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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 49 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
automat Offline



Beiträge: 158

09.10.2009 20:07
#26 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

In Antwort auf:
Die Entscheidung des Nobelpreiskomittees zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama prämiert Substanzlosigkeit und ignoriert sicherheitspolitische Realitäten. Die sicherheitspolitischen Herausforderungen, die Obama zu bewältigen hat, sind keine Folge mangelnder freundlicher Worte, sondern Resultat realer Interessengegensätze.

Obamas Rhetorik mag bei Intellektuellen in Stockholm gut ankommen, ist aber von den Herausforderern der USA als Zeichen von Schwäche verstanden worden und hat sowohl die iranische als auch die nordkoreanische Führung weniger konzessionsbereit gemacht. Die Konzessionen gegenüber Russland haben auf russischer Seite nicht das von manchen erhoffte Entgegenkommen bewirkt, und die syrische Führung hat die Schwäche Obamas genutzt, um ihre Unterstützung für Aufständische im Irak auszuweiten. Auch andere Herausforderer der USA von Chavez bis Ghaddafi nehmen die Schwäche Osamas als Chance wahr.

Im Fall Afghanistans hat die ständige Beschwörung von Verhandlungen mit “moderaten Taliban” bei gleichzeitiger Inkonsistenz in strategischen Fragen lokale Verbündete verunsichert und die Aufständischen moralisch gestärkt. Die angestrebte Einbindung konzessionsbereiter Aufständischer wird dadurch zusätzlich erschwert.

Man könnte die Liste mit Beispiel fortsetzen, in denen Obamas Politik kontraproduktiv war. Die richtigen Entscheidungen Obamas, etwa stärkerer Druck auf die pakistanische Regierung und die Ausweitung der Bekämpfung von Zielen im Nordwesten Pakistans, erwähnt das Nobelpreiskomittee ausgerechnet nicht. Es macht mit seiner Entscheidung deutlich, in welchem Ausmaß es weltfremdem Wunschdenken verhaftet ist.



http://weblog-sicherheitspolitik.info/20...chein-als-sein/

john j Offline




Beiträge: 591

09.10.2009 21:46
#27 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Der Friedensnobelpreis wird immer noch in Oslo verliehen, daher kommt Obama's Rhetorik wenn schon bei Intelektuellen in Oslo gut an, und nicht in Stockholm.

Vor kurzem wurde Obama hier vorgehalten dass er nicht mal das IOC dazu bringen konnte Chicago die Olympischen Spiele zu geben. Bringt halt nix zustande, dieser Praesident. Immerhin hat er jetzt einen der begehrtesten internationalen Preise in der Tasche...und Rio in der Zukunft wahrscheinlich eine Haufen Schulden. Siehe Montreal etc...

"Auch andere Herausforderer der USA von Chavez bis Ghaddafi nehmen die Schwäche Osamas als Chance wahr."

Sie nehmen die Schwaeche der USA als Chance wahr, nicht die Obama's (der Osama war wohl ein Freudian slip). Auch die Chavez und Ghaddafis wissen genau dass die USA momentan militaerisch, wirtschaftlich und politisch ueber ihre Kraefte engagiert sind. Die Folgen von 8 Jahren neokonservativer "America Alone" und "If you're not with us, you're against us" Politik, die deutlich ueber die Kraefte der USA ging und zum Schluss in reine Grossprecherei ausartete. Das Gefaehrliche an ihr war dass sich Laender wie Georgien oder auch Pakistan ermutigt fuehlten Risiken einzugehen die sie zuvor nie eingegangen waeren - im Vertrauen auf die Hilfe der USA die dann nie kam. Nicht kommen konnte, wenn man es realistisch betrachtet.


califax Offline




Beiträge: 1.502

10.10.2009 00:02
#28 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Zitat von Kallias

Zitat von Versuch eines Redenschreibers
Today history told an important lesson to us all: no matter how high the stakes may be, no matter how much defeat might have to be endured - rise to your feet and go on fighting for the noblest aims again.
Recently, in Copenhagen, we played a great game - and lost. But we didn't let this defeat to take away our spirit. Now, in Oslo, on the other shore of the Skagerrak bay, our persistance, our unshakeable will to stand by our ideals, finally payed off, and from now on, the world will be a safer place to live for us all.
In the deep bitterness of that Copenhagen night, it occurred to me that life might not be a soap opera after all. But from the depth of abyss we rose again to the light today, and everyone can see it now in sublimest clarity: life is even bigger than a Hollywood movie.


Gruß,
Kallias
PS sorry, couldn't resist




Da fehlt aber schmerzhaft das obligatorische "and let me say that clear!", gefolgt von "to put things straight" und "and I want to say this aloud" mit einem Sahnehäubchen von "And I-------- tell you, America, and let me say this clear and loud!"

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The Outside of the Asylum

califax Offline




Beiträge: 1.502

10.10.2009 00:20
#29 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Zunächst einmal danke ich Ihnen für die Möglichkeit, hier in diesem Forum, an diesem Platz der Meinungsfreiheit und der geglückten Visionen des Fortschritts, der Demokratie und der, lassen Sie es mich klar sagen, wie es ist: Ja, auch der Freiheit; Ihnen also hier an diesem wunderschönen Ort zu danken.
Zu danken nicht nur für die Möglichkeit, hier unter so wunderbaren einander in Freiheit und Liebe verbunden Menschen einen Kommmentar abzugeben.
Zu danken aber auch, und lassen Sie mich das in aller Klarheit sagen, für die Möglichkeit zu lesen, was hier so unterschiedliche, doch in Liebe und Freiheit verbundene Menschen einander mitteilen.
Ich möchte mich weiterhin bedanken bei all den Helden, den Müttern und, ich muß auch diese in aller Deutlichkeit erwähnen, bei allen anderen Menschen, dafür, daß sie diese Welt, und lassen Sie mich das klar sagen: auch dieses wunderbare Forum! in einen Geist, einen weltumspannenden Geist der Freiheit und des Friedens tauchen.
Doch ich muß auch sagen, und ich muß das klar und laut sagen, Ameri-ähm-Forum!, daß wir die Augen bei allem Erfolg und Glück nicht vor jenen verschließen sollten, die Kritik an uns äußern. Auch dann, wenn diese Kritik berechtigt sein sollte.
Und deshalb lassen sie mich es klar und deutlich aussprechen: Dieser Artikel war nicht perfekt!
Aber hören Sie mir zu, ehe Sie vorschnell urteilen, lassen Sie es mich klar und laut und mit aller notwendigen Deutlichkeit sagen: Das Kommittee hatte Humor, und das ist gut so.

Nach Arafat ist Obama eigentlich eine Wohltat. Man muß ja auch bedenken, daß, wie es ein Journalist heute in den Nachrichten so schön sagte, der Preis vor allem dafür gestiftet wurde, an internationalen Konferenzen teilzunehmen.

Und im übrigen verstehe ich gar nicht, was die Leute alle gegen Obama haben. Der tut doch gar nichts.

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The Outside of the Asylum

califax Offline




Beiträge: 1.502

10.10.2009 01:20
#30 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

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The Outside of the Asylum

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

10.10.2009 01:25
#31 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Lieber Califax, lassen sie mich, hier und jetzt, deutlich sagen ... dass ich gerade vor Lachen zusammengebrochen bin.

----------------------------------------------------
... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

10.10.2009 08:58
#32 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Zitat von califax
Da fehlt aber schmerzhaft das obligatorische "and let me say that clear!", gefolgt von "to put things straight" und "and I want to say this aloud" mit einem Sahnehäubchen von "And I-------- tell you, America, and let me say this clear and loud!"

Goodness! Anfangerfehlers!

Gruß,
Kallias

Popeye Offline



Beiträge: 207

10.10.2009 10:08
#33 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

"For the young woman who marches silently for the right to be heard even in the face of beatings and bullets"

Dieser Feigling Obama traut sich noch nicht mal, Neda und den Iran beim Namen zu nennen!
Hat er vielleicht Angst, er dürfte den Mullahs nicht mehr den Hof machen?
Dazu passt das hier:

"Am 6. Oktober 2009 berichtete die US-amerikanische Zeitung „The Boston Globe“, dass die Obama-Regierung die finanzielle Unterstützung des renommierten „Iran Human Rights Documentation Center“ (IHRDC) gestrichen habe.
Das Zentrum veröffentlichte zwölf Berichte auf Englisch und auf Persisch. Darin wurden Zwangsgeständnisse, Massenhinrichtungen in iranischen Gefängnissen, die brutale Vorgehensweise von parallel tätigen Geheimdiensten sowie Verhaftungen von Journalisten und Bloggern dokumentiert. Auch die Verletzung der Minderheitenrechte und die gezielten Exilhinrichtungen des Regimes finden sich in den Berichten."
http://debatte.welt.de/kolumnen/73/iran+...nrechte?req=RSS

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

10.10.2009 10:14
#34 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Das Nobelkomitee haaette Groesse bewiesen, wenn es den Preis der Iranischen Protestbewegung und geteilt an Twitter vergeben haette.

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

10.10.2009 12:42
#35 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten


Beim lesen tauchte vor meinem geistigen Auge ein hilfreicher Texteditor auf, der, angelehnt an ELIZA des Prof.Weizenbaum, unterstützend bei der Gestaltung solcher Texte mitwirken könnte. Einige Parameter würden schon ausreichen, um einen mehrseitigen Text zu generieren. Ist das eine Martlücke?
Gruß, Ungelt

automat Offline



Beiträge: 158

10.10.2009 12:57
#36 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Kurt Kister über den Friedensnobelpreis:

http://www.sueddeutsche.de/politik/147/490523/text/

Selten so eine Ansammlung von apodiktisch formulierten krassen Fehlurteilen gelesen. Die naive Grundannahme des Artikels ist wohl, dass nur idealistische und politisch wirkungslose "große Denker" wie Berta von Suttner den Preis bekommen sollten. Fluch dagegen allen, die jemals eine Waffe in der Hand gehalten oder sich gar erdreistet haben, bloß aus realpolitischen Erwägungen militärische Konflikte zu beenden. Wen interessieren schon die positiven Folgen, wenn die Motive nicht idealistisch waren? (Das Gegenteil dieser Annahme, wen interessieren schon die negativen Folgen, wenn die Motive idealistisch waren?, wabert natürlich auch durch den ganzen Artikel).

Ein schönes Beispiel für die "TAZisierung des deutschen Journalismus", wie Zettel das hier an anderer Stelle mal genannt hat. Wer braucht schon sachlich ausgewogene Urteile, wenn man dröhnende Ideologie hat?

Stefanie Offline



Beiträge: 606

10.10.2009 13:19
#37 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

„The Times“ äußert sich herrlich drastisch zu Obamas Friedensnobelpreis. Der Kommentar dazu auf Seite 2 ist betitelt mit: „Prize Fools“. Er beginnt damit, dass ein Satiker anläßlich der Verleihung des Preises an Kissinger bemerkt hätte, diese Verleihung habe seine Satire obsolet gemacht. Sich das Kommitee nun mit der Vergabe des Preis an Obama in die Gefahr begebe, die gesamte Comedy Branche überflüssig zu machen. Weiter geht es dann ala, dass das Komitee wohl Hoffnung über Ergebnisse gesetzt habe und Versprechen über deren Einhaltung. Diese Vergabe würde frühere selbstlosen Triumphe untergraben, da nun die Normierung danach aussehe, als sei diese parteiisch der europäischen Erleichterung darüber, dass Bush nicht mehr im Amte sei, entsprungen. – grob und sinngemäß übersetzt. Weiß nicht, ob der Kommentar der heutigen Ausgabe online zu lesen ist. Der Kommentar ist sehr lesenswert.

automat Offline



Beiträge: 158

10.10.2009 13:42
#38 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Obamas Umgang mit dem Islam, speziell seine vor sachlichen Fehlern, Verharmlosungen und handfesten Lügen nur so strotzende Rede in Kairo, hat wohl eine Rolle bei der Verleihung des Preises gespielt. Diese Rede wurde u.a. von einer muslimischen Beraterin geschrieben, die letzte Woche nichts dabei fand, in einer Sendung zusammen mit Vertretern der islamistischen Hizb ut Tahrir aufzutreten, deren Ziel die Zerstörung der westlichen Demokratie ist. Statements u.a.:


Miss Mogahed made no challenge to these demands and said that "promiscuity" and the "breakdown of traditional values" were what Muslims admired least about the West.

She said: "I think the reason so many women support Sharia is because they have a very different understanding of sharia than the common perception in Western media.

"The majority of women around the world associate gender justice, or justice for women, with sharia compliance.

"The portrayal of Sharia has been oversimplified in many cases."


http://www.telegraph.co.uk/news/worldnew...understood.html

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.10.2009 16:52
#39 Nobelpreis für Barack Obama: Welches sind die Folgen? Antworten

Als erste Reaktion habe ich, wie die meisten, gefragt, ob Obama sich den Preis denn verdient hat. Die interessantere Frage ist aber die nach den Folgen der Preisverleihung.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

10.10.2009 18:08
#40 RE: Nobelpreis für Barack Obama: Welches sind die Folgen? Antworten

Vielleicht aber werden ab nun sowohl Obama als auch die Friedensideologie etwas kritischer gesehe, d.h. vielleicht sitzt er bald wie der Fischer und seine Frau wieder in der alten Fischerhütte.

Stefanie Offline



Beiträge: 606

10.10.2009 19:08
#41 RE: Nobelpreis für Barack Obama: Welches sind die Folgen? Antworten

Ich denke, die Auszeichnung wird keine nennenswerten Folgen haben. Für Obama wird es vielleicht ein Ansporn sein, aber keine Kursänderung oder sonstige Beeiflussung haben auch nicht in militärischen Fragen, denn trotz der (berechtigen) Forderungen nach Aufstockung der Truppen in Afghanistan erhält er ja den Preis. Die Verleihung des Preises an ihn wird schnell aus dem Bewußtsein der Menschen verschwinden und nur im Zusammenhang mit Kritik oder Anerkennung, je nach Meinung über Obamas Handeln, als wertendes Argument mißbraucht werden. Die einen werden sagen, wie kann es sein, dass Ihr die Fähigkeiten des sogar mit dem Friedensnobelpreis Ausgezeichneten nicht sehen oder würdigen wollt und die anderen werden sagen, wie konnte man ihm nur den Preis verleihen. Aber darüber hinaus gehende Auswirkungen wird es nicht haben.

Stefanie Offline



Beiträge: 606

10.10.2009 19:38
#42 RE: Nobelpreis für Barack Obama: Welches sind die Folgen? Antworten

P.S.: Auch wenn die diesjährige Auszeichnung für mich keine einer besonderen Leistung i.S. Frieden, sondern die Auszeichnung der nach Auffassung des Komitees "richtigen" politischen Gesinnung, also kein Friedensnobelpreis sondern ein Gesinnungspreis ist und damit nicht ernst zu nehmen, gibt es dennoch Positives daran für mich. Dieser Preis zeigt Sympathien für das amerikanische Volk. In der Vergangenheit mussten die Amerikaner viel unberechtigte Kritik bis hin zu pauschaler Ablehnung erfahren. Da freut es mich, wenn sie nun in den Genuss des Gegenteils kommen, sozusagen als ausgleichende Gerechtigkeit, aber auch, dass die Amis nicht weiter ungerecht angegriffen und behandelt werden. Zumal die Kritik an der Auszeichnung, auch wenn sie ab und an schon heftig ist, doch immer bei der Sache - also sachlich - bleibt und nicht pauschal auf die Amerikaner einschlägt, wie es so häufig im Zusammenhang mit Bush war.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.10.2009 21:21
#43 RE: Nobelpreis für Barack Obama: Welches sind die Folgen? Antworten

Zitat von dirk
Vielleicht aber werden ab nun sowohl Obama als auch die Friedensideologie etwas kritischer gesehe, d.h. vielleicht sitzt er bald wie der Fischer und seine Frau wieder in der alten Fischerhütte.


Das ist lustig, lieber Dirk: Genau dieser Vergleich ging mir durch den Kopf, als ich den Artikel über Obamas Erfolge und Mißerfolge geschrieben habe. Ich hatte sogar überlegt, mit dem Fischer un sine Fruu den Artikel anzufangen.

Denn es ist ja wirklich so: Bis er Präsident wurde, flogen Obama die Erfolge zu, weil er die Menschen bestricken konnte. So, wie der Buttje der Fruu vom Fischer alle Wünsche erfüllt.

Und der Nobelpreis ist sozusagen der letzte Nachklapp dieser Erfolgsgeschichte. Auch er fiel Obama wieder in den Schoß nicht aufgrund von Leisungen, sondern weil er so überzeugend reden kann.

Auf seine erste Leistung warten wir.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.10.2009 21:29
#44 RE: Nobelpreis für Barack Obama: Welches sind die Folgen? Antworten

Zitat von Stefanie
Dieser Preis zeigt Sympathien für das amerikanische Volk. In der Vergangenheit mussten die Amerikaner viel unberechtigte Kritik bis hin zu pauschaler Ablehnung erfahren. Da freut es mich, wenn sie nun in den Genuss des Gegenteils kommen, sozusagen als ausgleichende Gerechtigkeit, aber auch, dass die Amis nicht weiter ungerecht angegriffen und behandelt werden. Zumal die Kritik an der Auszeichnung, auch wenn sie ab und an schon heftig ist, doch immer bei der Sache - also sachlich - bleibt und nicht pauschal auf die Amerikaner einschlägt, wie es so häufig im Zusammenhang mit Bush war.


Sie sprechen da wieder einen wichtigen Punkt an, liebe Stefanie. Wenn man sich die Umfragen zu Obama ansieht, dann fällt auf, daß die Beurteilung seiner Leistung (job satisfaction) seit seinem Amtsantritt kontinuierlich abnimmt (im letzten Monat blieb sie konstant); daß aber seine Popularität (favorability rating) immer noch hoch ist. Ich halte es für wahrscheinlich, daß die Popularität Obamas viel mit dem Ansehen der USA im Ausland zu tun hat.

Die Amerikaner sind selbstbewußt, aber doch sehr begierig darauf, von der Welt geliebt zu werden. Sie haben also unter dem sinkenden Ansehen der USA unter Bush gelitten (aus meiner Sicht unberechtigterweise; aber es war nun einmal so). Jetzt finden sie es klasse, daß die USA wieder mehr zu den Guten gerechnet werden. Dafür sind sie Obama dankbar.

Herzlich, Zettel

Abendlaender Offline




Beiträge: 103

11.10.2009 03:41
#45 RE: Nobelpreis für Barack Obama: Welches sind die Folgen? Antworten

Eine Beobachtung: Bisherige Online-Kommentare zur Friedensnobelpreisverleihung fallen in drei Sparten.
1) "Tut dem Hoffnungsträger nichts, der kommt noch ganz groß raus" - eine (reflexartige?) Reaktion auf Kommentare der folgenden beiden Kategorien.
2) Obama habe den Preis nicht verdient, weil er hinter seinen Ankündigungen und Verheißungen zurückgeblieben sei; wider Erwarten habe er den Weltfrieden nicht durch Handauflegen herbeigeführt, nur solches hätte den Preis gerechtfertigt.
3) Er habe den Preis nicht verdient, weil seine Politik grundsätzlich falsch sei und schon heute zu negativen Folgen geführt habe; auch die Feststellungen seines Nichtstuns und seiner Wirkungslosigkeit fallen hierunter.
Der Streit zwischen diesen Positionen wird so rasch nicht zur Ruhe kommen; nach der Preisverleihung findet man andere Anlässe. Er wird erst dann abebben, wenn wenn die in ihren virtuellen Obama verknallten Massen und Eliten des Westens (Kategorien 1 und 2) so etwas wie ihren Realitätssinn wiederentdecken. Darauf hoffe ich so bald allerdings nicht.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.10.2009 23:13
#46 RE: Nobelpreis für Barack Obama: Welches sind die Folgen? Antworten

Zitat von Abendlaender
Eine Beobachtung: Bisherige Online-Kommentare zur Friedensnobelpreisverleihung fallen in drei Sparten.
1) "Tut dem Hoffnungsträger nichts, der kommt noch ganz groß raus" - eine (reflexartige?) Reaktion auf Kommentare der folgenden beiden Kategorien.
2) Obama habe den Preis nicht verdient, weil er hinter seinen Ankündigungen und Verheißungen zurückgeblieben sei; wider Erwarten habe er den Weltfrieden nicht durch Handauflegen herbeigeführt, nur solches hätte den Preis gerechtfertigt.
3) Er habe den Preis nicht verdient, weil seine Politik grundsätzlich falsch sei und schon heute zu negativen Folgen geführt habe; auch die Feststellungen seines Nichtstuns und seiner Wirkungslosigkeit fallen hierunter.


In den amerikanischen Medien, lieber Abendländer, ist die wohl am meisten verbreitete Reaktion: Er hätte ihn sich verdienen können, aber sie haben ihn ihm gegeben, bevor er überhaupt Gelegenheit dazu hatte.

Das ist auch meine Meinung. Ich bin, wie bekannt, sehr skeptisch, was Obamas Außenpolitik angeht. Ich fürchte, daß er mit seinen vollmundigen Ankündigungen, mit seinen Visionen nur Schaden anrichtet. Wenn seine Regierung so idealistisch handelt, wie er es ankündigt, dann wird sie Niederlage nach Niederlage einstecken. Wenn er sich zu einer realitätsangemessenen Machtpolitik durchringt, dann wird er als Lügner dastehen.

Aber vielleicht irre ich mich. Vielleicht kann er wirklich diese Welt mit ihren häßlichen Machtkämpfen verändern und eine Welt des Friedens schaffen.

Wie er das ohne Atomwaffen hinbekommen will, ist mir allerdings rätselhaft. Es liegt doch auf der Hand, daß zB Indien und Pakistan im letzten Jahr Krieg geführt hätten, wenn nicht beide Atommächte wären. Es liegt doch auf der Hand, daß Israel nur deswegen noch nicht von der Landkarte getilgt ist, weil es eine Atommacht ist.

Herzlich, Zettel


FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

08.10.2010 11:01
#47 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Ich rechne mit dem zweiten Nobelpreis in Folge für Obama, der dann nächstes Jahr den Hattrick vollmachen wird.

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

08.10.2010 11:09
#48 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Liu Xiaobo. Nun gut. Guantanamo wird der aber nicht schließen.

RexCramer ( gelöscht )
Beiträge:

08.10.2010 13:19
#49 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Zitat von FTT_2.0
Ich rechne mit dem zweiten Nobelpreis in Folge für Obama, der dann nächstes Jahr den Hattrick vollmachen wird.



Ich dachte, der Messias bekäme ihn sowieso jedes Jahr ununterbrochen bis an sein Lebensende. Schließlich haben wir doch gelernt, daß er diesen Preis verdient, weil er mal etwas tun könnte, das ihn rechtfertigt.

MfG

Florian Offline



Beiträge: 3.136

18.10.2016 20:11
#50 RE: Marginalie: Friedensnobelpreis für Barack Obama Antworten

Hier ein recht amüsantes Interview von Late Night Host Steven Colbert mit Barack Obama:
https://www.youtube.com/watch?v=aRQLU3IwNYs

Bei 04:10 min. geht es kurz um den Friedensnobelpreis.
Obama wird gefragt, warum er ihn bekommen hat.
Die Antwort von Obama ist kurz und gut. Und wahrscheinlich sogar die Wahrheit....

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