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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 68 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

12.05.2010 17:27
Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zu diesem Interview habe ich wenig zu kommentieren, weil ich Charlotte Knobloch eigentlich fast durchweg nur zustimmen kann. Deshalb weise ich nur in einer kurzen Marginalie darauf hin.

In einem Punkt allerdings bin ich anderer Meinung als Charlotte Knobloch. Gegen Ende des Interviews sagt sie:

Zitat von Charlotte Knobloch
Die größte Enttäuschung? Dass Rechtsradikale heute wieder durch unsere Städte stiefeln und ihre menschenverachtenden Ansichten öffentlich darstellen können – und wir nicht in der Lage sind, das zu verhindern. Im Gegenteil: die Justiz genehmigt es. Das habe ich mir nicht vorstellen können. Und das sollte in der Zukunft eines der wichtigsten Fragen für den Zentralrat sein: Dass Meinungs- und Versammlungsfreiheit auch eine Grenze haben muss.

Sie haben ja eine Grenze; nämlich durch die bestehenden Gesetze. Ich halte es nicht für erforderlich, diese zu verschärfen.

Erstens aus grundsätzlichen Erwägungen. Der Rechtsstaat muß sich gegen Extremisten wehren, aber solange sie sich nur verbal artikulieren, sollte er ihnen das erlauben. Die Freiheit des Worts ist ein sehr hohes Gut der Demokratie. Es gibt das Recht auf Versammlungsfreiheit, und es hat Verfassungsrang.

Zweitens sprechen auch pragmatische Gründe dagegen, Links- und Rechtsextremen öffentliche Demonstrationen zu verbieten. Sie würden verbotswidrig ja doch stattfinden, wären dann aber ungleich schwerer zu kontrollieren.

Und selbstverständlich kann man nicht Sondergesetze für rechtsextreme Feinde unseres Staats machen, die dann nicht auch für linksextreme ebenso gelten würden.

Politur Offline



Beiträge: 49

12.05.2010 18:42
#2 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zettel ich stimme deiner Kritik an Knblochs Äußerung vollkommen zu!

Deiner Zustimmung zu Knoblochs Äußerung über die Kritik an den Linken, kann ich jedoch absolut nicht zustimmen! Ich stoße mich vor allem an diesem Satz:

Zitat
Die Linke hat sich inzwischen derartig eindeutig antiisraelisch bis antijüdisch positioniert, dass dieses Problem unbedingt mit der Bekämpfung des Rechtsextremismus gleichgestellt werden sollte.



Sie fordert ganz direkt "antiisraelische" Kritik wie "Rechtsextremismus" zu bekämpfen! Das ist geradezu skandalös. Ich will nicht mit Rechtsradikalen gleichgestellt werden, wenn ich die Kriegsverbrechen Israels anprangere.

Zentrum des zionistischen Gedanks ist die Existenz eines jüdischen Staates. Anbetracht der heutigen Lage ist sollte dieses Ziel jedoch überdacht werden. Die Linke in Israel tut dies! Die jüdische Linke in Israel ist teilweise antizionistisch.

Israel hat mit seiner Siedlungspolitik in den letzten Jahren eine Zweistaatenlösung nahezu unmöglich gemacht. Zum anderen wächst die muslimische Bevölkerung innerhalb Israels. Dabei meine ich nicht die besetzten Gebiete (Gaza, Westbank). Aus beiden Gründen ist das zionistische Ziel eines jüdischen Staats langfristig nicht haltbar.

Ich äußere mich damit antizionistisch. Kann ich deswegen mit einem Rechtsradikalen gleichgesetzt werden???

Kane Offline




Beiträge: 133

12.05.2010 18:59
#3 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Ja

Yossarius Offline



Beiträge: 19

12.05.2010 20:04
#4 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Gelegentlich erfreut so ein einfaches und klares JA, ist die einzig richtige Antwort und zeigt auf, das verschiedenes nicht diskutabel sein kann (das Existenzrecht unserer jüdischen Mitbürger beispielsweise, Herr/Frau Politur).

Was mich anbei noch an Ihrer Ansicht interessieren tät, Herr/Frau Politur, wäre, ab wieviel % muslimischer Bevölkerungsanteil die Juden in Israel ins Meer müssen? Oder kann es gar sein, das viele arabische Israelis mit ihren jüdischen Nachbarn in Israel ganz gut klarkommen? Merke: Nicht jeder Araber schießt Raketen vom Dach einer Schule auf eine andere Schule. Einfach mal hinfahren, Herr/Frau Politur.

Hajo Offline



Beiträge: 440

12.05.2010 20:34
#5 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Nun, ein Linksradikaler spricht Nationen und Völkern generell das Existenzrecht ab, während ein Rechtsradikaler dies selektiv nur mit einigen, seiner Ansicht nach besonders verkommenen Völkern praktiziert. Nun ist das von den Linken praktizierte Prinzip aber nicht allein deswegen zu verurteilen, weil es auf Israel angewandt wird, sondern natürlich in gleicher Weise, wenn es zu Deutschland kommt, wo derlei leider Tradition geworden ist. Eine prinzipielle Kritik müsste also den Antinationalismus insgesamt geißeln, und nicht bloß seine Anwendung auf den speziellen Fall. Darum indes geht es Frau Knobloch nicht. Antinationalistische Ansichten, nur mit anderem Adressaten, sind bei ihr keineswegs ungewöhnlich.

Stefanie Offline



Beiträge: 606

12.05.2010 20:36
#6 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

@Politur

"Ich äußere mich damit antizionistisch. Kann ich deswegen mit einem Rechtsradikalen gleichgesetzt werden???"

Vielleicht.

"Sie fordert ganz direkt "antiisraelische" Kritik wie "Rechtsextremismus" zu bekämpfen! Das ist geradezu skandalös."

Sie sagt nicht, Kritik gegen Israel solle mit Rechtsradikalismus gleichgestellt werden. Sie sagt, "antiisraelisch bis antijüdisch".

Dass antijüdisch Antisemitismus ist, darüber werden wir einig sein.

Wo liegt also Ihr Problem, dies mit Rechtsradikalismus gleichzusetzen? Das einzige Problem dabei ist, die Gleichsetzung mit Rechtsradikalismus dann so täte, als gebe es diese antisemitischen Gestalten nur rechtsaußen und verharmlost damit den linken Antisemitismus oder den muslimischen, der allerdings weitestgehend deckungsgleich mit dem linken ist.

Also ich sehe kein Skandal. Eher empfinde ich es als Skandal, wenn die Aussagen als Skandal empfunden wird.

Zu antiisraelisch, ein ebensolcher Skandal, wenn man dies nicht als antisemitisch empfindet, komme ich anhand Ihres nächsten Zitates.

"Zentrum des zionistischen Gedanks ist die Existenz eines jüdischen Staates. Anbetracht der heutigen Lage ist sollte dieses Ziel jedoch überdacht werden. Die Linke in Israel tut dies! Die jüdische Linke in Israel ist teilweise antizionistisch."

Die Linke in Israel tut dies ganz sicher nicht. Es gibt unter Linken allerdings welche, die sagen, wegen der Lage - sprich des schlechten Benehmens Israels - soll Israel wieder verschwinden. Diese sind Antisemiten wie der schnöde deutsche Antisemit ebenfalls. Oder wie erklären Sie sich, dass Israel der einzige Staat ist, dem man wegen schlechten Benehmens das Existenzrecht absprechen will. Da gebe es doch sicher auch nach Ihrer Auffassung Staaten, die längst eher auf der Liste der von der Landkarte zu streichenden hätten stehen müssen oder stehen müssen.

Dann gibt es noch Ultrareligiöse welche den Staat Israel aus religiösen Gründen ablehnen.

Antiisraelisch bedeutet gegen Israel zu sein, dass man den Staat weg haben will. Dass dies nicht antisemitisch ist, werden Sie nicht behaupten wollen. Denn es gibt keinen Staat ansonsten, den irgend wer weg haben will.

"Ich will nicht mit Rechtsradikalen gleichgestellt werden, wenn ich die Kriegsverbrechen Israels anprangere."

Kann ich verstehen. Wer will schon ein Antisemit sein.

Wäre jetzt noch freundlich, wenn Sie kurz die Kriegsverbrechen nennen könnten. Und jetzt bitte nicht Golstone oder HRW zitieren...

"Israel hat mit seiner Siedlungspolitik in den letzten Jahren eine Zweistaatenlösung nahezu unmöglich gemacht. "

Staun. Na das müssen Sie mir aber mal erklären.

"um anderen wächst die muslimische Bevölkerung innerhalb Israels. Dabei meine ich nicht die besetzten Gebiete (Gaza, Westbank). Aus beiden Gründen ist das zionistische Ziel eines jüdischen Staats langfristig nicht haltbar."

Na da sind wir doch bei Pudels Kern. Die Einstaatenlösung richtig? Dann haben sie ja aufgrund der Bevölkerungzusammensetzung schon fast Ihr Ziel erreicht. Der jüdische Staat endlich weg, weil de fakto dann ein muslimischer.

"Ich äußere mich damit antizionistisch. Kann ich deswegen mit einem Rechtsradikalen gleichgesetzt werden???"

Wohl eher mit den Genossen auf der linken Seite, welche ihren gepflegten latenten - also unbewussten - Antisemitismus unter dem Mäntelchen der Israelkritik ausüben.

Hajo Offline



Beiträge: 440

12.05.2010 20:40
#7 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat
Dass antijüdisch Antisemitismus ist, darüber werden wir einig sein.



Da Juden auch nur Menschen sind, werden sie, wie jedes andere Volk oder jede andere Religionsgemeinschaft auch, nicht nur Gutes tun. Die Benennung des Negativen, von mir aus auch überzeichnet und instrumentalisiert, gehört zu jedem Volk und jeder Religionsgemeinschaft dazu. Wieso es in diesem speziellen Fall irgendwie tadelnswert sein sollte, will mir nicht einleuchten.

Stefanie Offline



Beiträge: 606

12.05.2010 20:43
#8 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Hajo,



" "Zitat Dass antijüdisch Antisemitismus ist, darüber werden wir einig sein."



Sie zitiert:

"Da Juden auch nur Menschen sind, werden sie, wie jedes andere Volk oder jede andere Religionsgemeinschaft auch, nicht nur Gutes tun. Die Benennung des Negativen, von mir aus auch überzeichnet und instrumentalisiert, gehört zu jedem Volk und jeder Religionsgemeinschaft dazu. Wieso es in diesem speziellen Fall irgendwie tadelnswert sein sollte, will mir nicht einleuchten."




überall gibt es Böse und Schlechte.

Sind Sie antiiranisch wegen des Regimes? Nein, denn damit täten Sie zig Iranern Unrecht. Nur um ein Beispiel zu nennen. Es ist zum ko... wie sich hier in Deutschland wieder der latente Antisemitismus eingeschlichen hat und die Leute meinen, mal drüber zu reden sei ja alles nicht antisemitisch nur weil es nicht so plump braun daher kommt.

Sind Sie antimuslimisch, nur weil sich regelmäßig Bekloppte im Namen des Islams in die Luft bomben? Nein natürlich nicht. Was können denn die anderen Muslime dafür.

Aber bei Juden ist natürlich wieder alles anders.....da darf man drüber reden, antijüdisch zu sein.

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich k... möchte.(Max Liebermann, falls hier jemandem die geschichtlichen Zusammenhänge fehlen...)

Sorry, aber ich bin es einfach leid. Nervt mich noch mehr als Merkel.

VolkerStramm ( gelöscht )
Beiträge:

12.05.2010 21:02
#9 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von Politur
Kann ich deswegen mit einem Rechtsradikalen gleichgesetzt werden???


Auch von mir ein freundliches JA

Elmar Offline



Beiträge: 282

12.05.2010 21:23
#10 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Herzlichen Dank für ihre Beiträge, liebe Stefanie. Ich kann Ihnen nur 100% zustimmen.

Hajo Offline



Beiträge: 440

12.05.2010 21:39
#11 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Kürzen wir das doch ab. Solange Israel, und damit ganz vornehmlich Juden, in Unternehmungen verwickelt sind, die nicht zur allgemeinen sondern bestenfalls einseitigen Freude beitragen, wird man wohl oder übel damit leben müssen, daß sich Leute finden, die Israel und damit Juden kritisieren und zwar so, wie Kritik nunmal als Schnitt der Bevölkerung vorgetragen wird. Vom einen eben recht plump und emotional, vom anderen eben etwas philophisch und vom anderen sachlich und ... Ich bin es übrigens auch etwas leid, daß immer wieder Leute darüber bestimmen möchten, wie die Kritik an diesem oder jenem auszusehen hat. Das ist nicht der Sinn von Kritik, liebe Stefanie.

VolkerStramm ( gelöscht )
Beiträge:

12.05.2010 22:44
#12 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von Hajo
Kürzen wir das doch ab. ... Ich bin es übrigens auch etwas leid, daß immer wieder Leute darüber bestimmen möchten, wie die Kritik an diesem oder jenem auszusehen hat. Das ist nicht der Sinn von Kritik, liebe Stefanie.

Und was ist der Sinn der als "Kritik" getarnten antisemitischen Hetze?
Oder willst Du uns etwa einreden, Dich treiben humanitäre Gründe?
Dann bliebe die Frage, warum Du (Mtth. 3, 7) den Splitter im Auge Israels siehst, aber die vielen anderen Balken nicht.
Der Bürgerkrieg in Sri Lanka (nur mal als Beispiel) hat über die Jahre so um die 70.000 Todesopfer gefordert; allein 2009 7.000. Merkwürdig war nur, dass der sonst immer in Sachen Menschenrechte hyperaktive antisemiti..., sorry: antizionistische Mob dazu leider so gar nichts zu sagen hatte. Keine Kritik am Apartheid-Staat, keine Wehklagen über den Völkermord, keine Lehren aus der Geschichte ... und was sonst noch für hochtrabendes Dummschwätz gegen Israel in Stellung gebracht wird.
Couragierte Solidaritätsaktionen oder gar Demonstrationen? Fehlanzeige.
Über die Gründe kann man mutmaßen. Mein Tipp:
Es geht den Kämpfern für die "legitimen Rechte des arabischen Volkes von Palästina" mitnichten um humanitäre Ziele. Es geht darum, mal wieder die antisemitische Sau rauszulassen.

Und (als zweites Beispiel):
seit 1984 hat das türkische Militär 44.000 Kurden getötet.
Irgendwelche Kommentare, Hajo? Evtl. feinsinnige Überlegungen wie "in Unternehmungen verwickelt sind, die nicht zur allgemeinen sondern bestenfalls einseitigen Freude beitragen"? Oder grobe, mit Apartheid, Völkermord, Türkei=Nazi ... und was Ihr sonst noch so griffbereit habt?
Dumme Frage, ich weiß.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

12.05.2010 23:08
#13 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Lieber Volker Stramm,

ich heiße Sie in diesem Forum willkommen und verbinde das mit zwei Bitten:

Zum einen hat Ihr Beitrag einen Zeilenumbruch, der die Fenster des ganzen Threads so verbreitert, daß der Text auf vielen Bildschirmen (meinem zB) nur mit horizontalem Scrollen zu lesen ist. Würden Sie den Zeilenumbruch bitte anpassen? (Über "Edit" können Sie Ihren Text entsprechend bearbeiten). Automatisch wird richtig formatiert, wenn Sie den Text - so ist es gedacht - direkt hier ins Schreibfenster tippen.

Zweitens möchte ich Sie als einen neu Hinzugekommen bitten, sich an die hier geltenden Regeln des Umgangs miteinander zu halten. Es ist hier üblich, seine Meinung höflich und freundlich zu formulieren, auch wenn es schwerfällt. (Vielleicht lesen Sie sich noch einmal die Forumsregeln im Fußtext durch?)

Wenn Sie sich a bisserl im Forum umsehen, dann werden Sie feststellen, daß es auch durchweg so gehandhabt wird; ohne daß die Klarheit der Auseinandersetzung darunter leiden würde.

Herzlich, Zettel

Nachtrag um 23.53 Uhr: Inzwischen hat, lieber Volker Stramm, Kallias ja die wahre "Urheberin" des falschen Zeilenumbruchs ermittelt, und es ist alles behoben. Es tut mir leid, daß ich Ihnen das zu Unrecht attribuiert hatte.

Herzlich, Zettel

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

12.05.2010 23:24
#14 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von Zettel
Zum einen hat Ihr Beitrag einen Zeilenumbruch, der die Fenster des ganzen Threads so verbreitert, daß der Text auf vielen Bildschirmen (meinem zB) nur mit horizontalem Scrollen zu lesen ist. Würden Sie den Zeilenumbruch bitte anpassen? (Über "Edit" können Sie Ihren Text entsprechend bearbeiten). Automatisch wird richtig formatiert, wenn Sie den Text - so ist es gedacht - direkt hier ins Schreibfenster tippen.

Lieber Volker Stramm, lieber Zettel, das Problem mit dem Zeilenumbruch hat Stefanie in ihrem Beitrag von 20:43 verursacht. (An Stelle einer lange Serie von "___" als Absatztrenner setzt man besser den [line ]-Tag)

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

12.05.2010 23:35
#15 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von VolkerStramm
Und (als zweites Beispiel): seit 1984 hat das türkische Militär 44.000 Kurden getötet.
Irgendwelche Kommentare, Hajo? Evtl. feinsinnige Überlegungen wie "in Unternehmungen verwickelt sind, die nicht zur allgemeinen sondern bestenfalls einseitigen Freude beitragen"? Oder grobe, mit Apartheid, Völkermord, Türkei=Nazi ... und was Ihr sonst noch so griffbereit habt?
Dumme Frage, ich weiß.

Ich habe das Gefühl, daß hier zwei Dinge massiv vermischt werden, und ich wundere mich etwas.

Das Eine ist die Tatsache, daß natürlich "die Juden" genau so wie jedes andere Volk natürlich kritisierbar ist. Eine Ungleichbehandlung halte ich für kontraproduktiv und auch gefährlich. Jeder muß natürlich selber wissen, wie weit er sich mit beliebigen Pauschalurteilen über Irgendwen aus dem Fenster lehnen und lächerlich machen möchte.

Die zweite Schiene ist natürlich die, daß der von Ihnen so genannte "antizionistische Mob" tatsächlich existiert und u.A. auch dieses Argument zur Rechtfertigung verwendet.

Nur, Hajo hat mit diesem Mob sicher überhaupt nichts zu tun. Die Tatsache, daß sein Standpunkt von anderer Seite mißbraucht wird, darf doch nicht dazu führen, den eigenen richtigen Standpunkt aufzugeben und einen falschen anzunehmen. Damit würde man diesem "Mob" Rechte zubilligen, die er niemals erhalten darf.

Guten Abend, Ungelt

Stefanie Offline



Beiträge: 606

12.05.2010 23:37
#16 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Hm, jetzt bin ich rein, wollte von denen "_" was wegnehmen und da stand ein (linie). Ist es jetzt weg? Weil ich bekam alles prima angezeigt und kann es von daher nicht feststellen.

Da ich diese andere Funktion nicht kenne und unter keinen Umständen mit dem Zitat von Hajo in Verbindung gebracht werden wollte,
dachte ich mir, so eine Linie ist doch fein um die innerliche Distanzierung für jeden deutlich zu machen und auszuschließen, dass ich damit in Verbindung gebracht werden könnte. Und was ist, Chaos im Forum ,-)

Stefanie Offline



Beiträge: 606

12.05.2010 23:42
#17 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

@Ungelt

"Nur, Hajo hat mit diesem Mob sicher überhaupt nichts zu tun. "

Sorry, die Antisemitismuskeule schwinge ich eigentlich nie. Aber hier ist es angebracht darauf aufmerksam zu machen, dass bestimmte Standpunkte doch noch einmal überdacht werden sollten. "Antijüdisch, antimuslimisch, antitürkisch" etc. als in Ordnung zu empfinden ist alles des gleichen Geistes Kind und so etwas sollte man schon nicht nur nicht unkommentiert stehen lassen, sondern erst recht nicht in Schutz nehmen. Sorry, bin wirklich kein PCler, aber es gibt Grenzen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

12.05.2010 23:50
#18 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von Stefanie
Hm, jetzt bin ich rein, wollte von denen "_" was wegnehmen und da stand ein (linie). Ist es jetzt weg? Weil ich bekam alles prima angezeigt und kann es von daher nicht feststellen.
Da ich diese andere Funktion nicht kenne und unter keinen Umständen mit dem Zitat von Hajo in Verbindung gebracht werden wollte,
dachte ich mir, so eine Linie ist doch fein um die innerliche Distanzierung für jeden deutlich zu machen und auszuschließen, dass ich damit in Verbindung gebracht werden könnte. Und was ist, Chaos im Forum ,-)


Aber wie es unser Stil ist, hat sich das Chaos - hier dank Kallias; danke, Kallias! - ja doch gar bald zu einem Kosmos gefügt.

Falls Sie sich, liebe Stefanie, einmal ansehen wollen, welche Tags es als Forumscodes gibt, finden Sie diese hier. Man gelangt auf diese Seite auch durch Anklicken von FAQ oben rechts, zwischen den Smilies und den Format-Schaltflächen.

Herzlich, Zettel

Stefanie Offline



Beiträge: 606

12.05.2010 23:54
#19 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Lieber Zettel,

ich schaffe es nicht einmal zu zitieren wie ich es gern hätte über diese Funktion. Ich werde künftig drauf achten, nicht zu lange Linien zu ziehen und dann sollte es gehen. Bisher verunstaltete ich ja auch nichts.

Ist doch jetzt weg? Sind Sie rein gegangen, oder?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.05.2010 00:01
#20 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von Stefanie
ich schaffe es nicht einmal zu zitieren wie ich es gern hätte über diese Funktion.


Vielleicht schauen Sie, liebe Stefanie, einmal hier hinein?

Ich finde es schade, daß von dem ziemlich großen Komfort, den das Forum bietet, oft wenig Gebrauch gemacht wird. Deshalb habe ich damals, beim Renovieren, diese "Gebrauchsanweisung" geschrieben; mit Hilfe übrigens von Calimero, Gorgasal und Kallias, die viele Anregungen gegeben haben.

Bei dieser Gelegenheit also vielleicht die Anregung an alle, die noch nicht mit allen Funktionen vertraut sind, ein halbes Stündlein oder so zu investieren und sich hier ein wenig umzusehen.

Herzlich, Zettel

Stefanie Offline



Beiträge: 606

13.05.2010 00:06
#21 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Stefanie
ich schaffe es nicht einmal zu zitieren wie ich es gern hätte über diese Funktion.


Vielleicht schauen Sie, liebe Stefanie, einmal hier hinein?
Ich finde es schade, daß von dem ziemlich großen Komfort, den das Forum bietet, oft wenig Gebrauch gemacht wird. Deshalb habe ich damals, beim Renovieren, diese "Gebrauchsanweisung" geschrieben; mit Hilfe übrigens von Calimero, Gorgasal und Kallias, die viele Anregungen gegeben haben.
Bei dieser Gelegenheit also vielleicht die Anregung an alle, die noch nicht mit allen Funktionen vertraut sind, ein halbes Stündlein oder so zu investieren und sich hier ein wenig umzusehen.
Herzlich, Zettel




Wenn man einen ganzen Beitrag zitieren möchte, ist es in der Tat komfortabel. Aber wenn man immer einzelne Aussagen getrennt kommentieren möchte, wird es umständlich. Mit den Gänsefüßchen ist es doch auch erkennbar und geht viel schneller. Aber Sie sehen meinen guten Willen oben. Stört es denn so sehr, wenn man es mit Gänsefüßchen macht?

Herzliche Grüße zurück

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.05.2010 00:26
#22 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von Stefanie
Stört es denn so sehr, wenn man es mit Gänsefüßchen macht?


Aber nein, liebe Stefanie. Man kann auch Zitiertes kursiv setzen, oder man könnte es rot einfärben oder blau oder gelb (weniger empfehlenswert, da schlecht lesbar). Dazu gibt es ja die Schaltflächen oben rechts. Den betreffenden Text markieren, auf die Schaltfläche klicken - fertig.

Und da ist auch die Schaltfläche QUOTE. Text markieren, darauf klicken, und schon steht er als Zitat da.

Nur als Anregung gesagt; ich persönlich fände alles andere genauso schön - und ja auch irgendwie individuell.

Ich hatte nur aus Ihrem "Ich schaffe es nicht" einen leisen Hilferuf herausgehört. Und fürsorglich, wie ich bin ...

Herzlich, Zettel

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

13.05.2010 00:40
#23 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von Stefanie
Sorry, die Antisemitismuskeule schwinge ich eigentlich nie. Aber hier ist es angebracht darauf aufmerksam zu machen, dass bestimmte Standpunkte doch noch einmal überdacht werden sollten. "Antijüdisch, antimuslimisch, antitürkisch" etc. als in Ordnung zu empfinden ist alles des gleichen Geistes Kind und so etwas sollte man schon nicht nur nicht unkommentiert stehen lassen, sondern erst recht nicht in Schutz nehmen. Sorry, bin wirklich kein PCler, aber es gibt Grenzen.

Liebe Stefanie,

ich versuche es mir wirklich nicht einfach zu machen. Menschen haben eben bestimmte Eigenschaften, und auch wenn jedem vernünftigen Menschen klar sein wird, daß jeder Mensch ein Idividuum ist, ist es nicht zu verhindern, daß sich Pauschalurteile in den Köpfen bilden. Wenn ich mich so umschaue, gibt es eben auch Länder, die ich gerne besuche, und solche, wo ich nicht unbedingt hinfahren möchte. Schon die Tatsache, daß man etwas/jemand besonders mag, beinhaltet doch, daß es auch das Gegenteil dessen gibt. (Gleichzeitig ist mir natürlich auch klar, daß ich möglicherweise gerade unter den unsympathischen die "Liebe meines Lebens" finden könnte.) Ich vermute, Zettel wird es möglicherweise bestätigen, daß das Gehirn ohne solche "Vereinfachungsmuster" überhaupt nicht vernünftig arbeiten könnte. Wenn ich eine stark befahrene Straße überqueren möchte, achte ich auf Fahrzeuge, nicht aber auf die Marken und Farben der Autos.

Wie gehen wir damit um? Gedanken lassen sich nicht unterdrücken. Warum sollte man nicht jedem seine Gedanken lassen, natürlich sofern er davon nicht so besessen ist, daß er Schaden anrichtet. Aber auch dann wird man ihn möglicherweise nur von seinem Tun abbringen, kaum aber von seinen Gedanken.

Wenn es nun diese "schlechten Gedanken" also gibt, wie ich überzeugt bin, - soll man es verbieten, die Gedanken in Worte zu fassen? Ich denke nicht. Es ist erstens meiner Meinung nach einfach nicht möglich, Kommunikation besteht ja nicht nur aus Wörtern. Soll man auch Gesten unter Strafe stellen? Ich kenne diese "geheime Kommunikation" sehr gut aus meiner Jugend, es dauerte manchmal wirklich nur Sekunden, bis sich auf nonverbalen Weg Vertrauen oder Mißtrauen bildete und die politische Einstellung des Gegenübers klar wurde. Und zweitens sehe ich die Sprache wie einen natürlichen Abfluß, aus dem See der Gedanken ;-) Wenn man den Abfluss absperrt, staut sich der Inhalt auf und irgendwann bricht irgendwo ein Damm. Das ist wirklich gefährlich.

Herzlich, Ungelt

Hajo Offline



Beiträge: 440

13.05.2010 09:52
#24 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Sie setzen Kritik und Hetze gleich, was natürlich nicht haltbar ist und zu zweifelhaften Schlußfolgerungen führt.

Und nein, mich treiben keineswegs humanitäre Gründe. Ich käme mir etwas größenwahnsinnig vor, wenn ich davon ausginge, daß ich die Welt vom bequemen Sessel vor meinem Computer aus verbessern könnte. Mir geht es um das Prinzip, wonach zum einen ein jeder Mensch frei ist Kritik zu üben wie es IHM gefällt, und nicht etwa wie es dem Kritisierten bzw. seinen Zeloten angenehm ist, und zum anderen um die Gleichbehandlung. Würde man in jeder Diskussion die Worte so auf die Goldwaage legen, wie es notwendig wäre um sich in Diskussionen über Israel/Juden nicht dem Verdacht des Antisemitismus auszusetzen, wären Diskussionen allgemein überhaupt nicht mehr ergebnisoffen möglich. Weil dies nicht sein kann, kann es auch im vorliegenden Fall nicht richtig sein so zu verfahren.

Hajo Offline



Beiträge: 440

13.05.2010 10:01
#25 RE: Marginalie: Interview mit Charlotte Knobloch Antworten

Zitat von Stefanie
"Antijüdisch, antimuslimisch, antitürkisch" etc. als in Ordnung zu empfinden ist alles des gleichen Geistes Kind und so etwas sollte man schon nicht nur nicht unkommentiert stehen lassen, sondern erst recht nicht in Schutz nehmen.



Sollte man schweigen, weil man Teile des Umgangs mit Palästinensern als menschenverachtend empfindet, nur um nicht antijüdisch zu wirken?
Sollte man schweigen, weil man Sitten und Bräuche in weiten Teilen des Islams für menschenverachtend und barbarisch hält, nur um kein Antiislamist zu sein?
Sollte man schweigen, wenn man die türkischen Expansionsbestrebungen in Europa oder den Umgang mit Kurden und anderen Minderheiten als verachtenswert ablehnt, nur um nicht antitürkisch zu sein?

Hätte man schweigen sollen, als die NSDAP die Macht ergriffen hat, nur um nicht antisozialistisch oder antinational zu erscheinen?

Sollten wir vielleicht alle schweigen, wenn die EU sich ohne wirklich demokratisch legitimiert zu sein immer mehr Rechte aneignet, nur um nicht als Antieuropäer zu gelten?

Sollte ich vielleicht in Zukunft erst bei Ihnen anfragen, ob meinem Kritikbedürfnis etwas entgegensteht und mir ein nihil obstat besorgen!?

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