckt eine Buy American-Klausel. Die hat schon für Unmut in der EU gesorgt:
http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B14953...?rss_wirtschaft

Mit Protektionismus wurde schon häufiger versucht, einer Rezession entgegenzuwirken. War nicht immer erfolgreich:
http://en.wikipedia.org/wiki/Smoot-Hawley

Aber es macht sich natürlich gut bei der Wählerschaft.

Beim Antibürokratieteam wurde unlängst folgendes verlinkt:

Zitat von John Hasnas
[A]lmost no one ever discusses what it feels like to be a libertarian. ...

I’ll tell you. It feels bad. Being a libertarian means living with a level of frustration that is nearly beyond human endurance. It means being subject to unending scorn and derision despite being inevitably proven correct by events. How does it feel to be a libertarian? Imagine what the internal life of Cassandra must have been and you will have a pretty good idea.

Imagine spending two decades warning that government policy is leading to a major economic collapse, and then, when the collapse comes, watching the world conclude that markets do not work.

...

If you’d like a taste of what it feels like to be a libertarian, try telling people that the incoming Obama Administration is advocating precisely those aspects of FDR’s New Deal that prolonged the great depression for a decade; that propping up failed and failing ventures with government money in order to save jobs in the present merely shifts resources from relatively more to relatively less productive uses, impedes the corrective process, undermines the economic growth necessary for recovery, and increases unemployment in the long term; and that any "economic" stimulus package will inexorably be made to serve political rather than economic ends, and see what kind of reaction you get. And trust me, it won’t feel any better five or ten years from now when everything you have just said has been proven true and Obama, like FDR, is nonetheless revered as the savior of the country.

http://faculty.msb.edu/hasnasj/GTWebSite/FeelsLike.htm

--
The act of defending any of the cardinal virtues has to-day all the exhilaration of a vice. - Gilbert Keith Chesterton, "A Defence of Humility" (in The Defendant)

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

04.02.2009 13:46
#5 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

"Wer zahlt schafft an' sagt man. Insofern ist es nur fair, zu verlangen, dass die Gehaelter gedeckelt sind, wenn man einen fremden Karren gerade aus dem Dreck ziehen hilft.

'Was man sieht und was man nicht sieht', ein weniger bekannter Ausspruch v. Bastiat (der auch nicht so recht bekannt ist): Die Banken waeren ohne den Staat eventuell nicht in der Situation, in der sie jetzt sind. Siehe etwa 'Konto fuer alle' oder die Vergabe von Krediten an Leute mit geringer Zahlungsmoral auf staatlichen Druck. 'Jedem Amerikaner ein Hauschen', hies es unter Clinton, Bill.

Florian Offline



Beiträge: 3.180

04.02.2009 15:14
#6 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

In Antwort auf:
"Wer zahlt schafft an' sagt man.


Richtig.
Ich bestreite natürlich auch nicht das Recht des Staates, seine Hilfe an Bedingungen zu knüpfen.
Ich weiße allerdings darauf hin, dass die konkreten Bedingungen eine kontraproduktive Wirkung entfalten können.
Bzw. dass sie falsche Anreize setzen.

Auch im übrigen hast Du absolut recht.
Es ist gerade kein Marktversagen, was wir gerade beobachten, sondern ein Politikversagen.
Gerade die "jedem Amerikaner sein Häuschen"-Politik ist es ja, die die Probleme ausgelöst hat.
Insofern ist es zwar typisch aber auch verlogen, die derzeitige Krise als Begründung für noch mehr staatliche Eingriffe in die Wirtschaft zu nehmen.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

04.02.2009 15:22
#7 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Es ist eine Frage der Perspektive. Wohin können die Banker denn ziehen, wo sie dann wieder ihre gewohnten Gehälter verdienen? Natürlich bleibt eine Alternative, die Arbeit niederzulegen. Die hochbezahlten Banker dürften ihr Schärflein im Trockenen haben.

Allerdings bleibt die Frage im Raum, wo denn in Anbetracht des Desasters die hohe und vor allem die einzigartige Qualifikation ist. Es gibt in New York genügend qualifizierte Leute, die die wichtigen Jobs für weniger machen. Für die Abwicklung der swaps hat JP Morgan weit über hundert Spezialisten gehalten, und teuer bezahlt. 'Teuer' bedeutet aber nicht 'Millionengehälter'.

Gruß, Martin

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.02.2009 15:32
#8 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Zitat von Dagny
"Wer zahlt schafft an' sagt man. Insofern ist es nur fair, zu verlangen, dass die Gehaelter gedeckelt sind, wenn man einen fremden Karren gerade aus dem Dreck ziehen hilft.

Nur, liebe Dagny: Wie sehr wird sich ein Manager denn wohl beim Ziehen ins Zeug legen, wenn sein Gehalt, sagen wir, auf ein Fünftel gekürzt wird?

Er wird sich doch, so schnell er kann, einen Job in einem Unternehmen suchen, das nicht unter diese Regelung fällt. Und nachrücken wird irgendwer, für den eine halbe Million p.a. ein erstrebenswertes Gehalt ist. Wenn das Unternehmen Glück hat, ein hungriger junger Spund, der erst am Anfang seiner Karriere in den Spitzenetagen ist. Wenn es Pech hat, einer aus dem dritten oder vierten Glied, dem nichts anderes bleibt, als für dieses Gehalt zu arbeiten.

Andere Überlegung: Angesichts der Summen, die Obamas Regierung mit ihrem Stimulus Program jetzt ausgibt (viel fehlt wohl nicht mehr an der Billion), sind diese Gehälter doch Pipifax. Oder Peanuts, um einen in Deutschland geläufigen Ausdruck zu verwenden.

Also, aus meiner Sicht ist das purer Populismus à la Müntefering. Eine Maßnahme, die nicht dem Kampf gegen die Krise dient, sondern der Popularität des Präsidenten Obama.
Zitat von Dagny
Die Banken waeren ohne den Staat eventuell nicht in der Situation, in der sie jetzt sind. Siehe etwa 'Konto fuer alle' oder die Vergabe von Krediten an Leute mit geringer Zahlungsmoral auf staatlichen Druck. 'Jedem Amerikaner ein Hauschen', hies es unter Clinton, Bill.

Exakt. Wobei bei Fannie Mae und Freddie Mac übrigens auch so etwas wie Affirmative Action eine wesentliche Rolle spielte: Es sollten bevorzug Schwarze in Wohneigentum gebracht werden. Ein entsprechender Druck wurde auf die Bankvertreter ausgeübt, die die Hypotheken aggressiv verkauften wie der Veranstalter einer Kaffeefahrt. - Im American Thinker hat mal einer von ihnen aus dem Nähkästchen geplaudert.

Herzlich,Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

04.02.2009 15:45
#9 RE: Populismus: Buy American Antworten

Zum neuen Protektionismus kommentiert der Economist ganz richtig:

Zitat von Economist.com
Those who believed that America the bully was finished when that helicopter left the Capitol for Andrews Air Force Base on January 20 must accept that they might have been wrong.

http://www.economist.com/blogs/freeexcha..._go_america.cfm

--
The act of defending any of the cardinal virtues has to-day all the exhilaration of a vice. - Gilbert Keith Chesterton, "A Defence of Humility" (in The Defendant)

Florian Offline



Beiträge: 3.180

04.02.2009 15:46
#10 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Wen interessiert, wie die Finanzkrise nun wirklich "funktioniert", dem sei dieser Vortrag von Prof. Sinn ans Herz gelegt:

http://www.cesifo-group.de/portal/page/p...081215-Sinn.htm

Unter anderem wird dort auch erklärt, wie das Hypothekengeschäft in Amerika funktioniert (nämlich anders als in Deutschland).
Und wie letztlich alle (auch) auf staatliche Anreizsetzung reagiert haben.
Die hohe Verschuldung amerikanischer Haushalte ist nämlich ganz rational zu begründen, wenn man weiß, dass diese nicht persönlich für ihre Hypothekenkredite haften.
Und die Vergabepraxis für Kredite war vollkommen rational wenn man die staatliche Anreizsetzung berücksichtigt.
(Und die Möglichkeit, am Ende der Verwertungskette die ganzen Risiken den nichtsahnenden deutschen öffentlichen Banken aufs Auge zu drücken)

Libero Offline



Beiträge: 393

04.02.2009 17:27
#11 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Zitat von Zettel
Es sollten bevorzug Schwarze in Wohneigentum gebracht werden. Ein entsprechender Druck wurde auf die Bankvertreter ausgeübt, die die Hypotheken aggressiv verkauften wie der Veranstalter einer Kaffeefahrt. - Im American Thinker hat mal einer von ihnen aus dem Nähkästchen geplaudert.
Herzlich,Zettel


Lieber Herr Zettel

Sicherlich wurden die Real Estate Traders abends in Ketten geschlossen und Morgen erst einmal gefoltert, damit sie so handeln, denn nur bei massiven Zwang handeln Menschen so, keineswegs deshalb, weil sie auf die Provisionen spekulieren. Nein, nie und nimmer nicht, das ist den Menschen in diesem Metier wesensfremd.

Sachlicher Einschub

Die Amis haben anscheinend keine Staffelung. 3 Jahre anteilige Rückzahlungspflicht dürften bei Hypotheken nicht ausreichen. Noch besser wäre ein Veränderung auf eine Bestandsprovision. Das bedeutet eine niedrige Abschlußprovision und eine Bestandsprovision über die Laufzeit. Was glauben Sie, wie sich das auf das Verhalten der Damen und Herren auswirkt. Das sieht man noch ein zweites und ein drittes Mal genau hin, wer da vor einem sitzt.

und nun werden wir wieder fröhlich und heiter

Ein Beispiel für unglückselige vom Staat verführte Menschen, die so und nicht anders handeln mußten, ist diese Familie

Washington Mutual loaned millions to OC home flippers with a history of fraud
http://www.ocregister.com/articles/soni-...00-sonis-family

Housing market investigation
http://www.ocregister.com/articles/housi...igation-2163922

A family that flips real estate together
http://www.ocregister.com/articles/billi...l-washington%20

Die Suche nach flippers und mortage liefert noch weitere Menschen dieser Art. Der derzeitige mir bekannte Rekord einer flipping familiy waren 50 Häuser in 5 Jahre, alle nur in einem einzigen County und nun raten sie mal wie sie finanziert wurden? Richtig geraten. Natürlich ohne Eigenkapital der flipping family und erst recht der Käufer der geflippten Häuser. Alles Hypotheken. Wozu auch Eigenkapital, wenn der Preis ständig steigt. Dummerweise werden EFH gebaut, damit Menschen drin wohnen und irgendwann sagt selbst der größte Döddel, nee ist nicht, da mache ich nicht. Sie wissen ja, aus welchen Gründen eine Blase platzt. Wenn man der dumme Käufer ist, der keinen Dummen findet, an den er wiederverkaufen kann.

Sicherlich bedauerliche Einzelfälle, die keineswegs von Bedeutung waren. Es ist ja bekannt, daß Makler nur sehr ungerne von Provisionen und bevorzugt von Gotteslohn leben. Auch de Begriff overvalued housing market wurde seit 2005 häufig verwendet, hat aber gar nicht mit dem Aufblasen und Platzen der Blase zu tun.

Sorry für die Ausgelassenheit und Drollerie

Diese Art, den Beruf des Maklers auszuüben, scheint in einer Welt stattzufinden, die Ihnen weitgehend fremd ist. Seien Sie froh und glücklich darüber und ich hoffe sehr, es bleibt so.

Es gibt einige sehr gute blogs zu dem Thema. Aber ich will sie nicht mit nutzlosen Informationen belasten.

Gruß
Libero

Florian Offline



Beiträge: 3.180

04.02.2009 18:31
#12 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Libero:

Jetzt mal langsam.

Ein Bank-Sachbearbeiter der Kredite vergibt, handelt natürlich so, dass er seine Provisionen maximiert.
Dem sind irgendwelche politischen Wünsche eines Clinton natürlich egal.

Der Punkt ist aber:
Warum ist das Provisionen-System so und nicht anders gestrickt?
Gehen Sie getrost davon aus, dass Bankvorstände ihren Mitarbeitern nicht bewusst falsche Anreize ins Provisiossystem einbauen.
Und wenn es gesetzliche Vorschriften gibt, die eine Bank sanktionieren, die ihre Quoten für die Kreditvergabe an Afroamerikaner nicht erreicht, dann werden die Provisionssysteme eben so gestrickt, dass ausreichend Afroamerikaner berücksichtigt werden.



Libero Offline



Beiträge: 393

04.02.2009 19:00
#13 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Zitat von Florian
Gehen Sie getrost davon aus, dass Bankvorstände ihren Mitarbeitern nicht bewusst falsche Anreize ins Provisiossystem einbauen.


1. Bewusst nicht, nur gedankenlos.
2. Davon gehe ich mit Sicherheit nicht aus, ich bin etwas über 50 und 20 Jahre selbständig und unternehmend und da habe ich die Eierschalen der Naivität abgelegt.
In Antwort auf:

Und wenn es gesetzliche Vorschriften gibt, die eine Bank sanktionieren, die ihre Quoten für die Kreditvergabe an Afroamerikaner nicht erreicht, dann werden die Provisionssysteme eben so gestrickt, dass ausreichend Afroamerikaner berücksichtigt werden.


In Ihrer Beweisführung fehlt ein klitzkleines Detail, der Nachweis, das die Blase des overheated housing market platzte, weil zuviele Hypotheken an Familien mit unzureichender Bonität vergeben wurde. Das klingt auf den ersten Blick so bezwingend logisch. Wir haben ein Ereignis und wir haben Hypotheken, die notleidend werden. Als müssen die notleidenden Hypotheken der Familien unzureichender Bonität die Ursache voraus. Das setzt nur die Kleinigkeit voraus, daß die meisten notleidenden Hypotheken auf solche Familien entfallen. Könnten Sie sich vorstellen, daß auch Hypotheken von Familien notleidend werden, die eine wesentlich bessere Bonität besassen. Zum Beispiel die Hypotheken der Familien, die den Buchgewinn ihrer virtuell an Wert gestiegenden Häuser in Hypotheken umrubelten. Zum Beispiel die Hypotheken der Menschen, die zwar Häuser erworben hatten, aber nicht in ihnen wohnten. Das wäre ja immerhin möglich, das diese notleidenden Hypotheken entscheidend waren. Es sollte eigentlich kein Problem sein, aufzusummieren, welche Hypotheken in welcher Höhe aus welchen Gründen notleidend wären. Dann hätte man eine belastbare Antwort.

Ich verstehe natürlich, das das einfach zu aufwendig und letzendlich auch langweilig ist. Es ist viel einfacher zu sagen, eine Gruppe der notleidenden Hypotheken, die der Familien mit unzureichender Hypothek, brachte die Blase zu platzen. Wenn für diese Immobilien Käufer vorhanden gewesen wäre, die bereit gewesen wären, anstelle der Familien unzureichender Bonität, die Hypotheken zu übernehmen, wäre ja nur ein geringer Schaden entstanden. Dummerweise gibt es Käufer, die kaufen nicht zu jedem Preis. Die Banken fanden keine Dummen, denen sie die Hypotheken weiterreichen konnten. Es gibt immer noch Käufer, die sind echt konservativ und lassen sich nicht jeden Mist andrehen.

In der Technologie hat man den Nachteil, das offensichtliche "das sieht doch jedes Kind" Zusammenhänge nachgeprüft werden können und müssen. Es geht ja meistens um Schadensersatz in nicht unbeträchtlicher Größenordnung. Wissen Sie, wie oft man zum Resultat kommt, das die vorgebliche Ursache nicht die Ursache war. Was man sieht und was man nicht sieht. Ich würde fast sagen, daß ist einer der wichtigste Sätze für jeden, der eine vorgegebene Situation analysieren muß. Ich frage mich immer häufiger, was sieht man nicht. Was verdeckt das allseits Sichtbare.

Gruß
Libero

Florian Offline



Beiträge: 3.180

04.02.2009 20:15
#14 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Libero:
ok, gutes Argument.

Um mein Argument aber dennoch zu verteidigen:

Woher kommt es eigentlich, dass die Hauspreise gestiegen sind? (was ja in Ihrem Argument der Motor der Kreditkrise ist).
Steigende Preise liegen an steigender Nachfrage (oder sinkendem Angebot - aber dies können wir hier wohl ausschließen).
Und woher kommt die steigende Nachfrage?
Daher, weil mehr Leute sich Häuser leisten können oder wollen.
Und da schließt sich dann der Kreis hin zu meinem Argument.




Libero Offline



Beiträge: 393

04.02.2009 21:02
#15 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Zitat von Florian

Woher kommt es eigentlich, dass die Hauspreise gestiegen sind? (was ja in Ihrem Argument der Motor der Kreditkrise ist).


Den Motor sehe ich in der Diskrepanz zwischen den erwirtschafteten Einkommen und dem tatsächlichen Konsum, der nicht nur über höhere Hypotheken finanziert wurde. Bei den Kreditkarten hat sich ja auch ein auch ein riesiger Schuldenturm aufgebaut. Zum Teil sind die Schulden auf die Sicherung der Zukunft der Kinder zurückzuführen. Man muß in der richtigen Gegend, dem richtigen Schulbezirk wohnen. Das bedeutet Kosten für Haus und Lebensstandard, damit man die richtigen Nachbarsfamilien kennenlernen kann
Zitat von Florian

Steigende Preise liegen an steigender Nachfrage (oder sinkendem Angebot - aber dies können wir hier wohl ausschließen).

Einverstanden
In Antwort auf:

Und woher kommt die steigende Nachfrage? Daher, weil mehr Leute sich Häuser leisten können oder wollen.

Ja, das habe ich auch mal geglaubt. Ein Haus kaufe ich nicht nur, um darin zu wohnen. Dann kauf ich ja EIN Haus und wenn ich umziehe, am neuen Wohnort ein neues Haus. Nun gab es Menschen, die mehr als ein Haus kauften. Menschen mit mehreren Wohnsitzen? Das wäre ein Möglichkeit. Aber warum kauft ein Mann, Ende 20, Banker, 10 Häuser plus anteilig weitere Häuser alle im Großraum Phoenix. Häuser, bei denen er nicht einmal weiss, wie es hinter der Haustür aussieht. Bei der ersten real estate bubble 1925 haben die liebenswerten Menschen Grundstücke im Sumpf gekauft. Die Häuser waren nicht versunken, sie waren es gar nicht gebaut wurden. Wären sowieso versunken. All das stand in den Artikel der amerikanischen Wirtschaftsmagazine zu der Situation in den Regionen mit überhitzten Hauspreisen. Seit etwa 2005

Ich bin ja auch der Meinung, daß man EFH baut, damit Familien in ihnen wohnen. Aber auf uns beide hört ja niemand. Es ist schwer, zu akzeptieren, das manche Menschen sich an Erfahrungsregeln nicht halten wollen.

Ein Ratschlag

Als ich vor vielen Jahren einen lieben älteren Kollegen in seiner Industrieforschung besuchte, fragte ich ihn, was er uns, den Startbereiten Absolventen, mit auf den Weg geben konnte. Er gab uns einen sehr guten Rat.

Wenn ihr bei eurer betrieblichen Arbeit auf experimentelle Ergebnisse stosst, die vollkommen dem Lehrbuchwissen widersprechen, prüft gewissenhaft, ob der Versuchsaufbau einen oder mehrere Fehler enthält

Ja und wenn nicht, war unsere berechtigte Frage

Wenn ihr keinen Fehler findet, klappt ihr das Lehrbuch einfach zu und experimentiert weiter.

Das ist ein ausgezeichneter Ratschlag gewesen, den in Wirklichkeit weicht man gar nicht vom Lehrbuchwissen ab. Wenn man Zeit hat, erkennt man, daß die Aussagen des Lehrbuchs abhängig von den Randbedingungen und eben nicht allgemeingültig sind.

Ein jüngerer Kollege von mir fand bei den Versuchen in seinem Startup experimentelle Ergebnisse, die auch dem Lehrbuchwissen widersprachen. Er weigerte sich, sie zur Kenntnis zu nehmen. Er vertraute dem Lehrbuch. Sein Startup verlor er, weil er nicht bereit war "durch das Fernrohr zu blicken"

Gruss
Libero


Libero Offline



Beiträge: 393

04.02.2009 21:14
#16 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Global Crisis Debate
http://www.voxeu.org/index.php?q=node/2824

Wirklich schade, das man zu wenig Zeit zum Lesen hat.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.02.2009 22:38
#17 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Zitat von Libero
Zitat von Zettel
Es sollten bevorzug Schwarze in Wohneigentum gebracht werden. Ein entsprechender Druck wurde auf die Bankvertreter ausgeübt, die die Hypotheken aggressiv verkauften wie der Veranstalter einer Kaffeefahrt. - Im American Thinker hat mal einer von ihnen aus dem Nähkästchen geplaudert.
Herzlich,Zettel

Lieber Herr Zettel
Sicherlich wurden die Real Estate Traders abends in Ketten geschlossen und Morgen erst einmal gefoltert, damit sie so handeln, denn nur bei massiven Zwang handeln Menschen so, keineswegs deshalb, weil sie auf die Provisionen spekulieren. Nein, nie und nimmer nicht, das ist den Menschen in diesem Metier wesensfremd.

Hier, lieber Libero, ist der Artikel im American Thinker.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.02.2009 22:58
#18 Wird Obama ein Desaster? Antworten

Zitat von Zettel
Populismus jetzt auch in der US-Regierung.

Dieser Populismus paßt in ein - zugegeben sehr zugespitztes, eine Meckerecke sozusagen - Bild, das im heutigen American Thinker James Lewis von den ersten Entscheidungen der Regierung Obama entwirft.

Interessant fand ich u.a., daß offenbar Obamas Team schon vor dessen Amtsübernahme, ja sogar vor seiner Wahl Gespräche mit Syrien und dem Iran führte. Vielleicht auch mit Rußland? Jedenfalls war es ja seltsam - wir haben das hier diskutiert -, daß Rußland scheinbar ohne Gegenleistungen noch unter Bush den beiden nördlichen Versorgungsrouten nach Afghanistan zustimmte.

Auch daß Obama nicht nur sein erstes Interview Al-Arabiya gegeben hat, sondern daß er auch sein erstes Telefonat nach seinem Wahlsieg mit Mahmoud Abbas führte, war mir neu gewesen.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.292

05.02.2009 03:19
#19 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Ja, fair ist das. Die Wähler klatschen, die Ökonomen bekommen einen Nervenzusammenbruch (wie so oft, hehe)

Naja, die Gründe wurden schon genannt, ein Zitat noch aus dem täglichen Newsletter eines britischen Fonds-Managers:

"Thankfully a few CEO's saw this coming and lined their pockets early. So investment banking is no longer the cash cow it once was. The shareholders will be delighted - when they start making profits again and paying out fat dividends. Time to go long banks ...but what about those banks not nationalised? They will end up with all the good staff. Funny how distorting the market produces unwelcome outcomes. So in fact with less banks, the bonuses will get even larger."

Grundsätzlich: Schön zu sehen, wie Obama mit 'europäischer Politik' auf die Schnauze fällt. Mal sehen, wie lange die Euphorie noch anhält, wenn die Leute irgendwann rausfinden, dass alle Ausgaben bezahlt und alle geplanten Regulierungsvorschriften sinnlos bis schädlich sind.

F.Alfonzo

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

05.02.2009 09:24
#20 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Zitat von F.Alfonzo
Ja, fair ist das. Die Wähler klatschen... Mal sehen, wie lange die Euphorie noch anhält, wenn die Leute irgendwann rausfinden, dass alle Ausgaben bezahlt und alle geplanten Regulierungsvorschriften sinnlos bis schädlich sind.

In Europa ist das auch 60 Jahre nach dem Krieg (alternativ: 120 Jahre nach Bismarck) noch nicht Mainstream.

Und ich hatte oben schon eine Prophezeihung verlinkt: in ein paar Jahren wird es wieder bergauf gehen (einfach weil Rezessionen nicht ewig dauern), und dann wird Obama als der große Retter der US-Wirtschaft dastehen - wie FDR. Die ganzen Fenster, die er dabei zerbrochen hat, naja, die sieht man halt nicht.
http://en.wikipedia.org/wiki/Broken_window_fallacy
http://bastiat.org/fr/cqovecqonvp.html
http://bastiat.org/en/twisatwins.html

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Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

05.02.2009 13:03
#21 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Hallo zusammen,

na, hier wird aber viel Mitleid für geplagte Topmanager gespendet.

1. Die Behauptung, die bestbezahlten Manager wären auch die fachlich Besten, ist zunächst nichts als eine Behauptung.
Etwa genauso glaubwürdig wie die Aussage, die Minister und Kanzler wären halt auch die fachlich besten Politiker, weil sie ganz oben stehen und die meisten Stimmen bekommen haben.

2. So lange es sich um frei ausgehandelte Gehälter zwischen Unternehmenseigentümer und Angestellten handelt, kann man juristisch nichts gegen MegaHyperUltra-Gehälter sagen.
(Wie man das moralisch beuerteilt, ist jedem selbst überlassen. Typischerweise finden die Menschen es gut, die selbst zu den oberen 30% der Einkommensskala gehören; die restlichen 70% finden´s in der Regel merkwürdig.)

3. Wenn ein Unternehmen mit staatlichen Mitteln finanziert wird, dann ist der Eigentümer (zu Ende gedacht) der Steuerzahler. Und der Steuerzahler ist halt -vertreten durch die Regierung- nicht bereit, solche Gehälter zu bezahlen.

4. Meine Meinung: Ob ein mit staatlichen Mitteln (mit-)finanziertes Unternehmen besser oder schlechter als seine rein privatwirtschaftlichen Konkurrenten abschneidet, entscheidet NICHT die Höhe der Spitzengehälter. Entscheidend dabei ist, ob das Unternehmen selbst weiterhin marktwirtschaftlich geführt wird oder nicht.

Ich kann mich dunkel an eine Studie vor etwa 10 Jahren erinnern, in der typische persönliche Karrierien von Spitzenverdienern mit deren Wirkung im Unternehmen und der Position des Unternehmens im Markt verglichen wurde. Es ging im Kern um die Frage: welche Faktoren entscheiden langfristig vor allem über den Erfolg eines Unternehmens?
Im Ergebnis kristallisierte sich ein einziger Faktor heraus: Glück. Dieser Faktor war derart dominant, dass ein Unternehmen schon bewusst das eigene Glück mit den Füßen treten musste, um NICHT erfolgreich zu werden, wenn es einmal einen solchen Glücksfall erhalten hatte..

Obwohl ich sonst nicht gern mit platten Sprüchen arbeite. Aber hier passt´s: der Erfolg hat viele (Möchtegern) Väter.

Mir ist schon klar, dass Spitzenmanager in der Privatwirtschaft hochintelligente Menschen sind, mit einer hervorragenden Ausbildung und großer Leistungsbereitschaft. Darum geht´s mir gar nicht. Ich stelle mir nur immer wieder die Frage, wo da eigentlich noch der Unterschied liegt zwischen den etwa 20.000 Topmanagern in Deutschland, die sehr gute Gehälter bekommen und den etwa 200 UltraTop-Verdienern, die noch mal locker das fünf- bis zehnfache von ihren Kollegen verdienen. Sieht man sich nicht nur die Liste der ERFOLGE an, sondern such die Liste der MISSERFOLGE, dann kann man auch zu dem Schluss kommen: die 200 Spitzenleute haben auch nix anderes gemacht als Lotto zu spielen.

MfG Frank

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

05.02.2009 14:17
#22 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Zitat von Frank2000
3. Wenn ein Unternehmen mit staatlichen Mitteln finanziert wird, dann ist der Eigentümer (zu Ende gedacht) der Steuerzahler. Und der Steuerzahler ist halt -vertreten durch die Regierung- nicht bereit, solche Gehälter zu bezahlen.

Nu, wenn der Staat Eigenkapital gibt, dann kann er seine Interessen genauso wie jeder andere Aktionär durchsetzen - aber anteilsmäßig, und unter Berücksichtigung der anderen Eigentümer. Ein Fremdkapitalgeber kann natürlich seinen Kredit an Bedingungen knüpfen, das macht auch jede Bank.

Nur: wozu fortschreitender Einfluss des Staates auf Unternehmen und die Wirtschaft im Ganzen führt, das konnten wir jahrzehntelang beobachten. Die Erfahrung macht mich nicht erpicht auf eine Wiederholung des Experiments. Wehret den Anfängen.

Aber Ihr Argument ist in der Tat in gewisser Weise überzeugend.
Zitat von Megan McArdle
It does seem to me that if Congress is worried about executives spending outrageous sums of taxpayer cash on luxury jaunts... they might stop spending outrageous sums of taxpayer cash on luxury jaunts:
Zitat von The Hill
The House Democratic Caucus spent more than $500,000 in taxpayer money over the past five years for its annual retreats at resorts in Pennsylvania and Virginia. ...

Individual lawmakers pay for most of the expenses related to retreat lodging through their campaign committees, but the Democratic Caucus subsidizes some of the costs for what aides consider "official business" -- to the tune of nearly $100,000 each year...

Democratic leadership sources were reluctant to talk about any aspect of the trip, but they defended it as an important planning session for the entire country.

Unlike, say, a sales meeting for your top-selling independent insurance brokers, which has absolutely nothing to do with whether AIG moves back to profitability, or becomes a permanent arm of the US government.

You know, we gave them a whole building and everything just so they could have a place to plan for the entire country. We also provide them with offices filled with staff people dedicated to planning important things for the entire country.

http://meganmcardle.theatlantic.com/arch...ins_at_home.php

Ich denke, unter der "Who pays the piper calls the tune"-Theorie haben viele Amerikaner Obama ins Amt gewählt. Bin neugierig, ob sich diesbezüglich auch in der Politik etwas ändert.

Und wenn die USA dann Politiker aus dem dritten und vierten Glied bekommen, weil die besseren ohne Retreats nicht mehr arbeiten wollen - ich denke, viele Wähler könnten damit leben.

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R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.02.2009 14:27
#23 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Zitat von Frank2000
na, hier wird aber viel Mitleid für geplagte Topmanager gespendet.

Eigentlich gar nicht.
Es geht hier eher um geplagte Steuerzahler, deren Geld von populistischen Politikern verjuxt wird.

In Antwort auf:
Die Behauptung, die bestbezahlten Manager wären auch die fachlich Besten, ist zunächst nichts als eine Behauptung.

Richtig.
Nur hat keiner hier so eine Behauptung aufgestellt.
Es geht umgekehrt um die Frage, wie man die besten Manager (egal nach welchem Kriterium man die nun auswählt) für die eigene Firma findet.
Und "eigene" bedeutet hier halt die Firmen, die der Steuerzahler in irgendwelchen Paketen ganz oder teilweise erwerben mußte.

Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß man die gesuchten Manager nicht mit der Devise: "Bei uns verdient ihr weniger als bei der Konkurrenz" bekommen wird.

In Antwort auf:
Wenn ein Unternehmen mit staatlichen Mitteln finanziert wird, dann ist der Eigentümer (zu Ende gedacht) der Steuerzahler.

Richtig.
Und dann hat er ein vitales Interesse daran, daß diese Unternehmen (die ja schon heftige Probleme haben) nicht in die komplette Pleite geführt werden.
Der Steuerzahler braucht also möglichst gute Manager. Und die Regierung ist nun in der Pflicht, diese ranzuschaffen.

In Antwort auf:
Und der Steuerzahler ist halt -vertreten durch die Regierung- nicht bereit, solche Gehälter zu bezahlen.

Nur oberflächlich (weil die Regierung ihn mit dünner Propaganda einseift).
Trotz heftiger Neidreflexe wären wohl die meisten Steuerzahler nicht bereit, nur um einige Millionen einzusparen das Risiko zu erhöhen, daß die ganzen Milliarden-Investitionen verloren gehen.

In Antwort auf:
Ob ein mit staatlichen Mitteln (mit-)finanziertes Unternehmen besser oder schlechter als seine rein privatwirtschaftlichen Konkurrenten abschneidet, entscheidet NICHT die Höhe der Spitzengehälter.

Direkt nicht. Es entscheidet die Qualität der Manager.
Wenn Obama irgendwelche Gründe finden kann, daß die guten Leute TROTZ Gehaltskürzung lieber bei ihm arbeiten als in privaten Firmen, wäre das ok.
Aber davon ist offensichtlich überhaupt keine Rede.

In Antwort auf:
Im Ergebnis kristallisierte sich ein einziger Faktor heraus: Glück.

Mit Verlaub: Das wird wohl typische "Junk science" gewesen sein.
Gutes Management ist nur ein Erfolgsfaktor unter mehreren - aber ein sehr wichtiger (und einer der wenigen, die man als Eigentümer direkt beeinflussen kann).

Dalayah Offline



Beiträge: 24

05.02.2009 19:54
#24 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

In Antwort auf:
Just in denjenigen Unternehmen, die in Schwierigkeiten sind und die also die besten Manager brauchen, soll die Führungsspitze künftig so weit unter dem allgemeinen Gehaltsniveau bezahlt werden, daß die Betroffenen sich so schnell wie möglich einen anderen Job suchen werden.


Richtig. Just diejenigen Manager, die ihr Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht haben, sollen sich so schnell wie möglich einen anderen Job suchen.

In Antwort auf:
Und nachrücken werden diejenigen, deren Arbeit bisher als so mittelmäßig bewertet wurde, daß sie weniger als eine halbe Million im Jahr verdienten.



Ja, aber "mittelmäßig bewertet" von ihren Vorgesetzten, denjenigen, die ihr Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht haben. Da relativiert sich diese Bewertung für mich wieder.

lg Dal.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

05.02.2009 20:18
#25 RE: Zettels Meckerecke: Schildbürger Obama Antworten

Naja, werte(r) Dalayah - die Bestimmung bezieht sich ja nicht nur auf die Manager, die den Karren an die Wand gefahren haben, sondern auch auf neue Manager, die von außen oder von unten auf den Chefsessel kommen.

Und um derzeit einen guten Manager von einem Unternehmen wegzulocken, das er gut geführt hat, damit er ein kriselndes Unternehmen wieder flott macht, dafür sollte man ihm einiges versprechen können. Sonst bleibt er, wo er ist.

--
The act of defending any of the cardinal virtues has to-day all the exhilaration of a vice. - Gilbert Keith Chesterton, "A Defence of Humility" (in The Defendant)

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