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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 56 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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C. Offline




Beiträge: 2.639

24.03.2011 11:09
#51 RE: Tagesschau: 14 Fehler in 2:30 Antworten

Zitat von HennW
Das Gemurkse in der Berichterstattung - oder die Agitprop je nachdem wie man möchte - wird dann etwas weniger prompt und prominent in einem Interview mit dem ahnungslosen Reporter korrigiert, der da Kleinlaut zu Protokoll gibt, auch nur die Meldungen der anderen übernommen zu haben.

http://www.tagesschau.de/ausland/japanbe...tattung100.html



Ist dieses Interview jetzt Satire oder ernst gemeint? Wenn es ernst gemeint ist, stelle ich mir die Frage, warum Herr Hetkämper Gebührengelder in Japan verbrät. Um authentisch zu wirken, hätte auch eine Blue Box im Hamburger Studio ausgerechnet, die Informationen wären daurch nicht schlechter geworden.

Zitat von Hetkämper
Was wir hier machen können, ist, all die Informationen zu bündeln, halbwegs Grund da hinein zu bringen und eine gewisse Tendenz klar zu machen.



Das öffentlich-rechtliche Fernsehen bezieht angeblich seine Existenzberichtigung aus dem Umstand, dass es vor tendenziöser Berichterstattung gefeit sein soll. Dieser Grund entfällt und mir fallen außer dem Traumschiff und dem Musikantenstadl keine Gründe ein, wofür es gut sein soll.

http://www.iceagenow.com/ Cooling is the New Warming

Sänger Offline




Beiträge: 132

24.03.2011 12:22
#52 RE: Tagesschau: 14 Fehler in 2:30 Antworten

Ohne Worte:

Zitat
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland ist von Beginn an ein unabhängiges und zuverlässiges Medium für alle Menschen. Er entstand als ein Gegenentwurf zu den Propagandamedien im Nationalsozialismus. Der neue Rundfunk sollte unabhängig sein, die Demokratie und moderne Gesellschaft stützen. ARD und ZDF garantieren deshalb allen Bürgerinnen und Bürgern einen freien, unparteiischen Zugang zu allen wichtigen Informationen. Sie bieten in vielen Sendungen Raum für die politischen und gesellschaftlichen Debatten der Zeit.
...
Ein starker und leistungsfähiger öffentlich-rechtlicher Rundfunk ermöglicht und garantiert eine unabhängige Berichterstattung und eine freie Meinungsbildung, die nicht von kommerziellen Interessen geleitet wird.

(http://www.ardzdf.de/www/Gute-Gruende-fuer-ARD-und-ZDF)

Boche Offline



Beiträge: 11

05.04.2011 15:43
#53 RE: Tagesschau: 14 Fehler in 2:30 Antworten

Falls es noch von Interesse ist: Ich hatte mit dem Verweis auf diesen Beitrag bei der ARD nachgefragt, wie man zu der Kritik stünde. Hier die Antwort:

Sehr geehrter Herr ...,,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 18. März. Der Autor des kritisierten
Berichts, Florian Bahrdt vom NDR, hat uns dazu folgendes mitgeteilt:
Den von Ihnen angesprochenen Beitrag haben wir in Hamburg produziert, bei
der Recherche haben wir wie immer mehrere Quellen zu Hilfe genommen.
Darunter unsere Korrespondenten vor Ort, die Agenturmeldungen von dpa, AP
und Reuters, außerdem die Expertise der Wissenschaftsredaktionen. Bei
einer Länge von ca. 90 Sekunden, die uns meist in der Tagesschau für einen
Beitrag zur Verfügung steht, bleiben verkürzte Darstellungen nicht aus,
bei einem größeren Zeitbudget hätten wir einige Ihrer Kritikpunkte
natürlich differenzierter behandeln können. Trotzdem müssen die Fakten
natürlich stimmen, wir haben uns aber in diesem Fall auf die Informationen
verschiedener Quellen verlassen müssen.
Dem möchten wir von unserer Seite nur noch eins hinzufügen: In den ersten
chaotischen Tagen nach der Katastrophe in Japan haben die
ARD-Korrespondenten unter den gegebenen Umständen Hervorragendes
geleistet. Das gilt sowohl für Ariane Reimers und Philipp Abresch in Tokio
als auch für Florian Bahrdt und Anja Martini in Hamburg sowie für all die
anderen Reporter, die für uns gearbeitet haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kai Gniffke
Chefredakteur ARD-aktuell

C. Offline




Beiträge: 2.639

05.04.2011 17:00
#54 RE: Tagesschau: 14 Fehler in 2:30 Antworten

Zitat von Boche
"In den ersten
chaotischen Tagen nach der Katastrophe in Japan haben die
ARD-Korrespondenten unter den gegebenen Umständen Hervorragendes
geleistet" Dr. Kai Gniffke
Chefredakteur ARD-aktuell



Wegwerfjournalismus.

http://www.iceagenow.com/ Cooling is the New Warming

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.04.2011 17:39
#55 RE: Tagesschau: 14 Fehler in 2:30 Antworten

Zitat von Boche
Das gilt sowohl für Ariane Reimers und Philipp Abresch in Tokio
als auch für Florian Bahrdt und Anja Martini in Hamburg sowie für all die
anderen Reporter, die für uns gearbeitet haben.


Ich finde interessant, daß Hetkämper explizit nicht erwähnt wird.

isildur Offline



Beiträge: 366

13.04.2011 10:52
#56 RE: Tagesschau: 14 Fehler in 2:30 Antworten

Das ZDF Heute Journal scheint die goldene Himbeere für die schlechteste Berichterstattung der Tagesschau nicht ohne Kampf überlassen zu wollen. Gestern ein besonders haarsträubendes Beispiel und ich habe, im Gegensatz zu Zettel, mir nur einen Aspekt herausgegriffen, der mir sofort auffiel.

Zitat
Internationale Behörden und Experten hatten schon seit Wochen gefordert das Unglück von Fukushima hochzustufen.


ZDF heute journal vom 12.04.
Dass danach ein Greenpeace-"Experte" als einziger "Fachmann" etwas dazu sagen darf, naja das, so sehr es mich auch immer noch schockiert, darf einen regelmäßigen Leser dieses Blogs kaum noch überraschen. Aber wie steht es denn mit dieser Aussage, es sei praktisch einheitliche Meinung man müsse den Unfall hochstufen? Wenn dem so ist, müsste davon ja auch die BBC Kenntnis haben, nur die schreibt:

Zitat
The upgrading of Japan's Fukushima incident to a level seven - the maximum - on the International Nuclear and Radiological Event Scale (INES) puts it on a par with Chernobyl.
And a spokesman for Tokyo Electric Power Company (Tepco), which runs the plant, suggested it could even end up being worse than Chernobyl.
This, though, appears to be a minority view among engineers - both those who generally support nuclear power, and those who have in the past voiced criticisms.
[...]
Don Higson, a retired Australian nuclear safety specialist, was more pithy.
"To my mind, [rating Fukushima equivalent to Chernobyl] would be nonsense," he said.


http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-13048916

Aha also eine Minderheitsmeinung unter Ingenieuren, explizit auch denen, die schon vorher kritisch gegenüber der Kernkraft waren und ein australischer Spezialist bezeichnet es gleich als "Schwachsinn".

So sieht es also unter Experten aus, die laut heute journal die Hochstufung schon seit Wochen gefordert haben. Weil ich mich gerade dabei ertappte wie ich Calimero im Kopf hatte zitiere ich ihn auch gleich:"Das war nicht einfach nichts, im Sinne von "keine Leistung", das waren negative Nachrichten. Ein Niveau weit unterhalb des Nullpunktes jedes journalistischen Standards. Ihr solltet euch schämen! Alle!"


Ich hatte gerade mal wieder leise darüber nachgedacht ob diese Sendung vielleicht außerhalb von Fukushima Teil meines persönlichen Informationsmixes sein könnte(der Mensch ist ja ein treues Gewohnheitstier) aber das ist das letzte und das schlimmste ist:Wenn man nicht in großem Umfang internationale Presse liest(ich hatte Gott sei Dank durch Zufall vorher den BBC-Artikel gelesen) bemerkt man die Lügen nicht einmal.

Gruß,
Isildur

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.255

13.04.2011 13:11
#57 RE: Tagesschau: 14 Fehler in 2:30 Antworten

Lieber Isildur,
ich beziehe mich auf Ihren Beitrag von heute, 10:52 Uhr.

Wenn von Experten, ohne nähere Angaben, die Rede ist, egal ob in den ÖR oder z.B. im Spiegel, dann ist davon auszugehen, dass aus Gründen der Höflichkeit die Anführugszeichen weggelassen wurden, die sich der Leser selbst dazudenken muss.

So lese ich zum Beispiel den Satz: »Experten gehen deshalb davon aus, dass die Region um Fukushima über viele Jahre hinweg nicht mehr bewohnbar sein wird.« als:
Leute, die fachfremd sind, keine Ahnung haben, oder schlicht Propaganda betreiben (Experten eben) gehen deshalb davon aus, dass die Region um Fukushima über viele Jahre hinweg nicht mehr bewohnbar sein wird.

Weiteres Beispiel:
»Unklar ist, welche Folgen ein verlängerter Aufenthalt in den kontaminierten Gebieten auf die Gesundheit wirklich hätte. Selbst rund um Tschernobyl konnte nach dem GAU statistisch keine erhöhte Zahl von Leukämie- und Krebskranken nachgewiesen werden. Lediglich beim Schilddrüsenkrebs bei Kindern ist ein klarer Zusammenhang erkennbar. "Die Menschen in Fukushima und in Koriyama müssen Langzeitfolgen befürchten, Kinder sind besonders gefährdet", sagte dagegen der Leiter des Klima- und Energiebereichs von Greenpeace, Thomas Breuer.«

Heißt im Klartext: Thomas Breuer gibt entgegen der Fakten dummes Zeug von sich.


Beide Beispiele sind einem SPON-Artikel vom 12.04.2011 entnommen.
 

Mit freundlichem Gruß

--
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann

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