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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 33 Antworten
und wurde 3.559 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Popeye Offline



Beiträge: 207

04.11.2010 08:51
#26 RE: Marginalie: Wahlnacht Antworten

Es ist erschreckend und macht mich unglaublich wütend, wenn ich sehe, was im deutschen Nachrichtengewerbe passiert. Wo sieht man noch sorgfältig recherchierte und klar belegte Fakten, wo Artikel, die nicht durch persönliche Meinungen verzerrt sind und die nicht den Gegner auf geradezu ehrverletzende Weise runtermachen?
(Ja, ich weiß, welche Antwort die Zimmerleute sofort parat haben!)

Hier mal ein wohltuendes Gegenstück zum Geschmiere der "Qualitätsjournalisten":

http://www.welt.de/debatte/kommentare/ar...bringt-ihn.html

Hier findet sich auch die Antwort auf solch geistreiche Gegenfragen:

"Motto: Let's take America back - Gegenfrage: "Back to where? The 19th century?"
http://www.scienceblogs.de/geograffitico...g-fur-obama.php

Zitat
Das Land erlebt die Wiederauflage einer uralten Auseinandersetzung um die Seele Amerikas. Darüber, was des Staates und was des Bürgers ist. Die Tea Party will weniger Umverteilung und mehr Eigenverantwortung.

Frode Offline




Beiträge: 81

04.11.2010 13:01
#27 RE: Marginalie: Wahlnacht Antworten

Hallo,
mal ein dreister Themenwechsel:

Zitat von Zettels Raum

Eine traurige Nachricht für viele: In Californien wird man auch weiter nicht ganz unbeschwert kiffen können. Die Propostion 19, die den Genuß von Marijuana freigeben wollte, wurde nach einer Hochrechnung mit einer Mehrheit von 54 Prozent abgelehnt.



Da habe ich eine Frage zu. Wo und warum ist bei Sucht/Genussmitteln die sinnvolle Grenze? Anders gefragt: Warum sind Marihuana, Kokain, Heroin verboten aber Alkohol, Nikotin oder Koffein erlaubt?

Grüße,
Frode

Popeye Offline



Beiträge: 207

04.11.2010 16:37
#28 RE: Marginalie: Wahlnacht Antworten

Welche Drogen erlaubt oder verboten werden, sind sinnfreie, durch persönliche Meinungen der Akteure getroffene Entscheidungen.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33593/1.html

In Anbetracht der gesellschaftlichen Schäden, die durch die Illegalität bestimmter Drogen hervorgerufen wird, sowie der immensen Kosten des weltweiten Kampfes gegen Drogen und nicht zu vergessen, das menschliche Leid, das dadurch verursacht wird, bin ich für ein absolute Legalisierung aller Drogen,
Ja, Drogen verursachen auch menschliches Leid, aber entweder verbietet man alle Drogen oder man befähigt die Menschen dazu, selbstverantwortlich zu handeln.
Das teilweise Verbot von Drogen (wie auch von Fetten, Zucker, Glühlampen usw.) ist der Versuch eines Nannystaates, den Menschen in seinem Sinne zu erziehen, ohne einen empirischen Hintergrund zu haben.
Das gleichzeitig kräftig an den erlaubten Drogen Steuergeld "verdient" wird, setzt der Verlogenheit der aktuellen Drogenpolitik den Hut auf.

lukas Offline



Beiträge: 261

04.11.2010 20:54
#29 RE: Marginalie: Wahlnacht Antworten

Zitat von Frode
Wo und warum ist bei Sucht/Genussmitteln die sinnvolle Grenze? Anders gefragt: Warum sind Marihuana, Kokain, Heroin verboten aber Alkohol, Nikotin oder Koffein erlaubt?
Grüße,
Frode



Letztere wurden in unseren Kulturkreis eingeführt, als es noch nicht als anstößig galt, sich zu berauschen.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.11.2010 12:04
#30 RE: Marginalie: Wahlnacht Antworten

Zitat von Frode
Warum sind Marihuana, Kokain, Heroin verboten aber Alkohol, Nikotin oder Koffein erlaubt?


Das sind ja nun recht verschiedene Stoffe. Koffein ist ein völlig harmloses Genußmittel, Heroin schwer gesundheitsschädlich.
Ansonsten gibt es den schon genannten Aspekt des historischen Hintergrunds - käme Nikotin heute neu auf, würde ich bezweifeln, ob es erlaubt würde. Während umgekehrt Marihuana wohl erlaubt wäre, wenn es bei uns eine ähnlich lange Tradition hätte wie der Alkohol.

Tradition bedeutet ja auch, daß es für den sinnvollen Gebrauch soziale Regeln und Übungen gibt, die das Schadenspotential begrenzen. Bei neuen Stoffen fehlen die völlig.

Dann gibt es noch den Aspekt, daß alkoholische Getränke ganz wesentlich auch Genußmittel sind, d.h. der Rauschaspekt spielt nicht die alleinige Rolle wie bei den illegalen Drogen.

Ob nun der Staat überhaupt verbieten sollte, daß sich Erwachsene selber schädigen, ist ein grundsätzliche Frage. In einem vollkommen liberalen Staat kämen solche Verbote wohl nicht in Frage.

Solange aber in unserem Staat die übrigen Bürger gezwungen werden, die negativen Folgen von Drogenkonsum zu finanzieren, halte ich die entsprechenden Verbote für gerechtfertigt.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

05.11.2010 12:38
#31 RE: Marginalie: Wahlnacht Antworten

Sehr interessanter Artikel:

Zitat von Sean Trende
Although attention has focused on GOP gains in Congress and Governor's mansions, the worst part of the night for Democrats probably came in state legislative seats. The National Conference of State Legislatures estimates that Democrats had the worst night in state legislative seats since 1928. With races outstanding in New York, Washington and Oregon, Republicans have flipped at least 14 chambers, and have unified control of 25 state legislatures. They have picked up over five hundred state legislative seats, including over 100 in New Hampshire alone.

This hurts Democrats in two ways. First, it wipes out the prospective farm team for future runs for Congress and statewide office.

But more importantly, it allows a party to control the decennial redistricting.


http://www.realclearpolitics.com/article...ses_107826.html

--
La historia claramente demuestra que gobernar es tarea que excede la capacidad del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Martin Offline



Beiträge: 4.129

05.11.2010 13:11
#32 RE: Marginalie: Wahlnacht Antworten

Zitat von R.A.
Ob nun der Staat überhaupt verbieten sollte, daß sich Erwachsene selber schädigen, ist ein grundsätzliche Frage. In einem vollkommen liberalen Staat kämen solche Verbote wohl nicht in Frage.
Solange aber in unserem Staat die übrigen Bürger gezwungen werden, die negativen Folgen von Drogenkonsum zu finanzieren, halte ich die entsprechenden Verbote für gerechtfertigt.



Der Staat sollte Erwachsenen Drogenkonsum nicht unbedingt verbieten müssen, wenn es im Gegenzug ausreichend Kontrollmethoden und -erlaubnis für Arbeitgeber gibt, die die volle Einsatzfähigkeit ihrer MA prüfen müssen oder wollen.

Gruß, Martin

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

05.11.2010 21:45
#33 RE: Marginalie: Wahlnacht Antworten

Zitat von Popeye
Welche Drogen erlaubt oder verboten werden, sind sinnfreie, durch persönliche Meinungen der Akteure getroffene Entscheidungen.


Eine andere Ansicht:

Zitat von Megan McArdle
In my experience, the big dividing line is having kids. ... Having kids makes you realize how narrowly you escaped killing yourself--and remember all the friends who overdosed, or got arrested on a DUI, or spent their twenties working at a job that would let them smoke up three times a day, only to realize at age 35 that they had pushed themselves into a dead end.

Before the pot-smoking parents start crawling out of the woodwork to tell me that I'm totally wrong, that there are lots of parents who support legal marijuana--I'm not saying this happens to every single person who has a kid. But in my experience, as the kids approach the teenage years, a lot of parents do suddenly realize they aren't that interested in legal marijuana any more, and also, that totally unjust 21-year-old drinking age is probably a very good idea.


http://www.theatlantic.com/national/arch...me-legal/66174/

Das Interview mit P.J. O'Rourke, das sie anscheinend zu verlinken vergessen hat, ist wohl dieses.

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Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

09.11.2010 20:09
#34 RE: Marginalie: Wahlnacht Antworten

Und noch etwas zu den Ergebnissen in den Bundesstaaten, die teilweise noch viel extremer als auf Bundesebene sind - erst einmal die Vorher/Nachher-Sicht, welche Partei welche State Legislature kontrolliert (wenn man mit der Maus über einen Staat fährt, bekommt man den Parteiensplit der Abgeordneten angezeigt) - da gibt es seit Dienstag deutlich mehr Rot. Außerdem:

Zitat von neo-neocon
In New England, for example, we’ve got Maine, which started out on Tuesday morning with a hefty Democrat margin of 95 Democrats to 55 Republicans in its House and 20 to 15 in the Senate, and ended up on Wednesday morning with Republicans in charge 73/77 and 14/20 (in this and the following pairs of figures, I state Democrats first and Republicans second). Then there’s Wisconsin, which went from 52/46 in the House and 18/15 in the Senate to 38/60 and 14/19. Minnesota flipped from 87/47 and 46/21 margins to 62/72 and 30/37, while Michigan had similar gains.

But perhaps the most dramatic flip of all occurred in New Hampshire, a tiny state boasting a huge legislature. The previous figures were 216 Democrats to 173 Republicans in the House and 14/10 in the much-smaller Senate. Now New Hampshire has a legislature that rivals Utah in its one-sidedness: a whopping 102/298 and 5/19.


http://neoneocon.com/2010/11/09/more-abo...islature-flips/

Das ist extrem, und mit dem Redistricting, das in vielen Staaten ansteht (siehe meinen vorigen Beitrag), ist das eine sehr gute Ausgangsposition für die Republikaner 2012.

--
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