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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 40 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

01.05.2009 13:48
#26 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Zitat von Libero
Wir haben eine Situation, wo eine extrem gefährliche Situation eine extrem geringe Wahrscheinlichkeit zugeordnet wird. Der gegenwärtige Zusammenbruch der Weltwirtschaft ist ebenfalls extrem gefährlich. Man ging von einer extrem geringen Wahrscheinlichkeit aus, das das Ereignis eintritt, obwohl Mandelbrot seit langem darauf hinweis, daß man sie diese Wahrscheinlichkeit viel zu gering ansetzte. Man sollte also gewarnt sein, den Fehler zu wiederholen

Ich sehe das, lieber Libero, sehr ähnlich und stimme Ihnen auch in den Details zu.

Im Augenblick sieht es so aus, als werde es a) eine Pandemie geben, als würde b) aber der Krankheitsverlauf in der Regel leicht sein ("mild" scheint sich jetzt als Anglizismus einzubürgern ).

Warum es in Mexico, aber nicht anderswo, bisher so oft einen lethalen Verlauf gegeben hat, ist offenbar noch unbekannt. Gut möglich, daß einer der von Ihnen genannten Faktoren eine Rolle spielte (daß die Betroffenen zB schon von einem anderen Virus infiziert waren und das Immunsystem der mehrfachen Belastung nicht gewachsen war).

Nur gibt es vorläufig keinen Grund zur Entwarnung, weil die Wahrscheinlichkeit einer Mutation zu einer gefährlicheren Variante mit der Ausbreitung der Infektion wächst. Das ist schlicht eine Frage der Wahrscheinlichkeitsrechnung: Je mehr Exemplare eines Virus existieren, von denen jede nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit eine solchen Mutation hat, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß diese doch irgendwo stattfindet.

Man muß sich klarmachen, daß ja immer eine einzige solche Mutation an einem einzigen Exemplar des Virus ausreichend ist. Die jetzige Variante A/H1N1 scheint - jedenfalls ist das im Augenblick die Vermutung - bei einem Jungen in einem mexikanischen Dorf entstanden zu sein, in dessen Nähe eine große Schweinefarm ist.

Herzlich, Zettel

Llarian Offline



Beiträge: 7.117

01.05.2009 15:12
#27 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

In Antwort auf:
Warum es in Mexico, aber nicht anderswo, bisher so oft einen lethalen Verlauf gegeben hat, ist offenbar noch unbekannt. Gut möglich, daß einer der von Ihnen genannten Faktoren eine Rolle spielte (daß die Betroffenen zB schon von einem anderen Virus infiziert waren und das Immunsystem der mehrfachen Belastung nicht gewachsen war).

Man sollte nicht vergessen, dass Mexiko immernoch ein sehr armes Land ist und die Gesundheitsversorgung mässig, immerhin liegt die Lebenserwartung knapp 3 Jahre unter beispielsweise der deutschen. Man kann auch davon ausgehen, dass die Leute wegen einer Grippe nicht direkt zum Arzt rennen (ja ich weiss, dass eine Grippe eine ernsthafte Krankheit ist), beziehungsweise die Schwere der Sympthome viel zu spät erkannt wird.
Die Fälle, die jetzt ausserhalb Mexikos auftreten, werden ganz anders beobachtet und behandelt. Nicht von Doktor Eisenbart, sondern von Spezialisten mit einer ganzen Palette wirksamer Medikamente und Therapien. Eine der gefährlichsten bekannten Viren war (und ist) der Marburg-Virus und während die Letalität in Afrika bei um die 80% liegt, starben in Deutschland "nur" 25%.

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

01.05.2009 18:26
#28 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

In Antwort auf:
Zitat von Nola
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1. Wieso grade in Mexico?
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Vermutlich hätte es überall passieren können. Wie in dem Artikel erläutert - in solchen komplexen Systemen passieren nun einmal Dinge, die man nicht vorhersagen kann. Irgendwo hat im Körper eines Menschen eine Mutation stattgefunden, in der sich Bestandteile des Schweinegrippe-Virus mit Bestandteilen des menschlichen Grippevirus verbunden haben. Solche Mutationen passieren ständig irgendwo; nur ist das Ergebnis in der Regel keine so gefährliche Form. Sondern die betreffenden Mutanten verschwinden sang- und klanglos, weil sie sich nicht ausbreiten können.


Ja, vermutlich, denn experimentiert und gemischt und gemixt wird überall und das z.T. ohne die für S4-Labore erforderlichen unabdingbaren Vorsichtsmaßnahmen.

http://www.n-tv.de/1051940.html
Mittwoch, 12. November 2008
Zulassungsstopp gefordert – Gen-Mais senkt Fruchtbarkeit
Gentechnisch veränderter Mais der US-amerikanischen Firma Monsanto kann bei Mäusen die Fruchtbarkeit möglicherweise senken. Eine entsprechende Untersuchung hat die Veterinärmedizinische Universitätsklinik Wien vorgestellt. Wie aus der Zusammenfassung der Studie hervorgeht, wurden die Versuchstiere über einen Zeitraum von 20 Wochen mit den Mais-Varianten NK603 und MON810 gefüttert. Diese Maissorten sind in der EU seit dem Jahr 2007 als Lebens- und Futtermittel zugelassen.


***

Mexico:
CGIAR will Genmais-Kontaminierung des Mais-Ursprungsgebietes in Mexiko nicht wahrhaben – Zivilgesellschaftliche Organisationen unterbrechen die Zusammenarbeit. (06.11.2002)
http://www.forum-ue.de/54.0.html?&tx_ttn...Hash=dbdf8c1ee2

Die verbleibenden NGOC-Mitglieder erklärten, das Komitee werde seine Zusammenarbeit mit der CGIAR im kommenden Jahr unterbrechen. Aktueller Grund hierfür ist das Versagen der CGIAR, gegen die Gentechnik-Kontaminierung der mexikanischen Ursprungsregion für Mais-Biodiversität vorzugehen. Seit vor mehr als dreizehn Monaten die Kontaminierung von Mais-Landrassen mit gentechnisch verändertem Mais bekannt geworden war, hatte die Zivilgesellschaft das in Mexiko angesiedelte internationale Forschungszentrum für Mais und Weizen (Centro Internacional de Maiz y Trigo, CIMMYT) aufgefordert, die Gefahren einer Kontaminierung zu bestätigen. CIMMYT hatte stattdessen auf weitere wissenschaftliche Beweise gewartet, seine Mais-Genbank auf Kontaminierung überprüft und weitere Sammeltätigkeit eingestellt. Auch die jüngste Bestätigung der mexikanischen Regierung, dass GM Mais in den Landrassen gefunden wurde, konnte den neuen Generaldirektor des CIMMYT, Masa Iwanaga, nicht zu einem entschiedenen Schritt bewegen.

***

Rafael Valdés, Transplantationschirurg am Hospital Infantil Federico Gómez in Mexiko-Stadt, behandelt schon heute Patienten. Erstmals weltweit, behauptet der Arzt, habe er zuckerkranke Jugendliche erfolgreich mit Schweinezellen therapiert. In zwei Studien mit insgesamt 24 Probanden gelang es ihm, drei Teenager von den Insulinspritzen zu befreien.

Sogar sein Patenkind hat Valdés operiert. María José, 14 Jahre alt, geht es gut, sie muss sich nur noch halb so viel Insulin spritzen wie früher. Sechs weitere Teenager aus der zweiten Gruppe konnten ihre Insulindosis reduzieren, in der ersten Gruppe waren es vier. „Wichtig ist, dass der Insulinspiegel im Blut seit der Operation stabil ist“, sagt Valdés. „Die Patienten müssen keinen Unterzucker mehr fürchten.“
Zwei Monate vor der Transplantation setzt Valdés den Patienten das Metallstück ein, damit sich Bindegewebe und Blutgefäße um den Fremdkörper spinnen. Sieben Tage alten Ferkeln entnimmt er die Insulin produzierenden Zellen und vermischt sie mit Zellen aus Schweinehoden, die eine Immunantwort im Empfänger unterdrücken sollen. Er injiziert den Jugendlichen das Gemisch vom Tier, die Zellen nisten sich ein und produzieren bei einigen Patienten, wie gewünscht, Insulin.


In Antwort auf:
Zitat von Nola
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2. Wird irgendwo zurückverfolgt, womit diese Schweine gefüttert wurden?
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Meines Wissens gibt es keine Hinweise darauf, ass die Ernährung Einfluß auf Mutationen von Viren hat. Sehr wahrscheinlich fand die jetzige ja auch im Körper eines Menschen statt.


Kommt drauf an, von welcher Ernährung. Genmanipulierte Schweine, deren Fleisch (Innereien) beim Verzehr noch blutig war, reicht schon. (siehe weiter unten)

In Antwort auf:
Zitat von Nola
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3. Sind es vielleicht genveränderte Schweine oder deren genverändertes Futter, das, damit das Schwein dem Menschen verträglich oder schmackhafter ist, kompatible Gene beinhaltet, die ein Übertragen auf den Menschen dadurch erst möglich machen?
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Gibt es dafür, liebe Nola, Anhaltspunkte? Ich lese das jetzt zum ersten Mal.


Genveränderte Schweine – zum Verzehr oder zur Transplantation?:
Michael Winkler, Transplantationschirurg an der Medizinischen Hochschule in Hannover: „Endlich können wir das Erbgut der Tiere gezielt verändern.“ Allerdings, glaubt der 42-Jährige, werde man Paradetiere züchten müssen, bei denen womöglich zehn menschliche Gene eingefügt und fünf eigene Gene abgeschaltet wurden.

„Ich lehne die Xenotransplantation ab“, sagt etwa Eve-Marie Engels, Leiterin des Lehrstuhls für Ethik in den Biowissenschaften an der Universität Tübingen. Wie Laborversuche ergaben, können die so genannten PERV-Viren des Schweins menschliche Zellen infizieren. „Man darf das Risiko nicht eingehen, womöglich eine ganze Bevölkerung zu gefährden“, sagt Engels. „Nur weil wir die Größe des Risikos nicht kennen, heißt das nicht, dass es klein ist.“ Ähnlich wie beim Aids-Erreger HIV durch Affen könnten neue Krankheitserreger auf den Menschen überspringen.


In Antwort auf:
Zitat von Nola
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Wir werden also vermutlich nie erfahren, was der eigentliche Grund ist.
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Bei solchen Zufallsprozessen gibt es eben keinen „Grund“. Grippe-Viren mutieren ständig; das ist ihre Überlebensstrategie. Nur dadurch können sie überleben, denn gegen eine gegebene Mutante bilden sich ja alsbald Antikörper bei den Wirtsorganismen.


Es gibt darüber hinaus noch eine mehr epidemiologische, aber natürlich nicht bewiesene Erklärung. Ganz ohne Zweifel ist ein neues Virus in Mexiko aus Anteilen der Influenzaviren von Menschen, Schweinen und Vögeln entstanden. Es hat sich dann in der neuen Population ausgebreitet und zu den beschriebenen Krankheitsverläufen geführt. Da es aber nicht im Sinne eines Erregers ist, seinen Wirt sehr krank zu machen oder umzubringen, sieht man bei Epidemien durch neue Erreger regelmäßig eine Abschwächung der Krankheitseffekte nach zahlreichen Wirtspassagen. Das Pathogen passt sich an den neuen Wirt an. Das zeigt sich dann in einer Abnahme schwerer Fälle. Mit dieser Theorie wäre Mexiko City als Epizentrum des Ausbruchs auch der Ort, an dem sich das Virus an den neuen Wirt angepasst hat. Bedenklich sind die Todesfälle junger Erwachsener.

In Antwort auf:
Zitat von Nola
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Genauso wie man geheimgehalten hat, das in fast allen Speisen Fischgelantine, Schweine- und Rindergelantine enthalten ist, bis hin zur Coca Cola.
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Ist das so? Meines Wissens war es schon immer allgemein bekannt. Ein Teil der BSE-Hysterie basierte ja darauf, ass das Knochenmehl von Rindern am Ende in Gummibärchen und dergleichen landet.


Ja bei den Gummibärchen ist ein bisschen was durchgesickert an die Öffentlichkeit, weil sich insbesondere „Grüne Mütter“ von Kleinkindern irgendwann lautstark geäußert hatten. Aber Gummibärchen und vielleicht noch die Tütensuppe machen aber nur 0,001 % der mit tierischen und chemischen Zusätzen versauten Nahrung aus.

In Antwort auf:
Zitat von Nola
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Aber was ist denn so interessant ? Vor allem für die Chemiekonzerne? GELD !
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Ja, natürlich. Sie wollen verdienen. Zu unser aller Nutzen.


Susanne Benner ist Sprecherin von BASF Plant Science und sie gibt einen Überblick des "Nutzen".

Bei der BASF haben wir 1997/98 angefangen, die Biotechnologie-Plattform aufzubauen, Amflora ist jetzt das erste Produkt, das auf den Markt kommt. Wir gehen davon aus, dass wir Amflora 2008 zum ersten Mal kommerziell anbauen können und dann in einigen Jahren Lizenzeinnahmen von 20 bis 30 Millionen Euro pro Jahr generieren.
http://www.n-tv.de/833545.html

***

Nein, lieber Zettel, das glauben Sie doch nicht wirklich, „zu unser aller Nutzen“.
Die Produkte bieten dem Kunden bislang keinen Vorteil, weil sie weder günstiger noch gesünder sind. „Was nutzt es dem Verbraucher, wenn der Mais weniger Probleme mit einer Schmetterlingsraupe hat?“
Erstmal geht es den Konzernen um viel Geld und das erhalten sie nur, wenn die Herstellung bis hin zum Verbraucher von einer Kosten-Nutzen-Rechnung überzeugt werden kann. Da das höchstens für den Hersteller gilt, verschweigt man es dem Verbraucher bis heute – etwa über eine auf der Packung etc. aufgebrachte Aufschrift – „dieses Produkt ist gentechnisch verbessert“ ???!!!???.

In Deutschland gibt es bis heute eine überwiegende Abneigung, genveränderte Speisen und Pflanzen zu konsumieren. Aber damit der Verbraucher zu seinem „Glück“ gezwungen werden kann, stehts eben nicht drauf.

Und warum weigern sich die Konzerne bis heute, vertraglich gesicherte Haftung für „Gen-Unfälle“ zu übernehmen?

***

In Antwort auf:
Mir ist, liebe Nola, bisher kein einziger Nachweis dafür bekannt, ass der Genuß von Nahrungsmitteln aus genmanipulierten Pflanzen zu irgendeinem Schaden geführt hätte. Alles, was Sie nennen, und das viele andere, was durch die Medien geistert, sind nichts als Vermutungen und Hypothesen.


Es gibt weder Langzeit- noch mittelfristige Studien. Es gibt jedoch einige Fütterungsversuche, zum Beispiel mit einer Gen-Erbse. Feldmäuse bekamen nach dem Verzehr dieser Gen-Erbse Lungenentzündungen. Bei Tierversuchen mit einem genmanipulierten Mais von Monsanto, Mon 863, entstanden bei Ratten Schäden an Organen wie Leber und Nieren. Es gibt also klare Indizien, dass Gen-Pflanzen Gefahren für Tiere und Menschen bergen können. Dieser Gen-Mais produziert ein Gift, das auf den Maiszünzler tödlich wirkt. Untersuchungen haben ergeben, dass dieses Gift auch auf Nicht-Zielorganismen wie zum Beispiel gefährdete Schmetterlingsarten, Honigbienen oder Regenwürmer negative Auswirkungen haben kann. So die Aussage im August 2007 von Ulrike Brendel, Gentechnik Expertin von Greenpeace.

***

Im Februar 2001 beobachtete eine australische Arbeitsgruppe unerwartete Eigenschaftsveränderungen eines gentechnisch veränderten Pockenvirus (Ectromelia Virus). In das Virus war das Gen für den Stoff Interleukin 4, der in der menschlichen Immunantwort eine Rolle spielt, eingebracht worden. Eigentliches Ziel des Versuches sollte sein, Mäuse unfruchtbar zu machen. Über noch unbekannte Mechanismen unterdrückte das Virus die zellspezifische Immunreaktion, so dass sowohl Mäuse, die gegen Pocken geimpft waren, als auch Mäuse, die bisher eine genetisch bedingte Resistenz gegen murine (bei Mäusen vorkommende) Pocken gezeigt hatten, mit tödlichen Folgen an dem Pockenvirus erkrankten.


In Antwort auf:
Zwischen der jetzigen Epidemie und der Gentechnologie gibt es nach bisheriger Kenntnis keinen Zusammenhang.


Nur Vermutungen und das aus gutem Grund:

http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/GID177_moch

Am Center for Disease Control in Marburg an der Lahn wurden verschiedene Kombinationen des H5N1-Vogelgrippevirus mit dem Menschengrippevirus H3N2 getestet. Der Versuch zielt auf ein Szenario, dass sich der bisher nur selten auf den Menschen übertragene und dann tödliche Vogelvirus mit einem gewöhnlichen Grippevirus des Menschen zu einer gefährlichen Zeitbombe verbindet. Doch die Frettchen, an denen die neuen Kombinationen ausprobiert wurden, da sie in ähnlicher Weise an Grippe erkranken wie Menschen, niesten nicht einmal leise, wie die Süddeutsche Zeitung am 03.08.06 zu berichten wußte. Auch seien keine Artgenossen in Nachbarkäfigen angesteckt worden. Die getesteten Mixturen erwiesen sich allerdings als viel schwächer als der normale H3N2-Virus, was zunächst beruhigend ist, allerdings wurde hier, wie der Influenza-Experte Hans-Dieter Klenk vom Institut für Virologie der Universität Marburg bestätigte, nur ein Bruchteil der möglichen Gen-Kombinationen zwischen den beiden Viren getestet.

Das ist leider der Vorwurf der immer und überall im Raum steht. Es werden nicht vergleichbare Studien veröffentlicht, Abweichungen werden nicht ernst genug genommen und Größenordnungen werden statistisch so aufbereitet, so das es wie eine allumfassende Untersuchung bescheinigt wird. (Siehe weiter untern den Absatz über untersuchte Vieren)

***
Durch Genveränderung für Transplantationen "zurechtgezüchtet"

http://www.blauen-institut.ch/tx_blu/tf/...s_freipass.html
Xenotransplantationen (Uebertragungen tierischer Organe in den Menschen)

(…). Sie (die Viren) erhalten auf diese Weise möglicherweise ideale Voraussetzungen, um die Artengrenze zu durchbrechen und vom Tier auf den Menschen "überzuspringen". Solche ‘Zoonosen’ genannten Ereignisse sind für die meisten neuen menschlichen Erkrankungen verantwortlich: Dem Ebola-Virus scheint der Sprung vom Affen auf den Menschen gelungen zu sein; dem Lassa-Virus in Westafrika gelang der Sprung von Maus zu Mensch, und in Aegypten trugen Mücken den Erreger des Rift-Tal-Fiebers vom Rind zum Menschen. Der Scrapie-Virus, der für Schafe tödlich ist, hat sich offenbar an das Rind angepasst. Dabei hat es sich in eine neue, vielfach ansteckendere und bösartigere Variante verwandelt (den Erreger des Rinderwahnsinns). Und nun scheint der Erreger eine weitere Artengrenze zu überspringen: diejenige zum Menschen.

*************
Ein Team um Clive Patience konnte 1998 nachweisen, dass das Schweine-Virus PERV (porciner endogener Retrovirus) im Reagenzglas menschliche Zellen infizieren kann (Nature Medicine, 3, S.282). Das Erbgut von PERV-Viren ist über tausende von Jahren fest ins Erbgut von Schweinen integriert. PERV-Viren sind für Schweine harmlos, denn biologische Abwehrmechanismen von Schweinezellen halten PERV unter strikter Kontrolle. WissenschaftlerInnen befürchten, dass bei der Uebertragung von Schweineorganen in den Menschen die biologischen Kontrollen der Schweinezellen über PERV verloren gehen und sich das Virus mit Viren im menschlichen Erbgut zu einem potentiell tödlichen Virus rekombiniert, der eine weltweite Epidemie auslösen könnte. (Florianne Koechlin, August 1999)

Im August 1999 erschien im Wissenschaftsjournal ‘Science’ eine neue Studie, die in der Novartis-Zeitung vom 6. September als "Meilenstein" auf dem Weg zu klinischen Versuchen gefeiert wurde.

Aber:
Neben dem Schweine-Virus PERV gibt es noch viele weitere Viren, die mit Schweinegewebe unbemerkt in den Menschen gelangen und dort zu einem menschlichen Krankheitserreger mutieren könnten. Beispiele hierfür sind Schweine-Parvoviren oder Schweine Circoviren. Auch Adenoviren, Papovaviren, Papillomaviren, Morbilliviren, Hantaviren und viele weitere Viren, die im Schwein vorkommen, könnten beim Menschen zu einer Gefahr werden.

Die Novartis-Studie hatte sich ausschliesslich auf die Auffindung des Schweinevirus PERV beschränkt.

***

Robin Weiss, bekannter Virologe am Institute for Cancer Research in London, kommentiert die Studie in der gleichen Science-Ausgabe und mahnt zur Vorsicht. Er weist darauf hin, dass sich selbst ein einziger und seltener Fall von Zoonose, bei dem ein Krankheitserreger die Artengrenze überspringt, unter Umständen verheerend auswirken kann. "Wir sollten in Erinnerung behalten, dass HIV1 als Zoonose begann, wahrscheinlich vom Schimpansen, und dass die weltweite Pandemie AIDS (...) möglicherweise einem einzigen Vorfall, bei dem ein Virus die Artengrenze vom Schimpansen zum Menschen übersprang, zugeschrieben werden muss. Auch können wir nicht sicher sein, dass AIDS nicht menschengemacht ist, als Schimpansen-Nieren in Afrika zur Vermehrung von gewissen Polioviren zur Impfstoffherstellung verwendet wurden."

***

http://www.focus.de/gesundheit/news/medi...aid_194162.html
Aus FOCUS Nr. 40 (2003)
Um die Verträglichkeit der Schweineorgane zu verbessern, schleusen die Wissenschaftler menschliche Gene in das Erbgut des Borstenviehs und schalten störende Gene aus. „Wir haben unseren Tieren das Gen für den TRAIL-Faktor eingesetzt, der die Vermehrung von menschlichen Abwehrzellen hemmt“, erklärt Eckhard Wolf, Leiter des Instituts für Molekulare Tierzucht in München. Die modulierte Erbsubstanz soll die späte Abstoßungsreaktion des Körpers vermeiden, die nach Wochen und Monaten auftreten kann.

***

Die Firma Immerge BioTherapeutics in Charlestown/USA präsentierte ihr Pioniertier bereits im vergangenen November. Scheu blinzelte Goldie in die Kameras und stand noch unsicher auf ihren Schweinehufen. Das Ferkel war sowohl gentechnisch verändert als auch geklont. Die Forscher hatten beide Kopien eines Gens ausgeschaltet, mit dessen Hilfe Zuckermoleküle gewöhnlich an der Oberfläche von Schweinezellen haften. Ohne die angehängten Zuckerketten entgehen die Schweinezellen zunächst den Wächtern des Immunsystems.

***

Es wären also viele Ursachen denkbar, die sich in Mexico abgespielt haben. Der Wettlauf der Pharmaindustrien und Wissenschaftler bedürfen einer Gesamtüberwachung. Wissenschaftler und Forscher werden nunmal nur zu einem Teil mit öffentlichen Geldern bezahlt, Hauptsponsor sind immer die Konzerne. Also ist zumindest Vorsicht geboten, erst recht in Ländern wo man unabdingbare Vorschriften und Sicherheit vielleicht nicht genau genug nimmt. Nochmal, ich halte nichts von Panik und habe auch keine "grünen Verwandten" aber ich verlasse mich auf meinen (hoffentlich noch nicht genveränderten) gesunden Verstand.

♥lich Nola


Die wahre Verantwortung trägt der Mitläufer in jedem von uns.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

04.05.2009 13:32
#29 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Zitat von Zettel
Es kann ja sein, daß die jetzigen Quarantäne-Maßnahmen eine Epidemie in den USA verhindern.

Wenn es zu keiner Pandemie kommt, muss das aber nicht an den Quarantäne-Maßnahmen liegen. Ich habe da keinen Überblick, was für Maßnahmen wurden konkret getroffen? Wurden Flughäfen gesperrt? Oder haben nur ein paar Schulen geschlossen, während die Schüler sich jetzt in Malls treffen? Wenn nicht zumindest Flughäfen geschlossen wurde, würde ich nicht von Quarantäne sprechen - und ein Ausbleiben der Pandemie nicht auf diese "Quarantäne" zurückführen.

Zitat von Zettel
Die WHO scheint allerdings, jedenfalls nach der gestrigen Pressekonferenz zu urteilen, den Ausbruch eine Pandemie für nahezu unvermeidlich zu halten. Fukuda hat ja erläutert, daß Stufe 5 nur eine Übergangsstufe ist und daß man damit rechnet, demnächst Stufe 6 auszurufen.

Mir fällt auf, dass Sie gerne und ausgiebig die WHO referenzieren. Ohne ihre Glaubwürdigkeit jetzt fundamental anzweifeln zu wollen, möchte ich doch zu bedenken geben, dass die Anreize für die WHO eher in Richtung einer Über- als einer Untertreibung der Bedrohung gehen.

Zitat von Zettel
Eine ganz andere Frage ist die nach der Schwere der Erkrankungen. Es sieht im Augenblick so aus, als könne der leichte Verlauf die Regel sein; also ein Verlauf nicht schlimmer als bei den normalen Grippe-Epidemien. Dann hätten wir Glück gehabt, und die vorsorglichen Maßnahmen können abgeblasen werden.

Ich würde ja gerne glauben, dass die bewilligten Gelder dann nicht abgerufen werden. Aber ich bin da nicht so ganz überzeugt.

Zitat von Zettel
Nur weiß das im Augenblick noch niemand. Sich nicht auf einen schlimmeren Fall vorzubereiten wäre unverantwortlich.

Sie sprechen da dem Vorsichtsprinzip das Wort. Ich habe kein Problem mit der Vorbereitung auf eine Pandemie und sehe da ja auch die Centers for Disease Control in der Pflicht. Was mir aktuell fehlt, ist eine sachliche Risikoabwägung und Kosten-Nutzen-Rechnung. Nach Ihrer Aussage könnten die USA auch statt 1,5 gleich 150 Milliarden Dollar bereitstellen.

Zitat von Zettel
Sie kennen ja, lieber Gorgasal, meine wiederholte Kritik daran, wie Gefahren aufgebauscht werden und wie man eine nach der anderen Sau durchs Dorf treibt. Aber in diesem Fall scheint mir die Gefahr real zu sein.

Und warum das diesmal so ist und anderswo nicht, das verstehe ich nicht. Bislang sehe ich an Argumenten eigentlich nur die WHO, und die als einzige Quelle ist mir ein wenig dünne.

Mittlerweile hat übrigens Mexiko die Anzahl bestätigter Todesfälle von 57 auf 26 reduziert. Und:
Zitat von Mary Beth Crain in Salon.com
If we look at what is actually happening, at this very moment, with H1N1, we have to admit not only that things are not all that bad, but also that they have, in many instances, been blown totally out of proportion. Just today, the Mexican government reported that the suspected confirmed cases of deaths in that country due to the disease are half of what the world had been led to believe and that the spread within the country has stabilized. So far, no one anywhere else has died, with the exception of the poor Houston toddler who contracted the virus in Mexico, and not everyone who is in close proximity to an infected person gets sick. And, those who do contract H1N1 tend to have mild symptoms that resolve themselves without prescription medications.

Sure, there are more than 100 confirmed cases of H1N1 throughout the U.S., and this number will undoubtedly have risen by the time this article is published. But in a population of more than 300 million, that's an awfully small segment to cause a pandemic of global hypertension, especially when the disease is in such a mild stage and is eminently treatable; the everyday flu strikes far more people; and most experts predict that this particular strain will soon be on the wane over the summer months, probably resurfacing with more virulence in the fall and winter. And by then we may have a vaccine to fight it, in addition to the antivirals that have so far been effective against it.

It sure doesn't help when people like Dr. Margaret Chan, the World Heath Organization's director-general, declare that "all of humanity is under threat," even though WHO's rationale is that this is just a warning to every country to step up preparedness, rather than a trumpet call to pestilential Armageddon.

http://www.salon.com/opinion/feature/2009/05/02/swine_flu/

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.05.2009 14:15
#30 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Lieber Gorgasal,

Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Es kann ja sein, daß die jetzigen Quarantäne-Maßnahmen eine Epidemie in den USA verhindern.

Wenn es zu keiner Pandemie kommt, muss das aber nicht an den Quarantäne-Maßnahmen liegen. Ich habe da keinen Überblick, was für Maßnahmen wurden konkret getroffen? Wurden Flughäfen gesperrt? Oder haben nur ein paar Schulen geschlossen, während die Schüler sich jetzt in Malls treffen? Wenn nicht zumindest Flughäfen geschlossen wurde, würde ich nicht von Quarantäne sprechen - und ein Ausbleiben der Pandemie nicht auf diese "Quarantäne" zurückführen.

Sie haben Recht. Ich hätte von "Isolierung" sprechen sollen. Damit meinte ich schlicht, daß die Patienten, wenn hospitalisiert, im Krankenhaus isoliert werden.
Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Die WHO scheint allerdings, jedenfalls nach der gestrigen Pressekonferenz zu urteilen, den Ausbruch eine Pandemie für nahezu unvermeidlich zu halten. Fukuda hat ja erläutert, daß Stufe 5 nur eine Übergangsstufe ist und daß man damit rechnet, demnächst Stufe 6 auszurufen.

Mir fällt auf, dass Sie gerne und ausgiebig die WHO referenzieren. Ohne ihre Glaubwürdigkeit jetzt fundamental anzweifeln zu wollen, möchte ich doch zu bedenken geben, dass die Anreize für die WHO eher in Richtung einer Über- als einer Untertreibung der Bedrohung gehen.

Mag sein. Mir machten Chan und Fukuda einen kompetenten Eindruck. Mir schien auch nicht, daß sie die Gefahr hochspielten. Im Gegenteil betonten beide, daß nach den jetzigen Informationen ein leichter Verlauf die Regel zu sein scheint.
Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Eine ganz andere Frage ist die nach der Schwere der Erkrankungen. Es sieht im Augenblick so aus, als könne der leichte Verlauf die Regel sein; also ein Verlauf nicht schlimmer als bei den normalen Grippe-Epidemien. Dann hätten wir Glück gehabt, und die vorsorglichen Maßnahmen können abgeblasen werden.

Ich würde ja gerne glauben, dass die bewilligten Gelder dann nicht abgerufen werden. Aber ich bin da nicht so ganz überzeugt.

Ja, diese Gefahr besteht immer, daß solche Gelder gern genommen werden, auch wenn sich herausstellt, daß man sie gar nicht benötigt.
Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Nur weiß das im Augenblick noch niemand. Sich nicht auf einen schlimmeren Fall vorzubereiten wäre unverantwortlich.

Sie sprechen da dem Vorsichtsprinzip das Wort. Ich habe kein Problem mit der Vorbereitung auf eine Pandemie und sehe da ja auch die Centers for Disease Control in der Pflicht. Was mir aktuell fehlt, ist eine sachliche Risikoabwägung und Kosten-Nutzen-Rechnung. Nach Ihrer Aussage könnten die USA auch statt 1,5 gleich 150 Milliarden Dollar bereitstellen.

Das kann ich, lieber Gorgasal, überhaupt nicht beurteilen, welche Mittel jeweils erforderlich sind. Was die Risikoabwägung angeht, ist sie ja auf brauchbare Daten angewiesen. Zunächst mußte man aufgrund der Meldungen aus Mexiko mit einer hohen Virulenz rechnen, was bei einem neuartigen Virus auch wahrscheinlich ist, weil es dagegen noch keine spezifischen Antikörper gibt. Inzwischen wird immer wahrscheinlicher, daß der Verlauf in der Regel harmlos ist. Soweit ich sehe, besteht inzwischen keine größere Gefahr mehr als bei der saisonalen Grippe.
Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Sie kennen ja, lieber Gorgasal, meine wiederholte Kritik daran, wie Gefahren aufgebauscht werden und wie man eine nach der anderen Sau durchs Dorf treibt. Aber in diesem Fall scheint mir die Gefahr real zu sein.

Und warum das diesmal so ist und anderswo nicht, das verstehe ich nicht. Bislang sehe ich an Argumenten eigentlich nur die WHO, und die als einzige Quelle ist mir ein wenig dünne.

Die WHO spielt für meine Einschätzung keine Rolle. Wenn ein neues Virus aus der Kombination von Viren entsteht und wenn es durch Tröpfcheninfektion übertragbar ist, dann besteht zunächst einmal die Gefahr einer Pandemie. Ob der Verlauf der Krankheit schwer oder leicht ist, stellt sich erst nach etlichen Tagen heraus. Zunächst einmal ist also eine reale und große Gefahr da.

In der Regel tritt der worst case nicht ein; das ist in allen Gefahrenbereichen so. Wenn es die begründete Befürchtung gibt, daß an ICE-Achsen etwas nicht in Ordnung sein könnte, dann werden alle überprüft; was richtig ist, auch wenn sich am Ende ergibt, daß alle OK waren.

Es ist, lieber Gorgasal, doch für die Gefahrenabwehr nicht entscheidend, ob am Ende das Befürchtete auch eintritt; entscheidend ist allein, ob zu dem Zeitpunkt, wo die Abwehrmaßnahmen getroffen wurden, eine hinreichend große Wahrscheinlichkeit dafür bestand.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

07.05.2009 10:13
#31 Afghanistan's only pig quarantined in flu fear Antworten

Glücklicherweise handelt die Weltgemeinschaft rasch und entschlossen, um das Risiko einer Schweinegrippe-Pandemie einzudämmen:

Zitat von Reuters
Afghanistan's only known pig has been locked in a room, away from visitors to Kabul zoo where it normally grazes beside deer and goats, because people are worried it could infect them with the virus popularly known as swine flu.

http://www.reuters.com/article/lifestyle...E5444XQ20090505

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Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

07.05.2009 10:25
#32 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Zitat von Zettel
Sie haben Recht. Ich hätte von "Isolierung" sprechen sollen. Damit meinte ich schlicht, daß die Patienten, wenn hospitalisiert, im Krankenhaus isoliert werden.

Prima. Dafür braucht man aber keine 1,5 Mrd. Dollar.

Zitat von Zettel
Wenn ein neues Virus aus der Kombination von Viren entsteht und wenn es durch Tröpfcheninfektion übertragbar ist, dann besteht zunächst einmal die Gefahr einer Pandemie.

Das trifft aber auf jede neue Variante der üblichen Grippe zu. Dennoch wird nicht jedes Jahr am Anfang der Grippesaison ein derartiger Zirkus betrieben. Und ich nehme an, dass die wenigsten der aktuellen Panikmacher sich regelmäßig gegen die normale Grippe impfen lassen, an der jedes Jahr weitaus mehr Menschen sterben.

Zitat von Zettel
Es ist, lieber Gorgasal, doch für die Gefahrenabwehr nicht entscheidend, ob am Ende das Befürchtete auch eintritt; entscheidend ist allein, ob zu dem Zeitpunkt, wo die Abwehrmaßnahmen getroffen wurden, eine hinreichend große Wahrscheinlichkeit dafür bestand.

Relevant ist aber auch, ob die getroffenen Maßnahmen überhaupt geeignet sind, um eine Pandemie aufzuhalten. Wenn man das will, muss man den gesamten Flugverkehr einstellen, nicht - wie in China - einzelne Mexikaner festsetzen. Ich denke nicht, dass Sie soweit gehen wollen. Insofern nehme ich an, dass Sie auch eine gewisse Kosten-Nutzen-Abwägung durchführen würden, auch wenn Sie sich in Ihren Beiträgen hier nicht so anhören.

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.05.2009 13:25
#33 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Sie haben Recht. Ich hätte von "Isolierung" sprechen sollen. Damit meinte ich schlicht, daß die Patienten, wenn hospitalisiert, im Krankenhaus isoliert werden.

Prima. Dafür braucht man aber keine 1,5 Mrd. Dollar.

Hat denn jemand behauptet, diese seien allein für die Isolierung bereitgestellt worden? Soweit ich das verfolgt habe, wurden sie für alle möglicherweise erforderlichen Maßnahmen bereitgestellt; zu einem Zeitpunkt, wo noch niemand sagen konnte, wie sich die Schweinegrippe entwickeln würde.
Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Wenn ein neues Virus aus der Kombination von Viren entsteht und wenn es durch Tröpfcheninfektion übertragbar ist, dann besteht zunächst einmal die Gefahr einer Pandemie.

Das trifft aber auf jede neue Variante der üblichen Grippe zu. Dennoch wird nicht jedes Jahr am Anfang der Grippesaison ein derartiger Zirkus betrieben. Und ich nehme an, dass die wenigsten der aktuellen Panikmacher sich regelmäßig gegen die normale Grippe impfen lassen, an der jedes Jahr weitaus mehr Menschen sterben.

Nein, das ist eben nicht dasselbe, lieber Gorgasal. Die saisonale Grippe wird durch Mutationen desselben Virus ausgelöst, des menschlichen Grippevirus. Beim Erreger der Schweinegrippe A/H1N1 handelt es sich hingegen um ein neues Virus, das durch die Kombination von genetischen Komponenten verschiedener Viren entstanden ist. Dessen Gefährlichkeit war ergo zunächst einmal völlig unbekannt. Zum zweiten besitzen Menschen gegen solche neuen Viren keine Antikörper; das Immunsystem kann also weniger gut mit ihnen fertig werden als mit dem klassischen Grippevirus, auch wenn dieser immer wieder zu neuen Varianten mutiert.

Wenn man gegen eine solche Gefahr Vorsorgemaßnahmen ergreift, dann ist das keine "Panikmache". Um es nochmal zu sagen: Es gab und gibt Fälle von Panikmache; BSE ist ein Beispiel. Aber es gibt eben auch reale Gefahren.
Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Es ist, lieber Gorgasal, doch für die Gefahrenabwehr nicht entscheidend, ob am Ende das Befürchtete auch eintritt; entscheidend ist allein, ob zu dem Zeitpunkt, wo die Abwehrmaßnahmen getroffen wurden, eine hinreichend große Wahrscheinlichkeit dafür bestand.

Relevant ist aber auch, ob die getroffenen Maßnahmen überhaupt geeignet sind, um eine Pandemie aufzuhalten. Wenn man das will, muss man den gesamten Flugverkehr einstellen, nicht - wie in China - einzelne Mexikaner festsetzen. Ich denke nicht, dass Sie soweit gehen wollen. Insofern nehme ich an, dass Sie auch eine gewisse Kosten-Nutzen-Abwägung durchführen würden, auch wenn Sie sich in Ihren Beiträgen hier nicht so anhören.

Ja, selbstverständlich muß man Kosten und Nutzen abwägen. Nur scheinen Sie, lieber Gorgasal, zu glauben, daß von vornherein keine Gefahr einer schweren Pandemie bestand und daß entsprechende Einschätzungen nur "Panikmache" waren. Ich bin überzeugt davon, daß diese Gefahr bestand.

Diese Überzeugung geht übrigens darauf zurück, daß ich mich anläßlich der seinerzeitigen Diskussion über die Vogelgrippe einmal ein wenig mit der Fachliteratur zu diesem Thema befaßt habe. Mit solchen neuen Viren - siehe Ebola-Virus - ist nicht zu spaßen.

Haben Sie die Titelgeschichte des aktuellen "Spiegel" gelesen? Sie ist, wie das meiste, das aus dem Wissenschaftsressort des "Spiegel" kommt, solide recherchiert (das Ressort hat Kontakt zu vielen Fachwissenschaftlern aus allen Disziplinen, die für solche Stories zu Rate gezogen werden). Da finden Sie das ausführlicher, was ich zu diesem Thema schreibe und geschrieben habe.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

07.05.2009 13:44
#34 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Zitat von Zettel
Die saisonale Grippe wird durch Mutationen desselben Virus ausgelöst, des menschlichen Grippevirus. Beim Erreger der Schweinegrippe A/H1N1 handelt es sich hingegen um ein neues Virus, das durch die Kombination von genetischen Komponenten verschiedener Viren entstanden ist. Dessen Gefährlichkeit war ergo zunächst einmal völlig unbekannt. Zum zweiten besitzen Menschen gegen solche neuen Viren keine Antikörper; das Immunsystem kann also weniger gut mit ihnen fertig werden als mit dem klassischen Grippevirus, auch wenn dieser immer wieder zu neuen Varianten mutiert.

Aber genau das Szenario wird doch regelmäßig auch bei der normalen Grippe beschworen: dass die Gefährlichkeit durch Mutation plötzlich steigen kann, während die Immunabwehr nicht mehr greift. Und die Argumentation stimmt auch komplett, und Sie haben mit Ihren Worten auch recht. Aber in Anbetracht dessen, dass die normale Grippe einfach schon in ihren normalen Variante jedes Jahr Zahntausende Menschen umbringt, erschien mir die Aufregung um die wenigen Schweinegrippentoten überzogen - wie gesagt, ich bin noch immer überzeugt davon, dass die wenigsten, die jetzt grausliche Angst vor der Schweinegrippe haben, sich regelmäßig gegen die normale Grippe impfen lassen.

Zitat von Zettel
Nur scheinen Sie, lieber Gorgasal, zu glauben, daß von vornherein keine Gefahr einer schweren Pandemie bestand und daß entsprechende Einschätzungen nur "Panikmache" waren. Ich bin überzeugt davon, daß diese Gefahr bestand.

Ja, natürlich bestand die Gefahr. Aber eben auch bei der üblichen Mutation der normalen Grippe. Siehe oben.

Ich glaube, ich verstehe jetzt, worauf Sie hinauswollen. Insofern Sie sicherlich mehr dazu recherchiert haben als ich, haben Sie wahrscheinlich auch recht. Dennoch erscheint mir die Reaktion auf die Schweinegrippe unverhältnismäßig, und bislang haben Sie mich nicht überzeugen können (und um mir deswegen einen Spiegel zu kaufen, dazu ist mir die Sache zu unwichtig). Aber sei's drum.

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.05.2009 14:17
#35 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Zitat von Gorgasal
und um mir deswegen einen Spiegel zu kaufen, dazu ist mir die Sache zu unwichtig

Dann möchte ich Ihnen, lieber Gorgasal, den Artikel von George Friedman bei Stratfor empfehlen, der die Fakten ebenfalls ausgezeichnet zusammenfaßt.

Herzlich, Zettel

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

14.05.2009 14:20
#36 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

In Antwort auf:
Zitat Gorgasal:
Und warum das diesmal so ist und anderswo nicht, das verstehe ich nicht. Bislang sehe ich an Argumenten eigentlich nur die WHO, und die als einzige Quelle ist mir ein wenig dünne.



Lieber Gorgasal, nachdem wir alle in Abwartehaltung verfallen und sich bis jetzt keine Steigerung der Gefahr zeigt, bietet es die Möglichkeit zur unaufgeregten Überlegung einiger Fakten.

Dazu könnte u.a. beitragen, dieser hervorragende Artikel über 4 Seiten von: Rüdiger Scheidges vom 27.03.09 über:
Mexikos US-Grenze: Wo Tod und Teufel regieren
http://www.handelsblatt.com/politik/inte...egieren;2216622

In Antwort auf:
Die Polizei? Ihr Boss ist Roberto Orduña Cruz. Falsch: Das war er. Bis ihm die Kartelle Anfang März ein Ultimatum stellten. Entweder, so stand es auf in der Stadt verteilten Zetteln, er trete zurück - oder alle 48 Stunden werde ein Staatsdiener hingerichtet. Cruz machte sich davon, nachdem die Gangster erst einen Polizisten killten und dann einen Schließer, genau im prophezeiten 48-Stunden-Rhythmus.

Diese Kapitulation des Staates vor den Dealern spielt sich 400 Meter Luftlinie von Downtown El Paso, Texas, ab, auf der anderen, der besseren Seite der "Brücke zur Freiheit", die treffender "Brücke zum Dollar" hieße. Von der Avenida Benito Juárez strömen täglich bis zu 200 000 Menschen direkt in die El Paso Street, zur Arbeit, zur Familie, zum Einkaufen.


Was zum einen deutlich macht, wie schwierig eine Abgrenzung zum Schutz einer eventuellen Pandemie ist und zum anderen wie labil möglicherweise Sicherheitsgesetze bei der Gentechnik umgesetzt werden. In Mexico, in La Gloria, ist die industrielle Schweinezucht der Firma Granjas Carroll ansässig, ein Unternehmen der Smithfield Foods. Smithfield Foods ist das weltweit größte Unternehmen für Schweinezucht und Verarbeitung von Schweinefleischprodukten mit Filialen in Nordamerika, Europa und China.

Wenn hier manipuliert wurde, ich sage ausdrücklich wenn, und ein Virus im Schwein gentechnisch beeinflußt wurde sodaß er dann auch auf Menschen paßt, würde wohl die übrige Welt nur durch Zufall und Geheimnisverrat etwas davon erfahren. Hier ein bißchen Info zu diesem Unternehmen:

http://www.hintergrund.de/20090503397/gl...-influenza.html

Egal wie diese Schweinegrippe sich entwickelt oder auch nicht, egal wie die nächste Grippe oder Infektionskrankheit heißen wird, die laborgestützten "Verbesserungen" sollten immer wieder aufs neue scharf beobachtet werden. Zumal es am Ende der Produkt-Kette nämlich beim Verbraucher oft überhaupt keinen Hinweis darauf gibt, was zuvor wirklich manipuliert ist. Man braucht nicht unter Verfolgungswahn leiden, um sich auszumalen, das die Hersteller immer dreister und frecher manipulieren können und deren möglicherweise gesundheitlichen Nachteile im Ergebnis erst Jahre später auffallen.

♥lich Nola




Nola ( gelöscht )
Beiträge:

15.05.2009 13:49
#37 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten
Interessant ist auch dieser Bericht von heute:

http://de.rian.ru/society/20090515/121600601.html

Mexikos Gesundheitsminister Jose Cordova sagte, die Mutierung des Grippenvirus AH1N1 sei schlimmer als HIV.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte am Mittwoch, ihre Wissenschaftler werden nächste Woche die Hypothese des australischen Virologen Adrian Gibbs untersuchen werden, der sagte, dass AH1N1 vom Menschen erzeugt wurde. Nach seiner Ansicht zeugen die genetischen Eigenschaften von AH1N1 davon, dass dieser Virus in einem Forschungslabor erzeugt wurde.

♥lich Nola

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.05.2009 00:13
#38 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Zitat von Nola
Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte am Mittwoch, ihre Wissenschaftler werden nächste Woche die Hypothese des australischen Virologen Adrian Gibbs untersuchen werden, der sagte, dass AH1N1 vom Menschen erzeugt wurde. Nach seiner Ansicht zeugen die genetischen Eigenschaften von AH1N1 davon, dass dieser Virus in einem Forschungslabor erzeugt wurde.

Gibbs scheint mit seiner Ansicht bisher allein zu stehen. Der informativste Artikel dazu, den ich bisher gefunden habe, ist dieser beim kanadischen CBC, aber auch schon drei Tage alt.

Danach stützt Gibbs seine Vermutung darauf, daß H1N1 Merkmale einer sogenannten beschleunigten Entwicklung (accelerated evolution) zeigt, wie man sie bei Viren findet, die im Labor in Hühnereiern gezüchtet wurden.

Dieselben Merkmale findet man, erwidern andere Virologen, auch bei anderen Viren.

Ich werde, liebe Nola, die Sache im Auge behalten.

Herzlich, Zettel

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

01.06.2009 01:43
#39 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Hier habe ich zufällig einen interessanten Artikel gefunden, der einen Einblick gibt, was uns passieren kann und wieviel Glück dazu gehört, das uns nichts schlimmeres passiert ist.

In Antwort auf:
Beamte ermitteln, wie das Virus H5N1 in Europa Impfstoffe kontaminieren konnte
Von HELEN BRANSWELL, 17. März 2009 -

http://www.hintergrund.de/20090317366/gl...ren-konnte.html

Beamte versuchen zu ergründen, wie es dazu kam, dass der Impfstoffhersteller Baxter International Inc. "experimentelles Virusmaterial" auf der Basis eines menschlichen Grippevirusstamms, aber kontaminiert mit dem aviären Influenzavirus vom Subtypen H5N1, herstellte und dann an eine österreichische Firma vertrieb.

Diese Firma, Avir Green Hills Biotechnology, vertrieb das vermeintliche H3N2-Viruserzeugnis an Vertragspartner in der Tschechischen Republik, Slovenien und Deutschland.


♥lich Nola




Nola ( gelöscht )
Beiträge:

02.06.2009 10:48
#40 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten
Da wir diesen Thread ohnehin haben, werde ich von Zeit zu Zeit alle neuen Ergebnisse und Beiträge, soweit ich es sehe oder lese, hier einstellen. Nicht das es zur Panik beitragen soll, aber man kann ja die Fakten mal sammeln und somit chronologisch weiterverfolgen. Innerhalb eines Monats haben sich die Zahlen in Deutschland vervierfacht. Die Übersicht bis heute sieht folgendermaßen für Deutschland aus:

Aktuell 02.06.09:
Die 32 deutschen Fälle verteilen sich inzwischen auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (11), Bayern (7), Sachsen-Anhalt (5), Brandenburg (2), Hessen (2) und jeweils 1 in Thüringen, Hamburg, Baden- Württemberg, Sachsen und Niedersachsen. Das Robert Koch- Institut berichtete von durchweg milde verlaufenen Fällen, Grund zur Entwarnung gebe es aber nicht.

Dazu Notizen aus Frankreich vom 02.06.09:
Frankreich bereitet sich derweil auf den schlimmsten Fall einer Schweinegrippe-Pandemie im kommenden Winter vor. Die Regierung werde 100 Millionen Dosen Impfstoff gegen das Virus A/H1N1 kaufen, berichtet das "Journal du Dimanche" am Pfingstsonntag. Unklar sei nur noch, ob die Krankenkasse oder der Fiskus die Kosten der Impfkampagne trage.

-------------------------------------------------------------

Die Zahlen und Hinweise vor einem Monat, vom 04.05.09
Die Schweinegrippe wurde in 19 Ländern nachgewiesen. Auch gab Kolumbien seinen ersten Fall bekannt. In Deutschland stieg die Zahl der Infizierten am Sonntag auf acht. In Spanien waren 40, in Grossbritannien 15 Menschen infiziert. Je einen Fall gab es in Dänemark, Irland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz.

Die Chefin der Weltgesundheitsorganisation, Margaret Chan, hat lt. Basler Zeitung vom 4.5.09, vor einer zweiten Welle der Schweinegrippe gewarnt. Der derzeitige scheinbare Rückgang der Sterblichkeitsrate bedeute kein Ende der Grippewelle.

Die USA, die bislang den einzigen Todesfall ausserhalb Mexikos bestätigten, meldeten unterdessen 244 bestätigte Erkrankungen am Schweinegrippevirus. Weltweit wurden mindestens 999 Infektionen gemeldet, davon acht mit relativ mildem Verlauf in Deutschland. In Kanada sprang das Virus erstmals vom Menschen auf das Schwein zurück; Wissenschaftler befürchten nun eine erneute und möglicherweise noch gefährlichere Mutation.

♥lich Nola

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

03.06.2009 17:47
#41 RE: Marginalie: Vogelgrippe, Schweinegrippe Antworten

Der News-Ticker von heute 03.06.09:

Berlin (ddp). In Deutschland ist am Mittwoch bei weiteren Menschen die sogenannte Schweinegrippe bestätigt worden. In Hessen, Niedersachsen und Bayern haben sich zwei USA-Rückkehrer sowie eine Flughafenmitarbeiterin infiziert, teilten die regionalen Behörden mit. Damit gibt es bundesweit fast 40 bestätigte Fälle der Influenza A/H1N1. Dem Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge muss mit weiteren Erkrankungen gerechnet werden.

Auch weltweit steigen die Zahlen der Infizierten und Todesopfer weiter an. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldeten 66 Länder insgesamt rund 19 300 Fälle. Die meisten bestätigten Erkrankten gibt es mit mehr als 10 000 Fällen in den USA. Dort stieg die Zahl der Todesopfer auf 17. In Mexiko starben mit 97 Menschen bislang die meisten an dem Virus. In Kanada gab es zwei Todesfälle, in Costa Rica einen.

Europaweit gibt es laut WHO in Großbritannien mit mehr als 330 die meisten Infizierten.

♥lich Nola




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