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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 30 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.01.2011 12:57
Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Der Kommunismus ist, dank dem mutigen Vorstoß von Gesine Lötzsch, nicht mehr indiskutabel.

Nonkonformist ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2011 14:06
#2 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Lieber Herr Zettel,
es freut mich, daß Sie mir nun nach 10 Tagen recht geben.
Mit freundlichem Gruß!

C. Offline




Beiträge: 2.639

17.01.2011 15:11
#3 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Lieber Zettel,

ähnliche Gedanken hatte ich zum Auftritt von Inge Viett bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Auch sie verkaufte alten Wein in einem alten Schlauch, ihr Vortrag war nichts anderes als eine Essenz aus Horst Mahlers Über den bewaffneten Kampf in Westeuropa. Es hat nur gefehlt, dass sie "Freiheit für Horst Mahler" gefordert hätte, aber damit wäre sie nur bei Eingeweihten auf Verständnis gestoßen.

Warum tut sich die SED-Linke sowas an? An sich könnte sie sich es auf dem Hartz4/keinKriegnirgends/Nazisraus-Sofa gemütlich machen, 5 Prozent sind damit allemal drin. Sie tut es sich an, weil sie eine kommunistische Partei ist, was mich ungefähr so sehr überrascht, wie das Geständnis des Papstes, dass er katholisch ist.

Eine Kommunistische Partei schielt eben nicht auf Wählerstimmen oder nickt zusammen mit rot-grün Reformen ab, sondern versteht sich als Revolutionäre Partei:

Zitat von Rosa Luxemburg
eine bürgerliche Partei, das heißt eine Partei, die zur bestehenden Ordnung im ganzen Ja sagt, die aber zu den tagtäglichen Konsequenzen dieser Ordnung Nein sagen will, das ist ein Zwitterding, ein Gebilde, das weder Fleisch noch Fisch ist. Ganz umgekehrt liegen die Dinge bei uns, die wir in grundsätzlichem Gegensatz zu der ganzen gegenwärtigen Ordnung stehen. Bei uns liegt in dem Nein, in der unversöhnlichen Haltung unsere ganze Kraft. Nur weil wir keinen Schritt von unserer Position weichen, zwingen wir die Regierung und die bürgerlichen Parteien uns das wenige zu gewähren, was an unmittelbaren Erfolgen zu erringen ist. Fangen wir aber an, im Sinne des Opportunismus ‚dem Möglichen’ unbekümmert um die Prinzipien und auf dem Wege staatsmännischer Tauschgeschäfte nachzujagen, geraten wir bald in die Lage des Jägers, der das Wild nicht erlegt und zugleich die Flinte verloren hat



Die SED-Linke war in Gefahr aus den von Rosa Luxemburg genannten Gründen in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, diese Gefahr gilt es nun abzuwehren. Die Aufmerksamkeit, die sie nun erfährt wird sie mit Zufriedenheit erfüllen, nachdem die Mobilisierungserfolge der Vergangenheit von den Grünen usurpiert wurden. Wählerstimmen sind sekundär, zumal die Wähler der Linken unsichere Kantonisten sind und den Versprechungen nachlaufen, die ihne gerade opportun sind. Die SED-Linke braucht aber Frischfleisch, sprich Kader und Aktivisten, um Mobilisierungserfolge zu erzielen und öffnet sich der radikalen Linken.

http://www.iceagenow.com/

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

17.01.2011 16:14
#4 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Man sollte einer bornierten Quotenvorsitzenden nicht so umfassende strategische Planung unterstellen.
Eigentlich ist es eher Zufall, daß ihre ideologischen Sprüche - die nur für den inneren Kreis gedacht waren - plötzlich in der Öffentlichkeit zu einer Diskussion führten.
Denn es ist ja nicht so, daß sie in der Vergangenheit damit hinterm Berg gehalten hätte. Und vor ihrem peinlichen Auftritt mit Viett gab es Auftritte bei alten StaSi-Seilschaften oder ähnlichen unappetitlichen Genossen.

Die "Linken" sind erstaunlich lange damit durchgekommen, nach außen Kreide zu fressen, obwohl sie in der linken Szene keine Kompromittierung scheuten. Die Medien haben das halt ignoriert bzw. nicht wahrhaben wollen.
M. E. fehlt Lötzsch schlicht das Gespür für die feinen Tabu-Linien im Westen. StaSi-Morde oder alle sonstigen Ostblock-Verbrechen werden hierzulande ignoriert - aber die RAF ist selbst bei linken Journalisten off limits, das hat sie nicht rechtzeitig gemerkt und plötzlich stand sie im Rampenlicht und dann erst wurden auch ihre übrigen Aussagen mal thematisiert.

Popeye Offline



Beiträge: 207

17.01.2011 18:03
#5 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Also ganz schlimm fand ich ja den Butterwege, das ein Mann, der seine Forschung so ideologisch betreibt, sich noch als Wissenschaftler bezeichnen darf, ist mir unverständlich! Ganz groß, als er sagte: "Also ich forsche auch in Richtung Rechtsextremismus" (ganz frei aus der Erinnerung) ...und dann der Beitrag über diese Bielefelder Studie und die soziale Kälte kam. ARRGH!!11!!einself!!!

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

17.01.2011 18:46
#6 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

lieber Zettel, ich finde es lobenswert, dass sich überhaupt noch jemand Gedanken über die zugrundeliegenden Motive der Lötzsch macht.

Ich habe allerdings eine andere Theorie zu bieten. Die sich Die Linke nennende SED verfolgt ein anderes Konzept als ihre Bruderpartei aus SED's Gnaden DKP. Während die DKP breite antimonopolistische Bündnisse ausserhalb ihrer selbst bei den Bündnispartnern sucht, leibt sich die SED die Bündnisse sozusagen ein, bzw. versucht die Bündnispartner ersatzweise wenigstens möglichst nahe an sich heranzuführen.

Die sich Die Linke nennende SED ist selbst ein Bündnis mit möglichst nahe an sich herangeholten Bündnispartnern und in dieser ihrer Eigenschaft muss sie bisweilen die Bedürfnisse ihrer illustren Bündnispartner innerhalb und ausserhalb der Partei befriedigen.

Gemäss dieser Sicht war die Intention der Lötzsch die Bedürfnisse ihrer radikalen Klientel zu befriedigen. Möglicherweise hat man sie deshalb dort hingeschickt, weil sie sich dafür besser als der Porsch-fahrende Wessi und die Hummer verzehrende Ersatz-Rosa Luxemburg eignet.

Man kann auch sagen, dass die Bündnispartner durchaus auch eine Art Pressure Group bilden können. Dadurch kommt es zu der Spannung zwischen dem Interesse des Nomenklatura des Ostens, Macht und Privilegien zu erhalten und sogar unter "kapitalistischen" Bedingungen noch auszubauen und deshalb in der Aussenwirkung möglichst harmlos und verfassungskonform zu erscheinen und dem radikalen Klientel, welches einen radikalen Ansatz über das Erscheinungsbild als unschuldige und liebenswerte weitere Linkspartei stellt.

Das Spaghat will der SED nicht immer gelingen. Von daher ist der Fall Lötzsch als Verfahrensfehler bzw. Betriebsunfall zu bewerten.

Das die SED Bonzen nunmehr mit der Flucht nach vorn reagieren, verwundert auch nicht, denn diese Karte haben sie in der Vergangenheit schon mehrmals gespielt. Das es nicht mehr so recht funktionieren will, was man den Reaktionen der SPD, Grüne, ja selbst der linkslastigen Frankfurter Rundschau und den ernüchtenden Wahlprognosen, entnehmen kann, das allerdings ist neu.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

17.01.2011 19:02
#7 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Rahvin hat im, wie er selbst sagt, falschen Faden einen aus meiner Sicht sehr interessanten Hinweis auf Gramsci verfasst. Wollte das nur mal on topic setzen, wie der Lateiner sagt.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

17.01.2011 19:46
#8 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Rahvin Hinweis führt mich zur recht selektiven Lesart der Lötzsch bezüglich Luxemburg, wozu folgender Passus gehört:

Zitat

In ihrer Rede auf dem Gründungsparteitag der KPD zum Programm und zur politischen Situation, als schon klar war, daß an eine unmittelbare Machtübernahme nicht zu denken war, formulierte sie als Hauptweg sozialistischer Politik: »So soll die Machteroberung nicht eine einmalige, sondern eine fortschreitende sein, indem wir uns hineinpressen in den bürgerlichen Staat, bis wir alle Positionen besitzen und sie mit Zähnen und Nägeln verteidigen. Und der ökonomische Kampf, auch er soll nach meiner Auffassung und der Auffassung meiner nächsten Parteifreunde durch die Arbeiterräte geführt werden.«



Lötzsch schlägt den Radikalen in einer Situation, in der an eine unmittelbare Machtübernahme nicht zu denken ist, diesen Weg der Luxemburg vor.

C. Offline




Beiträge: 2.639

17.01.2011 19:59
#9 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat von danielphoffmann

Lötzsch schlägt den Radikalen in einer Situation, in der an eine unmittelbare Machtübernahme nicht zu denken ist, diesen Weg der Luxemburg vor.



Gemäß Fleischhauer waren die Grünen allerdings schneller und sind bereits angekommen. Allerdings mussten sie dabei auch nicht die Mauer überwinden um sich an den prall gefüllten Fleischtöpfen des Kapitalismus zu zu laben.

Zitat von Fleischhauer
Ihre treueste Anhängerschaft hat die Ökopartei traditionell neben der BAT-Boheme in den Betreuungsberufen, also dem kaum noch zu überschauenden Heer der Sozialarbeiter und psychologisch geschulten Fachkräfte, die von den sozialstaatlichen Reparaturaufträgen leben.

Schon die 68 er, aus deren Reihen viele Frühgrüne stammten, waren ganz vernarrt in den Staatsdienst, allen anders lautenden Proklamationen zum Trotz. Nie wieder stieg die Zahl der öffentlich Beschäftigten schneller als zwischen 1968 und 1978, und zwar um schwindelerregende 40 Prozent. Die Linksavantgarde erkannte schnell, dass es sich von der Warte der kündigungssicheren Festanstellung mit dynamisiertem Rentenanspruch besser über das Elend der Gesellschaft philosophieren lässt als aus den zugigen Etagen des freien Unternehmertums oder der selbstfinanzierten Gegenwelt.

http://www.iceagenow.com/

Florian Offline



Beiträge: 3.171

17.01.2011 20:04
#10 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat
Natürlich wird kontrovers diskutiert. Natürlich wurde in diesen beiden Sendungen von den Nichtkommunisten alles das, was am Kommunismus falsch und verbrecherisch ist, zur Sprache gebracht. Aber langfristig schadet das den deutschen Kommunisten so wenig, wie die berüchtigte Negativ-Werbung dem Absatz der Firma Benetton geschadet hat.



Diese Aussage enthält eine kleine inhaltliche Ungenauigkeit (an der ich im folgenden eine Marketing-Gesetzmäßigkeit für Negativ-Werbung festmachen möchte).

Die damalige Negativ-Werbung hat der Firma Benetton nämlich sehr wohl geschadet.
Vor dieser Kampagne (d.h. in den 80ern) war Benetton DIE Bekleidungsmarke für den breiten Massenmarkt schlechthin.
Heutzutage läuft sie unter ferner liefen. Ich habe gerade die aktuellen Statistiken nicht griffbereit. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Benetton nicht mehr unter den Top 20 im deutschen Bekleidungsmarkt ist (sowohl was die Ebene Einzelhandel als auch was die Ebene Modemarke betrifft). Wahrscheinlich nicht mal mehr unter den Top 50.
Aktuell versucht Benetton zwar ein kleines Comeback (u.a. mit großen Flagship-Stores z.B. in München und Hamburg). Aber man muss sich nur mal die Kundenfrequenz in diesen Läden anschauen und mit denen bei z.B. Esprit oder H&M vergleichen - da sieht man sofort, wie die Marke an Strahlkraft eingebüßt hat.
Dieser Absturz hat natürlich viele Gründe (nicht zuletzt ist der Bekleidungsmarkt einfach schnelllebig. Und eine Marke, die schon die Mutter oder gar die Großmutter getragen hat ist i.d.R. allein schon aus diesem Grund modisches No-Go-Area).
Aber ganz sicher hat auch die damalige Kampagne zum Niedergang beigetragen - denn dieser Absturz erfolgte in den frühen 90ern wirklich in Rekordtempo.

Ich sehe das wie folgt:
Eine Marke mit spitzer Zielgruppe verträgt auch ein zugespitztes Marketing bzw. verlangt dieses sogar.
Bei einer Marke für den Massenmarkt ist das aber ein gefährliches Spiel.
Wenn ich mit einer Marke nur 5 oder 10% des gesamten Markts erreichen will (aber in dieser engen Zielgruppe maximal punkten will), dann ist eine Kampagne absolut ok, die diese 5% perfekt anspricht, selbst wenn sie von den restlichen 95% verabscheut wird.
Wenn ich allerdings 70 oder 80% des Markts ansprechen will (um davon dann vielleicht ein Drittel tatsächlich als Kunden zu bekommen), dann ist eine klare Botschaft und ein klares Leistungsversprechen zwar ebenfalls sinnvoll. Die Botschaft darf allerdings nicht große Teile der Kunden vor den Kopf stoßen.

Benetton war seinerzeit wie gesagt DIE Marke für den Massenmarkt. Es war daher einfach unter Marketing-Gesichtspunkten dämlich, eine Kampagne zu fahren, die 50% Klasse finden und 50% ekelhaft.

Analog gilt das auch für die Politik:
Eine Partei mit breiter heterogener Wählerbasis sollte eine Außendarstellung vermeiden, die 50% der potenziellen Wähler vor den Kopf stößt.
Kampagnen wie "Kinder statt Inder" oder so was sind daher für eine Volkspartei brandgefährlich.
Eine kleine Partei, deren hauptsächliches Ziel es ist, 10 oder 15% der Wählergesamtheit für sich zu begeistern - diese aber möglichst so stark, dass sie die Partei tatsächlich wählen - kann sich hingegen eine wesentlich engere Zuspitzung erlauben.

Wie Zettel richtig erkannt hat:
Für die PDS ist es überhaupt kein Problem, wenn in einer Talkshow überwiegend negativ über den Kommunismus debattiert wird.
Wenn überhaupt dabattiert wird, hat man das Ziel bereits erreicht. Und wenn 90% der Wähler (die ohnehin die PDS nie gewählt hätten) die PDS nun noch weniger mögen ist das egal - solange die restlichen 10% von der PDS entsprechend begeistert sind.

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

17.01.2011 20:41
#11 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

... das passt ja zu meiner Theorie, wonach Lötzsch den Auftrag hatte, in der engen Zielgruppe der radikalen Linken maximal zu punkten, um mal deine Worte zu benutzen.

Marriex Offline



Beiträge: 185

17.01.2011 21:05
#12 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat
Wie Zettel richtig erkannt hat:
Für die PDS ist es überhaupt kein Problem, wenn in einer Talkshow überwiegend negativ über den Kommunismus debattiert wird.
Wenn überhaupt dabattiert wird, hat man das Ziel bereits erreicht. Und wenn 90% der Wähler (die ohnehin die PDS nie gewählt hätten) die PDS nun noch weniger mögen ist das egal - solange die restlichen 10% von der PDS entsprechend begeistert sind.



Problematisch ist das eher für potenzielle Koalitionspartner. Gabriel muss die Ypsilanti-Schiene fahren:

http://www.stern.de/politik/deutschland/...us-1641250.html

lois jane Offline



Beiträge: 662

18.01.2011 19:48
#13 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat von Florian

Zitat
Natürlich wird kontrovers diskutiert. Natürlich wurde in diesen beiden Sendungen von den Nichtkommunisten alles das, was am Kommunismus falsch und verbrecherisch ist, zur Sprache gebracht. Aber langfristig schadet das den deutschen Kommunisten so wenig, wie die berüchtigte Negativ-Werbung dem Absatz der Firma Benetton geschadet hat.



Diese Aussage enthält eine kleine inhaltliche Ungenauigkeit (an der ich im folgenden eine Marketing-Gesetzmäßigkeit für Negativ-Werbung festmachen möchte). ...




Und nicht nur für Benneton stimmt es nicht, auch für die Linke zumindest nicht in der Weise.

Zum einen ist es nicht so, daß die Linke nicht auf Wählerstimmen schauen würde. Selbst wenn ihr Ziel die Rückkehr des Kommunismus sein sollte, dann kann sie das derzeit nur über Wahlerfolge erreichen. Als die Partei noch die PDS war, insbesondere nach 2002, konnte sie ja auch poltern wie sie wollte, es hat niemanden interessiert. Seit 2005 aber sitzt sie vor allem der SPD im Nacken und beeinflußt deren Richtung mit. Aber ohne Wahlerfolg könnte sie das nicht.

Zum anderen ist das Gerede von der kommunistischen Kaderpartei nichts als Phantasterei - oder sagen wir besser: Spekulation.

Ja, in der PDS und der Linkspartei sind viele alte SED-Kader und die haben in Moskau und Ost-Berlin gelernt. Und sie mögen auch immer noch so denken und handeln. Aber schon die PDS war keine Kaderpartei mehr sondern eine Massenpartei. Noch mehr gilt das für die Linkspartei, in der ja auch die WASG aufgegangen ist. Nicht, daß nicht die Gefahr bestünde, daß sie vollends untergebuttert wird. Nicht, daß die Partei nicht von den alten Kadern wieder beherrscht werden könne. Aber eine Kaderpartei ist sie eben noch lange nicht.

Folgerichtig stellt Zettel die Machenschaften der Kader und die Kaderlinie als etwas geheimes da, was niemand außerhalb wissen kann. Das ist nichts weiter als eine Verschwörungstheorie und ungefähr so, als ob man der FDP vorwürfe, sich insgeheim von der Spitzenwirtschaft geschmiert zu werden. Belege? NAtürliche keine, aber das ist ja genau das Verdächtige.

Im übrigen, wird in Deutschland täglich über alles mögliche diskutiert, inklusive Nationalsozialismus.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.01.2011 23:07
#14 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat von lois jane
Zum anderen ist das Gerede von der kommunistischen Kaderpartei nichts als Phantasterei - oder sagen wir besser: Spekulation.


Was verstehen Sie, liebe Lois Jane, unter einer Kaderpartei? Ich verstehe darunter eine Partei, die eine Kaderlinie und eine Massenlinie hat; die also in ihrer internen Diskussion andere Ziele verfolgt, als sie öffentlich äußert.

In diesem Sinn ist die umgetaufte SED eine Kaderpartei; sie betreibt, wie es Schabowski - nun wahrlich ein Kenner des Kommunismus - formuliert hat, nach außen "Mimikry". Sie will einen "zweiten Sozialismusversuch", also eine DDR 2.0, sagt das aber nicht offen. Oder vielmehr: Sagte es bisher nicht. Interessanterweise sagt es ja jetzt die Vorsitzende.

Zitat von lois jane
Ja, in der PDS und der Linkspartei sind viele alte SED-Kader und die haben in Moskau und Ost-Berlin gelernt. Und sie mögen auch immer noch so denken und handeln. Aber schon die PDS war keine Kaderpartei mehr sondern eine Massenpartei.


Auch die SED war bekanntlich eine Massenpartei. Und zugleich eine Kaderpartei.

Wenn Sie unter einer Kaderpartei allerdings eine Partei im Sinn Lenins verstehen, die nur aus Berufsrevolutionären besteht, dann freilich ist das die umgetaufte SED bekanntlich nicht.

Zitat von lois jane
Folgerichtig stellt Zettel die Machenschaften der Kader und die Kaderlinie als etwas geheimes da, was niemand außerhalb wissen kann. Das ist nichts weiter als eine Verschwörungstheorie und ungefähr so, als ob man der FDP vorwürfe, sich insgeheim von der Spitzenwirtschaft geschmiert zu werden.


Ja, wenn ich das täte, dann wäre ich ja wirklich mit dem Klammerbeutel gepudert.

Natürlich kann jeder wissen, was die Genossen planen. Man braucht ja nur die "Junge Welt" zu lesen; man braucht sich nur die Reden von Lötzsch, Wagenknecht usw. anzusehen. Man braucht nur zur Kenntnis zu nehmen, wenn Gysi nach dem Ziel des Kommunismus gefragt wird: "Ein schwieriger Begriff, den man besser nicht verwenden sollte" hat er auf die betreffende Frage gesagt; und nicht: Unsere Partei hat sich vom Ziel des Kommunismus verabschiedet.

Man braucht ja nur zur Kenntnis zu nehmen, welchen Parteien Lothar Bisky vorsitzt. Nicht etwa "Eurokommunisten", "Postkommunisten" oder dergleichen, sondern den knallharten orthodoxen Kommunisten wie der Rifondazione Comunista, die sich von der PCI abgespalten hat, als diese sich auf den Weg gemacht hat, eine demokratische Partei zu werden; man hat darauf, wie der Name es sagt, eine neue kommunistische Partei gegründet. Ebenso sind die Parteien aus dem ehemaligen Sowjetreich, die Biskys europäischer kommunistischer Partei angehören, nicht etwa die Postkommunisten, sondern die verbliebenen Kader, die den Weg in die Demokratie nicht gehen wollten.

Keine Kaderlinie ist "geheim", daß davon "niemand außerhalb wissen kann". Man hängt seine eigentlichen Ziele nur nicht an die Große Glocke, und wenn jemand auf sie hinweist - was ich gern und beharrlich tue, seit es ZR gibt -, dann rechnet man damit, daß es genug Lois Janes gibt, die das als Verschwörungstheorie abtun.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.01.2011 23:37
#15 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat von Zettel
Man braucht ja nur zur Kenntnis zu nehmen, welchen Parteien Lothar Bisky vorsitzt. Nicht etwa "Eurokommunisten", "Postkommunisten" oder dergleichen, sondern den knallharten orthodoxen Kommunisten wie der Rifondazione Comunista, die sich von der PCI abgespalten hat, als diese sich auf den Weg gemacht hat, eine demokratische Partei zu werden; man hat darauf, wie der Name es sagt, eine neue kommunistische Partei gegründet.


Ich habe mir jetzt spaßeshalber einmal das Programm dieser Partei angesehen. Interessanterweise führt sie - anders als die deutschen Kommunisten - den Namen der von Bisky initiierten und jetzt geführten europäischen kommunistischen Partei sogar in ihrem Parteinamen. Das Programm beginnt so:

Zitat
Il Partito della Rifondazione Comunista–Sinistra Europea è libera organizzazione politica della classe operaia, delle lavoratrici e dei lavoratori, delle donne e degli uomini, dei giovani, degli intellettuali, dei cittadini tutti, che si uniscono per concorrere alla trasformazione della società capitalista al fine di realizzare la liberazione delle donne e degli uomini attraverso la costituzione di una società comunista. Per realizzare questo fine il PRC-SE si ispira alle ragioni fondative del socialismo, al pensiero di Carlo Marx.

Die Partei Rifondazione Comunista–Sinistra Europea ist eine freie politische Organisation der Arbeiterklasse, der Arbeiterinnen und Arbeiter, der Männer und Frauen, der Jungen, der Intellektuellen, aller Bürger, die sich vereinen, um gemeinsam an der Transformation der kapitalistischen Gesellschaft zu arbeiten, mit dem Ziel, die Befreiung der Frauen und Männer mittels der Errichtung einer kommunistischen Gesellschaft zu realisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, läßt sich die PRC-SE von den Grundideen des Sozialismus leiten, dem Denken von Karl Marx.


Herzlich, Zettel

lois jane Offline



Beiträge: 662

19.01.2011 00:35
#16 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat von Zettel
Was verstehen Sie, liebe Lois Jane, unter einer Kaderpartei? Ich verstehe darunter eine Partei, die eine Kaderlinie und eine Massenlinie hat; die also in ihrer internen Diskussion andere Ziele verfolgt, als sie öffentlich äußert.

In diesem Sinn ist die umgetaufte SED eine Kaderpartei



Ein klassischer Zirkelschluß. Eine Kaderpartei ist eine Partei, die eben aus durch streng hierarchischen Leitungskadern besteht bzw. von solchen geleitet wird. Im Sinne Lenins. Den Begriff in einem anderen Sinne zu verwenden ist nicht gerechfertigt, da es sich eine Partei mit historischen Verbindung zu eben jenem Lenin handelt, sogar fahrlässig.

Daß dies bei der PDS so war und bei der Linken so ist, haben weder Sie noch irgendjemand sonst demonstriert.

Schabowski kann man dafür nicht in Anspruch nehmen, denn er kann über die alte SED Auskunft geben, nicht aber wissen, was PDS-Politiker insgeheim planen.

Und da sind wir dabei: nun bestreiten Sie, etwas von Heimlichtuerei gesagt zu haben. Nur offen hat niemand "Mimikry" betrieben, wäre ja auch irgendwo kontraproduktiv.

Dann verweisen Sie auf die Junge Welt, Reden von diversen Poltikern. Nur wird daraus eine Kaderlinie oder halt die Meinung von Kommunisten innerhalb jener Partei. Wobei die Aussage Gysis noch mal was ganz anderes ist - da müßte man erstmal Kommunismus definieren.

Daß Sie mich hier als kleines Dummerle (Lenin hätte wohl gesagt: nützliche Idiotin) hinstellen wollen, ist nicht fein. Denn ich sage ja nicht, daß es diese Kommunisten in der Linkspartei nicht gäbe, sage nicht, daß man ihnen daß diskursiv durchgehen lassen sollte, daß die Linkspartei eine großartige, zukunftsträchtige Politik treibt oder treiben würde.

Ich sage noch nicht mal, daß es die Kommunistische Verschwörung innerhalb der Linken nicht gibt. Nur daß weder Sie noch ich etwas davon wissen können. Es sind halt alles Spekulationen, die hinter jedem Busch Lenin sitzen sehen.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.01.2011 00:51
#17 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat von lois jane
Daß Sie mich hier als kleines Dummerle (Lenin hätte wohl gesagt: nützliche Idiotin) hinstellen wollen, ist nicht fein.


Aber nein, liebe Lois Jane, das liegt mir (ehrlich!) fern. Wir sind halt nur verschiedener Meinung.

Das liegt häufig an verschiedenen Erfahrungen. Welche Sie mit Kommunisten haben, weiß ich nicht. Ich habe - das habe ich schon des öfteren erwähnt - in den siebziger Jahren als Juso mit DKP-Leuten zu tun gehabt. Die DKP hat damals nach außen exakt dieselbe Linie vertreten wie heute die umbenannte SED: Natürlich stehe man auf dem Boden des Grundgesetzes. Kommunismus? Das müsse die Geschichte entscheiden, das stehe nicht auf der Tagesordnung. Die DDR? Dort gelten andere Bedingungen als in der BRD. Und so fort. Intern hat man keinen Hehl daraus gemacht, daß man den Umsturz plante. Ich habe damals an einer Konferenz von Jusos und DKP-Leuten teilgenommen, auf der schon die Einzelheiten besprochen wurden, wie man nach "der Revolution" verfahren werde.

Ich sehe keinen Grund zu der Annahme, liebe Lois Jane, daß die heutigen Kommunisten nicht genauso denken sollten wie die vor vierzig Jahren. Man sieht sich als Teil einer großen Bewegung; mit dem gemeinsamen Ziel des Kommunismus. Deshalb ja die europäische kommunistische Partei, zu der ich aus dem Programm ihrer italienischen Sektion zitiert habe.

Aber die "Kampfbedingungen", wie das im Jargon heißt, sind verschieden; sie sind historisch verschieden, sie sind geographisch verschieden. Sie können den parlamentarischen Weg zur "Machteroberung" verlangen, den revolutionären oder auch beide parallel.

Diese dritte Variante hat Rosa Luxemurg kurz vor ihrer Ermordung für Deutschland empfohlen, und Gesine Lötzsch sieht ihn als das Vorbild für heute. Ich sehe keinen Grund dafür, daß nicht auch Gysi, Bisky, Wagenknecht und tutti quanti genauso denken, die jährlich zum Grab von Rosa Luxemburg pilgern.

Mir ist, liebe Lois Jane, auch immer noch nicht ganz klar, aus welchen Gründen eigentlich nach Ihrer Meinung sich Menschen wie Bisky (der aus der Bundesrepublik in die DDR gegangen ist und sein Leben lang ein treuer Kommunist war), Gysi (der aus dem kommunistischen Adel stammt und bereits mit 40 Jahren eine der höchsten Nomenklatura-Positionen in der DDR hatte, bevor er schließlich sogar Nachfolger von Ulbricht und Honecker wurde), warum Sahra Wagenknecht, Gesine Lotzsch oder wer auch immer in der Führungsriege der umgetauften SED auf einmal keine Kommunisten mehr sein sollten.

Würde nicht eigentlich die Beweislast bei Ihnen liegen, wenn Sie das meinen?

Herzlich, Zettel

lois jane Offline



Beiträge: 662

20.01.2011 10:23
#18 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Nun ja, Zettel. Dann bitte halt nicht persönlich werden, wenn Ihnen das fernliegt.

Genau die Erfahrungen sind das Problem. Sie haben ihre mit Kommunisten aus den 70ern und meinen nun, das 1:1 auf heute übertragen zu können*. Nur erstens war damals der Kommunismus noch ungebrochen - der Ostblock existierte noch - und zweitens die DKP auch eine durch-und-durch kommunistische Partei, gegründet als Außenposten des anderen deutschen Staates. Und wenn dann noch massenhaft DKP-Leute so redeten, wie Sie es hier andeuten, dann ist die Sache ja recht klar.

(*Genau das ist ein grundlegendes Problem: die alten Denkmuster wieder aufzukochen, so als wiederhole sich alles wieder und wieder, sei es die angebliche "neue Prüderie", sei es der angebliche "neue kalten Krieg mit China".)

Die PDS - und noch mehr die Linke - dagegen sind aber eben nicht ganz so offensichtlich eine kommunistische Partei (daß sie eine Kaderpartei wären, haben Sie ja oben selbst verneint), wird nicht von einem totalitären Regime ferngesteuert und existiert eben auch nach dem Zusammenbruch des Kommunismus. Auch die personale Kontinuität zur SED reicht hier nicht aus, da sie einfach voraussetzen, daß alle Parteimitglieder so dachten wie Ulbricht und Honnecker. Klar sind Byski und Gysi überzeuigte Marxisten - aber meinen Sie das die beiden 1989 so zufrieden mit der DDR waren.

(Was nicht heißt, das sie unproblematisch wären. Genausowenig wie DDR-Oppositioneller gewesen zu sein, Garantie für politische Klarsicht oder auch nur bloßen menschlichen Anstand wäre, siehe Herrn Schorlemmer.)

Bei Gysi von "kommunistischem Adel" zu sprechen ist doch absurd. Adel in der 2. Generation? Nachfolger Ulbrichts und Honneckers wurde er nur sehr bedingt - er war ja weder Generalsekretär noch Staatschef.

Ich bin sehr wohl dafür jeden einzeln zu betrachten, ob Herrn Gysi, Frau Lötzsch oder die unvermeidliche Frau Wagenknecht, aber auch andere auch. Nur was nützt das, wenn jede tendentiell kommunistische Äußerung als Beleg einer vorgefaßten These verwendet wird, jedes Fehlen oder jede anderslautende Äußerung aber unter "Mimikry für die Massen" verbucht wird (von einer solchen Strategie hat man leider Frau Wagenknecht noch nicht informiert). Und dann wird eine Kaderlinie einer ganzen Partei daraus gemacht.

Sicher muß man solchen neokommunistischen Äußerungen entgegentreten und klarstellen, was da in der Linkspartei enthalten ist und möglicherweise dominieren könnte. Nur ist es jetzt noch nicht soweit.

Die Beweislast für ihre Behauptungen liegt ausschließlich bei Ihnen. Bisher haben Sie noch keine Beweise für diesselben vorgelegt.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.01.2011 11:29
#19 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Liebe Lois Jane,

Zitat von lois jane
Nun ja, Zettel. Dann bitte halt nicht persönlich werden, wenn Ihnen das fernliegt.


Bin ich das geworden? Ich glaube nur insofern, als ich meine persönlichen Erfahrungen geschildert habe. Was in diesem Forum mitnichten verboten ist.

Zitat von lois jane
Genau die Erfahrungen sind das Problem. Sie haben ihre mit Kommunisten aus den 70ern und meinen nun, das 1:1 auf heute übertragen zu können*. Nur erstens war damals der Kommunismus noch ungebrochen - der Ostblock existierte noch - und zweitens die DKP auch eine durch-und-durch kommunistische Partei, gegründet als Außenposten des anderen deutschen Staates. Und wenn dann noch massenhaft DKP-Leute so redeten, wie Sie es hier andeuten, dann ist die Sache ja recht klar.


Sie redeten genauso, wie jetzt Gysi und Genossen reden. Wenn man sie fragte, welche Gesellschaft sie denn wollten, sagten sie, das werde die Geschichte ergeben. Wenn man sie nach Kommunismus fragte, sagten sie, dieser stehe nicht auf der Tagesordnung. (Gysi sagt, das sei "ein schwieriger Begriff").

Ich sehe in der Massenlinie überhaupt keinen Unterschied. Und ich sehe auch in der Kaderlinie keinen Unterschied: Es ist dieselbe Doppelstrategie wie bei der DKP, nämlich legal jede Machtposition erobern, die man nur irgend bekommen kann, bis man stark genug ist, die gesamte Macht zu erobern. Haben Sie, liebe Lois Jane, nicht gelesen, was Lötzsch mit Zustimmung zu dieser Strategie aus den Schriften Rosa Luxemburgs zitiert hat?

Zitat von lois jane
Die PDS - und noch mehr die Linke - dagegen sind aber eben nicht ganz so offensichtlich eine kommunistische Partei (daß sie eine Kaderpartei wären, haben Sie ja oben selbst verneint), wird nicht von einem totalitären Regime ferngesteuert und existiert eben auch nach dem Zusammenbruch des Kommunismus.


So ist es. Sie sind auf der Linie beispielsweise der Rifondazione Comunista, aus deren Programm ich zitiert habe und die übrigens das besondere Wohlwollen Biskys genießt (wenn es Sie interessiert, kann ich die betreffenden Informationen suchen).

Wie ich geschrieben habe: Kommunisten passen sich immer den jeweiligen "Kampfbedingungen" an, wie sie das nennen. Natürlich sind diese heute anders als 1970. Damals hatte die DKP keine Chance, in ein Landesparlament zu kommen, geschweige denn sich an einer Regierung zu beteiligen, Also setzte man mehr auf die Umfeld-Strategie; auf von der DKP gesteuerte Organisationen wie MSB Spartakus und VVN, auf die Infiltration der Gewerkschaften und der Friedensbewegung (Beispiel Krefelder Appell), auf als unabhängig getarnte Parteipresse wie "Konkret".

Das ist heute anders. Man hat mehr parlamentarische Möglichkeiten; die man sich andererseits verderben würde, wenn man sich offen zum Kommunismus bekennen würde. Eine Abgeordnete im niedersächsischen Landtag, als DKP-Mitglied auf der Liste der PDS in den Landtag gekommen, beging diesen Lapsus und wurde prompt zurückgepfiffen. Daß Lötzsch das Bekenntnis zum Kommunismus jetzt äußern darf, ist - wie schon gesagt - für mich das Interessante an der jetzigen Entwicklung der kommunistischen Partei in Deutschland. Die Hintergründe sind mir nicht klar.

Zitat von lois jane
Auch die personale Kontinuität zur SED reicht hier nicht aus, da sie einfach voraussetzen, daß alle Parteimitglieder so dachten wie Ulbricht und Honnecker. Klar sind Byski und Gysi überzeuigte Marxisten - aber meinen Sie das die beiden 1989 so zufrieden mit der DDR waren.


Nein, das habe ich nicht vorausgesetzt; es entspricht auch nicht meiner Meinung. Es gab innerhalb der SED eine Diskussion seit den vierziger Jahren über den Weg zum Sozialismus; meist endeten diese Diskussionen damit, daß diejenigen, die nicht dachten wie Ulbricht, sich im Gefängnis wiederfanden; so wie Wolfgang Harich. Später zog man das Ausbürgern vor, wie bei Biermann.

Es gab Bahro, der ausdrücklich innerhalb der SED diskutieren wollte und dersich erst allmählich vom Kommunismus löste, nachdem er mit seinen Thesen in der SED auf wenig Wiederhall gestoßen war.

Ob Bisky und Gysi einer solchen Gruppe von Andersdenkenden innerhalb der SED angehörten oder nahestanden, weiß ich nicht. Bekannt ist meines Wissens davon jedenfalls nichts. Sie haben dem SED-Regime bis zu dessen Sturz in höchsten Nomenklatura-Funktionen gedient; sie haben sich nach allem, was man weiß, bis 1989 nie kritisch gegenüber Honecker geäußert. Ob Sie dennoch mit der DDR unzufrieden waren - wissen Sie es, liebe Lois Jane?

Zitat
Bei Gysi von "kommunistischem Adel" zu sprechen ist doch absurd. Adel in der 2. Generation? Nachfolger Ulbrichts und Honneckers wurde er nur sehr bedingt - er war ja weder Generalsekretär noch Staatschef.


Ja doch, bei einer noch keine hundert Jahre alten Partei gehört man in der zweiten Generation schon zum Adel.

Gysi war Nachfolger von Ulbricht und Honecker; dazwischen gab es Krenz. Man taufte den Posten des Generalsekretärs in "Vorsitzender" um, aber das änderte ja nichts an der Nachfolge. Gysi war zwischen dem Sturz von Krenz und dem Ende der kommunistischen Herrschaft in der DDR deren mächtigster Mann.

Zitat
Sicher muß man solchen neokommunistischen Äußerungen entgegentreten und klarstellen, was da in der Linkspartei enthalten ist und möglicherweise dominieren könnte. Nur ist es jetzt noch nicht soweit.


Aber liebe Lois Jane, es gibt doch nichts Nichkommunistisches in dieser Partei. Sie war eine kommunistische Partei, als sie KPD hieß. Sie blieb es, als sie die SPD absorbiert hatte und sich SED nannte. Sie blieb es, als sie dem Namen SED erst ein "PDS" hinzufügte und dann ganz diesen Namen wählte. Sie war es auch geblieben, als sie bei ihrer Neugründung in der Bundesrepublik den Namen DKP wählte, um das Verbot der KPD durch das BVerfG zu umgehen.

Die Parteimitglieder blieben nach 1989 in derselben Partei. Niemand, der in der SED war, mußte neu aufgenommen werden, weil es ja eben keine neue Partei war, als sie einen neuen Namen wählte. Ebenso blieb diese Partei eine kommunistische Partei, als sie die WASG absorbierte; ein ja kleinerer Brocken als 1946 die SPD.

Es gibt sicher Wähler dieser Partei, die sich nicht im Klaren darüber sind, daß dies die KPD nach der soundsovielten Umbenennung ist. Es mag naive, uninformierte Mitglieder geben, die nicht wissen, in welcher Partei sie eigentlich sind. Das ist nun einmal der Preis der Tarnung.

Man ist das Wagnis eingegangn, die WASG aufzunehmen, um die Westausdehnung zu bewerkstelligen. Man hat in Kauf genommen, dadurch Trotzkisten und allerlei freischwebende Linke aufzunehmen. Niemand von diesen spielt in der Führung der Partei eine Rolle. Diese ist nach wie vor fest in der Hand der Kommunisten, die ihre Parteiarbeit in der DDR gelernt haben.

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

20.01.2011 11:54
#20 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat von lois jane
Die Beweislast für ihre Behauptungen liegt ausschließlich bei Ihnen.


Das sehe ich nicht.
Wir haben hier eine kommunistische Partei mit lauter altgedienten Kommunisten an der Spitze.
Und die behaupten nun, über Nacht alle zu überzeugten Demokraten mutiert zu sein.

Die Beweislast, daß die Behauptung der Demokratisierung stimmt, liegt also eindeutig bei der "Linkspartei".

Bisher haben wir von denen nur Lippenbekenntnisse gehört, und Zettel hat eine Reihe von m. E. überzeugenden Belegen gebracht, warum diese unglaubhaft sind.

lois jane Offline



Beiträge: 662

20.01.2011 12:10
#21 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat von Zettel
Liebe Lois Jane,

Zitat von lois jane
Nun ja, Zettel. Dann bitte halt nicht persönlich werden, wenn Ihnen das fernliegt.


Bin ich das geworden? Ich glaube nur insofern, als ich meine persönlichen Erfahrungen geschildert habe. Was in diesem Forum mitnichten verboten ist.




Sollte Ihnen schon entgangen sein, daß Sie mich persönlich als diejenige hingestellt haben, auf deren Naivität "die Kommunisten" spekulieren?


Zitat von lois jane
Genau die Erfahrungen sind das Problem. Sie haben ihre mit Kommunisten aus den 70ern und meinen nun, das 1:1 auf heute übertragen zu können*. Nur erstens war damals der Kommunismus noch ungebrochen - der Ostblock existierte noch - und zweitens die DKP auch eine durch-und-durch kommunistische Partei, gegründet als Außenposten des anderen deutschen Staates. Und wenn dann noch massenhaft DKP-Leute so redeten, wie Sie es hier andeuten, dann ist die Sache ja recht klar.

Zitat
Sie redeten genauso, wie jetzt Gysi und Genossen reden. Wenn man sie fragte, welche Gesellschaft sie denn wollten, sagten sie, das werde die Geschichte ergeben. Wenn man sie nach Kommunismus fragte, sagten sie, dieser stehe nicht auf der Tagesordnung. (Gysi sagt, das sei "ein schwieriger Begriff").



Bereden Gysi & Genossen auch Umsturzpläne mit den Jusos oder anderen? Wenn nein, dann reden die beiden Gruppen eben nicht genauso!

Sie können nicht so vorgehen, daß sie eine Ähnlichkeit in der "Massenlinie" konstatieren, um dann ohne jedwede Grundlage auf die Ähnlichkeit einer Kaderlinie zu schließen. Daß es eine Massen- und eine Kaderlinie bei der DKP gegeben hat, mag so sein - bei der Linken behaupten sie dergleichen bloß. Und wenn es sie denn gäbe, wäre sie noch lange nicht "so wie bei der DKP".

Ich komme auf meinen FDP-Vergleich zurück. Weil es schon korrupte Politiker gegeben hat, die nach außen hin sich gesetzestreu gaben, können Sie nicht auf Grund dessen postulieren, daß ein Politiker, der sich gesetzestreu gibt, korrupt ist.

Zitat:Und ich sehe auch in der Kaderlinie keinen Unterschied:




Was aber methodisch bedingt ist. Weil Sie keinen Einblick in die postulierte Kaderlinie haben (wie denn auch?!), behaupten Sie einfach, sie werde schon so aussehen wie bei der DKP. Begründung: Sie sehen keinen Unterschied! Sind ja ohnehin alles "die Kommunisten"!

Ich habe sehr wohl gelesen, was Frau Lötzsch schrieb und sagt. Nur reicht das als Basis ihrer Behauptungen nicht.

Zitat
So ist es. Sie sind auf der Linie beispielsweise der Rifondazione Comunista, aus deren Programm ich zitiert habe und die übrigens das besondere Wohlwollen Biskys genießt (wenn es Sie interessiert, kann ich die betreffenden Informationen suchen).



Nicht nötig, denn Ihr Fehler liegt in der Methode. Stimmt etwa die CDU oder die FDP mit allem, was ihre europäischen Schwesterparteien tun, überein. Ist die CDU identisch mit der Fidesz in Ungarn? Wird demnächst auch in Deutschland die Pressefreiheit ausgehebelt? Wenn ich mir den Spiegel anschaue, will man fast darauf hoffen. Aber natürlich sind das alles Hirngespinste.

Zitat
Daß Lötzsch das Bekenntnis zum Kommunismus jetzt äußern darf, ist - wie schon gesagt - für mich das Interessante an der jetzigen Entwicklung der kommunistischen Partei in Deutschland.



Soll Sie es gesetzlich dürfen oder von ihrer Parteileitung aus?

Im ersten Fall: es ist ihr verfassungsmäßiges Recht, das zu tun!

Im zweiten Fall: wiederum rein Ihre Spekulation! Wie kommen Sie dazu, daß sie mit irgendwelchen (geheimen?) Oberen sich die Äußerung hat absegnen lassen? Und hat sie nicht auch aus der eigenen Partei sich dafür kritisieren lassen.

Zitat
Die Hintergründe sind mir nicht klar.



Was Sie aber nicht am Behaupten gehindert hat.

Zitat

Nein, das habe ich nicht vorausgesetzt; es entspricht auch nicht meiner Meinung. Es gab innerhalb der SED eine Diskussion seit den vierziger Jahren über den Weg zum Sozialismus; meist endeten diese Diskussionen damit, daß diejenigen, die nicht dachten wie Ulbricht, sich im Gefängnis wiederfanden; so wie Wolfgang Harich. Später zog man das Ausbürgern vor, wie bei Biermann.

Es gab Bahro, der ausdrücklich innerhalb der SED diskutieren wollte und dersich erst allmählich vom Kommunismus löste, nachdem er mit seinen Thesen in der SED auf wenig Wiederhall gestoßen war.



Und was tut das zur Sache. Heißt das, daß alle die nicht eine solche Dissidentenkarriere einschlugen, Hunderprozentige waren? Und das zu jeder Zeit und v.a. heute noch. Bahro und Biermann standen Ende der Siebziger auf der Tagesordnung - lange Jahre vor der Wende. Die SED-Repression richtete sich ja eben nicht nur gegen die wirklich Oppositionellen sondern gegen jedwede Diskussion. Hier könnte man dann wieder Rosa Luxemburgs berühmten Satz zitieren. Dergleichen gab es in der DDR eben für niemanden.

Es gab 1989 z.B. die bekannte Kundgebung auf dem Alexanderplatz in Berlin. Mir ist keiner der damaligen sympathisch. Aber dennoch war man gegenüber dem Regime kritisch eingestellt.


Zitat
Gysi war Nachfolger von Ulbricht und Honecker; dazwischen gab es Krenz. Man taufte den Posten des Generalsekretärs in "Vorsitzender" um, aber das änderte ja nichts an der Nachfolge. Gysi war zwischen dem Sturz von Krenz und dem Ende der kommunistischen Herrschaft in der DDR deren mächtigster Mann.



Gysi hatte kein leitendes Amt in Staat und Regierung, während die drei anderen die Diktatoren der DDR waren. Ein bloßes Umtaufen gab es beim Parteiamt auch nicht, da sich ja eben die Parteistruktur mitänderte. (Es sei, denn Sie wollen wieder behaupten, insgeheim existierten die Kader weiter, aber wir wollten ja keine Verschwörungstheorie betreiben.

Zitat
Aber liebe Lois Jane, es gibt doch nichts Nichkommunistisches in dieser Partei. Sie war eine kommunistische Partei, als sie KPD hieß. Sie blieb es, als sie die SPD absorbiert hatte und sich SED nannte. Sie blieb es, als sie dem Namen SED erst ein "PDS" hinzufügte und dann ganz diesen Namen wählte. Sie war es auch geblieben, als sie bei ihrer Neugründung in der Bundesrepublik den Namen DKP wählte, um das Verbot der KPD durch das BVerfG zu umgehen.



Aber wir reden über die Linkspartei, nicht über die DKP. Diese entstand aus der Fusion aus PDS, WASG und Lafontaine, nicht durch Absorption. Die größe der WASG tut nichts zur Sache, denn es war ja keine Zwangsvereinigung auf dem Hintergrund eines Besatzungsregimes. Die Äpfel und Birnen drehen sich grade gefährlich am Baume.

Zitat
Das ist nun einmal der Preis der Tarnung.



Und so läßt sich alles begründen. Auch das die FDP in Wahrheit kommunistisch ist. Steuersenkungen und Privatisierungen sind alles nur, halt besonders perfide Tarnungen.

Fazit Ihrer Beiträge: "die Kommunisten" sind immer "die Kommunisten" und jene, die es nicht sind, sind es halt "getarnte Kommunisten".

Ein Diskussion hat leider unter solchen Voraussetzungen keinen Sinn.

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Nonkonformist ( gelöscht )
Beiträge:

20.01.2011 12:11
#22 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Lieber R. A.,
Pssst, nicht stören, Zettel ist gerade wieder in seinem Jungbrunnen!

lois jane Offline



Beiträge: 662

20.01.2011 12:14
#23 RE: Marginalie: Alter Wein in alten Schläuchen Antworten

Zitat von R.A.

Zitat von lois jane
Die Beweislast für ihre Behauptungen liegt ausschließlich bei Ihnen.


Das sehe ich nicht.




Aber ja doch.

Zitat
Wir haben hier eine kommunistische Partei



Wo bitte ist der Beleg hierfür? Sie postulieren das einfach so!

Zitat
mit lauter altgedienten Kommunisten an der Spitze.



Naja, so altgedient sind sie nicht, die an der Spitze. Im übrigen gibt es da noch andere mit an der Spitze.

Zitat
Und die behaupten nun, über Nacht alle zu überzeugten Demokraten mutiert zu sein.



Habe ich das gesagt? Der Begriff ist mir zu nichtssagend!

Was ich sage ist, daß man sich an den Aussagen der einzelnen Personen orientieren soll, nicht an einer dahinter vermuteten Kaderlinie.

Auch bei den Linken gibt es verschiedene Meinungen - manche, aber eben nur manche, davon kommunistisch.

Belege habe ich in dieser Diskussion noch nicht gesehen. Sie sind ja auch, per Methode, nicht möglich.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.01.2011 12:23
#24 Die Europäische Linke Antworten

Zitat von Lois Jane
Stimmt etwa die CDU oder die FDP mit allem, was ihre europäischen Schwesterparteien tun, überein. Ist die CDU identisch mit der Fidesz in Ungarn?


Diese Frage, liebe Lois Jane, veranlaßt mich, auf einen weit verbreiteten Irrtum aufmerksam zu machen:

Es gibt zum einen Parteien, die im EU-Parlament gemeinsame Fraktionen bilden; die Fidesz gehört dort in der Tat meines Wissens (ich habe es jetzt nicht nachgeprüft) derselben Fraktion an - derjenigen der Europäischen Volkspartei - wie die Union.

Zum anderen aber gibt es die "Europäische Linke". Das ist nicht nur eine gemeinsame Fraktion im EU-Parlament, sondern es ist eine richtige Partei mit einem eigenen Programm und einem Vorsitzenden, eben Lothar Bisky. Die einzelnen Parteien, wie die Partei "Die Linke", die französische Kommunistische Partei usw., sind Gliederungen dieser gemeinsamen Partei.

Da steckt halt der alte proletarische Internationalismus dahinter. Die französischen Sozialisten nannten sich bis zur Zeit von Mitterand noch S.F.I.O. - Section Française de l'Internationale Ouvrière; französische Sektion der Arbeiter-Internationale.

Herzlich, Zettel

PS: Ich wollte Sie, liebe Lois Jane, um Gottes Willen nicht persönlich attackieren. Das mit "den Lois Janes" war flapsig gewesen, und ich entschuldige mich dafür.

lois jane Offline



Beiträge: 662

20.01.2011 12:31
#25 RE: Die Europäische Linke Antworten

Zitat von Zettel
Es gibt zum einen Parteien, die im EU-Parlament gemeinsame Fraktionen bilden; die Fidesz gehört dort in der Tat meines Wissens (ich habe es jetzt nicht nachgeprüft) derselben Fraktion an - derjenigen der Europäischen Volkspartei - wie die Union.

Zum anderen aber gibt es die "Europäische Linke". Das ist nicht nur eine gemeinsame Fraktion im EU-Parlament, sondern es ist eine richtige Partei mit einem eigenen Programm und einem Vorsitzenden, eben Lothar Bisky. Die einzelnen Parteien, wie die Partei "Die Linke", die französische Kommunistische Partei usw., sind Gliederungen dieser gemeinsamen Partei.



Die EVP auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Volkspartei

Zitat
PS: Ich wollte Sie, liebe Lois Jane, um Gottes Willen nicht persönlich attackieren. Das mit "den Lois Janes" war flapsig gewesen, und ich entschuldige mich dafür.



Da bin ich ja zufrieden, was das persönliche angeht.

Kein Kommentar!

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