Zitat von LeibnizDer liebe Ungelt schreibt gerne "Sehr geehrter "Leibnitz"". Wahrscheinlich hält er mich für einen Scherz-Keks. Dass Gottfried Wilhelm so um 1665 herum seinen Geburtsnamen meinem Nick angleichte wird dann ignoriert.
Weil er wußte, wie Sie Ihren Nick schreiben würden? Aus seiner Sicht sehr plausibel, denn die gesamte Zukunft der Welt war ja für ihn in deren Zustand im Augenblick der Schöpfung vollständig festgelegt.
Damit allerdings auch der Umstand, daß Ungelt (wo sind Sie eigentlich, lieber Ungelt?) Sie "Leibnitz" schreiben würde. Und das durchaus in Übereinstimmung mit einer international noch bis ins späte 19. Jahrhundert verbreiteten Schreibweise. Auf den Mond finden Sie zum Beispiel einen Krater Leibnitz, in Paris eine Rue Leibnitz, und sogar die große englische Gesamtausgabe von Duncan trug den Namen Leibnitz.
Das mit der Namensänderung um 1665 herum (da wäre er also knapp 10 Jahre gewesen) lese ich übrigens bei Ihnen zum ersten Mal; ihre Quelle würde mich interessieren.
Zitat von LeibnizDer liebe Ungelt schreibt gerne "Sehr geehrter "Leibnitz"". Wahrscheinlich hält er mich für einen Scherz-Keks. Dass Gottfried Wilhelm so um 1665 herum seinen Geburtsnamen meinem Nick angleichte wird dann ignoriert.
Ich bitte um Entschuldigung, das war keine Absicht. Es kommt sicher davon, daß ich verinnerlicht habe, daß die deutsche Schreibweise immer etwas länger sein muß, als es dem Klang nach eigentlich gerechtfertigt wäre: aus "č" wird "tsch", aus "š" wird "sch", aus "ř" wird "rsch". Und so muß es bei "c" eben mindestens ein "tz" sein. Ich will aber in Zukunft gégn díse Untugnt entšlosn kämpfn!
Zitat von Zettel(wo sind Sie eigentlich, lieber Ungelt?)
Ich bin schon da, zumindest lesend, habe aber kaum Zeit und gleichzeitig große Antwortschulden. Da muß man sich mit Neuem leider sehr zurückhalten.
Hautptsache, sie sind da, lieber Ungelt.
Wobei das mit dem "da sein" oder "hier sein" ja so eine Sache ist.
Ich habe als Kind gern Kasperletheater gespielt (die Figuren haben wir selbst gebaselt, die Köpfe aus Tageszeitungspappmaché), und wir hatten auch eine Art Bühnenstücke. Da gab es eines, wo der Kasperle nachwies, daß er gar nicht da ist. Er fragte jemanden (vermutlich die Liesl, seine Frau): "Bin ich in Paris?" - "Nein". -"Also bin ich woanders?" - "Ja". - "Aber wenn ich woanders bin, dann bin ich doch nicht hier".
Sprachspiele à la Wittgenstein, in einem Kinderbuch um 1950.
Zitat von LeibnizDer liebe Ungelt schreibt gerne "Sehr geehrter "Leibnitz"". [..] Dass Gottfried Wilhelm so um 1665 herum seinen Geburtsnamen meinem Nick angleichte wird dann ignoriert.
[..] Es kommt sicher davon, daß ich verinnerlicht habe, daß die deutsche Schreibweise immer etwas länger sein muß, als es dem Klang nach eigentlich gerechtfertigt wäre: aus "č" wird "tsch", aus "š" wird "sch", aus "ř" wird "rsch". Und so muß es bei "c" eben mindestens ein "tz" sein.
Zitat von LeibnizDass Gottfried Wilhelm so um 1665 herum seinen Geburtsnamen meinem Nick angleichte ....
Zitat von ZettelWeil er wußte, wie Sie Ihren Nick schreiben würden? Aus seiner Sicht sehr plausibel, denn die gesamte Zukunft der Welt war ja für ihn in deren Zustand im Augenblick der Schöpfung vollständig festgelegt.
Vielleicht kommt ja dann der Leibniz-Zettel-Briefwechsel auch noch zum UNESCO-Weltdokumentenerbe... Jedenfalls wir vergewissern uns seines Autogramms an gesicherter Stelle: Leibnizarchiv. Hier sehen wir übrigens den Computer mit dem Leibniz von Leipzig aus regelmäßig bei Zettel mitliest und für einen Punkt auf der Karte des DDR-Lochs sorgt.
Zitat von Zettel Damit allerdings auch der Umstand, daß Ungelt [...] Sie "Leibnitz" schreiben würde. Und das durchaus in Übereinstimmung mit einer international noch bis ins späte 19. Jahrhundert verbreiteten Schreibweise.
Und weshalb wohl wurde das dann geändert? Heute ist das ja definitiv nicht mehr der Standard, auch bei den Engländern und Franzosen nicht.
Zitat von ZettelAuf den Mond finden Sie zum Beispiel einen Krater Leibnitz
Zitat von Zettelund sogar die große englische Gesamtausgabe von Duncan trug den Namen Leibnitz.
Aber jetzt mal ehrlich, das kann doch wohl kein Argument sein, dass die Internationale und die Engländer mit dem Namen eines eingeborenen Leipzigers Schindluder getrieben haben!
Zitat von Zettelin Paris eine Rue Leibnitz
Ha! Das war jetzt ein Spaß! Google Maps auf die neueste Version gebracht, das noch in Entwicklung befindliche 'Google Maps Labs' obendrauf, dann mit dem Google Street Car durch Paris gedüst. An der Ecke 'Rue Jean Dollfus' wurde ich dann fündig. Voilà, Leibniz à Paris.
Zitat von ZettelDas mit der Namensänderung um 1665 herum (da wäre er also knapp 10 Jahre gewesen)
Hmm, dann hätte er also mit 11 Jahren seine berühmte 'De Arte Combinatoria' geschrieben? References: G. W. Leibniz, Dissertatio de arte combinatoria, 1666, A VI 1, p. 163, Sämtliche Schriften und Briefe (Berlin: Akademie Verlag, 1923-)
Zitat von Zettellese ich übrigens bei Ihnen zum ersten Mal; ihre Quelle würde mich interessieren.
Meine Erinnerung. Aber hier, die Landeshaupstadt Mainz behauptet es auch:
Zitat von MainzIn Mainz "wirkte von 1667 bis 1671 der Universalgelehrte und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz. [...] Während seiner Mainzer Jahre, in denen er das „t“ aus seinem Namen strich, ..." Mainz-Online.
Zitat von LeibnizVielleicht kommt ja dann der Leibniz-Zettel-Briefwechsel auch noch zum UNESCO-Weltdokumentenerbe...
Da ist er natürlich längst, lieber Leibniz. Die gesamte Zukunft jeder Monade - also der Welt, die in jeder Monade gespiegelt wird - ist in ihr ja schon vollständig enthalten.
Danke für die Mühe, die Sie sich gemacht haben, lieber Leibniz.
Beim Geburtsjahr von Leibniz hatte mich mein Gedächtnis im Stich gelassen; d.h. mein feeling of knowing war nicht zuverlässig gewesen. Vielleicht war da 1756 hineingemendelt. Tut mir leid.
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