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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 36 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.10.2009 03:37
Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Das Debakel von Kopenhagen, zu dem es schon diesen Thread mit sehr lesenswerten Beiträgen gibt, hat mich noch weiter beschäftigt. Mir scheint, daß daran das ganze Problem Obama sichtbar wird: Die Fähigkeiten, die ihn ins Amt gebracht haben, qualifizieren ihn nicht für dieses Amt.

Daddeldu Offline



Beiträge: 30

04.10.2009 04:13
#2 Obamahass Antworten

Wo kommt eigentlich Ihr Hass auf Obama her? Sie schreiben ja echt über nichts anderes mehr. Warum ist Ihnen das Thema "Obama ist ein Versager" so wichtig?

Daddeldu

Robin Offline



Beiträge: 317

04.10.2009 04:48
#3 RE: Obanas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Ich frage mich, ob Obama nach seiner Zeit als US-Präsident vielleicht mal so eine Art Dalai Lama werden wird. Er wird zu Interviews und Veranstaltungen eingeladen, lächelt dabei gewinnend und gibt ewige Weisheiten und tiefschürfende Erkenntnisse über sich und das Leben im Allgemeinen zu Protokoll.
Alle haben ihn lieb, und dann macht er sich auf zur nächsten wichtigen Veranstaltung ...

Viele Grüße
Robin

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

04.10.2009 06:16
#4 RE: Obanas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Zitat von Robin
Ich frage mich, ob Obama nach seiner Zeit als US-Präsident vielleicht mal so eine Art Dalai Lama werden wird.


Der einzige logische nächste Schritt auf der Karriereleiter ist das UNO-Generalsekrateriat.

--
Las ideas tontas son inmortales.

Cada nueva generación las inventa nuevamente. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

04.10.2009 06:20
#5 RE: Obamahass Antworten

Zitat von Daddeldu
Wo kommt eigentlich Ihr Hass auf Obama her? Sie schreiben ja echt über nichts anderes mehr. Warum ist Ihnen das Thema "Obama ist ein Versager" so wichtig?


Ich nehme bei Zettel keinen Hass wahr, aber vielleicht können Sie besser seine Gedanken lesen als ich. Und dass man sich Sorgen macht, wenn der Präsident der USA - der mächtigste Mann der Welt - sich als lernschwacher Narzisst entpuppt, erscheint mir normal.

--
Las ideas tontas son inmortales.

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Hajo Offline



Beiträge: 440

04.10.2009 08:44
#6 RE: Obamahass Antworten

Den POTUS wahlweise für einen verrückten Cowboy (Nixon, Bush) oder einen senilen Spinner (Clinton, Obama) zu halten, hat in Deutschland lange Tradition. Nebenbei bemerkt: Ich halte Obamas persönliche Fähigkeiten eher für unerheblich, da er womöglich sowieso keinen Satz über die Lippen bringt, den vorher nicht ein fünfzigköpfiges Beraterteam rauf und runter exzerziert hat. Ich sehe in den Präsidenten der USA v.a. einen "Salesman", der Politik verkauft. Weniger jemanden, der die Politik wirklich selbst bestimmen würde.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

04.10.2009 10:06
#7 RE: Obamahass Antworten

Zitat von Hajo
Ich halte Obamas persönliche Fähigkeiten eher für unerheblich, da er womöglich sowieso keinen Satz über die Lippen bringt, den vorher nicht ein fünfzigköpfiges Beraterteam rauf und runter exzerziert hat. Ich sehe in den Präsidenten der USA v.a. einen "Salesman", der Politik verkauft. Weniger jemanden, der die Politik wirklich selbst bestimmen würde.


"Salesman" ja - aber die Analogie zum Vertriebler wäre, dass der besagte Vertriebler auch den gesamten Rest der Firma kontrolliert und die Leute in allen anderen Abteilungen, insbesondere der Produktion, selbst einstellt und feuert.

Obama hat seine Berater mitgebracht. Natürlich wird er nach außen nur noch "verkaufen", aber das Ausklamüsern machen seine Mitarbeiter, und er wird bei den wichtigen Punkten auf jeden Fall eingebunden und hat das letzte Wort, auch wenn in der Öffentlichkeit nur ein Händedruck und eine Rede ankommen.

--
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Jorad Offline



Beiträge: 45

04.10.2009 10:32
#8 RE: Obamahass Antworten

Also laut Wikiquote ist das Zitat in der Tat 'nur' Bismarck zugeschrieben und es gibt keine sichere Quelle.
Dort wird The Oxford History of the United States 1783-1917 (1927), by Samuel Eliot Morison, p. 413 gelistet.

Abraham Offline



Beiträge: 174

04.10.2009 15:36
#9 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

In Antwort auf:
Seine Gesundheitsreform wird zerpflückt; die Zustimmung zu seiner Politik geht bei den Wählern kontinuerlich zurück.



Das ist buchstäblich richtig, lieber Zettel: http://www.pollster.com/polls/us/jobapproval-obama.php

Grüße, Abraham

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

04.10.2009 17:01
#10 RE: Obanas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Zitat von Gorgasal
Der einzige logische nächste Schritt auf der Karriereleiter ist das UNO-Generalsekrateriat.



Dürfen US-Amerikaner dieses Amt überhaupt ausüben?

----------------------------------------------------
... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.

Juno Offline



Beiträge: 332

04.10.2009 20:51
#11 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Eine aufschlussreiche Beobachtung des amerikanischen Kolumnisten George Will:

"The President and First Lady went to Copenhagen and gave little speeches about themselves. She, Mrs. Obama, used the first-person singular pronoun in some form or another, "I" or "me" 34 times in sixteen paragraphs. He used it 23 times in thirteen paragraphs. It was all about them, and the danger is an adjective sooner or later attaches to presidents. Honest Abe, Tricky Dick Nixon. All kinds of adjectives. The danger to the President is that Vain is going to attach to him."

Florian Offline



Beiträge: 3.136

04.10.2009 22:27
#12 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Lieber Zettel,

Ihre Einschätzung zu Charaktereigenschaften und Fähigkeiten von Obama teile ich.

Allerdings sehe ich ein wichtiges Detail anders:
Es war m.E. ein taktisch guter Schachzug, die Problematik Iran NICHT anzusprechen.

Denn natürlich ist das Ziel "atomwaffenfreie Welt" illusionär.
Das wird auch nie kommen.
Bislang waren aber die USA beim Thema Iran argumentativ etwas in der Defensive.
In Europa war man ja tendeziell bereit, dem Iran eigene Atomwaffen zuzugestehen.
Speziell in der Linken gab es ja das Argument, die USA dürften doch dem Iran nicht etwas verwehren, was sie selbst für sich reklamieren würden.
(Ein ekelhaftes Argument, aber wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass es weit verbreitet ist).

Wenn nun Obama sich hinstellt und für sein Land die Bereitschaft zur Abrüstung erklärt, dann hat er auf einmal die Moral auf seiner Seite ("Moral" hier im Sinne der handelsüblichen europäischen linken Moral). Und der Iran ist eindeutig der Böse, an dessen Atompolitik der Weltfrieden scheitert.

Besonders stark wirkt Obamas Auftritt natürlich dann, wenn er als selbstloser Schritt eines friedensliebenden Gutmenschen interpretiert wird.
Und nicht nur als taktisches Druckmittel gegen den Iran.

Natürlich - wir sind uns da einig - ist das alles nur substanzlose Symbolik.
Aber wenn es hilft, damit die friedensliebenden Europäer zu einem härteren Kurs gegenüber dem Iran zu bringen, dann hat diese Symbolik ein sinnvolles Ziel erreicht.



Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.10.2009 02:30
#13 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Zitat von Juno
Eine aufschlussreiche Beobachtung des amerikanischen Kolumnisten George Will:
"The President and First Lady went to Copenhagen and gave little speeches about themselves. She, Mrs. Obama, used the first-person singular pronoun in some form or another, "I" or "me" 34 times in sixteen paragraphs. He used it 23 times in thirteen paragraphs. It was all about them, and the danger is an adjective sooner or later attaches to presidents. Honest Abe, Tricky Dick Nixon. All kinds of adjectives. The danger to the President is that Vain is going to attach to him."


Vielen Dank für diesen schönen Fund!

Und hier die Fundstelle:

http://newsbusters.org/blogs/noel-sheppa...eak-about-himse

Es handelte sich um eine mündliche Äußerung von Will in einer Talkrunde von ABC.

Die dem Zitat vorausgehenden Sätze von Will fassen übrigens zusammen, was ich in dem Artikel geschrieben hatte. Es geht um das Debakel: "What's alarming is whether it indicates a belief on the part of the President which is that there is no problem that will not melt before the sunshine of his charm. And this is evidence again that it's not so".

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.10.2009 02:38
#14 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Zitat von Florian
Aber wenn es hilft, damit die friedensliebenden Europäer zu einem härteren Kurs gegenüber dem Iran zu bringen, dann hat diese Symbolik ein sinnvolles Ziel erreicht.


Der Kurs gegenüber dem Iran, lieber Florian, hängt weitgehend von Rußland und China ab. Die Europäer sind gar nicht mehr so sehr der Hemmschuh, erst recht nicht mehr seit dem 27. September.

Krauthammer zitiert am Beginn seiner Kolumne Sarkozy, der sich über Obamas Kurs der Worte ohne Folgen geradezu lustig macht.

Sie schildern, glaube ich, richtig, wie Obama sich das vorstellt. Aber ich glaube nicht, daß es funktioniert.

Obama hat immer noch nicht verstanden, daß er sich nicht mehr im Wahlkampf befindet. Die "Massen" Europas mögen sich an seiner Idee begeistern. Aber jede Regierung, doch auch jede europäische, weiß, daß das leeres Gerede ist.

Herzlich, Zettel

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

05.10.2009 08:10
#15 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Doch wenn Obama die atomare Abrüstung wichtig wäre, dann hätte er sich nie auf das Abenteuer Olympia einlassen dürfen. Die Zustimmung der IOC-Mitglieder wird doch vor einer solchen Sitzung gewonnen. Wenn Obama wirklich dachte, dass er gemeinsam mit seiner Gattin die Bewerbung Chicagos von einem hinteren Platz auf das Siegerpodest heben könnte, dann zeigt das meiner Meinung nach ein gehöriges Maß an Realitätsverlust. Hoffen wir für die USA und für das Ansehen dieses Amtes, dass es ihm eine rechtzeitig gelernte Lektion sein wird.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.10.2009 11:05
#16 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Die Mißerfolge sind klar - aber welche Erfolge meinen Sie?
Obama war bisher doch nur erfolgreich in der persönlichen Karriere. Aber m. W. hat er sonst noch nie etwas "gebacken bekommen", kann keine erfolgreiche politische Maßnahme vorzuweisen - und genau das setzt er jetzt nahtlos fort.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.10.2009 11:23
#17 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Zitat von R.A.
Die Mißerfolge sind klar - aber welche Erfolge meinen Sie?
Obama war bisher doch nur erfolgreich in der persönlichen Karriere. Aber m. W. hat er sonst noch nie etwas "gebacken bekommen", kann keine erfolgreiche politische Maßnahme vorzuweisen - und genau das setzt er jetzt nahtlos fort.


Ich gebe Ihnen Recht. Aber er hat ja auch in seiner Karriere nur den persönlichen Erfolg gesucht. Er konnte sich - so ungefähr habe ich das in dem Artikel geschrieben - die Felder aussuchen, auf denen er Erfolg haben wollte. Im Sinn der Karriere. Mißerfolge konnte er vermeiden, weil er eben gar nicht erst versuchte, auf irgendeinem Gebiet etwas zu erreichen.

Seine Karriere ist durch viele kleine Schritte gekennzeichnet. Er hat mal kurz dies gemacht, mal kurz das. Ungefähr wie ein Fluß, dessen Lauf dadurch bestimmt wird, wo jeweils das Gefälle ist.

Jetzt aber kann er sich die Felder nicht mehr aussuchen, mit denen er sich befassen muß. Jetzt muß er Aufgaben bewältigen, die ihm vorgegeben sind, und Probleme lösen, die sich objektiv stellen; etwas, das er in der Tat nie gelernt hat.

Herzlich, Zettel

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

05.10.2009 11:45
#18 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

In Antwort auf:
Aber er hat ja auch in seiner Karriere nur den persönlichen Erfolg gesucht.



Lieber Zettel,

gleicht er damit nicht unseren ex-Kanzler Schröder, der, kaum im Kanzleramt angekommen, nicht mehr zu wissen schien, was er denn nun damit anfangen sollte? Ist das eventuell ein neuer Typus von Politiker oder einfach das gute alte Peter-Prinzip?

Herzlich, Thomas

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

05.10.2009 13:32
#19 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Zitat von Thomas Pauli
gleicht er damit nicht unseren ex-Kanzler Schröder, der, kaum im Kanzleramt angekommen, nicht mehr zu wissen schien, was er denn nun damit anfangen sollte? Ist das eventuell ein neuer Typus von Politiker oder einfach das gute alte Peter-Prinzip?



Ich schlage vor, dass wir darüber zur Mitte seiner ersten Amtszeit urteilen. Ein Vergleich des Jung-Präsidenten Obama mit dem Ex-Kanzler Schröder scheint mir momentan noch etwas gewagt, denn letzteren mussten wir gefühlte zehn Jahre erdulden, bis sich dieses Urteil geradezu aufdrängte ;-)

john j Offline




Beiträge: 591

05.10.2009 15:31
#20 RE: Obamahass Antworten

"Wo kommt eigentlich Ihr Hass auf Obama her? Sie schreiben ja echt über nichts anderes mehr. Warum ist Ihnen das Thema "Obama ist ein Versager" so wichtig?"

Das frage ich mich auch. Obama hat hier im konkreten Beispiel sein Gewicht fuer Chicago in die Waagschale geworfen weil es eben "seine Stadt" ist. Vielleicht haette er es fuer Detroit, San Francisco oder Dallas gar nicht getan.

Wer nicht lange in den USA oder Kanada gelebt hat wird diesem Lokalpatriotismus nie verstehen koennen, wenn der mayor eines postindustriellen Hoellenlochs Gaeste mit "welcome to the greatest city in the greastest state in the greatest country in the world" begruesst. Siehe auch die Probleme die Beckham in LA hat weil er sich kritisch ueber den Verein, die Liga und die Stadt aeussert. Sowas geht im postnationalen, EU-seligen Europa, aber eben nicht in Amerika.

Was haette Obama anders machen sollen? Haette er sagen sollen: "Das IOC ist eine abgekartete Veranstaltung von korrupten fat cats die sich jahrelang von den Bewerbern fuerstlich aushalten lassen und dann den Zuschlag der eh schon lange feststand pseudo-demokratisch erteilen, und ich mache da nicht mit und gehe nicht nach Kopenhagen?" Er hat versucht zu retten was zu retten war und es hat halt nicht geklappt. Daraus ein Versagen von geradzu epischer Dimension zu machen ist lachhaft.

Obama hat von Bush junior ein tief gespaltenes, zweifelndes, unsicheres und geschwaechtes Amerika uebernommen. Es ist richtig dass Obama noch nicht viel Erfolg hatte, aber daraus bereits ein Versagen zu konstruieren ist erstens stark verfrueht und zweitens gemessen an der Groesse der Aufgaben hoechst unfair.

Florian Offline



Beiträge: 3.136

05.10.2009 18:11
#21 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Tja, da sind wir ja nun in einer Stretegie-Diskussion...

Ich vermute einmal, dass wir mit unserem Blick auf die Welt weitgehend übereinstimmen.

Ich persönlich fand die außenpolitischen Ziele G.W.Bushs im wesentlichen in Ordnung.
Allerdings muss ich zugeben, dass er in weiten Teilen gescheitert ist.

Und zwar deshalb, weil seine Politik so gravierend nachteilige Wirkungen auf die Beziehungen innerhalb der westlichen Staatengemeinschaft hatte.
Man mag die Wahrnehmung der Welt durch weite Teile z.B. der deutschen Öffentlichkeit für naiv halten - aber sie ist nun einmal eine Tatsache.
Und ein uneiniger Westen wird die anstehenden Probleme mit autokratischen Regimen in Moskau, Teheran und Peking sicher nicht in den Griff bekommen.

Sollte es Obama schaffen, den Westen wieder auf gemeinsame Ziele einzuschwören, dann wäre viel gewonnen.
Auch dann, wenn diese Ziele unrealistisch sind.
Denn die Einigkeit des Westens ist ein Wert an sich.



FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

05.10.2009 19:42
#22 RE: Obamahass Antworten

Zitat von john j
Wer nicht lange in den USA oder Kanada gelebt hat wird diesem Lokalpatriotismus nie verstehen koennen, wenn der mayor eines postindustriellen Hoellenlochs Gaeste mit "welcome to the greatest city in the greastest state in the greatest country in the world" begruesst. Siehe auch die Probleme die Beckham in LA hat weil er sich kritisch ueber den Verein, die Liga und die Stadt aeussert. Sowas geht im postnationalen, EU-seligen Europa, aber eben nicht in Amerika.



Ich glaube, dieser Lokalpatriotismus ist auch in Europa oft stark ausgeprägt. Wenn man einen Kölner mit einem halbwegs ehrlichen Urteil über den ästhetischen Zustand seiner Heimatstadt konfrontiert, sollte man sich lieber schnell aus seiner Schlagdistanz begeben. Vom Verhältnis der Italiener zu ihren Heimatstädtem ganz zu schweigen!

Abgesehen davon, kann ich mir nicht vorstellen, dass Obama nicht nach Kopenhagen gefahren wäre, wenn er nicht gedacht hätte, dass er das Ding umreißen könnte. Er ist ja intelligent genug, um zu vorher gewusst zu haben, dass die ihm weniger Gewogenen das Scheitern persönlich ankreiden werden, auch wenn es im Endeffekt doch eine unglaublich unbedeutende Lappalie ist.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.10.2009 19:57
#23 RE: Obamahass Antworten

Zitat von john j
"Wo kommt eigentlich Ihr Hass auf Obama her? Sie schreiben ja echt über nichts anderes mehr. Warum ist Ihnen das Thema "Obama ist ein Versager" so wichtig?"

Das frage ich mich auch. Obama hat hier im konkreten Beispiel sein Gewicht fuer Chicago in die Waagschale geworfen weil es eben "seine Stadt" ist. Vielleicht haette er es fuer Detroit, San Francisco oder Dallas gar nicht getan.

(...)

Es ist richtig dass Obama noch nicht viel Erfolg hatte, aber daraus bereits ein Versagen zu konstruieren ist erstens stark verfrueht und zweitens gemessen an der Groesse der Aufgaben hoechst unfair.


Lieber John,

falls Sie den Artikel gelesen haben, über den wir hier diskutieren, werden Sie wissen, daß darin von einem "Versager" nicht die Rede ist.

Falls Sie gelesen haben sollten, was ich seit Anfang 2008 über Barack Obama schreibe, dann wissen Sie, wie abwegig es ist, mir einen "Hass" auf ihn zu unterstellen.

Im übrigen: Obama mag ja von Lokalpatriotismus geleitet worden sein, als er sich derart für Chicago einsetzte. Aber er ist eben jetzt der Präsident, der sich von Machtinteressen leiten lassen sollte und nicht von Lokalpatriotismus.

Also mir scheint, daß Ihre Erklärung des Verhaltens von Obama die Sache nicht besser macht. Meine Vermutung allerdings bleibt weiter diejenige, die auch George Will geäußert hat: Daß er glaubte, mit einer flammenden Rede und mittels des Charmes von Michelle die Lage im IOK umdrehen zu können.

So, wie er eben glaubte, mittels flammender Appelle einer Lösung des Nahostkonflikts näher zu kommen. Das hatte doch sein ganzes Leben lang funktioniert - er kommt, er redet, er siegt. Nur im jetzigen Amt nicht mehr.

Herzlich, Zettel

Juno Offline



Beiträge: 332

05.10.2009 22:01
#24 RE: Obamas Erfolge, Obamas Mißerfolge Antworten

Obamas Miss-/Erfolge erklären sich durch eine Mischung aus dem Peter- und dem "Mae-West"-Prinzip
Meinen jedenfalls die Kommentatoren hier:
http://senseofevents.blogspot.com/2009/1...presidency.html

john j Offline




Beiträge: 591

05.10.2009 22:30
#25 RE: Obamahass Antworten

"Hass" war nicht meine Formulierung, sondern die ines anderen Kommentators. Aber sie gehen mit Obama ganz schoen ins Gericht und halten ihm laufend seine angeblichen Fehler oder Fehlleistungen vor.

"Im übrigen: Obama mag ja von Lokalpatriotismus geleitet worden sein, als er sich derart für Chicago einsetzte. Aber er ist eben jetzt der Präsident, der sich von Machtinteressen leiten lassen sollte und nicht von Lokalpatriotismus."

Ich glaube nicht dass olympische Spiele etwas mit Machtinteressen zu tun haben. Vielleicht auch nicht mit Lokalpatriotismus im vorliegenden Fall, das kann sein, aber ich denke Obama musste estwas tun, sonst haetten ihm seine Kritiker Untaetigkeit oder schlimmeres vorgeworfen. Er hat es probiert, es hat nicht geklappt, und Rio ist mE eine wuerdige Olympia-Stadt. Ich habe damit kein Problem.

"Meine Vermutung allerdings bleibt weiter diejenige, die auch George Will geäußert hat: Daß er glaubte, mit einer flammenden Rede und mittels des Charmes von Michelle die Lage im IOK umdrehen zu können."

Mag sein. Wie gesagt, er musste es probieren. Und mehr als eine Rede halten konnte er ja auch nicht, die Bewrbungen liefen ja schon seit Jahren. Wahrscheinlich war die Entscheidung fuer Rio schon lange gefallen, die USA hatten ja auch mehr als ihren fair share an Olympia in der Vergangenheit.


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