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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 25 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

15.11.2010 11:14
#26 Die Neocon-Girls Antworten

http://www.sueddeutsche.de/kultur/femini...d-ich-1.1023768
Hier ein sehr schlechter Artikel zum Thema, der aber trotzdem lesenswert ist, weil er Zettels These aus dem Blogeintrag bestätigt. Der zeigt nämlich ein ziemliches Rückzugsgefecht und muss ziemliche Kapriolen schlagen, um die Tatsache zu verschleiern, dass die Neocon-Girls viel emanzipierten sind als die Quoten-Fräuleins. Die Argumentation ist ziemlich dünn, es wird Solidarität beschworen und Dankbarkeit gegenüber den großen Errungenschaften des Feminismus. Und natürlich scheint die altlinksfrauliche Überzeugung durch, dass man es sich als Intellektuelle ja schuldig ist, dem Feminismus anzuhängen.

Zwei Zitate möchte ich hervorheben, die das Denken der modernen SZ-Feministin charakterisieren:

Zitat
Den Frauen der CSU kann man nun trotzdem gratulieren. Vielleicht sind die ja bald, dank Quote, so viele, dass sie tatsächlich Mehrheiten versammeln können. Dafür ein Dankeschön an die grauhaarigen Herren.


Aha. Es geht also keineswegs nur um Gleichstellung, sondern um die Machtergreifung und Ablösung der grauhaarigen Herren.

Zitat
Kristina Schröder, Margit Munk und die anderen adretten Neocon-Girls, sie wollen keinen vermeintlichen Frauenjoker, sehen sich lieber als Individuum: Meine Leistung. Mein Erfolg. Bloß nicht teilen. Für die anderen, die Erfolglosen, die, die auf Gleichbehandlung pochen, gilt: Selber schuld. Das antwortet Schröder auch auf die Frage nach dem Gender Pay Gap: "Viele Frauen studieren gerne Germanistik, Männer dagegen Elektrotechnik - das hat dann eben Konsequenzen beim Gehalt." Perfide an dieser Argumentation ist, dass die Ministerin die Politik aus der Verantwortung entlässt.(Hervorhebung Petz) Diese Rhetorik erinnert an Margaret Thatchers Satz: "There is no such thing as society." Machtstrukturen gibt es da nicht.

Man darf also als erfolgreiche emanzipierte Frau nicht stolz auf den eigenen Erfolg sein, sondern muss ihn mit den erfolglosen Schwestern teilen und dreimal am Tag öffentlich bekennen, dass man ihn nur der Quote zu verdanken hat. Und man darf die Politik nicht aus der Verantwortung entlassen (eine der schlimmsten linken Hohlphrasen, die es gibt). Wofür? Dass junge Frauen lieber was anderes studieren? Dass Germanisten weniger Geld verdienen als Ingenieure? Dass es noch Frauen gibt, die sich nicht als unterdrückt empfinden und trotzdem Erfolg haben?
Das zeigt doch alles, dass Feminismus und Emanzipation nichts miteinander zu tun haben, sich sogar widersprechen.

Gruß Petz

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