Geahnt hat man es ja. Aber jetzt hat es jemand ausgezählt:
Bei den regelmäßigen Gästen der Talkshows im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gibt es eine satte Mehrheit von Grünen, Kommunisten und Sozialdemokraten.
Es kann hier allerdings tatsächlich eine gewisse statistische Verzerrung vorliegen. Und zwar folgende:
Eine Partei, die in der Regierung ist, präsentiert der Öffentlichkeit viele Gesichter. Insbesondere auch viele Minister, Staatssekretäre, auch mehr Abgeordnete. Wobei die ganz hohen Tiere (wie z.B. der Kanzler) faktisch für normale Talkshow-Runden nicht zur Verfügung stehen. Auch ein Außenminister tut gut daran, sich nicht zu oft in die Niederungen der Talkshow-SChlagabtausche hinabzulassen.
Eine Partei in der Opposition hingegen hat weniger Gesichter, die sie anbieten kann. Hier ist es aber dann sehr wohl im Interesse, der Partei-Granden, sich möglichst oft in Talkshows zu zeigen.
Im Endergebnis wird bei einer Diskussion z.B. über die Gesundheitsreform zwar von der PDS z.B. Gysi in der Runde sitzen, von der Union aber vielleicht "nur" der gesundheitspolitische Sprecher. Und bei einer Diskussion zu Afghanistan von der Union zwar vielleicht tatsächlich der zuständige Minister, von der PDS aber wieder Gysi. Dito bei einem Steuer-Thema.
Dass Gysi somit häufiger in Talkshows sitzt als Westerwelle erscheint mir daher logisch. (Wobei ich vermute, dass die Talkshow-Frequenz von Westerwelle zu Oppositionszeiten noch wesentlich höher war).
Für eine "faire" Beurteilung müsste man daher zählen, von welchen Parteien wie viele Leute insgesamt in die Talkshows kommen. Ich bin mir sehr sicher, dass das ein wesentlich ausgewogeneres Bild gibt.
(Wobei dieses "ausgewogenere" Bild natürlich per Definition immer einen linken Bias hat. Denn wenn je ein PDS-, ein SPD-, ein Unions- und ein FDP-Mtglied sowie ein Grüner in der Runde sitzen, haben die linken Parteien eben schon 60% Redeanteil. Und insbesondere der PDS-Redeanteil ist gegenüber den Stimmenanteilen dieser Partei seit Jahren natürlich gnadenlos überhöht).
sofern diese Auswertung wirklich stimmt, finde ich sie erschütternd.
Es gibt zwar 5 Sendungen zu "Esoterik, Wahrsagen und Gurus", von den untersuchten 379 Sendungen behandeln jedoch nur 1 "Außenpolitik" 1 "Militär und Krieg" 3 "Afghanistan"
Dieser Themenkomplex ist m.E. extrem schwach vertreten. Und - um eine Diskussion von letztem Monat noch einmal aufzuwärmen - Herr zu Guttenberg hat recht daran getan, dieses wichtige Thema durch eine eigene Sendung in den Mittelpunkt rücken zu lassen.
Florian hat das Wichtigste und Richtigste schon gesagt. Regierungsmitglieder sind eher selten in solchen Shows zu sehen.
Was bedeutet: 1737 Plätze wurden laut der "Untersuchung" in den Talkshows vergeben. 148 davon haben Sie sich angeguckt. Und Sie glauben wirklich Ihr "Gefühl" sei mehr als ein "Gefühl"?
Dazu gehört, dass es sich mit einer Wahrscheinlichkeit von nahezu 50% beim eingeladenen Wirtschaftswissenschaftler um Rudolf Hickel handelt, der sowohl inhaltlich als auch von der Reputation her in der Wissenschaft selbst eher die Rolle eines Exoten einnimmt. Nichts gegen Exoten ab und zu, ich würde mich ja auch freuen, wenn irgendwann der Guido Hülsmann in solchen Runden auftauchen würde, aber bei nüchterner Betrachtung gibt es keinen sachlich angemessenen Grund, warum Herr Hickel so oft die Rolle des "Ökonomie-Experten" einnimmt.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von Rayson Nichts gegen Exoten ab und zu, ich würde mich ja auch freuen, wenn irgendwann der Guido Hülsmann in solchen Runden auftauchen würde, aber bei nüchterner Betrachtung gibt es keinen sachlich angemessenen Grund, warum Herr Hickel so oft die Rolle des "Ökonomie-Experten" einnimmt.
Exakt. Ich habe mir einmal sein Publikationsverzeichnis angesehen. Damit könnte er heute nicht Juniorprofessor werden. Überwiegend Zeitungsartikel, graue Literatur und dergleichen.
Das einzige, was Hickel qualifiziert, ist, daß er ein Linker ist. Man hat ihn früher dem Umkreis der DKP zugeordnet; ich weiß nicht, ob zu Recht. Jedenfalls scheint er, wenn ich das richtig sehe, einer der letzten gläubigen Keynesianer zu sein.
Mich fasziniert auch, dass in jeder Talkshow, die das Thema "Islam", "Migration", "Türken/Arabaer" etc. zum Gegenstand hat immer einer von den Grünen in der Runde sitzt: Künast, Beck (wahlweise Marieluise oder Volker), Ströbele etc. Ich habe noch nie eine Talkshow mit mehr als zwei Gästen gesehen, die bei diesem Thema nicht einen Grünenpolitiker dabei hat. Muss wohl auch im Rundfunkstaatsvertrag stehen.
Diese Beobachtung ist auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu machen. Es werden mehr linke Politiker interviewt, viel mehr linksgerichtete "Experten" befragt, in der Sendung "Andruck" (politische Literatur) werden überwiegend stark linkslastige oder linke Autoren präsentiert, stark konservative dagegen so gut wie nie. Darüberhinaus werden linke Positionen und Personen stets höchst wohlwollend, konservative Themen und Positionen dagegen mit einem unterschwellig fühlbaren ironisch-süffisanten Touch besprochen. Man könnte wohl ganze Doktorarbeiten schreiben über die subtile Eleganz der Meinungsmache in DLF oder ARD.
"Zettels Raum" hat mit diesem Artikel einmal mehr bewiesen, daß hier (und nur hier) heiße Eisen angepackt werden und bisher eher "gefühltes" Unbehagen über die Propagandaneigung unserer Medien auch klar ausgesprochen wird. Höchst verdienstvoll und mit entsprechender Resonanz. Bravo.
Ob es Möglichkeiten und Chancen gibt, in diesem System die Balance wieder herzustellen? Oder ist es wahrscheinlicher, daß die Gegenposition (so sie denn nach Rückschlag des Pendels wieder die Oberhand hat) dann ebenso einseitig vorgeht?
Die Auswertung "stimmt" tatsächlich. Die Daten sind (bzw. waren) jedermann im Internet zugänglich. Durch eine Änderung einer Vorschrift über die Aufbewahrungsfristen vergangener Fernsehsendungen dürfen die öffentlich-rechtlichen Sender jetzt nur noch Sendungen anbieten, die höchstens ein Jahr alt sind. Dies hat zur Folge, daß man bei der Erfassung älterer Sendungen (zum jetzigen Zeitpunkt also vor dem 1.Januar 2010) gezwungen ist, auf andere Quellen auszuweichen. Die Redaktionen der Talkshows geben sich sehr bedeckt, wenn es um die Angabe von Daten zu ihren Sendungen geht. So habe ich z.B. die Redaktion der Maischberger-Sendung direkt angesprochen mit der Bitte um die Überlassung der Themen- sowie Besucherliste. Dies wurde aus "rechtlichen" Gründen abgelehnt, obwohl diese Liste ja über ein Jahr lang öffentlich zugänglich im Internet ausliegt (allerdings ist die Zusammenstellung etwas mühsam).
Die Redaktion von Maybritt Illner zeigte sich dagegen im Telefongespräch zunächst ablehnend, wollte mir dann aber doch entsprechende Listen zukommen lassen. Diese Zusage wurde nicht eingehalten. Die Bedenken, die die Mitarbeiter der Redaktionen äußerten, waren durchweg auf den Datenschutz bezogen, allerdings äußerst diffus formuliert. Ich habe daher auf die Mitarbeit der Redaktionen verzichtet und die Daten zu den Sendungen, soweit sie nicht schon auf den Servern der Rundfunkanstalten standen, über diverse Quellen aus dem Internet gezogen.
Die Auswertung wird im neuen Jahr fortgesetzt unter Einbeziehung der für den Herbst geplanten Sendung von Günther Jauch. Die Daten werden etwa alle 14 Tage aus den Original-Quellen der Sender ermittelt und in einer Informix-Datenbank gespeichert. Eine Sonderrolle spielt hierbei Frank Plasbergs "Hart aber fair", dessen Gästebuch teilweise von der Redaktion ins Netz gestellt wird. Zu einem früheren Zeitpunkt hatte ich dieses Gästebuch ebenfalls mit ausgewertet, habe aber daran das Interesse verloren, weil die Autoren der Beiträge nicht eindeutig identifizierbar sind (wie etwa hier in diesem Forum) und weil die Plasberg-Redaktion (dies wurde mir auf meine schriftliche Anfrage hin bestätigt) überdies bei kritischen Sendungen einen Großteil der Gästebuchbeiträge vor der Veröffentlichung "kassiert".
Ich habe vor einiger Zeit einmal eine Plasberg-Sendung etwas genauer unter die Lupe genommen, Hart aber Fair: Frau Roth ohne Mimik ist tot Dort findet man auch zu den Fragen "Wer wurde wie oft von Frank Plasberg um seine Meinung gefragt?" sowie "Wer hat wie lange gesprochen?" zwei kleine Grafiken, deren Interpretation nicht schwerfallen dürfte.
Noch ein kleiner Hinweis: bei den bisher erfassten Sendungen gab es insgesamt 1793 eingeladene Gäste, rein physisch waren das aber nur 1035 verschiedene Personen. Diesen Unterschied sollte man bedenken, wenn man irgendwelche statistischen Aussagen über die "Gäste" macht.
Zitat Und Sie glauben wirklich Ihr "Gefühl" sei mehr als ein "Gefühl"?
Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dies war eine herablassend, ironische Frage? Nach dem Motto, wie kann jemand bloß in Frage stellen, dass die linke Meinungshoheit nicht durch Unausgeglichenheit in den Medien zustande kommt, sondern durch bessere Argumente?
Im übrigen wird hier von einer interessanten Blockadehaltung bei den Redaktionen berichtet. Auch wird dort erwähnt, dass es sich insgesamt nur um etwas über eintausend verschiedene Personen handelt.
Zitat Und Sie glauben wirklich Ihr "Gefühl" sei mehr als ein "Gefühl"?
Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dies war eine herablassend, ironische Frage? Nach dem Motto, wie kann jemand bloß in Frage stellen, dass die linke Meinungshoheit nicht durch Unausgeglichenheit in den Medien zustande kommt, sondern durch bessere Argumente?
Im übrigen wird hier von einer interessanten Blockadehaltung bei den Redaktionen berichtet. Auch wird dort erwähnt, dass es sich insgesamt nur um etwas über eintausend verschiedene Personen handelt.
Wieso? Ich finde die frage, egal wie ironisch oder herablassend sie formuliert sein mag, für völlig berechtigt.
Wenn man etwas schon so im Gefühl hat ist die Gefahr schon sehr groß, daß das Gefühl dann eben auch bestätigt wird.
Ich halte die anfangs aufgestellten Behauptungen eben nicht durch die gegebenen Daten belegt.
Man kann nicht einfach nach den Top Ten der Talkshow-Gästen fragen und die dann nach links-rechts* aufteilen. Man müßte das dann schon mit allen Gästen tun. Wer belegt eigentlich die Plätze 11-20?
Sicher es ist auch nur ein Gefühl meinerseits, aber FDP-Politiker tauchen doch nicht so selten in Talkshows auf. Denke an Westerwelle früher und heute vielleicht an den nun schwer erträglichen Herrn Niebel.
Bei politischen Talkshows ist es meistens so, daß nach Parteienproporz eingeladen wird, weshalb ich mir insgesamt nur einen kleinen Überhang für die eine oder andere Seite* vorstellen kann. Der dürfte dann dadurch zustande kommen, daß neben den Politikergästen auch noch andere eingeladen werden, die dann je nach Thema so oder so tendieren.
*Ich halte ein bloßes links-rechts-Block-Schema für zu simpel. Schon gar nicht kann man das ganze mit Parteizugehörigkeit gleichsetzen. Wenn Frau von der Leyen eingeladen wird ändert das nichts an der Linkslastigkeit.
Bei einigen aufgeführten spielt m.E. nicht die politische Zugehörigkeit per se eine Rolle, sondern ihr Status als Vertreter extremer Meinungen, wie etwa bei Frau Wagenknecht oder auch Herrn Henkel. Das heißt nun nicht, daß die Redaktion auf der Linie der Altstalinistin liegen, sondern daß sie diese gerne einladen, womöglich sogar um so die Linke vorzuführen. Alles Spekulation, aber das gilt für alle anderen Behauptungen auch.
Und spätestens seit Eva Hermann sollte man wissen, daß es ist nicht darauf ankommt, wer eingeladen wird, sondern wie miteinander umgegangen wird und wie jemand zu Wort kommt. Der "Roth ohne Mimik"-Link scheint mir da viel aufschlußreicher, für diesen Einzelfall zumindest.
Um auf Techniknörglers Vorwurf zurückzukommen - man kann sehr gut eine gewisse Links(liberal)lastihkeit der Medien konstatieren und doch die Aussagekraft obiger Aufstellungen bezweifeln.
Zitat Ihre Meinung verbreiten jetzt diejenigen, die mittels ihrer jeweiligen Seilschaften an die Schaltstellen der Medien gelangt sind. Sie gehören in ihrer Mehrheit spätestens seit Studententagen zum rotgrünen Milieu. Nicht wenige haben ihre Karriere bei der taz begonnen und dort gelernt, Journalismus als Agitation zu betreiben; den Adressaten Meinungen zu verkaufen und nicht Fakten.
Oder vielleicht auch beim Spiegel, der Agitjournalismus der übelsten Sort schon betrieb als die taz noch nicht mal angedacht war ... genaugenommen seit der ersten Stunde.
Zitat Da niemand sie daran hindert, verbreiten sie in den öffentlich-rechtlichen Medien, zunehmend auch in den privaten, ihre grüne, ihre linkssozialistisch-kommunistische, in geringerem Umfang auch eine sozialdemokratische Weltsicht.
Das die ÖR-Medien eine "kommunistische" Weltsicht hätten, halte ich wahlweise für ein Gerücht oder einen üblen Scherz. Es handelt sich vielmehr durch die Bank um linksliberale Positionen.
Wie vermutet, schaut die Welt plötzlich ganz anders aus.
Aber wie gesagt, nur alle Talkshowgäste anzuschauen (auch die einmaligen), wäre irgendwie aussagekräftig, was ich aber natürlich niemandem zumuten will.
Spitze, in was? Schauen Sie sich die Formel 1 denn noch an? Oder nur die Spitzenplätze, weil das reicht um zu wissen dass alle Weltmeister sind?
Mein Argument ist dieses: Es gibt N Shows mit X Gästen. Nehmen wir jeden "Gast" als wäre er nur einmal da in nur einer Show, dann hätten wir N*X Merkmalsträger. Für die vorliegende Untersuchung also 1737 Merkmalsträger. Sie nehmen eine nicht-zufällige Stichprobe von weniger als 10% und schließen daraus, dass Ihr "Gefühl" richtig ist. Von Ihren drehbaren Begründungen abgesehen ist das mehr als wenig.
Vielleicht hängt die Ungleichverteilung aber auch mit dem berüchtigten "KI"-Vermerk in den Unterlagen der Sender zusammen. "KI" für "kommt immer". Zum Beispiel haben die alten Herren Geißler und Blüm jetzt so viel Zeit, dass ihre Präsenz in den Talkrunden umgekehrt proportional zu ihrer politischen Bedeutung ist (trotz der "Schlichtung"). Und das Phänomen "Klaus Kocks" harrt noch einer ganz besonderen Analyse: Hat irgendjemand einen blassen Schimmer was in aller Welt dessen Beiträge so wichtig macht?
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Was finden sie daran "unausgewogen"? Es sei denn sie sind der Meinung die Gruenen sollten mehr Auftritte erhalten...aber so habe ich ihren Artikel nicht verstanden.
Die FDP hat in den Top 40 nicht nur deutlich mehr Auftritte als die Gruenen - es scheint auch dass mehr FDP-Politiker Einladungen erhalten. Kann natuerlich daran liegen dass die FDP mehr Experten zu Themen hat als die Gruenen mit ihren All-Roundern wie Roth (interessant dass sie nicht in den Top 40 ist) oder Kuenast/Trittin die zu allem Moeglichen gern eine Meinung abgeben - notfalls auch ungefragt.
Danke für die Recherchehilfe "http://www.imdb.com/title/tt0316967/fullcredits". Die imdb ist eine sehr nützliche Informationsquelle, allerdings mit dem Nachteil, daß die Titel der allermeisten Maischberger-Sendungen nicht bekannt sind, nur die Teilnehmer. Die Mitarbeiter der imdb haben dagegen zur Illner eine bessere Beziehung: deren Themen sind nämlich alle gespeichert. Zu den von mir bisher erfassten 77 Sendungen müßten also noch 249 aus der imdb übertragen werden, um "Berlin Mitte" vollständig zu machen. Wird gemacht.
Übrigens: die Tabelle mit den nach Einladehäufigkeit geordneten Gästen sollte genau das sein, was sie darstellt. Nämlich die Tabelle mit den ersten 12 am häufigsten eingeladenen Gästen. Also jener N verschiedenen Personen, von denen Sie geredet haben. Für eine statistische Untersuchung des Merkmals "Einladehäufigkeit" kommen hingegen nicht N*X Merkmalsträger in Frage, sondern eben nur diese N Personen. Jeder dieser N Personen wird genau ein Wert zugeordnet, nämlich ihre Einladehäufigkeit. Und diese läßt sich als diskretes, numerisches Merkmal der Größe nach anordnen. Ob die Mehrheit der Eingeladenen politisch eher links als rechts, eher weiblich als männlich oder umgekehrt ist, wird von der angegebenen Tabelle nicht unbedingt abzuleiten sein. Was sie aber eindeutig sagen kann, ist: in der Menge der mindestens 10-mal eingeladenen Gäste stellt die Menge der Linkskritischen eine eindeutige Mehrheit dar. (die Zuordnung einer politischen Richtung zu einer Person wird hier als willkürlich richtig definiert). Und mehr sollte die Tabelle erst mal auch nicht sagen: unter den 12 Personen, die mindestens 10-mal als Gäste in diesen untersuchten Talkshows auftraten, sind 10 Personen eindeutig dem linksalternativen politischen Spektrum zuzuordnen.
Daß an dem "Gefühl" etwas dran ist, daß vielleicht auch die Mehrheit der anderen, nicht so häufig eingeladenen Gäste eher dem linken politischen Spektrum zuzuordnen ist, das bleibt zu beweisen.
Zitat von notquiteWas waren das noch für Zeiten, als man mit 29 Jahren ein Jahr nach der Promotion schon Professor sein konnte.
Jaja. Jedenfalls damals an bestimmten Unis.
Ich habe noch krassere Fälle erlebt. Der Promovend X legte an der Uni Alpha eine so dürftige Dissertation vor, daß diese von den Gutachtern einhellig abgelehnt wurde; sie waren noch nicht einmal bereit, sie mit rite zu benoten.
Darauf ging X an die Uni Beta und promovierte mit dieser Dissertation. Veröffentlichungen hat er nicht, null. Ein paar Wochen später hatte er eine H4-Professur (also die damals höchste Besoldungsstufe) an der Uni Gamma.
Hat dieser Fall es in die Presse geschafft? Gehe ich recht in der Annahme, dass so etwas nur in Fächern wie sagen wir mal Politikwissenschaft oder Soziologie möglich war?
Zitat von notquiteWas waren das noch für Zeiten, als man mit 29 Jahren ein Jahr nach der Promotion schon Professor sein konnte.
Eine junge Dame meiner Bekanntschaft ist gerade mit 29 Jahren berufen worden, allerdings drei Jahre nach der Promotion. Eine andere mit 31, sechs Jahre nach der Promotion.
Und nein, das sind keine Soziologen.
-- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Die Nachfrage bezog sich auf die 70er. Da sind gerade in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften Blitzkarrieren en masse gemacht worden. Das ist heute in diesen Fächern fast undenkbar.
Ich vermute, dass der prototypische sehr junge Professor unserer Tage entweder Jurist oder Naturwissenschaftler ist. An der Universität der Provinzstadt, in der ich lebe, ist unter den Jura-Professoren praktisch keiner nicht mit spätestens Ende 30 in Amt und Würden gewesen.
Zitat Man kann nicht einfach nach den Top Ten der Talkshow-Gästen fragen und die dann nach links-rechts* aufteilen. Man müßte das dann schon mit allen Gästen tun. Wer belegt eigentlich die Plätze 11-20?
Zum einen wurde die ersten 12 Plätze untersucht, wenn mich nicht alles täuscht. Zum anderen wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich häufiger eingeladene Personen und damit auch ihre Positionen und Meinungen besser einprägen.
Zitat Um auf Techniknörglers Vorwurf zurückzukommen
Der Vorwurf geht bei Vielleichteinlinker auch nicht ganz ins Leere, denke ich. Wobei ich nicht den Fokus auf persönliche Vorwürfe lenken will.
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