Zitat von StefanieDaher, ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen, dass jemand bewusst so risikofreudig ist. Ich weiß, alles deutet darauf hin, ich kann es aber nur ganz schwer nachvollziehen.
Aber Stefanie, das 'zocken' ist doch eine Charakteristik dieser Zeit. An der Börse, in der Wirtschaft, beim Online-Poker mit Boris Becker. Es ist Angstlust. Lesen sie zum Beispiel mal bei Balint nach.
Zitat von notquiteWer nicht vom akuten Cäsarenwahn befallen ist, wird doch allenfalls seine drei Pflichtexemplare drucken lassen und womöglich noch dafür sorgen, dass diese in der Universitätsbibliothek unter "Verlust" verbucht werden ...
Zitat von StefanieDaher, ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen, dass jemand bewusst so risikofreudig ist. Ich weiß, alles deutet darauf hin, ich kann es aber nur ganz schwer nachvollziehen.
Aber Stefanie, das 'zocken' ist doch eine Charakteristik dieser Zeit. An der Börse, in der Wirtschaft, beim Online-Poker mit Boris Becker. Es ist Angstlust. Lesen sie zum Beispiel mal bei Balint nach.
Zocken kommt vor, ist aber doch kein Massenphänomen, auch nicht bei den Banken. Die müssen eben den Aktionären etc. Rechenschaft ablegen, wenn sie sich verzockt haben. Zumal dieses Zocken nicht nur Risiko, sondern auch Chance auf Erfolg bedeutet.
Das ist doch überhaupt nicht vergleichbar jetzt mit zu Guttenberg.
[Stefanie]Zocken kommt vor, ist aber doch kein Massenphänomen, auch nicht bei den Banken.
Na, wenn ich mir die Nachrichten der letzten Jahre so anschaue habe ich den Eindruck dass die Risikobereitschaft sowohl bei legalen als auch bei den etwas undurchsichtigen Transaktionen im Vergleich zu früher stark zugenommen hat.
[Stefanie]Die müssen eben den Aktionären etc. Rechenschaft ablegen, wenn sie sich verzockt haben.
Nun, wer ein hohes öffentliches Amt innehat, sollte dies seinen Wählern gegenüber ja auch tun. Das sah gestern leider nicht ganz danach aus.
[Stefanie]Zumal dieses Zocken nicht nur Risiko, sondern auch Chance auf Erfolg bedeutet.
Vielleicht hat G ja gedacht, dass seine Chancen auf das Kanzleramt damit steigen würden.
Ts, ts, die Qualitätsjournalisten mal wieder ... Ich hatte die Arbeit selbst mal in den Händen, habe aber die Ausgaben für die Fernleihe ziemlich schnell bereut. Keine erbauende Lektüre, und ja auch "nur" cum laude abgeschlossen, wie der Spiegel immer stolz berichtet hat ("mit der zweitschlechtesten Note bewertet"). Kohl soll ja damals alle möglichen Ortsverbände abgeklappert und damit die Grundlage für sein legendäres Telefonbuch gelegt haben.
Aber eine Verbindung der beiden Fälle gibt es vielleicht doch. Ich kann mich noch gut an eine Episode auf dem Höhepunkt der Spendenaffäre erinnern. Da wollte im Rahmen einer Pressekonferenz einer der Journalisten eine Frage an Kohl stellen und fing an mit "Herr Kohl ...". Der reagiert dann, als ob ihn eine wildfremde Person einfach so geduzt hätte und zischt ihn an "FÜR SIE IMMER NOCH DOKTOR KOHL". Vielleicht hatte der Titel für Guttenberg eine ähnliche Bedeutung wie für Kohl, wer weiß es schon.
Zitat von StefanieLieber Zettel, Sie werden aus dem Stehgreif wissen, was erfüllt sein muss, dass eine Diss als veröffentlicht gilt, so dass ich nicht nachschauen muss. Ich meine, es reicht ein Exemplar an der Uni, an der man promoviert und noch irgend etwas anderes.
Das gilt in der Regel für Magister-, Master-, Diplomarbeiten.
In der guten alten Zeit, in der ich promoviert habe, mußte man ein Exemplar an jede Bibliothek eines deutschsprachigen Landes schicken; das erledigte die heimische UB, der man sie - natürlich auf eigene Kosten gedruckt - zur Verfügung stellte.
Dann setzten sich immer mehr die Diss-Verlage durch, die gegen saftige Bezahlung die Arbeit als richtiges Buch, mit ISBN, publizieren und oft auch als Service den Versand an die Bibliotheken übernehmen. Es entstanden auch immer mehr Veröffentlichungsreihen in richtigen Verlagen, herausgegeben von den jeweiligen Doktorvätern, die dort die Dissertationen ihrer Meisterschüler unterbrachten.
Heute wird meines Wissens von den meisten Promotionsordnungen die Publikation im Internet als Alternative akzeptiert.
Schlechte Zeiten also für Plagiatoren.
Herzlich, Zettel
Nachtrag: Ich war ein paar Stunden offline und arbeite jetzt die Beiträge chronologisch ab. Deshalb habe ich erst jetzt gesehen, daß Gorgasal schon geantwortet hatte. Sorry.
Zitat von ReaderIch frage mich schon die längste Zeit, warum Herr von G einer Buchveröffentlichung zugestimmt hat. Er hätte bescheiden ablehnen können.
Das ist halt eines der Indizien dafür, daß er sich die Arbeit hat liefern lassen, in Teilen oder ganz. Er orderte Qualität und bekam, ohne es bis gestern zu wissen, Schrott. Wie schon geschrieben - bisher ist das aber nur wilde Spekulation.
Zitat von ReaderFrom the outside looking in: Wenn hier nicht Konsequenzen gezogen werden, sieht es um den Ruf deutscher Universitäten schlecht aus.
Stimmt, dear Reader, das ist auch ein Aspekt, den zum Beispiel die Kanzlerin bedenken sollte.
Wenn ich Zeit habe, dann sehe ich mal nach, welche internationalen Wellen die Sache bisher geschlagen hat.
Durch Cartoons, Filme usw. spukte ja noch Jahrzehnte nach Kriegsende diese deutsche Witzfigur, der "Leutnant Dr. von Müller" oder so ähnlich.
Über unseren Kult mit dem Doktortitel hat das Ausland schon immer mindestens geschmunzelt oder auch gestaunt (ich lese zum Beispiel in der internationalen Presse häufiger "Dr Merkel" als in der deutschen "Dr. Merkel").
Also, das könnte schon interessieren, weil die Affäre irgendwie auch in das Bild von diesen seltsamen Deutschen paßt.
Zitat von ZettelHeute wird meines Wissens von den meisten Promotionsordnungen die Publikation im Internet als Alternative akzeptiert.
Schlechte Zeiten also für Plagiatoren.
Ich bin begeistert; und wenn mir in Zukunft mal wieder einer mit der angeblichen Binse »früher wäre alles besser gewesen« kommt, werde ich sagen: »Is nich, mein Bester« und ihm gelassen einen Link zu dieser Seite aufs Auge drücken.
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat von ZettelAuf 62,8 Prozent aller Seiten sind inzwischen Plagiate entdeckt worden! Und die Suche geht munter weiter; offenbar wird nicht nur gegoogelt, sondern es werden auch die Dokumentationssysteme von Unis durchforstet.
Inzwischen sind es 63,1 Prozent. Die Zahl scheint sich also einer Asymptote zu nähern. Der Corpus des elektronisch Zugänglichen scheint weitgehend ausgeschöpft. Was nicht heißt, daß es nicht noch Plagiate gibt, die auf diesem Weg nicht auffindbar sind.
Hier ist ein meines Erachtens ausgezeichneter Versuch, die Plagiate zu kategorisieren.
Wenn man das liest, dann entsteht der Eindruck, daß nachgerade professionell gearbeitet wurde; mit einer bemerkenswerten plagiatorischen Energie.
Zitat Wir möchten klarstellen, dass diese Aktion nichts mit politischer Ausrichtung, persönlicher Schmutzkampagne oder ähnlichem zu tun hat. Unser Ziel ist, die wissenschaftliche Integrität eines Doktortitels in Deutschland zu sichern, damit auch weiterhin eine korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise von Trägern eines solchen Titels erwartet werden kann. Durch Aufdecken der existierenden Plagiate in der vorliegenden Dissertation versuchen wir, der Bayreuther Prüfungskomission die Arbeit zu erleichtern. Sollten sich auch Dissertationen von Politikern am anderen Ende des Spektrums durch Plagiate „auszeichnen“, hätten wir keinerlei Probleme, genauso zu verfahren.
Aus meiner Sicht ist die Motivation derer, die da mitarbeiten, belanglos. Entscheidend ist, ob das, was dort steht, wahr ist oder falsch.
Ich finde es, wie vermutlich viele hier im Forum, schlimm, daß nun der Union ihr Zugpferd abhanden gekommen ist; ausgerechnet in diesem Wahljahr. Deprimierend.
Aber es wäre doch viel schlimmer gewesen, wenn ein Mann, der so etwas macht, Kanzler der Bundesrepublik geworden wäre. Oder wenn - das hat jemand in einem anderen Guttenberg-Thread schon geschrieben - er mitten im Wahlkampf als Kanzlerkandidat aufgeflogen wäre.
Zitat von ReaderIch frage mich schon die längste Zeit, warum Herr von G einer Buchveröffentlichung zugestimmt hat. Er hätte bescheiden ablehnen können.
Das ist halt eines der Indizien dafür, daß er sich die Arbeit hat liefern lassen, in Teilen oder ganz. Er orderte Qualität und bekam, ohne es bis gestern zu wissen, Schrott. Wie schon geschrieben - bisher ist das aber nur wilde Spekulation.
Zitat von ReaderFrom the outside looking in: Wenn hier nicht Konsequenzen gezogen werden, sieht es um den Ruf deutscher Universitäten schlecht aus.
Stimmt, dear Reader, das ist auch ein Aspekt, den zum Beispiel die Kanzlerin bedenken sollte.
Wenn ich Zeit habe, dann sehe ich mal nach, welche internationalen Wellen die Sache bisher geschlagen hat.
Durch Cartoons, Filme usw. spukte ja noch Jahrzehnte nach Kriegsende diese deutsche Witzfigur, der "Leutnant Dr. von Müller" oder so ähnlich.
Über unseren Kult mit dem Doktortitel hat das Ausland schon immer mindestens geschmunzelt oder auch gestaunt (ich lese zum Beispiel in der internationalen Presse häufiger "Dr Merkel" als in der deutschen "Dr. Merkel").
Also, das könnte schon interessieren, weil die Affäre irgendwie auch in das Bild von diesen seltsamen Deutschen paßt.
Herzlich, Zettel
Es sieht nicht gut aus "German Defense Minister Accused of Plagiarizing PhD.Dissertation" hieß es gestern in der New York Times. "German minister rejects quitting in plagiarism row", meldet Reuters heute und hängt Guttenberg das Attribut "a photogenic conservative" an .
Er müßte meiner Meinung nach noch heute Abend der Kanzlerin seinen Rücktritt anbieten, und diese ihn "bedauernd" annehmen. Auf diese Weise würde die Meldung die sonntagvormittäglichen politischen TV-Sendungen dominieren, am Montag nochmal die Printmedien und danach könnte man sich wieder an die eigentlichen Aufgaben einer Regierung begeben.
Zitat von ReaderEr müßte meiner Meinung nach noch heute Abend der Kanzlerin seinen Rücktritt anbieten, und diese ihn "bedauernd" annehmen. Auf diese Weise würde die Meldung die sonntagvormittäglichen politischen TV-Sendungen dominieren, am Montag nochmal die Printmedien und danach könnte man sich wieder an die eigentlichen Aufgaben einer Regierung begeben
Sehe ich auch so ... nur graut mir jetzt schon vor jedem potentiellen Nachfolger. Glaube kaum, dass sich da noch ein "Besserer" in der Warteschleife befindet.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Dasselbe gilt für die Übernahme einer Textpassage aus einem Reiseführer über Kanuwanderungen in Kanada und Alaska der Autoren Bernhard und Reinhard Rosenke. Dieser 2002 erschienene Reiseführer ist nur bei books-on-demand erhältlich, also nur auf ausdrückliche Bestellung. Es wird auf Interesse stoßen, wer den Reiseführer bestellt hat, und ob es mit Blick auf einen bestimmten Namen einen zeitlichen Zusammenhang mit einer solchen privaten Kanutour geben könnte.
Zitat Inzwischen sind es 63,1 Prozent. Die Zahl scheint sich also einer Asymptote zu nähern. Der Corpus des elektronisch Zugänglichen scheint weitgehend ausgeschöpft. Was nicht heißt, daß es nicht noch Plagiate gibt, die auf diesem Weg nicht auffindbar sind.
Als das GuttenPlag aufgemacht hatte habe ich gedacht, da wird mit elektronischen Kanonen auf einen Spatzen geschossen. Inzwischen erinnert die Grafik an einen Barcode und die Zahl der Seiten ist auf 67% gestiegen. Diese Arbeit ist für mich schon jetzt ein Komplettplagiat. Wie viel Substantielles kann zwischen den kopierten Stellen noch kommen?
(Was anderes aber: Ich habe heute 10 Stunden "kleines Zimmer" und damit vermutlich geschätzte 53468543436 Post verpasst, dennoch, mit der Angst etwas zu wiederholen.)
Inzwischen bin ich überzeugt dass diese Arbeit nicht einmal von Guttenberg geschrieben oder zusammengestellt wurde. Ich denke einfach, er hat oder hat auch aus Papieren des Wissenschaftlichen Diensts bedient - so wie der Spiegel es heute schreibt.
Das würde sein Verhalten erklären. Schließlich kennt er seine Arbeit wahrscheinlich nicht. Da geht er zu Beginn der Kampagne davon aus dass das alles schon in Ordnung ist, vielleicht einige kleine Fehler aber die kann man generös wegbügeln. Dann wird es schlimmer aber er geht noch immer davon aus, dass die Quellen die er genutzt hat nicht öffentlich sind und ihm keiner am Zeug flicken kann. Dass aber der Wissenschaftliche Dienst "abkupfert", das hat er unterschätzt oder nicht gewusst.
Das tut er. Ein Professor den ich gut kenne stolpert häufiger über eigene Textpassagen die in Positionspapieren aus dem (Umfeld des) Bundestags und des AA auftauchen.
Zitat von StefanieDasselbe gilt für die Übernahme einer Textpassage aus einem Reiseführer über Kanuwanderungen in Kanada und Alaska der Autoren Bernhard und Reinhard Rosenke. Dieser 2002 erschienene Reiseführer ist nur bei books-on-demand erhältlich, also nur auf ausdrückliche Bestellung. Es wird auf Interesse stoßen, wer den Reiseführer bestellt hat, und ob es mit Blick auf einen bestimmten Namen einen zeitlichen Zusammenhang mit einer solchen privaten Kanutour geben könnte. [..welt.de..]
Ich finde das ist genau der Schritt zu weit. Eine Dissertation ist ein öffentliches Dokument und die Frage, ob ein akademischer Grad zu Recht geführt wird, darf natürlich überprüft werden.
Aber das: "Es wird auf Interesse stoßen, wer den Reiseführer bestellt hat ... " ist tatsächlich Jagd, wie sie G-Fans zu Unrecht unterstellen. Sehr, sehr unschön. Nein, ich habe kein Interesse daran zu wissen, wer den Reiseführer bestellt hat.
Zitat von LeibnizAber das: "Es wird auf Interesse stoßen, wer den Reiseführer bestellt hat ... " ist tatsächlich Jagd, wie sie G-Fans zu Unrecht unterstellen. Sehr, sehr unschön. Nein, ich habe kein Interesse daran zu wissen, wer den Reiseführer bestellt hat.
Das sehe ich auch so, lieber Leibniz.
Bei allem Verdienst, das sich die Leute erwerben, die an GuttenPag Wiki arbeiten, sollte man sehen, daß da natürlich auch ein gewisses Jagdfieber im Spiel ist. Im Web nach Informationen suchen, das macht Spaß. Ich weiß, wovon ich rede, ich tue es ja für viele Artikel in ZR.
Aber das darf nicht bis zum Eindringen in die Privatsphäre gehen. Wer ein ebook bestellt hat, das geht niemanden etwas an.
Übrigens ist es schon seltsam, daß oft just diejenigen, die nach mehr Datenschutz rufen, wenn es zum Beispiel um Google geht, selbst sehr ungehemmt sein können, wenn es um fremde Daten geht.
Oder umgekehrt sehr zugeknöpft, wenn es um eigene geht. Siehe Assange, der sich gestohlene Daten besorgt und dann klagt, man hätte sie ihm gestohlen.
Zitat von LeibnizAber das: "Es wird auf Interesse stoßen, wer den Reiseführer bestellt hat ... " ist tatsächlich Jagd, wie sie G-Fans zu Unrecht unterstellen. Sehr, sehr unschön. Nein, ich habe kein Interesse daran zu wissen, wer den Reiseführer bestellt hat.
Anhand des könnte interessant sein, gehe ich davon aus, dass gemeint ist, dass es für den Fall interessant werden könnte, in dem sich der Verdacht der SPD, dass zu Guttenberg die Arbeit hat von jemandem schreiben lassen, verhärtet und man dem nachgehen will. Wie man dem allerdings nach gehen will, ohne Rechte Dritter zu verletzten, ist mir nicht klar.
Ansonsten sehe ich nicht, dass nur Guttenberg Fans den Hype etwas faulig finden. Woher nehmen Sie das. Ich kann das nicht beurteilen. Sind Sie Guttenberg Gegner oder wie kommen Sie drauf, dass a) nur Personen, die ihn "mögen", etwas angewidert von der Intensität des Themas sind und b) dass alle Gegner von ihm das gut finden müssen, wie sich auf ihn fokussiert wird, auch wenn sie sich vielleicht freuen würden, wenn er weg wäre?
Zitat von LeibnizAber das: "Es wird auf Interesse stoßen, wer den Reiseführer bestellt hat ... " ist tatsächlich Jagd, wie sie G-Fans zu Unrecht unterstellen. Sehr, sehr unschön. Nein, ich habe kein Interesse daran zu wissen, wer den Reiseführer bestellt hat.
Anhand des könnte interessant sein, gehe ich davon aus, dass gemeint ist, dass es für den Fall interessant werden könnte, in dem sich der Verdacht der SPD, dass zu Guttenberg die Arbeit hat von jemandem schreiben lassen, verhärtet und man dem nachgehen will.
Wer ist man, bitte?
Zitat von Stefanie Wie man dem allerdings nach gehen will, ohne Rechte Dritter zu verletzten, ist mir nicht klar. Ansonsten sehe ich nicht, dass nur Guttenberg Fans den Hype etwas faulig finden. Woher nehmen Sie das.
Wo sag ich das? Achten Sie bitte auf die sprachliche Logik. In meinem Satz steht nichts von 'nur'.
Zitat von Stefanie Ich kann das nicht beurteilen. Sind Sie Guttenberg Gegner oder wie kommen Sie drauf, dass a) nur Personen, die ihn "mögen", etwas angewidert von der Intensität des Themas sind und b) dass alle Gegner von ihm das gut finden müssen, wie sich auf ihn fokussiert wird, auch wenn sie sich vielleicht freuen würden, wenn er weg wäre?
Sorry, das hat keinen Bezug zu dem was ich schrieb.
Zitat Zitat von LeibnizAber das: "Es wird auf Interesse stoßen, wer den Reiseführer bestellt hat ... " ist tatsächlich Jagd, wie sie G-Fans zu Unrecht unterstellen. Sehr, sehr unschön. Nein, ich habe kein Interesse daran zu wissen, wer den Reiseführer bestellt hat.
Das sehe ich auch so, lieber Leibniz.
Bei allem Verdienst, das sich die Leute erwerben, die an GuttenPag Wiki arbeiten, sollte man sehen, daß da natürlich auch ein gewisses Jagdfieber im Spiel ist. Im Web nach Informationen suchen, das macht Spaß. Ich weiß, wovon ich rede, ich tue es ja für viele Artikel in ZR.
Aber das darf nicht bis zum Eindringen in die Privatsphäre gehen. Wer ein ebook bestellt hat, das geht niemanden etwas an.
Hä, all das versteh' ich nicht?
Warum sollte es interessant sein, wer das Kanubuch bestellt hat? Wieso sollte es eine besondere Rolle spielen dass Guttenberg auch Quellen aus der Schweiz "anzapfte"?
Zitat von ZettelWenn ich Zeit habe, dann sehe ich mal nach, welche internationalen Wellen die Sache bisher geschlagen hat.
Durch Cartoons, Filme usw. spukte ja noch Jahrzehnte nach Kriegsende diese deutsche Witzfigur, der "Leutnant Dr. von Müller" oder so ähnlich.
Über unseren Kult mit dem Doktortitel hat das Ausland schon immer mindestens geschmunzelt oder auch gestaunt (ich lese zum Beispiel in der internationalen Presse häufiger "Dr Merkel" als in der deutschen "Dr. Merkel").
Also, das könnte schon interessieren, weil die Affäre irgendwie auch in das Bild von diesen seltsamen Deutschen paßt.
Zitat von vielleichteinlinkerHä, all das versteh' ich nicht?
Eile zur Hilfe. Diese 'Hä' zieht mich immer magisch an.
Zitat von vielleichteinlinker Warum sollte es interessant sein, wer das Kanubuch bestellt hat?
Na weil doch die Angie unseren Bundestrapper im Kanu in die kanadische Wildnis geschickt hat um ein paar Bären für den Berliner Zoo zu fangen.
Zitat von vielleichteinlinker Wieso sollte es eine besondere Rolle spielen dass Guttenberg auch Quellen aus der Schweiz "anzapfte"?
Wer viel Geld hat sollte sich doch immer gut mit den Schweizern stellen, oder? Und 'anzapfen' können die Bayern ja.
Okay, ich versuch's nochmal:
Nehmen wir an, der Justiziar von Springer hat den Schreiber empfohlen "mit Blick auf einen bestimmten Namen" zu schreiben aber dass Guttenberg gemeint ist. Dann fragt man sich was denn da der Sinn des Wortes 'privat' in 'solchen privaten Kanutour' ist. Wird wohl kein Leser annehmen, das Angie unseren Bundestrapper im Kanu in die kanadische Wildnis schickt um ein paar Bären für den Berliner Zoo zu fangen. Antwort: Es ist dem Schreiber hineingerutscht im Zusammenhang mit dem was er eben gerade entdeckt hatte. Ich habe jedenfalls keine zwei Minuten gebraucht um herauszubekommen was es wahrscheinlich war.
Vielen Dank! Bei dem Radiobeitrag ist mir aufgefallen, daß die etlichen deutschsprachigen Einspieler nicht durch dieses in Deutschland übliche Drüberbrabbeln verunstaltet wurden. Offenbar traut NOS seinen Hörern zu, ein paar einfache deutsche Sätze zu verstehen. Warum kann man das bei deutschen Hörern und Zuschauern nicht auch wenigstens bei Englisch erwarten?
Ich fand beide Berichte objektiv und informativ, vor allem den im Rundfunk.
Zitat Anhand des könnte interessant sein, gehe ich davon aus, dass gemeint ist, dass es für den Fall interessant werden könnte, in dem sich der Verdacht der SPD, dass zu Guttenberg die Arbeit hat von jemandem schreiben lassen, verhärtet und man dem nachgehen will. Wie man dem allerdings nach gehen will, ohne Rechte Dritter zu verletzten, ist mir nicht klar.
Der aktuelle Stand ist ja auch so, dass das noch die "sympathischste" Variante wäre. Zurücktreten müsste er so. Um diese Geschichte dann noch zu überleben, müsste man schon Roland Koch sein (ich nehme das mal als Synonym für einen mit allen Wassern gewaschenen, affärengestählten Politprofi ...), und das ist Guttenberg nun ganz sicher nicht.
Zitat von notquiteDer aktuelle Stand ist ja auch so, dass das noch die "sympathischste" Variante wäre. Zurücktreten müsste er so. Um diese Geschichte dann noch zu überleben, müsste man schon Roland Koch sein (ich nehme das mal als Synonym für einen mit allen Wassern gewaschenen, affärengestählten Politprofi ...), und das ist Guttenberg nun ganz sicher nicht.
Ich weiß nicht, ob es symphonischer ist, wenn jemand seine Doktorarbeit hat schreiben ließ oder seine Arbeit in weiten Teilen aus Texten anderer zusammenstückelte. Ich persönlich fände das Zusammenstückeln "sympathischer", auch wenn es allen wissenschaftlichen Prinzipien widerspricht, denn dann hat sich der derjenige wenigstens selbst dran gesetzt. Ich fände es im konkreten Falle zudem "sympathischer" abgeschrieben zu haben, weil zu Guttenberg erklärte, er habe die Arbeit in mühseliger Arbeit selbst angefertigt und er damit dann öffentlich gelogen hätte, wenn er die Arbeit schreiben ließ. Im anderen Fälle lege keine solche öffentliche Lüge auf dem Tisch.
Was andere oder ich aber sympathischer finden oder nicht, halte ich auch für völlig irrelevant, was die Bewertung der aktuellen Situation anbelangt. Das käme erst wieder ins Spiel, wenn es darum geht, ein Kreuz für ihn als Direktkandidaten auf einer Wahlliste zu machen und auch hier wäre es mir lieber, wenn die Leute nicht nach Sympathien, sondern nach Leistungen im politischen Amt beurteilen würden. Solche Kategorien sind verbreitet, aber gut ist das nicht.
Ich kann jeden verstehen, der sagt, ich will zu Guttenberg nicht im Amt haben, der hat bei seiner Arbeit betrogen - wie auch immer - und so einen möchte ich nicht in politischen Ämtern. Das gleiche und noch viel schärfer gilt für Gysi, der in politischen Diensten Menschen betrogen und verraten hat. Der ist aber da. Wie auch andere, die Dreck am Stecken haben. Für mich ist eine Politik insgesamt unglaubwürdig, die so mit meiner zweierlei Maß Mist. Ich hätte die Politik auch gerne sauberer, aber mich persönlich erschüttert es , dass in unserer Gesellschaft und unserem System, jemand der bewusst Menschen geschadet hat, dazu beigetragen, dass Menschen unschuldig im DDR Knast sitzen mussten mit Folgen für Körper und Seele, von unserem System akzeptiert wird, und jemand, der nur mittelbar andere Menschen schädigte, indem er ihnen die Früchte ihrer Arbeit vorenthielt, als untragbar gesehen wird. Dass Spitzenpolitiker von zivilem Ungehorsam sprechen und unterstützen, wenn Menschen Sachbeschädigungen (Castor) vornehmen und rechtfertigen, wenn auch Gewalt gegen Polizisten und andere Menschen ausgeübt wird (G8. 1.Mai. ) und sogar selbst beteiligt sind (Ströbele, 1.Mai.) Da verstehe ich die Welt nicht mehr und dieses zweierlei Maß besorgt mich. Ich frage mich, wo liegen in unserem Lande die Prioritäten - jetzt kann Llarian wieder kommen und sagen, das sei sinnfrei, aber mich besorgt es zu tiefst, welche Werte in unserem System verteidigt werden und welche nicht.
Man kann natürlich sagen, man muss jeden Sachverhalt einzeln bewerten und sollte nicht mit Blick auf andere entscheiden. Ich kann auch sehr gut nachvollziehen, wenn jemand sagt, Guttenberg hat betrogen, es muss weg. Dies kommt mir sogar näher mit meinen persönlichen Einstellungen, aber ich schaffe es hier nicht, das System insgesamt auszublenden. Auch sehe ich hierbei so pauschal die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt.
Und hier sind wir bei einem weiteren Punkt. In Afghanistan sind drei Menschen gestorben und noch mehr teils schwer verletzt worden -jetzt kann Llarian wieder sagen, das sei sinnfrei, ist es für mich aber nicht. In eben dieser Einheit ist kürzlich ein deutscher Soldat bei Waffenspielen erschossen worden. Dann wurde nicht lange danach, einem deutschen Soldaten von einem anderen in eben dieser Einheit eine Waffe an den Kopf gehalten. Es gab Erkenntnisse, dass der afghanische Soldat, welcher jetzt das Unglück anrichtetet, bereits auffällig war durch seinen Hass auf Deutsche. Ich meine in Medien aus den USA hätte ich gelesen, dass es Anhaltspunkte gab, dass man mit so einer Tat rechnen musste. Ich weiß nicht mehr sicher, wo ich es las.
Für mich stellt sich hier die Frage, wurde von der Bundeswehr nicht angemessen reagiert, was die Situation in der Truppe anbelangte und warum der afghanische Soldat überhaupt die Schießerei anfangen konnte und die Soldaten überraschen konnte. Das gehört für mich aufgeklärt und wenn rauskommen sollte, dass hier geschlampt wurde und zu Guttenberg vielleicht seine Aufgabe als oberster Herresführer hier nicht so ausgeführt hat, dass dies hätte verhindert werden können, dann bin ich sofort dabei, einen Rücktritt in Erwägung zu ziehen, denn dies wäre dann ein Verhalten in seinem Amt. Aber Fußnoten und Abschreiben oder was auch immer in einem Sachverhalt, der nichts mit seiner Amtsführung zu tun hat, der sogar als wichtiger erachtet wird als der Tod der Soldaten, das lässt mich sehr zweifelnd zurück.
Guttenberg, den ich im übrigen nicht sympathisch finde, hat bisher einen sehr gut Job gemacht. Nur weil ich ihn nicht sympathisch finde, bin ich dennoch in der Lage, dies unabhängig festzustellen. Seine Besuche alle zwei Monate vor Ort in Afghanistan finde ich sehr gut. Das müßte eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber nicht. Bei seinem letzten Besuch ist er in die vorderste Linie gegangen und hat sich das angeguckt. Er hat im Zelt übernachtet. Ich weiß, alle brüllen Show, aber es brüllten auch alle, der floh jetzt nach Afghanistan, obwohl die Reise seit zwei Wochen stattfand. Ich finde es so wichtig, dass wir endlich einen BVM haben, der sich wirklich um die Truppe kümmert.
Von daher macht zu Guttenberg für mich seinen Job gut - wie es zu dem jüngsten Vorfall in Afghanistan kam, ob hier Fehler in der Führung vorlagen, wissen wir noch nicht. Ob er auf anderen Gebieten versagt hat, interessiert mich wegen oben Gesagten hierbei nur untergeordnet. Jetzt die Intensität und der Tenor der Berichterstattung, alle Internetforen haben ihn zum Thema, führt bei mir nur dazu, dass ich mich innerlich mit ihm solidarisiere - wie auch bei Käßmann, Seehofer etc. - und denke, das hat der Mann - und auch seine Familie - nicht verdient und ich bin gespannt auf die nächsten Umfragen und könnte mir vielleicht sogar vorstellen, ich stehe da nicht alleine, auch wenn die Medien und Internetforen einen anderen Eindruck vermitteln.
Zitat In dem Artikel erfährt man, daß laut einer Emnid-Umfrage für "Focus" nicht weniger als 68 Prozent der Deutschen gegen einen Rücktritt des Freiherrn sind; nur 27 Prozent befürworten einen solchen Schritt.
Die Emnid-Umfrage stammt allerdings zumindest laut t-online.de vom 16/17. Februar:
Zitat *Das Meinungsforschungsinstitut Emnid befragte am Mittwoch und Donnerstag (16./17. Februar) 1000 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger.
Ein anderes Umfragergebnis zu diesem Zeitpunkt wäre aber auch erstaunlich, wenn nicht erschreckend gewesen. Dass die diese Umfrage zitierenden Medien den Zeitpunkt der Umfrage schlicht unterschlagen, stimmt vor dem Hintergrund der expotentiell angestiegenen Fundstellen allerdings einigermassen bedenklich. Der Focus bezieht sich selbst heute noch auf die Zahlen dieser Umfrage.
Umfrageergebnisse sind halt wie immer mit Vorsicht zu geniessen, in diesem Fall die vor allem die mediale "Aufbereitung" betreffend. Eine kurze google Recherche hat noch folgendes zu Tage gefördert, gefunden bei klaus-baum.info:
Zitat Aus “zwei Drittel der Befragten” macht t-online “zwei Drittel der Deutschen”. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied, denn immerhin
sind laut einer Umfrage der Berliner Zeitung ((Stand 14:15 am 19. 2. 2011)) 74% für einen Rücktritt Guttenbergs.
Stand der taz-Umfrage um 14:28 Uhr am 19. 2. 2011: 41,3% für einen Rücktritt wegen des Plagiat-Vorwurfs und weitere 39,3 % wegen seiner Politik. Ergibt 80,6%.
Beim tagesspiegel sind 77% für einen Rücktritt Guttenbergs.
Wenn man das Ergebnis in der FAZ “contre Guttenberg” (das ist eine abgewandelte Proust-Formulierung) liest, dann stimmen dort nur 24,18 % dafür, dass politische Mandat Guttenbergs unabhängig vom Plagiats-Vorwurf zu betrachten. (Stand 14:40 Uhr, 19. 2. 2011)
(Die Links zu den einzelnen Umfragen haben leider nicht mehr funktioniert und ich war zu faul zum Suchen. Ich denke/hoffe mal, dass korrekt zitiert wurde)
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.