Zitat von focionUmfrageergebnisse sind halt wie immer mit Vorsicht zu geniessen, in diesem Fall die vor allem die mediale "Aufbereitung" betreffend. Eine kurze google Recherche hat noch folgendes zu Tage gefördert, gefunden bei klaus-baum.info:
Allerdings sind online-umfragen mit noch weitaus mehr Vorsicht zu genießen als jetzt Umfragen von Emnid und Forsa, da sie einfach zu manipulieren sind, noch nicht einmal in Ansätzen repräsentativ. Natürlich werden sich bei der taz kaum Freunde von Guttenberg einfinden, die treffen sich bei der BILD und bei Kerner. Unabhäng davon würde ich, wie an anderer Stelle erwähnt, eine Frage nach Rücktritt verneinen. Diese Umfragen vermitteln die Illusion einer Partizipatiosmöglichkeit, die nicht der Realität entspricht und kann je nach Ergebnis zu Propagandazwecken eingesetzt werden. Wenn es nach der öffentlichen Meinung ginge, wäre Herr Westerwelle schon lange kein Außenminister mehr.
Ich hoffe, dass er zurücktritt, ich erwarte, dass er zurücktritt und Frau Merkel die Chance zu einer Kabinettumbildung nutzt, aber ich fordere es nicht.
Es liegt in erster Linie an Herr Guttenberg, ob er zurücktritt und falls nicht, an Angela Merkel, ob sie davon überzeugt ist,den richtigen Mann am richtigen Platz zu haben. Es gibt sicherlich gleichwertigen oder besseren Ersatz, zum Beispiel den Hauptmann der Reserve Dirk Niebel.
Herr Guttenberg hat einen großen Fehler gemacht, der noch fataler ist ist als die Patchwork-Diss, er nannte die Vorwürfe abstrus, die CDU/CSU wittert sogar eine Kampagne. Jetzt ist Zettels kleines Zimmer frei von jedem Verdacht Kampagnen zu führen und trotzdem ist hier die Kritik an Guttenbergs Verhalten hart, zum Teil härter als aus den Reihen der Opposition. Es geht um viel mehr als um die Ehre des Herrn Guttenbergs, es geht auch um die Ehre der Wissenschaft. Wie konnte eine solche Arbeit "summa cum laude" erhalten? Diese Frage treibt mich mehr um als jetzt das Schicksal Guttenbergs, allerdings muss ich zugestehen, dass ich die Gepflogenheiten bei Juristen nur von Hörensagen kenne.
Zitat von focionsind laut einer Umfrage der Berliner Zeitung ((Stand 14:15 am 19. 2. 2011)) 74% für einen Rücktritt Guttenbergs.
Stand der taz-Umfrage um 14:28 Uhr am 19. 2. 2011: 41,3% für einen Rücktritt wegen des Plagiat-Vorwurfs und weitere 39,3 % wegen seiner Politik. Ergibt 80,6%.
Beim tagesspiegel sind 77% für einen Rücktritt Guttenbergs.
Wenn man das Ergebnis in der FAZ “contre Guttenberg” (das ist eine abgewandelte Proust-Formulierung) liest, dann stimmen dort nur 24,18 % dafür, dass politische Mandat Guttenbergs unabhängig vom Plagiats-Vorwurf zu betrachten. (Stand 14:40 Uhr, 19. 2. 2011)
Danke für diese Daten.
Wie C. schon erwähnte, sind solche Umfragen bei den Lesern bestimmter Sites allerdings natürlich nicht repräsentativ. Sie haben mit demoskopischen Umfragen nichts gemeinsam, sondern sind für die jeweiligen Leser allenfalls von Unterhaltungswert und bringen der Site natürlich Klicks.
Sie haben Recht, daß am 16. 2. der Umfang der Plagiate noch nicht bekannt war; das schreibe ich ja auch in meinem Artikel dazu. Ob allerdings eine aktuellere repräsentative Umfrage ein anderes Ergebnis liefern würde, weiß ich nicht. Gibt es vielleicht schon eine, die ich übersehen habe?
Würde mich interessieren, weil ich gerade an einem Artikel zu diesem Thema sitze.
Zitat von ZettelWie C. schon erwähnte, sind solche Umfragen bei den Lesern bestimmter Sites allerdings natürlich nicht repräsentativ. Sie haben mit demoskopischen Umfragen nichts gemeinsam, sondern sind für die jeweiligen Leser allenfalls von Unterhaltungswert und bringen der Site natürlich Klicks.
Sie haben Recht, daß am 16. 2. der Umfang der Plagiate noch nicht bekannt war; das schreibe ich ja auch in meinem Artikel dazu. Ob allerdings eine aktuellere repräsentative Umfrage ein anderes Ergebnis liefern würde, weiß ich nicht. Gibt es vielleicht schon eine, die ich übersehen habe?
Vielleicht noch ein Aspekt: ich saß gestern mit einer Bundeswehr-Mitarbeiterin und einigen jungen Facharbeitern zusammen. Sie sagte, dass in der Truppe (in der sächsischen Provinz) Guttenberg höher angesehen sei als alle seine Vorgänger. Die jungen Facharbeiter haben ihm unisono gutgeschrieben, dass er die Wehrpflicht ausgesetzt hat. Das ist wirklich mit seiner Person verbunden. Die Wehrpflicht betrifft die Lebenssituation von hunderttausenden jungen Männern, ihren Müttern und Vätern, ihren Freundinnen oder Ehefrauen. Die Dissertation betrifft die Lebenssituation der Arbeiter und Angestellten dagegen überhaupt nicht. Und wenn die oben zitierten Facharbeiter in einem Jahr ihre Meisterprüfungen ablegen werden, dann nutzen sie auch alle gerade noch legalen (oder auch halblegalen) Tricks und Kniffe bei der Vorbereitung.
Zitat Wie C. schon erwähnte, sind solche Umfragen bei den Lesern bestimmter Sites allerdings natürlich nicht repräsentativ. Sie haben mit demoskopischen Umfragen nichts gemeinsam, sondern sind für die jeweiligen Leser allenfalls von Unterhaltungswert und bringen der Site natürlich Klicks.
Das ist mir durchaus bewusst. Angesichts des breiten Spektrums von taz bis faz und mangels aktueller "repräsentativer" Umfrage schien es mir zumindest legitim, die Zahlen als Kontraindikator zu zitieren. Und zwar dahingehend, dass eine Emnid Umfrage am 19.02. wohl eher nicht die Ergebnisse vom 16.02 reproduziert hätte. Die Kritik richtete sich auch weniger an Sie, als an die diversen Medien, die selbst heute noch diese Zahlen ohne Angabe des Umfragezeitpunkts zitieren. Und zwar von zeit.de bis stuttgarter-zeitung.de. Ohne Datum sind dann leider auch die "repräsentativen" Umfragen fast noch irreführender als die Umfragespielereinen einiger Medien.
Man mag nun prinzipiell von derlei Umfragen halten was man will. Da sie nun gemacht werden, stellt sich im aktuellen Fall zudem die Frage, welchen Erkenntniswert das ganze hat, wenn nicht zumindest in irgendeiner Form der Kenntnisstand zur Anzahl der Plagiate abgefragt wird. Ich würde sagen: keinen. In anderem Zusammenhang war diese Problematik ja gestern bei Anne Will zu besichtigen. Drei der anwesenden Gäste waren in der Sache völlig ahnungslos, durften und wollten aber trotzdem mitreden.
Zitat Gibt es vielleicht schon eine, die ich übersehen habe?
Es gibt wohl noch eine von der BILD in Auftrag gegebene Emnid Umfrage, die mittlerweile auch hier und da zitiert wird. Umfragezeitpunkt ist mir nicht bekannt.
Zitat Reader Er müßte meiner Meinung nach noch heute Abend der Kanzlerin seinen Rücktritt anbieten, und diese ihn "bedauernd" annehmen. Auf diese Weise würde die Meldung die sonntagvormittäglichen politischen TV-Sendungen dominieren, am Montag nochmal die Printmedien und danach könnte man sich wieder an die eigentlichen Aufgaben einer Regierung begeben
Sehe ich auch so ... nur graut mir jetzt schon vor jedem potentiellen Nachfolger. Glaube kaum, dass sich da noch ein "Besserer" in der Warteschleife befindet.
Ich zitiere: " Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sagte, Deutschland habe andere Probleme als die Frage, ob Zitate falsch oder richtig seien. Guttenberg sei "eine der überragenden Persönlichkeiten der deutschen Politik. Er muss weitermachen, er soll auch weitermachen", sagte der CDU-Mann.
Zitat von FriedrichIch zitiere: " Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sagte, Deutschland habe andere Probleme als die Frage, ob Zitate falsch oder richtig seien. Guttenberg sei "eine der überragenden Persönlichkeiten der deutschen Politik. Er muss weitermachen, er soll auch weitermachen", sagte der CDU-Mann. "
Mein Gott, müssen die verzweifelt sein. Aber wenn ich mir die Nachfolger der zuletzt Desertierten so angucke... Und obwohl die ja selbst schon meist keine Giganten mehr waren... Wie war das nochmal mit der tiefstehenden Sonne und den langen Schatten?
Hat Angela Merkel keine zu befördernden Berater mehr? Wo ist eigentlich Hildegard Müller abgeblieben? Könnte nicht eventuell Ole von Beusts Lebensabschnittsgefährte...? Was ist mit Udo Walz, Hannes Jännicke, oder Dieter Bohlen? Die sind doch alle total erfolgreich!
Oh Mann. Ich kann dabei echt nicht mehr ernst bleiben.
Zitat von SponFreimütig gestand Glos ein, dass er von seiner Berufung zum Wirtschaftsminister im Herbst 2005 überrumpelt worden und für die Aufgabe nicht vorbereitet gewesen sei: "Ich wusste damals nicht mal, wo dieses Wirtschaftsministerium genau stand. Ich habe sogar in der Nähe gewohnt, aber es hat mich nie interessiert. Ich hatte kaum eine Ahnung davon, was die Aufgaben dieses Ministeriums sind, um was es sich alles zu kümmern hat."
Da sollte ein KTG doch auch zu ersetzen sein, oder?
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von Friedrich"Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sagte, Deutschland habe andere Probleme als die Frage, ob Zitate falsch oder richtig seien. Guttenberg sei "eine der überragenden Persönlichkeiten der deutschen Politik. Er muss weitermachen, er soll auch weitermachen", sagte der CDU-Mann. "
Mein Gott, müssen die verzweifelt sein. Aber wenn ich mir die Nachfolger der zuletzt Desertierten so angucke... Und obwohl die ja selbst schon meist keine Giganten mehr waren... Wie war das nochmal mit der tiefstehenden Sonne und den langen Schatten?
Hat Angela Merkel keine zu befördernden Berater mehr? Wo ist eigentlich Hildegard Müller abgeblieben? Könnte nicht eventuell Ole von Beusts Lebensabschnittsgefährte...? Was ist mit Udo Walz, Hannes Jännicke, oder Dieter Bohlen? Die sind doch alle total erfolgreich!
Oh Mann. Ich kann dabei echt nicht mehr ernst bleiben.
Zitat von SponFreimütig gestand Glos ein, dass er von seiner Berufung zum Wirtschaftsminister im Herbst 2005 überrumpelt worden und für die Aufgabe nicht vorbereitet gewesen sei: "Ich wusste damals nicht mal, wo dieses Wirtschaftsministerium genau stand. Ich habe sogar in der Nähe gewohnt, aber es hat mich nie interessiert. Ich hatte kaum eine Ahnung davon, was die Aufgaben dieses Ministeriums sind, um was es sich alles zu kümmern hat."
Da sollte ein KTG doch auch zu ersetzen sein, oder?
Das ist jetzt was schief gegangen im Zitieren. Das bekomme ich nicht korrigiert. Sorry. (EDIT Gorgasal: aber ich )(Danke!)
Die Bemerkung von Bouffier ist doch absolut zutreffend
De Maizière und Röttgen stehen als nächstes auf der Abschussliste von Merkel. Daher würden diese wohl eher in ihren Positionen belassen, dass man wegen zu kurzer Amtsdauer nicht die Chance zum Abschuss verpasst. Für den Verteidigungsministerposten kommen also nur Schäuble und von der Leyen in Betracht. Da es gerade an Finanzfachleuten besonders knapp ist, würde dann wohl von der Leyen Verteidigungsminister, es sei denn, Glos könnte reaktiviert werden. Dann könnte es auch Schäuble werden, und Glos sein Nachfolger. Denn Schäuble hat ja bisher nichts getan und bevor er deshalb in die Schusslinie gerät, lieber schnell ein neues Ressort. Zudem hätte man dann auch nicht das Problem, wer könnte Nachfolger von von der Leyen werden.
Nachtrag: Ich schreibes es mal lieber dazu: Obiges ist nicht 100% ernst gemeint, der Kern allerdings leider schon.
Auch deshalb wird es keinen Rücktritt von zu Guttenberg gebe, vermute ich ganz stark.
Nachtrag 2: Eigentlich klar, wer es würde: Söder.
(EDIT Kallias: bitte keine handgestrickten Trennungslinien! Die machen den Text unlesbar bei schmalen Browserfenstern. Lieber den [ line ] - Tag verwenden. )
Ich zitiere: " Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sagte, Deutschland habe andere Probleme als die Frage, ob Zitate falsch oder richtig seien. Guttenberg sei "eine der überragenden Persönlichkeiten der deutschen Politik. Er muss weitermachen, er soll auch weitermachen", sagte der CDU-Mann."
Schöner kann man die Ursache von Politiker- und Parteienverdrossenheit nicht darstellen und Volker Bouffier ist Teil dieses Problems. Das zeigt sich darin, wie er bewußt oder unbewußt vom Vorwurf ablenken will. Es geht nicht darum, ob die Zitate richtig oder falsch sind, sondern darum, dass sie regelwidrig nicht als Zitat gekennzeichnet waren. Für mich ist es auch gar nicht so problematisch, dass er es gemacht hat, sondern dass er es abstreitet oder versucht zu verniedlichen. Es geht um Glaubwürdigkeit und mangelnde Glaubwürdigkeit von Politikern ist ein großes Problem, nicht nur für den betroffenen Politiker, sondern für eine Demokratie.
Zitat von CalimeroOh Mann. Ich kann dabei echt nicht mehr ernst bleiben.
Wieso? Gerade Merkel hat doch jahrelang daran gearbeitet, alle außer den Beckenrandschwimmern zu entsorgen. Da braucht man sich doch nun nicht zu wundern, wenn niemand mit Format mehr übrig ist.
Zitat von StefanieFür den Verteidigungsministerposten kommen also nur Schäuble und von der Leyen in Betracht. Da es gerade an Finanzfachleuten besonders knapp ist, würde dann wohl von der Leyen Verteidigungsminister, es sei denn, Glos könnte reaktiviert werden
Wenn er geht, gibt es eine vollständige Kabinettsumbildung. Niebel wird Verteidigungsminister, das Entwicklungshilfeministerium wird ans Wirtschaftsministerium angehängt, von der Leyen übernimmt das Gesundheitsministerium, Westerwelle das Finanzministerium, Laumann das Arbeitsministerium, Aigner das Bildungsministerium, Herrmann das Innenministerium, de Maiziere wird wieder Kanzleramtschef und das Außenministerium wird von Merkel miterledigt.
Zitat von CWenn er geht, gibt es eine vollständige Kabinettsumbildung. Niebel wird Verteidigungsminister, das Entwicklungshilfeministerium wird ans Wirtschaftsministerium angehängt, von der Leyen übernimmt das Gesundheitsministerium, Westerwelle das Finanzministerium, Laumann das Arbeitsministerium, Aigner das Bildungsministerium, Herrmann das Innenministerium, de Maiziere wird wieder Kanzleramtschef und das Außenministerium wird von Merkel miterledigt.
Das wär doch was; ich bedanke mich für den Vorschlag. Never waste a crisis.
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Aber wenn ich mir die Nachfolger der zuletzt Desertierten so angucke... Und obwohl die ja selbst schon meist keine Giganten mehr waren... Wie war das nochmal mit der tiefstehenden Sonne und den langen Schatten?
)(Danke!)
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