Zitat von john jich denke Obama musste estwas tun, sonst haetten ihm seine Kritiker Untaetigkeit oder schlimmeres vorgeworfen.
Ich kann offen gestanden beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum der Präsident der Vereinigten Staaten Werbung für einen Olympia-Austragungsort machen muss. Das ist mein Problem, nicht dass es nicht geklappt hat. Ich weiß, Blair und einige andere haben das auch gemacht, aber Obama hat im Augenblick so viele innen- und außenpolitische Baustellen, dass diese kleine Exkursion auf mich den Eindruck ganz grundsätzlich verschobener Prioritäten gemacht hat.
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Cada nueva generación las inventa nuevamente. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von john jIch glaube nicht dass olympische Spiele etwas mit Machtinteressen zu tun haben.
Manchmal schon. Die in Peking zB waren eine einzige Machtdemonstration; die in Berlin 1936 desgleichen.
Ich meinte aber Machtpolitik in einem anderen Sinn. Hätte Obama nur das Übliche getan, dann wäre die Entscheidung gegen Chicago ohne politischen Belang gewesen. Nun hat er sich aber ostentativ engagiert. Er hat also eine persönliche Niederlage erlitten; und die USA haben in den Augen vieler eine Niederlage erlitten.
Gewiß geht es nur um Symbolik. Aber die Frage ist doch berechtigt: Wenn sich Obama in einer solchen Sache derart verkalkuliert - muß man nicht befürchten, daß er es ebenso tut, wenn es um Ernsteres geht?
Und da besteht meines Erachtens Grund zur Sorge, was den Iran angeht.
Sie kennen sicher auch diesen Typus des Lehrers, der neu in eine Klasse kommt und lieb und freundlich ist, bis ihm alle auf der Nase herumtanzen. Irgendwann, wenn es nicht mehr anders geht, will er auf einmal "andere Saiten" aufziehen, verhängt reihenweise Strafen, versucht einen autoritären Ton. Schießt dabei weit übers Ziel hinaus.
Bei Obama fürchte ich, daß in Bezug auf den Iran etwas Ähnliches passieren könnte. Seine jetzige Politik des Entgegenkommens führt erkennbar nur dazu, daß ihm die Herrscher des Iran eine lange Nase drehen. Irgendwann könnte das zu einem abrupten Umschlagen führen, zu einer unbedachten Aktion.
Die Amerikaner haben es riskiert, einen Mann ohne administrative Erfahrung, mit minimaler Erfahrung im US-Senat, allein aufgrund seines Charismas und seiner Heilsversprechen zum Präsidenten und Oberbefehlshaber zu machen. Ich fürchte, sie werden noch merken, wie riskant das gewesen ist.
Der IOC ist eine Schlangengrube. Das sind andere internationale Organisationen zwar auch.
Beim IOC kommt aber noch etwas dazu: Dessen Mitglieder können sich politisch unverantwortlich verhalten, ohne irgendein Risiko für sich selbst.
Kein Politiker weltweit würde es wagen, den amerikanischen Präsidenten so fies auflaufen zu lassen. Wenn es keine Chance auf eine Einheit gibt, würde man das i.d.R. schon vorab diskret signalisieren. Alles andere ist unprofessionell, weil man damit letzten Endes auch sich selbst als unglaubwürdigen Verhandlungspartner diskreditiert.
Der IOC hingegen konnte es sich leisten, den Präsidenten in eine echte Falle laufen zu lassen. Ich habe die Vorabberichterstattung kurz auf CNN verfolgt. Der allgemeine Tenor war, dass Chicago der Favorit ist. Ganz offensichtlich wurden da also von IOC-Seite falsche Signale gesendet. Warum? Vielleicht hatten da einfach einige Mitglieder ihre ganz private Freude daran, die USA öffentlich abzuwatschen. Was gibt es auch schöneres fürs Selbstwertgefühl, als vom amerikanischen Präsidenten persönlich umworben zu werden und ihm dann die kalte Schulter zeigen zu dürfen.
Meine Meinung: POLITISCH gesehen ist der IOC selbst hier der größte Verlierer. In den Regierungen wird dessen unprofessionelles Verhalten sicher vermerkt worden sein. Jede Wette, dass in Zukunft kein hochrangiger Politiker mehr so dämlich sein wird, sich vom IOC dermaßen vorführen zu lassen.
"Manchmal schon. Die in Peking zB waren eine einzige Machtdemonstration; die in Berlin 1936 desgleichen."
Diktatur vs Demokratie - muessen wir nicht weiter diskutieren denke ich.
"...und die USA haben in den Augen vieler eine Niederlage erlitten."
Na gut, wenn man so will; aber es sind die real life Niederlagen die die USA erlitten haben die wirklich zu schaffen machen. In Kandahar, in Falluja usw.
"Die Amerikaner haben es riskiert, einen Mann ohne administrative Erfahrung, mit minimaler Erfahrung im US-Senat, allein aufgrund seines Charismas und seiner Heilsversprechen zum Präsidenten und Oberbefehlshaber zu machen. Ich fürchte, sie werden noch merken, wie riskant das gewesen ist."
Lol, habe ich grade richtig gehört? Obama kriegt den Friedensnobelpreis?
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Diese Naivität hat ihm nun immerhin den Friedensnobelpreis eingebracht. "... especially for his vision of a world without nuclear weapons..." (Zitat aus dem Kopf gerade bei der Bekanntgabe) Jetzt reichen also schon Visionen aus um den Friedensnobelpreis zu bekommen. Taten interessieren garnicht mehr. Da wäre ja Bono noch besser gewesen... *kopfschüttel* Ich verstehe die Welt nicht mehr...
diese verleihung ist nochmal um einiges grotesker als der nobelpreis für arafat. 9 monate pleiten, pech und pannen; reihenweise desaströse fehlentscheidungen, über die sich so ungefähr jeder machtpolitiker dieses planeten im stillen kämmerlein wahrscheinlich totgelacht hat; rasant fallende zustimmungsraten im inneren; keinerlei fortschritte im äußeren; entlarvung als gedandenloser, ewiger narziss. der nobelpreis ist da wohl der logische nächste schritt LOL.
sieht für mich aus wie ein klassisches manöver der linken, das ihn gegen jede kritik immunisieren und aus der sphäre alltäglicher politk herausheben soll. ich vermute aber, dass es ihm in amerika eher schaden, seinen niedergang jedenfalls nicht aufhalten wird.
Breaking News Alert The New York Times Fri, October 09, 2009 -- 5:08 AM ET -----
Barack Obama Wins Nobel Peace Prize
The U.S. president Barack Obama won the Nobel Peace Prize "for his extraordinary efforts to strengthen international diplomacy and cooperation between peoples," the Nobel Foundation said in Sweden on Friday.
Zitat von ColombiaIch verstehe die Welt nicht mehr...
Oh mein Gott.
Der Mann ist jetzt noch keine neun Monate im Amt. Selbst wenn er da sonstwelche Erfolge erreicht hätte, könnte man noch nicht einmal die mittelfristigen Auswirkungen absehen. Das ist doch völlig hirnrissig.
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Zitat von NZZSelten zuvor habe eine Persönlichkeit so sehr die Hoffnung auf eine bessere Zukunft vermittelt und die Aufmerksamkeit der Welt in Bann gezogen, erklärte das fünfköpfige Nobelpreiskomitee.
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