Auch wenn ich nun daran Schuld sein werde, dass bereits der zweite Beitrag dieses Fadens komplett off-topic sein wird, hat mich doch der Einstieg des Artikels derart inspiriert (wie desöfteren), dass ich unbedingt folgendes kommentieren musste:
Zitat Die Tochter einer Bekannten von uns arbeitet bei Google. Noch vor einigen Jahren sagte sie das mit Stolz; und die jeweiligen Gesprächspartner reagierten mit Neugier und Interesse. Heute vermeidet sie es möglichst, ihren Arbeitgeber zu nennen.
Exakt so ging es mir in meiner Zeit bei dem zweiten angeblichen Vertreter des Bösen aus der IT-Welt, Microsoft, zwischen 1995 und 2007 - mit jedem Jahr hat man den Arbeitgeber weniger gerne genannt. Ich hatte dafür für mich eine Erklärung entwickelt, die ich auch jetzt bei Google für relevant halte: Mit einem Einschlagen auf Microsoft, oder Google (ganz früher vermutlich auch IBM) kann man verschiedenste gutmenschliche Thesen gleichzeitig loswerden:
1. Anti-Amerikanismus: Es ist für mich kein Zufall, dass SAP zum Beispiel (trotz ähnlicher Marktanteile in relevanten IT-Teilmärkten) deutlich besser weg kommt in den deutschen Medien. 2. Anti-Kapitalismus: "Der Gates muss doch besch****en, so reich wird doch niemand auf ehrliche Art und Weise!". Das sogar ich als Berufseinsteiger von der Uni sog. Stock-on-Hire bekommen habe - Gates also mithin seinen Wohlstand in vernünftigem Rahmen von Tag 1 mit seinen Angestellten geteilt hat - würde da Niemanden das Feindbild zerstören können. 3. Anti-Erfolg / Neid
All dies meine ich auch in der Berichterstattung über Google wiederzufinden. Beste Grüße an die Tochter der Freunde - "Neid ist wie eine Kerzenflamme, die alles anschwärzt, was sie nicht erreichen kann - und will außerdem verdient sein, Mitleid gibt es umsonst" :-)
Ja, interessant; da die Suche "case-sensitive" ist, zeigt die Kurve, wie beliebt die Kleinschreibung von Substantiven in den 20er und 30er Jahren gewesen ist - ich hätte in dieser Hinsicht eher auf die 70er Jahre getippt. Wie unbedeutend das Phänomen dennoch ist, zeigt der Vergleich: http://ngrams.googlelabs.com/graph?conte...s=8&smoothing=3
EDIT: Hm, ich kann mir das eigentlich nicht recht vorstellen; im Bauhaus-Dunstkreis blühte ja die Kleinschreibung, aber dasz das so einen effekt gemacht haben sollte?? Vielleicht kommt nur Googles OCR mit den Schrifttypen dieser Zeit nicht so gut zurecht.
... und wer an der Welt verzweieln will, der sehe sich einmal den Verlauf für Marx und für Kant an.
Na einen muss ich auch dazugeben: Liberté,Egalité,Fraternité, Zeitraum 1700-2000 Aber dann: den Verlauf mit dem Corpus 'German' mit dem von 'French' vergleichen.
"Krieg" und "Frieden" wurden demnach über 100 Jahre lang praktisch gleich oft verwendet. Bis dann auf einmal "Krieg" massiv die Oberhand gewann und zwar (dafür muss man beim Zeitraum etwas reinzoomen) ging die Schere 1908 bis 1912 deutlich auseinander (und hat sich seither nicht mehr geschlossen).
Sehr spannend, dass man den Zeitpunkt, ab dem (Jahre VOR dem Ersten Weltkrieg) "Krieg" auf einmal Hochkonjunktur bekam, so genau eingrenzen kann.
Hier würde ich allerdings "CDU,SPD,FDP,Grünen" eintragen, denn man nennt die Partei ja "Die Grünen". Da ergibt sich am Ende fast ein Gleichstand der Grünen mit der FDP und es sieht so aus.
Zum eigentlichen Thema: Es ist sicher nützlich in politischen Diskussionen, etwa wenn man "kritischen Linken" erklären will, wieso der Begriff Islamophobie sicher nicht wissenschaftlich sein kann, wenn man seine Hintergründ beleuchtet. In der englischsprachigen Literatur gab es ihn vor 1979 überhaupt nicht. Nach seiner Erfindung durch das iranische Revolutionsregime wurde er in den folgenden Jahren kaum genutzt und erst seit Ende der 90er ist seine Nutzung im englischen Sprachraum förmlich explodiert - deutlich vor 9/11 übrigens.
Der Trend für den Begriff "Islamophobie" in der deutschsprachigen Literatur ist ähnlich, wobei er hier schon Ende der 50er, Anfang der 60er kurz aufflackert, und in den Jahren vor 1979 bzw. vor Mitte der 90er praktisch überhaupt nicht mehr benutzt wird. Gibt es hier Vermutungen, worauf sich diese kurzfristige Nutzung in den späten 50ern gegründet haben könnte?
Zitat von notquiteDer Trend für den Begriff "Islamophobie" in der deutschsprachigen Literatur ist ähnlich, wobei er hier schon Ende der 50er, Anfang der 60er kurz aufflackert, und in den Jahren vor 1979 bzw. vor Mitte der 90er praktisch überhaupt nicht mehr benutzt wird. Gibt es hier Vermutungen, worauf sich diese kurzfristige Nutzung in den späten 50ern gegründet haben könnte?
Zitat von Reiner aus dem SaarlandVergleich CDU/SPD zwischen 1970 und 2008.
Wer gewinnt?
Da kann es nur Verlierer geben ;-) Nebenbei: ich würde nach deutschen Parteien eher im Corpus "German" suchen.
Ja stimmt. Das hatte ich übersehen. Aber auch in deutschen Büchern liegt die SPD vorne. Liegt wohl an der politischen Grundeinstellung der schreibenden Zunft.
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