Zitat von notquiteDie Linke wird jetzt halt so tun, als ob sie Merkel zu dieser Panikattacke getrieben hätte. Eine Stimme für die CDU? Lautes Gelächter.
Das werde ich nie verstehen. Wenn die Leute entscheiden können zwischen Original oder Kopie, wen werden die wohl wählen?
Zitat von stefanolixDie Entscheidung einer standhaften (politischen) Persönlichkeit in der Rolle der Kanzlerin hätte trotzdem anders aussehen müssen. Es hätte nur um die Frage gehen dürfen: was ändert sich für die deutschen AKW? Welche neuen physikalischen oder technischen Aspekte gibt es, die wir für den Weiterbetrieb beachten müssen? Welche Auflagen müssen die Betreiber bis zu welchem Termin erfüllen?
Und so reagiert man ja auch. Aber eben woanders, z.B. in der Schweiz. Merkel folgt stur der Lektion, die sie im Jahr 2005 gelernt hat: Leg dich nie mit den Emotionen deiner Wähler an. Mach zur Not genau das, was Schröder im damaligen Wahlkampf getan hat und propagiere einfach das Gegenteil von dem, wie du gestern gehandelt hast.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat Eigentlich nichts, aber bei der Alternative, verzichte ich lieber auf einen Putsch.
Das sind halt so die Illusionen, die diese Figur noch an der Macht halten: Wenn die bösen Linken kommen, wird alles noch schlimmer kommen. Die Volten, die Merkel allein in der letzten Woche geschlagen hat - die 200 versenkten Milliarden auf dem EU-Gipfel trotz expliziten vorherigen Widerspruchs der Regierungsfraktionen und dieser radikale Schwenk in der Atompolitik - sind in der Geschichte dieser Republik ohne Beispiel. Eine "bürgerliche" Regierung, die ihre Wähler derart verhöhnt, hat jeden Kredit verspielt. Mal kontrakatisch gesprochen: Glauben Sie ernsthaft, dass eine rot-grüne Regierung auf die Entwicklungen in Japan opportunistischer und jämmerlicher hätte regieren können? Ich wüsste nicht, wie das gehen sollte. Die aktuelle Regierung ist schon der GAU.
Wahre Schönheit kommt von Innen! Tja, und was bei diesen Genoss_Innen an Schönheit nach aussen dringt.. . Da passen wohl Äußeres und die berühmten "Inneren Werte" perfekt zusammen.
Zitat von isildurDennoch hat es aus meiner Sicht keinen Sinn die 3. bis 4. links-grüne Partei werden zu wollen. Damit schafft man nur noch mehr Politikverdrossenheit und vor allem glaubt einem irgendwann niemand mehr. (...) Ein wenig mehr ehrlich vertretene Positionen an allen Rändern des Spektrums würden unserem Land meiner Meinung nach gut tun.
Sehe ich auch so.
Zitat von isildurIch weiß nicht wie sehr dieses Wissen auf das ohnebindestrich-liberale und libertäre Spektrum begrenzt ist aber "The public does not want what the public wants", sollte eigentlich die Strategie:"Gebt uns ne Meinung und wählt uns dafür" verbieten.
Diesen liberal-libertären Spruch lese ich zum ersten Mal. Von wem stammt das?
(UPDATE: Ich hatte mich mit der Region verhauen, Mitteleuropa reichte bei mir bis 55°Ost . Man sollte nach Mitternacht einfach nix mehr coden. Leider gibt's hier auch kein -strike- im Editor, deshalb bin ich leider gezwungen, die fehlerhaften Angaben zu überschreiben. Dafür gibt's dann morgen noch eine neue Grafik, die neben dem richtigen Mitteleuropa auch mal Japan im Vergleich zeigt.)
(UPDATE2: Die Grafik habe ich jetzt aktualisiert. Zu beachten ist, daß kleinere Beben, die eigentlich deutlich häufiger sein sollten, in der Statistik unterrepräsentiert sind - die Kurve verläuft dort fast horizontal. Das liegt an der unteren Erfassungsgrenze, die bei Beben vor Japan insbesondere deshalb so hoch sein dürfte, weil östlich von Japan erstmal viel Pazifik ohne Meßstationen kommt.)
Demnach ist in der mitteleuropäischen Region durchaus mit Beben der Magnitude 7-8 (und darüber) zu rechnen; über hinreichend große Zeiträume betrachtet könnte ein solches Beben im Mittel ungefähr alle 1000 Jahre auftreten.
Zitat Diesen liberal-libertären Spruch lese ich zum ersten Mal. Von wem stammt das?
Ich meine von irgendwem aus dem Dunstkreis der Österreicher(von Mises, Hayek, Rothbard...) hätte sowas in der Art mal gesagt. Ich finde gerade per Google auch nichts, vermutlich ging das originale Zitat etwas anders. Auf jeden Fall habe ich es mal irgendwo aufgegriffen und fand es sehr passend als Illustration des Gegensatzes zwischen kollektiver und individueller Meinung.
ps:Ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwo in den Scholien des Instituts für Wertewirtschaft vorkam(absolute Leseempfehlung). Werde die Tage mal nach gucken und wenn ich was finde die Quelle nachliefern(interessiert mich auch). Leider haben Bücher keine Volltextsuche.
Demnach ist in der mitteleuropäischen Region durchaus mit Beben der Magnitude 9 und darüber zu rechnen; über hinreichend große Zeiträume betrachtet könnte ein solches Beben im Mittel ungefähr alle 1000 Jahre auftreten.
Hm, wundert mich, ich dachte, Erdbeben treten hauptsächlich dort auf, wo Platten aneinanderstoßen. Dies aber eine Frage, die zur Abteilung Wissenschaft gehört. In der Abteilung Politik ist die neue Lage viel einfacher zu verstehen: sie ist der Ausgangspunkt der Überlegungen. Da Merkel ihren Kurs drastisch geändert hat, aber selbstverständlich der alte Kurs völlig richtig gewesen ist , muß sich ja die Lage geändert haben. Von diesem Axiom her musste dann die Verbindung zum Naturgeschehen in der einen und zum deutschen Atomgesetz in der anderen Richtung konstruiert werden. - Wie gut das Konstrukt halten wird, ist dagegen eine offene Frage. Hoffentlich nicht lange.
Zitat Da Merkel ihren Kurs drastisch geändert hat, aber selbstverständlich der alte Kurs völlig richtig gewesen ist , muß sich ja die Lage geändert haben
Hallo Kallias,
das ist eine hilfreiche Deutung
Zitat Wie gut das Konstrukt halten wird, ist dagegen eine offene Frage
Hält bestimmt genauso lange, wie Merkel Ihre momentane Position hält =» braucht also nicht sehr stabil zu sein.
Zitat Hm, wundert mich, ich dachte, Erdbeben treten hauptsächlich dort auf, wo Platten aneinanderstoßen.
(Erstmal: Eine Korrektur, siehe Updatevermerk oben.)
Tun sie auch. Im wesentlichen ist es da so, daß der Kurvenverlauf in aktiven Regionen einfach nach oben hin verschoben erscheint. D.h. Beben ab einer bestimmten Magnitude sind dort einfach entsprechend häufiger.
Oder man kann es auch so lesen, daß das gesamte Spektrum an Beben, was wir zB innerhalb eines Jahrhunderts sammeln, in einer aktiveren Region eben schon zB innerhalb eines Jahrzehnts abgespult wird.
Zitat In der Abteilung Politik ist die neue Lage viel einfacher zu verstehen: sie ist der Ausgangspunkt der Überlegungen. Da Merkel ihren Kurs drastisch geändert hat, aber selbstverständlich der alte Kurs völlig richtig gewesen ist , muß sich ja die Lage geändert haben. Von diesem Axiom her musste dann die Verbindung zum Naturgeschehen in der einen und zum deutschen Atomgesetz in der anderen Richtung konstruiert werden.
Meinen Glückwunsch, das haben Sie ausgezeichnet und mit viel Biß formuliert.
Grüße,
Wolfgang Flamme
Friedrich
(
gelöscht
)
Beiträge:
18.03.2011 06:59
#37 RE: Neue Lage. Die Kanzlerin rechtfertigt das Moratorium
Laut AKW-Gegnern sind diese Rückstellungen für Rückbau und Entsorgung übrigens viel zu hoch, beklagen sie doch regelmäßig die damit angeblich einhergehende "Steuersubvention".
In Deutschland gab es übrigens für bisher kein KKW eine Subvention welcher Art auch immer. Alles wurde "von Privat" gebaut.
Edit. Natürlich sieht es Greenpease auch anders: http://www.heise.de/tp/blogs/2/144763 Also haben wir eine Spanne von 15 - 165 Mrd. Also wie ich das sehe sind das "schon" Subventionen.
Also Subventionen gab es schon. Wir werden wohl sehen wie die Stromkonzerne mit dem Umbau umgegehen. Nur wenn diese Firmen wirklich für die ganze Entwsorgung gerade stehen. Warum müssen dann Steuerzahler für Asse bezahlen? http://www.focus.de/politik/deutschland/...aid_366334.html
Und wie kommt es dann zu folgenden Aussagen (von http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2009/0723/atom.php5) "Woher kam der Müll, der in die Asse eingelagert wurde? Zum Teil stammte er direkt aus deutschen Atomkraftwerken, aus Obrigheim, Gundremmingen, Würgassen oder Stade. Bis 1976 mussten die Betreiber keinen Pfennig Gebühren dafür bezahlen. Der Löwenanteil kam allerdings aus Karlsruhe - vom damaligen Kernforschungszentrum. "
Fazit von Jäger/Weis:"Die Kernkraftwerke, die heute Strom aus Kernenergie erzeugen, haben nie Subventionen erhalten. ... Der volkswirtschaftliche Nutzen der Kernenergie-Entwicklung steht mithin außer Zweifel. Der Einsatz öffentlicher Mittel wurde durch den im Vergleich günstigeren Strompreis vielfach überkompensiert."
Die Rechnung von Greenpeace ist albern und den Haaren herbeigezogen, Greenpeace errechnet den Vorteil aus Rückstellungsverwendungen und bezeichnet das als Subvention. Auf die Sanierung von Ostzonenhinterlassenschaften oder Kosten für die Sicherung von Castortransporten, die unter anderem durch die phantasievollen Aktionen von Greenpeace verursacht werden, lohnt es sich nicht einzugehen.
Zitat Legt man über die gesamte Zeit der Kernenergienutzung von 1961 bis heute einen Kostenvorteil von nur 1 ct/kWh gegenüber anderen Energieträgern zugrunde, was äußerst konservativ ist, so resultiert ein volkswirtschaftlicher Nutzen von mindestens 32 Mrd. Euro aus dem Einsatz der Kernenergie, also ein Vielfaches der staatlichen Aufwendungen. Bei keinem anderen Energieträger ist ein vergleichbarer Nutzen eingesetzter öffentlicher Mittel bekannt
.
Zitat Sicher man kann sich vieles schönrechnen aber zu sagen die AKW im weiteren Sinne haben keine Subventionen erhalten ist nicht haltbar.
Wie Greenpeace zeigt, kann man allerdings auch alles schlechtrechnen, wenn man will.
Günther Bannas über die gestrige Bundestagsdebatte. Man kann seine Fassungslosigkeit förmlich greifen. Wer heute als CDU-Abgeordneter in Sachen Atomkraft keine Positionen vertritt, die bis ungefähr Donnerstag letzter Woche noch linksradikalen Fundis zugeschrieben wurden, der hat anscheinend die Direktive noch nicht verstanden. Es gibt keine Parteien mehr. Volkskammer pur.
Zitat Ein politischer Tsunami, von dem Norbert Röttgen, Umweltminister und stellvertretender CDU-Vorsitzender, Anfang der Woche gesprochen hatte, scheint durch die Reihen der Koalitionsfraktionen gegangen zu sein. Kein zweiter Abgeordneter aus ihren Reihen mochte, sollte, durfte, konnte die Kernenergie verteidigen. Eine Wende vollzogen die Redner, die einer energiepolitischen Gehirnwäsche gleichzukommen schien.
Wie Greenpeace zeigt, kann man allerdings auch alles schlechtrechnen, wenn man will.
Ja, dann rechnen wir doch mit dem "Mittelwert" Es wurden genannte 15 mrd u. 165 mrd. also im Mittel 180 / 2 = 90 Mrd.
Volskwirtschaftlicher nutzern 32 Mrd.
Also "Kosten" 60 Mrd.
Also nicht besonders effektiv.
Nicht behandelt wurden auch die "Hinterlassen schaften" von Asse. Ich weiß nicht was mit den bisher aufgelaufenen Kosten der "Erkundung" eines Endlagers oder auch die Kosten der "Zwischenlager" angeht.
Natürlich sind Rückstellungen keine Subvention. Ich denke wir müssen mal abwarten was bei einem ersten "Rückbau" so an "Kosten" auflaufen wird und dann natürlich ob wer bezahlt...
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